Fragenkatalog zu Allgemeine Pädagogik II Sünkel: Erziehungsbegriff und Erziehungsverhältnis

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1 Fragenkatalog zu Allgemeine Pädagogik II Sünkel: Erziehungsbegriff und Erziehungsverhältnis 1. Wie kann der Erziehungsbegriff hergeleitet werden? Der Erziehungsbegriff kann anthropologisch hergeleitet werden und zwar wie folgt: Es gibt drei Grundmerkmale menschlicher Gattungsexistenz, nämlich Sozialität, Kulturalität und Mortalität, die folgendes besagen: Der Mensch ist ein soziales Wesen. Der Tätigkeiten der Menschen sind von einander abhängig und auf einander bezogen. Der Mensch ist ein Kulturwesen. Er übt Tätigkeiten aus, die dazu führen können, neue Möglichkeiten veränderter Tätigkeiten zu schaffen. Der Mensch ist sterblich. Die Errungenschaften seiner kulturellen Entwicklung würden mit jeder Generation verloren gehen, wenn es keine Erziehung gäbe. Anders gesagt: Erziehung sichert die Weitergabe nichtgenetischer Tätigkeitsdispositionen über die Mortalitätsschwelle hinweg. 2. Erkläre die offene Varianz und was aus ihr folgt? Offene Varianz beschreibt, dass bei den Menschen in den verschiedenen Kulturen und zu den verschiedenen Zeiten Tätigkeiten unterschiedlich ausgeführt werden, bzw. dazu führen können, neue Möglichkeiten veränderter Tätigkeiten zu schaffen, was dazu führt, dass kulturelle Entwicklung sehr viel schneller als die biotische erfolgt (was uns zum Grundproblem der Kulturalität und Mortalität führt, das nur durch Erziehung gelöst werden kann). Die Varianz menschlicher Handlungen ist offen, dh nicht festgelegt, dh neue Entwicklung findet statt, während kulturelle Entwicklung im Tierreich praktisch nicht stattfindet (auch Katzenmütter zeigen ihren Kindern, wie man Mäuse fängt, aber alle Katzen jagen überall gleich, dh hier gibt es keine offene Varianz). Die Folgen: Je mehr verschiedene Tätigkeiten ausgeübt werden, desto rascher die kulturelle Entwicklung. Durch regional und ethnisch unterschiedliche Entwicklung kommt es zur Verschiedenheit der Kulturen. 3. Welches Problem entsteht durch die Verknüpfung von Sozialität, Kulturalität und Mortalität und wodurch was kann dieses Problem gelöst werden? Der Mensch als kulturelles Wesen steht vor dem Problem, seine kulturellen Errungenschaften über die Mortalitätsschwelle zu sichern, denn sonst müsste jede neue Generation von vorne beginnen und kulturelle Entwicklung könnte nicht stattfinden. Gelöst wird dieses Problem durch Erziehung, durch protopädische und pädeutische Prozesse der Vermittlung und Aneignung, mit denen gesellschaftlich relevante Kenntnisse, Fertigkeiten und Motive von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden. 4. Beschreibe die Erziehung als historisches und transhistorisches Phänomen! Erziehung ist transhistorisch, insofern sie eine notwendige Bedingung der Möglichkeit von Geschichte, also notwendigerweise zu jeder Zeit mit der menschlichen kulturellen Entwicklung verknüpft ist. Konkret beschreibbar ist sie jedoch nur in ihrer jeweiligen Erscheinungsform in einer bestimmten Kultur und Zeit, also als konkretes historisches Phänomen in all der Vielfalt und Verschiedenheit seiner geschichtlichen Ausprägungen. 