Die Fütterung der Zootiere

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1 1 2 Die Fütterung der Zootiere Allgemeine Grundsätze und Regeln der Fütterung und Futtermittel: Unsere Fütterung ist abhängig von der Lebensweise der Tiere in der Wildbahn, von der Ernährungsphysiologie, von den Verhaltensweisen, von Umweltbedingungen in der Natur, von der Unterbringung im unseren Tiergarten und von den zur Verfügung stehenden Futtermitteln. Hinzu kommen noch unsere tiergärtnerische Erfahrungswerte. In der Fütterung von unseren Tieren kommen nicht nur reine Futtermittel, sondern viele Produkte zum Einsatz, die auch Nahrungsmittel für die menschliche Ernährung sind. Die Einteilung aller dieser Futtermittel ist infolge der großen Vielfalt der verwendeten Produkte nach verschiedenen Gesichtpunkten möglich. Diese Einteilung besteht von folgenden Schwerpunkten: Futtermittel pflanzlicher Herkunft 1.Grünfutter: Leguminosen [ Klee- und Wickenarten mit einem gewissen Anteil an Kräutern (z.b. Löwenzahn) ] : Die enthalten appetitanregende Aromastoffe, viel Eiweiß, Vitamine und Minarelstoffe. Wiesen und Weiden: Die bilden Dauergrünland, welches ständig mitmehrjährigen Gräsern und krautartigen Pflanzen bewachsen ist. Die liefern ein wertvolles eiweißreiches Futter, das gern gefressen wird. 2.Trockenfutter ( Rauhfutter ): Wiesenheu: Es weist einen guten Gehalt an verdaulichem Eiweiß auf, das bei Blütebeginn des Leitgrases ( Anfang bis Mitte Juni ) geschnitten und einwandfrei geworben wurde. Grummet: Das Heu des zweiten Schnittes wird Grummet genannt und hat in der Regel höheren Eiweiß und geringeren Rohfasergehalt. 3.Laub und Kräuter: In der Zootierfütterung verdient der Einsatz von Laub und Kräutern besondere Beachtung. Viele Zoorarten sind Blattfresser, deren tägliche Ration unbedingt durch Laub und Kräuter aufgewertet werden sollte. Es handelt sich um nährstoffreiche, gut bekömmliche, schmackhafte und gern genommene Futtermittel. Wir haben im unseren Garten die folgenden Laub- und Kräuterarten: Holunder, Linde, Haselnuß, Weide, Eiche, Birke, Löwenzahn, Brennesel u.s.w. 4.Gemüse, Knollen und Wurzeln: In der Fütterung unserer Tiere haben diese Grünfutter einen festen Platz und sind durch andere Futtermittel nicht ersetzbar. Sie bilden bei vielen Arten als wichtiger Nähr- und Wirkstoffträger einen Teil des Grundfutters, bei anderen Tierarten wertvolles Ergänzungsfutter, das vor allem des Bedarfdeckung an Vitaminen und Mineralstoffen, dem günstigen Einfluss auf Verdauung, Darmdrüsensekretion, Darmmikroflora und Darmperistaltik dient. Besonders reich an Eiweiß sind Grünkohl, Spinat, Erbsen und Bohnen, an Vitamin C Petersilie, Paprika, Tomaten und Kohlrabi, an Karotin Möhren und Kopfsalat, an Phosphor Erbsen und Schwarzwurzel, an Eisen Salat, Meerrettich und Schnittlauch. Kartoffeln und Zuckerrüben sind reich an Kohlenhydrat.Unter diese Grünfuttergruppe benutzen wir in

