Computer- und Internetsucht

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Computer- und Internetsucht"

Transkript

1 Computer- und Internetsucht Die Faszination virtueller Welten Andreas Richterich HELIOS St.-Josefs-Hospital Bochum-Linden

2 1

3 2

4 3

5 4

6 Vorstellung und Vorstellungen Vor 1985 geboren? Mitglied in einem sozialen Netzwerk im Netz? Mitglied in einem realen sozialen Netzwerk? Ärztinnen / Psychotherapeutinnen / weitere? Arbeit vorwiegend mit Kindern und Jugendlichen? Professionelle Erfahrung mit Menschen, die problematisches Verhalten in Bezug auf Internet oder Computer zeigen? Private Erfahrung mit Menschen, die problematisches Verhalten in Bezug auf Internet oder Computer zeigen? 5

7 Programm RL, MMORPG und WoW: Der Technolekt der Computerspiele Nosologie, Klassifikation und Epidemiologie Prinzipien erfolgreicher Spiele: Suchtpotential und Gemeinschaft Wirkmechanismen und Folgerungen für Prävention und Therapie Therapiemöglichkeiten und Versuch einer konstruktiven Haltung 6

8 Babylon? leveln loot WoW Warez MMORPG TS RL IG Gosu Raid cpm 7

9 Rasante Veränderung Im Jahr 2007 wurde erstmals die 40-Millionen- Grenze der Internet-Nutzung durchbrochen (62.7%) Millionen Deutsche nutzten 2007 regelmäßig das Internet noch 1997 waren es erst 6.5% (!) Digital Natives / Digital Immigrants 8

10 Programm RL, MMORPG und WoW: Der Technolekt der Computerspiele Nosologie, Klassifikation und Epidemiologie Prinzipien erfolgreicher Spiele: Suchtpotential und Gemeinschaft Wirkmechanismen und Folgerungen für Prävention und Therapie Therapiemöglichkeiten und Versuch einer konstruktiven Haltung 9

11 Babylon! leveln loot WoW Warez MMORPG TS RL IG Gosu Raid cpm Einen Spielcharakter Stufen ansteigen lassen Beute World of warcraft Illegale Downloads Massively Multiplayer Online Role Playing Games Teamspeak Real Life In Game Ehrentitel für schnelle Spieler Beutezug mit vielen Spielern Clicks per Minute = Mausgeschicklichkeit 10

12 Terminologie und Abkürzungen WEB www CERN - Hypertext Google Skype WEB

13 WEB 2.0 Facebook Schüler VZ / Studi VZ Myspace Twitter (OpenBC) Xing Netzwerke für verschiedenste Interessen Verlinkung insb. zu Blogs, Podcasts und YouTube 12

14 WEB 2.0 Kommunikation als Neue Religion? Chat 13

15 Myspace etc. Marco. Marco hat 540 Freunde 14

16 Abkürzungen ICQ englisch ausgesprochen: i seek you (ich suche Dich) Chat (engl.: plaudern, unterhalten) - Ursprünglich nur Text, Inzwischen auch Bilder, Ton, Video (!) - Emoticons aus :-); lol; rofl BLOG (engl. aus web und log ) digitales Tagebuch Download - Musik, Bilder, Warez MMORPG - RPG - ORPG - MORPG - WoW > 12 Millionen aktive Abonnenten 15

17 Begriffe zu Internetspielen Equipment - Ausrüstung, Ausstattung Gold - Währung im Spiel Headset - Kopfhörer mit einem Mikrophone an der Seite. TS - (Team Speak) = Sprachübertragung über das Internet IG - (in Game) = im Spiel (dt.) bezieht sich nur auf das Spiel RL - (real Life) = das wahre Leben; alles außerhalb des Spieles Quests - (dt. Suche) Auftrag oder Aufgaben Instanzen - Bereiche, die nur in Gruppen betreten werden können Gilden - Zusammenschluss von Spielern (online) Raidgruppen - um bestimme Instanzen spielen zu können, müssen teilweise bis zu 60 Spieler trainieren 16

18 Heidelberger Schulstudie 2005: Tägliche Zeit mit Computerspielen Angaben der SchülerInnen Angaben der Eltern Prozent keine Std. bis 1 Std Std >4 Std. Prozent keine Std. bis 1 Std Std. >4 Std. männlich weiblich männlich weiblich 17

19 Programm RL, MMORPG und WoW: Der Technolekt der Computerspiele Nosologie, Klassifikation und Epidemiologie Prinzipien erfolgreicher Spiele: Suchtpotential und Gemeinschaft Wirkmechanismen und Folgerungen für Prävention und Therapie Therapiemöglichkeiten und Versuch einer konstruktiven Haltung 18

20 Zahlen zu Medien in Deutschland 99,3 % der Haushalte verfügen über einen Fernseher. I In 39 % der Kinderzimmer steht ein Fernseher. Schulnoten in Abhängigkeit von TV im Zimmer Pfeiffer et al 2007 : Die PISA-Verlierer Opfer ihres Medienkonsums. Eine Analyse auf der Basis verschiedener empirischer Untersuchungen. Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.v. (KFN) 19

21 Sucht: Kriterien Einengung des Verhaltensraums Kontrollverlust Toleranzentwicklung Entzugserscheinungen negative soziale Konsequenzen 20

22 Definition Abhängigkeit Über längere Zeitspannen wird der größte Teil des Tageszeitbudgets zur Internetnutzung verausgabt (hierzu zählen auch verhaltensverwandte Aktivitäten wie beispielsweise Optimierungsarbeiten am Computer) Einengung des Verhaltensraums 21

23 Definition Abhängigkeit Die Person hat die Kontrolle über ihre Internetnutzung weitgehend verloren bzw. Versuche, das Nutzungsausmaß zu reduzieren oder die Nutzung zu unterbrechen, blieben erfolglos oder werden erst gar nicht unternommen (obwohl das Bewusstsein für dadurch verursachte persönliche oder soziale Probleme vorhanden ist) Kontrollverlust 22

24 Definition Abhängigkeit im zeitlichen Verlauf eine Toleranzentwicklung zu beobachten ist, d.h. die Verhaltensdosis" zur Erreichung der angezielten positiven Stimmungslage gesteigert werden musste Toleranzentwicklung 23

25 Definition Abhängigkeit Entzugserscheinungen, die als Beeinträchtigungen der psychischen Befindlichkeit (Unruhe, Nervosität, Unzufriedenheit, Gereiztheit, Agressivität) auftreten, sowie das psychische Verlangen ( craving") nach der Internetnutzung bei zeitweiliger Unterbrechung der Internetnutzung Entzugserscheinungen 24

26 Definition Abhängigkeit Wegen der Internetaktivitäten sind negative soziale Konsequenzen in den Bereichen Arbeit und Leistung sowie soziale Beziehungen (z.b. Ärger mit Freunden oder Arbeitgeber) eingetreten negative soziale Konsequenzen 25

27 Fachverband Medienabhängigkeit e.v.: Positionspapier Diagnostik 26

28 Fachverband Medienabhängigkeit e.v.: Positionspapier Diagnostik 27

29 Fachverband Medienabhängigkeit e.v.: Positionspapier Diagnostik 28

30 Vorschlag zur Klassifikation nach Six (2007) Exzessive Mediennutzung selbstgesteuert, positive Bilanz zwischen Kosten und Nutzen Exzessiv-dysfunktionale Mediennutzung geringere Kontrolle, gestörte Kosten-Nutzen-Bilanz Pathologischer Mediennutzung Nutzer empfindet Nutzung als belastend ( schlechtes Gewissen ) Süchtige Mediennutzung Kontrollverlust, Entzugserscheinungen, Toleranzentwicklung, negative Konsequenzen im Leistungs- und sozialen Bereich 29

31 Probleme der Diagnostik: Nosologie Nosologische Einordnung unklar: ICD-10 F63.8 Sonstige abnorme Gewohnheiten und Störung der Impulskontrolle bzw. ICD-10 F63.9 Nicht näher bezeichnete abnorme Gewohnheiten und Störung der Impulskontrolle Stoffungebundene Sucht bzw. Verhaltenssucht ICD-10 F68.8 sonstige näher bezeichnete Persönlichkeits- und Verhaltensstörung 30

32 Shapira NA, Goldsmith TD, Keck PE jr., Khosla UM,McElroy SL. Psychiatric features of individuals with problematic Internet use. J Affect Disord 2000;57: Internetsüchtige erfüllen DSM-IV-Kriterien der Störung der Impulskontrolle Versagen, dem Impuls, Trieb oder der Versuchung zu widerstehen, eine Handlung auszuführen, die schädlich ist Zunehmende Spannung oder Erregung, bevor er die Handlung durchführt wird Während der Durchführung der Handlung Vergnügen, Befriedigung oder ein Gefühl der Entspannung; nach der Handlung Reue, Selbstvorwürfe oder Schuldgefühle 31