5. Was weißt du über die HPSA? Die Handlungsproblemstrukturanalyse ist das methodische Verfahren der theoretischen Pädagogik. Sie betrachtet die Praxis als Gegenstand der Erkenntnis und bemüht sich um die Abbildung der vorhandenen Strukturen, wobei sie davon ausgeht, dass die erkennbaren Strukturen pädagogischen Handelns bereits in den zu lösenden Problemen angelegt sind. Aus der logischen Struktur des durch Erziehung zu lösenden Problems ergeben sich also die bestimmenden Merkmale pädagogischen Handelns. Die Problemlösungen sind dabei das Vorübergehende und Veränderliche, während die Problemstrukturen das Dauerhafte und Identische sind. 6. Wie entstand der Beruf der ErzieherInnen? Erziehung findet oft in protopädischer Form statt (eingebunden in die eigentliche Tätigkeit). Manchmal erscheint es jedoch sinnvoller und zweckmäßiger, die Vermittlung nichtgenetischer Tätigkeitsdispositionen in einem gesonderten Rahmen durchzuführen, da sie die eigentliche Tätigkeit ansonsten behindern würde oder während dieser nicht in ausreichendem Maß durchgeführt werden kann. Mit zunehmender Differenzierung einer Gesellschaft kommt es zur Trennung von Arbeit und Vermittlung, wobei die Vermittlung von Personen übernommen wird, die dafür ausreichend Zeit und Erfahung haben, früher vor allem von den Alten, heute zumeist über eigene Berufsgruppen, die dafür von anderer Arbeit freigestellt sind. 7. Wann weicht die Subjektposition von der Generationenordnung ab? Idealtypisch erfolgt Erziehung (die Weitergabe nichtgenetischer Tätigkeitsdispositionen) von der älteren zur jüngeren Generation. In bestimmten Fällen kann die Subjektposition jedoch von der Generationenzuordnung abweichen, nämlich durch Spezialisierung (bestimmte Tätigkeiten werden nicht von allen Gesellschaftsmitgliedern ausgeführt), gesellschaftlichen Wandel (zb Kulturenverschmelzung erfordert Umstellungen, die von den Jüngeren schneller erbracht werden können), durch berufsmäßige Vermittlung und im Unterricht kann sich die Generationenzuordnung von Lehrern und Schülern umkehren. freie uni für alle Page 1

2 8. Was ist der dritte Faktor, und warum ist er von Bedeutung? Der dritte Faktor (neben Erzieher und Zögling) ist der Gegenstand der Erziehung, nämlich die Weitergabe der gesellschaftlich erforderlichen Kenntnisse, Fertigkeiten und Motive bzw. der nichtgenetischen Tätigkeitsdispositionen. Die Tätigkeit des Vermittelns und Aneignens ist nur über den gemeinsamen Gegenstand, der vermittelt und angeeignet werden soll, identifizierbar. Bereits 1648 stellte Comenius das didaktische Dreieck auf: Erzieher, Zögling, Lehre. 9. Was sind Tätigkeitsdispositionen? Tätigkeitsdispositionen beschreiben die Voraussetzungen, über die ein Subjekt verfügen muß, um eine Tätigkeit erfolgreich auszuführen. Die mögliche Varianz von Tätigkeiten ist begrenzt durch genetische Veranlagung (sowohl gattungsmäßig wie individuell) sowie nichtgenetische Tätigkeitsdispositionen. Eine Disposition ist in der durch sie disponierten Tätigkeit verkörpert, sie existiert aber auch, wenn ich mich gerade anders beschäftige. Man erwirbt eine Disposition, indem man eine Tätigkeit auszuführen versucht, durch oftmalige Wiederholung, durch Anleitung oder durch Nachahmung. Die Ausführung allein reicht nur bei sehr einfach strukturierten Tätigkeiten. 10. Beschreibe spezifische und unspezifische genetische und nichtgenetische TD! Spezifische genetische Tätigkeitsdispositionen ermöglichen eine bestimmte Tätigkeit, während unspezifische Tätigkeitsdispositionen mehrere, verschiedenartige Tätigkeiten ermöglichen. Beispiel für eine spezifische genetische TD ist die Fähigkeit, beim Schlucken und Amten zwischen Luft- und Speiseröhre zu unterscheiden. Beispiel für eine unspezifische genetische TD ist die Opponierbarkeit des Daumens, die sehr viele verschiedenartige Tätigkeiten ermöglicht. Beispiel für eine spezifische nicht-genetische Tätigkeitsdisposition ist das Flötenspielen, wobei immer auch nichtspezifische Aspekte (zb Noten lesen) mitangeeignet werden. 