Inhaltsverzeichnis. Vorlesung und Übung Optimierung (WS 2016/2017) Steinböck, Kugi, Institut für Automatisierungs- und Regelungstechnik, TU Wien

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1 Inhaltsverzeichnis 4 Dynamische Optimierung Grundlagen der Variationsrechnung Problemformulierung Optimalitätsbedingungen Stückweise stetig differenzierbare Extremale Entwurf von Optimalsteuerungen Problemformulierung Existenz einer optimalen Lösung Variationsformulierung Minimumsprinzip von Pontryagin Minimumsprinzip für eingangsaffine Systeme Kostenfunktional mit verbrauchsoptimalem Anteil Kostenfunktional mit energieoptimalem Anteil Zeitoptimales Kostenfunktional Der singuläre Fall Literatur

2 4 Dynamische Optimierung 4.1 Grundlagen der Variationsrechnung Problemformulierung Im Gegensatz zu den bisher betrachteten statischen Optimierungsproblemen, bei denen die Optimierungsvariablen x in einem finit-dimensionalen Euklidischen Vektorraum R n definiert sind, wird bei dynamischen Optimierungsaufgaben nach dem Minimum (Maximum eines Kostenfunktionals J : X R bezüglich einer (reellen vektorwertigen Funktion x(t aus einem geeigneten Funktionenraum X gesucht. In vielen Fällen entspricht die unabhängige Variable t der Zeit. Die totale Ableitung nach t wird mit ( = d( /dt abgekürzt. Typischerweise hat das Kostenfunktional die Form (Lagrange Problem der Variationsrechnung J(x = oder (Bolza Problem der Variationsrechnung l(t, x(t, ẋ(t dt (4.1 J(x = ϕ(, x(, t 1, x(t 1 + l(t, x(t, ẋ(t dt. (4.2 [ T Dabei wird x(t = x 1 (t... x n (t] : [t, t 1 ] R n häufig als Trajektorie bezeichnet. Die reellwertige Funktion l(t, x(t, ẋ(t : R R n R n R nennt man Lagrangesche Dichte und ϕ(, x(, t 1, x(t 1 : R R n R R n R beschreibt die Rand- oder Endkostenfunktion (Englisch: boundary costs oder terminal costs. Die Lagrangesche Dichte l sollte nicht mit der in Abschnitt eingeführten Lagrangefunktion L verwechselt werden. Man nennt eine Trajektorie x(t zulässig, wenn im Intervall [, t 1 ] sämtliche Beschränkungen eingehalten werden. Die Menge aller zulässigen Trajektorien wird im Weiteren mit X ad bezeichnet. Die einfachste Form solcher Beschränkungen ist, dass beide Endpunkte fixiert sind, d. h. x( = x und x(t 1 = x 1 bzw. X ad = {x(t X x( = x, x(t 1 = x 1 }. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass die Trajektorie zwar an einem festen Punkt (, x startet aber zu einem freien Zeitpunkt t 1 [T, T ] auf einer vorgegebenen Kurve Γ definiert durch x = g(t mit t T zu liegen kommen muss. In diesem Fall ist die freie Endzeit t 1 eine zu optimierende Größe und die zulässige Menge lautet X ad = {x(t X x( = x, x(t 1 = g(t 1 }. Andere mögliche Beschränkungen sind so genannte Pfadbeschränkungen (Englisch: path constraints oder Beschränkungen der Lagrangeschen Form ψ(t, x(t, ẋ(t = bzw. ψ(t, x(t, ẋ(t, t I [, t 1 ] (4.3

3 4.1 Grundlagen der Variationsrechnung Seite 95 und isoperimetrische Beschränkungen der Form ψ k (t, x(t, ẋ(t dt = C k, k = 1,..., m < n. (4.4 Die bei der Variationsrechnung typischerweise betrachteten Funktionenräume sind die im Intervall [, t 1 ] stetig differenzierbaren Funktionen (C 1 [, t 1 ] n und die stückweise stetig differenzierbaren Funktionen, im Weiteren als (Ĉ1 [, t 1 ] n bezeichnet. Elemente des Funktionenraumes (Ĉ1 [, t 1 ] n werden dabei im Folgenden auch als global stetig angenommen. Die Definition des globalen Minimums x eines Kostenfunktionals J(x lässt sich ohne Angabe einer Norm direkt in der Form J(x J(x, x X ad (4.5 angeben. Die Beschreibung des lokalen Verhaltens in der Umgebung des Minimums x hingegen verlangt die Definition einer Norm. Eine zulässige Lösung x ist ein lokales Minimum in X ad bezüglich der Norm, wenn gilt γ > so, dass gilt J(x J(x, x X ad B γ (x (4.6 mit B γ (x = {x X x x < γ}. Da in infinit-dimensionalen Vektorräumen Normen grundsätzlich nicht äquivalent sind, kann x zwar bezüglich einer Norm ein lokales Minimum sein, aber bezüglich einer anderen Norm nicht. Im Funktionenraum (C 1 [, t 1 ] n werden häufig die Normen x(t := max t t 1 x(t und x(t 1, := max t t 1 x(t + max t t 1 ẋ(t (4.7 verwendet, wobei x(t eine Norm im finit-dimensionalen Vektorraum R n beschreibt Optimalitätsbedingungen Zur Herleitung notwendiger Optimalitätsbedingungen benötigt man den Begriff der Variation eines Funktionals. Definition 4.1 (Variation eines Funktionals, Gâteaux Ableitung. Die erste Variation des Funktionals J(x am Punkt x X in Richtung ξ X, auch als die Gâteaux Ableitung von J(x bezüglich ξ am Punkt x bezeichnet, ist in der Form J(x + ηξ J(x δj(x; ξ := lim = d η η dη η= J(x + ηξ (4.8 definiert. Falls δj(x; ξ für alle ξ X definiert ist, dann nennt man J(x Gâteaux differenzierbar am Punkt x. Für die Existenz der Gâteaux Ableitung muss nicht nur das Funktional J(x definiert sein, sondern auch die Ableitung von J(x+ηξ bezüglich η an der Stelle η = existieren.

4 4.1 Grundlagen der Variationsrechnung Seite 96 Beispiel 4.1. Die Gâteaux Ableitung des Funktionals J(x = t 1 x 2 (t dt, x C 1 [, t 1 ] lautet δj(x;ξ = lim (x(t + ηξ(t 2 dt t 1 x 2 (t dt η η ( = lim η 2x(tξ(t dt + η ξ 2 (t dt = 2 x(tξ(t dt (4.9 für alle ξ C 1 [, t 1 ], weshalb J(x an jedem Punkt x C 1 [, t 1 ] Gâteaux differenzierbar ist. Beispiel 4.2. Man betrachte das Funktional J(x = 1 x(t dt, x C1 [, 1], welches für jedes x C 1 [, 1] im endlichen Intervall [, 1] einen finiten Wert liefert. Für x (t = und ξ (t = t lautet die Gâteaux Ableitung (4.8 ( 1 1 δj(x ;ξ = lim η η = lim η sgn(η 1 x + ηξ dt 1 t dt = x dt = (4.1a { 1 2, η + 1 2, η. (4.1b Dabei erkennt man, dass in Richtung ξ = t an der Stelle x = die Gâteaux Ableitung nicht existiert. Die Gâteaux Ableitung ist eine lineare Operation, weshalb gilt und für jedes reelle α gilt die Beziehung δ(j 1 + J 2 (x; ξ = δj 1 (x; ξ + δj 2 (x; ξ (4.11 δj(x;αξ = αδj(x; ξ. (4.12 Basierend auf der Gâteaux Ableitung lässt sich nun der Begriff der zulässigen Richtung eines Funktionals definieren. Definition 4.2 (Zulässige Richtung. J : X ad R sein ein Funktional welches in einer Teilmenge X ad eines normierten linearen Vektorraums (X, definiert ist. An einem (zulässigen Punkt x im Inneren von X ad bezeichnet man ξ X mit ξ als zulässige Richtung, wenn (a δj(x; ξ existiert und (b ein (hinreichend kleines ε > existiert, so dass x + ηξ X ad für alle η ( ε, ε gilt. Die Bedingung (b verlangt natürlich, dass x im Inneren von X ad liegt. Eine zulässige Richtung ξ am Punkt x für die gilt δj( x; ξ < wird Abstiegsrichtung des Funktionals J am Punkt x bezeichnet. Dies stellt eine Generalisierung der Abstiegsrichtung d der Kostenfunktion f(x im finit-dimensionalen Fall mit d T ( f( x < am Punkt x gemäß Satz 2.1 dar. Es gilt nun folgendes Lemma.

