Ganzheitliches betriebliches Gesundheitsmanagementsystem z.b. GABEGS. I. Vorstellung und II. Systematik
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- Claudia Fiedler
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1 Ganzheitliches betriebliches Gesundheitsmanagementsystem z.b. GABEGS I. Vorstellung und II. Systematik Orginal: Dr. Helmut Herrmann Dr. Helmut Herrmann, GÄD München 1
2 I. Vorstellung -Personalkosten sind großer Kostenblock -konventioneller Arbeitsschutz ganzheitlicher Arbeits- und Gesundheitsschutz -Mitarbeiterzentrierung -betriebliche Gesundheitsförderung Gesundheitsmanagementsystem -Aufwand / Kosten -Weshalb GABEGS? 79907_web_R_by_Mario Heinemann_pixelio.de Dr. Helmut Herrmann, GÄD München 2
3 1 AU Tag kostet Unternehmen durchschnittlich 400 REGIERUNG VON OBERBAYERN 1. Kosten für Produktionsausfall 2. Ausfall der Bruttowertschöpfung 3. Kosten für eine Ersatzarbeitskraft 4. Resultierende Qualitäts- / Servicemängel Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) Arbeitnehmer fehlen in Deutschland im Schnitt 17 Tage/Jahr bei psychischen Erkrankungen: ~ 25 Tage/Jahr _web_R_K_by_Stefan Bayer_pixelio.de Personalkosten sind im Unternehmen häufig ein großer, wenn nicht gar der größte Kostenblock Dr. Helmut Herrmann, GÄD München 3
4 Konventioneller Arbeits- und Gesundheitsschutz gesetzliche Regelungen zu den Arbeitsbedingungen des Arbeitsplatzes geeignete Bedingungen für gesunde und leistungsfähige Mitarbeiter _original_R_K_by_Kenneth Brockmann_pixelio.de Dr. Helmut Herrmann, GÄD München 4
5 Ganzheitliche Betrachtungsweise Anforderungen des Arbeitsplatzes (klassischer Arbeitsschutz) gesetzlich verpflichtende Regelungen Mitarbeiter Leistungsfähigkeit des einzelnen Mitarbeiters (betriebl. Gesundheitsmanagement) freiwillig für Betrieb und Mitarbeiter z.b.: - Früherkennung - Schulungen - Motivation geschuldete Leistung aus dem Arbeitsvertrag Dr. Helmut Herrmann, GÄD München 5
6 Mitarbeiterzentrierter Ansatz Motivation Erhalt der Leistungsfähigkeit Vertrauen in Führungskräfte Mitarbeiter Produktivität Rückkoppelung auf - weitere Mitarbeiter - Führungskräfte Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter sind kein Zufall keine reine Privatangelegenheit sondern Erfolg und Ergebnis eines dem Betrieb angepassten Gesundheitsmanagementsystems Dr. Helmut Herrmann, GÄD München 6
7 betriebliche Gesundheitsförderung betriebliches Gesundheitsmanagement Bündel an Maßnahmen bedarfsorientierte Maßnahmen Wirksamkeitskontrolle ständige Verbesserung kurzfristig realisierbar Kosten eher niedrig und gleichbleibend geringer Aufwand sinnvoll für Klein- und Kleinstbetriebe mittelfristig realisierbar (~ 1 Jahr) Kosten der Einführung hoch hohe Kosteneffizienz (Wirksamkeitskontrolle) höherer Aufwand bei Einführung Dauerbetriebskosten gleichbleibend niedrig sinnvoll für Mittel- und Großbetriebe Dr. Helmut Herrmann, GÄD München 7
8 Aufwand / Kosten Vieles bereits implementiert da gesetzlich vorgeschrieben z.b. Gefährdungsbeurteilung betriebliches Eingliederungsmanagement Ermittlung psychischer Belastungen ggf. betriebl. Gesundheitsförderung Neu -systematischer Ansatz (Managementsystem) mit -Analyse des Bedarfs -zielgerichtete Maßnahmen -Wirksamkeitskontrolle -Rückkoppelungsprozess aber Personal muss für Aufgabe anteilig freigestellt werden Geldmittel müssen bereitgestellt werden Kostenschätzung - ist Teil des Projektes - hängen nicht von dem gewählten Gesundheitsmanagementsystem ab, sondern den frei wählbaren Maßnahmen Dr. Helmut Herrmann, GÄD München 8
