Fachtagung, 14. April 2015
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- Viktoria Egger
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1 Fachtagung, 14. April 2015 Partizipation Anspruch und Wirklichkeit. Gelingendes Leben braucht Beteiligung plan B Kindern Schutz und Halt geben.
2 Teil eines Ganzen sein Beteiligung ist in unserem Verständnis einer modernen demokratischen Gesellschaft, zumindest für Erwachsene, zum selbstverständlichen Anspruch geworden. Alexander König, MAS, Geschäftsführer plan B gem. GmbH Wir alle erleben den Grad unseres subjektiv erlebten Einflusses als wichtigen Indikator für unser Wohlbefinden. Mit der Stärkung von Kinderrechten stellen sich diese Fragen mit voller Berechtigung immer stärker im Kontext junger Menschen. Mit der demografischen Entwicklung in Europa, wo sich das durchschnittliche Lebensalter immer stärker nach oben verschiebt, verliert die Stimme von Kindern und Jugendlichen aber zusehends an Gewicht. Es sei denn, es ändert sich etwas am System. Wie bei allen tiefgreifenden gesellschaftlichen Entwicklungen beginnt dies bei den Haltungen der Menschen. Über viele Jahre war das Paradigma in der Erziehung vom Fürsorgegedanken geprägt. Dies impliziert eine zum Teil unreflektierte Ausübungsmacht, die einem bestimmten Verantwortungsbewusstsein entspringt. Insbesondere in der Kinder- und Jugendhilfe müssen Entscheidungen getroffen werden, die das Leben junger Menschen oft nachhaltig beeinflussen. Umso drängender ist die Notwendigkeit einer Einbindung. Wie aber lassen sich diese Prozesse gestalten, um Kinder und Jugendliche dabei nicht zu überfordern? Worauf muss geachtet werden, damit sie sich ernst genommen fühlen und ihre Bedürfnisse tatsächlich Berücksichtigung finden? Diese Fachtagung hat zum Anliegen, Impulse in Richtung einer nachhaltigen Auseinandersetzung mit wichtigen Aspekten von Beteiligung junger Menschen zu setzen und richtet den Fokus auf die familiäre Fremdbetreuung innerhalb der Kinder- und Jugendhilfe. Programm: Partizipation Anspruch und Wirklichkeit. Gelingendes Leben braucht Beteiligung 8.00 Check in, Büchertisch von BUCHplus 9.00 Eröffnung LH Dr. Josef Pühringer (angefragt), LR Mag. a Getraud Jahn, Dr. Aldo Frischenschlager Obmann Verein Pflege- und Adoptiveltern OÖ., Alexander König, MAS, Geschäftsführer plan B gem. GmbH 9.15 Univ.-Prof. DDDr. Clemens Sedmak Kinder und das gute Leben Pause Dr. Klaus Wolf Partizipation von Pflegekindern und Eltern Mittagspause 14:00 Präsentation aus den theaterpädagogischen Workshops mit Pflegekindern 14:30 Irmela Wiemann Konkrete Umsetzung der Beteiligung Abschluss
3 Kinder und das gute Leben Zentrale Elemente einer guten Kindheit Partizipation von Pflegekindern und Eltern Neue Forschungsergebnisse Univ.-Prof. DDDr. Clemens Sedmak Professor für Sozialethik am King s College London, Gastprofessor an der Universität Salz burg, Präsident des internationalen forschungszentrums für soziale und ethische fragen (ifz), der Salzburg Ethik Initiative (SEI) und des Zentrums für Ethik und Armutsforschung (ZEA) der Universität Salzburg Kinder sind verletzliche Wesen, die zutiefst von anderen abhängig sind. Gleichzeitig sind sie schon sehr früh aktiv in ihre eigene Entwicklung eingebunden. Sie haben ihre eigenen Interessen und Vorstellungen und sind auch in der Lage, ihre Umgebung mitzugestalten. Im Vortrag soll auf Grundlage des Capability Approach gezeigt werden, welche Elemente einer guten Kindheit zentral sind und wie sie gefördert werden können. Den Kategorien der Grundfähigkeiten und der gelingenden Beziehungen wird dabei eine besondere Bedeutung zukommen. Dr. Klaus Wolf Professor für Erziehungswissenschaft/Sozialpädagogik an der Universität Siegen, Leiter der Forschungsgruppe Pflegekinder: Der Einfluss auf wichtige Entscheidungen und Weichenstellungen ist für die Kinder und ihre Eltern wichtig, gerade wenn das Leben auch auf ungewöhnliche Weise verläuft. Die Erfahrung, dass andere an ihrer Sichtweise interessiert sind, ihnen zuhören, ihre Meinung wertschätzen und ihre Wünsche berücksichtigen sind bei der Bewältigung von kritischen Lebensereignissen eine zentrale Ressource. Andererseits ist es nicht immer einfach, diese Einsicht auch umzusetzen. Wir bekommen es mit Ambivalenzen, widerstreitenden Interessen und aufwendigen Klärungsprozessen zu tun. Was erleben Pflegekinder und ihre Eltern dabei als hilfreich? Aktuelle Forschungsergebnisse, die das Erleben der Kinder und Erwachsenen erfasst haben, können Anregungen für eine partizipationsfreundliche Praxis geben.
