Studie zur Erhaltung, Nutzung und Verwertung des Dauergrünlandes in Thüringen bis 2020

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1 Studie zur Erhaltung, Nutzung und Verwertung des Dauergrünlandes in Thüringen bis 2020 Projekt-Nr

2 Langtitel: Kurztitel: Studie zur Erhaltung, Nutzung und Verwertung des Dauergrünlandes in Thüringen bis 2020 Futter vom Grünland Projektleiter: Dr. Hans Hochberg Abteilung: Tierproduktion Abteilungsleiter: Dr. Hans Hochberg Laufzeit: 02/ /2013 Auftraggeber: Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz Bearbeiter: Dr. Hans Hochberg Dr. Walter Peyker Dipl.-Ing. agr. (FH) Dorit Zopf Dipl.-Ing. agr. Maik Schwabe Dr. Jürgen Strümpfel Dr. Joachim Degner Dipl.-Ing. agr. Uta Maier Dipl.-Ing. agr. Angelika Marschler Dr. Gerd Reinhold Dipl.-Ing. agr. Florian Schmidt Dr. Heike Lenz Dipl.-Ing. agr. Bernd Kästner Dipl.-Ing. agr. Matthias Knape Dipl.-Ing. agr. Silke Dunkel Dr. Tina Baumgärtel März 2013 Dr. Armin Vetter (Stellv. Präsident) Dr. Hans Hochberg (Projektleiter) Copyright: Diese Veröffentlichung ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch die des Nachdrucks von Auszügen und der fotomechanischen Wiedergabe sind dem Herausgeber vorbehalten.

3 Studie zur Erhaltung, Nutzung und Verwertung des Dauergrünlandes in Thüringen bis Einführung 2. Leitbild und Ziele der Grünlandbewirtschaftung 3. Rahmenbedingungen der Grünlandwirtschaft 3.1. Natürliche Rahmenbedingungen 3.2. Wirtschaftliche und sozio-ökonomische Rahmenbedingungen 3.3. Wirtschaftliche Lage der Futterbau(Grünland-)betriebe 3.4. Agrarmärkte und Agrarpolitik 4. Handlungsfelder und Lösungsansätze 4.1. Ziel 1: Erhöhung der Wertschöpfung vom produktiven Dauergrünland und Erhalt bzw. Ausbau der Beschäftigung 4.2. Ziel 2: Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft der Futterbau(Grünland-)betriebe 4.3. Ziel 3: Aufrechterhaltung bzw. Verbesserung des Beitrages der Dauergrünlandnutzung zum Natur-, Umwelt-, Klima- und Tierschutz 4.4. Ziel 4: Nutzung der Multifunktionalität der Dauergrünlandnutzung als Beitrag zur Verbesserung der Akzeptanz der Landwirtschaft in der Gesellschaft 5. Förderstrategie zur Erhaltung des Dauergrünlandes in seiner Vielfalt 5.1. Quantifizierte Entwicklungsziele 5.2. Lenkungsoptionen durch Agrar-, Umwelt- und Energiepolitik 5.3. Priorisierung der Lösungsansätze im Kontext der Förderstrategie 6. Schlussbemerkung 7. Kurzfassung Leitbild, Ziele, Handlungsfelder, Lösungsansätze, Förderpolitische Lenkungsoptionen 1

4 1. Einführung Als Dauergrünland werden Flächen bezeichnet, die fünf Jahre oder länger zur Futteroder Streugewinnung oder zum Abweiden sowie zur Erzeugung erneuerbarer Energien bestimmt sind. Zum Dauergrünland zählen Wiesen, Weiden (einschl. Mähweiden), ertragsarmes Dauergrünland, wie Hutungen und Streuwiesen. Zum Dauergrünland rechnen auch Grünlandflächen mit Obstbäumen, sofern das Obst nur die Nebennutzung, die Gras- oder Heugewinnung aber die Hauptnutzung darstellt sowie Grünlandflächen, die vorübergehend aus der landwirtschaftlichen Erzeugung genommen wurden. (Thüringer Landesamt für Statistik, 2012) Das Grünland hat zahlreiche Funktionen, die sich in vier Kategorien - Nutz-, Schutz-, Erholungs- und Bildungsfunktion - einteilen lassen (Übersicht 1). Grundfutter (Struktur, Eiweiß) Nutzfunktion Rohstoff (für energetische Verwertung und Industrie) Nahrungsgrundlage (für wildlebende Tiere) Erholungsfunktion (kulturelle Diversität u. Identität, kulturlandschaftl. Einzigartigkeit) Agroökosystem Dauergrünland Bildungsfunktion (Naturverständnis erlangen) Schutzfunktion abiotischerressourcenschutz biotischer Ressourcenschutz (Puffer- u. Filterfunktion, Boden- u. Klimaschutz) (Agrobiodiversität, Kulturlandschaftserhalt) Übersicht 1: Multifunktionalität des Dauergrünlandes Das Dauergrünland dient der Erzeugung von Nahrungsmitteln, ist natürlicher Nachwachsender Rohstoff und dient dem Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen. Das Dauergrünland besteht aus einer Vielzahl einzigartiger Ökosysteme mit jeweils spezifischem Arteninventar und hat zahlreiche bio-ökologische wie auch öko-soziale Funktionen im Landschaftshaushalt zu erfüllen. Daraus erwächst die Multifunktionalität der Grünlandwirtschaft. Diese entspricht der Erwartungshaltung der Gesellschaft. Außerdem ist Dauergrünland ein Wirtschaftsfaktor im ländlichen Raum. Soll Dauergrünland erhalten bleiben, so bedarf es der regelmäßigen dauernden Nutzung. Die Grünlandbewirtschaftung in Thüringen befindet sich im Spannungsfeld eines anhaltenden Tierbestandsabbaues an Milchrindern und besonders an Schafen, einer ständigen Verringerung der Grünlandfläche trotz Grünlanderhaltungsgebotes, eines zunehmenden Bedarfes an Biomasse für alternative energetische bzw. stoffliche Verwertung und der Sicherung der vielfältigen Funktionen der Grünlandes hinsichtlich Umwelt- und Naturschutz sowie eines deutlichen Wettbewerbsnachteiles gegenüber anderen landwirtschaftlichen Bodennutzungsformen. Die vorgelegte Grünlandstudie bildet die Grundlage für die Neuausrichtung der Maßnahmen zur Erhaltung, Nutzung und Verwertung des Dauergrünlandes Thüringens in seiner Vielfalt. Die Grünlandstudie ist Teil der Agrarstrategie Landwirtschaft Thüringen 2020 und bezieht sich auf den Zeitraum Es steht im Kontext des Zukunftskataloges Thüringer Landwirtschaft 2020 und ist kohärent zu den bereits bestehenden Strategien Thüringer Nachhaltigkeitsstrategie 2011, Thüringer Strategie zur Erhaltung der biologischen Vielfalt, Neue Energie für Thüringen - Eckpunkte der Landesregierung sowie zum agrarpolitischen Ziel eines erhöhten Einsatzes einheimischer Proteinträger zur Eiweißversorgung der Nutztiere und hier speziell zur Bereitstellung eiweißreichen Grobfutters als Beitrag zur Deckung des Proteinbedarfes der Wiederkäuer. 2