5 4.1 Grundlagen der Variationsrechnung Seite 97 Lemma 4.1 (Ausschluss eines Minimums. Wenn J ein Funktional in einem normierten linearen Vektorraum (X, beschreibt und an einem Punkt x X ad eine zulässige Richtung ξ X so existiert, dass gilt δj( x; ξ <, dann kann x kein lokales Minimum sein. Beweisskizze: Gemäß Definition 4.1 gilt und es existiert ein γ > so, dass J( x + ηξ J( x δj( x; ξ = lim < (4.13 η η J( x + ηξ < J( x, η (, γ. (4.14 Da nun ξ eine zulässige Richtung gemäß Definition 4.2 ist, kann das Funktional J am Punkt x in Richtung ηξ mit beliebigem η (, γ weiter verkleinert werden. Da unabhängig von der verwendeten Norm x + ηξ x = ηξ für η gilt, findet man stets einen hinreichend kleinen Wert η (, γ, so dass x + ηξ im Sinne der Norm in der Umgebung von x liegt. Folglich kann x kein lokales Minimum sein. Die notwendigen Bedingungen erster Ordnung für ein lokales Minimum eines Funktionals lassen sich nun wie folgt formulieren [4.1]. Satz 4.1 (Notwendige Bedingungen erster Ordnung. Angenommen x X ad ist ein (lokales Minimum des Funktionals J, welches in einer Teilmenge X ad eines normierten linearen Vektorraums (X, definiert ist. Dann gilt δj(x ; ξ = (4.15 für alle zulässigen Richtungen ξ gemäß Definition 4.2 an der Stelle x. Im nächsten Schritt betrachte man das Lagrange Problem der Variationsrechnung gemäß (4.1 mit festem Anfangs- und Endpunkt. Satz 4.2 (Euler-Lagrange Gleichungen. Gegeben sei das Funktional J(x = l(t, x(t, ẋ(t dt (4.16 mit der zulässigen Menge X ad = {x(t ( C 1 [, t 1 ] } n x(t = x, x(t 1 = x 1 und der stetig differenzierbaren Lagrangeschen Dichte l : R R n R n R. Wenn x (t ein (lokales Minimum von J(x auf X ad bezeichnet, dann erfüllt x (t die Euler-Lagrange Gleichungen ( ( d l (t, x (t, ẋ (t l (t, x (t, ẋ (t = (4.17 dt ẋ i x i

6 4.1 Grundlagen der Variationsrechnung Seite 98 für alle t [, t 1 ] und i = 1,..., n. Beweis. Da x ein Minimum ist, muss wegen Satz 4.1 gelten δj(x ; ξ = = d dη J(x + ηξ = η= d ( dη l [( x l (t, x (t, ẋ (tξ + t, x (t + ηξ(t, ẋ (t + ηξ(t dt ( ẋ l (t, x (t, ẋ (t ] ξ dt =. η= (4.18 Wegen der stetigen Differenzierbarkeit der Lagrangeschen Dichte l und da ξ ( C 1 [, t 1 ] n ist der Integrand von (4.18 im Intervall [t, t 1 ] stetig und daher ist das Funktional J(x an allen Punkten x ( C 1 [, t 1 ] n Gâteaux differenzierbar. Eine nach Defintion 4.2 zulässige Richtung ξ muss die Bedingungen ξ( = und ξ(t 1 = erfüllen. Führt man für den zweiten Summanden in der zweiten Zeile von (4.18 eine partielle Integration durch, so erhält man ( ( x l ξ + ẋ l ξ dt = [( x l d ( ] dt ẋ l [( ξ dt + ] t1 ξ ẋ l t }{{ } = =. (4.19 [ ] T Wählt man nun für ein festes i = 1,..., n die Richtung ξ = ξ 1... ξ n ( C 1 [, t 1 ] n so, dass gilt ξj = für j mit j i und ξ i ( = ξ i (t 1 =, dann ergibt sich [( l d ( ] l ξ i dt =. (4.2 x i dt ẋ i Gemäß dem nachfolgend angeführten Fundamentallemma der Variationsrechnung folgt aus (4.2 unmittelbar das Ergebnis (4.17. Lemma 4.2 (Fundamentallemma der Variationsrechnung. Angenommen g(t ist eine stückweise stetige Funktion auf dem Intervall [, t 1 ] und es gilt g(tξ i (t dt = (4.21 für alle stückweise stetigen Funktionen ξ i (t im Intervall [, t 1 ], dann folgt fast überall (abgesehen von einer abzählbaren Menge von Punkten g(t =, t [, t 1 ]. Eine Funktion x(t, die die Euler-Lagrange Gleichungen (4.17 erfüllt, wird auch als stationäre Funktion der Lagrangeschen Dichte l bezeichnet. In manchen Literaturstellen werden diese Funktionen auch als extremale Funktionen oder nur Extremale bezeichnet, obwohl es sein kann, dass sie weder ein Minimum noch ein Maximum des Kostenfunktionals beschreiben. Mit Satz 4.2 ist es also gelungen, die Minimierung des Funktionals (4.1 in ein Zweipunktrandwertproblem mit den Euler-Lagrange Gleichungen umzuformulieren. Das erhaltene

7 4.1 Grundlagen der Variationsrechnung Seite 99 Randwertproblem kann meist mit gängigen numerischen Methoden [ ], wie z. B. Einfach-Schießverfahren, Mehrfach-Schießverfahren und Kollokationsverfahren, gelöst werden. Die Lösung der Euler-Lagrange Gleichungen (4.17 kann für Spezialfälle auch mit Hilfe so genannter erster Integrale formuliert werden: (a Die Lagrangesche Dichte hängt nicht von der unabhängigen Variablen t ab, d. h. l = l(x, ẋ. Mit der Hamiltonfunktion H = ( ẋ l ẋ l(x, ẋ (4.22 folgt aus den Euler-Lagrange Gleichungen (4.17, dass d dt H = d ( dt ẋ l ( d = dt ( ẋ + ( ẋ l ( ẋ l ẍ ( x l ẋ =. ( x l ẋ ẋ l ẍ (4.23 D. h. die Hamiltonfunktion H ist entlang von stationären Funktionen konstant und bildet damit eine Invariante des Systems. (b Die Lagrangesche Dichte hängt nicht von x ab, d. h. l = l(t, ẋ. Dann folgt aus den Euler-Lagrange Gleichungen (4.17, dass ẋ i l, i = 1,..., n Invarianten des Systems sind, denn es gilt ( d l =. (4.24 dt ẋ i Aufgabe 4.1. Nehmen Sie an, dass l(x, ẋ die Lagrangefunktion eines Starrkörpersystems ist (siehe Skriptum Fachvertiefung: Automatisierungs- und Regelungstechnik oder Regelungssysteme 2 und x bzw. ẋ die generalisierten Lagekoordinaten und deren Geschwindigkeiten bezeichnen. Geben Sie eine physikalische Interpretation der Hamiltonfunktion H von (4.22 und der darin auftretenden Größen ẋ i l, i = 1,..., n an. Bemerkung 4.1. Konservative Starrkörpersysteme erfüllen die Euler-Lagrange Gleichungen (4.17. Dies gilt im Allgemeinen nicht für nicht-konservative Starrkörpersysteme. Für sie lauten die Euler-Lagrange Gleichungen ( ( d l l = τ i (4.25 dt ẋ i x i für alle t [, t 1 ] und i = 1,..., n mit den externen generalisierten Kräften τ j (siehe Skriptum Fachvertiefung: Automatisierungs- und Regelungstechnik oder Regelungssysteme 2.

8 4.1 Grundlagen der Variationsrechnung Seite 1 Beispiel 4.3 (Elastischer Zugstab belastet durch Eigengewicht. Ein gerader, linear elastischer Stab habe die Zugsteifigkeit k und im unbelasteten Zustand die Masse pro Längeneinheit m und die Länge x 1. Der Stab wird am Punkt x = x = senkrecht befestigt und durch sein Eigengewicht (Erdbeschleunigung g belastet. Es soll das Verschiebungsfeld y(x zufolge der Eigengewichtsbelastung berechnet werden. Die Längskoordinate x sei materialfest, d. h. sie wird im unbelasteten Zustand gemessen. x = Unbelasteter Stab Belasteter Stab m, k g x 1 x y(x 1 Abbildung 4.1: Elastischer Zugstab belastet durch Eigengewicht. Zur Lösung dieser Aufgabe kann das Hamiltonsche Prinzip der Mechanik [4.5, 4.6] verwendet werden. Angewandt auf den Sonderfall der hier rein statischen Beanspruchung besagt es, dass die potentielle Energie des Stabes im statischen Gleichgewicht extremal sein muss [4.7]. Für ein stabiles statisches Gleichgewicht muss sie minimal sein. Die bis auf einen konstanten Term definierte potentielle Energie J(y = x1 k(y (x 2 2 mgy(x dx (4.26 des Stabes setzt sich aus der Dehnungsenergie mit der Längsdehnung y (x und der potentiellen Höhenenergie zusammen. Am Befestigungspunkt x = x = des Stabes darf keine Verschiebung auftreten und es gilt y( =. (4.27a Da am freien Ende x = x 1 des Stabes die Zugkraf beträgt, muss dort auch die Dehnung verschwinden, d. h. y (x 1 =. (4.27b Die Minimierung des Funktionals (4.26 unter Berücksichtigung der Randbedingungen (4.27 kann mit Hilfe der Variationsrechnung erfolgen. Da in der Lagrangeschen Dichte l(y, y = k(y 2 /2 mgy die unabhängige Variable x nicht explizit auftritt,

