Konflikte gemeinschaftlich und demokratisch lösen
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- Hannelore Schmidt
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 Zertifikatslehrgang Den Tiger reiten lernen Konflikte gemeinschaftlich und demokratisch lösen
2 Vorbemerkung Das Forum politische Bildung Steiermark definiert sein Selbstverständnis im Sinne von handlungsorientierter politischer Bildungsarbeit. Ziel ist, dass sich viele Menschen am demokratischen und gesellschaftspolitischen Geschehen beteiligen und die dafür notwendigen Kompetenzen in Lehrgängen, Seminaren etc. erwerben können. Der Kommunikations- und Arbeitsstil des Forums ist getragen von durchaus kontroversieller Auseinandersetzung auf der Inhaltsebene, bei gleichzeitigem Respekt und Wertschätzung auf der Beziehungsebene (siehe Leitbild des Forums politische Bildung Steiermark unter Eine dieser Schlüsselqualifikationen ist der Umgang mit Konflikten. Die mangelnde Konfliktlösungs- und Streitkultur hat, abgesehen vom persönlichen Leid der betroffenen Personen, katastrophale volkswirtschaftliche Auswirkungen, zb Mobbing, Bossing, Beziehungsflüchtlinge, Sucht, Gewalt, uvm. Sehr oft handeln wir in unserem Alltag nach dem Motto Willst du mein Freund nicht sein, so schlage ich dir den Schädel ein. Die Fähigkeit mit Differenz und Unterschied konstruktiv umzugehen, soll in dem Zertifikatslehrgang Den Tiger reiten lernen gelernt und geübt werden. In unserer Vision von einer demokratischen Gesellschaft werden Interessens- und Meinungsunterschiede keinesfalls unter den Teppich gekehrt, sondern als Chance für persönliche und gesellschaftliche Entwicklung begriffen. Nicht Konflikte sind das Problem, sondern der falsche Umgang mit diesen. Die Rolle von Konflikten verstehen und damit umzugehen lernen, ist der entscheidende Schritt zur Stärkung der eigenen Konfliktfähigkeit. Dazu bedarf es eines Verständnisses über die Formen, Grundlagen und Hintergründe von Konflikten, der Reflexion des eigenen Konfliktverhaltens, als auch der Übung im Umgang mit Konflikten. Was bedeutet für uns, konstruktiv mit Konflikten umgehen? nicht Angriff als automatische Reaktion nicht nachgeben, wenn Widerstand kommt eigene Bedürfnisse und die der Anderen wahrnehmen Wege für gemeinsame Lösungen suchen nach dem win-win-prinzip leben In der neoliberalen Unheilsvision wird der Mensch ausschließlich zum sogenannten Humankapital oder zur Ware reduziert. Das Forum politische Bildung Steiermark ist überzeugt, mit diesem Zertifikatslehrgang einen wesentlichen Beitrag für eine friedliche Gesellschaft zu leisten, in der der Mensch in seiner Einzigartigkeit, seinem Wert und seiner Würde oberste Priorität hat. Wir hoffen auf zahlreiche Teilnahme. Das Forum-Team
3 Zielgruppe: Personen, die in ihrem täglichen Umgang mit Menschen immer wieder Konflikten ausgesetzt sind und die ihre eigene Konfliktfähigkeit erweitern und trainieren möchten. Ziel: Verbesserung der eigenen Konfliktfähigkeit. Lernen über den eigenen Umgang mit Konflikten. Veränderungsmöglichkeiten erkennen und umsetzen. Eigenes Konfliktverhalten trainieren. Inhalte: Konflikte verstehen lernen der eigene Umgang mit Konflikten Reflexion des eigenen Verhaltens und der eigenen Werte und Wahrnehmungen Umgang mit Konflikten im eigenen Umfeld Beteiligungsprozesse und ihre Rolle in der Konfliktprävention