6-10 KONSUM BIOPRODUKTE SACH INFORMATION BIO IST IN ALLER MUNDE VERTRAUEN IST GUT, KONTROLLE IST BESSER BIO IM SUPERMARKT KULTURSORTEN GEHEN VERLOREN

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1 SACH INFORMATION BIO IST IN ALLER MUNDE Der Leitgedanke des ökologischen Landbaus ist Wirtschaften im Einklang mit der Natur: Es wird auf Mineraldünger und chemische Pflanzenschutzmittel verzichtet. Was am Hof anfällt wird wieder verwertet, wie Kompost oder Wirtschaftsdünger (Mist, Jauche, Gülle), und es werden möglichst keine Betriebsmittel zugekauft. Die Erträge sind zwar geringer, weil die Früchte langsamer wachsen, aber die Geschmacks- und Aromastoffe sind dafür konzentrierter. Zudem werden Trinkwasser und Boden geschont und die Produkte enthalten weniger Wasser und deutlich weniger Schadstoffe (zum Beispiel Nitrat). VERTRAUEN IST GUT, KONTROLLE IST BESSER Allgemein gilt: Es muss überall Bio drin sein, wo Bio drauf steht. Absolute Bio- Klarheit verschafft allerdings einzig die Bio-Kontrollnummer (zum Beispiel AT-O-02 BIO). Es gibt nämlich Ausnahmen für bereits bestehende konventionelle Lebensmittel, die Bio im Markennamen führen. Diese Marken dürfen noch bis 1. Juli 2006 so bestehen, vorausgesetzt ihre Ware ist mit einem leicht lesbaren Zusatz gekennzeichnet, dass sie nicht aus biologischer Landwirtschaft stammt (zum Beispiel aus konventioneller Landwirtschaft ). BIO IM SUPERMARKT Immer mehr biologische Produkte finden den Weg in das Sortiment der großen Lebensmittelketten. Unter eigenen Markennamen angeboten sind dort aus dem ökologischen Landbau vor allem gängige Lebensmittel (Milch, Butter, Erdäpfel, Karotten) zu kaufen. Ein Bio-Vollsortiment bieten Naturkostfachgeschäfte und Bio-Supermärkte an. Nach den Richtlinien des Dachverbandes des österreichischen Naturkost-Fachhandels (kurz VNÖ) kontrolliert, bieten die mit dem Grünen Baum ausgezeichneten Geschäfte fast ausschließlich Biowaren an. Biogemüse in der Saison gekauft, schmeckt gut und ist schadstoffarm. INFO SERVICE: Viele Informationen und Anregungen bietet der regionale Einkaufsführer rund um den biologischen Landbau Bio einkaufen & erleben, siehe Handel und Einkauf Service. Didaktische Anregungen und Tipps über biologischen Landbau finden Sie im Ordner Lebensraum, Kapitel Boden Biolandbau. KULTURSORTEN GEHEN VERLOREN Früher gab es viele Kultursorten, heute beherrschen nur mehr einige wenige die Verkaufsregale. Der auf Menge ausgerichtete herkömmliche Landbau (Glashauskultur) ließ den ursprünglichen Sortenreichtum schwinden.viele Freilandsorten (zum Beispiel Paradeiser und Paprika) sind verdrängt worden, und damit geht der Zugang zum Saatgut verloren. Viele gängige Lebensmittel wie Milch und Milchprodukte gibt es im Supermarkt zu kaufen. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH

