1 Systemisch-interkulturell

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1 1 Systemisch-interkulturell denken und handeln Hanna Eimmermacher Andrea Lanfranchi Janine Radice von Wogau 1.1 Warum dieses Handbuch? Unsere persönlichen Lebenswege wie auch beruflichen Erfahrungen mit Migrantinnen und Kollegen sowie Erfahrungen mit Politik und Gesellschaft haben uns veranlasst, dieses Buch herauszugeben. Der 11. September 2001 macht uns in tragischer Weise bewusst, dass Individuen und Kulturen schlecht in der Lage sind, mit Unterschieden umzugehen. Wir erleben täglich, wie schnell Konflikte zwischen Ethnien oder Nationen und verschiedenen Glaubenssystemen zu Gewalt und zerstörerischen Handlungen eskalieren. Unterschiede nicht nur zu akzeptieren, sondern sie zu achten und mit ihnen umzugehen, ist eine der großen Herausforderungen auf allen Gebieten unseres Lebens. Daher ist es unumgänglich Toleranz, Empathie und interkulturelle Kompetenz zu entwickeln, in der Familie, in der Gemeinde, in Kindergärten und Schulen, in den sozialen und Gesundheitsinstitutionen, am Arbeitsplatz Politische und gesellschaftliche Situation Zwischen Markt und Restriktion. Seit Jahren versuchen westeuropäische Länder wie Deutschland oder die Schweiz in ihrer Zuwanderungspolitik den Spagat zwischen Markt und Festung das heißt, zwischen Restriktionen und einschränkenden Selektionskriterien und weitgehender Liberalisierung in Form marktorientierter Öffnung (Wicker, 2003). Die transnationale Mobilität infolge der Öffnung Osteuropas mit dem Fall der Berliner Mauer, der Ausweitung der Europäischen Union, einer globalen Wirtschaft sowie der weltweiten virtuellen Vernetzung verlangt heute eine breit abgestützte, in sich stimmige Migrationspolitik. Sie muss die Zuwanderung auf der Grundlage qualifikationsorientierter Zulassungskriterien steuern, die Einbürgerungsbestimmungen lockern und mit geeigneten Konzepten die zivilgesellschaftliche Integration von Fremden fördern. Unsere Position ist: Jeder Mensch hat unabhängig von seiner kul- 1.1 Warum dieses Handbuch? 3

2 turellen oder ethnischen Herkunft und unabhängig von seiner Weltanschauung das Recht auf eine ihm angemessene und gerechte Behandlung. Interkulturelle Fähigkeiten fördern. In den aufnehmenden Gesellschaften muss die Entwicklung interkultureller Fähigkeiten und Kompetenzen auf breiter Basis vorangebracht werden. Solange dies nicht erfolgt, manifestiert sich der Missmut in breiten Bevölkerungsschichten in unübersehbaren Verhärtungen bis hin zu Überfremdungsängsten. Migrationsfragen werden losgelöst von jenen ökonomischen und sozialpolitischen, lokalen und globalen Kontexten diskutiert, innerhalb derer Mobilität überhaupt entsteht und eine Funktion erfüllt. Zahlen. In Deutschland stammen mehr als 10 Prozent der Bevölkerung aus Migrationsfamilien (Statistisches Bundesamt, 2003), 30 Prozent der Schulkinder aus zugewanderten oder erst kürzlich eingebürgerten Familien (Rau, 2000), der Anteil von Ehen zwischen Deutschen und Migrantinnen bzw. Migranten liegt bei 18,5 Prozent (iaf, 2003). Auch Österreich erreicht beinahe die 10-Prozent-Quote (Statistik Austria, 2003), während in der Schweiz der Anteil von Migranten sogar bei 20 Prozent liegt (Bundesamt für Zuwanderung, Integration und Auswanderung, 2003) Warum wir mit dem Persönlichen beginnen Die Diskussionen und die politischen und sozialen Bewegungen der 68er Generation machten uns darauf aufmerksam, wie