33 HELIOS-Studie Bochum/Berlin/Erfurt/Schwerin CSV-R Screener Computerspielverhalten (Wölfling 2009) KFN-CSAS-II Computerspielabhängigkeitsskala (Rehbein, Kleimann& Mößle 2009); basiert auf der Internet Suchtskala (Hahn und Jerusalem 2001) IAT Internet Addiction Test (Young 1998) CIUS Compulsive Internet Usage Scale (Meerkerk, van den Eijnden, Vermulst& Garretsen 2009) 32

34 HELIOS-Studie Bochum/Berlin/Erfurt/Schwerin Stichprobenbeschreibung 60 Patienten der Kinder- und Jugendpsychiatrie Durchschnittsalter 14,25 Jahren (SD = 1,85) 50 % der Befragten sind weiblich, 50% männlich. spielen seit 3,97 Jahren (SD = 3,48) Computerspiele und nutzen seit 4,15 Jahren (SD = 2,71) das Internet. Einstiegsalter liegt sowohl für Computerspiele als auch für die Internetnutzung bei ca. 10 Jahren. Die tägliche Computerspielzeit variiert von 0 bis 12 Stunden (M = 2,07, SD = 2,71). Die tägliche Internetnutzung liegt zwischen 0 und 24 Stunden (M = 2,68, SD = 3,92). 33

35 Erste Ergebnisse: Zeit am Computer und im Internet Stunden Tägliche Onlinezeit in Abhängigkeit von Alter & Geschlecht Stunden Tägliche Computerspielzeit in Abhängigkeit von Alter & Geschlecht Weiblich Männlich 9 Alterweiblich männlich Alter

36 HELIOS-Studie Bochum/Berlin/Erfurt/Schwerin Internetsucht vs. Computerspielsucht 25% der Kinder- und Jugendlichen zeigten in mindestens einem der vier Tests eine Auffälligkeit. Bei 11,67 % der Befragten wurden sowohl Hinweise für eine Computerspiel-, als auch für eine Internetsucht entdeckt. 8,3% sind nur internetabhängig 5% sind nur computerspielsüchtig. 35

37 HELIOS-Studie Bochum/Berlin/Erfurt/Schwerin Auswertung Vier Testinstrumente (CSVK-R, KFN-CSAS-II, CIUS, IAT) Insgesamt 25% der Befragten wurden mit einem Test als computerspiel- und/ oder internetabhängig diagnostiziert. Wenn nur der CSVK-R als Diagnoseinstrument verwendet wird, können bereits 16,67% der Auffälligen identifiziert werden. Der IAT entdeckt weitere 6,67%, der CIUS zusätzliche 1,67% der Auffälligen. Der KFN-CSAS-II liefert darüber hinaus keine weiteren Fälle. 36

38 Vergleich Pathologie / Keine Pathologie unauffällig auffällig Anzahl Alter 14,49 13,53 Spiele_Jahre 3,01 6,83 Internet_Jahre 3,76 5,30 Spiele_täglich 1,75 3,09 Internet_täglich 2,01 4,75 37

39 HELIOS-Studie Bochum/Berlin/Erfurt/Schwerin Beliebteste Spiele FIFA Sims World of Warcraft Pokémon Grand Theft Auto GtA Assasins Creed Call of Duty Mind Craft League of Legends Siedler 38

40 HELIOS-Studie Bochum/Berlin/Erfurt/Schwerin Beliebteste Spiele FIFA Sims World of Warcraft Pokémon Grand Theft Auto GtA Assasins Creed Call of Duty Mind Craft League of Legends Siedler 1 Sims 25,9 % 2 Fifa 12,1 % 3 Need for Speed 4 Solitär 5 Counter Strike 6 Mario 7 Call of Duty 8 Zelda 9 Cityville 10 Stick Run 39

41 Screeningfragen (Wölfling, Ambulanz für Spielsüchte, Mainz) 1. Besteht bei Ihrem Kind ein unwiderstehliches Verlangen, am Computer spielen zu müssen? 2. Hat es keine Kontrolle über Beginn, Beendigung und Ausmaß des Computerkonsums? 3. Gab es Versuche, den Spiel- und Computerkonsum einzuschränken oder aufzugeben, die wiederholt scheiterten? 4. Möchte Ihr Kind den Computer und die Spielkonsole immer häufiger und intensiver nutzen, z.b. um Stress oder Aggressionen abzubauen? 40

42 Screeningfragen (Wölfling, Ambulanz für Spielsüchte, Mainz) 5. Wenn ihr Kind den Computer nicht nutzen kann, fühlt es sich dann psychisch und/oder körperlich unwohl? 6. Vernachlässigt Ihr Kind wichtige schulische und soziale Pflichten (Freundeskreis)? 7. Spielt ihr Kind trotz negativer Auswirkungen oft noch verstärkt weiter? 8. Haben Sie das Gefühl, Computer bzw. Spielkonsole dominieren Gefühle, Gedanken und Verhalten Ihres Kindes? 41

43 Probleme der Diagnostik: Tests CSV-R Screener Computerspielverhalten (Wölfling 2009) KFN-CSAS-II Computerspielabhängigkeitsskala (Rehbein, Kleimann& Mößle 2009); basiert auf der Internet Suchtskala (Hahn und Jerusalem 2001) IAT Internet Addiction Test (Young 1998) CIUS Compulsive Internet Usage Scale (Meerkerk, van den Eijnden, Vermulst& Garretsen 2009) Keine zufriedenstellende testdiagnostische Güte (Petersen 2010) Anamnesegespräch 42

44 Morbidität und Störungsmodell Aktualprävalenz patholog. Internetgebrauch in D: 3,4% (Weltweit: 1,1% (Zypern) bis 5,7% (USA)) (Petersen 2010) Depressive Symptome, Soziale Ängste, Bipolare Störungen, Persönlichkeitsstörungen (Petersen 2009) Autonomieentwicklung, soziale Reifung, soziale Defizite, Sozialer Rückzug, Selbstwertprobleme Rückzug in eine Parallelwelt, Zugehörigkeit, Anerkennung (tewildt 2007) 43

45 Klinische Fragen zur Typologie Krisenhafte Phase oder konstante Entwicklung? Zusätzlich und verdrängend oder e vacuo Vorher bestehende Psychopathologie? - Bereich sozialer Interaktion? (Netzfreunde) - Bereich Persönlichkeits- oder Impulskontrollstörung? (Ich-Schwäche) Entwicklungsstand Emotionsregulation ( Abschalten ) Kognitive und oder emotionale Fehlanforderungen? Präsentiersymptom oder versteckt? (Schulangst?) 44

46 Formen der Internet-Abhängigkeit Suchen, Sammeln, Sortieren Internet-Sex-Sucht Internet-Kauf-Sucht Cyber-Bullying WEB 2.0 / Kommunikationssucht Internet-Spielsucht (Poker-Typ) (keine Vertiefung) (keine Vertiefung) (keine Vertiefung) (keine Vertiefung) (keine Vertiefung) (keine Vertiefung) Internet-Spielsucht (WoW-Typ) 45

47 Überlappung Internet/Computersucht? Computerspielsucht - (Arcade) - Konsole - Portable (DS, Handy!) - Solo-Computer - LAN - Internetbasierte Computerspiele Internetsucht Klinisch beide Pole des Kontinuums getrennt zu erfassen! 46

48 Wieso Konzentration auf Spiele, speziell MMORPG? Smyth JM Cyberpsychol Behav (5):717-21: Randomisierte Longitudinalstudie bis 20-Jähige (73% male; 68% Caucasian) Arcade, Konsole, Computer, bzw. MMORPG (1 Monat) MMORPG [ ] more hours spent playing, worse health, worse sleep quality, and greater interference in "reallife" socializing and academic work. In contrast, this group also reported greater enjoyment in playing, greater interest in continuing to play, and greater acquisition of new friendships. 47

49 Programm RL, MMORPG und WoW: Der Technolekt der Computerspiele Nosologie, Klassifikation und Epidemiologie Prinzipien erfolgreicher Spiele: Suchtpotential und Gemeinschaft Wirkmechanismen und Folgerungen für Prävention und Therapie Therapiemöglichkeiten und Versuch einer konstruktiven Haltung 48

50 Megatrends der Spielewelt Internet Mobilität Family Entertainment - Karaoke Singen - Rätselspiele - Sudoku - Gitarre Spielen - Trommeln - Bewegungsspiele: Tennis, Boxen, Personal Trainer Casual Gamer 49

51 Prinzipien der Spielgestaltung Sammeln, Seltenes und der Wert der Dinge: Das Pokemon-Prinzip (I und II) Stufen, Ausrüstung, Pferd (Erreichbare Ziele) Sichtbare Trainingserfolge, abgestuft; Ruhe, Klare Rückkopplung (Punktestand) Soziale Verstärkung - Gestaltung der Aufgaben - Spezialinteressen - Gilden - Raidgruppen 50