2 SACH INFORMATION In Schiltern bemüht sich die Saatgut-Erhaltungsorganisation Arche Noah um die Kultivierung alter Sorten. Leider erlaubt das österreichische Saatgutgesetz den Austausch von Saatgut zum Zweck des Schutzes und der Erhaltung einer Sorte erst fünf Jahre nach seiner Streichung bzw. zwei Jahre nach der Auslauffrist. ZUSAMMENFASSUNG: Bioprodukte müssen fast zu 100% schadstofffrei angebaut bzw. verarbeitet werden und werden streng kontrolliert. Die europaweiten Mindestkriterien dafür sind in EU- Verordnungen festgeschrieben. Biobauern/bäuerinnen vieler österreichischer Bioverbände bauen nach strengeren Richtlinien an und halten ihre Tiere artgerechter als die Mindeststandards fordern. Damit ein Betrieb oder Bauernhof seine Produkte als Bioprodukte bezeichnen darf, muss er einen Vertrag mit einer offiziellen Biokontrollstelle (in Österreich gibt es acht) abschließen. Im Bioladen wird das Käsestück direkt vom Käselaib geschnitten. SAISONALE, REGIONALE PRODUKTE BEVORZUGEN Im Supermarkt sind Waren aus ökologischem Anbau nur bedingt regionale oder saisonale Produkte. Der LKW führt Bioware für die Handelsketten durch ganz Europa (zum Beispiel landen bei uns Biokarotten aus Süditalien, Biopaprika aus Spanien usw.). Regionale Biospezialitäten kaufen sich am besten direkt ab Hof. Dort finden sich Produkte nach Saison. Werden die frischen Produkte noch dazu in Mehrwegbehältern transportiert anstatt in den üblichen Einwegverpackungen, lässt sich ein Drittel des Verpackungsmülls im Haushalt sparen.

3 DIDAKTISCHE UMSETZUNG Was wäre unser Leben ohne Gemüse, Jogurt, Milch, Käse, Fleisch, Wurst und sämtlichen anderen Leckereien? Doch wie viele von uns achten beim Kauf auf Qualität und auf das, was sich hinter der abgepackten, fertigen Ware versteckt? Gewiss bemerken doch so einige auf Anhieb, um welchen Preis es sich bei dem jeweiligen Produkt handelt. Daher erscheint es wichtig die Kleinsten über die Vorteile von Bioprodukten aufzuklären. LERNZIELE: Die SchülerInnen können erklären, welches Produkt als Bioprodukt bezeichnet werden darf und wie man dieses im Geschäft erkennt. Der Grund für die höher angesetzten Preise dieser Produkte soll für die Kinder nachvollziehbar sein. Saisonal bedingte Ware und Bioprodukte sollen den Kindern bekannt werden. Im Verlauf der Erarbeitung des Themas sollen sich die Kinder eine kritische Betrachtungsweise in Bezug auf die Auswahl von Produkten aneignen. ORT: Klassenzimmer. ZEITAUFWAND: zwei Unterrichtseinheiten (Lehrervortrag inkludiert). MATERIALIEN: folgende Produkte einkaufen (Bio- und Massenprodukt): Karotten, Jogurt, Erdäpfel, Eier, Brot, Käse, Milch, Butter, Äpfel, Saft, Rosinen, Müsli, Wurst; Arbeitsblatt, Schreibutensilien. KOSTEN: geringe Kosten für den Einkauf der Waren. UMSETZUNG: Durch die Erarbeitung des Arbeitsblattes werden die Kinder zum Thema hingeführt. Daraufhin bespricht der/die LehrerIn mit den SchülerInnen anhand der Sachinformationen den Begriff Bioprodukte.Vorbereitung in einer Unterrichtseinheit: Es werden Zweiergruppen gebildet, wobei immer ein Kind ein Massenprodukt des jeweiligen Lebensmittels besorgt und das andere ein Bioprodukt. Die Rechnungen werden mitgebracht. Eier aus Bodenhaltung sind zwar teurer zu erwerben als andere, jedoch unterstützt man dadurch die Interessen des Tierschutz-- verbandes, nämlich Hühner artgerecht zu halten. Beim Einkaufen lernen die Kinder nicht nur das vielseitige Warenangebot kennen, sondern setzen sich auch mit Geldbeträgen auseinander. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH

