Entwicklungsworkshopbericht/

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1 Zusammenarbeit Entwicklungsworkshopbericht/ Der Österreichisch-Slowenischen ExpertInnenakademie Zusammenarbeit mit Unternehmen Der Entwicklungsworkshop befasste sich mit der Frage von Dienstleistungen und Förderungen im Rahmen der Zusammenarbeit des AMS und ZRSZ mit Unternehmen und hat UnternehmerInnen aus Österreich und Slowenien die Möglichkeit geboten, zum Thema Zusammenarbeit mit Unternehmen Stellung zu beziehen. DATUM Dienstag, 28. Februar 2012 ORT VERFASSER Hotel Lichtenegger REART, St. Stefan bei Wolfsberg, Österreich Am Gewerbepark 8, 9431 St. Stefan (Tel.: +43 (0) / ) Simon Trießnig, IFA Unternehmensberatung GmbH,

2 Zusammenarbeit 2 Workshopbeginn Begrüßung Simon Trießnig (IFA Kärnten) moderiert den Workshop. Nach der Begrüßung folgt die Präsentation des Arbeitspaketes3 durch Leonard Stijntjes (IFA Kärnten). Anschließend stellt der Moderator das Workshopprogramm vor. REFERAT Gabriela Grabner, AMS Steiermark Thema: Dienstleistungen und Förderungen im Rahmen der Zusammenarbeit mit Unternehmen Daten, Fakten, Zahlen: 103 Regionale AMS- Geschäftsstellen und 63 BerufsInfoZentren flächendeckend in ganz Österreich; mehr als 600 Mitarbeiter/innen im Bereich Service für Unternehmen; Unternehmen haben 2011 dem AMS Stellen gemeldet (davon Lehrstellen); 2011 wurden mit Unterstützung des AMS offene Stellen besetzt. AMS-Angebote für Unternehmen/Personalsuche: Unsere Premiumangebote :Personalvorauswahl, diagnostische Vorauswahl durch ArbeitspsychologInnen, Jobbörsen. Was wir für Sie tun können Förderungen: Wir informieren und beraten Sie zu allen Fragen rund um Förderungen, zum Beispiel Ausbildung von Lehrlingen, Förderungen von Jugendlichen, Förderungen für Frauen und WiedereinsteigerInnen, Einstellung von Älteren oder Menschen mit Behinderungen, Weiterbildung Ihrer Mitarbeiter/innen. Was wir für Sie tun können Fokussierte Maßnahmen: Wir informieren Sie über die Solidaritätsprämie, wenn DienstnehmerInnen die Arbeitszeit reduzieren wollen und Sie jemanden im Ausmaß dieser Reduktion einstellen. Förderung des ersten Dienstnehmers für Ein-Personen- Unternehmen. Bildungskarenz MitarbeiterInnen im Unternehmen halten und gleichzeitig deren Know-how auf den letzten Stand bringen. Kurzarbeit bei vorübergehenden Auslastungsproblemen. Altersteilzeit für Erleichterung des Übertritts in die Pension und zur Ermöglichung einer Beschäftigung bis zum Pensionsantritt. Was wir für Sie tun können Unternehmensnahe Förderungen (ESF): Qualifizierungsberatung für Unternehmen und die Qualifizierungsberatung für den Aufbau von Qualifizierungsverbünden QBB, Qualifizierung von Beschäftigten QfB, Flexibilitätsberatung für Unternehmen FBB. Die Beratungen (QfB, QBB, FBB) wurden nach den Grundsätzen des Productive Ageing ausgerichtet. KAM Key Account Service für Ihr Unternehmen. Für österreichweit tätige Unternehmen mit mehreren Standorten in mindestens 2 Bundesländern, die die Vorteile von Key Account Service nutzen möchten. AMS ejob-room Job- Plattform - rund um die Uhr. Personalsuche per Mausklick Interaktiv, schnell, erfolgreich und gratis, der ejob-room des AMS, Österreichs größte Internet Job-Plattform, suchen Sie über Suchprofile nach MitarbeiterInnen, stellen Sie Inserate online, rund BewerberInnen warten auf Sie. AMS ejob-room Job-Plattform - rund um die Uhr. Aktiv nach Personal suchen - Ihre Stelle ist online; Ihr Stellenangebot wird rund um die Uhr gesucht und gefunden; steigen Sie ein unter eams-konto Online-Service - rund um die Uhr: Flexibilität, Zielgenauigkeit, Zeitersparnis, Transparenz. eams-konto Online-Service - rund um die Uhr: die Eingliederungsbeihilfe, die Lehrstellenförderung, die Qualifizierungsförderung für Beschäftigte.