5 2. Leitbild und Ziele der Grünlandbewirtschaftung Das Leitbild der Grünlandbewirtschaftung in Thüringen stellt eine standort-/pflanzenbestandsdifferenzierte, auf die Erhaltung des Dauergrünlandes in seiner Vielfalt ausgerichtete, natur-, klima- und umweltverträgliche, marktorientierte, zukunftsfähige Grünlandbewirtschaftung zur Bereitstellung von qualitativ wertvollem Grobfutter für eine gesunde Ernährung der Wiederkäuer und Equiden sowie von Biomasse für die energetische und stoffliche Verwertung im Einklang mit den Erfordernissen des abiotischen und biotischen Ressourcenschutzes sowie der Erhaltung von Kulturlandschaften dar. Aus den Zielen der Thüringer Agrarpolitik für die Entwicklung der Thüringer Landwirtschaft bis zum Jahr 2020 lassen sich nachfolgende Ziele der Grünlandwirtschaft in Thüringen ableiten 1. Erhöhung der Wertschöpfung vom produktiven Dauergrünland und Erhalt bzw. Ausbau der Beschäftigung in der Grünlandwirtschaft und der damit verbundenen Tierhaltung. 2. Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft der Futterbau- (Grünland-)betriebe. 3. Aufrechterhaltung des Beitrages der Dauergrünlandnutzung zum Natur-, Umwelt-, Klima- und Tierschutz. 4. Nutzung der Multifunktionalität des Dauergrünlandes als Beitrag zur Verbesserung der Akzeptanz der Landwirtschaft in der Gesellschaft. Entsprechend der Standort-/ Pflanzenbestands- und Nutzungsdifferenzierung gliedert sich das Dauergrünland Thüringens in drei Funktionstypen (Übersicht 2). Dauergrünland Produktives Grünland nachhaltig optimale Intensität Extensivgrünland reduzierte Intensität Biotopgrünland Arten-/Biotop-/Lebensraumschutz Übersicht 2: Gliederung des Dauergrünlandes in Thüringen (Funktionstypen) Produktives Grünland zeichnet sich durch einen relativ artenarmen, ertragsfähigen Pflanzenbestand aus, der qualitativ hochwertige Biomasse unter den Bedingungen einer jährlich 3- bis 4-maligen Nutzung bei am Entzug orientierter Düngung liefert. Extensivgrünland besteht aus einem Pflanzenbestand, der aufgrund suboptimaler Düngungs- und Nutzungsintensität (2-3 Aufwüchse jährlich) mehrere Kennarten, d.h., die Standortverhältnisse sowie Düngungs- und Nutzungsintensität widerspiegelnde Pflanzenarten des Dauergrünlandes, aufweist, nur ein mittleres Ertragsniveau erreicht und Biomasse mittlerer Qualität bereitstellt. Biotopgrünland ist mit vielen, naturschutzfachlich besonders wertvollen Arten ausgestattet. Es erfolgt keine Nährstoffzufuhr (außer über Weideexkremente), in der Regel eine 1-2-malige Nutzung jährlich mit sehr eingeschränkter Verwertbarkeit. 3

6 3. Rahmenbedingungen der Grünlandwirtschaft 3.1 Natürliche Rahmenbedingungen Die Grünlandfläche Thüringens umfasst insgesamt ha (InVeKoS 2010, Bewilligungsdaten Stand ) und nimmt damit etwa 22% der LF ein, wobei es sich gebietsspezifisch auf die Vor- und Mittelgebirgslagen konzentriert (Tabelle 1). Tabelle 1: Regionale Differenzierung des Grünlandes in Thüringen (InVeKoS 2010) Kreis LF (ha) GL (ha) GL (% LF) Altenburger Land Weimarer Land Sömmerda Unstrut-Hainich-Kreis Kyffhäuser-Kreis Greiz Saale-Orla-Kreis Saale-Holzland-Kreis Eichsfeld Nordhausen Gotha Ilmkreis Saalfeld-Rudolstadt Sonneberg Hildburghausen Schmalkalden-Meiningen Wartburgkreis ohne Kreiszuordnung 1) TH gesamt ) von Betrieben bewirtschaftet, deren Betriebssitz außerhalb Thüringens liegt Das Altenburger Land sowie das Erfurter Becken einschließlich des nordwestlichen Hügellandes um den Hainich gelten mit einem Grünlandanteil von 5 bis 10 Prozent als grünlandarme Gebiete. In den Übergangs- und Vorgebirgslagen schwankt der Grünlandanteil zwischen 15 und 26% der LF. Die Kreise mit hohem Mittelgebirgsanteil im Südwesten Thüringens sind mit einem Flächenanteil von 40 bis 54% an der LF grünlandreich. Ausgeprägte Höhen- und Klimaunterschiede stehen damit im Zusammenhang. Etwa 30% des Grünlandes entfallen auf die Bergstandorte (ab 450 m ü NN) in der Rhön, im Thüringer Wald, Thüringer Schiefergebirge und Südharz. Somit befindet sich ein hoher Anteil des Dauergrünlandes auf Standorten mit extremen Verhältnissen im Bodenwasserhaushalt, in der Gründigkeit sowie im Steingehalt der Böden. Stärker geneigte und dadurch eingeschränkt mit herkömmlicher Technik bewirtschaftbare Grünlandflächen sind über ganz Thüringen verteilt. Nur etwa 31% der Grünlandfeldblöcke weisen vollständig Hangneigungsbereiche unter 25% auf, während fast 60% der Flächen aus Teilflächen mit über 25% Hangneigung bestehen. Die nicht mehr mit herkömmlicher Technik bewirtschaftbaren Teilflächen grenzen oft unmittelbar an die mechanisierbaren Flächen an. Fast 10% des Thüringer Grünlandes liegen vollständig in Steilhangbereichen mit über 25% Hangneigung. 4

7 Aus der Verteilung des Grünlandes auf die Naturräume wird deutlich, dass sich zwei Drittel auf trockenen Standorten (Ackerhügel-, Muschelkalkberg- und Bundsandsteinbergländern sowie im Zechsteingürtel) befinden (Abbildung 1). Ackerhügelländer 13,4% = 22,9 Tha Auen/Niederungen 4,3% = 7,3 Tha Muschelkalkbergländer 22,8% = 39,0 Tha Buntsandsteinbergländer 26,1% = 44,6 Tha Zechsteingürtel 3,1% = 5,3 Tha Vorderrhön 7,8% = 13,3 Tha Mittelgebirge 22,5% = 38,4 Tha Abbildung 1: Naturräumliche Gliederung Thüringens und Grünlandanteil; 2010 Charakteristisch für diese Gebiete ist eine ausgeprägte Sommertrockenheit mit entsprechendem Einfluss auf den Wachstumsverlauf sowie auf die Artenausstattung des Grünlandes. Nur etwa ein Drittel der Grünlandflächen liegt in Gebieten mit guter Wasserversorgung. Das Dauergrünland Thüringens befindet sich fast ausschließlich auf dafür prädestinierten Standorten, auf denen es sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus ökologischer Sicht die zweckmäßigste Form der Landnutzung darstellt. Trotzdem ist 2012 gegenüber der Basis 2003/05 ein Rückgang der Grünlandfläche gem. den jährlichen DGL-Meldungen entsprechend Art. 84 Abs. 2 der VO(EG) Nr. 1122/2009 bzw. Art. 76 Abs. 2 der VO(EG) Nr. 796/2004 an die KOM von ha zu verzeichnen. Der Grünlandanteil an der LF hat sich in diesem Zeitraum um 4,88% verringert. Nutzungsartenänderung durch Umwandlung in Ackerland, Flächenentzug für nichtlandwirtschaftliche Zwecke, Nutzungsaufgabe infolge fortschreitender Verbuschung/ Verstrauchung der unternutzten Flächen (Schafhutungen, z.t. auch extensive Mutterkuhweiden, schwer bewirtschaftbare Rest- und Splitterflächen) sowie weitere Ursachen haben dazu beigetragen. Betroffen von dieser Entwicklung sind alle Landesteile. Die konkreten Ursachen des Grünlandverlustes müssen dringend untersucht bzw. analysiert werden. Die Wiesen und Weiden erreichen in Thüringen eine durchschnittliche Feldstücksgröße von 2,5 Hektar. Mehr als zwei Drittel aller Feldstücke sind kleiner als 2 Hektar 5

