Digitale Wörterbücher und Schreibassistenzsysteme
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- Brigitte Weber
- vor 7 Jahren
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1 Digitale Wörterbücher und Schreibassistenzsysteme Workshop: Text als Werkstück Wege zu einer computergestützten Überarbeitung von deutschen Texten Prof. Dr. Angelika Storrer 7. Juli 2014 Prof. Dr. Angelika Storrer
2 Überblick Ausgangspunkt: Digitale Wörterbücher bieten vielfältige Möglichkeiten, das Überarbeiten und Optimieren von Texten zu unterstützen. Bislang werden sie hierfür noch zu wenig genutzt. Anliegen des Vortrags: Nutzwert digitaler Wörterbücher für die Textarbeit an Beispielen aufzeigen. Potenziale von Wörterbüchern für Schreibassistenzsysteme verdeutlichen. Desiderate und Perspektiven für Forschung, Entwicklung, Didaktik zur Diskussion stellen.
3 Beispiel Wortwahl Zunächst sollte daher die Frage geklärt werden, was überhaupt die Aufgabe der neuen Berufssparte des Computerphilologen darstellt. Dabei geht es primär darum Sprachphänomene zu entlarven, diese herauszuarbeiten und in die entsprechende Datenbank einzupflegen, das heißt es geht nicht nur um das Arbeiten mit Daten, sondern auch um deren Modulation. (benotetes Vorlesungsprotokoll 2014; Stud. 25 Germanistik 4.FS)
4 Beispiel Wortwahl Zunächst sollte daher die Frage geklärt werden, was überhaupt die Aufgabe der neuen Berufssparte des Computerphilologen darstellt. Dabei geht es primär darum Sprachphänomene zu entlarven, diese herauszuarbeiten und in die entsprechende Datenbank einzupflegen, das heißt es geht nicht nur um das Arbeiten mit Daten, sondern auch um deren Modulation. (benotetes Vorlesungsprotokoll 2014; Stud. 25 Germanistik 4.FS)
5 Beispiel Kollokation Der Forschungsbereich der IBK beinhaltet die Korporaform Spezialkorpora, welche die Sprachvarietäten berücksichtigt, aber er beinhaltet und kombiniert ebenso auch die Form Referenzkorpora, welche zu der Kategorie Allgemeinsprachliche Korpora gehört und den Versuch erhebt unterschiedliche Textsorten abzuhandeln. (benotetes Vorlesungsprotokoll 2014; Stud. 33 Germanistik 3.FS)
6 Beispiel Kollokation Der Forschungsbereich der IBK beinhaltet die Korporaform Spezialkorpora, welche die Sprachvarietäten berücksichtigt, aber er beinhaltet und kombiniert ebenso auch die Form Referenzkorpora, welche zu der Kategorie Allgemeinsprachliche Korpora gehört und den Versuch erhebt unterschiedliche Textsorten abzuhandeln. (benotetes Vorlesungsprotokoll 2014; Stud. 33 Germanistik 3.FS)
7 Forschungsfragen 1) Welche Wörterbuchressourcen sind für welche Qualitätsaspekte hilfreich? Basis: Expertise aus der Forschung zur Internet-Lexikographie (Überblick über verfügbare Ressourcen und deren Qualität/Zuverlässigkeit) Empirie: Nutzerstudien. 2) Wie kann man Wörterbuchressourcen in Schreibassistenzsysteme einbinden? Basis: Modelle und Erfahrungen aus existierenden Systemen. Drei grundlegende Optionen zur Einbindung (Mischformen denkbar): - Assistenzsystem nutzt Wörterbuchdaten für Diagnose und bietet ggf. kontextsensitiv Vorschläge für Optimierung an. (-> Integration). [z.b. Wortschreibung, Rektion] - Assistenzsystem diagnostiziert in den Texten Gefahrenstellen und wählt potenziell hilfreiche Wörterbuchressourcen aus. (-> textbezogene Verlinkung). [z.b. Wortwahl] - Assistenzsystem enthält Tutorials zu Prüf- und Optimierungsstrategien mit Links zu Wörterbuchressourcen und deren Nutzung. (-> funktionsbezogene Verlinkung). Empirie: Nutzerstudien. Prof. Dr. Angelika Storrer
8 Desiderate und Perspektiven: Forschung und Entwicklung Allgemeine Desiderate: Bei der Konzeption eines Schreibassistenzsystems sollten Informatik, (Internet-)Lexikographie und Sprachdidaktik zusammenarbeiten. Die Systementwicklung sollte Hand in Hand mit der Evaluation in konkreten Nutzungssituationen erfolgen und durch Tutorials zur Nutzung digitaler Wörterbücher unterstützt werden. Wünschenswert ist ein modular aufgebautes System, das (1) an Zielgruppen, Schreibkontexte, Textsorten adaptiert werden kann (2) neue Releases digitaler Wörterbücher bzw. neue digitale Ressourcen schnell integrieren kann (3) die Erkenntnisse und Ergebnisse der flankierenden Nutzerstudien flexibel umsetzen kann.