12. Was sind die Elemente der nichtgenetischen Dispositionen? Eine nicht-genetische Tätigkeitsdisposition besteht aus den Elementen der Kenntnisse, Fertigkeiten und Motive (Wissen, Können und Wollen), die in einer bestimmten Struktur miteinander verknüpft sind. Die Akzentuierung kann dabei sehr unterschiedlich sein und zu unterschiedlichen Modifikationen der einzelnen Elemente führen (zb Einbrecher und Schlüsseldienst, die beide ein versperrtes Schloß öffnen können, jedoch mit unterschiedlichen Motiven und auf unterschiedliche Weise). 13. Gib ein Beispiel für die Strukturiertheit nichtgenetischer TD? Antwort Frage 12 plus Ergänzung: Beiden gleich ist, dass sie sich beruflich damit beschäftigen, Schlösser zu knacken und finanziellen Gewinn aus erfolgreicher Tätigkeit lukrieren wollen. Der Einbrecher jedoch muß sich darum kümmern, leise und unauffällig zu arbeiten sowie anschließend flüchten zu können ein ganzer Komplex von Fähigkeiten, die für den Schlüsseldienst keine Bedeutung haben, der wiederum darauf achten sollte, das Schloß nicht zu beschädigen. Ein Berufswechsel würde in beiden Fällen verlangen, die entsprechende Disposition partiell neu anzueignen. 14. Beschreibe die Unterscheidung zwischen persönlichem und gesellschaftlichem Dispositionssystem! Ein gesellschaftliches System kann als System der in ihm stattfindenden Tätigkeiten verstanden und beschrieben werden, daher natürlich auch als System der in ihm vorhandenen Dispositionen, durch deren spezifische Ausprägungen sich Gesellschaften von einander unterscheiden. Die Aneignung des gesellschaftlichen Gefüges der TD kann man als Sozialisation, das Resultat der Aneignung als Habitus bezeichnen. Davon zu unterscheiden ist das persönliche Dispositionensystem, das sich in seiner individuellen Gestalt mit jeder Aneignung einer TD verändert. 11. Warum handelt es sich bei Behinderung und Begabung um die gleiche Struktur? Alle Menschen haben die Fähigkeit, sich nicht-genetische TD anzueignen. Die individuellen Grundlagen dafür sind jedoch bei jedem Individuum in unterschiedlicher Weise und unterschiedlichem Maß ausgeprägt. Liegt diese Ausprägung deutlich unter / über dem Durchschnitt, so spricht man von Behinderung / Begabung. Es handelt sich also um entgegengesetzte Ausprägungen der gleichen Struktur. 15. Nenne und erkläre kurz die Gestalten des dritten Faktors! Eine Disposition ist real anwesend in jeder Ausführung der durch sie disponierten Tätigkeit. Wird nicht die gesamte Disposition, sondern nur ein Ausschnitt angeeignet, so handelt es sich um Beispielnahme (einmalige Tat) bzw. Vorbildwirkung (grundsätzliche Eigenschaften). Weitere Gestalten des dritten Faktors sind die Inkorporation von Tätigkeitsdispositionen in Geräten, spontane Tätigkeitsdispositionen (dazu gehören Emotionen, Operationen des Verstands und der Vernunft und die Aneignungsdisposition) und der Unterricht. freie uni für alle Page 2

3 16. Gibt es Erziehung bei Tieren? Erziehung ist ihrer Definition nach an Kulturalität, also an die Weitergabe nicht-genetischer TD über die Mortalitätsschwelle hinweg, gebunden. Im Tierreich kommt Kulturalität jedoch nur in Ansätzen und Ausnahmefällen vor (zb japanische Makaken, die gelernt haben, ihre Früchte mit Meerwasser zu reinigen, und diese Disposition intergenerativ weitergeben). Werden genetische Dispositionen durch quasi-vermittelnde Tätigkeit aktiviert, so weisen diese Vorgänge eine analoge Struktur auf und erfüllen eine analoge Funktion (Nachwuchs wird lebenstüchtig), es handelt sich dabei aber nicht um Erziehung im strengen Sinn des Begriffs. 17. Was ist Erziehung? Erziehung sichert die Weitergabe nichtgenetischer Tätigkeitsdispositionen über die Mortalitätsschwelle hinweg. 