Ergebnisse aus dem WAMP-Projekt. Vortrag auf dem Kongress Medizin und Gesellschaft 2007 vom September 2007 in Augsburg
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- Ursula Beutel
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1 Rolf Müller, Zentrum für Sozialpolitik, Universität Bremen Einfluss der DRGs auf den Entlassungszeitpunkt im Krankenhaus Ergebnisse aus dem WAMP-Projekt Vortrag auf dem Kongress Medizin und Gesellschaft 2007 vom September 2007 in Augsburg Zentrum für Sozialpolitik Universität Bremen Gefördert und unterstützt durch: Landesärztekammer Hessen
2 Inhalt der Präsentation Vorstellung des Projekts WAMP (Fragestellung, Daten und Methoden) Datenbeschreibung: Befragungsdaten; Routinedaten Ergebnisse: Beurteilungen aus Sicht der Patienten Ergebnisse: Beurteilungen aus Sicht der Pflegekräfte Ergebnisse: Beurteilungen aus Sicht der Ärzte Ergebnisse: Verschiebungen der Entlasszeitpunkte bei speziellen Diagnosen Fazit
3 Vorstellung des Projekts WAMP (Fragestellung, g, Daten und Methoden)
4 Projekt WAMP Wandel von Medizin und Pflege im DRG-System Zentrum für Sozialpolitik, litik Universität ität Bremen Dr. Bernard Braun, Dr. Petra Buhr, Dr. Rolf Müller Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung Prof. Dr. Rolf Rosenbrock, Dipl. Soz. Sebastian Klinke Förderung und Unterstützung durch Hans-Böckler-Stiftung GEK Ver.di Landesärztekammer Hessen
5 Befürchtungen durch die DRG-Einführung Et Entwicklung ikl eines ethisch-moralischen h h Konflikts zwischen Ökonomie und Gesundheitsversorgung Steigende Fallzahlen und kürzere Liegezeiten steigende Arbeitsbelastung in der Pflege durch mehr Dokumentation und pflegeintensivere Patienten (mehr Fälle kürzere Liegezeiten) Zunahme von gesundheitlich/medizinisch zu frühen oder auch blutigen Entlassungen von Patienten Verschlechterung der Versorgung multimorbider Patienten durch das Aufsplitten ihrer Situation in einzeln zu versorgende Krankheiten und wiederholte Aufnahmen ins Krankenhaus (Stichwort: Zunahme der Rehospitalisierung)
6 Fragestellungen des Projekts WAMP Es besteht die Aussage, dass die Einführung der DRGs ein folgenreiches Unterfangen ist, durch das die Ökonomie und der Versorgungsprozess maßgeblich beeinflusst wird. Daher stellen sich im Rahmen der DRG-Einführung folgende Fragen: Welche institutionellen internen und externen Anpassungsstrategien finden statt? Wie verändern sich der medizinische und pflegerische Arbeitsprozess sowie die Bedingungen und der normativer Bezugsrahmen ärztlicher und pflegerischer Arbeit? Wie verändern sich die Beziehungen zwischen Patient und Krankenhaus? In welchem Zusammenhang stehen Arbeitsbedingungen, g Arbeitsinhalte, Arbeitszufriedenheit und Interaktionsbeziehungen zwischen Patienten und Beschäftigten? Welche Folgen ergeben sich als Resultat dieser Veränderungen für die Versorgungsqualität?
7 Methodische Schwierigkeiten bei der Beantwortung der Frage nach den DRG-Folgen Die Analyse von Veränderungen erfordert verlässliche li und prozessnahe Beobachtungen/Messungen zu verschiedenen Zeitpunkten (Vorher-Nachher-Analyse) Die DRGs sind selbst im Wandel. Sie verändern sich im Zuge der Marktmechanismen [Stichwort: lernendes System; z. B. neue DRGs in Geriatrie i oder Pädiatrie] i Bestimmung des Ausgangszeitpunkts und des Ausgangszustands. Es gibt Hinweise, dass viele Veränderungen nichts mit den jetzigen DRGs zu tun haben und schon länger oder zeitlich zusammen liegend mit den DRGs wirken: z. B. Budgetierung; Fallpauschalen seit 1996; Datenübermittlung nach 301 SGB V; Qualitätsberichte nach 135 SGB V und 137 SGB V. Es gibt Hinweise auf die große Bedeutung traditioneller Bedingungen der Krankenhausarbeit wie z.b. der speziellen Chefarzt-Hierarchie Welche Indikatoren für Veränderungen (z. B. blutige Entlassung oder clinical pathways ) gewinnt man wie und über wen oder was (z. B. Befragungen von Akteuren und Patienten oder Experten-Panel)?