9 4.1 Grundlagen der Variationsrechnung Seite 11 muss gemäß (4.23 die Hamiltonfunktion eine Invariante des Systems sein, d. h. H = ( y l (y, y y l(y, y = k(y 2 + mgy = c 1 = konst. ( Die Integration dieser Differentialgleichung liefert [ c1 mgy 2k mg ] y(x y( = x. (4.29 Die Werte c 1 und y( folgen schließlich aus den Randbedingungen (4.27 und für die Lösung ergibt sich y(x = mg ( x 1 x x2. (4.3 k 2 Alternativ kann diese Aufgabe natürlich auch direkt mit Satz 4.2 gelöst werden. Aus der Euler-Lagrange Gleichung (4.17 folgt ( x y l (y, y y l(y, y = ky + mg =. (4.31 Die Integration dieser Differentialgleichung liefert bei Berücksichtigung der Randbedingungen (4.27 natürlich ebenfalls die Lösung (4.3. Analog zum finit-dimensionalen Fall, siehe Satz 2.2, können auch für die Minimierung von Funktionalen notwendige Bedingungen zweiter Ordnung formuliert werden. Satz 4.3 (Notwendige Bedingungen zweiter Ordnung - Legendre Bedingung. Angenommen x X ad ist ein lokales Minimum des Funktionals J(x = l(t, x(t, ẋ(t dt (4.32 mit der zulässigen Menge X ad = {x(t ( C 1 [, t 1 ] n x(t = x, x(t 1 = x 1 } und der zweifach stetig differenzierbaren Lagrangeschen Dichte l : R R n R n R, dann erfüllt x die Euler-Lagrange Gleichungen (4.17 und die so genannte Legendre Bedingung ( d T 2 l ẋ 2 (t, x (t, ẋ (td d R n, t [, t 1 ]. (4.33 Satz 4.4 (Hinreichende Bedingungen zweiter Ordnung - Konvexitätsbedingung. Gegeben sei das Funktional J(x = l(t, x(t, ẋ(t dt (4.34

10 4.1 Grundlagen der Variationsrechnung Seite 12 mit der zulässigen Menge X ad = {x(t ( C 1 [, t 1 ] n x(t = x, x(t 1 = x 1 } und der zweifach stetig differenzierbaren Lagrangeschen Dichte l : R R n R n R. Erfüllt eine Funktion x X ad die Euler-Lagrange Gleichungen (4.17 und die sogenannte Konvexitätsbedingung d T ( 2 l (t, x x (t, ẋ (t 2 (t, x (t, ẋ (t ( 2 l xẋ ( 2 l xẋ (t, x (t, ẋ (t d d R 2n, t [, t 1 ], ( 2 l ẋ 2 (t, x (t, ẋ (t (4.35 d. h. l(t, x(t, ẋ(t ist lokal konvex in x(t und ẋ(t, dann ist x (t ein lokales Minimum des Funktionals J. Ist l(t, x(t, ẋ(t sogar strikt lokal konvex in x(t und ẋ(t (Gleichung (4.35 ist dann nur für d = mit Gleichheit erfüllt, dann ist x (t ein striktes lokales Minimum. Der Beweis zu Satz 4.4 findet sich z. B. in [4.1, 4.8]. Satz 4.2 behandelt das Lagrange Problem der Variationsrechnung (4.1. Im nächsten Schritt soll das Bolza Problem der Variationsrechnung (4.2 mit freier Endzeit näher untersucht werden. Satz 4.5 (Euler-Lagrange Gleichungen für freie Endzeit. Gegeben sei das Funktional J(t 1, x = ϕ(t 1, x(t 1 + l(t, x(t, ẋ(t dt (4.36 mit der zulässigen Menge X ad = {(t 1, x(t (, T ( C 1 [, T ] } n x(t = x, der hinreichend großen Zeit T t 1, der stetig differenzierbaren Lagrangeschen Dichte l : R R n R n R und der stetig differenzierbaren Randkostenfunktion ϕ : R R n R. Wenn (t 1, x (t ein (lokales Minimum von J(x auf X ad bezeichnet, dann erfüllt x (t die Euler-Lagrange Gleichungen (4.17 im Intervall [, t 1 ] und es gelten die Anfangsbedingung x ( = x sowie die Transversalitätsbedingungen [ l [ ẋ l + ] x ϕ = T (4.37a t=t 1 (, x=x ẋ l ẋ + t ]t=t ϕ =. (4.37b 1, x=x Beweis. Wenn man die Endzeit t 1 fixiert, dann folgt aus Satz 4.2 unmittelbar, dass die optimale Lösung x (t im Intervall [, t 1 ] die Euler-Lagrange Gleichungen (4.17 erfüllt. Um die optimale Endzeit t 1 zu berechnen, nimmt man an, dass x(t in einem hinreichend großen Intervall [, T ], T t 1 definiert ist und betrachtet den linearen Funktionenraum R ( C 1 [, T ] n. Die Gâteaux Ableitung (4.8 von Definition 4.1

11 4.1 Grundlagen der Variationsrechnung Seite 13 wird dann in der Form J(t 1 + ητ, x + ηξ J(t 1, x δj(t 1, x; τ, ξ := lim η η = d dη J(t ( ητ, x + ηξ η= erweitert und die notwendige Bedingung für ein Minimum (4.15 von Satz 4.1 ausgewertet. Wendet man nun (4.38 auf (4.36 an, so erhält man d dη J(t 1 + ητ, x + ηξ = = d dη ϕ(t 1 + ητ, x (t 1 + ητ + ηξ(t 1 + ητ + d t 1 +ητ ( l t, x + ηξ, ẋ + ηξ dη dt [( = t ϕ τ + t 1 +ητ d ( + dη l [ x ϕ t x }{{} ẋ +η ] t ξ τ + }{{} x ]t=t ϕξ 1 +ητ, x=x +ηξ ξ t, x + ηξ, ẋ + ηξ [ ( dt + τ l [( = t ϕ τ + ( x ϕ ẋ + ηξ τ + x ]t=t ϕξ 1 +ητ, x=x +ηξ [ ( [( + τ l t, x + ηξ, ẋ + ηξ ]t=t 1+ητ + + t 1 +ητ t, x + ηξ, ẋ + ηξ ] ẋ l ( t, x + ηξ, ẋ + η ξ ξ t=t 1 +ητ ] t 1 +ητ (( ( x l t, x + ηξ, ẋ + ηξ d ( ( dt ẋ l t, x + ηξ, ẋ + ηξ ξ dt. (4.39 Wertet man (4.39 für η = aus, so lautet die notwendige Optimalitätsbedingung δj(t 1, τ; x, ξ = d dη J(t 1 + ητ, x + ηξ η= [( = t ϕ τ + ] [( ] t=t x ϕ(ẋτ + ξ + τl + t=t ẋ l (t, x, ẋ 1 ξ 1,x=x t= (4.4 + t 1 [( (t, x l x, ẋ d ( ] dt ẋ l (t, x, ẋ ξ dt =. Da der Anfangswert mit x( = x festgelegt ist, muss für eine zulässige Richtung ξ die Bedingung ξ( = gelten. Im Weiteren erfüllt die optimale Lösung x (t im