52 Starcraft Aufbau Strategie/Kampf Ziel: Vernichtung des Gegners Runden/Turnierspiel (5 min bis 1 h) Nuub Gosu cpm oder Newbie, NuB etc. Neuling koreanisch: schnelle Hand Clicks per minute 51

53 Zusammenfassend: Spiele zeichnen sich aus durch 52

54 Zusammenfassend Fester Rahmen: Nichts ist ernster als Spielregeln Rückkopplung: Punkte und Ränge Ausprobieren unter Schutz Anerkennung: Probleme sind zu bewältigen Abgrenzung: Anders sein als das Normale Ersatz (?) sozialer Bezüge Flow: Gefühl der Spannung und Freude/Immersion Träumen Sehr erfolgreiche Vermeidung anderer Aufgaben 53

55 Programm RL, MMORPG und WoW: Der Technolekt der Computerspiele Nosologie, Klassifikation und Epidemiologie Prinzipien erfolgreicher Spiele: Suchtpotential und Gemeinschaft Wirkmechanismen und Folgerungen für Prävention und Therapie Therapiemöglichkeiten und Versuch einer konstruktiven Haltung 54

56 Spiele und Schulnoten Pfeiffer et al 2007 : Die PISA-Verlierer Opfer ihres Medienkonsums. Eine Analyse auf der Basis verschiedener empirischer Untersuchungen. Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.v. (KFN) 55

57 Zahlen zum Thema Computer-Spiele PGL Geschätzt 1,5 Mio. Aktive Mehr als Organisierte (clans) Ca. 400 Profis in D (Einkommen bis ) Verkauf z. B. Fifa 2005: Stück Umsatz (nur D): 1,12 Mrd. (Vgl. Kino: 0,7 Mrd.) Wachstumsraten in D 9,7 % (Price-Waterhouse), in Europa zwischen 8 und 16 % Arbeitsplätze Entwicklung und Produktion: 5000 (D) 56

58 Beratungs- und Behandlungsangebote zum pathologischen Internetgebrauch in Deutschland Deutsches Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) Hamburg Identifizierte Risikofaktoren: Soziale Ängstlichkeit Soziale Isolation Geringes Selbstwertgefühl Schüchternheit Familiäre Faktoren wie familiäre Entfremdung und Alkoholkonsum von Angehörigen 57

59 Fallbeispiel Bernd: ich kann nicht ohne WoW leben Verwahrlosung, Pizzaservice ans Fenster Tobias: wieso was anderes machen? Ich hab ja Mama Schulabsentismus, Amotivationales Syndrom Lisa: Chatten im Internet ist mein Leben Kognitive Einschränkungen, Sozialer Rückzug Michael: ich kann zaubern (Guild Wars) Z. n. Nieren-Transplantation, Gesamtaufent-haltsdauer in Krankenhäusern > 24 Monate 58

60 Sucht: Kriterien Einengung des Verhaltensraums Kontrollverlust Toleranzentwicklung Entzugserscheinungen negative soziale Konsequenzen 59

61 Spiel und Spielen Tätigkeiten eines Menschen oder eines Tieres sind kein Spiel, wenn sie erzwungen oder zweckgebunden sind, das heißt unmittelbar der Existenzsicherung, Pflichterfüllung, Notdurft, Suchtbefriedigung, Schadensabwendung oder Schmerzvermeidung dienen. 60

62 Annäherung an Mechanismen Studien Ethan Levy Game-Designer Befragung von 200 Studenten der USCLA 20 Motivationsfaktoren 19 gruppiert in 7 Faktoren, 1 Einzelfaktor 61

63 Ethan Levy (2005): Faktoren Immersion (α =.712) (Versenkung/Eintauchen) - Art - Story - Role Playing Fantasy Fulfillment (α =.709) - Fantasy - Simulation - Boundary Breaking 62

64 Ethan Levy (2005): Faktoren Human Interaction (α =.704) - Socialization - Competition - Community Excitement (α =.685) - Power - Violence - Fright - Action 63

65 Ethan Levy (2005): Faktoren Reward (α =.663) - Reward - Collection Challenge (α =.635) - Strategy - Puzzle Solving Addiction (α =.540) - Addiction/Compulsion - Diversion Completion I ll just finish one more level. 64

66 Cole H, Griffiths MD. Cyberpsychol Behav (4): International Gaming Research Unit, Psychology Division, Department of Social Sciences, Nottingham Trent University, United Kingdom. MMORPGs [ ] highly socially interactive environments [ ] opportunity to create strong [ ] emotional relationships. [ ] social interactions in online gaming form a considerable element in the enjoyment of playing [ ] making life-long friends and partners. [ ] MMORPGs offer a place where teamwork, encouragement, and fun can be experienced. 65

67 66

68 Prinzipien der Spielgestaltung Sammeln, Seltenes und der Wert der Dinge: Das Pokemon-Prinzip I und II Stufen, Ausrüstung, Pferd (Erreichbare Ziele) Sichtbare Trainingserfolge, abgestuft; Ruhe, Klare Rückkopplung (Punktestand) Soziale Verstärkung - Gestaltung der Aufgaben - Spezialinteressen - Gilden - Raidgruppen 67

69 Second Life ( SL ) 10/2006: 1Mio. - 12/2006: 2 Mio. - 6/2007: 7 Mio. - 11/2007: 11 Mio. 2/2008: 12 Mio. 5/08: 13,7 Mi0. - 9/ Mio. - 4/ Millionen Nutzer Umsatz (in US-$)/24h: > 1 Mio 68

70 Programm RL, MMORPG und WoW: Der Technolekt der Computerspiele Nosologie, Klassifikation und Epidemiologie Prinzipien erfolgreicher Spiele: Suchtpotential und Gemeinschaft Wirkmechanismen und Folgerungen für Prävention und Therapie Therapiemöglichkeiten und Versuch einer konstruktiven Haltung 69

71 Entwicklungspsychopathologische Überlegungen CAVE: Zeit für RL -Entwicklungsaufgaben Spannungsbogen, Belohnungsaufschub Gewöhnung und Bahnung Soziale Verantwortung vs. Anonymität Psychopathologie und Suchtgefährdung Verbot steigert Attraktivität Gemeinsame Realität (netcapped) 70

72 Entwicklungspsychopathologie Richterich (2007): Entwicklungsaufgaben und Beispiele für Störungen Alter Aufgaben Beispiel für Störung Säuglingsalter O - ½ Jahre Kleinkindalter ½-2 Jahre Kindergartenalter 2-4 Jahre Frühe Schulzeit 5-7 Jahre Mittleres Schulalter 8-11 Jahre Frühe Adoleszenz Jahre Mittlere Adoleszenz Jahre Späte Adoleszenz (?) Jahre Physiologische Regulation Spannungs- und Erregungskontrolle Bindung und Emotion Kognitiver, Motorischer und sprachlicher Funktionserwerb Autonomie Selbstkontrolle Impulskontrolle Soziale Integration Freundschaften Arbeitshaltung Pubertätsentwicklung akzeptieren Emotionsregulation Rollen- und Prinzipienübernahme Geschlechtsidentität Individuation, Separation Selbstständigkeit Schlaf- und Fütterstörung Schreibabys Bindungsstörung Entwicklungsstörung (spezifische/tiefgreifend) Trennungsangst Phobien Hyperkinetisches Syndrom Ausscheidungsstörungen Isolation Schulschwierigkeiten Ess-Störung Selbstwertprobleme/Depression Störung des Sozialverhaltens Drogenkonsum Persönlichkeitsstörungen Prolongiertes Moratorium 71

73 Empfehlungen So spät wie möglich anfangen So wenig wie möglich spielen Nur in Balance mit individuellen Ressourcen Nur als eine von verschiedenen Optionen Mit Wissen der Eltern Mit klar abgesprochenen Regeln 72

74 Forschung zum Thema in Deutschland Deutsches Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ), Hamburg-Eppendorf (Thomasius, Stolle, Petersen et al.) Ambulantes Therapiezentrum, Universität Mainz (Wölfling) Humboldt-Universität Berlin (Hahn und Jerusalem) Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN, Pfeiffer, Rehbein, Kleinmann, Mößle) Medizinische Hochschule Hannover (tewildt) 73

75 Therapie Einzeltherapie Keine Studien Gruppen (geringer Evidenzgrad) Elemente der Kognitive Verhaltenstherapie, des Motivational Interviewing und Readiness to Change (Orzack 2006, Evidenz K II) Pharmakotherapie Keine größere kontrollierte Studie 74

