Freizeit und Tourismus: Aspekte einer nachhaltigen Freizeit und Tourismuspolitik. 3. Lobbying im Schweizer Tourismus
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- Mona Bretz
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1 Freizeit und Tourismus: Aspekte einer nachhaltigen Freizeit und Tourismuspolitik 3. Lobbying im Schweizer Tourismus 3. Lobbying im Schweizer Tourismus ( ) 2 Präsentation Klimaänderung und Tourismus Szenarien Berner Oberland > Lehrveranstaltung vom > Kurzvortrag einzelner Kapitel aus Studie Klimaänderung und Tourismus Szenarien Berner Oberland 2030 > Gruppen à 2 Personen > Vortrag von 10 bis 15 Minuten 5 Minuten Diskussion > Mögliche Aufteilung 1. Ausgangslage, Szenarienanalyse, Wirkungsmodell, Ausgangsszenario 2030 (Kap. 1-4) 2. Ökologische Konsequenzen (Kap. 5) 3. Ökonomische Effekte (Kap. 7) 4. Konsequenzen für den Tourismus (Kap. 6) 5. Vermeidungs- und Anpassungsstrategien (Kap. 8) > Anreiz: Benotung in Form von Extrapunkten, welche bei der schriftlichen Prüfung angerechnet werden! 5 Punkte sicher, dazu 1-3 Bonuspunkte für Vortragsleistung > Einschreibung in der Pause/am Schluss der Veranstaltung 6. Freizeit und Tourismus in der Verkehrspolitik ( ) 3 Übersicht zur Szenarioanalyse 1
2 Inhaltsverzeichnis Lobbying im Schweizer Tourismus 3.1 Ausgangslage 3.2 Grundsätze der Neuen politischen Ökonomie (Public Choice Theory) 3.3 Situationsanalyse des Lobbyings im Tourismus 3.4 Gestaltungsempfehlungen 3.5 Fazit 3. Lobbying im Schweizer Tourismus ( ) Ausgangslage: Die Bedeutung von Lobbying > Viele politische Entscheide betreffen den Tourismus > Direktes finanzielles Engagement der öffentlichen Hand zu Gunsten des Tourismus ist bescheiden (Bund: jährlich ca Mio. Franken (ohne NRP) Mehrwertsteuer- Sondersatz ca. 120 Mio. Franken) > Hohes Bedürfnis nach Spezial- bzw. Branchenwissen in den politischen Gremien > Lobbying als Instrument zum Abbau von Informationsasymmetrien > Interessenvertretung als zentrale, ureigene und nicht-gewinnstrebige Verbandsaufgabe 3. Lobbying im Schweizer Tourismus ( ): 3.1 Ausgangslage 5 Definition von Lobbying Lobbying ist > die zeitgerechte, legale Einflussnahme > auf politische Entscheidungsprozesse > zur Durchsetzung partikulärer (primär ökonomischer) Interessen > insbesondere mittels Information. 3. Lobbying im Schweizer Tourismus ( ): 3.1 Ausgangslage 6 2
3 3.2 Grundsätze der Neuen Politischen Ökonomie (Public Choice Theory) (I) > Individuelle Nutzenmaximierung: Lobbying als sozialer Tausch auf dem Marktplatz für politische Renten (mit 4 Akteuren) 1. Touristische Verbände: Maximierer i von politischen i Renten und Organisationsgrad zur Sicherung der eigenen Existenz 2. Touristische Einzelpersonen (Leistungsträger): Gewinnmaximierer (auch gegenüber ihren Verbänden) 7 Grundsätze der Neuen Politischen Ökonomie (Public Choice Theory) (II) 3. Politische Akteure: Wählerstimmenmaximierer mit eigennützigen Zielen wie Wiederwahl, Prestige, Ansehen, Einfluss sowie hohes Einkommen 4. Bürokratische Akteure: Budgetmaximierer und Kompetenzoptimierer suchen möglichst grossen Handlungsspielraum, viele Mitarbeiter, hohes Einkommen, Prestige sowie persönliche Wissenserweiterung 8 Lobbying-Struktur-Modell Rahmenbedingungen Tauschpartner Tauschgüter Tauschpartner Touristische NPO Information, (Stimmen), Legitimität, Vollzugshilfen Politiker Touristische Einzelpersonen Politische Renten, Information, Finanzen Beamte Externe Beeinflusser 9 3