3 Zusammenarbeit 3 REFERAT Žarko Markovič, ZRSZ Slovenija Thema: Dienstleistungen und Förderungen im Rahmen der Zusammenarbeit mit Unternehmen Dienstleistungen des ZRSZ für Arbeitgeber: Personalpolitik und Auswahl von neuen Mitarbeitern, personelle Umstrukturierung, Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern (Neueinstellungen/ bestehende MA), Informierung und Bekanntmachung mit Bewegungen am Arbeitsmarkt sowie mit gesetzlichen Neuheiten. Personalpolitik und Auswahl von neuen MA: Meldung und Veröffentlichung des Arbeitskräftebedarfs (AkB), 81% e(akb), 33% wünschen Mitarbeit, 81% befristete Verträge, Agenturen 5,8%, Vermittlung, Jobbörsen, Aktive Jobbörse (an den Arbeitsämtern), EURES (Beschäftigung von Arbeitnehmern aus der EU). Personalplanung / personelle Umstrukturierung: Informierung, Verbindung der Sozialpartner, Hilfe bei der Vorbereitung und Umsetzung von Programmen von Lösungsansätzen für überschüssige Arbeitnehmer, Umsetzung von Programmen der aktiven Beschäftigungspolitik (ABP). Aktive Beschäftigungspolitik: Aktive Beschäftigungspolitik (ABP): Auswahl von Maßnahmen, mit denen der Staat aktiv am Arbeitsmarkt eingreift. Zweck: Verminderung von Diskrepanzen zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt, Slowenische Arbeitsmarktverwaltung (ZRSZ): wichtige Rolle bei Umsetzung des jährlichen Maßnahmenprogramms innerhalb der ABP, Plan: im Jahr 2012 will man mehr als Personen eingliedern (davon mehr als Beschäftigungen). Eingliederung in Maßnahmen der ABP in 2011: Es wurden fast Eingliederungen in Maßnahmen der aktiven Beschäftigungspolitik sichergestellt, unter anderem: Weiterbildung am Arbeitsplatz: Eingliederungen, Förderung für Selbstständigkeit: Eingliederungen, Förderung zur Einstellung von schwer vermittelbaren Personen: Eingliederungen (Zaposli.me), Veranstaltung oder Mitwirkung bei mehr als 20 Jobbörsen in ganz Slowenien. Neuheiten bei ABP für Arbeitgeber 2011/2012: Ab neues Gesetz zur Regelung des Arbeitsmarktes (ZUTD) Auswahl von ARBEITGEBERN: öffentliche Aufforderung Grundlage zur Erlangung von nichtrückzahlbaren Mitteln (Förderungen): praktische Weiterbildung von Arbeitslosen, Beschäftigungsförderungen für die Einstellung von AL, Vorteile: keine Einreichfristen für Förderungen, Angebote werden laufend geöffnet (bis die Mittel ausgeschöpft sind), mehr fließende Umsetzung von Programmen. Maßnahmen der aktiven Beschäftigungspolitik 2012: Aus- und Weiterbildung: Praktische Weiterbildungsprogramme: Weiterbildung am Arbeitsplatz, Institutionelle, Weiterbildungsprogramme, Erlangung von nationalen und grundlegenden Berufsqualifikationen (NPK/MTPK), Bildungsprogramme: formelle Ausbildung, 3. Förderung von Beschäftigung und Selbstständigkeit, Förderung von Selbständigkeit: Beratungsinterview, Workshop, Förderung, Förderungen zur Einstellung von schwer vermittelbaren AL, (Jugendliche, erste Arbeitssuche, Ältere, Langzeit-AL, Bezieher von Sozialhilfe, u.ä.), Rückerstattung für Lohnnebenkosten Arbeitgeberteil (Pomurje), 4. Programme zur Stärkung der sozialen Integration, Öffentliche Arbeiten, Förderung der Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen. RUNDER TISCH Mitwirkende: Michael Košutnik (Mahle Filterwerke), Katarina Golmajer (ELAN Slovenija), Alois Gether (Wolford), Stefan Gerald Thürschweller (TEC GmbH) Thema: Erfahrungen und Erwartungen der UnternehmerInnen zum Thema Zusammenarbeit mit der Arbeitsmarktverwaltung Den Runden Tisch leitet Leonard Stijntjes (IFA Kärnten). Košutnik: In unserer Branche brauchen wir auch immer wieder kurzfristig eine größere Anzahl an ArbeitnehmerInnen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass die notwendigen Schritte möglichst unbürokratisch und schnell durchgeführt werden können. In Bezug auf Förderungen sind für Mahle das AMS und das Land Ansprechpartner, wobei vom Land Anfragen schneller beantwortet werden. Seit der Arbeitsmarktöffnung am wurden bei Mahle 120 neue Mitarbeiter aus Slowenien aufgenommen. Košutnik wünscht sich auch grenzüberschreitenden Kontakt mit dem ZRSZ in Slowenien. Mahle ist sehr zufrieden mit den slowenischen ArbeitnemerInnen.