8 Methoden und Datenquellen im DRG-Projekt WAMP von WZB und ZeS Sozialwissenschaftliche i h Analysemethoden und Fragestellungen. Der Fokus liegt auf dem Versorgungsprozess als Interaktion zwischen Patienten und Professionen und zwischen den Professionen. Die Betrachtung bezieht aber auch die strukturelle Veränderung mit ein. Mehrfache h inhaltlich li h sehr ähnliche h schriftlich-standardisierte h di i Patienten-, Pflegekräfte- f und Ärztebefragungen in den Jahren Personenbezogene Analysen von stationären und ambulanten Versorgungsketten mit GEK- Routinedaten. Interviewbasierte qualitative Fallstudien in Krankenhäusern Krankenhausstatistik des Statistischen Bundesamtes. BIBB/IAB und BIBB/BAuA Erwerbstätigenbefragung.
9 Datenbeschreibung: Befragungsdaten; g Routinedaten
10 Beschreibung der quantitativen Daten Krankenhauspatienten-Befragung t 2003: bundesweite schriftlich h standardisierte di i t Befragung von bis 80-Jährigen, die zuletzt Ende 2002 im Krankenhaus gelegen hatten. Rücklauf: (67,1 %). Krankenhauspatienten-Befragung 2005: bundesweite schriftlich h standardisierte di i Befragung von bis 80-Jährigen, die zuletzt Ende 2005 im Krankenhaus gelegen hatten. Rücklauf: (58,2 %). Krankenhauspflegekräfte-Befragung 2003: bundesweite schriftlich standardisierte Befragung von Krankenschwestern/-pflegern (Berufskennziffer 853); Rücklauf: (59,8 %); für Auswertung selektiert: Krankenhauspflegekräfte-Befragung 2006: bundesweite schriftlich standardisierte Befragung von Krankenschwestern/-pflegern (Berufskennziffer 853; Wirtschaftszweig 8511 Krankenhaus). Rücklauf: (46,5 %); für Auswertung selektiert: Krankenhausärzte-Befragung 2004: schriftlich standardisierte Befragung von Assistenz-, Ober- und Chefärzten in Hessischen Krankenhäusern. Rücklauf: (39,8 %); für Auswertung selektiert: Krankenhausärzte-Befragung 2005: schriftlich standardisierte Befragung von Ärzten in Hessischen Krankenhäusern. Rücklauf: (36,1 %); für Auswertung selektiert: GEK-Routinedaten; derzeit ca. 1,6 Mio. Versicherte; deutschlandweit relativ gleichmäßig g verteilt.
11 Ergebnisse: Beurteilungen aus Sicht der Patienten
12 Fanden Sie die Dauer Ihres Krankenhausaufenthaltes richtig? Beurteilungen der Dauer in den Jahren 2003 und 2005 durch Patienten Quelle: Patientenbefragungen 2003 und 2005.
13 Regressionsmodell 1 zur Aufenthaltsdauer Abhängige Variable zu kurz Quelle: Patientenbefragung 2003 und 2005.
14 Regressionsmodell 2 zur Aufenthaltsdauer Abhängige Variable zu kurz Quelle: Patientenbefragung 2003 und 2005.
15 Ergebnisse: Beurteilungen aus Sicht der Pflegekräfte
16 Wie beurteilen Sie die Entlassungszeitpunkte in Ihrer Station / Abteilung / Klinik? Der Entlassungszeitpunkt liegt % 12 1,2 1,3 90% 80% 18,2 22,0 70% 60% durchgängig zu früh 45,0 häufiger zu früh 56,4 50% meist richtig häufiger zu spät 40% durchgängig zu spät 30% 20% 10% 22,8 28,1 0% 1,5 3,6 Welle 2003 Welle 2006 Quelle: Pflegekräftebefragung 2003 und Werte standardisiert nach Alter und Geschlecht.
17 Regressionsmodell 1 zum Entlassungszeitpunkt Abhängige Variable häufiger zu früh oder durchgängig zu früh Quelle: Pflegekräftebefragung 2003 und 2006.