76 Klinische Fragen zur Typologie leiten die Therapie! Krisenhafte Phase oder konstante Entwicklung? Zusätzlich und verdrängend oder e vacuo Vorher bestehende Psychopathologie? - Bereich sozialer Interaktion? (Netzfreunde) - Bereich Persönlichkeits- oder Impulskontrollstörung? (Ich-Schwäche) Entwicklungsstand Emotionsregulation ( Abschalten ) Kognitive und oder emotionale Fehlanforderungen? Präsentiersymptom oder versteckt? (Schulangst?) Zusätzlich erfassen: Ausprägung? Alltagsfunktionalität? Verhältnis von Ressourcen und Belastungen? 75

77 Therapiemöglichkeiten Verschiedene Schweregrade unterscheiden (Ko-)Morbiditäten beachten Intervention auf Familie und Entwicklungsalter abstimmen Stationäre Behandlung nicht Mittel der ersten Wahl bei leichten Formen und hohem Funktionsniveau Ambulante Behandlung stößt an Grenzen bei schweren Verlaufsformen und erheblich gestörtem Funktionsniveau (Schulabsentismus, schwere Depression, Essstörung etc.) Auch 1631b als Option mit Eltern durchdenken! 76

78 Fachverband Medienabhängigkeit e.v.: Positionspapier Behandlung von Medienabhängigkeit (1) Aufbau einer festen Tagesstruktur Verhaltenstherapeutische Methoden Achtsamkeitstraining Integration Angehöriger in die Behandlung Erlebnispädagogische Ansätze (u. a. zur Entwicklung einer alternativen Freizeitgestaltung) 77

79 Fachverband Medienabhängigkeit e.v.: Positionspapier Behandlung von Medienabhängigkeit (2) Auseinandersetzung mit der Geschlechtsidentifikation und spezifischen Rollenbildern Trauerarbeit (vor allem im Bezug auf die Aufgabe seines Avatars), evtl. auch eine medikamentengestützte Behandlung bei depressiven Reaktionen Kunsttherapie zur Förderung des nonverbalen Erlebens Kommunikationstraining/Soziales Kompetenztraining 78

80 Programm RL, MMORPG und WoW: Der Technolekt der Computerspiele Nosologie, Klassifikation und Epidemiologie Prinzipien erfolgreicher Spiele: Suchtpotential und Gemeinschaft Wirkmechanismen und Folgerungen für Prävention und Therapie Therapiemöglichkeiten und Versuch einer konstruktiven Haltung 79

81 Bücher, Züge und MMORPG sind Realität. Unkenntnis und Verbote helfen nicht. Kultur beinhaltet Spiel, aber auch Anleitung Suchtpotential ist keine hinreichende Bedingung für Missbrauch oder Abhängigkeit Gefährdung sollte frühzeitig erkannt, schädlicher Gebrauch ausreichend behandelt werden Attraktivität der Spiele gibt Gelegenheit zu lernen Möglichkeit zu sehen, was wir nicht bieten 80

82 Freiheitsparadoxon Freiraum - Träumen, Anderssein - Gefühl der Spannung und Freude Sicherheit - Überschaubare Regeln, erreichbare Ziele - Variable und quantifizierbare Ergebnisse Freiwillige Anstrengung Begrenzung Einbindung - Verstehbare, rechtzeitige Rückkopplung - Klare Bewertung und Wertschätzung Politische Aufgabe 81

83 Es gibt Diebe, die nicht bestraft werden und einem doch das Kostbarste stehlen: die Zeit. N. Bonaparte 82

84 Denn, um es endlich auf einmal herauszusagen, der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt. Friedrich Schiller (Über die ästhetische Erziehung des Menschen, 15. Brief) 83

85 Vielen Dank! HELIOS St.-Josefs-Hospital Bochum-Linden 84

86 BACKUP 85

87 Vorbeugen Überschaubare, klare Regeln Lösbare Aufgaben, Erreichbare Ziele Verstehbare, rechtzeitige Rückkopplung Real Life Abenteuer und eigene Entdeckungen Aufmerksamkeit und Zuwendung Lenken und Leiten - Vorbild geben - Klare Absprachen treffen und kontrollieren - Interessen fördern 86

88 Tel.: Mainzer Ambulanz) (> Bekenner international, Stand 05/2011) (Zeitstick) 87

89 Was können Eltern tun? 88

90 Erkennen! Hinschauen! Nachfragen! Interesse zeigen! Ernst nehmen! Informieren! Lenken und Leiten! Vergleichen! und ruhig bleiben 89

91 Eltern und Angehörige: Keine Getränke/Speisen am Computer. Nicht bluffen! Kontakt zu anderen Angehörigen Z. B.: Zeigen Sie, dass er/sie Ihnen wichtig ist! Schaffen Sie Öffentlichkeit (falls notwendig). und nehmen Sie professionelle Hilfe in Anspruch! 90

92 Ist ein Kind süchtig? Häufiges Verlangen, sich ins Internet einzuloggen Kontrollverluste (d.h. länger online bleiben, als man sich vorgenommen hatte) verbunden mit Schuldgefühlen sozial störende Auffälligkeit im Kreis Freunde oder Familie, häufige Rügen durch unmittelbare Bezugspersonen nachlassende Arbeitsleistung (Schulleistungen) 91

93 Ist mein Kind süchtig? Vernachlässigung von Hobbies und Sport Verheimlichung/Verharmlosung der Netz-Aktivitäten Irritabilität, Nervosität, Reizbarkeit und Depression Mehrfach fehlgeschlagene Versuche der Einschränkung 92

94 Kaum Gefahr besteht Wenn ihr Kind - Regelmäßig und mit gewohnten Leistungen die Schule besucht - regelmäßig Sport macht - andere Interessen und Hobbies verfolgt - mit Freundinnen/Freunden guten Kontakt hat - in der Familie angepasst ist - emotional unverändert erscheint 93

Online-Gaming. zwischen Enter und Escape. Präsentation IDIKOS Interdisziplinäres Kolloquium Sucht Ruhr Universität Bochum / IPP-Bochum

Online-Gaming. zwischen Enter und Escape. Präsentation IDIKOS Interdisziplinäres Kolloquium Sucht Ruhr Universität Bochum / IPP-Bochum Online-Gaming zwischen Enter und Escape Präsentation IDIKOS Interdisziplinäres Kolloquium Sucht Ruhr Universität Bochum / IPP-Bochum Die Welt des Online-Gaming Eine neue Welt mit neuen Herausforderungen

Mehr

Austauschtreffen. schulische Suchtprävention

Austauschtreffen. schulische Suchtprävention Austauschtreffen schulische Suchtprävention 28.02.2013 Inhalt 1. Ausgangslage 2. Definition Onlinesucht 2.1 Diagnosekriterien 2.2 Merkmale des Störungsbildes 2.3 Risiken im Umgang mit PC und Internet Ich

Mehr

Gründe für Online-Spielsucht Symptome der Internetsucht nach Hahn & Jerusalem Realitäts- und Kontaktverlust Beispiel von Realitätsverlust Das

Gründe für Online-Spielsucht Symptome der Internetsucht nach Hahn & Jerusalem Realitäts- und Kontaktverlust Beispiel von Realitätsverlust Das Gründe für Online-Spielsucht Symptome der Internetsucht nach Hahn & Jerusalem Realitäts- und Kontaktverlust Beispiel von Realitätsverlust Das Flow-Erlebnis Körperliche Folgen bei einer Spielsucht Statistiken

Mehr

Wir arbeiten mit der ersten Generation, die mit dem Internet schon seit dem Kindesalter groß geworden ist. Kommunikation via Internet.

Wir arbeiten mit der ersten Generation, die mit dem Internet schon seit dem Kindesalter groß geworden ist. Kommunikation via Internet. Gefangen im Netz: Wenn Studierende internetsüchtig werden Wir arbeiten mit der ersten Generation, die mit dem Internet schon seit dem Kindesalter groß geworden ist GIBeT-Tagung in Heidelberg, 3.9. 2009

Mehr

Medienpsychologische Analyse des Computer Entertainments Probleme & Sucht

Medienpsychologische Analyse des Computer Entertainments Probleme & Sucht Medienpsychologische Analyse des Computer Entertainments ----- Probleme & Sucht Sommersemester 2006 - Freie Universität Berlin Steven Dommisch Steffen René Laessig Vorweg ein paar Zahlen... o ca. 5% der

Mehr

Internet- und Computerspielabhängigkeit

Internet- und Computerspielabhängigkeit Vortrag Netzwerk Betriebe 27. Juni 2012 Internet- und Computerspielabhängigkeit Referentin: Dayena Wittlinger Fachstelle für Glücksspiel und Medienkonsum Beratungs- und Behandlungszentrum für Suchterkrankungen

Mehr

Nur eine Leidenschaft oder schon eine Sucht?..nicht-stoffgebundene Süchte

Nur eine Leidenschaft oder schon eine Sucht?..nicht-stoffgebundene Süchte Nur eine Leidenschaft oder schon eine Sucht?..nicht-stoffgebundene Süchte Dr.med.Susanne Pechler Isar-Amper-Klinikum, Klinikum München Ost Ambulanz für Medienabhängigkeit Pathologischer PC-/Interner Gebrauch