eng unsere persönlichen Biographien, unsere beruflichen Tätigkeiten und unsere Lebensthemen mit unserer theoretischen Sicht und unseren politischen Einstellungen verbunden sind. Ein von der eigenen Erfahrung losgelöster wissenschaftlicher Prozess ist undenkbar, da wir gleichzeitig Subjekt und Objekt unserer Untersuchungen sind. In der feministischen Bewegung der 70er Jahre kamen Frauen zusammen, um über ihre persönlichen Probleme zu sprechen. Sie kamen zum Ergebnis, dass persönliche Themen keine Privatsache sind, sondern in die politischen und sozialen Strukturen einfließen. Um diese zu verändern, waren Selbstreflexion, Bewusstseinsbildung und politisches Engagement erforderlich Erfahrungen Janine Radice von Wogau Migration ist ein zentrales Thema in meinem Leben. Ich bin die Enkelin von süditalienischen und jüdisch-rumänischen Migranten in den USA, die dort ein ^ 4 1 Systemisch-interkulturelles Denken und Handeln

3 besseres Leben für sich und ihre Nachkommen gesucht haben. Geboren und aufgewachsen in Chicago, studierte ich in Seattle, Washington und machte dort meinen Master-Abschluss in Psychologie. Die Abenteuerlust trieb mich nach Südamerika, dort lernte ich Spanisch, arbeitete als Beraterin und Therapeutin in Ecuador und Chile, wo ich meinen deutschen Mann traf. Dort waren wir beide Außenseiter während des Pinochet-Regimes. Zusammen migrierten wir in den Nordosten Brasiliens, wo ich therapeutisch tätig wurde und sieben Jahre an zwei Universitäten lehrte, davon drei Jahre in einem Ausbildungsprogramm in systemischer Familientherapie. Als ich mit meinem badischen Mann und unserer damals neun Jahre alten, in Brasilien geborenen Tochter nach Deutschland kam, sprach ich kaum Deutsch und sah mich vielen der Schwierigkeiten ausgesetzt, wie sie normalerweise Migrierte erleben. Die Entschlossenheit, weiter als systemische Therapeutin zu arbeiten, und auch glückliche Fügungen öffneten Türen. Ich begann als Therapeutin in der Psychologischen Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensfragen mit Migranten auf Englisch, Spanisch und Portugiesisch und in Co- Therapie mit Kollegen auch auf Deutsch zu arbeiten. Die Nachfrage war so groß, dass ich 1996 eine private Praxis für Migrantinnen, binationale Paare und Familien eröffnete. Wie bei vielen Kollegen war auch meine Praxis durch das Psychotherapiegesetz von 1998 betroffen. Nach verschiedenen Anläufen verlor ich im August 2001 meine vorläufige Zulassung, mit der schmerzlichen Erkenntnis, dass nicht ich es war, die zurückgewiesen wurde, sondern dass die Bedürfnisse meiner Klienten nicht gesehen wurden und dass der gesamte interkulturelle Bereich von Seiten des nationalen Gesundheitssystems nicht in seiner Bedeutung gewürdigt wird (s. Kap. 8). Auch dieser Erfahrung verdanke ich meine Motivation, dieses Buch zu schreiben. Meine interkulturelle Kompetenz ist das Ergebnis meiner eigenen Geschichte, und dieses Buch ist Teil dieses Prozesses. Ich danke meinen Kollegen und Kolleginnen, der Familie und vor allem meinen Klienten und Klientinnen, die mir selbst durch meine Arbeit mit ihnen ein wenig Heimat finden halfen. Voilà! Hanna Eimmermacher Meine persönliche Motivation, mich beruflich mit Migrations- und Integrationsfragen zu befassen, hat rückblickend vielfältige Ursachen, die bis in meine Kindheit zurückreichen. Dabei ist Migration nicht mein eigentliches Grundthema, denn von außen betrachtet bin ich sehr deutsch. Die Erfahrungen sind andere, berühren aber unser Thema. Als Zwilling geboren, habe ich bis weit in die Pubertät hinein erfahren, was es heißt, immer als Einheit oder Gleiches wahrgenommen und bewertet zu werden. Oft hätte ich mir gewünscht, durch die individuelle Linse wahrge- 1.1 Warum dieses Handbuch? 5