4 Lobbying-Prozess-Modell Input / Prozessauslöser Massnahmen / Aktionen Output / Ergebnisse Neue Gesetze, Gesetzesänderungen ungünstige Rahmenbedingungen gefährdete internationale Wettbewerbsfähigkeit notwendige Imagekorrektur Marktversagen Ziele Monitoring, Beobachtung Analyse (Beurteilung, Bewertung), Meinungsbildung Lobbying im engeren Sinne (Ausführung) Kommunikation nach aussen Kommunikation und Information nach innen Sonderregelungen Kenntnis / Verständnis für tourismusspezifische Probleme, Anerkennung als strategischer Wirtschaftszweig tourismusfreundliche Gesetze und Verordnungen Unterstützungsleistungen und finanzielle Anreize Organisatorische Prozessgrundsätze interne, unterstützende Lobbyingprozesse (PR, Personal, Organisation, Recht) Externe Unterstützung und Beratung Evaluation und Anpassungen Gesetzliche Normen und wirtschaftspolitisches Umfeld Situationsanalyse: Schwachstellen des Lobbyings im Tourismus > Oft ad hoc und unsystematisch, ohne klar definierte und kontrollierbare Zielsetzungen oder strategisches Lobbyingkonzept - zu viele Themen werden nur oberflächlich behandelt > Mangelnde Kenntnis und fehlendes Verständnis politischer Zusammenhänge und kollektiver Entscheidungsprozesse > Schlecht koordinierte Lobbyingarbeit zwischen touristischen Interessengruppen - Konkurrenzdenken der Verbände - zu wenig strategische Allianzen > Fehlende politisch anerkannte, professionelle und schlagkräftige Interessengruppe der lobbyierenden touristischen Verbände 11 Erkenntnisse der Studie (I) > Besser als der Ruf: viele aktuelle Erfolge der touristischen Lobbying-Arbeit > Imageprobleme: Partikuläre Forderungen gehen zu Lasten der Allgemeinheit und sind häufig nicht transparent bzw. öffentlich kontrollierbar. > Deckmantel: Schweizer Tourismus-Lobbying oft unter Regionalpolitik > Politische Kraft: Hohe Medienpräsenz, Mobilisierungs-, Konflikt- und Referendumsfähigkeit machen stark. > Persönliche Beziehungen: In kleinräumiger Schweiz zählen etablierte Netzwerke mit informellen, gut eingespielten Beziehungen. 12 4
5 Erkenntnisse der Studie (II) > Informationen: Politiker und Beamte schätzen sachkompetente, rasch verfügbare, prägnante, adressatengerechte und möglichst neutrale, (wissenschaftlich) fundierte Informationen, Vergleichsdaten und Branchenbeispiele. > Frühzeitigkeit: Effizientes und erfolgreiches Lobbying erfolgt meist möglichst früh in der politischen Entscheidungsfindung. > Professionelle externe Lobbyisten: Vorsicht vor fehlender Authentizität und Glaubwürdigkeit (eher als Coach oder Kommunikationsspezialisten einzusetzen). 13 Anforderungsprofil an Lobbyisten > Fachkompetenz: inkl. politisches Umfeld > Kommunikationskompetenz: Französisch! > Sozialkompetenz: Diskretion, Glaubwürdigkeit > Erfahrung: Anzahl Dienstjahre > Proaktivität: Kontinuität Gestaltungsempfehlungen: Erfolgsbausteine im Lobbying (I) > Gestalten der Politik Übernahme der Themenführerschaft > Aufbau eines dauerhaften Beziehungsnetzes (Networking) Paten-System mit Politikern und Chefbeamten > Professionalisierung des Lobbying-Handwerks - punktueller Beizug von externen Beratern > Schaffen einer Taskforce Tourismus - Bündelung von Aufgaben > Einbindung der Mitgliederbasis 3. Lobbying im Schweizer Tourismus ( ): 3.4 Gestaltungsempfehlungen 15 5
6 Erfolgsbausteine im Lobbying (II) > Zielgruppenadäquate Aufbereitung und Verteilung der Tauschgüter (v.a. Informationen) > Regelmässige Informationsaufbereitung und laufender Informationsaustausch > Möglichst konkrete Verbesserungsvorschläge offenlegen der Eigenleistungen > Fundierte und am Gemeinwohl orientierte Informationen 3. Lobbying im Schweizer Tourismus ( ): 3.4 Gestaltungsempfehlungen Fazit > Zielgruppenadäquate Aufbereitung und Verteilung der Tauschgüter (v.a. Informationen) > Voraussetzungen für erfolgreiches Tourismus-Lobbying sind intakt > Intensivieren und Professionalisieren des touristischen Lobbyings > Schaffen von tourismuspolitischen Kompetenzen > Aufwerten der Abteilungen für Tourismus innerhalb der Verwaltung (Stadt, Kanton, Bund) > Bilden von Kooperationen und strategischen Allianzen 3. Lobbying im Schweizer Tourismus ( ): 3.5 Fazit 17 6
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