Elternabend in der Volksbank Dreiländereck.

Transkript

1 Elternabend in der Volksbank Dreiländereck. Peter Eichin Diplom-Pädagoge Villa Schöpflin ggmbh Neue Medien im Kinderzimmer. 1

2 Neue Medien im Kinderzimmer Wie Eltern ihre Kinder und Jugendliche sicher in der Medienwelt begleiten können Peter Eichin, Diplom-Pädagoge, Villa Schöpflin Zentrum für Suchtprävention Ich habe ein Smartphone! 2

3 Ich habe ein Profil auf Facebook! Ich nutze das mobile Internet! 3

4 Ich weiß was ein MMORPG ist! Erinnern Sie sich? damals: heute: 4

5 Ein Medium zwei Haltungen Medienpessimisten/digital immigrants Medienoptimisten/digital natives - Erreichbarkeitszwang - Flexibilität, Partizipation - Sprachverfall - Individualität - Elektrosmog - soziale Teilhabe, - suchtinduzierend - leichter Hilfezugang - soziale Vereinsamung - mündiger/informierter Bürger 5

6 Trends Laptop schlägt TV! Trends Trend: eigener Internetzugang 6

7 Trends Mädchen: Kommunikation Jungen: Spiele Hauptschüler spielen doppelt so häufig PC-Spiele Trends Mädchen mehr von Cybermobbing betroffen 7

8 wo liegen die Probleme? Häufigkeit der Problemfelder : (269 Männer, 30 Frauen Caritas Beratu ng Berlin ) 1. World of Warcraft 35,8% 2. Ego-Shooter 22,5% 3. Andere Online-Rollenspiele 16,0% 4. Chatten 13,4% 5. Strategiespiele/Simulationen 12,7% 6. Surfen/Newsseiten 12,1% 7. Pornographie 9,6% 8. Actionspiele 7,6% 9. Browserspiele 5,7% 10.PC-Nutzung (Musik, Filme, Wikipedia) 5,1% Vielfalt der Spiele Abenteuerspiele Jump `n` runs Geschicklichkeitsspiele Lernspiel Sportspiel Ego Shooter Strategiespiel- Simulationsspiel Online-Rollenspiel 8

9 Reiz der Computerspiele Herausforderung und Wettbewerb Spaß Ausübung von Macht und Kontrolle (Selbstwirksamkeit) Erprobung von Identitätsentwürfen, Entdeckung unzugänglicher Handlungsformen und Lebensbereiche Geselligkeit (z.b. Online- oder LAN-Spiele) Flucht aus dem Alltag (Vermeintlicher) Stressabbau Verschmelzungserleben mit dem Spiel (Flow) PINTA-Studie (Häufigkeit der Internetabhängigkeit) ngigkeit) Vorliegen einer Internetabhängigkeit: 1,5 Prozent der 14 bis 64-Jährigen 8,6 Prozent Mädchen und 4,1 Prozent der Jungen bei den 14 bis 16- Jährigen Für den Landkreis heißt das, dass ca. 600 Jugendliche einen suchtartigen Umgang mit dem Internet haben Mädchen nutzen vorwiegend Soziale Netzwerke und Jungen eher Onlinespiele (Bundesgesundheitsministerium, Rumpf et al, 11/2011) 9