und -lösung Die Schwerpunktebenen der Module: Die Gesellschaft Modul 5: Handlungsoptionen aufzeigen Ich und die Anderen Ich Modul 1: persönlichen Bezug herstellen Theoriemodelle persönliches Erleben von Konflikten Modul 2: Verhalten trainieren Kommunikation und Konflikte Konfliktdiagnose Konfliktlösung Modul 3: Verhalten reflektieren Selbstwahrnehmung Werte Einstellungen Veränderung Modul 4: Verhalten trainieren Konflikte im eigenen Umfeld Prävention Vermittlung Beteiligungsprozesse Verständnis Rolle für Konflikte Vorteile und Grenzen
4 Methoden: theoretischer Input Visualisierung von Konfliktsituationen Interpretation von Texten und Bildern Impulse durch Filmsequenzen Einzelarbeiten mit Arbeitsblättern Kommunikationsübungen Gruppenübungen Rollenspiele Improtheater Playbacktheater Nutzen: Konflikte kosten Energie, Zeit und oft auch Geld. Die Beschäftigung mit dem richtigen Umgang mit Konflikten ist daher eine Investition die sich in jedem Fall rechnet. Qualitätsmerkmale: aufbauende Inhalte nachhaltiges Lernen: vermittelte Inhalte werden in den verschiedenen Modulen zur Reflexion und Aufarbeitung genutzt und so auch praktisch eingeübt und gefestigt. durchgehender Co-Trainer Zwischen-Supervision (zwischen den Modulen 2/3 oder 3/4) Modul 1: Konflikte so wahrnehmen, dass man damit umgehen kann Konflikte auch als Chance sehen lernen Modelle o Verschiedene Arten von Konflikten o Konfliktebenen o die vier Aspekte der Nachricht (Kommunikationsübungen) o Teufelskreise o Eskalationsstufen von Konflikten Erleben: Wie wirken sich Konflikte auf mich aus? Wie breit ist mein Repertoire? o persönliche Konfliktmuster bzw. -verhalten o Spiele der Erwachsenen o Stärken, Schwächen, Konfliktfähigkeit o Was hilft mir in meinem Konfliktverhalten? o Schaffung neuer Verhaltensspielräume o Prägung in meinem Konfliktverhalten Trainer: Bernhard Possert
5 Modul 2: Einüben in den konstruktiven Umgang mit Konflikten Ich als Konfliktteilnehmer: Meine Rollen im Konflikt Konfliktdiagnose o Aus der eigenen Geschichte lernen o Auslöser von Konflikten o Einflussfaktoren in der Kommunikation und in Konflikten o Konfliktinhalte Konfliktlösung o Ebenen der Konfliktlösung o Positionsverhandeln o sachgerechtes Verhandeln o Verhandeln nach Interessen o mögliche Ergebnisse einer Konfliktlösung Zielverhalten definieren Einüben von konstruktiven Verhaltensweisen Verhalten trainieren Erleben was funktioniert Trainerin: Liselott Rothwangl Modul 3: Hinter die Fassade blicken. Welche Wahrnehmungen, Einstellungen und Werte verbergen sich hinter Konflikten? Ebenen der Veränderungen: Werte, Wahrnehmung, Handeln o Gewohnheiten, Muster und Selbstverständlichkeiten hinterfragen und aufbrechen o Abstraktionsleiter o Momente der Aufmerksamkeit unterschiedliche Ebenen der Wahrnehmung o Ebene der Realität: Formen die Welt zu sehen o Ebene der Umwelt: Gesellschafts- und Menschenbild Vergleiche interkultureller Aspekte o Ebene des anderen: unsere Sichtweise des anderen Wertquadrat Konzept der positiven Absicht o Ebene der eigenen Person: persönlicher Umgang mit Konflikten systemisches Konfliktmanagement-Modell Wertehierarchie Möglichkeiten von Veränderungen win-win-strategie Ich-Du-Metaebene (NLP) Zielbildformulierung für den persönlichen Umgang mit Konflikten Trainer: Gerhard Maier
