Potsdamer Platz, Berlin. Fortschritt baut man aus Ideen.

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1 Potsdamer Platz, Berlin Fortschritt baut man aus Ideen.

2 oben: die Zwanziger Jahre; links: vom Todesstreifen zurück ins Zentrum urbanen Geschehens Vergangenheit Ein Ort mit Geschichte In den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts präsentierte sich der Potsdamer Platz als pulsierendes Zentrum Berlins und zugleich als verkehrsreichster Platz Europas. Der Zweite Weltkrieg legte den Mittelpunkt der alten Reichshauptstadt in Schutt und Asche. Kaum eines ihrer historischen Gebäude überlebte Bombenhagel und Straßenkämpfe. Der kalte Krieg, die deutsche Teilung und der Bau der Mauer verwandelten den Potsdamer Platz für Jahrzehnte in eine Stadtbrache. Wende, Mauerfall und Wiedervereinigung rissen das alte Zentrum rund um den Platz wieder aus seinem Dornröschenschlaf. Bedeutende Investoren erwarben großflächig Bauland und begannen mit der Errichtung eines neuen Wohn- und Dienstleistungszentrums für mehr als Menschen. 2

3 Gegenwart Das neue Gesicht einer Metropole Auf dem bedeutungsvollen Areal entstand mit dem Gebäudekomplex des DaimlerChrysler- Konzerns ein neues Stadtzentrum mit Büros, Appartements, Hotel, Kinozentrum sowie Restaurants und Cafés unverkennbar der Dreh- und Angelpunkt einer Weltstadt. Einen erheblichen Teil zum Gelingen der neuen Mitte Berlins trug die Firmengruppe Max Bögl in Arge mit der Realisierung eines Großteils der Debis- Bauten bei. Insgesamt sechs der 15 Einzelbauwerke einschließlich des Regionalbahnhofes Potsdamer Platz samt zusätzlicher infrastruktureller Maßnahmen wurden mit Baubeginn im Oktober1995 im Auftrag der debis/daimlerchrysler AG erstellt. 3

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5 Schwierigste Logistik Die Realisierung aller Baumaßnahmen bedeutete für die Firmengruppe Max Bögl eine große Herausforderung in allen Bereichen des Hoch-, Tief- und Ingenieurbaus. Waren in Spitzenzeiten bis zu 15 Kräne und 400 Mitarbeiter im Einsatz, mussten die Baustellenarbeiten unter schwierigsten logistischen Bedingungen rund um die Uhr und Tag für Tag durchgeführt werden. In der über dreijährigen Bauzeit wurden dabei über m 3 Beton, to Bewehrungsstahl und m 2 Schalmaterial verbaut. Betonförderhöhen bis zu 100 m erforderten den Einsatz von Stationärmasten mit einer horizontalen Reichweite von rund 32 m. 5

6 Ebenen-Spiel im Untergrund Mit der Nord-Süd-Trasse der Bahn sowie mehreren S- und U-Bahn-Linien kreuzen sich die Pulsadern des öffentlichen Nahverkehrs am wichtigsten Verkehrsknotenpunkt Berlins und verbinden so das neue Zentrum mit allen Himmelsrichtungen der Hauptstadt. Zwei Röhren zur Aufnahme des Straßenverkehrs bilden den 240 m langen Straßentunnel B 96, der mit dem so genannten Kreuzungsbauwerk im Norden des Potsdamer Platzes endet. Dieser wird 18 m unter dem Gelände von der U3 gekreuzt, deren U-Bahn-Bauteile bei kompliziertester Schalungsgeometrie in Sichtbetonqualität realisiert wurden. 6

7 Regionalbahnhof versenkt Drei Ebenen, 20 m unter den beiden höchsten Debis-Bauten, charakterisieren den Regionalbahnhof Potsdamer Platz. Dort kreuzen sich Fußgängerpasserelle und auf der untersten Bahnsteigebene vier Gleise für die Regionalbahn und den durchgehenden Fernverkehr für täglich bis zu Reisende. Der unterirdische Bahnhof ist 260 m lang und zwischen 50 und 70 m breit. Auf den bis zu 2,50 m starken Tunneldecken thronen die beiden höchsten Bauten des DaimlerChrysler- Komplexes, deren einzelne Geschosse durch den Einsatz von Kletterschalungen im Zwei- Wochen-Takt fertig gestellt werden konnten. Die Baugrube wurde mit einer Schlitz- beziehungsweise Bohrpfahlwand zur Abdichtung gegen drückendes Grundwasser ausgeführt, die Bodenplatten in Teilabschnitten mit bis zu m 3 WU-Beton in einem Zuge eingebaut. 7

8 8 Raum für komplexes Logistik-Management, aber auch für wahre Wellness-Oasen, wie hier das Grand Hyatt Hotel.