2 unserem Garten noch weitere Arten wie Speisezwiebel, Knoblauch, Mangold, Gurken, Melonen, Kürbisse, Paprika u.s.w 5.Körner, Samen und andere Früchte: Getreide: Gerste: Sie ist wichtigste hochverdauliches Futtermittel für unsere alle Pflanzenfresser. Weizen: Er ist rohwasserarm, hochverdaulich und relativ eiweißreich. Er wird im Körnerfutter und im Mischfutter bei allen Pflanzen- und Allesfressern eingesetzt. Zur Erhöhung des Vitamin- E-Gehaltes wird er vorgekeimt. Hafer: Wichtig in unserer Fütterung von Zuchttieren und in der Aufzucht von Jungtieren aufgrund seines höheren Gehaltes an Fett, insbesondere ungesättigten Fettsäuren, Wirk- und Mineralstoffen und besserer biologischer Wertigkeiten des Eiweißes. Er ist reich an Vitamin - E. Mais: Er wird an Zuchttiere nur in geringen Mengen eingesetzt, weil an Fettgehalt relativ reich ist. Mais wird in geschroteter Form oder gequollen, seltener als Ganzkorn verfüttert. Hirse: Besonders benutzen wir Kolben- und Rispenhirsen, wegen seiner hohen Verdaulichkeit große Verwendung als Schweine und Geflügelfutter hat. Er wird vor allem als Vogelfutter eingesetzt. Hülsenfrüchte: Welche wir in unserem Tiergarten benutzen, sind Ackerbohnen, Erbsen, Erdnüsse u.s.w. Die haben in Eiweißfuttermischungen eine gute Ergänzungswirkung, weil die relativ reich an Mineralien P und K sowie an Vitamin E und Vitamin B-Komplexes sind. Ölsaaten: Welche wir in unserem Tiergarten benutzen, sind Leinsamen, Sonnenblumensamen u.s.w. Sie zeichnen sich durch einen hohen Gehalt an Fett (25 bis 50% ) und an Eiweiß ( 12 bis 30 % ) aus. Sie gelten deshalb als gutes Vogelfutter, das den Glanz des Gefieders erhöht und günstig in der Mauser wirkt. Eicheln, Kastanien und Bucheckern: Weil sie schädlich wirkende Stoffe, die Thiamin inaktivieren, enthalten, wird in unserem Garten als Futter nicht mehr oder ganz selten benutzt. 6.Erzeugnisse der Getreideverarbeitung Geschälte Körner: Unter dieser Gruppe wird Haferflocken als Kleintier- und Vogeltierfutter eingesetzt. Brot und Gebäck: Brot enthält im durchschnitt 7 % Eiweiß, 1 % Fett und 50 % Kohlenhydrate, ist leicht verdaulich und wohlschmeckend. Er wird vor allem als Schweinefutter eingesetzt. Nebenprodukte: Als Rückstände der Getreideverarbeitung fallen Futtermehle und Kleie an. Für unsere Tierfütterung hat Weizenkleie große Bedeutung, weil sie relativ reich an Vitamin B- Komplexe. Sie wird auch Trägersubstanz für Wirkstoffkonzentrate verwendet. Weizen- und Maiskeime: Sie sind besonders wertvolle Futtermittel, die sich durch einen hohen Eiweiß- und Vitamingehalt, besonders Vitamin B1, B2 und E, sowie durch sehr gute Verdaulichkeit auszeichnen. 7.Erzeugnisse der Zuckerindustrie: Welche an unsere Tiere als Futtermittel gegeben wird, ist Zuckerrübenschnitzel, die eingeweicht verabreicht wird. Wegen der Gefahr von Fehlgärungen im Pansen werden sie für Ruminanten in relativ geringe Menge verabreicht. Futtermittel tierischer Herkunft: 1.Futtertiere: Wirbellose: Die Fütterung der Wirbellosen gewinnt besondere Bedeutung in der Ernährung unserer jungen Vogeltieren. Garnelen und Mehlwürmer spielen durch ihre Eiweißgehalt in der Fütterung unsere Vogel und Wasservogel eine wichtige Rolle. Fische:

3 Vögel: Huhn und Tauben haben in der Fütterung der Fleisch- und Allesfresser mit ganzen Körpern größte Bedeutung, weil ihr Futter gut bekömmlich und als Diätfutter einsetzbar. Sie sind aufgrund des Federkleides, welches artenunterschiedlich in mehr oder weniger großem umfange mit aufgenommen wird, ein wertvolles Rauhfutter und Träger hochverdaulicher, vollwertiger Nährstoffe und eines guten Vitamin Gehaltes, vor allem, wenn Innereien mitgenommen werden. Säugetiere: Mäuse, Ratten, Goldhamster stellen die Hauptfuttergrundlage für Kleinsäuger, Eulen und Greifvogel dar. Auf Grund der Größe werden Meerschweinchen und Kaninchen bei Luchse und Wildkatzen als Beifutter oder Diätfutter eingesetzt. Kaninchen haben hochverdauliches, wenig fettreiches, hochwertiges Fleisch, das sich in der Jungtieraufzucht und Krankenkost bestens bewährt. 2.Milch und Milchprodukte: Für Fütterung und Aufzuchtzwecke spielen siegroße Bedeutung. 3.Eier:Es sind ein sehr hochwertiges Futtermittel, das bei den meisten Tierarten als wertvoller Eiweiß- und Vitaminträger eingesetzt wird. Mischfuttermittel: In der Fütterung unserer Tiere, insbesondere Huftiere ( Ponys undesel ) und des Geflügels, kommt dem Einsatz von Mischfuttermittel große Bedeutung zu. Sie kommen bei uns zum Einsatz als hochwertige Allein- bzw. Fertigfuttermittel und Ergänzungsfuttermittel. Nach der gültigen und aktuellen Rezeptur werden in unserem Tiergarten z.b. für Geflügels folgende Mischfuttermittel ( Pelletfutter als Alleinfutter ) angeboten: - Legehennenfutter - Junghennenaufzuchtfutter - Kükenaufzuchtfutter - Putenstarterfutter - Zuchtputenfutter - Entenstarterfutter - Zuchtentenfutter - Gänsestarterfutter - Zuchtgänsefutter Es gibt noch Spezialmischungen ( meistens mit Weizen und Gerste sowie Futterkalk ) für weitere Tierarten. Für Huftiere folgende Mischfuttermittel ( Pelletfutter als Allein- und Ergänzungsfutter ) angeboten: - Pferde Müsli - Pferde Pellet ( Top-E ) - Pflanzenfresserpellet wird als Zusatz in Höhe von 5 bis 35 % je nach Tierart und Leistung zu Hafer und Kleie gegeben. Für Ratten und Mäuse wird folgende Mischfuttermittel ( Pelletfutter als Alleinfutter ) gegeben Weitere Pellet arten werden für Haus- und Wildmeerschweinchen, Degus, Waschbären, Känguruhs und Nutrias eingesetzt. Mineralstoffmischungen: Um den Tierkörper mit den biologisch wichtigen Mengen- und Spurenelementen ausreichend versorgen und Mangelerscheinungen verbeugen zu können, wird an Wiederkäuer und Pferde, Schweine sowie Geflügel der regelmäßige Einsatz von Mineralstoffmischungen verabreicht. Es enthält Kalzium, Phosphor, Natrium, Chlor, Magnesium, Eisen, Mangan, Kupfer, Zink und Kobalt.

