Bedürfnis. Beobachtungs-Ohr. Was soll ich denken, fühlen, tun?
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- Florian Albrecht
- vor 5 Jahren
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1 Wie geht Kommunikation? SENDER Friedemann Schulz von Thun: Kommunikation ein Vorgang zwischen Sender und Empfänger. Ein Sender sendet eine Nachricht, die immer auf vier Kanälen gesendet wird: Beobachtung Nachricht Bitte/Handlung Gefühle Beobachtung Ich sehe, ich höre Gefühl Ich bin (traurig, froh, irritiert usw.) Ich brauche /mir ist wichtig Bitte/Handlung Bitte denke/fühle/mache EMPFÄNGER Es wird nicht nur auf vier Kanälen gesendet, es wird auch mit vier Ohren empfangen. Der Empfänger hat die freie Auswahl, auf welchem Ohr er zuhören will. Beobachtungs-Ohr Was sind die Fakten/Tatsachen? Gefühls-Ohr Wie redet er/sie mit mir? -Ohr Was braucht er/sie? Handlungs-Ohr Was soll ich denken, fühlen, tun?
2 Übungen Aufgabe 1 Die Katechetin geht in das Klassenzimmer. Da kommt ihr die elfjährige Astrid entgegen und sagt: Die Resi hat mich gehauen! Formuliere je einen Satz wie die Nachricht von Astrid bei der Katechetin ankommt Beobachtungsohr Gefühlsohr ohr Handlungsohr Aufgabe 2 Paula kommt 15 Minuten zu spät in den Religionsunterricht. Der Katechet sagt zu ihr: Der Unterricht beginnt um 9:00 Uhr. Formuliere je einen Satz wie die Aussage des Katecheten bei Paula ankommt: Beobachtungsohr Gefühlsohr ohr Handlungsohr Aufgabe 3 Urs und Heidi fahren zu einem Geburtstag. Der Verkehr auf der Strasse ist sehr dicht. Da sagt Heidi zu Urs: Du, da vorne ist grün. Formuliere je einen Satz wie die Botschaft von Heidi bei Urs ankommt: Beobachtungsohr Gefühlsohr ohr Handlungsohr
3 Kommunikationsstörungen Wir können eine Botschaft mit den Ohren eines Wolfes oder mit den Ohren einer Giraffe hören und entsprechend darauf regieren (Modell wertschätzende Kommunikation nach M. Rosenberg). WOLF Wut-Ohren nach Außen wir hören Kritik und reagieren mit einem entsprechendem Gegenangriff. Wut-Ohren nach Innen Wir hören Selbstvorwürfe und machen uns selbst nieder. GIRAFFE Verständnis-Ohren nach Innen Wir hören auf das, was wir brauchen und gehen gut mit uns um. Verständnis-Ohren nach Außen Wir hören, was der andere braucht und geben ihm Einfühlung. Beispiel Eine Katechetin informiert die Mutter über das mehrmalige Fehlen ihres Sohnes im Unterricht. Darauf die Mutter erbost: Mein Sohn fühlt sich in Ihrem Unterricht nicht wohl. Er hält Sie für absolut inkompetent! Wut-Ohren nach Außen So eine blöde Kuh! Kommt selbst nicht mit ihrem Sohn klar und schiebt das auf mich! Wut-Ohren nach Innen Ich habe schon so viel versucht ihn für den Religionsunterricht zu motivieren. Ich bin wohl keine gute Katechetin, wenn mir das nicht gelingt. Verständnisohren nach Innen Puh, wenn ich das höre, bin ich erschrocken und auch ärgerlich. Ich wünsche mir so sehr, dass sie sieht, dass ich wirklich versuche, ihren Sohn in den Unterricht zu integrieren. Verständnisohren nach Außen Oh, Sie sind gerade so richtig sauer, oder? Ist es Ihnen wichtig, dass ihr Sohn in den Religionsunterricht kommt und einen guten Unterricht bekommt?
4 No Go s Ignorieren Empathie für Abwesende Verhören Thema wechseln Du musst Maria/ Urs verstehen Gibt es Beweise? Wann? Wo? wie? Belehren Ich habe dir immer schon gesagt Ironisieren Trösten Das wird schon wieder Moralisieren Eins drauf setzen Das ist noch gar nichts Urteile Spielst du mal wieder die beleidigte Leberwurst? Das kannst du doch nicht verantworten! Du bist halt nicht flexibel genug! Bemitleiden Ratschläge Verbessern Du tust mir leid! Bagatellisieren Du machst aus einer Mücke einen Elefanten! Weshalb versuchst du nicht Geschichten zum Besten geben Das erinnert mich Das habe ich nicht gesagt! Solidarisieren Du hast vollkommen Recht!
5 Wertschätzende Kommunikation (GFK nach Marshal Rosenberg) Das Ich aufrichtig transparent machen Beobachtung wenn ich sehe/höre (was genau ist geschehen?)... ich habe dich gebeten, das zu tun jetzt sehe ich: die Aufgabe ist nicht gemacht Gefühl bin ich Ich bin irritiert (Gefühl in Verbindung mit Handlung) weil ich brauche/mir wichtig ist (was ist mir im Moment wichtig?)... weil ich Verlässlichkeit brauche/ weil ich wissen will, woran ich bin Bitte/Dank bitte/danke (was kann getan werden um das zu erfüllen?) können wir vereinbaren, dass du die Aufgabe bis zum X. erledigst und du dir- falls nötig- Hilfe suchst? Bei diesem Gespräch bleibt das Ich ganz bei sich und äussert die Kritik wertschätzend und klar. Das Du antwortet darauf: Ich habe alles versucht, die Aufgabe innerhalb der Frist zu erledigen. Ich brauche einfach mehr Zeit. Du willst doch nicht, dass ich schlampige Ergebnisse abliefere? Das war nicht die Antwort, die das Ich hören wollte, doch er reagiert im Sinne der GFK so: straining
6 Einfühlsam auf das Du eingehen Beobachtung Was ist geschehen? Welche Handlung stört dich?... du sagt, du hast alles getan du brauchst noch Zeit. Wenn du meine Bitte hörst Gefühl wenn du das siehst/hörst, bist du jetzt bist du dann gestresst (Gefühl in Verbindung mit Handlung) Brauchst du/ist dir wichtig? (Vermutung anbieten, um welches weil du für eine sorgfältig Erledigung Planbarkeit brauchst? es im Moment gehen könnte) Bitte/Dank Bitte/danke (was möchtest du jetzt tun, Um das zu erfüllen?) Möchtest du gemeinsam mit mir deine Planung anschauen und überprüfen, wo sich Zeit einsparen lässt? Das Ich ist einfühlsam auf das Du eingegangen, ohne das eigene, die Erledigung der Aufgabe, aus dem Blick zu verlieren. Nachdem das Gespräch noch einige Male zwischen Ich und Du hin und her gegangen ist, kommen beide zu einer Einigung. Die gemeinsame Planung wird von beiden Seiten als Entlastung angesehen. straining
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