Prozessdokumentation. des Agenda 21 Prozesses der Gemeinde Rüstorf in den Jahren 2013/2014. DI Sabine Wurzenberger SPES Zukunftsakademie
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1 Prozessdokumentation des Agenda 21 Prozesses der Gemeinde Rüstorf in den Jahren 2013/2014 DI Sabine Wurzenberger SPES Zukunftsakademie Panoramaweg Schlierbach wurzenberger@spes.co.at Oktober 2014
2 1 Einleitung Die Agenda 21 wurde im Jahr 1992 bei der Konferenz für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen in Rio de Janeiro als weltweites Programm für einen Kurswechsel in Richtung einer Nachhaltigen Entwicklung formuliert und von 178 Staaten beschlossen. Im Kapitel 28 erhalten die Gemeinden und Regionen ein besonderes Gewicht: "Jede Gemeinde (jede Region) soll in einen Dialog mit ihren Bürger/innen, örtlichen Organisationen und der Privatwirtschaft eintreten und die lokale Agenda 21, ein Zukunftsprofil für Nachhaltige Entwicklung, formulieren und umsetzen". Die Agenda 21 zielt auf die Sicherung und Verbesserung der Lebensqualität vor Ort für gegenwärtige und künftige Generationen ab. Sie eröffnet langfristig wirksame Visionen und bevorzugt Lösungen, die auch aus der Perspektive der nächsten Generation erstrebenswert sind (Langfristigkeit). schafft Zugänge zu kreativer Zukunftsarbeit und beteiligt alle gesellschaftlichen Gruppen in aktivierender Form. Sie ermutigt und befähigt Menschen zur aktiven Mitgestaltung und Eigenverantwortung (Beteiligung). macht Nachhaltigkeit erstrebenswert, erleb- und gestaltbar. Sie gibt Impulse zum Erkennen und Nutzen eigener Stärken durch konkrete Aktivitäten und Projekte (Praxisnähe). misst Bewusstsein bildenden Prozessen, kleinen Umsetzungsschritten und kostengünstigen Lösungen einen hohen Stellenwert bei. Sie stärkt vorrangig die weichen Faktoren und setzt auf selbstorganisierte Entwicklungen, die auch mit kleinen Budgets Nutzen stiften (Überschaubarkeit, Selbstorganisation). macht Zusammenhänge erkennbar und strebt die Ausgewogenheit der vier Dimensionen der Nachhaltigkeit (ökologisch, wirtschaftlich, sozial/kulturell, geistig) an (Ganzheitlichkeit). tritt nicht anstelle anderer Entwicklungsinstrumente sondern versteht sich als Kooperationsplattform und gemeinsames Dach. Sie fördert die Zusammenarbeit, insbesondere über Gemeindegrenzen und Einzelinteressen hinweg. Sie hat regionale und globale Fairness zum Ziel (Partnerschaftlichkeit). Rüstorf ist im Frühling 2013 mit dem Start des Agenda 21 Prozesses dem oberösterreichischen Agenda 21 Netzwerk beigetreten. Prozessdokumentation 2
3 2. Prozessablauf Info-Veranstaltung Vorbereitungstreffe n Kernteam Kernteam Zukunftsdialoge Kernteam Kernteam Zukunftsprofil Beschluss im Gemeinderat und Fördereinreichung 1.Kernteam Zukunftswerkstatt Zukunftsdialoge Kernteam Projekt-Cafè Kernteam Öffentliche Informationsveranstaltung mit Regionalmanager Johannes Meinhart, am Am wurde die Agenda 21 und ihr Ablaufs durch Johannes Meinhart im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung im Veranstaltungszentrum der Gemeinde vorgestellt. Es waren ca. 50 TeilnehmerInnen anwesend. Wichtige Themen und Anliegen wurden im Rahmen eines kurzen Beteiligungschrittes gesammelt. Beschluss im Gemeinderat Rüstorf und Fördereinreichung, März/April 2013 Vorbereitungs- und Informationstreffen am Am 21. Mai 2013 fand im Gemeindeamt Rüstorf ein Vorbereitungs- und Informationstreffen statt, zu dem überparteilich und aus allen Bevölkerungsgruppen eingeladen wurde. Den Anwesenden wurden Hintergrund und Philosophie der Agenda 21 vorgestellt, der Ablauf eines Prozesses wurde skizziert und die Struktur und Bedeutung von Kernteam und Team Öffentlichkeitsarbeit wurden erläutert. Prozessdokumentation 3