4 Ich seh, ich seh - was du nicht siehst Präsentation aus den theaterpädagogischen Workshops mit Pflegekindern Konkrete Umsetzung der Beteiligung: Was brauchen die Kinder? Julia Kastner Studium der Sonderpädagogik, dreijährige Schauspiel,- und Tanzausbildung, seit 2011 Lehrtätigkeit als Theaterpädagogin, Ensemblemitglied am Kellertheater Haag und Theater Tabor Petra Haase, BEd Mutter eines 18-Jährigen Sohnes und einer 18-Jährigen Pflegetochter, Lehrerin und Theaterpädagogin Jeden Tag erleben Kinder und Jugendliche, dass sie großteils fremdbestimmt durch das Leben gehen. Inmitten aller Verpflichtungen bleibt kaum Zeit und Raum, die eigenen Bedürfnisse, jenseits von Schule und Elternhaus wahrzunehmen, geschweige denn, sie auszuleben. Pflegekinder trifft dies in besonderer Weise. Sie mussten erleben, dass Entscheidungen gefällt wurden, die weitreichende Folgen für sie hatten. Wen wundert es, dass sie sich machtlos und hilflos fühlen? Nun sollen sie zu Wort kommen! Wie haben die Kinder den Wechsel von ihrer Herkunftsfamilie in die neue Familie erlebt? Was wünschen sie sich auf ihrem Weg von den neuen Bezugspersonen? Wie möchten sie unterstützt werden? In den theaterpädagogischen Workshops hatten Kinder und Jugendliche die Gelegenheit, ihr emotionales Potential auszuleben. Sie erlebten sich selbst als Hauptakteur/in, indem sie sich aktiv auf der Bühne bewegten. Irmela Wiemann Psychologische Psychotherapeutin, Familientherapeutin, Autorin zu den Themen Adoptivund Pflegekinder und Biografiearbeit, Mutter, Pflegemutter und Großmutter Warum bin ich ein Pflegekind? Weshalb erhalten meine Pflegeeltern Pflegegeld? Weshalb kann ich nicht bei meiner leiblichen Mama oder meinem leiblichen Papa wohnen? Wozu dienen Besuchskontakte? Warum kommt die Sozialarbeiterin von der Kinder- und Jugendhilfe zum Hausbesuch? Diese Fragen und viele andere tragen Pflegekinder meist in sich, aber sie sprechen sie nicht aus. Partizipation bedeutet, Kindern in kindgemäßen Worten Antworten auf ihre nicht gestellten Fragen zu geben und sie für ihre spezielle Lebenssituation zu stärken. Partizipation heißt auch, dem Kind Mitsprachemöglichkeiten einzuräumen, ohne ihm zu viel Verantwortung zu übertragen. Wie kann dies gelingen? Welche innere Haltung und welche Wortwahl sind hierbei hilfreich?
5 Anmeldung Anmeldung bitte bis 20. März 2015 mittels Anmeldeabschnitt oder auf Tagungsort LFI Bildungshaus der Landwirtschaftskammer, Auf der Gugl 3, 4021 Linz Tel.:+ 43(0)50/ ; Hotelzimmer sind direkt im Bildungshaus zu reservieren. Tagungsbeitrag 95,00 Euro Tagungsbeitrag ermäßigt: 50,00 Euro (Pflege-, Krisenpflege- und Adoptiveltern, Student/innen bis 27 Jahre) Der Tagungsbeitrag umfasst das Mittagessen und die Pausenverpflegung. Im Falle einer Abmeldung nach dem Anmeldeschluss behalten wir 50% des Beitrages ein, nach dem 7. April verfällt der Tagungsbeitrag. Förderer: Land Oberösterreich, Abteilung Kinder- und Jugendhilfe Bundesministerium für Familien und Jugend So finden Sie das LFI in Linz mit dem Auto: A1 aus Wien und Salzburg: Autobahnabfahrt Zentrum... A1 aus Freistadt: Autobahnabfahrt Unionstraße Richtung Freistadt Waldeggstraße 3. Ampel links Ziegeleistraße 1. Ampel rechts Froschberg (Richtung Bockgasse) LFI, Landwirtschaftskammer auf Beschildung achten. mit öffentlichen Verkehrsmittel: vom Hauptbahnhof Linz Buslinie 17, 19, 45 oder 46; bis Haltestelle Johann-Strauß-Straße oder von Hauptbahnhof zu Fuß ca. 15 Minuten
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