18. Was sind die 3 Grundmerkmale menschlicher Gattungsexistenz? Sozialität, Kulturalität, Mortalität 19. Was besagt die Sozialität? Der Mensch ist ein soziales Wesen. Die Tätigkeiten der Menschen sind von einander abhängig und auf einander bezogen, selbst das einsame Denken. 20. Was besagt die Kulturalität? Die Tätigkeiten der Menschen können dazu führen, neue Möglichkeiten veränderter Tätigkeiten zu schaffen. Diese kulturelle Entwicklung erfolgt beim Menschen mit einer offenen Varianz der Resultate sehr viel schneller als im Tierreich und als die biotische Evolution. 21. Was besagt die Mortalität? Der Mensch ist sterblich. Seine kulturellen Errungenschaften können nicht wie die biotischen durch Vererbung weitergegeben werden, sondern nur durch Erziehung. 22. Was ist nichtgenetisches Erbe, was sind subjektive Tätigkeitsvoraussetzungen? Nichtgenetisches Erbe sind die aus Tätigkeiten hervorgegangenen subjektiven Voraussetzungen, die ein tätiges Subjekt, in sich haben muss, um eine Tätigkeit ausführen zu können. Es ist nicht angeboren, sondern muss durch Vermittlung und Aneignung von einer Generation an die nächste weitergegeben werden. Subjektive Tätigkeitsvoraussetzungen sind jene Kenntnisse, Fertigkeiten und Motive (Wissen, Können, Wollen), über die ein Individuum verfügen muß, um eine bestimmte Tätigkeit erfolgreich ausführen zu können, sowie seine genetischen Anlagen. 23. Was bedeutet tradieren? Tradieren bedeutet übermitteln, darbieten, zeigen, lehren. 24. Was bedeutet rezipieren? Rezipieren bedeutet lernen, üben, verstehen 25. Aus welchen 2 Teiltätigkeiten besteht Erziehung? Vermittlung und Aneignung. 26. Wie nennt man eine Tätigkeit, die notwendigerweise die Tätigkeit zweier unterschiedlicher Subjekte ist? Bisubjektive Tätigkeit. 27. Was ist das vermittelnde Subjekt? Das vermittelnde Subjekt lehrt, absichtlich oder unabsichtlich, protopädisch oder pädeutisch, auf jeden Fall ist es im Besitz der nichtgenetischen TD, die bei erfolgreicher Aneignung auch dem aneignenden Subjekt zur Verfügung stehen. Handlungsziel und Hauptaufgabe ist die Verrichtung der Tätigkeit selbst (handlungsorientiert), Vermittlung erfolgt nebenbei oder zusätzlich. 28. Was ist das aneignende Subjekt? Das aneignende Subjekt ist der Zögling bzw. die jüngere Generation, wobei im Einzelfall das Individuum auch von der Generationenfolge abweichen kann. Handlungsziel und Hauptaufgabe ist die Aneigung (gegenstandsorientiert). 29. Was versteht man unter Selbsterziehung? Einen Sonderfall der Vermittlung und Aneigung in einer Person, die sowohl Lehrer/Erzieher wie auch Zögling ist. Besonders schwierig, da der Zögling sich sämtlicher pädagogischer Tricks bewusst ist. So ist oft sehr viel Überzeugungsarbeit norwendig, um Widerstand aufzulösen und die Aneignung in Gang zu setzen. 30. Was sind pädagogische Generationen? Erziehung bedeutet die Weitergabe und Aneignung nichtgenetischer Tätigkeitsvoraussetzungen, um kulturelle Errungenschaften über die Schwelle der Mortalität zu retten, wobei (pädagogisch betrachtet) zwischen der jüngeren Generation, die aneignet, und der älteren, die ausführt und vermittelt, unterschieden wird. Im Einzelfall kann die Subjektposition von der Generationenzurodnung abweichen. 31. Was ist die Hauptaufgabe der aneignenden Generation? Handlungsziel und Hauptaufgabe ist die Aneigung (gegenstandsorientiert). freie uni für alle Page 3