8 und diese nehmen ein Fünftel der Grünlandfläche ein. Der Anteil Feldstücke, die größer als 10 Hektar sind, liegt unter 5 Prozent und entspricht etwa einem Drittel der Grünlandfläche. Infolge der langjährigen und flächenmäßig äußerst umfangreichen Grünlandextensivierung hat sich die Anzahl charakteristisch, standorttypischer Dauergrünland- Pflanzengesellschaften deutlich erhöht (Übersicht 3) Flächenanteil Dauergrünland-Pflanzengesellschaften 49% 66% 73% 65% Anzahl Dauergrünland-Pflanzengesellschaften Übersicht 3: Entwicklung des Flächenanteils und der Anzahl der Dauergrünland-Pflanzengesellschaften im Verlauf von 20 Jahren Der Flächenanteil dieser Dauergrünland-Pflanzengesellschaften ist bis 2002 deutlich angestiegen. Der anschließende Rückgang ist auf die Entwicklung von Dominanzbeständen in Folge langjähriger Unterschreitung der Mindestbewirtschaftungsintensität auf zahlreichen Flächen zurückzuführen. Etwa ein Drittel des Dauergrünlandes setzt sich dementsprechend aus relativ artenarmen Beständen zusammen. Aus der Vielfalt an Vegetationstypen und deren z.t. hohen Flächenanteilen resultiert ein bemerkenswerter Umfang an FFH-Lebensraumtypen Grünland. Die besondere Verantwortung Thüringens besteht in der Erhaltung und Entwicklung der Trockenund Halbtrockenrasen, weil diese in Ausstattung und Ausmaß von bundesweiter Bedeutung sind. Die Lebensraumtypen (6210, 6240, 5130) nehmen ha ein (Tabelle 2). Tabelle 2: FFH-Lebensraumtypen Grünland (FRITZLAR et al, 2009) Code Bezeichnung Fläche (ha) 6210 Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen Steppenrasen Wacholderheiden Salzstellen des Binnenlandes Pfeifengraswiesen Feuchte Hochstaudenfluren Kalkreiche Niedermoore Brenndolden-Auenwiesen Extensive Mähwiesen des Flach- und Hügellandes Artenreiche Borstgrasrasen Berg-Mähwiesen gesamt Die Artenvielfalt des Thüringer Dauergrünlandes ist standort-/ bewirtschaftungsbedingt deutlich differenziert (Abbildung 2). 6

9 Artenzahl (naturschutzfachlich wertvolle Arten) Öko- Extensivgrünland Trocken- Berg- Feucht- Wiesen- Streubrüter- obst- Spätschnittwiesen Rinder- Schaf- Extensivweiden Biotopgrünland Abbildung 2: Artenvielfalt des Dauergrünlandes Thüringen Die mittlere Artenzahl naturschutzfachlich wertvoller Gefäßpflanzenarten bewegt sich auf den ökologisch bzw. extensiv bewirtschafteten Flächen unter 15 Arten. Die naturschutzkonform bewirtschafteten Flächen (Biotopgrünland) sind demgegenüber wesentlich artenreicher ausgestattet. Die artenreichsten Dauergrünland-Pflanzengesellschaften stellen die mit Schafen gepflegten Hutungen/ Weiden dar (fast 50 Arten). Die naturschutzkonform bewirtschafteten Extensivweiden-Rind erreichen eine den meisten Spätschnittwiesentypen vergleichbare Artenvielfalt. Unter den Spätschnittwiesen sind die Bergwiesen und Streuobstwiesen artenreicher ausgestattet als die Wiesen auf trockenem bzw. nassem Standort. Der Klimawandel hat auch auf die Grünlandbewirtschaftung zunehmend Einfluss. Die Klimaveränderungen der nächsten Jahrzehnte werden von steigenden Temperaturen und sich ändernder Niederschlagsverteilung im Verlauf des Jahres sowie einem weiteren Anstieg des CO 2 -Gehaltes in der Atmosphäre gekennzeichnet sein. In Thüringen sind die erwarteten Temperaturanstiege und vor allem veränderten Niederschläge regional unterschiedlich ausgeprägt (MIRSCHEL et al., 2012). Jedoch bestehen in der Hauptwachstumszeit des Dauergrünlandes von Mai bis Juli im Temperaturanstieg keine größeren Unterschiede zwischen den Anbaugebieten (sommertrockene Lagen, günstige Übergangslagen und Mittelgebirge). Für den Zeitraum April bis Juni wird mittelfristig ein leichter Rückgang der Niederschläge in der Größenordnung von 4 bis 10 mm in dieser Periode prognostiziert. Für das Dauergrünland liegen noch keine Modellrechnungen vor, welche Auswirkungen von prognostizierten Klimaänderungen auf die Erträge des Dauergrünlandes ausgehen könnten. Aufgrund des erwarteten Temperaturanstieges, besonders im Winter und Frühjahr, in Verbindung mit günstigerer Grundwasserneubildung während feuchterer Winter wird mittelfristig der Vegetationsbeginn vermutlich um 14 Tage früher einsetzen. Dadurch kann entsprechend früher die Grund- und N-Düngung erfolgen und infolge der höhe- 7

10 ren Frühjahrstemperaturen werden die Bestände die Weidereife bis zu zwei Wochen früher erreichen. Das bedeutet eine wesentliche Vorverlegung des Nutzungstermins im Frühjahr. Die frühe erste Nutzung hat einen zügigen Vegetationsverlauf zur Folge. Deshalb kann zum zweiten Aufwuchs eine den Frühjahrsbedingungen vergleichbare N-Menge verabreicht werden und bereits im Juni ein ertragreicher zweiter Aufwuchs herangewachsen sein. Infolge der prognostizierten leicht abnehmenden Niederschläge im Frühsommer und Sommer ist eine Wuchsdepression des dritten Aufwuchses mit einer verlängerten Aufwuchsdauer wahrscheinlich, die eine über das bisherige Maß hinausgehende Verschlechterung der Futterqualität zur Folge hat. Aus Effizienzgründen ist von der N-Düngung dieses Aufwuchses abzuraten bzw. diese erst nach der Sommertrockenheit vorzunehmen. Ein bis zu 12 Tagen späteres Vegetationsende bietet ggf. die Möglichkeit auf den produktiven Standorten noch einmal einen mähnutzungswürdigen Aufwuchs zu erreichen. Für die Weidewirtschaft hat die Klimaveränderung eine wesentliche Verlängerung der Weideperiode zur Folge. Sehr früher Weidebeginn im Frühjahr, sich anschließende Mähweidewirtschaft und langandauernde Herbstweide wären möglich bzw. erforderlich. Die optimale Ausnutzung des Herbstaufwuchses und die Weidefutterbereitstellung auch während der trockenen Perioden im Sommer setzen eine gezielte Mähweidewirtschaft voraus. Die Vorteile der Mähstandweide kommen unter den sich ändernden Klimabedingungen noch stärker als bisher zur Geltung. Die Regulierung konkurrenzstarker Unkräuter, vor allem die großblättrigen Ampferarten, gewinnt an Bedeutung, weil die tiefwurzelnden Arten Konkurrenzvorteile bei Trockenheit erlangen. Das Bewirtschaftungsmanagement, insbesondere Düngungsstrategie und Nutzungssysteme, muss sich stetig an den sich ändernden Vegetationsverlauf anpassen. Die zu erwartenden Auswirkungen der Klimaänderung bis 2050 auf das Dauergrünland werden voraussichtlich marginal sein. Es bedarf allerdings noch Modellrechnungen zur Abschätzung der Auswirkungen der prognostizierten Klimaänderungen auf die Erträge des Dauergrünlandes auf der Grundlage von Langzeitversuchen. 3.2 Wirtschaftliche und sozio-ökonomische Rahmenbedingungen Die Bewirtschaftung des Dauergrünlandes ist seit den 1990er Jahren durch eine ungewöhnlich starke Extensivierung gekennzeichnet. Diese Entwicklung steht im Kontext der Agrarumweltpolitik des Freistaates Thüringen und hat mit dem Agrarumweltprogramm KULAP eine förderpolitische Begleitung erfahren. Bei den bisherigen auf das Grünland ausgerichteten Maßnahmen war eine sehr starke Akzeptanz zu verzeichnen. Langjährig sind ca. 60 Prozent des Grünlandes extensiv und ca. 20 Prozent naturschutzkonform und somit auch nur noch ca. 20 Prozent konventionell bewirtschaftet worden. Auf 80 Prozent des Extensivgrünlandes erfolgte keine P/K- Grunddüngung und auf ca. zwei Drittel eine N-Düngung von maximal 60 kg N/ha und Jahr. Eine Kalkung auf kalkbedürftigen, produktiven Standorten hat seit Beginn der 1990er Jahre im Wesentlichen nicht mehr stattgefunden. Deshalb prägt heute eine massive Unterversorgung mit Nährstoffen im Boden das Bild des Thüringer Extensivgrünlandes (Flächenanteil Gehaltsklasse A+B: ph-wert 24%, P: 65%, K: 39%). Der naturschutzkonform bewirtschaftete Flächenanteil hat, mit Ausnahme der Weidetierexkremente, seit Anfang der 1990er Jahre keine gezielte Nährstoffzufuhr erfahren. 8