4 Zusammenarbeit 4 Golmajer: ELAN ist ein slowenisches Unternehmen, das auch in Österreich Niederlassungen hat. Mit dem ZRSZ gibt es eine gute Zusammenarbeit. Elan hat jedoch Probleme ausreichend ArbeitnehmerInnen für die Produktion zu bekommen. Die Subventionen werden genützt. Es ist jedoch das Formularwesen diesbezüglich sehr ausgeprägt. 80 ArbeitnehmerInnen wurden in verschiedenen Programmen ausgebildet. Es gibt zu viel Bürokratie, elektronische Kommunikationsformen sind sehr ausgeprägt. In Kooperation mit dem ZRSZ gibt es wöchentliche Besichtigungen der Arbeitsplätze bei ELAN. Gether: 2009 wurde unser Betrieb in Murska Sobota im Osten Sloweniens errichtet. In diesem Zusammenhang ergeht ein Dank an das ZRSZ. Wir haben mittlerweile 200 Mitarbeiter, wobei die Personenvermittlung durch das ZRSZ sehr gut war. Die Administration in Slowenien ist etwas anders: eine slowenische Ausschreibung zu verstehen, war nicht einfach, wir konnten jedoch Leute testen, sie im Betrieb schulen. In Slowenien gibt es ein restriktives Arbeitsrecht, es zieht fehlende Mobilität nach sich. Es gibt ein ausgeprägtes Formularwesen. Bei der Qualifizierung der Mitarbeiter war das Unternehmen von Beginn an dabei, was für die Slowenen eine neue Erfahrung war. Wir mussten uns diesen neuen Weg Punkt für Punkt erarbeiten. Das ZRSZ verfügt über gute Datensätze. Es gibt zwar keine persönlichen Berater jedoch entsprechende Anlaufstellen beim ZRSZ mit sehr kompetenten MitarbeiterInnen. Die Mitarbeiter sind besser ausgebildet als beim AMS. Es braucht eine Plattform für Unternehmen, um sich präsentieren zu können. Wir haben bislang die Qualifizierung selbst gemacht, da der Bürokratieaufwand zu groß ist. Thürschweller: Bei uns geht es um Mitarbeiter für die Produktion und den Verkauf. Als Installationsbetrieb suchen wir durchgehend Mitarbeiter. Die Vorselektion ist für mich hierbei ein entscheidendes Kriterium. Wir haben auch ältere Mitarbeiter in unseren Reihen, diese sind sehr wertvoll. Ein Unternehmen muss sich auch anpassen können. Es wäre gut, Personen 4-6 Wochen testen zu können. GESPRÄCHSGRUPPE Die Gesprächsgruppe leitet Leonard Stijntjes (IFA Kärnten). Frage der Sanktionen: Statement ZRSZ: Es gibt Sanktionen für Menschen, die eine Arbeit nicht annehmen bzw. die der Arbeitgeber ablehnt. Sie werden aus dem Arbeitslosenverzeichnis gestrichen. Man sollte jedoch festhalten, dass es auch schwierige Arbeitgeber gibt. So kommt es vor, dass Bewerber nicht immer aus dem Arbeitslosenverzeichnis gestrichen werden, da der Fehler auch beim Arbeitgeber liegen kann. Statement AMS: nach 6 Wochen kommt es zur Streichung eines Kandidaten. Auch beim AMS ist die soziale Komponente ein Thema z.b. wenn es um schwierige Arbeitgeber geht. Frage der Beurteilung durch das AMS: Statement Unternehmer: Soll ein Unternehmen einen Mitarbeiter aufnehmen, nur weil er vom AMS kommt? Es stellt sich die Frage, ob es Vermittlung um jeden Preis geben soll. Entscheidend ist, ob die Konstellation stimmt oder nicht. Frage ob die Höhe des Arbeitslosengeldes einer Vermittlung im Wege steht und ob man