4 DIDAKTISCHE UMSETZUNG Gemüsesorten direkt aus Österreich sind zwar nur saisonal erhältlich, jedoch in Bezug auf Geschmack unübertrefflich. Zum Beispiel besorgt Gruppe 1 zwei Jogurts - ein Biojogurt und ein normales Jogurt, Gruppe 2 kauft Biokarotten und normale Karotten. Preise und Produkte auf der Tafel aufschreiben und vergleichen. Zum Schluss Brainstorming zur Überschrift Was zeichnet ein Bioprodukt aus und welche Produkte gibt es? (= Feedback der Unterrichtseinheiten). Die SchülerInnen nehmen nach der Schule wieder ihre Produkte mit nach Hause. Möglich wäre danach auch eine gesunde Jause zu gestalten. Dazu müsste man jedoch zuvor abklären, welche Lebensmittel für bestimmte Rezepte gebraucht werden. ALTERNATIVE PROJEKTE: Einladung eines/einer Biobauern/bäuerin in die Schule, oder die gesamte Klasse macht einen Ausflug auf einen Biobauernhof. Zuvor kann ein Fragebogen erarbeitet werden, der dann beim Notieren wichtiger Inhalte, die mit Hilfe des/der Bauern/Bäuerin aufgezeigt werden, behilflich sein soll. Findet man keinen geeigneten Biobauern in der näheren Umgebung, so kann man sich bei der folgenden Adresse erkundigen: Bio-Information, Wickenburggasse 14/9, 1080 Wien,Tel. 0810/ Wenn man ein hübsches Plakat aus den Ergebnissen des Produktvergleichs erstellt und es in der Klasse aufhängt, werden die Kinder immer auf die Thematik aufmerksam gemacht. INFO SERVICE: Der Bananenworkshop und das Planspiel Frischer Wind in Stahlhausen von Südwind NÖ- Süd eignen sich hervorragend als Unterrichtsergänzung, siehe Handel und Einkauf Service. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH

5 ARBEITSBLATT PASS AUF, ES SIND AUCH MANCHMAL ZWEI ANTWORTEN RICHTIG! 1.Wie werden Kühe am liebsten gehalten? Auf der Weide In einem Stall mit viel Platz Dicht gedrängt in einem Stall 2.Wie leben glückliche Hühner? Bodenhaltung/im Freien In kleinen Käfigen In einem finsteren Raum 3. Über welches Zuhause freuen sich Schweine? Ein Plätzchen im Freien Einen winzigen Stall Einen großen Stall?? 4.Aus welchen Zutaten wird ein leckerer Apfelsaft hergestellt? Wasser/viele Äpfel Konservierungsmittel/wenige Äpfel/Wasser Viel Zucker/viel Wasser/wenige Äpfel 5.Welcher Rotkohlkopf enthält mehr Vitamin C? Ein kleiner Ein mittelgroßer Ein großer ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH großen Stall; 4. Wasser und viele Äpfel; 5. ein kleiner Rotkohl. Lösungen:1. Auf der Weide und in einem Stall mit viel Platz; 2. Bodenhaltung/im Freien; 3. Ein Plätzchen im Freien oder einen

6 ARBEITSBLATT FÜR BIOSPÜRNASEN! Gesuchtes Objekt: Bioprodukte Wo sind diese auffindbar: im Supermarkt, Biofachladen, direkt beim Biobauern? Nach welchem Plan gehst du vor? Du machst dich am besten mit dieser Liste auf die Suche nach einigen Produkten im Supermarkt! 1. Suche zunächst einen Hinweis: Der kann so aussehen, zum Beispiel aus biologischer/ökologischer Landwirtschaft, aus biologischem/ ökologischem Anbau/Landbau 2. Siehst du eine Kontrollnummer? So soll diese zum Beispiel aussehen: AT S 01 BIO Jetzt vergleiche noch den Preis mit dem eines normalen Produkts. Das ist ja gar nicht viel teurer. Das ist spitze - und noch dazu soviel Bio drin! Lecker, jetzt aber Mahlzeit!