11 Seit 2008 wird auf fast einem Viertel des Grünlandes gezielt artenreiches Grünland erhalten bzw. entwickelt und ein weiteres Viertel des Grünlandes wird nach naturschutzfachlichen Vorgaben bewirtschaftet. Auf diesem Biotopgrünland überwiegt die Pflege mit Weidetieren. Das widerspiegelt die Lenkungswirkung der mit dem KULAP 2007 angebotenen Agrarumweltmaßnahmen für`s Grünland. Auf ha bzw. 10,4% des Dauergrünlandes erfolgt die Bewirtschaftung nach den Richtlinien des ökologischen Landbaues in Betrieben mit Gesamtbetriebsumstellung. Diese Flächen werden nach KULAP L1 und als Biotopgrünland (KULAP-N2 bis N5) genutzt. Die drei Funktionstypen des Dauergrünlandes beinhalten aufgrund der Standortvielfalt und der unterschiedlichen Bewirtschaftungsformen jeweils verschiedene Pflanzenbestandstypen mit differenzierter Ertragsfähigkeit (Tabelle 3). Tabelle 3: Fläche und Trockenmasse-Ertrag netto der Pflanzenbestandstypen der drei Funktionstypen des Dauergrünlandes Thüringens Funktions-/ Pflanzenbestandstyp Fläche (ha) TM-Ertrag netto (dt/ha) Produktives Grünland Wiesen/ Mähweiden/ Weiden 2) Extensivgrünland Ökologisch 3) Weiden/ Mähweiden 2) Artenreiches Grünland 3) Schafweiden 3) Biotopgrünland - Weidenutzung Trockenstandorte mit Rindern 3) Schafhutungen 3) Bergstandorte 3) Feucht-, Nassgrünland (einschl. Wiesenbrüter) 3) Biotopgrünland - Wiesennutzung Trocken-, Magerwiesen 3) Bergwiesen 3) Feucht-, Nasswiesen (einschl. Wiesenbrüter) 3) Flachlandmähwiesen 3) Streuobstwiesen 3) Ansaatgrünland (Ackerlandumwandlung) 3) aus der Produktion genommen (glöz) 1) Thüringen (2010) 1) ) InVeKoS 2010 ( ) 2) InVeKoS 2010 ( ) abzügl. KULAP (TMLFUN, Recherche KULAP-Zahlung 2010 vom ) und glöz; Differenzierung in produktives und extensives Grünland auf der Grundlage TLS Bodennutzung ) TMLFUN, Recherche KULAP-Zahlung 2010 vom Diese Pflanzenbestandstypen unterscheiden sich in der Pflanzengemeinschaft, dem Ertrag und der Futterqualität. Auf dem Dauergrünland Thüringens wird infolge des hohen Flächenanteils trockener Standorte und der umfangreichen extensiven Bewirtschaftung ein Durchschnittsertrag von 43 dt TM/ha erreicht. Als Grundlage zur Beschreibung von Lösungsansätzen für die einzelnen Handlungsfelder wurden das Trockenmasseaufkommen netto vom Dauergrünland und Feldfutter (ohne Mais) und der Strukturfutterbedarf für die Wiederkäuer sowie als Substrat für die energetische Verwertung und die derzeit nicht verwertete/ verwertbare Bio- 9

12 masse auf Landkreisebene kalkuliert und die Landkreise in Gebiete mit geringem, mittlerem und hohem Grünlandanteil eingruppiert. Für die Erträge und den tierartspezifischen Strukturfutterbedarf dienten Richtwerte. Eine unvermeidbare Unschärfe ergibt sich aus der Tatsache, dass einzelne Betriebe LF in benachbarten Landkreisen, auch außerhalb Thüringens, bewirtschaften. Nicht berücksichtigt wurden 750 ha Grünland, die von Betrieben bewirtschaftet werden, deren Betriebssitz nicht in Thüringen liegt (Tabelle 4). Tabelle 4: Strukturfutteraufkommen (Dauergrünland und Feldfutter außer Mais), -bedarf und derzeit nicht verwerteter Grünlandaufwuchs in Thüringen (t TM netto), Stand 2010 Grünlandanteil (% LF) in Landkreisen Kategorie gering 1) mittel 2) hoch 3) Thüringen (5-10 %) (15-26 %) (40-54 %) TM-Aufkommen (netto) gesamt dav. vom Dauergrünland Feldfutter (ohne Mais) TM-Bedarf Strukturfutter (ohne Mais) gesamt dav. Milchvieh Fleischrinder/Mutterkühe Schafe/ Ziegen Pferde/ landw. Wildtiere Substrat Diff. Aufkommen/ Bedarf derzeit nicht verwertete TM von... Herbstaufwüchsen 4) Schafhutungen 5) Spätschnitt 6) sonstigem Grünland ) Landkreise: ABG, AP, SÖM, UH, KYF 2) Landkreise: GRZ, SOK,SHK, EIC, NDH, GTH, IK 3) Landkreise: SLF, SON, HBN, SM, WAK 4) Nicht verwertet, weil kein mähfähiger Aufwuchs und zu wenig Weidetiere. 5) 25% des TM-Aufkommens von Schafhutungen 6) extreme Spätschnittnutzung entsprechend KULAP-N-Maßnahmen (nach 15. August) Das Trockenmasseaufkommen netto an Strukturfutter liegt in allen drei Gebieten ü- ber dem Bedarf der gehaltenen Tiere. Der Feldfutterbau (ohne Mais) liefert etwa ein Viertel, im grünlandarmen Gebiet sogar mehr als 40 Prozent, des Gesamtaufkommens und trägt vor allem in den grünlandreicheren Gebieten zum Ausgleich der bewirtschaftungsbedingten Qualitätsdefizite (Energie, Eiweiß,...) der Aufwüchse vom Dauergrünland bei. In Thüringen entfällt die Hälfte des Strukturfutterbedarfes auf Milchvieh einschließlich Nachzucht. Nur im grünlandreichen Gebiet liegt er strukturell bedingt ca. 44 Prozent. Auf die Fleischrinder-/ Mutterkuhhaltung entfällt ein Drittel des gesamten Strukturfutterbedarfes. Zwischen Grünlandanteil und Bedarf für die Fleischrinder besteht eine enge Beziehung. Mit dem Anstieg des Grünlandanteiles erhöht sich der Bedarf von 20 Prozent im grünlandarmen Gebiet über 30 Prozent in der mittleren Gruppe bis 40 Prozent im grünlandreichen Gebiet. Die Mutterkuhhaltung hat unter den agrarstrukturellen und standörtlichen Bedingungen Thüringens eine herausragende Bedeutung im Zusammenhang mit der pflegenden Nutzung des Extensiv- und vor allem des Biotopgrünlandes, insbesondere im grünlandreichen Gebiet. 10

