Gute Arbeit für Jung und Alt! Arbeitsgestaltung im Handel. Edeka-Betriebsrätetagung in Berlin
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- Fritzi Abel
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1 Arbeit gestaltet Zukunft - Tarifverträge gestalten Arbeit im demografischen Wandel Gute Arbeit für Jung und Alt! Arbeitsgestaltung im Handel Edeka-Betriebsrätetagung in Berlin Tatjana Fuchs * Soziologin * Gesellschaft für Gute Arbeit mbh * München
2 Zukunftsprognosen...
3 Bis 2030: Rückgang der Menschen im erwerbsfähigen Alter um min. 6 Millionen trotz Zuwanderung! 50,0 48,0 46,0 44,0 42,0 40,0 38,0 36,0 34,0 32,0 30,0 49,6 49,7 49,8 49,0 47,6 45,3 42,2 Rückgang 2010 bis 2030: über 6 Mio. weniger! ,4 38,3 37,2 35,7 Quelle: Statistisches Bundesamt, 12. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung; Variante W-1-w: 1,4 Kinder je Frau, Anstieg der Lebenserwartung um ca 8 (Männer) bzw. 7 Jahre (Frauen) und ein Wanderungssaldos von Personen im Jahr.
4 Selbsteinschätzung zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit: Können Sie sich vorstellen gesund und gerne bis zum Erreichen des Rentenalters in ihrem Beruf zu arbeiten? Einzel-/Versandhandel Groß- und Außenhandel
5 Die Gretchen-Frage... Wie muss Arbeit gestaltet sein, damit alle Menschen gesund und gerne bis zum Erreichen des gesetzlichen Rentenalters arbeiten können, wollen und dürfen?
6 Blick über den nationalen Tellerrand... Erkenntnisse aus Finnland... Finnland war das erste Land in Europa, dass massiv von der demografischen Entwicklung betroffen war und auf allen Ebenen aktiv wurde...
7 Über den Tellerrand nach Finnland: Gesundheit - Leistungsfähigkeit Arbeitsbedingungen (Längsschnittstudie) Arbeitsfähigkeit Sehr gut gut Die Arbeitsfähigkeit der 40-jährigen liegt im guten 35 bis sehr gutem Bereich mäßig 30 Wenn sowohl die Beschäftigten als auch die Betriebe aktiv werden, bleibt die Arbeitsfähigkeit auf hohem Niveau erhalten! Kombination von individuellen und betrieblichen Maßnahmen Allein individuelle Maßnahmen reichen nicht aus! Nur individuelle Maßnahmen schlecht Erkenntnisse aus finnischen Langzeitstudien in verschiedenen Unternehmen (Juhani Ilmarinen, 2009) Wenn weder die Beschäftigten noch die Betriebe aktiv werden, sinkt die Arbeitsfähigkeit kontinuierlich! 42, , , , ,5 Alter (Jahre) Keine Maßnahmen
8 Fazit... Die Arbeitsfähigkeit von Menschen lässt sich lange erhalten, wenn sowohl die Menschen als auch die Unternehmen aktiv werden. Es ist notwendig in verschiedenen Feldern aktiv zu werden dazu mehr im Haus der Arbeitsfähigkeit...
9 Arbeitsfähigkeit erhalten und fördern Arbeitsfähigkeit Arbeit Umgebung Inhalte & Anforderungen Organisation und soziale Beziehungen Führung und Unternehmenskultur Werte Einstellungen Motivation Kompetenz Fertigkeiten Wissen Gesundheit Körp./psych. Leistungsvermögen Das Haus der Arbeitsfähigkeit stellt als Modell dar, welche Faktoren Einfluss auf den Erhalt der Arbeitsfähigkeit haben. Ziel ist es, die Arbeitsfähigkeit in den unterschiedlichen Lebensphasen und auf allen Stockwerken zu fördern. Haus der Arbeitsfähigkei: Juhani Ilmarinen, 2009
10 Alternsgerechte Arbeitsgestaltung Alternsgerechte Arbeitsgestaltung nimmt den gesamten Erwerbsverlauf in den Blick. Es geht darum in allen Lebensphasen zu fragen: Was kann getan werden, um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten zu erhalten? Diese lebensphasenorientierte Arbeitsgestaltung beginnt bereits mit der Ausbildung.