Mehr

Koordinationsstelle Suchtprävention. Internetsucht

Koordinationsstelle Suchtprävention. Internetsucht Koordinationsstelle Suchtprävention Internetsucht ? Aspekte von Sucht: Kontrollverlust, Toleranzentwicklung, Entzugssymptome, eingeengte Verhaltensmuster, Vernachlässigung von Interessen, Konsum trotz

Mehr

Institut für Informatik Betriebliche Informationssysteme. Computerspielsucht

Institut für Informatik Betriebliche Informationssysteme. Computerspielsucht Computerspielsucht 1 Inhalt 1. Sucht und Abhängigkeit 2. Folgen von Abhängigkeit 3. Computerspielsucht 4. Kliniken für Computerspielabhängigkeit 5. World of Warcraft und Abhängigkeit 6. Lösungen und offene

Mehr

Pathologischer PC- und Internetgebrauch

Pathologischer PC- und Internetgebrauch salus klinik Friedrichsdorf Pathologischer PC- und Internetgebrauch Dipl. Psych. Nadja Tahmassebi salus klinik Friedrichsdorf Pathologischer PC und Internetkonsum Gaming (Mehrpersonen Online Rollenspiele,

Mehr

Web 2.0 und Soziale Arbeit

Web 2.0 und Soziale Arbeit Wir sind das Netz Web 2.0 und Soziale Arbeit Seminaristische Vorlesung im SoSe 09 (Modul 7) FB Angewandte Sozialwissenschaften Prof. Dr. Rupert Scheule Wir sind das Netz - 10 Netzsucht, (Online-Beratung)

Mehr

Mediengebrauch von Kindern und Jugendlichen - Risiken und Chancen -

Mediengebrauch von Kindern und Jugendlichen - Risiken und Chancen - Mediengebrauch von Kindern und Jugendlichen - Risiken und Chancen - Vorstellung Sandra Haberkamp Dipl. Sozialarbeiterin/ Sozialpädagogin Sozial-/Suchttherapeutin Fachambulanz für Suchtprävention und Rehabilitation

Mehr

Die richtige Dosis finden: INTERNETSUCHT Offline wieder glücklich sein

Die richtige Dosis finden: INTERNETSUCHT Offline wieder glücklich sein PRESSEKONFERENZ: 16. Oktober 2009 Die richtige Dosis finden: INTERNETSUCHT Offline wieder glücklich sein Fakten zur Internetsucht 1996 hatten rund 9% der ÖsterreicherInnen einen Zugang zum Internet. 2008

Mehr

Gefangen in virtuellen Welten?

Gefangen in virtuellen Welten? Gefangen in virtuellen Welten? Suchtgefahr bei Computerspielen am 05.09.2009 Dipl. Psychologin Annette Teske Realitas Fachklinik Hemer Dipl. Soz. Päd. Andreas Pauly Spielraum Köln Was erwartet Sie? Einordnung

Mehr

Diagnostik, Therapie und Prävention von Medienabhängigkeit

Diagnostik, Therapie und Prävention von Medienabhängigkeit Diagnostik, Therapie und Prävention von Medienabhängigkeit in den deutschsprachigen Ländern Fachverbandssymposium Hannover 22. & 23.10.2009 Bert te Wildt, MHH 1 DIAGNOSTISCHE KRITERIEN Differenzierungen

Mehr

Selbstverletzendes Verhalten

Selbstverletzendes Verhalten Selbstverletzendes Verhalten Erscheinungsformen, Ursachen und Interventionsmöglichkeiten von Franz Petermann und Sandra Winkel mit einem Beitrag von Gerhard Libal, Paul L Plener und Jörg M. Fegert GÖTTINGEN

Mehr

Komorbide Störungen bei exzessivem Mediengebrauch

Komorbide Störungen bei exzessivem Mediengebrauch Folie 1 Komorbide Störungen bei exzessivem Mediengebrauch Bert te Wildt NLS, 17.8.2010 Zentrum für Seelische Gesundheit Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie & Psychotherapie Prof. Dr. med. Stefan

Mehr

Diagnostik und Klassifikation von Medienabhängigkeit: Wie weit sind wir? Was bleibt zu tun?

Diagnostik und Klassifikation von Medienabhängigkeit: Wie weit sind wir? Was bleibt zu tun? Diagnostik und Klassifikation von Medienabhängigkeit: Wie weit sind wir? Was bleibt zu tun? Hans-Jürgen Rumpf Universität zu Lübeck Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Forschungsgruppe S:TEP (Substanzbezogene

Mehr

Ziele und Methoden in der Therapie von Pathologischem PC/- Internetgebrauch

Ziele und Methoden in der Therapie von Pathologischem PC/- Internetgebrauch Ziele und Methoden in der Therapie von Pathologischem PC/- Internetgebrauch 6. Fachtagung der Klinischen Sozialarbeit in Deutschland Kristina Latz M.Sc., Suchthilfe Aachen ShAc 0001.023 01.06.2010 Rev.1

Mehr

Komorbiditäten bei problematischem Medienkonsum. Gerhard Libal & Jakob Nützel Schloss Hofen, 28.06.2010

Komorbiditäten bei problematischem Medienkonsum. Gerhard Libal & Jakob Nützel Schloss Hofen, 28.06.2010 Komorbiditäten bei problematischem Medienkonsum Gerhard Libal & Jakob Nützel Schloss Hofen, 28.06.2010 Vielfalt der Termini Computerspielsucht Internetabhängigkeit Problematischer / pathologischer Medienkonsum

Mehr

Von Beta-Kriterien und diagnostischen Trennschärfen: Diagnostische Kriterien der Internetsucht

Von Beta-Kriterien und diagnostischen Trennschärfen: Diagnostische Kriterien der Internetsucht Von Beta-Kriterien und diagnostischen Trennschärfen: Diagnostische Kriterien der Internetsucht Vortrag auf dem 5. Symposium des Fachverband Medienabhängigkeit 31. Oktober 2014 contact: Kai.mueller@unimedizin-mainz.de

Mehr

Fluch oder Segen? Online Medien aus Sicht der Psychiatrie. Dr. Kurosch Yazdi Zentrum für Suchtmedizin Landesnervenklinik Wagner- Jauregg Linz

Fluch oder Segen? Online Medien aus Sicht der Psychiatrie. Dr. Kurosch Yazdi Zentrum für Suchtmedizin Landesnervenklinik Wagner- Jauregg Linz Fluch oder Segen? Online Medien aus Sicht der Psychiatrie Zentrum für Suchtmedizin Landesnervenklinik Wagner- Jauregg Linz Verhaltenssüchte: 1. Onlinesüchte: Online- Rollenspiele (z.b. WoW) Socialnetworks

Mehr

Medienerziehung. Medienerziehung in Zeiten des Internets Th. Zapf

Medienerziehung. Medienerziehung in Zeiten des Internets Th. Zapf Medienerziehung in Zeiten des Internets 2009 Th. Zapf SchuelerVZ ist die am häufigsten aufgerufene Internetseite Deutschlands Januar 2009 : ca. 5 Milliarden Seitenaufrufe (Page Impressions) Medien und

Mehr

GUT DRAUF- Jahrestagung,

GUT DRAUF- Jahrestagung, GUT DRAUF- Jahrestagung, 04.06.2013 Exzessiver Mediengebrauch bei Jugendlichen Suchtpräventive Ansätze Dr. Anne Pauly, Referentin für Suchtprävention 1. Ausgangslage 2. Ableitung jugendspezifischer Präventionsmaßnahmen

Mehr

Elterninformation zum Themenabend. Medien im Kinderzimmer

Elterninformation zum Themenabend. Medien im Kinderzimmer Elterninformation zum Themenabend Medien im Kinderzimmer Auf welche Anzeichen kann ich im Alltag achten, wenn ich die Sorge habe, dass mein Kind medienabhängig ist? Zur Überprüfung, ob bei ihrem Kind möglicherweise

Mehr

Computer- Online- und Videospiele

Computer- Online- und Videospiele Computer- Online- und Videospiele Informationen zur Referentin: Ingrid Bounin Projektleiterin Medien aber sicher (Projekt bis Ende 2010) Leitende Redakteurin bei www.mediaculture-online.de beide Projekte

Mehr

Gefangen in virtuellen Welten. Yvonne Hahn, Dipl.-Sozialpädagogin Caritasverband Ennepe-Ruhr

Gefangen in virtuellen Welten. Yvonne Hahn, Dipl.-Sozialpädagogin Caritasverband Ennepe-Ruhr Gefangen in virtuellen Welten Yvonne Hahn, Dipl.-Sozialpädagogin Caritasverband Ennepe-Ruhr Internetnutzung Jugendlicher Inhaltliche Verteilung der Internetnutzung Internetzugang: HH-Ausstattung und persönlicher