13 Der Strukturfutterbedarf der Schaf-/ Ziegenhaltung entspricht etwa einem Zehntel des Bedarfes aller Tierarten. Er liegt mit 17 Prozent am höchsten im grünlandarmen Gebiet, weil die Schafhutungen (Trocken-/ Halbtrockenrasen) am Kyffhäuser, im Dün und in der Hainleite sowie der Keuperhügel im Lößgebiet den überwiegenden Flächenanteil am dortigen Dauergrünland einnehmen. In den Gebieten mit mittlerem und hohem Grünlandanteil konzentriert sich die Schafhaltung auf die Muschelkalkund Buntsandsteinhügelländer sowie auf die Rhön. Die Pferde- und landwirtschaftliche Wildtierhaltung verbraucht etwa 3 Prozent vom Gesamtbedarf. Die in Biogasanlagen eingesetzte Anwelksilage ist mit etwa 4 Prozent am gesamten Trockenmassebedarf vom Grünland und Feldfutter beteiligt. Im Substrateinsatz von Grasaufwüchsen erreicht das grünlandarme Gebiet mit 8 Prozent den doppelten Anteil im Vergleich mit den grünlandreicheren Gebieten. Zudem bestehen in allen Gebieten große Unterschiede zwischen den Landkreisen. Im Gebiet mit geringem Grünlandanteil entfallen Tonnen allein auf 2 der 5 Landkreise (ABG, UH, im Gebiet mit mittlerem Anteil Tonnen auf 2 von 7 Landkreisen (SOK, SHK) und im grünlandreichen Gebiet Tonnen auf 3 von 5 Landkreisen (HBN, SM, WAK). Eine Trennung der Biomasse in unterschiedliche Herkünfte oder Aufwüchse erfolgte bei der Erfassung des Graseinsatzes in den Biogasanlagen bisher nicht. Inwieweit es sich in den 83 Anlagen mit Anwelksilageverwertung um Restmengen, Silodeckschichten oder auch Futterreste handelt ist bisher ebenfalls nicht erfasst worden. Landschaftspflegematerial ist nicht zum Einsatz gekommen, weil die Auszahlung des Landschaftspflegebonus im EEG erst ab 50% Einsatzanteil erfolgt. In Thüringen liegt das Trockenmasseaufkommen fast 5 Prozent über der von den Nutztieren und als Substrat verwerteten Menge. Dieser Überschuss steht in engem Zusammenhang mit dem Grünlandanteil, indem er im grünlandarmen Gebiet 2 Prozent, im Gebiet mit mittlerem Grünlandanteil 3 Prozent erreicht und im grünlandreichen Gebiet mehr als 8 Prozent ausmacht. Das Verwertungsproblem nimmt also mit dem Grünlandanteil zu. Ein erheblicher Anteil dieses Überschusses ist nicht verwertet worden bzw. nicht verwertbar. Die Herbstaufwüchse des Extensivgrünlandes sind nicht schnittwürdig und können nicht vollständig verwertet werden, weil zu wenig Weidetiere vorhanden sind. Auf den Schafhutungen (Trocken- und Halbtrockenrasen) kommt es aufgrund des zu geringen Schafbestandes zur Unternutzung, so dass ein Viertel des Trockenmasseaufkommens nicht verwertet wird. Im Rahmen der Pflege des Biotopgrünlandes erfolgt auf Teilflächen (5-20% des Feldstücks) ein Spätschnitt ab Mitte August. Diese anfallende Biomasse beläuft sich unter den aktuellen Bedingungen des KULAP 2007 auf fast Tonnen Trockenmasse und ist wegen unzureichender Qualität von den Nutztieren nicht verwertbar. Die nicht verwertete Trockenmasse aus sonstigem Dauergrünland ist in den Gebieten mit geringem und mittlerem Grünlandanteil vernachlässigbar gering und nur im grünlandreichen Gebiet sind es fast 6 Prozent. Anhand der Strukturdaten der tierhaltenden Betriebe in Thüringen lässt sich ableiten inwieweit Änderungen hinsichtlich Nutzung des Grünlandes und Verwertung der anfallenden Biomasse möglich sein könnten. Die Analyse der InVeKoS-Daten 2011 ergibt, dass 62 Prozent der milchviehhaltenden Betriebe ausschließlich mit Milchvieh und deren Nachzucht wirtschaften und die Mutterkuh- wie auch die Schafhaltung jeweils zu 56 Prozent in Betrieben mit ausschließlicher Haltung der jeweiligen Tierart 11

14 erfolgen. Für diese Einproduktbetriebe sind die Strukturdaten in Tabelle 5 zusammengestellt. Tabelle 5: Strukturdaten von tierhaltenden Betrieben mit einer Tierart (InVeKoS 2011) Betriebsform Milch-/ Mutterkühe/ Betriebe Mutterschafe Grünland Feldfutter Mais Tierbesatz (n) (Stck.) (ha) (ha) (ha) (RGV/ha HF) nur Milchkühe 1) ,09 nur Mutterkühe 2) ,43 nur Mutterschafe 3) ,60 1) gesamt 496 milchviehhaltende Betriebe 2) gesamt mutterkuhhaltende Betriebe 3) gesamt mutterschafhaltende Betriebe Etwa Hektar, d.h., fast die Hälfte des Dauergrünlandes, werden von Betrieben bewirtschaftet, die nur eine Tierart für die Verwertung der anfallenden Biomasse zur Verfügung haben. In den vom Dauergrünland geprägten Gebieten sind die in der Landwirtschaft Beschäftigten überaltert, so dass ein unbefriedigendes Verhältnis der Altersgruppen gegeben ist und insbesondere der Anteil der jungen Generation (unter 30 Jahre) nicht dem aller Erwerbstätigen dieser Altersgruppe in diesen ländlichen Räumen entspricht (HOCHBERG et al., 2008). Die bisherigen Entwicklungspläne für den ländlichen Raum haben indirekt positive Wirkungen auf die Ausbildung junger Menschen in der Landwirtschaft initiiert. Verstärkte betriebliche Ausbildungsaktivitäten sind in Gebieten mit hoher und sehr hoher Inanspruchnahme der Förderprogramme (Agrarumweltmaßnahmen, Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete) bisher zu verzeichnen gewesen (6-8 Auszubildende je 100 Beschäftigte gegenüber 5 Azubi/ 100 Beschäftigte im grünlandarmen Gebiet). Die sozioökonomischen Studien der TLL zeigen aber auch, dass die standort- und strukturbedingt höhere Abwanderung in den vom Grünland geprägten Gebieten gegenüber den landwirtschaftlichen Gunststandorten nicht zu verhindern war. 3.3 Wirtschaftliche Lage der Futterbau(Grünland-)betriebe Die wirtschaftliche Lage der Futterbau(Grünland-)betriebe lässt sich anhand der Buchführungsergebnisse der Jahre 2008/09 bis 2010/11 für spezialisierte Futterbau- Milchviehbetriebe, Mutterkuhbetriebe und Schäfereien abbilden. Deren Strukturdaten sind in Tabelle 6 zusammengestellt. Tabelle 6: Kennzahl Strukturdaten der ausgewerteten Betriebsformen identische Betriebe 2008/09 bis 2010/11 (STRÜMPFEL und MARSCHLER, 2012) ME Spez. Futterbau- Milchviehbetriebe Mutterkuhbetriebe Schäfereien Anzahl Betriebe n LF/Betrieb ha Grünland % LF 41,6 95,4 86,1 Viehbesatz RGV/ha 0,80 0,90 0,55 Arbeitskräfte AK/100 ha 2,53 1,13 1,15 Diese Betriebsformen wirtschaften mit einem hohen Grünlandanteil an der LF und einem niedrigen Viehbesatz, insbesondere die Schäfereien. Die Ertragsstruktur ver- 12