4 32. Was ist die Hauptaufgabe der vermittelnden Generation? Handlungsziel und Hauptaufgabe ist die Verrichtung der Tätigkeit selbst (handlungsorientiert), Vermittlung erfolgt nebenbei oder zusätzlich. 33. Was begrenzt die kulturelle Verschiedenheit? Kulturelle Verschiedenheit wird begrenzt durch die natürliche Umwelt der jeweiligen Lebensverhältnisse und durch die genetische Ausstattung des Naturwesens Mensch, sie ist aber auch gebunden an ihre jeweiligen Voraussetzungen in der Zeit (die Geschichtlichkeit der Kulturen). 34. Welches Problem bringt die Mortalität mit sich? Der Mensch als kulturelles Wesen steht vor dem Problem, seine kulturellen Errungenschaften über die Mortalitätsschwelle zu sichern, denn sonst müsste jede neue Generation von vorne beginnen und kulturelle Entwicklung könnte nicht stattfinden. Gelöst wird dieses Problem durch Erziehung, durch protpädische und pädeutische Prozesse der Vermittlung und Aneignung, mit denen gesellschaftlich relevante Kenntnisse, Fertigkeiten und Motive von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden. 35. Was ist der Unterschied zwischen dem Handlungsproblem und dem Erkenntnisproblem? Die theoretische Pädagogik betrachtet die Praxis der Erziehung als Gegenstand der Erkenntnis. Sie befasst sich nicht mit der Wahl einer bestimmten Handlungsmaxime (pädagogische Richtung), sondern mit dem sachlichen, strukturgesetzlichen Zusammenhang der als wählbar erscheinenden Handlungsmöglichkeiten. Alle Argumentationen sind ausgeschlossen, die von einem anderen als dem reinen Erkenntniswillen getragen sind; die normative Reflexion des Erziehens wird aufgrund der historischen Variabilität der Normen, Werte und Lebenseinstellungen ausgeblendet. Erkenntnisprobleme hören auf zu existieren, wenn sie gelöst werden. Für den Praktiker stellt sich eine pädagogische Frage hingegen in einer konkreten Situation, in der es zu handeln gilt, indem entsprechende Handlungsschritte gesetzt werden, bei denen gesellschaftliche sowie persönliche Normen und Zielsetzungen von großer Bedeutung sind. Die Erkenntnisse der theoretischen Pädagogik können dabei natürlich von größtem Nutzen sein. Handlungsprobleme können zwar gelöst werden, sie bleiben aber weiterhin bestehen bzw. ergeben sich immer wieder von Neuem. 37. Wozu braucht man Erziehung? Der Mensch als kulturelles Wesen steht vor dem Problem, seine kulturellen Errungenschaften über die Mortalitätsschwelle zu sichern, denn sonst müsste jede neue Generation von vorne beginnen und kulturelle Entwicklung könnte nicht stattfinden. Gelöst wird dieses Problem durch Erziehung, durch protpädische und pädeutische Prozesse der Vermittlung und Aneignung, mit denen gesellschaftlich relevante Kenntnisse, Fertigkeiten und Motive von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden. 38. Worin besteht das Problem der historischen Pädagogik? Das Problem der historischen Pädagogik liegt in ihrer Mittelstellung zwischen Geschichts- und Erziehungswissenschaft. Ihr Gegenstand sind die Erscheinungsformen des Pädagogischen und deren Zusammenhang und Wechselwirkung mit anderen geschichtlichen Erscheinungen (also Geschichtswissenschaft). Der Erziehungshistoriker muß aber Pädagogiker sein, um den Gegenstand überhaupt identifizieren zu können (also Erziehungswissenschaft). Der Reiz erziehungsgeschichtlicher Forschung liegt darin, die Bewegungen und Veränderungen der realen Erziehungen mit Blick auf das transhistorische Wesen der Erziehung zu verstehen. 39. Welche Vor- und Nachteile besitzt die Selbsterziehung? Einen Sonderfall der Vermittlung und Aneigung in einer Person, die sowohl Lehrer/Erzieher wie auch Zögling ist. Besonders schwierig, da der Zögling sich sämtlicher pädagogischer Tricks bewusst ist. So ist oft sehr viel Überzeugungsarbeit norwendig, um Widerstand aufzulösen und die Aneignung in Gang zu setzen. Vorteile werden von Sünkel keine genannt. 