9 Warum eigentlich GABEGS? diverse Gesundheitsmanagementsysteme am Markt Beschreibung der Systematik Ergebnisse hängen von betrieblicher Umsetzung ab ~egal, welches System, sofern Orientierung an Standards Es muss nicht unbedingt GABEGS sein!!! anerkannte Standards Orginal: Bayerisches StMAS für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen Vorteile von GABEGS kostenlos Einführung mit Unterstützung des GAA Zertifikat Dr. Helmut Herrmann, GÄD München 9
10 II. Systematik eines betrieblichen Gesundheitsmanagementsystems 1. Entscheidungsphase 2. Steuerkreis / Projektgruppe, Bedarfsanalyse 3. Aufgabenzuweisung 4. Umsetzung der Maßnahmen 5. Evaluation 6. Rückkoppelung Steuerkreis / Projektgruppe Orginal: Bayerisches StMAS für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen Dr. Helmut Herrmann, GÄD München 10
11 1. Entscheidungsphase Führung Mitarbeiter Entscheidung zu Gesundheitsmanagement Welches Managementsystem Personal und Mittel werden bereitgestellt höhere Einführungskosten geringere Dauerbetriebskosten ggf. Betriebsvereinbarung _original_R_K_B_by_S. Hofschlaeger_pixelio.de Dr. Helmut Herrmann, GÄD München 11
12 2. Steuerkreis / Projektgruppe Bedarfsanalyse - Betroffene einbeziehen (MAV, ASA, SchbV, Qualitätszirkel, FaSi, BA) - Benennung Projektleiter / Leiter Steuerkreis - Informationsbeschaffung - Erkennen von Defiziten (generell / abteilungsbezogen) - Maßnahmen zur Abhilfe festlegen unter Kosten / Nutzen Abschätzung - Festlegung von messbaren Parametern global - 1.te Kostenschätzung für Implementierung - Einschätzung der Relevanz von Themen im Betrieb - Öffentlichkeitsarbeit Dr. Helmut Herrmann, GÄD München 12 Orginal: Dr. Helmut Herrmann
13 2. Informationsbeschaffung objektive Parameter Erkenntnisquellen: Gesundheitsbericht der GKV (AU-Analysen) Häufigkeit, Verteilung, AU Dauer, Diagnosen, Branchen- und Berufsgruppenvergleich, ggf. bereichsspezifische Auswertung Gefährdungsbeurteilung inkl. psychische Belastungen Betriebsarzt: Untersuchungen, Arbeitsunfälle Arbeitssituationsanalyse nach der Mitarbeiterbefragung direktes Ansprechen der Mitarbeiter und Führungskräfte in der Abteilung zu Ursachen von erkannten Problemfeldern aus der Mitarbeiterbefragung Ideen und Lösungsvorschläge von der Basis subjektive Parameter Erkenntnisquellen: Mitarbeiterbefragung zu - Arbeitszufriedenheit - Motivation - Identifikation mit dem Unternehmen - Kommunikation und Führung - soziales Klima - Weiterbildung - Gestaltungsmöglichkeiten / Teilhabe an Entscheidungen - Work-Life Balance Dr. Helmut Herrmann, GÄD München 13
14 3. Aufgabenzuweisung Wer ist für was verantwortlich (Aufgabe, Person, Zeitplan, Zwischenziele, Bericht) - Einzelmaßnahmen - Ziele festlegen (was soll mit der Maßnahme erreicht werden, z.b. Gewichtsreduktion) - Mitarbeiterbefragung mit Fragebogen i.e. welcher Fragebogen, Auswertung, Hinterfragen der Antworten, Bericht - interne und externe Öffentlichkeitsarbeit - Ansprechpartner im Betrieb - Budgetbewirtschaftung - Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes und Bericht über Wirksamkeit (2.te Phase) - Vorentscheid und Kontrolle über Verbesserungsvorschläge - 2.te Kostenschätzung bei Kenntnis der Einzelmaßnahmen - Evaluationsbericht (5) Dr. Helmut Herrmann, GÄD München _web_R_by_Guenter Hamich_pixelio.de