12 4.1 Grundlagen der Variationsrechnung Seite 14 Intervall [, t 1 ] die Euler-Lagrange Gleichungen (4.17, weshalb sich (4.4 zu [( t ϕ τ + ] [( ] x ϕ(ẋτ + ξ + τl + t=t ẋ l (ξ + ẋτ ẋτ 1,x=x t=t 1,x=x [ = τ l ( ẋ l ẋ + t ϕ ]t=t 1, x=x + [ x ϕ + ẋ l ] t=t 1, x=x (ẋ (t 1τ + ξ(t 1 = (4.41 vereinfacht. Wenn die Endzeit t 1 und der Endwert x(t 1 frei sind, dann sind τ und ξ(t 1 unabhängig voneinander frei wählbar, weshalb (4.41 nur dann Null ist, wenn die Transversalitätsbedingungen (4.37 erfüllt sind. Das Ergebnis von Satz 4.5 lässt sich nun wie folgt verallgemeinern. (a Wenn die Endzeit fest ist, dann gilt t 1 = t 1 und damit τ =, womit automatisch der erste Term von (4.41 verschwindet. Es liegt somit keine Transversalitätsbedingung (4.37b vor. (i Wenn für eine Komponente x j (t, j {1,..., n} von x(t gilt, dass der Endwert x j (t 1 = x j (t 1 = x j1 fest ist, dann muss für diese Komponente ξ j (t 1 = gelten, womit der zugehörige Eintrag im zweiten Term von (4.41 automatisch verschwindet und keine Transversalitätsbedingung für diese Komponente vorliegt. Dieser Fall entspricht dem Ergebnis von Satz 4.2. (ii Wenn für eine Komponente x j (t, j {1,..., n} von x(t gilt, dass der Endwert x j (t 1 frei ist, dann lautet die Transversalitätsbedingung gemäß (4.41 für diese Komponente [ l + ] ϕ =. (4.42 ẋ j x j t=t 1, x=x (b Wenn die Endzeit frei ist, dann muss die Transversalitätsbedingung (4.37b gelten. [ ( l ẋ l ẋ + t ]t=t ϕ = (4.43 1, x=x (i Wenn für eine Komponente x j (t, j {1,..., n} von x(t gilt, dass der Endwert x j (t 1 = x j1 fest ist, dann muss für diese Komponente eine zulässige Richtung (τ, ξ j die Bedingung bzw. x j1 = x j(t 1 + ητ + ηξ j (t 1 + ητ (4.44 = η x j1 = ξ j (t 1 + τẋ j(t 1 (4.45 η= erfüllen. Damit verschwindet der zugehörige Eintrag im zweiten Term von (4.41 und es liegt keine weitere Transversalitätsbedingung für diese Komponente vor.

13 4.1 Grundlagen der Variationsrechnung Seite 15 (ii Wenn für eine Komponente x j (t, j {1,..., n} von x(t gilt, dass der Endwert x j (t 1 frei ist, dann lautet, analog zum Fall (a(ii, die Transversalitätsbedingung für diese Komponente Stückweise stetig differenzierbare Extremale [ l + ] ϕ =. (4.46 ẋ j x j t=t 1, x=x Bei den bisherigen Betrachtungen, siehe im Speziellen die Sätze 4.2 bis 4.5, wurde stets angenommen, dass x(t im Funktionenraum der im Intervall [, t 1 ] (vektorwertigen stetig differenzierbaren Funktionen ( C 1 [, T ] n definiert ist. Im Weiteren soll dies auf den Funktionenraum der stückweise stetig differenzierbaren Funktionen (Ĉ1 [, T ] n erweitert werden, wobei zusätzlich die globale Stetigkeit vorausgesetzt wird. Man nennt nun eine reellwertige Funktion x(t Ĉ1 [, t 1 ] stückweise stetig differenzierbar, wenn eine Partitionierung = c < c 1 <... < c N+1 = t 1 mit N < so existiert, dass die Funktion x(t in allen Intervallen (c k, c k+1, k =,..., N stetig differenzierbar ist, siehe Abbildung 4.2. Die inneren Punkte c 1,..., c N werden als Eckpunkte von x(t bezeichnet. Für stückweise x(t c 1 c 2 c N t 1 t Abbildung 4.2: Beispiel einer Funktion x(t Ĉ1 [, t 1 ]. stetig differenzierbare Funktionen ˆx(t Ĉ1 [, t 1 ] lauten die Normen gemäß (4.7 ˆx(t := max ˆx(t und ˆx(t t t 1, := max ˆx(t + sup d 1 t t 1 dt ˆx(t. Es gilt nun folgender Satz, welcher z. B. in [4.9] bewiesen wird. t N k= (c k,c k+1 Satz 4.6 (Stückweise stetig vs. stetig differenzierbare Extremale. Angenommen x X ad ist ein (lokales Minimum des Funktionals J(x = (4.47 l(t, x(t, ẋ(t dt (4.48 mit der zulässigen Menge X ad = {x(t ( C 1 [, t 1 ] n x(t = x, x(t 1 = x 1 } und der stetig differenzierbaren Lagrangeschen Dichte l : R R n R n R, dann ist x ˆX ad auch ein (lokales Minimum des Funktionals (4.48 in der zulässigen Menge

14 4.1 Grundlagen der Variationsrechnung Seite 16 ˆX ad = {x(t (Ĉ1 [, t 1 ] n x( = x, x(t 1 = x 1 }. Handelt es sich um ein lokales Minimum, so ist der Begriff lokal bezüglich der gleichen Norm bzw. 1, zu verstehen. Man kann nun zeigen, dass eine extremale Lösung ˆx (t (Ĉ[, t 1 ] n im gesamten Intervall [, t 1 ] außer an den Eckpunkten c 1,..., c N die Euler-Lagrange Gleichungen (4.17 und die Legendre-Bedingung (4.33 erfüllt. Die Transversalitätsbedingungen (4.42, (4.43 und (4.46 bleiben im Falle stückweise stetig differenzierbarer Extremale unverändert. Die Unstetigkeiten von d dt ˆx (t an den Eckpunkten t = c k, k = 1,..., N unterliegen nun folgenden Einschränkungen: Satz 4.7 (Weierstrass-Erdmann Bedingungen. Angenommen ˆx ˆX ad ist ein (lokales Minimum des Funktionals J(ˆx = mit der zulässigen Menge ˆX ad = ( l t, ˆx(t, ˆx(t dt (4.49 {ˆx(t (Ĉ1 [, t 1 ] n ˆx( = ˆx, ˆx(t 1 = ˆx 1 }, wobei die Lagrangesche Dichte l sowie die partiellen Ableitungen ˆx i l und ˆx l stetig auf i [, t 1 ] R n R n sind. Dann gilt für jeden Eckpunkt c (, t 1 von ˆx (t, dass die Bedingungen ( ( ˆx l c, ˆx (c, ˆx ( c ( = H ( c, ˆx (c, ˆx ( c = H ( ˆx l c, ˆx (c, ˆx ( c + (4.5a ( c, ˆx (c, ˆx ( c + (4.5b mit der Hamiltonfunktion ( H t, ˆx(t, ˆx(t ( ( ˆx(t ( = ˆx l t, ˆx(t, ˆx(t l t, ˆx(t, ˆx(t (4.51 erfüllt sind, wobei ˆx (c und ˆx ( c + den links- bzw. rechtsseitigen Grenzwert von ˆx (t an der Stelle t = c bezeichnen. Die Weierstrass-Erdmann Bedingungen besagen also, dass an den Eckpunkten einer (lokal extremalen Trajektorie ˆx (t (Ĉ1 [, t 1 ] n nur jene Unstetigkeiten von ˆx erlaubt sind, die die Stetigkeit von l und die Stetigkeit der Hamiltonfunktion H erhalten. ˆx Die Weierstrass-Erdmann Bedingungen sind notwendige Optimalitätsbedingungen. Ihre Herleitung findet sich z. B. in [4.8]. Beispiel 4.4. Gesucht ist ein (lokales Minimum x X ad des Funktionals J(x = 1 1 x 2 (t(1 ẋ(t 2 dt (4.52

15 4.1 Grundlagen der Variationsrechnung Seite 17 in der zulässigen Menge X ad = { x(t C 1 [ 1, 1] x( 1 =, x(1 = 1 }. Da die Lagrangesche Dichte nicht explizit von der Zeit t abhängt, ist die Hamiltonfunktion H = ( ẋ l ẋ l = 2x 2 (1 ẋẋ x 2 (1 ẋ 2 = x 2( ẋ 2 1 = k 1 (4.53 für alle Zeiten t [ 1, 1] konstant mit der Konstanten k 1 und damit eine Invariante des Systems, siehe auch (4.23. Ersetzt man x 2 (t = z(t und 2x(tẋ(t = ż(t in (4.53, so ergibt sich Die Lösung von (4.54 lautet z(t 1 4ż2 (t = k 1. (4.54 z(t = (t + k k 1 (4.55 mit der Konstanten k 2. Mit x( 1 = und x(1 = 1 sowie z(t = x 2 (t folgen die 2 Konstanten k 1 und k 2 zu k 1 = ( 3 4 und k2 = 1 4 und die mögliche stationäre Lösung x(t des Kostenfunktionals (4.52 lautet ( x(t = ± t ( 3 2. ( Die Wurzel liefert nur für t 1 2 und t < 1 ein reellwertiges Ergebnis, weshalb x(t keine stationäre Lösung von (4.52 in der zulässigen Menge X ad = {x(t C 1 [ 1, 1] x( 1 =, x(1 = 1} darstellt. Im nächsten Schritt soll das Kostenfunktional (4.52 in der zulässigen Menge ˆX ad = {ˆx(t Ĉ1 [ 1, 1] ˆx( 1 =, ˆx(1 = 1} minimiert werden. Die Weierstrass- Erdmann Bedingung (4.5a besagt nun, dass an einem Eckpunkt c ( 1, 1 gilt [ 2ˆx 2 (c 1 ˆx ( c ] [ = 2ˆx 2 (c 1 ˆx ( c +] (4.57 und folglich [ ( ˆx 2 (c ˆx c + ˆx ( c ] =. (4.58 Da an einem Eckpunkt t = c gilt ˆx ( c + ˆx(c, muss zur Erfüllung von (4.58 die Bedingung ˆx(c = eingehalten werden. D. h. Eine Unstetigkeit in ˆx(t kann nur an Stellen auftreten, an denen der Wert von ˆx(t selbst identisch Null ist. Den minimalen Wert des Kostenfunktionals (4.52, nämlich den Wert Null, erhält man, wenn ˆx(t = oder ˆx(t = 1 für alle t in [ 1, 1] gilt. Außerdem sind die Randbedingungen ˆx( 1 = und ˆx(1 = 1 zu erfüllen. Aus diesen Überlegungen folgt, dass für die optimale Lösung ˆx(t = t [ 1, c] und ˆx(t = 1 t (c, 1] gelten muss. Daraus ergibt sich der Umschaltpunkt c = und die optimale Lösung ˆx (t = { für 1 t t für < t 1. (4.59