40. Was gelang Friedrich Schleiermacher? Um Wissenschaft zu sein muß die Pädagogik von Verhältnissen ausgehen, die nicht zufällig, sondern notwendig sind. Ein solches Verhältnis findet Schleiermacher in der Zeitdifferenz der Generationenabfolge, indem er den Erziehungsbegriff mit dem Generationenbegriff als reales gesellschaftliches Verhältnis verknüpft. Er postuliert zwei Generationen (die ältere und die jüngere) und ihre Verbundenheit miteinander (Weitergabe von Wissen, Fertigkeiten und Motiven). Erziehung ist daher nicht ein gesolltes, sondern ein gegebenes gesellschaftliches Phänomen. 36. Was bedeutet bisubjektive Tätigkeit? Eine Tätigkeit, die notwendigerweise die Tätigkeit zweier unterschiedlicher Subjekte ist, so etwa Erziehung als Prozess der Weitergabe des dritten Faktors zwischen Erzieher und Zögling mittels Vermittlung und Aneignung. freie uni für alle Page 4

5 41. Welche Dispositionen schlummern in jedem Menschen? Jeder Mensch verfügt über spontane Tätigkeitsdispositionen (dazu gehören Emotionen, Operationen des Verstands und der Vernunft und die Aneignungsdisposition). Jeder Mensch verfügt außerdem über genetische Dispositionen, die so lange latent sind, bis sie (in Form der disponierten Tätigkeit selbst) aktiviert werden. Der Zögling erweist das Vorhandensein der genetischen Disposition durch die Aneignung der nichtgenetischen Disposition. 42. Was ist die Aneignungsdisposition? Die Aneignungsdisposition ist eine nicht spezifische Tätigkeitsdisposition, die Grundlage und Vorasusetzung für die Aneignung aller anderen Tätigkeitsdispositionen darstellt. Durch jede vollzogene Aneignung einer Tätigkeitsdisposition verändert sie ihre Struktur und wächst an Umfang, Elastizität und Leistungskraft im Rahmen der individuell-genetisch bedingten Möglichkeiten. 43. Was sind die drei Grundaspekte der Erziehung? Erziehungsverhältnis: bezeichnet das strukturelle Verhältnis der beiden Teiltätigkeiten Vermitteln und Aneignen zueinander Erziehungsprozess: Verlauf der Erziehung Erziehungsfeld: geographische Region, historische Epoche, ethnische und geschlechtliche Zugehörigkeit, gesellschaftliche Klasse und politische Machtverhältnisse 44. Erkläre Binnenstruktur! Binnenstrukturen geben an, wie das Phänomen Erziehung in sich selbst strukturiert ist, dazu gehören die Beziehungsstrukturen des Erziehungsverhältnisses und die Zeitdifferenzstrukturen des Erziehungsprozesses. 45. Erkläre Außenstruktur! Außenstrukturen geben an, wie das Phänomen Erziehung mit dem jeweiligen gesamtgesellschaftlichen System verknüpft ist, dazu gehören die meisten Strukturen des Erziehungsfeldes. 46. Was sind die drei Hauptrichtungen der Erziehung bei tierischem Nachwuchs? Nachwuchsvorsorge: alle Maßnahmen zugunsten der Nachkommen auch ohne späteren Kontakt Nachwuchspflege: direkter intergenerativer Umgang (schützen, füttern, säubern, ) Nachwuchsvertreibung: Selbständigmachung der Jungen (größte Nähe zu menschlichem Erziehungsverhalten) 47. Wieso gibt es bei der 2. und 3. Stufe (Ausbildung, höhere Ausbildung) bei Tieren keine Erziehung? Tiere sind (unter menschlicher Anleitung) nicht nur zu Dressur und Abrichtung (Zirkuslöwe springt durch brennenden Reifen), sondern auch zu Ausbildung der zweiten Stufe (Ausbildung zu Lawinenhund, der nicht nur den Verschütteten finden, sondern ihn auch melden soll) und dritte Stufe (Aneignung komplexer Symbolsysteme durch höhere Primaten) fähig. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um Erziehung, da die Mortalitätsschwelle nicht überschritten wird, dh ein Tier ist (ohne Mensch und zumindest nach derzeitigem Wisssen) nicht in der Lage, diese Fertigkeiten auch an seinen Nachwuchs weiterzugeben. 48. Was ist intentionale Erziehung? Intentionale Erziehung ist die bewusste, absichtsgesteuerte Erziehung. 49. Was ist die Intentionalität des Funktionalen? Die Intentionalität des Funktionalen bezeichnet alle Erscheinungsformen der so genannten indirekten oder negativen Erziehung. 