aus dieser Überlegung das Arbeitslosengeld heruntersetzen sollte? Statement AMS: Man sollte hier differenzieren. Das Arbeitslosengeld z.b. bei Hilfsarbeitern ist nicht zu hoch. Statement ZRSZ: Diese Frage können wir nicht lösen. Es geht um gesetzliche Vorschriften, die es zu respektieren gilt. 30%-40% bekommen Arbeitslosengeld, die restlichen nicht. Hier gibt es große Probleme bei Jugendlichen. Wenn sie nicht arbeiten, können sie trotzdem Geld beziehen. Ein großer Anteil dieser Jugendlichen lebt in Familien. Bei dieser jungen Generation gibt es mehr Ablehnung von Arbeit als bei Älteren. Es ist notwendig, jene Arbeitsuchenden zu erreichen, die arbeiten wollen und nicht nur Fehler im System suchen und nützen. Frage der Vorselektion: Statement AMS: Personalauswahl in 3 Stufen: 1) telefonische Vorauswahl 2) es werden schriftliche Bewerbungen gesammelt 3) persönliches Bewerbungsgespräch beim SfU. Wichtig ist, dass wir mit den Unternehmen ein gutes Profil erstellen. Bei der Frage von Betreuung ist immer auch die Frage des zu Verfügung stehenden Personals zu stellen. Wir finden nicht immer die passenden Bewerber, können aber nur jene anbieten, die vorhanden sind. Statement ZRSZ: Wir müssen immer auch telefonisch mit dem Arbeitgeber in Kontakt treten, um Informationen über den Arbeitsplatz zu erhalten. Informationen über den Kandidaten per Telefon zu erhalten, ist zu wenig. Wir laden den Bewerber zu einem Gespräch auf das ZRSZ ein. Es ist gut, wenn beim ersten Gespräch zwischen Arbeitgeber und Bewerber ein Vertreter des ZRSZ anwesend ist. Schwieriger sind jene Fälle, wo es keine geeigneten Kandidaten gibt z.b. Techniker, Metallarbeiter. Ein positiver Abschluss ist in diesen Fällen vor allem vom Zeitrahmen abhängig, der uns zu Verfügung steht, um einen geeigneten Kandidaten zu finden. Beim ZRSZ wird viel in die Vorbereitung des Kandidaten investiert. Es ist oft ein Problem, die Menschen

5 Zusammenarbeit 5 für eine Arbeit zu motivieren. Wir haben noch kein Key- Account-Management, wollen dieses aber einführen. Wichtig für das ZRSZ ist die Fragen der Ressourcen, die uns zu Verfügung stehen. Wir versuchen zu segmentieren z.b. in Unternehmen, die eine größere Anzahl von Mitarbeitern suchen und in kleinere Betriebe. Unzufriedenheit erwächst oft aus falschen Erwartungen. Frage der Arbeitserprobung: Statement AMS: es werden solche in der Dauer von 1 Woche angeboten. Die Unternehmer können sich in diesem Zusammenhang an die Wirtschaftskammer wenden. Verweis auf das Probemonat. Statement ZRSZ: Wir hatten die Möglichkeit einer Arbeitserprobung im Ausmaß von einem Monat. 70% der Arbeitsuchenden, die daran teilgenommen haben, sind in Arbeit geblieben. Es gibt ein Programm mit einer Arbeitserprobungsdauer von 4-6 Monaten. Der zeitliche Rahmen wird aber sehr wahrscheinlich auf 2 Monate gekürzt werden. Statement AMS: ES gibt die Implacement- Stiftungen im Ausmaß von einem Jahr. Statement eines Unternehmers: mobile Mitarbeiter, die wir selbst schulen können als Zukunftsmodel. Theoretische Ausbildung ist möglich, der Mensch lernt jedoch in der Praxis.