11 Gute Arbeit für Jung und Alt = Arbeitsgestaltung in allen Lebensphasen Qualifizierung und Entwicklungsperspektiven Arbeitszeitgestaltu Vereinbarkeit von Beruf und ng Familie Beschäftigungssicherung Übergang in die Rente Gesunde Arbeit und alternsgerechte Berufsverläufe Ausbildung und Übergang ins Erwerbsleben 11
12 Gute Arbeit für Jung und Alt = Arbeitsgestaltung in allen Lebensphasen Qualifizierung und Entwicklungsperspektiven Arbeitszeitgestaltu Vereinbarkeit von Beruf und ng Familie Beschäftigungssicherung Übergang in die Rente Gesunde Arbeit und alternsgerechte Berufsverläufe Wie isst man einen Elefanten? Bissen für Bissen! Ausbildung und Übergang ins Erwerbsleben 12
13 Handlungsebenen Neue Kultur des Alterns, Normen, Werte Politische Rahmenbedingungen (Gesetzgebung/ Lobbyarbeit) Branche Branchenpolitik/ Tarifverträge (Verbände / Gewerkschaften) Betrieb Arbeitsgestaltung im Betrieb (Arbeitgeber/ Interessensvertretungen der Beschäftigten)
14 Ein Dreh- und Angelpunkt: Gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung
15 Gesunde Arbeit = Balance von Ressourcen und Belastungen Potentielle Ressourcen (Gesundheitsfaktoren) Potentielle Gesundheitsgefahren (Gefährdungen) Planbare, beeinflussbare Arbeitszeiten Materielle und immaterielle Anerkennung Entwicklungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten Gute Zusammenarbeit und Führung Einfluss- und Gestaltungsmöglichkeiten Vielseitige, vollständige Arbeitsaufgaben Sinngehalt der Arbeit/ Identifikation Ungenügende Arbeitszeitgestaltung (Emotional) schwierige Arbeitsaufgaben Ungenügende Zusammenarbeit und Führung Überlastung/Hohe Arbeitsintensität Unterforderung / monotone Arbeitsaufgaben Ungenügend gestaltete Arbeitsabläufe Hohe körperliche Belastungen Ungenügende Arbeitsplatzgestaltung/Ausstattung
16 Gesunde Arbeit = Balance von Ressourcen und Belastungen
17 Gesunde Arbeit = Balance von Ressourcen und Belastungen
18 = Viele Ressourcen, wenige/angemessene Belastungen
19 Was sagt der Gesetzgeber? Das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) verpflichtet die Arbeitgeber zu.. Unfallverhütung, Vermeidung/Verminderung von arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren und zur Gestaltung von menschengerechter Arbeit. ( 2) Ressourcen Gefährdungen
20 Handlungsebenen Neue Kultur des Alterns, Normen, Werte Politische Rahmenbedingungen (Gesetzgebung/ Lobbyarbeit) Branche Branchenpolitik/ Tarifverträge (Verbände / Gewerkschaften) Betrieb Arbeitsgestaltung im Betrieb (Arbeitgeber/ Interessensvertretungen der Beschäftigten)
21 Ausbildung Übergang in die Erwerbstätigkeit Beschäftigungssicherung/P ersonalentwicklung Arbeitsbedingungen & Arbeitsgestaltung Führung- und Unternehmenskultur Gesundheitsförderung Arbeitszeitgestaltung Vereinbarkeit von Beruf & Familie Qualifizierung & Kompetenzen Alternsgerechte Berufsverläufe Umgang mit Leistungsminderung Altersübergang Altersversorgung Finanzierung (der möglichen Maßnahmen) Prozessgestaltung (Beteiligung/Konfliktregulierun g etc) sonstiges Welche demografierelevanten Regelungen gibt es? Welche Handlungsfelder werden bisher erfasst? Demografietarifregelungen X = Regelung Tarifvertrag zur Bewältigung des demografischen Wandels im Nahverkehr Tarifvertrag zur Qualifizierung Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg Tarifvertrag zur betrieblichen Gesundheitsförderung im Sozialund Erziehungsdienst Tarifvertrag "Lebensarbeitszeit und Demografie (Chemie/Kunststoff) Tarifvertrag Arbeit und Demographie in Wasserwirtschaftsbetrieben in Nordrhein-Westfalen TV zu Langzeitkonten und Demografie für die Arbeitnehmerinnen der Universitätsklinika BaWü Tarifvertrag zum demografischen Wandel und der Generationsgerechtigkeit fu r die MitarbeiterInnen der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein AG X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X x x X X X X X X X X TV zum Alter(n)sgerechten Arbeiten Post-AG x x x x x x Demografie Tarifvertrag DB-Konzern X X X X X X X X X X X X Tarifvertrag über ein konzernweites Gesundheitsmanagement (IBM) X X X X X