4 nommen zu werden. Das war erst möglich, als ich mit 17 Jahren die Entscheidung für meinen eigenen persönlichen und beruflichen Weg getroffen habe. Aufgewachsen in einem Dorf im Rheinland, kam ich in den 50er und 60er Jahren mit Migranten, damals die sog. Gastarbeiter, kaum in Berührung. Für uns Kinder waren es die Rothaarigen, die Brillenschlangen, die unehelichen Kinder, die Scheidungskinder und die Kinder aus zugezogenen evangelischen Familien in unserer katholischen Volksschule, die die Gemüter aufs Heftigste bewegten. Sie waren diejenigen, die wir ausgrenzten und beschimpften, die keine Freunde fanden und gelegentlich auch von uns anderen Prügel bezogen. Wir waren überzeugt, die hätten es einfach nicht besser verdient. Meine innere Gesinnung wandelte sich allerdings bald. Zunehmend habe ich mich als Jugendliche mit jenen Mitschülerinnen solidarisiert, die eben aufgrund äußerer Merkmale nicht dazugehörten. Das hatte sicherlich nicht zuletzt auch mit mir selbst zu tun, denn ich fühlte mich oft als outsiderin unter den insidern. Die Zeit des Feminismus, der eigene Weg der Emanzipation, die Beschäftigung mit gesellschaftspolitischen Fragen sind einige weitere Puzzlesteine meines Motivations-Bildes. Von meinen eigenen kleinen Migrationserfahrungen möchte ich hier nur zwei Beispiele anführen, die ihre Spuren hinterlassen haben verbrachte ich ein halbes Jahr in Lateinamerika. Von einer Ausnahme abgesehen habe ich Menschen erlebt, die offen, neugierig und hilfsbereit waren, die mir spontan und herzlich ihre Gastfreundschaft anboten. Ich kam als ein anderer Mensch ins kalte Deutschland zurück und habe mir damals vorgenommen, diese Erfahrung ein Stück weit in mein Leben und in die Begegnung mit Fremden hinein zu nehmen. Ganz anders dagegen 1977 meine innerdeutsche Migration aus dem Rheinland nach Freiburg im Breisgau. Keine Kontakte, der alemannischen Sprache nicht mächtig, das mir entgegengebrachte Misstrauen bei der Zimmersuche, das alles hat mich damals erschüttert. Mein erstes Jahr in der innerdeutschen Fremde hat mir einen Hauch dessen vermittelt, was Migrantinnen und Migranten tagtäglich und über Jahre hinweg erleben und ertragen müssen. Mein beruflicher Einstieg in die Migrationsarbeit im Jahr 1990 ist dennoch einem Zufall zu verdanken; die Stelle war ausgeschrieben und ich war einfach interessiert und neugierig. Letztlich verdanke ich viele Erkenntnisse den zum Teil heftigen und kontroversen Diskussionen mit meinen Kolleginnen aus Süd-Ost-Asien und Lateinamerika. Andrea Lanfranchi Ich stamme aus Poschiavo, einem Schweizer Bergdorf im Kanton Graubünden. Meine Mutter kommt aus einer Bauernfamilie, die in einer Pension Touristen ^ 6 1 Systemisch-interkulturelles Denken und Handeln