16 4.2 Entwurf von Optimalsteuerungen Seite 18 Diese Lösung ist das eindeutige globale Minimum des Kostenfunktionals (4.52 in der zulässigen Menge ˆX ad = {ˆx(t Ĉ1 [ 1, 1] ˆx( 1 =, ˆx(1 = 1}. 4.2 Entwurf von Optimalsteuerungen Problemformulierung Eine typische Optimalsteuerungsaufgabe besteht darin, für ein dynamisches System beschrieben durch die Differenzialgleichungen ẋ = f(t, x(t, u(t (4.6a mit der Zeit t R, dem Zustand x R n, dem Anfangszustand x( = x (4.6b und dem Stelleingang u R m eine geeignete Steuertrajektorie u(t, t [, t 1 ] so zu finden, dass ein Kostenfunktional der Form (siehe auch (4.2 J(u = ϕ(, x(, t 1, x(t 1 + l(t, x(t, u(t dt (4.61 bezüglich u(t minimiert wird und dabei allfällige Beschränkungen für x(t und u(t eingehalten werden. Beim Kostenfunktional unterscheidet man im Allgemeinen zwischen der Bolza-Form (4.61, der Lagrange-Form und der Mayer-Form J(u = l(t, x(t, u(t dt (4.62 J(u = ϕ(, x(, t 1, x(t 1. (4.63 Die Abhängigkeit der Funktion ϕ von und x( ist natürlich nur relevant, wenn die Anfangsbedingung (4.6b nicht vorhanden ist. Aufgabe 4.2. Zeigen Sie, dass die Lagrange-Form in die Mayer-Form übergeführt werden kann, indem man einen zusätzlichen Zustand ẋ n+1 = l(t, x, u, x n+1 ( = (4.64 einführt und das Kostenfunktional in der Form J(u = x n+1 (t 1 anschreibt. Zeigen Sie, dass die Mayer-Form in die Lagrange-Form übergeführt werden kann, indem man einen zusätzlichen Zustand ẋ n+1 =, x n+1 ( = 1 t 1 ϕ(, x(, t 1, x(t 1 (4.65 einführt und das Kostenfunktional in der Form J(u = x n+1 (t dt anschreibt.

17 4.2 Entwurf von Optimalsteuerungen Seite 19 Zeigen Sie, wie man eine Bolza-Form in die Mayer- oder Lagrange-Form überführt. Bei den möglichen Beschränkungen unterscheidet man zwischen Punktbeschränkungen, beispielsweise Endpunktbeschränkungen der Form Pfadbeschränkungen und isoperimetrischen Beschränkungen ψ(t 1, x(t 1, (4.66 ψ(t, x(t, u(t, t I [, t 1 ], (4.67 ψ(t, x(t, u(t dt C. (4.68 Häufig sind Pfadbeschränkungen (4.67 schwieriger zu berücksichtigen, wenn sie nicht von der Stellgröße abhängen Existenz einer optimalen Lösung Im Skriptum Regelungssysteme 2 (Satz 2.13 wurden hinreichende Bedingungen für die lokale Eindeutigkeit und Existenz der Lösung eines Anfangswertproblems angegeben. Sie besagen, wenn g(t, x stückweise stetig in t ist und der Lipschitz-Bedingung g(t, x g(t, y L x y, < L < (4.69 für alle x, y B γ = {x R n x x γ} und alle t [, + τ] genügt, dann existiert ein δ (, τ] so, dass das Anfangswertproblem ẋ = g(t, x, x( = x (4.7 für t [, + δ] genau eine Lösung besitzt. Da hier nur stückweise Stetigkeit von g(t, x in t gefordert wird, sind entsprechend (4.6 mit g(t, x := f(t, x(t, u(t für die Stellgrößen u(t auch stückweise stetige Funktionen zugelassen, d. h. u(t (Ĉ[, t 1 ] m. Man nennt eine reellwertige Funktion u(t Ĉ[, t 1 ] stückweise stetig, wenn eine Partitionierung = c < c 1 <... < c N+1 = t 1 mit N < so existiert, dass die Funktion u(t in allen Intervallen (c k, c k+1, k =,..., N stetig ist. Für stückweise stetige Stellgrößen u(t sind die zugehörigen Zustandsgrößen von (4.6 stückweise stetig differenzierbar, d. h. x(t (Ĉ1 [, t 1 ] n, wobei die Eckpunkte mit den Unstetigkeitsstellen der Stellgrößen übereinstimmen. Zur Erinnerung sei angemerkt, dass gemäß Satz 2.14 des Skriptums Regelungssysteme 2 die Stetigkeit von g(t, x und ( g x (t, x bezüglich x auf der Menge [, + τ] B γ hinreichend dafür ist, dass g(t, x die Lipschitz-Bedingung (4.69 lokal erfüllt. Bei den meisten praktischen Anwendungen unterliegen die Stellgrößen gewissen Beschränkungen, d. h. u(t U R m. Häufig auftretende Beschränkungen sind z. B. sogenannte box constraints u i u i u + i, i = 1,..., m. (4.71

18 4.2 Entwurf von Optimalsteuerungen Seite 11 Eine stückweise stetige Stellgröße u(t im Intervall t t 1 mit u(t U für alle t [, t 1 ] bezeichnet man im Weiteren als zulässige Stellgröße. Für das Folgende sei angenommen, dass x(t; x, u(t die Lösung von (4.6 zum Zeitpunkt t für den Anfangswert x( = x und die Stellgröße u(τ, τ t bezeichnet. Dann nennt man eine zulässige Stellgröße realisierbar, wenn x(t; x, u(t im gesamten Intervall t t 1 definiert ist und sämtliche Beschränkungen einhält. Das Problem bei der Existenz einer Lösung des Optimalsteuerungsproblems besteht häufig darin, dass die Menge der realisierbaren Lösungen nicht kompakt ist. Es könnte beispielsweise passieren, dass die Lösung von (4.6 innerhalb des Optimierungsintervalls [, t 1 ] nach Unendlich strebt und in Folge das Kostenfunktional unendlich wird. Dieses Phänomen ist auch unter dem Namen finite escape time bekannt. Um derartige Fälle auszuschließen, fordert man oft, dass die Lösungen des dynamischen Systems (4.6 beschränkt sind, also dass gilt x(t; x, u(t α, t [, t 1 ] (4.72 für ein finites α >. Man beachte, dass bezüglich x affine Systeme der Form ẋ = A(t, ux + b(t, u, x( = x (4.73 diese Eigenschaft stets erfüllen und in endlicher Zeit nicht nach Unendlich streben können. Wenn das Optimierungsintervall selbst unendlich ist, dann ist die Menge der realisierbaren Stellgrößen unbeschränkt und nicht kompakt, weshalb stets ein kompaktes (finites Zeitintervall [, T ] mit hinreichend großem T > t 1 gewählt werden sollte. Dies wird anhand des nachfolgenden Beispiels näher erläutert. Beispiel 4.5. Gegeben ist eine Punktmasse m, die über eine Kraft u(t mi u(t 1 für alle t im Optimierungsintervall [, t 1 ] beschleunigt wird. Die Aufgabe besteht nun darin, die Stellgröße u(t so zu bestimmen, dass ausgehend von der Anfangsposition x( = x die Masse nach der Zeit t = t 1 die Position x(t 1 = x 1 erreicht und dabei das Kostenfunktional J(u = u 2 (t dt (4.74 minimiert. Man erkennt unmittelbar, dass für x 1 > x die Stellgröße u(t nicht realisierbar ist und somit für jede realisierbare Stellgröße J(u > gelten muss. Betrachtet man nun die Folge der realisierbaren konstanten Stellgrößen u k (t = 1 k, k 1 für alle t, so erhält man als Lösung des Differentialgleichungssystems das Ergebnis ẋ k = v k, x k ( = x (4.75a m v k = u k, v k ( = (4.75b x k (t = x + 1 2mk (t 2 v k (t = 1 mk (t. (4.76a (4.76b