10 Ab wann muss ich mir Sorgen machen - Erste Signale Immer weniger Kontakte Die Internet-/Computer-freie Zeit wird immer kürzer. Freizeitaktivitäten werden immer mehr vernachlässigt Der Jugendliche sitzt bis in die Nacht hinein am Computer, schläft weniger, er ist oft müde Schulleistungen werden schlechter, Verpflichtungen (Hausarbeit), Erledigungen werden wochenlang aufgeschoben Der Jugendliche ist launisch, aggressiv, depressiv verstimmt vor allem, wenn er keinen Internet/Computerzugang hat. Es wird vehement über Internet-/Computerkonsum verhandelt er schreit deswegen, droht oder schaltet nachts heimlich den PC an Veränderungen und Unterstützung ist wichtig z. B. Familien- Interventionsprogramm ESCapade Suchtkriterien bei Onlinesucht Ich brauche immer mehr Zeit im Internet, um zufrieden zu sein (Toleranzentwicklung). Ich bin unfähig, meinen Internet- Gebrauch zu kontrollieren und bleibe immer wieder länger online, als ich mir vorgenommen habe (Kontrollverlust). Ich werde unruhig und reizbar, wenn ich versuche, meinen Internetkonsum einzuschränken oder darauf zu verzichten. Ich bekomme im Offline- Zustand Entzugserscheinungen (Entzugssymptome). Das Internet beschäftigt mich; ich denke daran, auch wenn ich offline bin (Craving). 10

11 Das Internet ist für mich ein Weg, um vor Problemen zu fliehen oder schlechtes Befinden (Hilflosigkeits- oder Schuldgefühl, Angst, Depression) zu bessern (Einengung des Handlungsspielraums). Ich lüge meiner Familie oder Freunden gegenüber, um das Ausmaß meiner Beschäftigung mit dem Internet zu verbergen Ich habe schon Arbeit, Ausbildungsoder Karrieremöglichkeiten oder zwischenmenschliche Beziehungen wegen des Internet in Gefahr gebracht. Ich gehe ins Netz, auch wenn ich exzessive Gebühren zahlen musste (Negative Konsequenzen) es sollten mindestens drei Kriterien erfüllt sein, damit man von einer Sucht sprechen kann Ursachen psychologische/ physiologische Faktoren Sucht Griffnähe, Suchtpotential Familie, Konsumsitten, Ritualisierungen, soziale Integration Eine Abhängigkeit ist immer auch ein Anzeichen für einen Konflikt oder eine Entwicklungsproblematik Das Medium stellt ein Hilfsmittel dar zur Behebung der Problematik 11

12 Was man vermeiden sollte Essen an den Computer zu bringen Drohungen aussprechen, die man nicht einhalten kann Diskussionen während der Jugendliche vor dem PC sitzt Termin vereinbaren, wann man sich in Ruhe unterhalten will nur über den Jugendlichen zu sprechen wichtig: eigene Sorgen ansprechen pure Konfrontation bringt nichts Vor- und Nachteile des Verhaltens im Blick haben Empfehlungen Sich interessieren, informieren, mitspielen, zuschauen Frühzeitig Regeln aufstellen und gemeinsam aushandeln Austausch im Alltag pflegen Spiele entsprechend dem Alter spielen lassen, bei Geschwistern auf Altersunterschiede achten Kinder unter 3 Jahren sollten überhaupt nicht am PC spielen Bis zum Alter von 6 Jahren nicht alleine am Computer sitzen Ab 4-5 Jahren ca. 20 bis 30 Minuten pro Tag. Empfehlung Lernsoftware Jahre: ca. 45 Minuten pro Tag Jahre: ca. 60 Minuten pro Tag JIM-Studie 2011 Durchschnittliche Onlinezeit von - 12 bis 13-Jährigen: 80 Minuten/Tag - 12 bis 19-Jährigen: 134 Minuten/Tag 12

13 Empfehlungen Schutzprogramme (family safety, salfeld) Medienkontingent für die Woche festlegen Computerfreie Zeiten festlegen Ggf. neuer Platz für den Computer Förderung der Selbstbeobachtung (Computertagebuch) Familiensystem wer ist für was verantwortlich Alternative Freizeitaktivitäten fördern, Alternativen bieten Vorbildverhalten ist wichtig Quelle: Co mp uterspiele Ti pps für Eltern, klicksafe-bro schüre und Kinder und Jugendliche schützen, US K Broschüre Vielen Dank für f Ihre Aufmerksamkeit!!! 13

14 Bitte beachten Sie: Es gilt das gesprochene Wort