Studienseminarprogramm des Studienseminars für Lehrämter an Schulen Detmold
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- Horst Breiner
- vor 5 Jahren
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1 Studienseminarprogramm des Studienseminars für Lehrämter an Schulen Detmold Kern des Referendariats sind diejenigen Ausbildungselemente, die reflexionsbezogene Handlungskompetenzen fördern. Dies setzen Sie um durch: Nachdenken über die eigene Lehrerrolle Den eigenen Unterricht analysieren und daraus Entwicklungsvorhaben formulieren Die Beobachtungen der Seminarausbilder nutzen Kompetenzbilanzen erstellen Welcher Art sind die Kompetenzen im Lehrerberuf? Wissen fachliche und pädagogische Kenntnisse Können Handlungskompetenzen Wollen Haltungen und reflektierte Einstellungen Welche Kompetenzbereiche werden in der Ausbildung bearbeitet? Unterrichten Erziehen Beraten Beurteilen Diagnostizieren und Fördern Kooperieren Innovieren und Organisieren Beispiel aus der Rahmenvorgabe für den Vorbereitungsdienst: Kompetenzbereich / Lehrerfunktion: Unterrichten Kompetenz: Grundlegende Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Methoden adressatengerecht vermitteln Standard: ein breites Repertoire unterschiedlicher Unterrichtsformen einsetzen Wie wirken die Ausbildungsorte Seminar und Schule zusammen? Ausbildung im Seminar Fachseminare - z.b. gemeinsam Unterricht vorbereiten Hauptseminar - z.b. rechtliche Grundlagen der Notengebung Thementage / Module - z.b. Gesunde Schule Beratung: Kontinuierliche Begleitung der Kompetenzentwicklung und Beratung in Krisensituationen Kooperation
2 Ausbildung in der Schule Unterricht unter Anleitung von Lehrerinnen und Lehrern Eigenständiger Unterricht Begleitprogramm Konferenzen, Arbeitsgruppen Wandertage, Klassenfahrten Verbindung der Ausbildung im Seminar mit der Ausbildung in der Schule Unterrichtsbesuche Gruppenhospitationen Kooperation Seminar - Schulleitung Kooperation Seminar - Ausbildungskoordinatoren Lehren und Lernen im Studienseminar Detmold In den Handlungsfeldern des Lehrerberufs werden erzieherische, beratende und diagnostische Qualifikationen zunehmend wichtig. LehrerInnen müssen daneben in ihren Unterrichtsmethoden auf die zunehmende Heterogenität der Lernvoraussetzungen und Lernstile der Kinder angemessen reagieren können. Lehrerinnen und Lehrer stehen vor der Aufgabe, den Schülerinnen und Schülern nicht nur nach Fächern geordnetes inhaltliches und methodisches Wissen, sondern auch eine realistische Selbsteinschätzung ihrer Leistungen und Zusammenhangswissen zu vermitteln. Die Lehrerkollegien, in die die Referendarinnen und Referendare hineinkommen, erwarten und erhoffen von diesen als jungen Kolleginnen und Kollegen, dass sie aktive, selbstbewusste, optimistische, eigenwillige, kooperationsfähige und innovative Impulse in die gemeinsame Arbeit einbringen. Die Entwicklung von Schulen zu mehr Selbstständigkeit, die Öffnung von Schule sowie die Arbeit an Schulprogrammen erfordern zusätzliche Planungsfähigkeiten, Fähigkeiten der Kooperation mit Eltern, Vereinen, Betrieben und Kommunen sowie Ideenreichtum und Durchhaltevermögen in der Gestaltung des Schullebens. Um Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter für die vielfältigen Aufgaben des Lehrerberufs zu qualifizieren, sieht das Ausbildungskonzept des Detmolder Studienseminars eine enge Verzahnung von Ausbildung im Studienseminar und Ausbildung an der Ausbildungsschule vor. Das Studienseminar sieht die Ausbildungsschule als wichtigen Partner der Ausbildung, die Arbeit des Seminars in der fachdidaktischen und allgemeinpädagogischen Ausbildung bezieht sich möglichst konkret auf diese. Die Kompetenzen, die Lehrerinnen und Lehrer für ihre zukünftige verantwortliche Arbeit benötigen, sind vielfältig. Neben einem gewissen Standing, das Seminar und Ausbildungsschule nach Kräften durch Beratungs- und Reflexionsangebote unterstützen, brauchen die Referendarinnen und Referendare ein gut ausgewähltes, jederzeit ausbaubares Grundwissen in allgemeiner Methodik und Didaktik, in ihren Fachdidaktiken und den Grundlagen des Schulrechts; sie brauchen Kooperations- und Entlastungsstrategien und Anleitung zum Aufbau eigener Materialpools. Sie brauchen eine genaue Einschätzung eigener Stärken und Schwächen, die Fähigkeit, sich darzustellen, Flexibilität und Fähigkeiten zum Transfer des in der Ausbildung Gelernten, Methodenwissen, Zusatzqualifikationen z. B. im kreativen, beratenden oder anderen Bereichen, auch falls sie nach der Ausbildung eventuell
