Es geht auch leiser! Raumakustik in Schulen und Kindertageseinrichtungen

Transkript

1 Es geht auch leiser! Raumakustik in Schulen und Kindertageseinrichtungen

2 Programm 9:30 Uhr Begrüßung und Einführung Wirkungen von Lärm, Vorschriften zur Lärmreduzierung Referentin: Ortrun Rickes, Unfallkasse Hessen Kaffeepause 10:30 Uhr Raumakustische Anforderungen und Regelwerke Referent: Tiedo Meyer, Akustikbüro Oldenburg 12:30 Uhr Pause mit Imbiss 13:15 Uhr Grundlagen der Akustik Schallabsorber - Wirkung und Anwendung Kaffeepause Messungen in der Raumakustik Projektbeispiele aus der Beratungspraxis Referent: Tiedo Meyer, Akustikbüro Oldenburg 16:45 Uhr Fragen, Zusammenfassung, Ausblick 17:00 Uhr Ende der Veranstaltung

3 Lärm in Bildungsstätten (Schulen und Kindertageseinrichtungen) Ortrun Rickes Unfallkasse Hessen Abteilung Prävention Telefon: 069 / o.rickes@ukh.de

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5 Lärm Schwierige Schüler Arbeitsorganisation Dauer der Arbeitszeit Luft, Klima, Beleuchtung Bauliche, räumliche Einseitige Körperhaltungen Infektionsgefahr, Hygiene Führungsstil Fehlende Kommunikation Schadstoffe Durchschnittswerte Befragung an hessischen Schulen 2002 Beurteilung der Belastungen 3,0 2,0 1,0 0,0

6 Belastung und Beanspruchung durch Schullärm (Dr. Gerhart Tiesler)

7 Belastung und Beanspruchung durch Schullärm (Dr. Gerhart Tiesler)

8 Belastung und Beanspruchung durch Schullärm (Dr. Gerhart Tiesler)

9 Wirkung von Nachhall und Lärm auf das Sprachverstehen (Dr. Maria Klatte) Lärm / Nachhall Verschlechterung der Sprachverständlichkeit Information wird falsch oder gar nicht verstanden Erhöhte Höranstrengung Schnellere Ermüdung Weniger Ressourcen für das Behalten und Verarbeiten der gehörten Information

10 Verstehensleistung Wirkung von Nachhall und Lärm auf das Sprachverstehen (Dr. Maria Klatte) optimale Signalqualität Störgeräusche / Nachhall Erwachsene Alter der Probanden

11 % Korrekt Wirkung von Nachhall und Lärm auf das Sprachverstehen (Dr. Maria Klatte) unbehandelt behandelt Zweitklässler Drittklässler

12 Wirkung von Geräuschen auf kognitive Leistungen (Dr. Maria Klatte) Ablenkungen der Aufmerksamkeit Störung von Kurzzeitgedächtnisprozessen Sprache, auch Fremdsprache, und rhytmische Musik beeinträchtigen die kognitive Leistung schon bei geringen bis mittleren Pegeln. Rauschähnliche, gleichmäßige Geräusche stören kaum. Die Störung wird von den Betroffenen oft nicht bemerkt.

13 Prozent korrekt Wirkung von Geräuschen auf kognitive Leistungen (Dr. Maria Klatte) ohne Geräusch mit Geräusch Gruppe 1: Zug Gruppe 2: Sprache

14 Prozent "stimmt"-antworten Wirkung von Nachhall und Lärm auf das Lernklima (Dr. Maria Klatte) Nachhallzeit <=0,65s Nachhallzeit 0,66s-0,95 s Nachhallzeit >0,95 s L. hören zu L. reden freundlich L. haben Zeit Andere hören zu

15 Wirkungen besserer Raumakustik Bessere Kommunikation Reduzierter Geräuschpegel Geringere Sprechanstrengung Geringere Beanspruchung Humanere Arbeits- und Lernbedingungen Bessere Lernergebnisse

16 Regelwerk/Vorschriften Arbeitsschutzgesetz Lärm- und Vibrationsarbeitsschutzverordnung mit TRLV Arbeitsstättenverordnung mit ASR 3.7 (in Vorbereitung) Behindertengleichstellungsgesetze Unfallverhütungsvorschrift Kindertageseinrichtungen VDI-Richtlinie 2058 Blatt 3 DIN 18041

17 Abweichung Messungen der Nachhallzeiten an hessischen Schulen % Abweichungen der Nachhallzeiten von 292 Unterrichtsräumen (Mittelwerte 125 Hz - 4 khz) vom Sollwert plus 0,2 Sekunden 200% 150% 40 Prozent 60 Prozent 100% 50% 0% % -100%

18 Maßnahmen zur Lärmminderung W i r k s a m k e i t T O P technisch organisatorisch personenbezogen

19 Technische und bauliche Maßnahmen Schalldämpfung/Raumakustik Schalldämmung/baulicher Schallschutz Lärmarme Einrichtungsgegenstände Lärmarme technische Anlagen

20 Organisatorische Maßnahmen Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen Unterrichtsorganisation Pausenorganisation Raumverteilung Entzerrung der Nutzung des Lehrerzimmers Entlastungsmöglichkeiten bei Tätigkeiten in lauten Bereichen (offene Arbeit in Kitas, Sportunterricht) Abstimmung im Team Ruheräume, Ruhezeiten Unterweisung/Information Arbeitsmedizinische Vorsorge

21 Personenbezogene Maßnahmen Pädagogische Maßnahmen in Unterricht und Erziehung Sensibilisierung für den Schutz des Gehörs Schulordnung/Regeln für das Verhalten in Schulgebäude und Kita Persönliche Maßnahmen (Gehörschutz)