15 deutlicht die Abhängigkeit dieser Betriebsformen von der Agrarförderung (Abbildung 3). Die spezialisierten Futterbau-Milchviehbetriebe erreichen im Mittel einen Unternehmensertrag von /ha, der sich zu mehr als der Hälfte aus Umsatzerlösen tierische Erzeugung und zu 18 Prozent aus Zulagen/ Zuschüsse, d.h., aus Direktzahlungen (12%), Ausgleichszulage (3%) und KULAP (3%) sowie Investitionszuschüssen und weiteren Zulagen zusammensetzt. Bei den extensiven Formen der Grünlandnutzung, der Mutterkuh- bzw. Schafhaltung, machen die Umsatzerlöse tierische Erzeugung nur noch etwa ein Viertel des Unternehmensertrages aus und die Zulagen/ Zuschüsse erreichen fast 60 Prozent. Die Mutterkuhbetriebe partizipieren am stärksten von der Betriebsprämie, aufgrund ihrer Konzentration in den grünlandreicheren Gebieten auch von der Ausgleichszulage und realisieren 16 Prozent ihres Unternehmensertrages aus KULAP-Beihilfen. Außerdem erwirtschaften diese Betriebe bemerkenswerte Umsatzerlöse aus Nebenproduktionen, wie z.b. der Direktvermarktung. Sie erzielen jedoch nur einen Unternehmensertrag von /ha. Die Schäfereien erwirtschaften mit 881 /ha den niedrigsten Unternehmensertrag im Vergleich der drei tiergebundenen Betriebsformen. Davon entfällt die Hälfte allein auf Betriebsprämie und KULAP-Beihilfen. /ha KULAP Ausgleichszulage Betriebsprämie sonstige Erlöse/Erträge Umsatzerlöse Tier Futterbau- Milchvieh Mutterkuhbetriebe Schäfereien Abbildung 3: Ertragsstruktur vergleichbarer Betriebsformen von Futterbau(Grünland-)betrieben - identische Betriebe 2008/09 bis 2010/11 (STRÜMPFEL und MARSCHLER, 2012) Das erwirtschaftete Einkommen, ausgedrückt als Gewinn plus Personalaufwand und damit über die verschiedenen Betriebsformen vergleichbar, sowie der Unternehmensaufwand der drei Betriebsformen gehen aus Tabelle 7 hervor. 13

16 Tabelle 7: Unternehmensaufwand und erwirtschaftetes Einkommen sowie Anteil Zulagen/ Zuschüsse am erwirtschafteten Einkommen verschiedener Betriebsformen von Futterbau(Grünland-)betrieben (identische Test- und Auflagenbuchführungs-Betriebe 2008/09 bis 2010/11; STRÜMPFEL und MARSCHLER, 2012) ME Spez. Futterbau-/ Milchviehbetriebe 2) Mutterkuhbetriebe Schäfereien Unternehmensaufwand /ha Erwirtschaftetes Einkommen 1) /ha /AK Anteil Zulagen/Zuschüsse am erwirtschafteten Einkommen % dav. Betriebsprämie % KULAP % Ausgleichszulage % AFP u.a. % ) Gewinn + Personalaufwand ohne betriebliche Unfallversicherung (BuV) 2) alle im benachteiligten Gebiet Das erwirtschaftete Einkommen je ha LF liegt bei den Milchviehbetrieben mit 665 /ha etwa doppelt so hoch im Vergleich zu den Betriebsformen mit extensiver Grünlandnutzung. Das erwirtschaftete Einkommen je Arbeitskraft erreicht bei den extensiven Verfahren auf Grund des wesentlich niedrigeren AK-Bedarfs bei den Schäfereien etwa 90% des der Milchviehhaltung. Die Mutterkuhbetriebe liegen sogar fast ein Viertel über dem der Milchviehbetriebe. Im Vergleich zu den betrachteten Schäfereien liegen dort die Umsatzerlöse Tier fast doppelt so hoch und der Anteil Ausgleichszulage an den Zulagen/ Zuschüssen ist auch deutlich höher (vgl. Abb. 3). In der Milchviehhaltung haben sich die niedrigen Milchpreise 2009 und im ersten Halbjahr 2010 negativ auf das Einkommen ausgewirkt, während das erwirtschaftete Einkommen bei den Mutterkuhbetrieben von tendenziell steigenden Auszahlungspreisen für Schlachtrinder und bei den Schäfereien von stabilen Lämmerpreisen sowie in beiden Fällen von den infolge der Angleichung der Werte der Zahlungsansprüche steigenden Betriebsprämien positiv beeinflusst worden sind. Die spezialisierten Futterbau-Milchviehbetriebe (Testbetriebe 2011) haben nach MATTHES und MARSCHLER (2013) auch 2011 ein geringeres Einkommen erwirtschaftet als die Futterbaubetriebe (ohne Schäfereien). Dem gegenüber sind bei den Mutterkuhbetrieben anhaltend hohe Erzeugerpreise für Schlachtrinder zu verzeichnen. Die ungünstigste Einkommenslage weisen im Betrachtungszeitraum die Schäfereien auf. Die weitere Erhöhung der Betriebsprämie wird 2011/12 und 2012/13 zu einer Erhöhung des erwirtschafteten Einkommens beitragen. Die Anteile der Zulagen/ Zuschüsse am erwirtschafteten Einkommen verdeutlichen, dass die auf Grünlandnutzung basierenden Betriebsformen einen außergewöhnlich hohen Förderbedarf haben. Dieser Beihilfebedarf ist um so höher, je extensiver/ naturschutzkonformer die Grünlandbewirtschaftung erfolgt. Angemessene Faktorentlohnung und Einkommen je Arbeitskraft wären ohne Betriebsprämie, KULAP-Beihilfen und Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete in ihrer Einheit und in der gewährten Höhe bei diesen Betriebsformen nicht möglich gewesen. Bei den spezialisierten Futterbau-Milchviehbetrieben spielt hierbei die Betriebsprämie eine zentrale Rolle und bei den extensiven Grünlandnutzungsformen mit Mutterkühen und besonders mit Schafen sind zudem die KULAP-Beihilfen sowie die Aus- 14