15 4. Umsetzung der Maßnahmen Welche Maßnahme in welcher Abteilung? Wer ist verantwortlich? Zeitplan zur Umsetzung Definition von messbaren Parametern z.b. AU, Mitarbeiterbefragung, Fluktuation, Produktivität original_r_k_b_by_thomas Siepmann_pixelio.de Dr. Helmut Herrmann, GÄD München 15
16 5. Evaluation Einhalten des Zeitplans (Prozeßevaluation) Grad der Zielerreichung (Ergebnisevaluation) Gründe für Akzeptanz / Umsetzungsschwierigkeiten von vorgeschlagenen Maßnahmen Wirksamkeit und Kosten-Nutzen-Verhältnis 3.te Kostenschätzung für den Dauerbetrieb Evaluationsbericht Dr. Helmut Herrmann, GÄD München 16 original_r_k_b_by_claudia Hautumm_pixelio.de
17 6. Rückkoppelung Steuerkreis / Projektgruppe ggf. Änderung von Zielen, Meßparametern, Maßnahmen, Zeitplan neue ergänzende Maßnahmen Steuerkreis (2) original_r_k_b_by_s. Hofschlaeger_pixelio.de Dr. Helmut Herrmann, GÄD München 17
18 REGIERUNG VON OBERBAYERN Ende Vorstellung und Systematik eines betrieblichen Gesundheitsmanagementsystems bei Interesse ADD ON: III. Erkenntnisquellen im Betrieb für GABEGS Dr. Helmut Herrmann Gewerbearzt, GAA München Dr. Helmut Herrmann, GÄD München Bild: original_r_by_rike_pixelio.de 18
19 III. Erkenntisquellen zur Bewertung, welche Maßnahmen nötig sind wie der Erfolg der Maßnahmen bewertet werden kann sind oft schon im Betrieb vorhanden können häufig ohne großen Aufwand beschafft werden Stephanie Hofschlaeger_pixelio.de Dr. Helmut Herrmann, GÄD München 19
20 Gesundheitsberichte der gesetzlichen Krankenkassen kostenfreie Auswertung ab 50 Versicherten AU Analysen mit - Häufigkeit - Verteilung - AU Dauer - Diagnosen (6 wichtigste) - Vergleich mit Branche und Berufsgruppen - ggf. branchenspezifische Auswertung (bei größeren Betrieben) Thorben Wengert_pixelio.de Dr. Helmut Herrmann, GÄD München 20
21 Gefährdungsbeurteilung nach dem Arbeitsschutzgesetz ist ohnehin gesetzlich verpflichtend nach Gefahrstoffverordung nach Biostoffverordnung Lastenhandhabungsverordnung Arbeitsstättenverordung Arbeitszeitgesetz nach ArbMedVV (Verordung zur Arbeitsmedizinischen Vorsorge) nach Betriebssicherheitsverordnung Lärm, Hitze, Kälte Persönliche Schutzausrüstung zudem: - 84 SGB IX: betriebliches Eingliederungsmanagement R_B_by_CIS_pixelio.de Dr. Helmut Herrmann, GÄD München 21
22 Mitarbeiterbefragung -Arbeitszufriedenheit -Motivation -Identifikation mit dem Unternehmen -Kommunikation und Führung -soziales Klima -Weiterbildung -Gestaltungsmöglichkeiten Teilhabe an Entscheidungen -Work-Life Balance Dr. Helmut Herrmann, GÄD München 22
23 Arbeitssituationsanalyse nach einer Mitarbeiterbefragung direktes Ansprechen der Mitarbeiter und Führungskräfte in der Abteilung zu Ursachen von erkannten Problemfeldern aus der Mitarbeiterbefragung Ideen und Lösungsvorschläge von der Basis Einbindung der Mitarbeiter / Mitwirkung R_by_Julien Christ_pixelio.de Dr. Helmut Herrmann, GÄD München 23
24 Sachstand GABEGS Entwicklung 5/2014 Was ist verfügbar? -Informationsschrift GABEGS -Bayerisches Anerkennungsregister -Handlungsleitfaden Mitarbeiterbefragung über Arbeitsbedingungen als Führungsinstrument (MAF) nebst Fragebogen -EDV Tool zum Auswerten des MAF Fragebogens -IPASUM Fragebogen mit Information -EDV Tool internes Audit -Handlungshilfe internes Audit Was fehlt noch? -Prüfliste für externes Audit (für GAA) -Handlungsanleitung für Ämter zur externen Zertifizierung Dr. Helmut Herrmann, GÄD München 24
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