Mehr

Wege aus der Depression

Wege aus der Depression Wege aus der Depression Thomas Pollmächer Zentrum für psychische Gesundheit Klinikum Ingolstadt Ingolstadt, am 7. Oktober 2017 Zunahme von Fehlzeiten durch psychische Erkrankungen http://www.tk.de/tk/broschueren-und-mehr/studien-und-auswertungen/gesundheitsreport-2012/449296

Mehr

Tabelle 1: Die beliebtesten Spiele der 12- bis 19-Jährigen

Tabelle 1: Die beliebtesten Spiele der 12- bis 19-Jährigen Die Jungen wenden täglich im Durchschnitt 141 Minuten davon für Computerspiele auf. Diese Zeit für Computerspiele findet zu 60 Prozent (83 Minuten) online statt. Mädchen weisen in diesem Bereich niedrigere

Mehr

Verzockt? Beratungsangebote im Land Brandenburg

Verzockt? Beratungsangebote im Land Brandenburg Verzockt? Beratungsangebote im Land Brandenburg Alexandra Pasler Referentin für Glücksspielsucht Suchthilfe in Brandenburg Ambulante Beratungs- und Behandlungsstellen für Suchtkranke 28 Beratungsstellen

Mehr

Medienabhängigkeit / Internetsucht - bei Jugendlichen

Medienabhängigkeit / Internetsucht - bei Jugendlichen Medienabhängigkeit / Internetsucht - bei Jugendlichen Hubert Poppe Facharzt für Psychiatrie und Neurologie Wien Abteilung 1, Leitender Oberarzt Station 1.1 und der Suchtberatung Wiener Neustadt; Koordinator

Mehr

Depressive Kinder und Jugendliche

Depressive Kinder und Jugendliche Depressive Kinder und Jugendliche von Gunter Groen und Franz Petermann Hogrefe Verlag für Psychologie Göttingen Bern Toronto Seattle Vorwort 9 Kapitel 1 1 Zum Phänomen im Wandel der Zeit 11 Kapitel 2 2

Mehr

Herzlich Willkommen!

Herzlich Willkommen! EFAS Fachforum Workshop Sucht im Betrieb von Prävention bis Intervention Herzlich Willkommen! Kai Kupka Referent für Suchtfragen Diakonisches Werk der Ev. Luth. Kirche in Oldenburg e.v. Kastanienallee

Mehr

Verloren in der virtuellen Welt?

Verloren in der virtuellen Welt? Verloren in der virtuellen Welt? Was machen Computer, Handy und Co. mit uns? Faszination In den letzten 50 Jahren haben Medien aller Art die Welt erobert. Damals waren Fernseher noch nicht in allen Familien

Mehr

Störung des Sozialverhaltens. Dr. Henrik Uebel Universität Göttingen Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie

Störung des Sozialverhaltens. Dr. Henrik Uebel Universität Göttingen Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie Störung des Sozialverhaltens Dr. Henrik Uebel Universität Göttingen Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie Definition Wiederholtes und persistierendes Verhaltensmuster, bei dem entweder die Grundrechte

Mehr

Agenda. Unterscheidung von virtuellen Spielewelten. Typisierung von Computer- und Konsolenspiele. Vom Computerspiel zum Lernspiel

Agenda. Unterscheidung von virtuellen Spielewelten. Typisierung von Computer- und Konsolenspiele. Vom Computerspiel zum Lernspiel Agenda Unterscheidung von virtuellen Spielewelten Typisierung von Computer- und Konsolenspiele Vom Computerspiel zum Lernspiel Warum Computer- und Konsolenspiele faszinieren Spielewelten sind Lebenswelten

Mehr

Chat, Handy, Computerspiele. Medienwelten von Heranwachsenden praxisnah erfahren

Chat, Handy, Computerspiele. Medienwelten von Heranwachsenden praxisnah erfahren Chat, Handy, Computerspiele Medienwelten von Heranwachsenden praxisnah erfahren Ablauf Kennenlernen Theorieteil Chat, Handy, Computerspiele Praxisteil Spiel PC-Spielstationen Faszination selbst erleben

Mehr

Chancen und Risiken digitaler Medien. Gymnasium Hoheluft

Chancen und Risiken digitaler Medien. Gymnasium Hoheluft SuchtPräventionsZentrum Chancen und Risiken digitaler Medien Gymnasium Hoheluft Elternveranstaltung am 13.06.2017, 19:30-21:00Uhr Susanne Giese Stefanie Görris Das SuchtPräventionsZentrum (SPZ) Hohe Weide

Mehr

Internetsucht in Deutschland: Ergebnisse der Studie PINTA-DIARI Hans-Jürgen Rumpf

Internetsucht in Deutschland: Ergebnisse der Studie PINTA-DIARI Hans-Jürgen Rumpf Internetsucht in Deutschland: Ergebnisse der Studie PINTA-DIARI Hans-Jürgen Rumpf Universität zu Lübeck Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Forschungsgruppe S:TEP (Substanzbezogene und verwandte

Mehr

Online- Welten. zwischen Enter und Escape. Präsentation Kreis Borken Fachbereich: Jugend und Familie Borken,

Online- Welten. zwischen Enter und Escape. Präsentation Kreis Borken Fachbereich: Jugend und Familie Borken, Online- Welten zwischen Enter und Escape Präsentation Kreis Borken Fachbereich: Jugend und Familie Borken, 12.03.2013 CaritasSozialdienste Rhein-Kreis Neuss GmbH Gibt es eine zweite Realität? Online- Welten

Mehr

Chronisch kranke Kinder und Jugendliche Bedürfnisse und Krankheitsbewältigung

Chronisch kranke Kinder und Jugendliche Bedürfnisse und Krankheitsbewältigung Chronisch kranke Kinder und Jugendliche Bedürfnisse und Krankheitsbewältigung Mag. Carolin Talaska Was bedeutet eigentlich chronisch krank? Vom altgriechischen Begriff chrónios = langwierig, zögernd Langsam

Mehr

salus klinik Hürth Als Mario das Spielen lernte Zur Funktion des Computerspiels Aus der Praxis für die Praxis:

salus klinik Hürth Als Mario das Spielen lernte Zur Funktion des Computerspiels Aus der Praxis für die Praxis: 27. Fachtagung des Fachverbandes Glücksspielsucht e.v. in Berlin Aus der Praxis für die Praxis: Als Mario das Spielen lernte Zur Funktion des Computerspiels salus klinik Hürth // Dipl. Psych. Michael Krämer

Mehr

Mediensucht Computerspielgewalt. Mediensucht. Online- und. Computerspielsucht. Michael Wallies

Mediensucht Computerspielgewalt. Mediensucht. Online- und. Computerspielsucht. Michael Wallies Mediensucht Online- und Computerspielsucht 1 Mediensucht wird endlich diagnostizierbar Die American Psychiatric Association schlägt im DSM-5 die folgenden Kriterien für die Diagnose der Internet Gaming

Mehr

Abhängigkeit: Krankheit oder Schwäche? Prof. Ion Anghelescu Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Abhängigkeit: Krankheit oder Schwäche? Prof. Ion Anghelescu Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Abhängigkeit: Krankheit oder Schwäche? Prof. Ion Anghelescu Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie SCHULD vs. KRANKHEIT SUCHT vs. ABHÄNGIGKEIT ABHÄNGIGKEIT vs. MISSBRAUCH PSYCHISCHE vs. PHYSISCHE ABHÄNGIGKEIT

Mehr

und Umwelt Koordination für Psychiatrie und Suchthilfe RGU-GVP-KPS

und Umwelt Koordination für Psychiatrie und Suchthilfe RGU-GVP-KPS Telefon: 0 233-47895 Telefax: 0 233-47542 Seite Referat 1 von für 6 Gesundheit und Umwelt Koordination für Psychiatrie und Suchthilfe RGU-GVP-KPS Hilfe gegen Computerspielsucht Antrag Nr. 02-08 / A 04363

Mehr

Umgang mit einem belastenden Ereignis

Umgang mit einem belastenden Ereignis Departement für Erziehung und Kultur Amt für Volksschule SKIT Schulisches Kriseninterventionsteam Umgang mit einem belastenden Ereignis Orientierungshilfe für Eltern und Bezugspersonen Aussergewöhnlich

Mehr

Verlauf psychischer Störungen. Prof. Dr. Günter Esser, Uni Potsdam. Die meisten psychischen Störungen beginnen im Kindes- und Jugendalter Tabelle

Verlauf psychischer Störungen. Prof. Dr. Günter Esser, Uni Potsdam. Die meisten psychischen Störungen beginnen im Kindes- und Jugendalter Tabelle Verlauf psychischer Störungen Prof. Dr. Günter Esser, Uni Potsdam Überblick Die meisten psychischen Störungen beginnen im Kindes- und Jugendalter Tabelle Die Behandlung psychischer Störungen im Kindes-