9 Außen stumm,innen Luxus Äußerst unspektakulär wirkt dagegen das achtgeschossige Domizil der Architekten Lauber und Wöhr, das Wohnen und Kinocenter vereint. Während die Madison City Suites mit 169 Appartementwohnungen zwischen 35 und 130 m 2 bestechen, trägt das CinemaxX mit seinen 19 Sälen und rund Plätzen maßgeblich zur Belebung des Areals bei. Schon von weitem gut sichtbar prangt der Mercedes-Stern auf dem Dach der Vertriebszentrale des gleichnamigen Automobil-Konzerns. Das Bürogebäude zeichnet sich vor allem durch seine bauliche Leichtigkeit aus. Der spanische Architekt José Rafael Moneo entwarf zudem das Grand Hyatt Hotel, dessen Luxus sich nicht nur hinter der schlichten Terrakotta- Fassade verbirgt. Denn auf dem Dach des 5-Sterne-Hotels gewährt das Fitnesscenter Club Olympus mit Swimmingpool, Sauna, Sonnenterrasse und umlaufender Joggingbahn unter freiem Himmel einen der schönsten Panoramablicke über Berlin. 9

10 Kratzen an den Wolken: Das Hochhaus-Paar A1 und B1 prägt das Gesamtbild auf charakteristische Weise. Elegant und dominant Das spitze, 26-geschossige Hochhaus am Potsdamer Platz 1 des Berliner Architekten Hans Kollhoff, das mit seiner ziegelsteinverkleideten Fassade an New Yorker Wolkenkratzer erinnert, markiert gemeinsam mit dem 18-stöckigen Hochhaus von Renzo Piano den Eingangsbereich des Daimler-Geländes. Die filigranen Fassadengitter aus Terrakotta und Glas machen das an ein Kirchenschiff mit Turm erinnernde Bürogebäude zu einem der elegantesten Europas. Die beiden Bauwerke A1 und B1 gehören zudem mit Höhen von 101 m sowie 73 m zu den höchsten Gebäuden des Potsdamer Platzes. Architektur für den Menschen, nicht Architektur um ihrer selbst willen: Die Schließung der Lücke in Berlins Mitte schuf in rund vierjähriger Bauzeit einen neuen Ort der Begegnung und des innerstädtischen Lebens. Mit der Realisierung eines Großteils technisch schwierigster Einzelbauwerke trug die Firmengruppe Max Bögl erheblich zur rundum gelungenen Gesamterscheinung des Potsdamer Platzes bei dem neuen urbanen Wahrzeichen der Hauptstadt. Hier spiegelt sich der kulturell und wirtschaftlich progressive Charakter der alten neuen Hauptstadt klar wieder. 10

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12 Technische Daten: Umbauter Raum: ca m 3 Nutzfläche: ca m 2 Bauzeit: 10/95 bis 03/00 Baukosten: ca. 250 Mio. DM Bauherr: debis-bauten: DaimlerChrysler Immobilien (DCI) GmbH, Berlin Regionalnahnhof: DB Projekt Verkehrsbau GmbH, Berlin Architekt: Renzo Piano, Paris Hans Kollhoff, Berlin Ulrike Lauber, München Wolfram Wöhr, München José Rafael Moneo, Madrid Projektsteuerung: Drees + Sommer/ Kohlbecker Gesamtplan Ingenieurgesellschaft Ausgeführt in Arbeitsgemeinschaft mit Alpine Bau Deutschland GmbH. Fortschritt baut man aus Ideen. Industriegebiet Schlierferheide/Bögl Postfach Neumarkt Telefon ( ) Telefax ( ) info@max-boegl.de Büro Berlin Max-Dohrn-Straße Berlin Telefon (0 30) Telefax (0 30) info-berlin@max-boegl.de dessign. 2155/ /01 Fotos S.2: Bildarchiv Preussischer Kulturbesitz