5 und Schmuggler beherbergte und gleichzeitig den Dorfladen sowie die Post betrieb; mein Vater war wie schon sein Vater Lehrer und Fischzüchter. Mit fünfzehn ging ich, wie alle anderen, die eine Mittelschule besuchen wollten, in die nächstgelegene Stadt (Chur ist mit der Rhätischen Bahn nach 120 Kilometern, drei Pässen, vier Stunden Fahrzeit und zwei Mal umsteigen zu erreichen). Ich mietete ein Zimmer, lernte Deutsch und wurde ebenfalls Lehrer im Bewusstsein, dass dies eine Zwischenstation sei. So kam ich nach Zürich an die Uni und studierte so gut es ging, in der Zeit der Zürcher Jugendunruhen Psychologie, Psychopathologie und Sonderpädagogik. Nach dem Studium wurde ich als Ausländerpsychologe beim Schulärztlichen-Schulpsychologischen Dienst der Stadt Zürich angestellt. Es war Mitte der 80er Jahre, und in den Schulen des Stadtzentrums stammte rund die Hälfte der Kinder aus Italien, Spanien oder dem damaligen Jugoslawien. Eines Tages überwies mir die Kollegin aus der Schulpsychiatrischen Abteilung einen Fall mit der von ihr eingetragenen Diagnose Ethnodebilität. Ich empfand dieses Konstrukt und die Umstände der Fallbearbeitung als derart skandalös, dass ich mich entschloss, darüber meinen ersten Fachartikel zu schreiben (Lanfranchi, 1988). Nach der Promotion arbeitete ich als Dozent und Forscher an der Hochschule für Soziale Arbeit und neuerdings an der Hochschule für Heilpädagogik. Dazwischen leitete ich die Fachstelle für Interkulturelle Pädagogik in der Lehrerbildung des Kantons Zürich. In all diesen Jahren habe ich bei den Kolleginnen und Kollegen sowie bei den Studierenden vielfach den guten Willen beobachtet, mit der sprachlichen und kulturellen Vielfalt in unseren Schulen und bei unserer Klientel in Beratung und Therapie engagiert und professionell umzugehen. Ich habe aber auch immer wieder feststellen müssen, dass manchmal elementares Wissen über die reellen Bedingungen von Migrantinnen und Migranten in unserer Gesellschaft sowie geeignete Instrumente für das Gelingen einer interkulturellen Kommunikation fehlten. Also habe ich begonnen, Grundlagen interkultureller Kompetenz zu erarbeiten und in Kursen und Publikationen (z. B. Lanfranchi, 2002a) weiter zu vermitteln, die sich auf das Meilener Konzept des Fallverstehens in der Begegnung und der affektiven Kommunikation stützen (Welter-Enderlin & Hildenbrand, 1996). Heute arbeite ich, neben meiner Tätigkeit als Hochschuldozent und Forscher, als Psychotherapeut in eigener Praxis sowie als Mitarbeiter des Ausbildungsinstituts für systemische Therapie und Beratung in Meilen, wo ich mit meiner Familie lebe. Von dort und aus der Stadt Zürich kommt meine psychotherapeutische Klientel: Es sind vor allem Einzelne und Familien aus Mittelmeerländern sowie Paare mit den unterschiedlichsten kulturellen Hintergründen. 1.1 Warum dieses Handbuch? 7

6 1.2 Theoretische Orientierung Es ist uns, den Herausgeberinnen und dem Herausgeber, wichtig und es ist Ihr gutes Recht, dass Sie zu Beginn des Buches erfahren, wo wir theoretisch stehen. Selbst in unserer kleinen wenngleich bunten Gruppe waren während der Arbeit an diesem Praxishandbuch kontroverse Diskussionen und Verständigungsprozesse nötig, die wir immer auch als Gewinn erlebt haben. Wir hoffen, dass die nachfolgenden Erläuterungen und Definitionen Ihnen Anregung und Hilfe bieten, über Ihre eigenen Standpunkte zu reflektieren und sie gemeinsam mit anderen zu diskutieren Interkulturelle oder transkulturelle Kompetenz? Seit Jahren gibt es dies vor allem in der Psychotherapie die Diskussion um den richtigen Begriff. Auch wir blieben davon nicht verschont. Schließlich haben wir uns für den Begriff interkulturelle Kompetenz entschieden. Zwar hat der Begriff transkulturelle Kompetenz in der Ethnopsychiatrie und auch in der Psychoanalyse seinen Platz, aber in der sozialen Arbeit und auch in