Mehr

Niederlande. Computerspielabhängigkeit - Annette Teske & Dorothee Mücken

Niederlande. Computerspielabhängigkeit - Annette Teske & Dorothee Mücken Niederlande Computerspielabhängigkeit - Gameverslaving 1 Medien in der Gesellschaft Die Niederlande haben im Vergleich mit anderen europäischen Ländern eine sehr hohe Internetdichte. Niederländische Jugendliche

Mehr

Angst, Depression und körperliche Komorbiditäten bei Kindern

Angst, Depression und körperliche Komorbiditäten bei Kindern Angst, Depression und körperliche Komorbiditäten bei Kindern Prof. Dr. med. Dipl. Psych. Susanne Walitza Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie Psychiatrische Universitätsklinik Zürich

Mehr

Onlinesucht-Projekt der GESOP

Onlinesucht-Projekt der GESOP Onlinesucht-Projekt der GESOP Bausteine des Onlinesuchtprojekts Einzelgespräche Onlinesucht-Gruppe Freizeit-Gruppe Selbsthilfe- Gruppe ESCapade Arbeitskooperation Präventions- veranstaltung Informations-

Mehr

Guten Abend! Manfred H. Geishofer. b.a.s. [betrifft abhängigkeit und sucht] Steirische Gesellschaft für Suchtfragen. b.a.s.

Guten Abend! Manfred H. Geishofer. b.a.s. [betrifft abhängigkeit und sucht] Steirische Gesellschaft für Suchtfragen. b.a.s. Guten Abend! Manfred H. Geishofer [betrifft abhängigkeit und sucht] Steirische Gesellschaft für Suchtfragen 2 Zitate: Aufwachsen in der digitalen Medienkultur Die heranwachsende Mediengeneration wächst

Mehr

Messinstrumente zum Screening und zur Verlaufsbeurteilung des Pathologischen PC-/Internetgebrauchs

Messinstrumente zum Screening und zur Verlaufsbeurteilung des Pathologischen PC-/Internetgebrauchs Messinstrumente zum Screening und zur Verlaufsbeurteilung des Pathologischen PC-/Internetgebrauchs Dr. Anja Meinke AHG Klinik Schweriner See Lübstorf Wozu messen wir? Diagnosestellung Prävalenzschätzung

Mehr

Bayerische Akademie für Sucht- und Gesundheitsfragenfragen. Symposium Computerspiele- und Onlinesucht Juni

Bayerische Akademie für Sucht- und Gesundheitsfragenfragen. Symposium Computerspiele- und Onlinesucht Juni Faszination am Computerspiel - Die zwei Seiten - Bayerische Akademie für Sucht- und Gesundheitsfragenfragen Symposium Computerspiele- und Onlinesucht - 23. Juni 2010 - Tanja Gollrad, Bay. Akademie für

Mehr

Dr. med. Joachim Köhler Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Sozialmedizin Tagung Fachverband Sucht Heidelberg

Dr. med. Joachim Köhler Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Sozialmedizin Tagung Fachverband Sucht Heidelberg Sozialmedizinische Beurteilung von Verhaltensstörungen durch intensiven Gebrauch von Computer und Internet aus Sicht der Deutschen Rentenversicherung Bund Dr. med. Joachim Köhler Facharzt für Psychiatrie

Mehr

Über die Media Literacy der Generation Z und ihre Abenteuer in den Paralleluniversen der Sozialen Medien. Vortrag + Diskussion.

Über die Media Literacy der Generation Z und ihre Abenteuer in den Paralleluniversen der Sozialen Medien. Vortrag + Diskussion. Die Hypersocializer Über die Media Literacy der Generation Z und ihre Abenteuer in den Paralleluniversen der Sozialen Medien. Vortrag + Diskussion. Ernst Demmel 2016 Seit 2009 Digital-Stratege Netural

Mehr

Internet- und Computerspielsucht: Gefahren durch den Konsum von Neuen Medien

Internet- und Computerspielsucht: Gefahren durch den Konsum von Neuen Medien Internet- und Computerspielsucht: Gefahren durch den Konsum von Neuen Medien Fachveranstaltung: Game Over Wenn Spiel zur Sucht wird Asklepios Klinik Brandenburg 28.09.2016 Dipl.-Psych. Dennis Bikki Zitate

Mehr

Bipolare Störung und Verhaltenssüchte

Bipolare Störung und Verhaltenssüchte SCHWEIZERISCHEN GESELLSCHAFT FÜR BIPOLARE STÖRUNGEN 11. INTERDISZIPLINÄRE JAHRESTAGUNG, 24.10.2015 «Bipolar und Sucht» Bipolare Störung und Verhaltenssüchte Prof. Dr. med. Michael Rufer Klinik für Psychiatrie

Mehr

Frühintervention und Psychotherapie der Internetsucht bei Jugendlichen

Frühintervention und Psychotherapie der Internetsucht bei Jugendlichen Frühintervention und Psychotherapie der Internetsucht bei Jugendlichen Dr. Kai W. Müller Dipl.-Psych. Ambulanz für Spielsucht, Universitätsmedizin Mainz muellka@uni-mainz.de Vortrag im Rahmen der Fachtagung

Mehr

Unser Bild vom Menschen

Unser Bild vom Menschen Das pädagogische Konzept t des ELKI Naturns: Unser Bild vom Menschen Wir sehen den Menschen als ein einzigartiges, freies und eigenständiges Wesen mit besonderen physischen, emotionalen, psychischen und

Mehr

Psychologisches Screening

Psychologisches Screening Patient / in: Therapeut: Datum: Diagnosen: Diktat: erledigt Psychologisches Screening Anlass der Vorstellung / Zuweisung Beschreibung der Schmerzen Lokalisation / Häufigkeit / Intensität Beginn / damalige

Mehr

Game over: Wie abhängig machen Computerspiele?

Game over: Wie abhängig machen Computerspiele? Game over: Wie abhängig machen Computerspiele? Ergebnisse einer Befragung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von bis Jahren 0. Oktober 0 /n Gü, Le/Bü Daten zur Untersuchung Untersuchungszeitraum:.

Mehr

SUCHT oder. Abhängigkeit. Sucht und. Sind wir nicht alle etwas süchtig?

SUCHT oder. Abhängigkeit. Sucht und. Sind wir nicht alle etwas süchtig? SUCHT oder Sind wir nicht alle etwas süchtig? Sucht und Abhängigkeit Definition (WHO) Abhängigkeit Wiederholter Konsum einer oder mehrerer psychoaktiver Substanzen der zu einer periodischen oder chronischen

Mehr

Feinkonzept. Psychologie

Feinkonzept. Psychologie Feinkonzept Psychologie Untersuchertreffen 13.05.2014 Dr. U. Ungermann SPZ Osnabrück Bestandteile der psychologischen Untersuchung Testung: WISC IV (= HAWIK-IV) Fragebogen Kind: Fragebögen Eltern: Verhaltensbeurteilung:

Mehr

Dissoziative Störungen, Konversionsstörungen

Dissoziative Störungen, Konversionsstörungen Dissoziative Störungen, Konversionsstörungen Konversion (Freud, 1894) Begriff im Sinne eines psychoanalytischen Erklärungsmodells oder Phänomenologisch- deskriptiver Begriff Dissoziation... ein komplexer

Mehr

DEPRESSIONEN. Referat von Sophia Seitz und Ester Linz

DEPRESSIONEN. Referat von Sophia Seitz und Ester Linz DEPRESSIONEN Referat von Sophia Seitz und Ester Linz ÜBERSICHT 1. Klassifikation 2. Symptomatik 3. Gruppenarbeit 4. Diagnostische Verfahren 5. Epidemiologie 6. Ätiologische Modelle 7. Fallbeispiel KLASSIFIKATION

Mehr

GAME OVER. Sucht durch Online-PC-Spiele?!

GAME OVER. Sucht durch Online-PC-Spiele?! GAME OVER Sucht durch Online-PC-Spiele?! Wer steckt hinter GAME OVER und was ist das überhaupt? Hinter der GAME OVER Kampagne stecken drei junge, engagierte, energiegeladene Gymnasiasten des Gersthofener

Mehr

Krankheitsbewältigung. Prozess der Anpassung. Altersabhängige Aspekte. Anpassungsprozess

Krankheitsbewältigung. Prozess der Anpassung. Altersabhängige Aspekte. Anpassungsprozess Sein wie die Anderen! Herausforderungen für rheumakranke Kinder und deren Familien Isolde Krug Zentrum für Kinder-und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Freiburg Krankheitsbewältigung Coping (to cope

Mehr

Kindes und Jugendalters. Störung des.