6 Modul 4: Konflikte in meinem Umfeld Wie viel Verantwortung habe ich für Konflikte in meinem Umfeld? Wenn Konflikte noch Missverständnisse sind: Was man präventiv tun kann o konfliktlösende Settings schaffen Wenn man hineingezogen wird: Neutral bleiben oder sich einmischen (oder beides?): Rollenklarheit Wo kann ich vermitteln und wo nicht? Wie kann ich vermitteln: o von der Gemeinschaft zur Konfliktlösung o von den persönlichen Wahrnehmungen zu den Bedürfnissen, zu den Optionen o öffnende und schließende Prozesse Trainer: Bernhard Possert Modul 5: Beteiligungsprozesse und ihre Rolle in der Konfliktprävention und -lösung Was Beteiligung bedeutet, was dahinter steckt o Beteiligung und Scheinbeteiligung o Beteiligung auf unterschiedlichen Ebenen: o Grund- und Werthaltungen der Beteiligung o Machtverschiebung und Empowerment durch Beteiligungsprozesse o das PIMEV -Prinzip o Veränderungen durch Beteiligungsprozesse Beteiligungsprozesse und Konflikte o Grundlagen gemeinschaftlicher Prozesse: von den eigenen Ideen und Optionen zur gemeinsamen Vision o Entwicklung einer gemeinsamen Sichtweise der Realität in Bezug auf die gemeinsame Vision und einer gemeinsamen strategischen Vision o Entwicklung einer konfliktfähigen Gemeinschaft durch die gemeinsame Visionsbildung, Planung und Umsetzung von Beteiligungsprojekten o Schaffung einer Lerngemeinschaft durch Beteiligungsprozesse Vorteile und Grenzen von Beteiligungsprozessen Trainer: Ursula Hauszer-Ortner
7 Die TrainerInnen: Ursula Ortner-Hauszer Sozial- und Berufspädagogin, Ökopädagogin und Erwachsenbildnerin. Im Zuge einer 8-jährigen Tätigkeit in Nicaragua und Ecuador facilitadorin für partizipative Prozesse, Mitentwicklerin eines partizipativen, dynamischen Organisationsentwicklungsmodells, Mitglied des IAF (Internacional Asociation of Facilitators) und des lateinamerikanischen Facilitadoren-Netzwerkes ATINCHIK. Mag. Gerhard Maier Gesellschafter und Geschäftsführer für Forschung und Produktentwicklung des Instituts PRIMWERA. Lehrbeauftragter der Karl-Franzens-Universität Graz. Schwerpunkte: Organisations- und Leitbildentwicklung, Supervision und Coaching, Führungskräftetraining und Selbst- und Konfliktmanagement. Ausbildungen u.a.: systemische Supervision und Organisationsberatung, NLP, Lebens- und Sozialberatung und Erziehungs- und Bildungswissenschaft. Bernhard Possert Schwerpunkte: Moderation, Mediation, Coaching, Organisationsberatung. Ausbildungen u.a.: Trainer der Erwachsenenbildung, NLP-Master, Lebens- und Sozialberater, eingetragener Mediator, Politischer Trainer, Outdoor-Trainer. Liselott Rothwangl Lebens-und Sozialberaterin, eingetragene Mediatorin, NLP-Practitioner, Wirtschaftscoach nach systemischem Ansatz; umfassende berufliche Erfahrung im Bereich der Erwachsenenbildung Schwerpunkte: Beratung, Coaching und Training von Einzelpersonen und Unternehmen zu: Konfliktmanagement, Mediation, Beschwerdemanagement, Verhandlungstechnik, Kommunikation, Mobbing, Supervision. MMag. Dr. Harald Stelzer Philosoph, Soziologe, Trainer, Lehrbeauftragter der Karl-Franzens-Universität Graz. Schwerpunkte: Projekt- und Innovationsmanagement, Problemlösungen, Ideenfindung, Evaluation. Ausbildungen u.a.: Trainer der Erwachsenenbildung, partizipative Organisationsentwicklung und Prozessbegleitung, Moderation, Konfliktmanagement, Mediation, Lebens- und Sozialberatung.
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