4 Gemeinsam wurde anschließend ein Fahrplan für den Beteiligungsprozess in Rüstorf abgesteckt und ein Vorschlag für 4 Leitthemen im Rahmen der Rüstorfer Agenda 21 erarbeitet. 1. Kernteamtreffen am 12. Juni 2013 Mitglieder des Kernteams der Agenda 21 in Rüstorf: Michaela Deixler, Claudia Aigner, Horst Widmar, Rudolf Rathner, Heidi Hüpfl, Roswitha Kramer, Pauline Sterrer, Bernd Schicho, Andrea Brunner Kernteamleiter: Franz Aigner Regeln für die Zusammenarbeit im Kernteam wurden definiert, der Projektfahrplan und die 4 Leitthemen festgelegt und die Zukunftswerkstatt im September geplant. Die 4 Leitthemen im Rüstorfer Agenda 21 Prozess Der Agenda 21 Prozess beschäftigte sich mit diesen 4 Themenbereichen Prozessdokumentation 4
5 2. Kernteamtreffen am 30. Juli 2013 Die inhaltliche und organisatorische Vorbereitung der Zukunftswerkstatt sowie die Bewerbung und Öffentlichkeitsarbeit sind Inhalt des Treffens. Weiters wird die Planung der Zukunftsdialoge für Oktober und November in Angriff genommen. Zukunftswerkstatt am 5. September 2013 Im Rahmen der Zukunftswerkstatt, zu der öffentlich mittels einer Sonderausgabe des Mitteilungsblattes der Gemeinde, Plakaten und Flyern sowie über -Einladung an Gemeinderäte und Vereine eingeladen wurde, arbeiteten die TeilnehmerInnen gemeinsam an wichtigen Fragestellungen zu den 4 Leitthemen des Agenda 21 Prozesses. In einem weiteren Schritt wurden bereits konkrete Umsetzungsmaßnahmen in den jeweiligen Themenbereichen angedacht. 3. Kernteamtreffen am 19. September 2013 Inhalt des Treffens waren die Reflexion der Zukunftswerkstatt, die inhaltliche und organisatorische Vorbereitung der Zukunftsdialoge im Oktober und November sowie deren Bewerbung und die Öffentlichkeitsarbeit im Prozess. Prozessdokumentation 5
6 4 thematische Zukunftsdialoge am 28.Oktober und 6. November 2013 Die Zukunftsdialoge fanden als Themenworkshops zu den 4 Leitthemen an 2 Abenden zu je 2 Themen parallel statt und wurden von Sabine Wurzenberger und Anton Bauer moderiert. Die Zukunftsvisionen und Leitsätze auf Basis der Ergebnisse der Zukunftswerkstatt wurden vorgestellt, diskutiert und weiterentwickelt. Konkrete Startprojekte wurden gemeinsam angedacht. 4. Kernteamtreffen am 28. November 2013 Inhalt des Treffens waren die Reflexion der Zukunftsdialoge, die Diskussion und Auswahl der Startprojekte und die Festlegung der ProjektpatInnen, die Terminplanung des Projekt-Cafés sowie dessen Bewerbung und Öffentlichkeitsarbeit. Weiters stand die Entwicklung des Projektlogos am Programm. 5. Kernteamtreffen am 16. Jänner 2014 Inhalt des Treffens war die organisatorische und inhaltliche Vorbereitung des Projekt-Cafés und dessen Bewerbung, die Festlegung des Projektmenüs, sowie der Entwuf des Zukunftsprofils. Prozessdokumentation 6
7 Projekt-Café am 28. Februar 2014 Das Projekt-Café fand im Rahmen einer Nachmittagsveranstaltung mit Kinderbetreuung statt. An 5 Projekttischen wurde zu den 5 Startprojekten gearbeitet und diskutiert. Projektgruppen wurden gegründet. 6. Kernteamtreffen am 27. März 2014 Beim 6. Kernteamtreffen fand ein Rückblick auf das Projekt-Café statt, der Stand der Startprojekte wurde gemeinsam diskutiert. Was tut sich? Was braucht es? Der weitere Weg des Zukunftsprofils vom Entwurf zum Beschluss wurde diskutiert und die Vorgehensweise abgesteckt. Exkursionen der Nahversorger-Projektgruppe zum Verein Güterwege /Kirchdorf und zum Fairteiler nach Neuhofen an der Krems, April Kernteamtreffen am 22. April 2014 Beim 7. Kernteamtreffen fand eine Reflexion des Gesamtprozesses statt: Wo stehen wir, was steht an? Nach einem Informationsaustausch zum Status der Startprojekte gab es eine gemeinsame Überarbeitung des Zukunftsprofils durch das Kernteam im Rahmen einer Redaktionssitzung. Prozessdokumentation 7