4 Zur Anreicherungder Mengen Elemente Kalzium, Phosphor und Natrium werden folgende Mineralstoffmischungen verwendet: - Für Kalzium Futterkalk - Für Natrium Lecksteine Vitamin und Wirstoffpräparate: Die wichtigsten Vitamine: Fettlöslich, Wasserlöslich Vitamin A Wachstumsvitamin, schützt Zellschichten von Haut und Schleimhäute Vitamin D Reguliert den Ca:P-Stoffwechsel Vitamin E Schützt Zellen vor aggressiven Stoffen, wichtig für Herz und Muskulator Vitamin K Untentbehrlich für die Blutgerinnung Vitamin B1 Regulation des Kohlenhydratstoffwechsels, beeinflusst die Nierenfunktion Vitamin B2 Beeinflusst den Sehvorgang Vitamin B6 Ist für den Eiweißstoffwechsel wichtig Vitamin B12 Ist mitverantwortlich für den Aufbau einiger Aminosäuren und die Blutbildung Vitamin C Steigert die Abwehrkräfte Biotin Ist wichtig für die Fettsäuresynthese Fohlsäure Sorgt für den Aufbau roter Blutkörperchen und ist an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt Nikotinsäure,Cholin und Pantothensäure Wichtig für zahlreiche Stoffwechselvorgänge, Haut, Verdauung u.a Eine Überdosierung der fettlöslichen Vitamine kann schädliche Folgen haben! Bei überhöhten Gaben der wasserlöslichen Vitamine werden diese vom Tier meist toleriert. Die Vitamine sind lebensnotwendig. Die Gesundheit und Leistungsfähigkeit unserer Tiere stehen in direktem Zusammenhang mit der ausreichenden und richtigen Zufuhr an Vitaminen. Jedes Vitamin erfüllt eine spezielle und für den Stoffwechsel unersetzbare Aufgabe! Die wichtigsten Mineralstoffe: Mengenelemente, Spurenelemente Calcium Ca Knochenaufbau und Zähne, Muskelkontraktion, Blutgerinnung, Reizleitung (Nerven) Magnesium Mg Knochenaufbau, Zähne, Reizleitung (Nerven u. Muskulatur), Aktivierung vieler Enzyme Natrium Na Regulierung des Wasserhaushaltes, Reizleitung (Nerven u. Muskulatur) Phosphor P Knochenaufbau und Zähne, Zellbaustein, Energiestoffwechsel Kalium K Muskelkontraktion, Wasserhaushalt, Nervenerregung Eisen Fe Blutbildung, Sauerstofftransport Kupfer Cu Blutbildung, Sauerstofftransport Zink Zn Eiweißstoffwechsel, normale Funktion von Haut- u. Schleimhäuten Mangan Mn Knochenbildung, Bestandteil vieler Enzyme Kobalt Co Bestandteil von Vitamin B12, Aktivierung von Enzymen Selen Se Immunabwehr, Zellschutz, Bestandteil von Enzymen

5 Da Mineralstoffe in Wechselbeziehung zueinander (z.b. Ca : P-Verhältnis) als auch zu den Vitaminen stehen, kann eine Unter- oder Überversorgung einzelner Elemente weitreichende Folgen haben! Die Mineralstoffe spielen eine wichtige Rolle für den Stoffwechsel und dienen als Baustoffe für den Körper. Zu den Lebenswichtigen Spurenelementen gehören u.a. Eisen (Fe), Zink (Zn) und Selen (Se). Die wichtigsten Mengenelemente sind Calcium (C 1 The reproduction of part or the entire document is permitted under the condition that in a clear and readable form the source ( ) and the note attached "All rights reserved" 2 The information used may only be used for personal or professional purposes or for use in a club, any use for commercial or advertising purposes is excluded.