der Politik hat sich der Begriff interkulturelle Kompetenz etabliert (vgl. Kap. 6). Fähigkeiten. Nach Hinz-Rommel (1996, S. 20) ist interkulturelle Kompetenz eine der wesentlichen Fähigkeiten, angemessen und erfolgreich in einer fremdkulturellen Umgebung oder mit Angehörigen anderer ethnischer Gruppen zu kommunizieren. Bestandteile interkultureller Kompetenz sind neben notwendiger Fachlichkeit, einem angemessenen Methodenrepertoire und migrationsrelevanten Sachkenntnissen u. a. eigenkulturelle Bewusstheit, Authentizität, Selbstsicherheit, kommunikative Kompetenz, Flexibilität, Stresstoleranz, Empathie, Achtung und Respekt, Rollendistanz, Sprachkenntnisse sowie die Fähigkeit, die Perspektive der Kommunikationspartner einzunehmen, und die Fähigkeit, mit Widersprüchlichkeiten ohne Irritationen umzugehen. Uns ist es wichtig, der weit verbreiteten Gewohnheit, Interaktionsschwierigkeiten mit Kulturunterschieden zu begründen (Schlagwort Kulturkonflikt ), das Konzept der interkulturellen Kompetenz als Teil des professionellen Handelns entgegenzusetzen. Sie werden folglich in diesem Praxishandbuch nichts über den Umgang mit fremden Kulturen finden, weil solche Ansätze die Lebenswelten von Migranten und Migrantinnen meist auf kulturelle Kategorien und Stereotype reduzieren und der individuellen Biographie, der persönlichen Migrationsgeschichte, den Strategien und Ressourcen sowie dem Alltag nicht Rechnung tragen. ^ 8 1 Systemisch-interkulturelles Denken und Handeln

7 Keine Rezepte. Sie werden auch keine Guidelines im Sinne von Kulturrezepten finden, sondern Anregungen bzw. Hinweise, wie Hintergrundwissen einerseits und die Auseinandersetzung mit eigenen Wertvorstellungen und soziokulturellen Hintergründen andererseits kombiniert werden können damit interkulturelle Kompetenz entstehen und wirken kann Warum systemisch-interkulturelle Kompetenz? Man könnte sagen, auf einem Bein steht man schlecht. Sowohl über Systemtheorien als auch über Migrations- bzw. interkulturelle Arbeit gibt es eine Menge an Fachliteratur. Nach unserer Auffassung bedarf es einer Synthese dieser beiden Ansätze für die Beratung und Therapie mit Migranten und Migrantinnen. Migration ist mehr als seine Heimat, sein Geburtsland zu verlassen; es bedeutet vertraute auch stützende Systeme zu verlassen und sich in neue hineinzufinden. Die Beiträge zur Systemtheorie (Kap. 4), zur Netzwerkarbeit (Kap. 5) und zur Sprache (Kap. 7) versuchen aufzuzeigen, warum es gerade für die Arbeit mit Migranten und Migrantinnen so wichtig ist, beide Aspekte den systemischen und den interkulturellen zusammenzuführen. Für Therapie und Beratung hat die Systemtheorie wesentlich dazu beigetragen, dass Störungen und Konflikte nicht von vorne herein individualisiert und pathologisiert, sondern mit dem sozialen und kulturellen Kontext vernetzt werden. Blick durch die systemische Linse. Interkulturelle Arbeit in Beratung und Therapie im oben beschriebenen Sinn muss sich den Blick durch die systemische Linse zu eigen machen, d. h. über das Kulturelle hinausgehend das Individuum auch in seiner Verortung in den unterschiedlichsten Systemen wahrnehmen, um gemeinsam geeignete Lösungen zu entwickeln und Selbsthilfepotentiale zu (re-)aktivieren. 1.3 Von Außenseitern lernen Wenn Sie am Rand oder an den Berührungspunkten von Kulturen leben, haben Sie sich eine sehr privilegierte Stellung erworben. Patricia Hill Collins, eine afroamerikanische Akademikerin beschreibt in ihrem Artikel Learning from the Outsider Within Vom Außenseiter lernen (1991) die Außenseiter, die de facto Innenseiter sind. Ihr Thema ist die besondere Perspektive von denen, die in unterschiedlichen kulturellen Zusammenhängen gleichzeitig leben professionell, sozial und national mit allen Schwierigkeiten und dem Reichtum, die diese Position mit sich bringt. 1.3 Von Außenseitern lernen 9