Kindes und Jugendalters. Störung des. Vorlesung Psychopathologie des Kindes und Jugendalters Störung des Sozialverhaltens www.zi-mannheim.de Störungen 2 Kernsymptomatik 1. Wutausbrüche 2. Häufiges Streiten 3. Opposition gg Erwachsene 4. Planvolles

Mehr

Depressiven und suizidalen Menschen begegnen

Depressiven und suizidalen Menschen begegnen UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD) UNIVERSITÄTSKLINIK FÜR KINDER- UND JUGENDPSYCHIATRIE UND PSYCHOTHERAPIE Depressiven und suizidalen Menschen begegnen Dr. med. Stephan Kupferschmid Leitender

Mehr

Pathologischer PC-Gebrauch Störungsbild und Therapie

Pathologischer PC-Gebrauch Störungsbild und Therapie Pathologischer PC-Gebrauch Störungsbild und Therapie 21. Kongress des Fachverbandes Sucht e.v. vom 16.-18. Juni in Heidelberg 17. Juni 2008 Dr. B. Sobottka 1 PC-Gebrauch 17. Juni 2008 Dr. B. Sobottka 2

Mehr

Computerspielsucht. Prof. Dr. Jochen Koubek

Computerspielsucht. Prof. Dr. Jochen Koubek Computerspielsucht Prof. Dr. Jochen Koubek jochen.koubek@uni-bayreuth.de Computerspieldiskurse Jedes Mal, wenn sich eine neue Mediengattung massenhaft verbreitete, wurde in den ersten Jahren nicht nur

Mehr

Depressive Kinder und Jugendliche

Depressive Kinder und Jugendliche Depressive Kinder und Jugendliche von Groen und Franz Petermann 2., überarbeitete Auflage HOGREFE GÖTTINGEN BERN WIEN PARIS OXFORD PRAG TORONTO CAMBRIDGE, MA AMSTERDAM KOPENHAGEN STOCKHOLM Vorwort 5 1

Mehr

Ich bin mir Gruppe genug

Ich bin mir Gruppe genug Ich bin mir Gruppe genug Leben mit Autismus Spektrum bzw. Asperger Syndrom Mag. Karin Moro, Diakoniewerk OÖ. Autismus Spektrum Störung Tiefgreifende Entwicklungsstörung (Beginn: frühe Kindheit) Kontakt-

Mehr

Gruppenarbeit:! Eine Frage der Haltung? Medienkompetenz in Bezug auf Computerspiele? "

Gruppenarbeit:! Eine Frage der Haltung? Medienkompetenz in Bezug auf Computerspiele? Faszination und Risiken" Praxistagung FHNW 31.01.2012! Input:! Computerspielnutzung durch Kinder und Jugendliche?" Vorstellung der Genres: Killergames, und Online - Rollenspiele " Problembereiche Gewalt

Mehr

Grundbedingungen nach Jaspers (1965)

Grundbedingungen nach Jaspers (1965) Inhaltsübersicht -Allgemeine Überlegungen -Nomenklatur psychoreaktiver Störungen -Akute Belastungsreaktion -Posttraumatische Belastungsstörung -Anpassungsstörungen -Sonstige psychopathologische Syndrome

Mehr

FOSUMOS Persönlichkeitsstörungen: Ein alternativer Blick. Felix Altorfer 1

FOSUMOS Persönlichkeitsstörungen: Ein alternativer Blick. Felix Altorfer 1 FOSUMOS 11.06.08 Persönlichkeitsstörungen: Ein alternativer Blick Felix Altorfer 1 Persönlichkeitsstörungen Synonyma/Historische Begriffe Psychopathische Persönlichkeit (Kraeppelin 1903, K. Schneider 1923)

Mehr

Diagnostik von Traumafolgestörungen bei unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen

Diagnostik von Traumafolgestörungen bei unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen Diagnostik von Traumafolgestörungen bei unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen Sabine Korda Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie

Mehr

Computersucht und Internetabhängigkeit Risiken moderner Kommunikations- und Unterhaltungsmedien

Computersucht und Internetabhängigkeit Risiken moderner Kommunikations- und Unterhaltungsmedien Computersucht und Internetabhängigkeit Risiken moderner Kommunikations- und Unterhaltungsmedien Neuwieder Gesundheitskonferenz 29.09.2010 29.09.2010 Computer- und Internetnutzungsverhalten Jugendlicher

Mehr

Mobil und vernetzt: Die Gaming-Trends 2017

Mobil und vernetzt: Die Gaming-Trends 2017 Mobil und vernetzt: Die Gaming-Trends 2017 Martin Börner Bitkom Präsidium Berlin, 17. August 2017 hbomuc fotolia.com Zahl der Gamer auf hohem Niveau mit weiter großem Potenzial Spielen Sie Video- oder

Mehr

Depression bei Kindern und Jugendlichen

Depression bei Kindern und Jugendlichen Depression bei Kindern und Jugendlichen Prof. Martin Holtmann 2. Deutscher Patientenkongress Depression LWL-Universitätsklinik Hamm Martin Holtmann der Ruhr-Universität Klinik für Psychiatrie Bochum und

Mehr

Elternabend in der Volksbank Dreiländereck.

Elternabend in der Volksbank Dreiländereck. Elternabend in der Volksbank Dreiländereck. Peter Eichin Diplom-Pädagoge Villa Schöpflin ggmbh Neue Medien im Kinderzimmer. 1 Neue Medien im Kinderzimmer Wie Eltern ihre Kinder und Jugendliche sicher in

Mehr

Parkinson: Zunehmende Aufmerksamkeit für nicht-motorische Störungen eröffnet neue Therapieoptionen

Parkinson: Zunehmende Aufmerksamkeit für nicht-motorische Störungen eröffnet neue Therapieoptionen European Neurological Society (ENS) 2009: Neurologen tagen in Mailand Parkinson: Zunehmende Aufmerksamkeit für nicht-motorische Störungen eröffnet neue Therapieoptionen Mailand, Italien (22. Juni 2009)

Mehr

Prävalenz, Ätiologie und Therapie von Cannabisabhängigkeit

Prävalenz, Ätiologie und Therapie von Cannabisabhängigkeit Prävalenz, Ätiologie und Therapie von Cannabisabhängigkeit Meike Neumann Dipl. Psychologin Psychologische Psychotherapeutin Konsumsituation in Deutschland I Nach einer repräsentativen Befragung der Bundeszentrale

Mehr

Selbsterweiterung und Abhängigkeit

Selbsterweiterung und Abhängigkeit Selbsterweiterung und Abhängigkeit Aspekte der Bedeutung von Medien für die Identität und Entwicklung von Jugendlichen Institut für Verhaltenstherapie, Verhaltensmedizin und Sexuologie Nürnberg, 19.11.11

Mehr

Fragebogen zur Internetsucht (ISS-20 r ) und Normwerte André Hahn, Matthias Jerusalem & Sabine Meixner-Dahle 15. November 2014

Fragebogen zur Internetsucht (ISS-20 r ) und Normwerte André Hahn, Matthias Jerusalem & Sabine Meixner-Dahle 15. November 2014 Fragebogen zur Internetsucht (ISS-20 r ) und Normwerte André Hahn, Matthias Jerusalem & Sabine Meixner-Dahle 15. November 2014 Zitationsreferenz dieses Dokuments: Hahn, A., Jerusalem, M. & Meixner-Dahle,

Mehr

Verunsichert, ängstlich, aggressiv

Verunsichert, ängstlich, aggressiv Helga Simchen Verunsichert, ängstlich, aggressiv Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen - Ursachen und Folgen Verlag W. Kohlhammer Vorwort 9 1 Ängstlich und aggressiv als Kind - psychisch krank

Mehr

Angehörige: Unterstützung oder Herausforderung

Angehörige: Unterstützung oder Herausforderung Angehörige: Unterstützung oder Herausforderung 2. Schweinfurter Diakonie-Pflegekongress Matthias Matlachowski Dipl.-Sozialwissenschaftler 17. Januar 2015, Workshop 4 Folie 2 von 22 Daten 4 Mio. Menschen

Mehr

NLS, Medienabhängigkeit. - Einführung - Bert te Wildt & Andrija Vukicevic

NLS, Medienabhängigkeit. - Einführung - Bert te Wildt & Andrija Vukicevic Medienabhängigkeit - Einführung - Bert te Wildt & Andrija Vukicevic NLS, 29.02.2012 Abteilung Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie Prof. Dr. med. Stefan Bleich Prävention von Internet- und

Mehr

Christoph Klimmt Institut für Publizistik Universität Mainz. Faszination von Computerspielen bei Jugendlichen

Christoph Klimmt Institut für Publizistik Universität Mainz. Faszination von Computerspielen bei Jugendlichen Christoph Klimmt Institut für Publizistik Universität Mainz Faszination von Computerspielen bei Jugendlichen Nutzung von Games durch Jugendliche Nutzung von Games durch Jugendliche / Gender-Vergleich Computerspiele

Mehr