18 Regressionsmodell 2 zum Entlassungszeitpunkt Abhängige Variable häufiger zu früh oder durchgängig zu früh Quelle: Pflegekräftebefragung 2003 und 2006.
19 Ergebnisse: Beurteilungen aus Sicht der Ärzte
20 Wie beurteilen Sie die Entlassungszeitpunkte in Ihrer Station / Abteilung / Klinik? Der Entlassungszeitpunkt liegt % 12 1,2 1,5 22,4 24,1 80% 60% durchgängig zu früh häufig zu früh 40% 62,22 63,2 meist richtig häufig zu spät durchgängig zu spät 20% 0% 13,0 10,3 1,1 0,8 Welle 2004 Welle 2005 Quelle: Ärztebefragung 2004 und Werte standardisiert nach Status.
21 Regressionsmodell 1 zum Entlassungszeitpunkt Abhängige Variable häufiger zu früh oder durchgängig zu früh Quelle: Ärztebefragung 2004 und 2005.
22 Regressionsmodell 2 zum Entlassungszeitpunkt Abhängige Variable häufiger zu früh oder durchgängig zu früh Quelle: Ärztebefragung 2004 und 2005.
23 Ergebnisse: Verweildauern und Rehospitalisierung Analysen mit Routinedaten Dorsopathien - Rückenleiden (ICD-9: ) Erkrankungen des zerebrovaskulären Systems - Gefäßerkrankung im Gehirn (ICD-9: ) Katarakt - grauer Star (ICD-9: 366) innere Kniegelenksschädigungen (ICD-9: 717)
24 Aufenthaltsdauern bei Dorsopathien - Rückenleiden (ICD-9: )
25 Erneuter stationärer Aufenthalt mit der Diagnose Dorsopathie (ICD ) nach einem vollstationären Aufenthalt mit der Diagnose Dorsopathie
26 Erneuter stationärer Aufenthalt mit anderer Diagnose als Dorsopathie (ICD ) nach einem vollstationären Aufenthalt mit der Diagnose Dorsopathie
27 Aufenthaltsdauern bei Erkrankungen des zerebrovaskulären Systems - Gefäßerkrankung im Gehirn (ICD-9: )
28 Erneuter stationärer Aufenthalt mit der Diagnose "Krankheit des zerebrovaskulären Systems" (ICD ) nach einem vollstationären Aufenthalt mit der Diagnose "Krankheit des zerebrovaskulären Systems"
29 Erneuter stationärer Aufenthalt ohne Diagnose "Krankheit des zerebrovaskulären Systems" (ICD ) nach einem vollstationären Aufenthalt mit der Diagnose "Krankheit des zerebrovaskulären Systems"
30 Aufenthaltsdauern bei Erkrankungen mit der Diagnose Katarakt - grauer Star (ICD-9: 366)
31 Erneuter stationärer Aufenthalt mit der Diagnose "Katarakt" nach vollstationärem Aufenthalt mit der Diagnose "Katarakt"
32 Erneuter stationärer Aufenthalt ohne Diagnose "Katarakt" nach vollstationärem Aufenthalt mit der Diagnose "Katarakt"
33 Aufenthaltsdauern bei inneren Kniegelenksschädigungen (ICD-9: 717)
34 Erneuter stationärer Aufenthalt mit der Diagnose Kniegelenksschädigungen nach vollstationärem Aufenthalt mit der Diagnose Kniegelenksschädigungen
35 Erneuter stationärer Aufenthalt ohne Diagnose Kniegelenksschädigungen nach vollstationärem Aufenthalt mit der Diagnose Kniegelenksschädigungen
36 Fazit Erhöhung des Anteils derer, die die Verweildauer für zu kurz halten bzw. den Entlassungszeitpunkt für zu früh erachten. Konsistente Ergebnisse bei Patienten, Pflegekräften und Ärzten. noch? noch? fehlende Signifikanz im zeitlichen Vergleich. Allgemeine Verkürzung der Aufenthaltsdauern auch für einzelne Diagnosen. Wegfall ganz kurzer vollstationärer Verweildauern auf Grund der Einführung der ambulanten Operationen aber wohl auch als Reaktion auf die Einführung der unteren Grenzverweildauer. Keine besonderen Auffälligkeiten bezüglich erhöhter Rehospitalisierung, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auf verminderte Versorgungsqualität im Krankenhaus zurückzuführen wäre.
37 Finish Danke Für Ihre Aufmerksamkeit k
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