50. Was ist die Funktionalität des Intentionalen? Die Funktionalität des Intentionalen bezeichnet die Tätigkeit von Erziehungsfunktionären (Angestellte funktionaler Strukturen), die den Strukturzweck in ihren individuellen Willen übernommen haben. 51. Welche Formen der Vermittlungs-Aneignungs- Vorgänge gibt es? Vermittlungs-Aneignungs-Vorgänge können diskret/explizit (als eigene Tätigkeit, die von anderen unterschieden werden kann) und indiskret/implizit (ununterscheidbar mit anderen Tätigkeiten verbunden) ablaufen. 52. Was ist die Protopädie? Protopädie bezeichnet alle jene Aneignungs-Vermittlungs- Vorgänge, die diskret-explizit ablaufen, also nicht als gesonderte Vorgänge in Erscheinung treten, sondern auf dem Rücken anderer Tätigkeiten erfolgen. 53. Was ist die Pädeutik? Pädeutik bezeichnet alle jene Aneignungs-Vermittlungs- Vorgänge, die indiskret-implizit ablaufen, also klar als eigene Tätigkeiten erkennbar sind. 54. Wie ergänzen sich Protopädie und Pädeutik einander? Zwischen Protopädie und Pädeutik besteht kein statischer Gegensatz, sondern wechselseitige Ergänzung und dynamischer Übergang. Pädeutische Vorgänge können protopädischen zu Hilfe kommen, umgekehrt können sie Raum für die Entfaltung protopädischer Momente lassen und diese sogar methodisch einbeziehen. freie uni für alle Page 5

6 55. Was bedeutet die Dignität der Praxis? Schleiermachers berühmtes Theorem von der Dignität der Praxis" besagt, dass die Erziehung vor aller Theorie und unabhängig von ihr als Praxis existiert und einen bestimmten Typus" von Tätigkeiten ausbildet, der, weil er der Erkenntnis als Gegenstand vorgegeben ist, sich auch beim Hinzutreten der Theorie nicht verändert, sondern lediglich bewußter" wird. 56. Erziehung ist immer auch Teil des (kulturellen, gesellschaftlichen und historischen) Systems! Welche Schlussfolgerungen ergeben sich daraus? Erziehung sichert die Entwicklung einer Gruppe, indem kulturelle Errungenschaften (Wissen, Fertigkeiten, Motive) über die Mortalitätsschwelle tradiert werden, die das Wesen einer Gesellschaft ausmachen, und durch deren spezifische Ausprägungen eine Gesellschaft von anderen unterschieden werden kann. Erziehung ist also Grundlage des Fortbestands jedes kulturellen, gesellschaftlichen und historischen Systems. 57. Was bedeutet mimentische Aneignung einer Tätigkeitsdisposition? Mimetische Aneignung einer TD erfolgt, indem ich andere Menschen bei der Ausübung einer Tätigkeit beobachte, in der die TD disponiert ist (situative Teilnahme), und versuche, diese nachzuahmen. 58. Wer vor allem eignet sich TD mimetisch an? Kinder. 59. Vorherrschaft der protopädischen bzw. pädeutischen Strukturen in der Erziehungsgeschichte (frühe Gesellschaften? heute?) Protopädische Strukturen machen zu jeder Zeit und in jeder Gesellschaft den Großteil erzieherischen Einwirkens der älteren auf die jüngere Generation aus, die durch situative Teilnahme, Beobachtung und Nachahmung nicht nur die Ausführung bestimmter Tätigkeiten lernt, sondern auch Werte und Normen übernimmt, sowie zwischen üblichen und unerwünschten Verhaltensweisen unterscheiden kann. Mit zunehmender Differenzierung einer Gesellschaft nehmen pädeutische Strukturen an Bedeutung zu, die Weitergabe nichtgenetischer TD wird (zeitlich, räumlich und personell) von der Ausführung der Tätigkeit getrennt, um die Weitergabe und Aneignung effektiver zu gestalten. In unserer heutigen Gesellschaft wird Erziehung vor allem in ihrer institutionalisierter Form durch die verschiedensten Bildungseinrichtungen wahrgenommen. freie uni für alle Page 6

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