3 einen anderen Arbeitsplatz als Schule ausfüllen. Als lernende Erwachsene und als Berufseinsteiger brauchen sie Anleitung zur Unterrichtspraxis und Gelegenheit zur Reflexion ihrer Unterrichtserfahrungen. Wichtig ist auch das Aufarbeiten der Unterrichtseindrücke, die sie aus den Schulpraktika während des Studiums mitbringen. Sie müssen Gelegenheit erhalten, die eigenen Lernbiographien aufzuarbeiten, ihre Motivation zum Lehrerberuf und ihre vorhandenen (Alltags-)theorien über Schule zu klären. Damit die Ausbildung den unterschiedlichen Lernbedürfnissen der Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter gerecht werden kann, ist eine Differenzierung individueller Lernwege nötig. Die Ausbildung wird im Studienseminar Detmold als Unterstützung der individuell unterschiedlichen Lernprozesse der Referendarinnen und Referendare unter Berücksichtigung des individuellen Ausbildungsstandes organisiert. Die Vorgaben für den Vorbereitungsdienst und die Grundauffassungen des Detmolder Studienseminars gehen von der aktiven Beteiligung aller für den Ausbildungsprozess Verantwortlichen aus. Die OVP und die Rahmenvorgabe sehen ausdrücklich Gestaltungsfreiräume vor, die von den Beteiligten vor Ort konstruktiv genutzt werden können. Zwischen den Referendarinnen und Referendaren, den Schulen und dem Studienseminar wird ein kontinuierlicher Dialog geführt, in welchem das Ausbildungskonzept je nach konkreten Möglichkeiten, Freiräumen und Grenzen vor Ort konkretisiert wird. Mit Hilfe geeigneter Überprüfungsinstrumente werden die jeweils getroffenen Entscheidungen, Erfolge und Misserfolge evaluiert. Grundlagen des Ausbildungskonzepts Die OVP und die Rahmenvorgabe gehen von folgenden zentralen seminardidaktischen Grundannahmen und Prinzipien aus: Ziel der Ausbildung ist die berufliche Handlungskompetenz in allen Kompetenzbereichen des Lehrerhandelns: Unterrichten, Erziehen, Diagnostizieren und Fördern, Beraten, Leistung messen und beurteilen, Organisieren und Verwalten sowie Evaluieren, Innovieren und Kooperieren. Im Mittelpunkt der Ausbildung stehen die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter bzw. Referendarinnen und Referendare als selbstständige Lerner, die in ihren Fächern nach einem erfolgreich beendeten Hochschulstudium ihre wissenschaftliche Fachkompetenz nachgewiesen haben und die. bereits Vorerfahrungen in den verschiedenen Kompetenzbereichen aufgrund ihrer individuellen Lernbiographie gesammelt haben; die Ausbildung geht daher von einem eigenverantwortlichen Ausbildungsprozess aus. Alle Ausbilderinnen und Ausbilder bieten in diesem individuell gesteuerten Ausbildungsprozess Beratung an, die den jeweils erreichten Kompetenzen Rechnung zu tragen versucht; die Referendarinnen und Referendare bzw. Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter fordern Beratung von sich aus ein. Die Ausbildung geht von konkreten Praxiserfahrungen in beruflichen Handlungssituationen an den Ausbildungsschulen aus; die kompetenzorientierte Reflexion im Studienseminar soll sich nicht beschränken auf die unterrichtliche Ausbildung, sondern den Blick öffnen auf alle beruflichen Handlungsfelder zukünftiger LehrerInnen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine intensive Kooperation zwischen Seminar und Schule unabdingbar. Die prozessbegleitende Evaluation während der Ausbildung wird von Arbeitsgruppen vorbereitet, in die alle Beteiligten (Ausbilder und Auszubildende) ihre Beobachtungen und Empfehlungen einbringen können.