17 gleichszulage entscheidende Voraussetzungen für die Aufrechterhaltung dieser Landnutzungssysteme mit herausragendem Umwelt-/ Naturschutzbeitrag. Trotzdem liegt das Einkommenspotential der Landwirtschaftsbetriebe mit hohem Grünlandanteil unverhältnismäßig weit unter dem der Ackerbaubetriebe (MATTHES und MARSCHLER, 2013). Eine der wesentlichen Einflussgrößen stellen die vergleichsweise hohen Herstellungskosten für die Erzeugung von Anwelksilage dar (Tabelle 8). Tabelle 8: Herstellungskosten (ME) Herstellungskosten der Anwelksilage-Erzeugung vom Dauergrünland im Vergleich zu Silomais (DEGNER, 2012) Silomais Produktives Grünland Mähweiden Wiesen Weiden Extensivgrünland /ha /dt TM netto 12,40 17,70 18,70 15,20 [12,40 1) ] 1) mit AUM-Beihilfe (KULAP 2007) Die Herstellungskosten für Anwelksilage vom Dauergrünland liegen bei allen Bewirtschaftungsintensitäten deutlich über denen für Maissilage. Das resultiert aus mehreren Arbeitsgängen (Mähen, Wenden, Schwaden, Häckseln) bei vergleichsweise niedrigem Ertrag je Aufwuchs und höheren spezifischen Aufwendungen für die Arbeitserledigung auf mehrheitlich kleinen Feldstücken (durchschnittlich 2,5 ha). Unter Anrechnung der aktuellen KULAP-Beihilfen sind die Herstellungskosten für Anwelksilage von Extensivgrünland mit denen vom Mais vergleichbar. 3.4 Agrarmärkte und Agrarpolitik Agrarmärkte Die Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft ergeben sich aus der weltweiten Ernährungssituation, der Entwicklung auf den Energiemärkten, den Regelungen im Welthandel, dem Klimawandel sowie der europäischen Agrarpolitik. Als Folge des Anstieges der Weltbevölkerung und des Pro-Kopf-Verbrauchs, vor allem an tierischen Erzeugnissen, sowie der zunehmenden Kaufkraft in den Entwicklungs- und Schwellenländern entsteht ein weltweit stetig steigender Bedarf an Nahrungs- und Futtermitteln. Zudem wird in Abhängigkeit von der Preisentwicklung für Rohöl und den energie- wie klimapolitischen Rahmenbedingungen eine steigende Nachfrage nach Biomasse zur energetischen und stofflichen Nutzung erwartet. Dieser steigenden Nachfrage kann nur mit Erhöhung der weltweiten Agrarproduktion auf den verfügbaren Bodenflächen bei begrenzter Ertragsentwicklung begegnet werden. Die zukünftige Sicherung der Nahrungsmittelversorgung der Welt und ein wirksamer Beitrag zur Energieversorgung sowie zum Klimaschutz über die Erzeugung und Verwertung von Biomasse sind die Herausforderungen der Landwirtschaft und der Gesellschaft. Die Landwirtschaft der EU, z.z. größter Nettoimporteur von Agrargütern, muss dafür mit einer produktiven Landwirtschaft, die Ackerbau und Grünlandwirtschaft gleichermaßen einschließt, einen wirksamen Beitrag leisten. Die Dynamik auf den Agrarmärkten nimmt zu. Die Entwicklung führt in der Tendenz zu höheren Erzeugerpreisen für landwirtschaftliche Produkte, die allerdings deutlich größeren Preisschwankungen unterliegen werden. Zudem ist von zunehmend steigenden Einkaufspreisen für landwirtschaftliche Betriebsmittel, insbesondere für Energie und Futter, sowie von sich deutlich erhöhenden Boden- und Pachtpreisen auszugehen. 15

18 Die gegenwärtigen Marktbedingungen für die Produktionsverfahren der Grünlandbewirtschaftung sind sehr unterschiedlich. Der Milchmarkt ist durch eine nach wie vor hohe Volatilität der Erzeugerpreise für Milch gekennzeichnet. Milchquote und Interventionsregelung konnten dies nicht verhindern. Das ist maßgeblich auf eine ungenügende Marktstellung/ Marktmacht der Milcherzeuger und der Molkereien in der Wertschöpfungskette zurückzuführen. Die wirtschaftliche Lage der Futterbau-Milchviehbetriebe wird im Wesentlichen am Milchmarkt und von den Einkaufspreisen für Futtermittel entschieden. Mehrerlöse aus der Milcherzeugung werden weitestgehend durch höhere Futtermittelpreise aufgebraucht. Der Milcherzeugerpreis ist 2012 gegenüber 2011 wieder deutlich abgefallen. Milchproduktion auf Grünlandstandorten ist mit ca. 500 bis 600 kg/kuh geringeren Milchleistungen verbunden. Mit dem Auslaufen der Quotenregelung steht ein Instrument zur Steuerung des Milchmarktes nicht mehr zur Verfügung, das maßgeblich zur Standortsicherung der Milchproduktion auf Grünlandstandorten beigetragen hat. Hinsichtlich der Interventionsregelungen bei Milch sind zukünftig keine wesentlichen Änderungen vorgesehen. Ob durch das 2012 verabschiedete EU-Milchpaket eine Verbesserung der Marktstellung der Milcherzeuger tatsächlich erreicht werden kann, muss kritisch hinterfragt werden. Der Milchmarkt bleibt von volatilen Erzeugerpreisen, der Entwicklung des Angebotes sowie der Exportnachfrage gekennzeichnet. Auf dem Rindfleischmarkt haben die Exporte zur Verknappung des Angebotes an Schlachttieren und damit zu einem kontinuierlichen Anstieg der Auszahlungspreise in den letzten Jahren geführt. Diese Entwicklung bewirkt höhere Umsatzerlöse aus der Rindfleischerzeugung, die jedoch infolge steigender Futtermittelpreise zum Teil kompensiert werden. Der Mutterkuhbestand in Thüringen blieb in den letzten Jahren stabil bei ca Mutterkühen. Auf dem Rindfleischmarkt wird die knappe, tendenziell weiter rückläufige Marktversorgung mit weiterhin hohen Binnenmarktpreisen verbunden sein. Der Erzeugerpreis für Lammfleisch ist in den letzten Jahren auf einem stabilen Markt angestiegen. Das hat zur Erhöhung der Umsatzerlöse beigetragen. Die wirtschaftliche Lage der Schäfereien ist allerdings nach wie vor unbefriedigend. Der Mutterschafbestand und die Anzahl schafhaltender Betriebe sind in den letzten Jahren in Thüringen deutlich zurückgegangen. Die Märkte für Rind- und Lammfleisch werden in den nächsten Jahren stabil bleiben. Da die Mutterkuh- und Schafhaltung auch zukünftig auf angemessene Zulagen/ Zuschüsse (Betriebsprämie, AGZ, KULAP) angewiesen sind, hängt die zukünftige Bestandsentwicklung maßgeblich von der Gestaltung und finanziellen Ausstattung der agrarpolitischen Förderinstrumente ab. Agrarpolitik Die Grünlandbewirtschaftung wird in Thüringen in hohem Maße durch agrarpolitische Entscheidungen und Instrumente unterstützt. Das trifft besonders für die extensiven Formen der Grünlandnutzung mit Mutterkühen und Schafen zu. Die investive Förderung über das Thüringer AFP hat maßgeblich dazu beigetragen, die hohen Investitionen der Milchproduktion wirtschaftlich tragfähig durchführen zu können. Ausgleichszulage für Benachteiligte Gebiete und KULAP sind die entscheidenden Voraussetzungen für die Aufrechterhaltung der flächendeckenden Grünlandnutzung in Thüringen. Die differenzierte, an der landwirtschaftlichen Vergleichszahl (LVZ) orientierte Gewährung der Ausgleichzulage hat zur Verringerung des Einkommensabstandes zum nicht Benachteiligten Gebiet geführt. (Abbildung 4). 16