19 4.2 Entwurf von Optimalsteuerungen Seite 111 Die Zeit t 1, nach der der Zustand x k (t 1 = x 1 erreicht wird, errechnet sich direkt aus (4.76a zu t 1,k = + 2mk x 1 x. (4.77 Damit erhält man für u k (t = 1 k im Optimierungsintervall [, t 1,k ] den Wert des Kostenfunktionals zu t1,k 1 2m J(u k = k 2 dt = x1 k 3 x. (4.78 Es gilt nun J(u k für k und damit t 1,k. Man erkennt also, dass gilt inf J(u k =, d. h. das Problem hat kein Minimum. Damit die Existenz einer optimalen Steuerung auch tatsächlich gewährleistet ist, müssen weitere Einschränkungen der zulässigen Steuerungen vorgenommen werden. Zwei Möglichkeiten sollen im Folgenden kurz aufgezeigt werden. Einerseits besteht die Möglichkeit, zu fordern, dass die Stellgröße der zusätzlichen Lipschitz-Bedingung u(t u(s L u t s, < L u <, s, t [, t 1 ] (4.79 genügt und andererseits kann die Klasse der zulässigen Stellgrößen auf die stückweise konstanten Stellgrößen mit einer finiten Anzahl an Unstetigkeitsstellen eingeschränkt werden Variationsformulierung Im Folgenden werden die notwendigen Bedingungen erster Ordnung für ein Optimalsteuerungsproblem mit fester Endzeit und freiem Endwert formuliert und hergeleitet. Satz 4.8 (Steuerungsproblem: Endzeit fest/endwert frei. Gesucht ist die Stellgröße u (C[, t 1 ] m so, dass das Kostenfunktional (Lagrange-Form J(u = unter der Gleichungsbeschränkung (dynamisches System l(t, x(t, u(t dt (4.8 ẋ = f(t, x(t, u(t, x( = x (4.81 mit fester Anfangszeit und fester Endzeit t 1 > minimiert wird. Dabei wird angenommen, dass l und f stetig in t und stetig differenzierbar bezüglich x und u für alle (t, x, u [, t 1 ] R n R m sind. Wenn u (t (C[, t 1 ] m die optimale Lösung des Optimierungsproblems bezeichnet und x (t ( C 1 [, t 1 ] n die zugehörige Lösung des

20 4.2 Entwurf von Optimalsteuerungen Seite 112 Anfangswertproblems (4.81 ist, dann existiert ein λ (t ( C 1 [, t 1 ] n so, dass gilt ẋ = f(t, x (t, u (t, x ( = x (4.82a ( T ( T λ = x l (t, x (t, u (t x f (t, x (t, u (tλ (t (4.82b λ (t 1 = ( T ( T = u l (t, x (t, u (t + u f (t, x (t, u (tλ (t (4.82c für t t 1. Die Gleichungen (4.82 werden als die Euler-Lagrange Gleichungen des Optimalsteuerungsproblems und λ (t als der adjungierte Zustand oder der Kozustand bezeichnet. Beweis. Man betrachte dazu die einparametrische Familie der zulässigen Stellgrößen v(t; η = u (t + ηξ u (t mit ξ u (t (C[, t 1 ] m und dem skalaren Parameter η. Aufgrund der Stetigkeits- und Differenzierbarkeitsannahmen für f existiert ein η so, dass die zu v(t zugehörige Lösung y(t; η des Anfangswertproblems (4.81 für alle t [, t 1 ] eindeutig und bezüglich η differenzierbar ist. Für η = gilt offensichtlich y(t; = x (t, t t 1. Das um die Gleichungsbeschränkungen (4.81 erweiterte Kostenfunktional (4.8 für v(t; η lautet J(v(t; η = = l(t, y(t; η, v(t; η + λ T (t(f(t, y(t; η, v(t; η ẏ dt l(t, y(t; η, v(t; η + λ T y(t; η + λ T (tf(t, y(t; η, v(t; η dt [ ] λ T t1 y (4.83 für jedes λ(t ( C 1 [, t 1 ] n. Gleichung (4.83 kann auch als Lagrangefunktion mit den Lagrangemultiplikatoren λ(t interpretiert werden. Gemäß Satz 4.1 lautet die notwendige Bedingung für ein Minimum δ J(u ; ξ u = d dη J(v(t; η = η= ( ( = (t, x, u ξ y + λ T (tξ y + λ T (t (t, x, u ξ y dt ( x l x f ( ( u l (t, x, u ξ u + λ T (t u f (t, x, u ξ u dt [ ] λ T t1 (tξ y (t mit ξ y (t = ( d dη y (t;. (4.85 Nachdem der Anfangszustand x( = y( ; η = x festgelegt ist, gilt ξ y ( =. Da die Auswirkung von ξ u (τ für τ [, t] auf den Wert ξ y (t nur aufwendig zu

21 4.2 Entwurf von Optimalsteuerungen Seite 113 berechnen ist, wählt man λ(t = λ (t so, dass ( T ( T λ = x f (t, x (t, u (tλ (t x l (t, x (t, u (t (4.86 mit der Endbedingung λ (t 1 = gilt. Diese Endbedingung folgt aus dem letzten Term von (4.84, da x(t 1 frei und ξ y (t 1 somit im Allgemeinen von Null verschieden ist. Die adjungierte Differentialgleichung (4.86 mit der Endbedingung λ (t 1 = ist linear. Aufgrund der Differenzierbarkeitsannahmen für l und f existiert die Lösung λ (t und ist im Intervall [, t 1 ] eindeutig. Damit verbleibt in (4.84 der Ausdruck ξu T [ ( T ( ] T u l (t, x (t, u (t + u f (t, x (t, u (tλ (t dt =, (4.87 welcher aufgrund des Fundamentallemmas der Variationsrechnung Lemma 4.2 die Bedingung ( T ( T u l (t, x (t, u (t + u f (t, x (t, u (tλ (t = (4.88 für alle t [, t 1 ] impliziert. Wie man aus (4.82 erkennen kann, setzen sich die notwendigen Optimalitätsbedingungen für das Optimalsteuerungsproblem (4.8 und (4.81 aus 2n Differentialgleichungen in x und λ und m algebraischen Gleichungen zusammen. Da für die Differentialgleichung in x der Wert zum Anfangszeitpunkt t = und für die Differentialgleichung in λ der Wert zum Endzeitpunkt t = t 1 gegeben ist, handelt es sich um ein Zweipunktrandwertproblem. Analog zu den Lagrange-Multiplikatoren von Abschnitt lässt sich der adjungierte Zustand λ(t in der Form interpretieren, dass λ( der Sensitivität des Kostenfunktionals (4.8 bezüglich einer Änderung des Anfangswertes x entspricht. Die Euler-Lagrange Gleichungen (4.82 lassen sich mit Hilfe der Hamiltonfunktion auch in der Form H(t, x, u, λ = l(t, x, u + λ T (tf(t, x, u (4.89 ( T ẋ = λ H (t, x (t, u (t, λ (t, x ( = x (4.9a ( T λ = x H (t, x (t, u (t, λ (t, λ (t 1 = (4.9b ( T = u H (t, x (t, u (t, λ (t (4.9c für t t 1 anschreiben. Man beachte, dass sich die hier in der dynamischen Optimierung verwendete Hamiltonfunktion H im Vorzeichen von jener der Variationsrechnung (siehe (4.22 unterscheidet. Die Bedingung (4.9c zeigt, dass u ein stationärer Punkt der Hamiltonfunktion H sein muss. Leitet man die Hamiltonfunktion entlang der optimalen