22 Ausbildung Übergang in die Erwerbstätigkeit Beschäftigungssicherung/P ersonalentwicklung Arbeitsbedingungen & Arbeitsgestaltung Führung- und Unternehmenskultur Gesundheitsförderung Arbeitszeitgestaltung Vereinbarkeit von Beruf & Familie Qualifizierung & Kompetenzen Alternsgerechte Berufsverläufe Umgang mit Leistungsminderung Altersübergang Altersversorgung Finanzierung (der möglichen Maßnahmen) Prozessgestaltung (Beteiligung/Konfliktregulierun g etc) sonstiges Welche demografierelevanten Regelungen gibt es? Welche Handlungsfelder werden bisher erfasst? Demografietarifregelungen X = Regelung Tarifvertrag zur Bewältigung des demografischen Wandels im Nahverkehr Tarifvertrag zur Qualifizierung Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg Tarifvertrag zur betrieblichen Gesundheitsförderung im Sozialund Erziehungsdienst X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X Tarifvertrag "Lebensarbeitszeit und Demografie 4 Arbeitsorganisation X X und X Arbeitsplatzgestaltung X X X X X X X X X (Chemie/Kunststoff) Tarifvertrag (2)... Arbeit 1 Arbeitsplätze und Demographie sind darüber in hinausgehend ergonomisch sowie alternsgerecht auszugestalten, so weit dies möglich ist, mit dem Ziel die Beschäftigung auch älterer Beschäftigter zu erhalten und zu X X X X X X X x x Wasserwirtschaftsbetrieben fördern. 2 Gleiches gilt für in arbeitsorganisatorische Nordrhein-Westfalen Maßnahmen. TV zu Langzeitkonten (3) 1 Die Tarifvertragsparteien und Demografie stimmen für die darin Arbeitnehmerinnen überein, dass Mischarbeit ein geeignetes Mittel sein kann, um die Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten längerfristig zu erhalten bzw. um leistungsgeminderte der Universitätsklinika Beschäftigte zu entlasten. BaWü 2 Die Betriebsparteien prüfen, ob Tätigkeiten in Mischarbeit organisiert werden können, die geeignet sind, einseitige Belastungen zu vermeiden oder zu reduzieren. Tarifvertrag zum demografischen Wandel und der Generationsgerechtigkeit (4)Bei Neubeschaffungen fu r die ist MitarbeiterInnen der Fahrerarbeitsplatz der in Bussen nach Maßgabe der VDV-Schrift 234 X in der Fassung X vom X Oktober 2000 X und bei schienengebundenen X X Fahrzeugen nach X den gesicherten X Verkehrsbetriebe arbeitswissenschaftlichen Hamburg-Holstein ergonomischen AG Erkenntnissen zu gestalten. TV zum Alter(n)sgerechten Arbeiten Post-AG x x x x x x x x (5) 1 Die Tarifvertragsparteien stimmen darin überein, dass der Schicht- und Dienstplangestaltung zur Verteilung der tariflich geregelten Arbeitszeit auf die Wochentage besondere Bedeutung bei der Stärkung und Erhaltung der Leistungs- und Beschäftigungsfähigkeit zukommt. 2 Die Betriebsparteien haben hierbei die gesicherten arbeitswissenschaftlichen und arbeitsmedizinischen Erkenntnisse zu Demografie berücksichtigen. Tarifvertrag Instrumente, DB-Konzern die die Betriebsparteien bei der Schicht- X und Dienstplangestaltung X X hierzu X nutzen können, X sind X z.b. die X Länge und X zeitliche X Lage der täglichen X Dienstschichten, X X vorwärtsrollierende Schichten, Ruhe- und Pausenzeiten, FlexDienstplan (Wunschdienstplan). Tarifvertrag über ein konzernweites Gesundheitsmanagement (IBM) X X X X X
23 Tarifverträge gestalten Arbeit in einer schrumpfenden und älter-werdenden Gesellschaft Ziele Erhalt der Arbeitsfähigkeit über das gesamte Erwerbsleben Gesundheit Leistungsfähigkeit (Kompetenz, Lernfähigkeit, Motivation) Gutes Image der Branche/des Berufes (Beschäftigte finden und binden) Entwicklungsperspektiven, Sicherheit Vereinbarkeit, Arbeitszeitgestaltung...
24 Tarifverträge gestalten Arbeit in einer schrumpfenden und älter-werdenden Gesellschaft Tarifpolitik in einer schrumpfenden und älter-werdenden Gesellschaft heißt, eine längerfristige Perspektive auf den gesamten Erwerbsverlauf einzunehmen: Wie bleiben Gesundheit, Kompetenzen und Motivation der Menschen langfristig erhalten? Motto: Anpassung der Arbeit an den Menschen Gegenmodell zu einer Kurzfrist- Ökonomie
25 Verabredungen und Fahrplan für den EzH Ver.di und Arbeitgeber werden Tarifverhandlungen zum Thema Demografie führen. (2 Schwerpunkt- Tarifgebiete: Bayern/ NRW) Zwei Auftaktveranstaltungen haben bereits stattgefunden (zwei wurden abgesagt) Neuer Fahrplan: 3 Fachveranstaltungen zu Teilthemen und dazwischen Tarifverhandlungen März: Gesundheitsförderliches Führen und Demografieanalyse September: Gesundheitsmanagement November: Arbeitszeit
26 Arbeit gestaltet Zukunft - Tarifverträge gestalten Arbeit im demografischen Wandel Gute Arbeit für Jung und Alt! Arbeitsgestaltung im Handel Edeka-Betriebsrätetagung in Berlin Tatjana Fuchs * Soziologin * Gesellschaft für Gute Arbeit mbh * München
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