8 Durch Engagement innerhalb einer community und durch Ausschluss aus einer community ergeben sich vielfältige Identitäten. Machtbeziehungen spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Diese Menschen, die im Grenzgebiet leben, erwerben das, was Collins oppositional knowledge, gegensätzliches Wissen nennt. Migranten sind ein gutes Beispiel für Außenseiter, die Innenseiter sind. Sie bringen aus ihren eigenen Kulturen und ihren persönlichen Biographien Ressourcen mit, die häufig nicht anerkannt werden. Dies bedeutet einen gesellschaftlichen Verlust für die Aufnahmeländer. Diese Außen-Innen-Seiter haben mit ihrer besonderen Perspektive viel anzubieten und es lohnt sich hinzuhören und zu lernen Kultur und kulturelle Integration Über das, was Kultur ist, lässt sich sicherlich trefflich streiten, und es gibt auch nicht die eine Definition. Bevor wir Ihnen verschiedene Definitionen von Kultur zur Reflexion oder Diskussion anbieten, möchten wir zunächst deutlich sagen, was Kultur nicht ist: Kultur ist nicht statisch, sie ist nicht homogen, sie macht sich nicht an nationalen Grenzen oder anders definierten Räumen fest, sie ist keine Konstante, die geeignet wäre, Gruppen von Menschen zu klassifizieren und zu bewerten. Wir wenden uns aus diesem Grund gegen die häufig gebrauchten Begriffe Kulturkreis und Kulturraum, weil sie eben genau dieses Bild vermitteln. Annita Kalpaka (Kap. 3) und Thomas Hegemann (Kap. 6) legen ihren Ausführungen Kulturdefinitionen zugrunde, die für unsere Beschäftigung mit der Thematik leitend sind. Inseln. Aus dem Blickwinkel der Migrantinnen ist kulturelle Integration ein Prozess, bei dem man Inseln entdeckt, auf denen man sich zu Hause fühlen kann. Die Herausforderung besteht darin, diese Inseln zu einem Archipel zusammen zu fügen, der durch Brücken und Stege verbunden ist. Der Integrationsprozess ist sicherlich nicht immer leicht: Oft gibt es konkurrierende Prioritäten oder Werte, die Konflikte nach sich ziehen. Einerseits ist es wichtig, die eigene kulturelle Identität beizubehalten, andererseits gibt es den Wunsch nach Zugehörigkeit. Für die Aufnahmegesellschaft bedeutet kulturelle Integration die Verantwortung, den Migranten die hierfür erforderlichen Bedingungen anzubieten, und zwar im Rechts-, Sozial-, Bildungs- und Gesundheitssystem. 10 ^ 1 Systemisch-interkulturelles Denken und Handeln

9 1.3.2 Sprache prägt Bewusstsein Manche Begriffe in diesem Handbuch werden Ihnen fremd erscheinen und bedürfen einer Erläuterung. Grundsätzlich sprechen wir in diesem Handbuch von Migranten/Migrantinnen oder Migrierten. Entscheidend sind die mit Migration verbundenen Prozesse und die sich daraus ergebende Herausforderung zur Gestaltung von Übergängen im weitesten Sinne (Kap. 2). Dabei sind wir uns der Tatsache bewusst, dass wenn wir von Migrierten sprechen eine sehr heterogene Gruppe dahinter steht, sei es hinsichtlich ihres rechtlichen, sozialen, wirtschaftlichen oder Bildungsstatus. Wo Differenzierungen notwendig sind, sprechen wir von Ausländern, Aussiedlern, Flüchtlingen