4 Rollenverständnis der Ausbilder und Ausbilderinnen und Referendarinnen und Referendare bzw. Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter Die OVP geht davon aus, dass bereits nach dem 1. Halbjahr der zweijährigen Ausbildung von den Referendarinnen und Referendaren eigenverantwortliche Unterrichts- und Erziehungsaufgaben in allen pädagogischen Feldern der Schule übernommen werden. Es wird also unterstellt, dass die ihren Ausbildungsprozess selbständig steuernden erwachsenen Lernerinnen und Lernern bereits weitgehend über eine berufliche Grundqualifikation verfügen, wenn sie ihren Vorbereitungsdienst antreten, und dass ihnen lediglich begleitende Hilfen bei der Bewältigung der konkreten Alltagspraxis gegeben werden müssen. Andererseits sollen die Referendarinnen und Referendare ihr alltagspraktisches berufliches Handeln, auch wenn es vordergründig erfolgreich erscheint, immer auch vor dem Hintergrund moderner Unterrichts- und Erziehungstheorie alternativ abwägen Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter sind aufgefordert, ihre bereits vorhandenen Fähigkeiten im pädagogischen Alltag offensiv zu erproben, im Reflexionsprozess mit anderen Referendarinnen und Referendare und/oder mit ihren Ausbildern und Ausbilderinnen aufzuarbeiten und alternative Optimierungsmöglichkeiten zu planen und zu erproben; die Ausbilder und Ausbilderinnen bieten ihre beratende Hilfe an und betten die Einzelerfahrungen in größere theoretische (fachdidaktische und/oder allgemeinpädagogische) Zusammenhänge ein. Als eine Form einer solchen beratenden Ausbildung ist die Gruppenhospitation in den Schulgruppen des Seminars Gymnasium / Gesamtschule zu verstehen, die im Team der Referendarinnen und Referendare einer Schulgruppe stattfindet und in den Hauptseminaren ausgewertet wird. Im Seminar Primarstufe werden solche Lernprozesse z.b. in den unterrichtspraktischen Fachseminaren (UPS) ermöglicht. Seminarspezifische und seminarübergreifende Arbeitsgruppen im Studienseminar Detmold erarbeiten laufend Vorschläge für weitere Regelungen und geben sie an die zuständigen Entscheidungsgremien (Konferenzen) weiter. Kooperation zwischen Seminar und Ausbildungsschulen In den beiden Seminaren des Studienseminars Detmold hat sich in den letzten Jahren eine breite und bewährte Kooperation mit den zugehörigen Ausbildungsschulen entwickelt. Die Schulen erstellen je nach Besonderheit der einzelnen Schulen (Schulprofil) ein Begleitprogramm, das mit dem Programm des Seminars abzustimmen ist, um Doppelungen zu vermeiden; die Seminarausbilder verstehen sich bei der Erstellung des Begleitprogramms als kollegiale Berater. Die Ausbildung an den Schulen koordinieren die Ausbildungskoordinatorinnen und Ausbildungskoordinatoren. Die Vertreter des Seminars arbeiten in individueller Absprache eng mit den Ausbildungskoordinatorinnen und Ausbildungskoordinatoren zusammen, so dass ein Erfahrungsaustausch zwischen den Schulvertretern bzw. den Referendarinnen und Referendaren der Einzelschulen im Team erleichtert wird. Seminarentwicklung - Beratungskonzepte Die ständige Weiterentwicklung der Beratungskonzepte und die ständige Verbesserung der Beratungskompetenzen der Seminarausbilderinnen und Seminarausbilder stehen im Zentrum der Seminarentwicklung.
5 Kooperation der beiden Seminare im Studienseminar Detmold Fachleiterinnen und Fachleitern beider Seminare im Studienseminar Detmold kooperieren sowohl aus praktischen Erfordernissen als auch aus konzeptionellen Überlegungen heraus. Aus konzeptionellen Überlegungen der Studienseminarkonferenz heraus werden laufend Fortbildungen der beiden Fachleiterkollegien gemeinsam geplant, z.b. zum Einsatz von Videotechnik in der Ausbildung zur Verbesserung der Kompetenzen der Seminarausbilderinnen und Seminarausbilder in der Gesprächsführung zu Beratungskonzepten zu Schwerpunkten der Seminarentwicklung zu Modulen in der Ausbildung zur Entwicklung von Diagnosekompetenz zur Konkretisierung der Kompetenzen und Standards der Rahmenvorgabe Themen des seminarübergreifenden Austauschs, insbesondere im Hinblick auf den Übergang von Schülerinnen und Schülern von der Grundschule in die weiterführenden Schulen sind z.b. Handlungsorientierung, Fachorientierung, Klassenlehreraufgaben, Formen fachüber-greifenden Arbeitens, Außerschulische Lernorte, Ausbildungsmodule zur Einführung in das Unterrichten etc. Funktion und Zielsetzung von Modulen in der Ausbildung Beide Seminare im Studienseminar Detmold verfügen über modularisierte Ausbildungs-elemente. Sie dienen der individualisierten Unterstützung des Ausbildungsprozesses und werden in den kontinuierlichen Ausbildungsprozess eingebunden. Dabei unterscheiden wir in beiden Seminaren Pflichtmodule wie z.b. den Grundkurs Unterrichten im Seminar Gymnasium / Gesamtschule oder z.b. Leisten und Beurteilen im Primarstufen-Seminar und Wahlpflichtmodule wie z.b. Workshops zur Kooperation mit außerschulischen Partnern oder zur Leseförderung in allen Fächern im Seminar Gymnasium / Gesamtschule oder z.b. Workshops mit praktischen Anteilen innerhalb des Thementages zum Anfangsunterricht im Primarstufen-Seminar Reine Wahlmodule wie z.b. Erste Hilfe, Stimmbildung.
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