Rechnet sich Prävention und Gesundheitsförderung?
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- Claus Schräder
- vor 5 Jahren
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1 1. 1. Nationaler Präventionskongress Kardiovaskuläre Epidemiologie & Prävention Juni Juni 2005, 2005, Philharmonie Essen Rechnet sich Prävention und Gesundheitsförderung? Prof. Dr. rer. pol. Jürgen Wasem Alfried Krupp von Bohlen und Halbach- Stiftungslehrstuhl für Medizinmanagement Universität Duisburg-Essen, Campus Essen Universität Duisburg-Essen Wasem 1
2 Überblick: Warum ist die Frage Rechnet sich Prävention? relevant? Was könnte Rechnet sich Prävention? heißen? Warum wird die Frage letztlich wahrscheinlich nie beantwortet werden können? Universität Duisburg-Essen Wasem 2
3 Warum ist ist die die Frage Frage Rechnet sich sich Prävention? relevant? Rahmenbedingungen für die Finanzierung des Gesundheitswesen: wachsende Möglichkeiten der Medizin absehbare demographisch bedingte Mehrbelastungen (relativ) stagnierende Einnahmenbasis der Kassen/ öff. Haushalte wirtschaftlicher Einsatz knapper Mittel unverzichtbar, wenn Rationierung verhindert werden soll nicht nur Optimierung der Betriebsabläufe, sondern auch Auswahl der wirtschaftlichen medizinischen präventiven, kurativen und rehabilitativen Interventionen notwendig Prävention muss wie andere Maßnahmen aus der ökonomischen Perspektive ihre Berechtigung auf knappe Solidar-Mittel erweisen auch außerhalb des Gesundheitswesens werden Prävention und Gesundheitsförderung aufgrund ihrer Wirtschaftlichkeit beurteilt Universität Duisburg-Essen Wasem 3
4 Was Was könnte Rechnet sich sich Prävention? heißen? Prävention rechnet sich, wenn Erträge und Kosten in einer günstigen Relation zueinander stehen Fragen: Welche Erträge? Welche Kosten? Wann ist die Relation zwischen Erträgen und Kosten günstig? Universität Duisburg-Essen Wasem 4
5 Welche Erträge durch Prävention und und Gesundheitsförderung? Kosten OUTCOME Kosten-Nutzwert-Studie Nutzwerte, insbesondere qualitätsadjustierte Lebensjahre (QALYs) als Outcome Kosten-Effektivitäts-Studie medizinische Effekteinheiten als Outcome z.b. gewonnene Lebensjahre vermiedene Schlaganfälle % verbesserte Blutwerte Kosten-Nutzen-Studie Outcome wird monetär bewertet ( Nutzen ; z.b. Zahlungsbereitschaft für Behandlungserfolg) Universität Duisburg-Essen Wasem 5
6 Wie Wie werden die die Outcomes der der Prävention bzw. bzw. Gesundheitsförderung ermittelt? grundsätzlich ist das gleiche Evidenzniveau wie bei Therapiestudien zu fordern besondere Probleme macht der oft lange zeitliche Wirkungszusammenhang zwischen präventiver Intervention und Outcomes Notwendigkeit der Modellierung der Entwicklung nach Studienende insbesondere, wenn der lebenslange Effekt bestimmt werden soll unter Nicht-Ökonomen oft besonders umstritten: Notwendigkeit der Diskontierung künftiger Erträge auch von Präventionsmaßnahmen (wie auch künftiger Kosten) Universität Duisburg-Essen Wasem 6
7 Welche Welche Kosten Kosten von von Prävention und und Gesundheitsförderung? Medizinische Folgekosten z.b. durch - medizinische Behandlungen - professionelle Pflegeleistungen Nicht med. Kosten z.b. durch - Fahrtkosten - Haushaltshilfen aber z.b. ggfs. auch: - Polizeieinsätze Indirekte Kosten Produktivitätsausfälle durch - Arbeitsunfähigkeit - Invalidität (EMR) - vorzeitigen Tod Kosten der präventiven Intervention z.b. durch - Gabe von Statinen - Screening - Raucherentwöhnung Kosten OUTCOME Universität Duisburg-Essen Wasem 7
8 Wie Wie werden die die Kosten der der Prävention bzw. bzw. Gesundheitsförderung ermittelt? Zugänge grundsätzlich möglich über Leistungserbringer Patienten Kostenträger (z.b. Krankenkassen) welcher Weg gewählt wird, hängt insbesondere vom Setting der Studien ab Was Kosten sind, ist auch abhängig von der Perspektive, die die Untersuchung einnehmen will Krankenkassen-Perspektive? Arbeitgeber-Perspektive? gesellschaftliche Perspektive Universität Duisburg-Essen Wasem 8
9 Wann Wann ist ist die die Relation zwischen Erträgen und und Kosten günstig? Bei Kosten-Nutzen-Analyse: Sind die Kosten kleiner oder größer als der Nutzen? Bei Kosten-Effektivitäts- und Kosten-Nutzwert- Analyse: Gibt es eine dominante Strategie? Wenn nein: Wie ist die inkrementelle Kosten-Effektivitäts- Relation (IKER)? Universität Duisburg-Essen Wasem 9
10 Dominante und und nicht-dominante Strategien Outcomes mit Prävention im Vergleich zu ohne Prävention Kosten mit Prävention im Vergleich zu ohne Prävention geringer höher besser schlechter Prävention ist dominant IKER entscheidend IKER entscheidend Keine Prävention ist dominant IKER: inkrementelle Kosten-Effektivitäts-Relation Universität Duisburg-Essen Wasem 10
11 Beispiel Beispiel zur zur inkrementellen inkrementellen Kosten-Effektivitäts-Relation Intervention Keine Prävention Präventionsmaßnahme A Präventionsmaßnahme B Präventionsmaßnahme C Interventionsvergleich Maßnahme A ggn. nichts tun Maßnahme B ggn. Maßnahme A Maßnahme C ggn. Maßnahme B Ø Kosten ( ) ØQALYs Inkrementelle Kosten- Effektivitäts-Relation (IKER) IKER = ( )/(12-10) = 3000 IKER = ( )/ (15 12) = IKER = ( )/ (17-15) = Universität Duisburg-Essen Wasem 11
12 Warum wird wird die die Frage Frage Rechnet sich sich Prävention letztlich wahrscheinlich nie nie beantwortet werden können? für zahlreiche Präventionsmaßnahmen gibt es ökonomische Evaluationen häufig spielt die Prävention die Kosten durch Ersparnisse wieder ein Prävention als dominante Strategie in anderen Fällen kostet ein Gewinn an Outcomes zusätzliches Geld oft mit vertretbarer IKER die große Unbekannte: der Langfristverlauf nach Prävention Universität Duisburg-Essen Wasem 12
13 Alternative Alternative Verläufe Verläufe der der Krankheitskosten Krankheitskosten durch durch Prävention Prävention nach nach Altersgruppen Altersgruppen K o s t e n i n A D B C <15 J J J J J > 85 J >100 J Universität Duisburg-Essen Wasem 13
14 Ich Ich danke Ihnen Ihnen für für Ihre Ihre Aufmerksamkeit Universität Duisburg-Essen Wasem 14
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