oder Asylbewerbern; sie finden aber auch z. B. den Begriff Zugewanderte. Wir bevorzugen die Bezeichnungen Migrationsfamilien und Migrationskinder, um damit den vielfältigen Formen Ausdruck zu geben: es gibt Migrationsfamilien der ersten Generation (alle sind zugewandert), Migrationsfamilien der zweiten Generation (alle sind im Aufnahmeland geboren), in vielen Familien gibt es beides (Zugewanderte und im Aufnahmeland Geborene), es gibt Migrationsfamilien mit unterschiedlichem Rechtsstatus (z. B. Aussiedler und Ausländer in einer Familie oder Familien, wo Mitglieder die Staatsbürgerschaft des Aufnahmelandes angenommen haben und andere nicht). Migrationsarbeit berücksichtigt diese Vielfalt und sie hat immer eine politische Dimension. Sie orientiert sich an einer gesellschaftlichen Landschaft, die von Wanderung charakterisiert ist, zeigt mögliche Wege der Integration auf und gewährt Migranten und Migrantinnen die notwendige Unterstützung. Sie engagiert sich für die Selbstbestimmung, Teilhabe und Beteiligung der Migrierten in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens (vgl. Lutz, 1992). Ein weiteres Dilemma ist die Verwendung der Termini Therapie und Beratung. Wir haben den pragmatischen Weg eingeschlagen, diese Begriffe austauschbar zu benutzen. 1.4 An wen sich das Handbuch richtet In eigener Sache das männlich-weibliche Dilemma Den Herausgeberinnen und dem Herausgeber waren die Berücksichtigung von Genderaspekten und die Verwendung einer gendergerechten Sprache wichtig. Hier haben uns leider die Vorschriften bzw. Sprachregelungen des Verlags enge Grenzen gesetzt. Wir wollten uns allerdings mit einer durchgängig männlichen Schreibweise nicht abfinden. Um diesem Dilemma zu entgehen, haben wir 1.4 An wen sich das Handbuch richtet 11

10 für alle Mitwirkenden wenn auch nicht kritiklos die Regelung getroffen, dass männliche und/oder weibliche sowie neutrale Schreibweisen wie etwa Migrierte, Zugewanderte, Berufspersonen, Index-Person, Ratsuchende usw. abwechselnd verwendet werden. Wir müssen dabei in Kauf nehmen, dass dies zu Unschärfen führen kann, wenn speziell männliche oder weibliche Personen oder Gruppen gemeint sind Migrationsarbeit weiterentwickeln Unser Handbuch richtet sich an alle, die hauptberuflich oder ehrenamtlich im sozialen, therapeutischen oder medizinischen Bereich tätig sind und die das Interesse haben oder für sich die Notwendigkeit sehen, ihre Arbeit mit Migranten zu reflektieren, zu intensivieren und weiter zu entwickeln. Erfahrene Autoren und Autorinnen geben in diesem Handbuch mit ihren Theorie- und Praxisbeiträgen einen umfassenden Überblick über die Grundlagen und die vielfältigen Möglichkeiten systemisch-interkulturellen Handelns in der sozialen und therapeutischen Arbeit. Wir laden Sie, liebe Leserinnen und Leser, ein, motiviert und angeregt durch die Lektüre, sich zukünftig durch systemisch-interkulturelles Denken und Handeln leiten zu lassen und die Welt durch diese doppelt geschliffene Linse zu betrachten. Sie schärft die Wahrnehmung für kulturelle und systemische Dimensionen, die in unserem Leben auf allen Ebenen und in allen Beziehungen wirken. Ist die Tür erst einmal geöffnet, wird der Blick durch diese Linse zum festen Bestandteil, das Leben mit seiner Vielgesichtigkeit wahrzunehmen und sein Handeln daran auszurichten. 12 ^ 1 Systemisch-interkulturelles Denken und Handeln

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