8 Workshop zum Zukunftsprofil mit Kernteam und Gemeinderat, 14. Mai 2014 Das Zukunftsprofil wurde den GemeindrätInnen vorgestellt und anschließend im Rahmen eines World-Cafés gemeinsam diskutiert. Es kam zu einer Ergänzung der Leitsätze, Ziele und Umsetzungsideen als Basis für den Beschluss durch den Gemeinderat. Workshop Nahversorgung der Zukunft am 27. Mai 2014 mit Impuls durch Michael Schedlberger/Güterwege Kirchdorf Die Projektgruppe Nahversorgung der Zukunft lädt Michael Schedlberger vom Verein Güterwege Kirchdorf zu einem Impulsworkshop ein. Wichtige Inhalte des Workshops sind die Abklärung der nötigen Grundlagen für eine vereinsbasierte Nahversorgungslösung auf Internetbestellbasis. Beschluss des Zukunftsprofils im Rüstorfer Gemeinderat, 3. Juli 2014 Das Zukunftsprofil wird vom Gemeinderat Rüstorf im Rahmen der Gemeinderatssitzung einstimmig beschlossen. Vereinsgründung Theatergruppe Lachkrampf im Juli aktive Mitglieder, laufende Treffen und Proben, Entwicklung eines selbst geschriebenen Programms, Planung und Bewerbung der Aufführungen im Oktober 2014 Prozessdokumentation 8
9 8. Kernteamtreffen, 7. Juli 2014 Die Veröffentlichungsweise des Zukunftsprofils wird gemeinsam festgelegt: kurzfristig als pdf auf der Gemeindehomepage, langfristig als gedruckte Broschüre, die mit der Gemeindezeitung zu Weihnachten ausgetragen wird. Nach einer Informationsrunde zum Stand der Projekte, über das Programm Appetit auf Zukunft und die Möglichkeiten des 2-Jahres-Umsetzungsprogramms nach Prozessabschluss, wird gemeinsam der Maßnahmenplan abgestimmt. Vereinsgründung Gutes von Dahoam am 30. Juli 2014 Die Projektgruppe Nahversorgung der Zukunft gründet den Verein Gutes von Dahoam. Es findet sich ein sehr engagierter Projektleiter, Personen sind fix in der Arbeitsgruppe, 5-6 im Vereinsvorstand. Termin mit Johannes Meinhart, Bgm. Pauline und Kernteamleiter Franz Aigner bzgl. Projekt Appetit auf Zukunft am 7. August 2014 Gutes von dahoam Treffen am 3. September 2014 Die Statuten werden angepasst, die Vereinsanmeldung wird durchgeführt, eine Domain registriert, ein Bestellsytem wird entwickelt. 9. Kernteamtreffen, 16.September 2014 Inhalte sind Information über den Stand der Publikation des Zukunftsprofils ein Layout wird demnächst entwickelt - Informationen aus den Projekten, ein gemeinsamer Ausblick. Wie soll die Weiterarbeit im Kernteam aussehen? Ein Treffen pro Quartal wird vereinbart. Übergabe der Agenda21 an das Kernteam durch die Prozessbegleiterin. Prozessdokumentation 9
10 Gutes von dahoam Exkursion zum Fairteiler Scharnstein September 2014 Klärung wichtiger Fragestellungen bezgl. Räumlichkeiten und Logistik mit Verant-wortlichen des Fair-teilers Scharnstein. Besuch der Veranstaltung Appetit auf Zukunft, 18. September 2014 Abklärung wichtiger Fragestellungen, Fördermöglichkeiten, Netzwerk stärken Gutes von dahoam Treffen am 1. Oktober 2014 Abstimmung der organisatorischen Fragen, rechtliche Grundlagen, Weitergabe der Information aus Exkursion und Veranstaltung Aufführungen der Theatergruppe Lachkrampf, 17., 18. und Theaterabende mit insgesamt ca. 800 Besucher/innen, ein wichtiger Schritt in der Umsetzung des Zukunftsprofil-Leitthemas Miteinander Reden und Leben in Rüstorf! Geplant: Gutes von dahoam nächstes Treffen 13. November 2014 Vertreter des Fairteilers Scharnstein sind eingeladen, wichtige Themen sind Software, Räumlichkeiten, Erstellung eines Vereinsleitbilds, Flyer, Lieferantengewinnung Prozessdokumentation 10
11 Geplant: Informationsabend Mitfahrbörse Flinc am 20. November 2014 Bewusstseinsbildung im Bereich Alternative Mobilität, Umsetzung einer Maßnahme im Bereich Nachhaltiger Lebensstil Geplant: Ausgabe des Zukunftsprofils an alle Rüstorfer Haushalte gemeinsam mit der Gemeindezeitung, Dezember 2014 Das Zukunftsprofil wird als Folder gestaltet und mit der Dezember-Gemeindezeitung an die Rüstorfer Haushalte persönlich ausgetragen. Prozessdokumentation 11
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