Reizdarmsyndrom (=RDS) Irritable Bowel Syndrome
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- Angela Abel
- vor 7 Jahren
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1 (=RDS) Irritable Bowel Syndrome Diagnostik- Ziel nervöser Darm Colon spasticum Colon irritabile Colitis mucosa 1. Positive Diagnose 2. Minimal notwendige Untersuchungen Rom III Kriterien Rom III Kriterien Kriterien erfüllt seit mind. 3 Monaten mit Symptom-Beginn vor mind. 6 Monaten Abdominelles Unbehagen / abdominelle Schmerzen während mind. 3 Tagen pro Monat innerhalb der letzten 3 Monate + mind. 2 Kriterien: - Erleichterung durch Defäkation - Beginn assoziiert mit Änderung der Stuhlfrequenz - Beginn assoziiert mit Änderung der Stuhlkonsistenz mit Obstipation (IBS-C) mit Diarrhö (IBS-D) Wechselhaftes (IBS-M; mixed) Nicht subtypisierbares Longstreth et al., Gastroenterology 2006 Longstreth et al., Gastroenterology 2006 Schmerzen ± veränderte Stuhlgewohnheit < 45 J Alter > 45 J > 2 J Beginn < 2 J Fluktuierend Verlauf Progressiv - Alarmsymptome + + Σ Funktioneller Symptome - Hohe Wahrscheinlichkeit Diagnostik Erhöhtes Risiko organische Krankheit 1. Alarmsymptome - Unerklärbarer Gewichtsverlust - Rektale Blutungen - Nächtliches Aufwachen wegen Symptomen - Beginn der Symptome nach 50. LJ - Fieber 2. Positive familiäre Belastung mit Kolonkarzinom (Verwandte 1. Grades vor 50. LJ), chronische entzündlichen Darmerkrankungen und Zöliakie 1
2 Diagnostik Erstmalige Diagnose - Labor: Blutbild, Chemie, CRP,TSH - Kolonoskopie: Patient >45 J Familiäre Belastung mit Kolonkarzinom oder Inflammatory Bowel Disease - Diarrhö: Malabsorption? Stuhluntersuchung Parasiten, Calprotectin H 2- Atemtest (Laktose-Intoleranz) Zöliakie-Serologie Prävalenz: Beschwerden eines s 10 % Konsultations-Verhalten Spezialist Sichere Diagnose Hausarzt ~25% Consulters ~75% Non-Consulters Prospektiv bei 95 Patienten mit Verdacht auf RDS: wenn kein Alarmzeichen vorliegt, positiver prädiktiver Wert der anamnestischen Kriterien: 98 Prozent ~70% Frauen ~30% Männer Vanner et al.; Am J Gastro 1999 Prognose Rollenspiel I siehe Handout für "Arzt" und "Patient" Die Lebenserwartung von Patienten mit ist nicht verkürzt! Die Lebensqualität kann jedoch deutlich reduziert sein! Gralnek et al., Gastroenterology
3 Patientenzentrierte Techniken (den Patienten zum Erzählen bringen): Warten (> 3 sec), Aufmerksamkeit fokussiert auf den Patienten. Nicht jedes Schweigen ist eine Einladung zum Sprechen! Wiederholen (z.b.: So hmm, Schmerzen? ) Spiegeln (Rückmeldungen auf Emotionen, das aktuelle Thema), z.b.: "Sie befürchten etwas Schlimmes, ich habe den Eindruck, das beunruhigt Sie sehr." Zusammenfassen (Zusammenfassen in eigenen Worten): Ankündigung, kürzer als die Äusserungen des Patienten, eng angelehnt an seinen Worten Wechsel von arztzentriert zu patientenzentriert nach Zusammenfassung Wechsel ankündigen, z.b.: "Jetzt möchte ich Ihnen einige Fragen zu Ihren Beschwerden stellen" Arztzentrierte Techniken (Arzt bestimmt Fokus): Dimensionen der Beschwerden, Alarmsymptome abfragen Viszerale Hypersensitivität Psychosozialer Stress Viszerale Hypersensitivität Patienten reagieren auf Irritationen im Darm oder im Ösophagus mit mehr Schmerzen oder Missempfindungen als Kontrollpersonen Ballondehnung im Rektum ± Vordehnung im Sigma (Munakawa) Säurestimulation im unteren Ösophagus Auf welchem Niveau der Reizverarbeitung ist diese Störung lokalisiert? Mechano- und Chemorezeptoren in der Darmwand, Afferenzen zum Hinterhorn Spinal bei der Reizakkumulation, sicher thalamisch und sicher in der bewussten Wahrnehmung Viszerale Hypersensitivität: Die physiologische Stimulation (Sigma + Rektum) Viszerale Perzeption Zerebrale Aktivität Unbehagen (mmhg) * * p<0.05 Gesunde Probanden 15 RDS RDS 10 Ko Ko 5 0 Basalwert Nach Dilatation Munakata et al., Gastroenterology 1997 Silverman et al., Gastroenterology
4 Psychosozialer Stress Alleine nicht Ursache von IBS Mehr Live Events vor Beginn IBS Mehr psychosozialer Stress vor IBS korreliert mit mehr Symptomen und längerer Dauer von IBS* Psychische Auffälligkeit korreliert mit hilfesuchendem Verhalten Missbrauch in der Kindheit bei weiblichen IBS- Patienten häufig * Bennett, E. J., C. C. Tennant, et al. (1998). Level of chronic life stress predicts clinical outcome in irritable bowel syndrome. Gut 43(2): ). Psychische Auffälligkeit korreliert mit Hilfesuchendem Verhalten Hypochondrie Depression Hysterie Kontrolle IBS Non-Patienten IBS-Patienten Drossmann et al Prävalenz Abusus N= 919 Therapie Die Prävalenz von Missbrauch in der Kindheit sagt vor allem voraus, ob Patienten/Patientinnen ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen: Der Prozentsatz positiver Angaben steigt mit dem Ausmass der Spezialisierung des Settings, aus dem die Daten stammen. Mild Mässig Schwer Antidepressiva Schmerzmanagement Realistische Ziele Motilität / Perzeption Therapie Psychologische Therapie Lebensstil und Diät Modifikation Alle Information, Beruhigung,Therapeutische Beziehung Rollenspiel II siehe Handout für "Arzt" und "Patient" Mitteilung der Diagnose, Konzept des Patienten explorieren und verhandeln Was glaubt der Patient, was er hat? Diagnosemitteilung in einfachen Worten Pausen Zum Nachfragen einladen Wenn Patientenkonzept bekannt, Gemeinsamkeiten und Widersprüche neutral aufzeigen Konzept des Patienten aktiv nachfragen Patientenzentrierte Techniken Verhandeln Ziel: Gemeinsames Konzept als Basis für die Therapie 4
5 Common Sense Model of Ilness (Konzept des Patienten von seiner Erkrankung) (H. Leventhal) Was ist das? (Identity) Wie ist der Verlauf? (Time Line) Was sind die Konsequenzen? (Consequences) Was sind die Ursachen? (Cause) Wie kriegt man's in den Griff? (Control) 5
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