22 4.2 Entwurf von Optimalsteuerungen Seite 114 Lösung (x (t, u (t, λ (t nach der Zeit ab, so erhält man d dt H = ( ( t H + x H ẋ + u H }{{} = = t H ( λ T f + (ẋ T λ = t H. ( u + λ H λ (4.91 Wenn daher weder f noch l explizit von der Zeit t abhängen, ist die Hamiltonfunktion H eine Invariante des Zweipunktrandwertproblems (4.9. Im Weiteren muss ähnlich zur Legendre Bedingung gemäß Satz 4.3 für ein Minimum des Kostenfunktionals J die notwendige Bedingung zweiter Ordnung ( d T 2 u 2 H (t, x (t, u (t, λ (td d R m, t [, t 1 ]. (4.92 erfüllt sein. Sie wird auch Legendre-Clebsch Bedingung genannt. In Satz 4.8 wurde angenommen, dass die optimale Stellgröße u stetig ist, d. h. u (t (C[, t 1 ] m. Für manche Beispiele findet man keine Lösung der Euler-Lagrange Gleichungen (4.82 in der Klasse der stetigen Stellgrößen. Aus diesem Grund sucht man Extremale in der erweiterten Klasse der stückweise stetigen Stellgrößen (Ĉ[, t 1 ] m. Wie bereits im Abschnitt diskutiert, sind für stückweise stetige Stellgrößen u(t die zugehörigen Zustandsgrößen x(t von (4.81 stückweise stetig differenzierbar, d. h. x(t (Ĉ1 [, t 1 ] n wobei die Eckpunkte mit den Unstetigkeitsstellen der Stellgrößen übereinstimmen. Bezeichnet man mit û (t (Ĉ[, t 1 ] m die optimale Stellgröße und mit ˆx (t und ˆλ (t den zugehörigen Zustand und den adjungierten Zustand des Optimalsteuerungsproblems (4.8, (4.81, dann gelten für jeden Eckpunkt c (, t 1 die Bedingungen ( H c, ˆx (c, û ( c, ˆλ (c ˆx ( c = ˆx ( c + ˆλ ( c = ˆλ ( c + = H (4.93a (4.93b ( c +, ˆx (c, û ( c +, ˆλ (c, (4.93c wobei c bzw. c + den jeweiligen links- bzw. rechtsseitigen Grenzwert angeben. Man beachte, dass (4.93b und (4.93c den Weierstrass-Erdmann Bedingungen gemäß Satz 4.7 entsprechen. Im Folgenden werden die notwendigen Bedingungen erster Ordnung für ein Optimalsteuerungsproblem mit freier Endzeit und allgemeinen Endbeschränkungen formuliert und hergeleitet. Satz 4.9 (Steuerungsproblem: Endzeit frei/endbeschränkung. Gesucht ist die Stellgröße u (C[, t 1 ] m so, dass das Kostenfunktional (Bolza-Form J(u, t 1 = ϕ(t 1, x(t 1 + l(t, x(t, u(t dt (4.94

23 4.2 Entwurf von Optimalsteuerungen Seite 115 unter den Gleichungsbeschränkungen ẋ f(t, x(t, u(t =, x( = x (4.95a G k (u, t 1 = ψ k (t 1, x(t 1 =, k = 1,..., p (4.95b mit fester Anfangszeit und freier Endzeit t 1 T minimiert wird. Dabei wird angenommen, dass l und f stetig in t, x und u und stetig differenzierbar bezüglich x und u für alle (t, x, u [, T ] R n R m sind sowie die Funktionen ϕ und ψ k, k = 1,..., p stetig und stetig differenzierbar bezüglich t 1 und x 1 für alle (t 1, x 1 [, T ] R n sind. Weiters sei (u, t 1 (C[, t 1 ] m [, T die optimale Lösung des Optimierungsproblems und x ( C 1 [, T ] n die zugehörige Lösung des Anfangswertproblems (4.95a. Darüber hinaus wird angenommen, dass für p unabhängige zulässige Richtungen (ξ k, τ k (C[, t 1 ] m [, T, k = 1,..., p die Regularitätsbedingung δg 1 (u, t 1 ; ξ 1, τ 1 δg 1 (u, t 1 ; ξ p, τ p det..... (4.96 δg p (u, t 1 ; ξ 1, τ 1 δg p (u, t 1 ; ξ p, τ p gilt. Dann existiert ein λ ( C 1 [, t 1 ] n und ein µ R p so, dass die Beziehungen ( T ẋ = λ H (t, x (t, u (t, λ (t, x ( = x (4.97a ( T ( T λ = x H (t, x (t, u (t, λ (t, λ (t 1 = Φ (t x 1, x (t 1, µ 1 = ( u H T (t, x (t, u (t, λ (t für t t 1 mit den Transversalitätsbedingungen (4.97b (4.97c ψ(t 1, x (t 1 = (4.98a ( Φ (t t 1, x (t 1, µ + H(t 1, x (t 1, u (t 1, λ (t 1 =, (4.98b 1 und der Hamiltonfunktion H = l+λ T f sowie Φ = ϕ+µ T ψ mit ψ T = [ψ 1 ψ 2... ] ψ p erfüllt sind. Beweis. Man betrachte dazu wieder die einparametrische Familie der zulässigen Stellgrößen v(t; η = u (t+ηξ u (t mit ξ u (C[, t 1 ] m und dem skalaren Parameter η. Aufgrund der Stetigkeits- und Differenzierbarkeitsannahmen für f existiert ein η so, dass die zu v(t zugehörige Lösung y(t; η des Anfangswertproblems (4.95a für alle t [, T ] eindeutig und bezüglich η differenzierbar ist. Für η = gilt offensichtlich v(t; = u (t, t t 1, und y(t; = x (t, t T. Da der Anfangswert

24 4.2 Entwurf von Optimalsteuerungen Seite 116 x( = x fest ist, muss die Beziehung y( ; η = x sowie ( η y(; = ξ y ( =, siehe auch (4.85, gelten. Das um die Gleichungsbeschränkungen (4.95 erweiterte Kostenfunktional (4.94 für v(t; η und der Endzeit t 1 = t 1 + ητ lautet dann J ( t 1 v(t; η, t 1 = l(t, y(t; η, v(t; η + λ T (t(f(t, y(t; η, v(t; η ẏ dt + ϕ ( t 1, y ( t 1 ; η + µ T ψ ( t 1, y ( t 1 ; η t 1 = l(t, y(t; η, v(t; η + λ T (tf(t, y(t; η, v(t; η + λ T (ty(t; η dt [ λ T ] t 1 (ty(t; η + ϕ ( t 1, y ( t 1 ; η + µ T ψ ( t 1, y ( t 1 ; η (4.99 für jedes λ ( C 1[, t 1 ] n und µ R p. Gemäß Satz 4.1 berechnet sich die notwendige Bedingung für ein Minimum aus zu = t ( 1 δ J(u, t 1; ξ u, τ = d dη J ( v(t; η, t 1 η= = (4.1 ( ( x l (t, x, u ξ y + u l (t, x, u ξ u + λ T (t x f (t, x, u ξ y dt t ( 1 + λ T (t u f (t, x, u ξ u + λ T (tξ y dt + l(t 1, y(t 1;, v(t 1; τ + λ T (t 1f(t 1, y(t 1;, v(t 1; τ + λ [ ] T (t 1y(t 1; τ λ T t (tξ y (t t 1 ( λ T (t 1y(t 1; τ λ T (t 1ẏ(t 1; τ + ϕ (t x 1, y(t 1; ξ y (t 1 ( ( 1 + ϕ (t t 1, y(t 1; τ + ϕ (t 1 x 1, y(t 1; ẏ(t 1; τ ( 1 ( + µ T ψ (t x 1, y(t 1; ξ y (t 1 + µ T ψ (t 1 t 1, y(t 1; τ ( 1 + µ T ψ (t x 1, y(t 1; ẏ(t 1; τ 1 (4.11