19 Abbildung 4: Einkommenswirkung der Ausgleichszulage in Benachteiligten Gebieten - Mittel der Jahre 2006/07 bis 2010/11 (MAIER, 2013) Trotz Differenzierung der Ausgleichszulage sinkt das Einkommen mit abnehmender LVZ. Das KULAP 2007 bietet eine Vielzahl von Agrarumwelt-Maßnahmen, die auf das Dauergrünland ausgerichtet sind: wegbeschreibende Maßnahmen - Einführung und Beibehaltung ökologischer Wirtschaftsweise; L1 - Pflege von Schafhutungen und von nicht mechanisierbarem Grünland durch Beweidung; N25 - Biotoppflege mit Weidetieren (Trockenstandorte, Berg-, Feucht- und Nasswiesen, Wiesenbrütergebiete); N2 - Biotoppflege durch Spätschnittnutzung (Trockenstandorte, Berg-, Feucht- und Nasswiesen, Wiesenbrütergebiete); N3 - Pflege von Streuobstwiesen; N4 - Umwandlung von Ackerland in Grünland; N5 zielführende Maßnahme - artenreiches Grünland; L4 Die Agrar-Umwelt-Maßnahmen (KULAP 2007) finden bei den Landwirten eine hohe Akzeptanz (Tabelle 9). Tabelle 9: Inanspruchnahme der Maßnahmen des KULAP 2007 L1 L4 N25 N2 N3/4/5 KULAP-Zahlung 2010 % GL KULAP extensiv 6,5 22,8 3,2 KULAP naturschutzkonform 20,7 10,3 Die ab 2014 vorgesehene Neuausrichtung der europäischen Agrarpolitik lässt Änderungen in den agrarpolitischen Rahmenbedingungen erwarten, die das Direktzahlungssystem und die Betriebsprämienregelung, die Instrumente der Marktsteuerung und des Außenschutzes sowie die ländliche Entwicklung betreffen. Der gegenwärtige Stand der agrarpoli- 17

20 tischen Diskussion auf EU-Ebene und in Deutschland lässt eine abschließende Bewertung nicht zu. Allerdings zeichnet sich für die Unterstützung der Grünlandwirtschaft Handlungsbedarf ab, der bei der Gestaltung der Förderinstrumente der 1. und 2. Säule zu berücksichtigen ist. Entscheidungen zum EU-Haushalt liegen z.z. nicht vor. Es bleibt abzuwarten, ob für den EU-Agrarhaushalt und für Deutschland eine solide Finanzausstattung des Direktzahlungssystems erreicht werden kann. Das zukünftige Direktzahlungssystem wird einen umfangreichen Gestaltungsspielraum für die Mitgliedsstaaten bereithalten (Flexibilität, Junglandwirte, Kleinlandwirte, gekoppelte Zahlung, Ausgleichszulage, Verteilung der nationalen Obergrenze u.a.). Die Thüringer Agrarpolitik sollte diesbezüglich auf folgendes gerichtet sein: - Verteilung der nationalen Obergrenze auf die Bundesländer nach einem Verteilungsschlüssel, der objektiv und nicht diskriminierend ist und sich an der bisherigen Verteilung orientiert. - Umsetzung aller Stufen des Direktzahlungssystems auf der Ebene der Bundesländer unter Berücksichtigung aller Optionen, die das Stufensystem bereithält (z.b. Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete und gekoppelte Zahlungen). Nur so wäre es möglich, aus dem zukünftigen Direktzahlungssystem eine wirksame Unterstützung der Grünlandbewirtschaftung sicher zustellen. Zusätzlich müssen für das Grünland Instrumente aus der 2. Säule der Agrarförderung angewandt werden. Der Entwurf der ELER-Verordnung hält die entsprechenden Instrumente auch zukünftig bereit. Die Grünlandwirtschaft wird auch maßgeblich von den Instrumenten der Marktsteuerung im Milchsektor und für Rindfleisch beeinflusst. Diese sind in der Gemeinsamen Marktorganisation (egmo) geregelt. Mit dem Wegfall der Milchquotenregelung steht ein Instrument zur Steuerung des Milchmarktes nicht mehr zur Verfügung, welches bisher maßgeblich zur Standortsicherung der Milchproduktion auf Grünlandstandorten beigetragen hat. Daraus können Konsequenzen für die Milchproduktion auf Grünlandstandorten entstehen. Hinsichtlich der Interventionsregelungen bei Milch und Rindfleisch und den übrigen Marktinstrumenten sind keine wesentlichen Änderungen vorgesehen. Auch zukünftig ist mit volatilen Milchpreisen zu rechnen, worauf sich die Landwirtschaftsbetriebe durch Maßnahmen des einzelbetrieblichen Risikomanagements einstellen müssen. 18

21 4. Handlungsfelder und Lösungsansätze Die Handlungsfelder und Lösungsansätze beschreiben die für die Erreichung der Ziele relevanten Bereiche und schlagen die dafür erforderlichen Maßnahmen vor. Die Lösungsansätze sind stets im Zusammenhang mit einer vorhandenen bzw. sich daraus entwickelnden Nutzungsform des Dauergrünlandes zu betrachten. 4.1 Ziel 1 - Erhöhung der Wertschöpfung vom produktiven Dauergrünland und Erhalt bzw. Ausbau der Beschäftigung Handlungsfeld - produktives Dauergrünland erhalten und effizient nutzen Das Dauergrünland Thüringens befindet sich fast ausschließlich auf Standorten, auf denen es sowohl aus Gründen der Bewirtschaftbarkeit wie auch aus ökologischer Sicht die zweckmäßigste Form der Bodennutzung darstellt. Etwa die Hälfte davon befindet sich auf gründigen, potentiell produktiven Standorten. Eine sich an der nachhaltig optimalen Intensität orientierende Bewirtschaftung erfolgt jedoch nur auf etwa ha dieser produktiven Standorte. Auf etwa ha besteht die Herausforderung eines effizienteren Umgangs mit dem Dauergrünland als eine natürliche Ressource. Für diesen Flächenanteil muss ein Paradigmenwechsel erfolgen. Lösungsansatz: Ausschöpfung des Ertragspotentiales durch nachhaltig optimale Intensität Die nachhaltig optimale Intensität als Zusammenspiel von ausgewogener Nährstoffversorgung des Bodens und der Pflanzen, notwendiger Bestandespflege-/ Bestandesverbesserungsmaßnahmen und konsequent qualitätsorientierter Nutzungssysteme erfordert eine standort- und pflanzenbestandsdifferenzierte Umsetzung. Die Reserven in der Ausschöpfung des jeweiligen Standortpotentiales hinsichtlich Ertrag, Energie und Eiweiß sind zu erschließen und vorhandene Defizite in der Qualität der Anwelksilage zu beseitigen. Die Grassilagen für die Milchkühe müssen wiederkäuergerecht sein, einen entscheidenden Beitrag zur ausreichenden Energie- und Eiweißversorgung sowie zur Verbesserung der Tiergesundheit leisten. Das Erreichen einer hohen Anwelksilagequalität in den Futterbau(Grünland-)betrieben sollte zu einem zentralen Anliegen des Berufsstandes gemacht werden. Lösungsansatz: Wiedererlangung nachhaltig optimaler Intensität auf bisher langjährig extensiv bewirtschafteten produktiven Standorten Etwa 45 Prozent der potentiell produktiven Standorte unterliegen einer suboptimalen Bewirtschaftung. Hier muss sich ein Paradigmenwechsel im Zusammenhang mit der Erhöhung des Beitrages des Dauergrünlandes zur Eiweißversorgung der Wiederkäuer und der Bereitstellung von Biomasse für die energetische Verwertung vollziehen. Die Ausschöpfung des Ertragspotentiales dieser Flächen setzt die Wiedererlangung nachhaltig optimaler Intensität auf bisher langjährig extensiv bewirtschafteten Mähweiden, Weiden und z.t. auch Wiesen voraus. Die Ertragssteigerung und damit verbundene Qualitätsverbesserung der Biomasse macht den Einsatz gezielter Pflege-, Düngungs- und Nutzungsmaßnahmen erforderlich. Hierfür sind nach den Langzeitversuchen der TLL eine Zurückdrängung der vor allem auf den Extensivweiden/- mähweiden verbreiteten konkurrenzstarken Unkräuter, wie großblättrige Ampferarten (Stumpfblättriger und Krauser Ampfer), eine regelmäßige Grunddüngung in der Grö- 19

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