Zwischen Wunschkonzert und radikaler Standardisierung
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- Richard Stein
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Bilanz einer Gratwanderung nach einem mehrjährigen KIS-Projekt Swiss ehealth Summit SGMI Session «Learning from failures», Daniel Voellmy Leiter Service Center Med. Applikationen Informatik und Telekommunikation Inselspital, Universitätsspital Bern
2 1. Das Klinikinformationssystem (KIS) am Inselspital heute Fakten und Zahlen
3 Swiss ehealth Summit SGMI 2013, , Session «Learning from failures», Fakten und Zahlen zum KIS am Inselspital Bern Objektkredit: Mio CHF Ausschreibung 2007 Einführung Nov Juni Clients, ca User, bis zu gleichzeitig ca. 300 (?) mobile Clients 40 Stationäre Einheiten (Kliniken), 223 Organisationseinheiten Funktionalität: Ärztliche Dokumentation Pflegedokumentation, weitgehend papierlos Kurve, Verordnungen Schnittstellen zu Spezialsystemen Zwischen Wunschkonzert und radikaler Standardisierung: Bilanz einer Gratwanderung nach einem mehrjährigen KIS-Projekt. Daniel Voellmy. 3
4 2. Hoch parametrierbare Systeme als Komplexitätstreiber Beispiel: Medikation
5 Swiss ehealth Summit SGMI 2013, , Session «Learning from failures», Hoch parametrierbare Systeme als Komplexitätstreiber Beispiel Diagnosedarstellung: «Chirurgische» Disziplinen setzten eine Kurz-Darstellung durch «Medizinische» Disziplinen verlangten eine ausführliche Erfassungsmöglichkeit Zwei Varianten mit Auswirkungen an vielen Stellen im KIS Dilemma: Nachgeben, Varianten zulassen? erhöhter Realisierungsaufwand, erhöhter Betriebsaufwand, erhöhte Komplexität, verminderte «Usability» Standard durchsetzen, Varianten nicht zulassen? Akzeptanzproblem, u.u. Blockade, Ausweichlösungen Gegenmassnahmen: Wiederholte Kommunikation der 80/20-Regel Boards zur Steuerung, Managementsupport zur Durchsetzung von Standards Zwischen Wunschkonzert und radikaler Standardisierung: Bilanz einer Gratwanderung nach einem mehrjährigen KIS-Projekt. Daniel Voellmy. 5
6 3. Einführung horizontal, vertikal oder Big Bang? Inselspital: 4 flächendeckende Einführungsrunden Basisdossier Stufe 1 allg. klin. Dokumentation Berichtschreibung 2010 Modulbau Basisdossier Stufe 2 Auftrag/Befundwesen Leistungsstellen (inkl. MT) allg. amb. Dokumentation OP-Dokumentation Konsolidierung Basisdossier Stufe 3 Pflegedokumentation Kurve u. Überwachungsformular Verordnungen inkl. Medikamente und Interaktionscheck Konsolidierung Einführungsstufe 4 i-pdos-assoziierte Projekte ilink
7 Swiss ehealth Summit SGMI 2013, , Session «Learning from failures», Einführung horizontal, vertikal oder Big Bang? Stufe für Stufe flächendeckend (horizontal) Wahl des Inselspitals Zeitgewinn für eine stufenweise Realisierung Lange Periode mit Mischbetrieb KIS / Papier ineffiziente Abläufe, Doppelspurigkeiten, unnötige Kompliziertheit, vermindert die Initial-Akzeptanz Klinik für Klinik, ganzer Funktionsumfang (vertikal) Nur möglich, wenn der Funktionsumfang bei Projektbeginn zu 100% bereitsteht Effiziente Prozesse innerhalb der Kliniken lange Periode mit unterschiedlicher Arbeitsweise zwischen Kliniken Projektverzögerung, wenn Klinik 1 die Freigabe nicht erteilt Big Bang Wäre die effizienteste Einführungsart Extrem hoher Projekt-Peak, Voraussetzungen für Grosseinführungen meist nicht gegeben Zwischen Wunschkonzert und radikaler Standardisierung: Bilanz einer Gratwanderung nach einem mehrjährigen KIS-Projekt. Daniel Voellmy. 7
8 4. Anforderungen definieren: Eine unmögliche Aufgabe? 2010: Spezifikation der Pflegedokumentation
9 Swiss ehealth Summit SGMI 2013, , Session «Learning from failures», Anforderungen definieren: Eine unmögliche Aufgabe? Imperativ: «Einbezug der Betroffenen». Inselspital: 280 Personen wurden involviert. Risiken: Mangelnde Prozess-Phantasie: Papierformulare 1:1 auf den Bildschirm übertragen Röhrenblick (nicht über die eigene Klinik hinaussehen) Anforderungs-Shift (vor der Einführung / nach der Einführung) Gegenmassnahmen: Anwendungsfälle plastisch darstellen Konzepte mit Managementbeschlüssen absichern Prototyping (cave Terminplan!) Zwischen Wunschkonzert und radikaler Standardisierung: Bilanz einer Gratwanderung nach einem mehrjährigen KIS-Projekt. Daniel Voellmy. 9
10 Fazit KIS eingeführt, Auftrag erfüllt Viele Anpassungen durchgeführt (zu viele?) Standardisierung bleibt ein Dauerthema
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