25 4.2 Entwurf von Optimalsteuerungen Seite 117 und mit y(t 1 ; = x (t 1, v(t 1 ; = u (t 1 folgt t {( ( } 1 = x l (t, x, u + λ T (t x f (t, x, u + λ T (t ξ y dt t {( ( } 1 + u l (t, x, u + λ T (t u f (t, x, u ξ u dt+ {( + ϕ(t x 1, x (t 1 + µ T } ψ(t 1 x 1, x (t 1 λ T (t 1 (ξ y (t 1 + ẋ(t 1τ 1 { + ϕ(t t 1, x (t 1 + µ T ψ(t 1 t 1, x (t 1 + l(t 1, x (t 1, u (t 1 1 } + λ T f(t 1, x (t 1, u (t 1 τ. (4.12 Da die Auswirkung von ξ u ( τ für τ [, t] auf den Wert ξ y (t nur aufwendig zu berechnen ist, wählt man λ(t = λ (t so, dass die erste Zeile in (4.12 identisch verschwindet, d. h. ( T ( T λ = x f (t, x (t, u (tλ (t x l (t, x (t, u (t (4.13 mit der zugehörigen Endbedingung so, dass die dritte Zeile in (4.12 zu Null wird, also ( λ (t 1 = ϕ(t x 1, x (t 1 + (µ T T ψ(t 1 x 1, x (t 1. ( Die Transversalitätsbedingung (4.98b folgt unmittelbar aus der letzten Zeile von (4.12 und die Extremalbedingung für die Hamiltonfunktion in (4.97 ergibt sich wiederum direkt aufgrund des Fundamentallemmas der Variationsrechnung angewandt auf die zweite Zeile von (4.12. Zur Berechnung der m + 2n + p + 1 unbekannten Größen (u (t, x (t, λ (t, µ, t 1 stehen mit Satz 4.9 m + 2n + p + 1 Bedingungen zur Verfügung. Das sind m algebraische Gleichungen (4.97c, p + 1 algebraische Gleichungen in Form der Transversalitätsbedingungen (4.98 und 2n Differentialgleichungen (4.97a und (4.97b für x und λ. Zu diesen Differentialgleichungen gehören die in (4.97a und (4.97b angegebenen 2n Randbedingungen. Aus den genannten Gleichungen lassen sich eindeutig die unbekannten Größen (u (t, x (t, λ (t, µ, t 1 bestimmen. Für eine Zusammenfassung der Ergebnisse von Satz 4.9 werden in weiterer Folge nur sogenannte partielle Endbedingungen der Form ψ j = x k (t 1 x k, j = 1,..., p (4.15 mit x k = konst. als fixem Endwert der Komponente x k von x betrachtet. Für diesen vereinfachenden Spezialfall kann die Endbedingung für λ (t 1 von (4.97b ersetzt werden und unter Berücksichtigung von (4.12 gilt Folgendes:

26 4.2 Entwurf von Optimalsteuerungen Seite 118 (a Wenn die Endzeit fest ist, d. h. t 1 = t 1 und damit τ =, verschwindet automatisch der zugehörige Eintrag in der vierten Zeile von (4.12. Es liegt somit keine Transversalitätsbedingung gemäß (4.98b vor. (i Wenn für eine Komponente x k von x gilt, dass der Endwert fest ist, dann gilt y k (t 1 ; η = x k(t 1 = x k (t 1 = x k. Daraus folgt ξ y,k (t 1 = womit automatisch der zugehörige Eintrag in der dritten Zeile von (4.12 verschwindet. Damit liegt für diese Komponente keine Endbedingung für den zugehörigen adjungierten Zustand λ k (t 1 vor. (ii Wenn für eine Komponente x k von x gilt, dass der Endwert frei ist, dann muss, wie man aus der dritten Zeile von (4.12 erkennen kann, die Komponente des zugehörigen adjungierten Zustands λ k (t folgende Endbedingung ( λ k(t 1 = ϕ (t x 1, x (t 1 (4.16 1,k erfüllen. (b Wenn die Endzeit frei ist, dann muss die Transversalitätsbedingung ( t Φ (t 1, x (t 1, µ + H(t 1, x (t 1, u (t 1, λ (t 1 =, H = l + λ T f (4.17 gelten. In Abhängigkeit davon, ob der Endwert einer Komponente x k von x fest oder frei ist, können die Unterpunkte (i und (ii vom Fall (a auch direkt hier angewandt werden. Wenn in Satz 4.9 die Gleichungsbeschränkungen (4.95b durch Ungleichungsbeschränkungen der Form G k (u, t 1 = ψ k (t 1, x(t 1, k = 1,..., p (4.18 ersetzt werden, so ändert sich lediglich (4.98a zu ψ k (t 1, x (t 1 (4.19a µ (4.19b (µ T ψ(t 1, x (t 1 =. (4.19c Gleichung (4.19 wird auch als complementary slackness condition bezeichnet. Aufgabe 4.3. Gesucht ist eine Lösung des Optimierungsproblems min u( 1 Zeigen Sie, dass die Lösung durch 1 2 u2 + a 2 x2 dt, a > (4.11a u.b.v. ẋ = u, x( = 1, x(1 =. (4.11b x (t = 1 1 e 2 a ( e at e a(2 t, u (t = a 1 e 2 a ( e at + e a(2 t (4.111

27 4.2 Entwurf von Optimalsteuerungen Seite 119 gegeben ist und interpretieren Sie die Ergebnisse, die in Abbildung 4.3 für verschiedene Parameterwerte a dargestellt sind. Zustand x Stellgröße u.5 1. Zeit t a = 1 a = 1 a = 1 adj. Zustand λ.5 1. Zeit t Zeit t Abbildung 4.3: Optimale Trajektorien in Aufgabe 4.3. Aufgabe 4.4. Gesucht ist eine Lösung des Optimierungsproblems min u( a x2 2(1 + 2 u2 dt, a (4.112a u.b.v. ẋ 1 = x 2, x 1 ( = 1, x 1 (1 = (4.112b ẋ 2 = u, x 2 ( =. (4.112c Zeigen Sie, dass sich für den (freien Endzustand x 2 (1 = 6/(4 + a in Abhängigkeit des Parameters a ergibt und dass die optimale Lösung durch x 1(t = 2(1 + a 3(2 + a 4 + a t3 a + 4 t2 + 1, u 12(1 + a 6(2 + a (t = t 4 + a a + 4 gegeben ist. Interpretieren Sie die Ergebnisse in Abbildung 4.4. (4.113

28 4.2 Entwurf von Optimalsteuerungen Seite 12 Zustand x Stellgröße u a = 1 a = 1 a = 1 adj. Zustand λ Zeit t Zeit t Zeit t Abbildung 4.4: Optimale Trajektorien in Aufgabe 4.4. Beispiel 4.6. Betrachtet wird eine Punktmasse mit der Masse m in der (x, y-ebene, auf die eine konstante Kraft F = ma wirkt. Die Stellgröße u des Problems ist der Winkel zwischen der Schubrichtung und der x-achse, siehe Abbildung 4.5. Ziel ist es, die Punktmasse in minimaler Zeit [ =, t 1 ] zu einem fest vorgegebenen Zielpunkt ( x 1, ȳ 1 zu steuern. Unter der Annahme, dass außer dem Schub keine weiteren Kräfte auftreten, kann das Optimalsteuerungsproblem wie folgt formuliert werden min u( t 1 (4.114a u.b.v. ẋ = v, x( = x, x(t 1 = x 1 (4.114b v = a cos(u, v( = v (4.114c ẏ = w, y( = y, y(t 1 = ȳ 1 (4.114d ẇ = a sin(u, w( = w. (4.114e Man beachte, dass der Endzustand nur für die Position (x, y aber nicht für die Geschwindigkeiten (v, w vorgegeben ist. y a m u v w Trajektorie x Abbildung 4.5: Bewegung einer Punktmasse der Masse m in der (x, y-ebene.

29 4.2 Entwurf von Optimalsteuerungen Seite 121 Die beiden fest vorgegebenen Endwerte für x und y können als Gleichungsbeschränkungen gemäß (4.95b in der Form ψ 1 (t 1, x(t 1 = x(t 1 x 1, ψ 2 (t 1, x(t 1 = y(t 1 ȳ 1 (4.115 formuliert werden. Die Hamiltonfunktion H und die Funktion Φ gemäß Satz 4.9 lauten dann für das vorliegende Optimierungsproblem H(x, u, λ = λ x v + λ v a cos(u + λ y w + λ w a sin(u (4.116a Φ(t 1, x(t 1, µ = ϕ + µ x ψ 1 + µ y ψ 2 = t 1 + µ x (x(t 1 x 1 + µ y (y(t 1 ȳ 1 (4.116b [ ] T, [ ] T mit x = x v y w den adjungierten Zuständen λ = λ x λ v λ y λ w und [ ] T. den konstanten Lagrange-Multiplikatoren µ = µ x µ y Die Randbedingungen für den adjungierten Zustand errechnen sich gemäß (4.97 zu λ x(t 1 = λ y(t 1 = ( ( Φ (t x 1, x (t 1, µ = µ x, λ v(t 1 = Φ (t 1 v 1, x (t 1, µ = 1 (4.117a ( ( Φ (t y 1, x (t 1, µ = µ y, λ w(t 1 = Φ (t 1 w 1, x (t 1, µ =. 1 Damit lautet das adjungierte System woraus direkt (4.117b ( H λ x = (x, u, λ =, λ x x(t 1 =µ x (4.118a ( H λ v = (x, u, λ = λ x, λ v v(t 1 = (4.118b ( H λ y = (x, u, λ =, λ y y(t 1 =µ y (4.118c ( H λ w = (x, u, λ = λ y, λ w w(t 1 =, (4.118d λ x = µ x, λ v = µ x(t 1 t, λ y = µ y, λ w = µ y(t 1 t (4.119 folgt. Des Weiteren muss die Hamiltonfunktion H gemäß (4.97 extremal sein, weshalb die Bedingung ( H (x, u, λ = λ u va sin(u + λ wa cos(u =, (4.12

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