9 Desiderate und Perspektiven: (Internet-)Lexikographie Weiter-Entwicklung bzw. Anpassung digitaler Wörterbücher: Im Hinblick auf die lexikographischen Angaben: Mit aktueller Korpustechnologie optimierbar: diasystematische Angaben zu Register, Stilebene, Varietät. (Frequenz und Kookkurrenz in Bezug auf Textsortenbereiche / Varietäten / Kommunikationsbereiche). Für das wissenschaftliche Schreiben: Fokus auf Bildungssprache, Wissenschaftssprache, fachspezifische Kollokationen und Bedeutungen.
10 Beispiele Wortwahl Ebenfalls werden zum ersten Mal Klamotten gezielt ausgewählt, um die Einstellung auch nach Außen hin offen kund zu geben.
11 Desiderate und Perspektiven: (Internet-)Lexikographie 1) Weiter-Entwicklung bzw. Anpassung digitaler Wörterbücher: Im Hinblick auf die lexikographischen Angaben: Mit aktueller Korpustechnologie optimierbar: diasystematische Angaben zu Register, Stilebene, Varietät. (Frequenz und Kookkurrenz in Bezug auf Textsortenbereiche / Varietäten / Kommunikationsbereiche). Für das wissenschaftliche Schreiben: Fokus auf Bildungssprache, Wissenschaftssprache, fachspezifische Kollokationen und Bedeutungen. Im Hinblick auf die Verständlichkeit / Usability: Viele Schätze der wissenschaftlichen Qualitätslexikographie könnten für den Laiennutzer besser zugänglich gemacht werden (unabhängig davon, dass man die digitalen Nachschlagekompetenzen verbessern sollte). z.b. lexikographisch bearbeitete Kollokationen und Syntagmen in elexiko; Handbuch der Konnektoren; Valenzwörterbuch als Teile des grammatischen Informationssystems Grammis.
12 Beispiel: elexiko Prof. Dr. Angelika Storrer
13 Beispiel: Grammis (Valenz, Konnektoren) Prof. Dr. Angelika Storrer
14 Beispiel: Grammis (Konnektoren) Prof. Dr. Angelika Storrer
15 Beispiel: Grammis: Valenz Prof. Dr. Angelika Storrer
16 Desiderate und Perspektiven: Didaktik Wörterbuchdidaktik im Bildungswesen stärken und auf digitale Medien ausweiten. Bereits in der Schule vermitteln: Es gibt neben dem Duden noch viele andere Wörterbücher (gedruckt und digital), die gerade beim Überarbeiten von Texten hilfreich und nützlich sein können. Im Internet gibt es eine Vielfalt von Ressourcen und Werkzeugen, die neue und teilweise komplexe Kompetenzanforderungen stellen, z.b. : - Kompetenz zur situationsadäquaten Auswahl einer Ressource (was hilft bei Unsicherheiten bezüglich der Stilebene; was hilft bei der Suche nach dem passenden Kollokationspartner) Prüffelder: - Kompetenz zur Bewertung viel der fiel; Zuverlässigkeit das dass; indem von Ressourcen/ in dem Werkzeugen (Grenzen kennen, GZS; zweifeln GKS; Interpunktion lernen) Beispiel: Rechtschreibkorrektur (Möglichkeiten und Grenzen). Beispiel: Kollokation: Wie aussagekräftig sind automatisch erzeugte Angaben (Duden; Wortprofil)? Welche zusätzlich Prüfstrategien gibt es?
17 Desiderate und Perspektiven: Schreibforschung Digitale Schreibassistenzsysteme können die Arbeit am Text nicht komplett abnehmen. Sie können aber die verschiedenen Dimensionen und Aspekte von Textqualität bewusst machen und Werkzeuge und Prüfstrategien für das Überarbeiten und Optimieren von Texten anbieten. Als Nebeneffekt entstehen in Schreibassistenzsystemen Daten, die (wenn die rechtlichen Aspekte geklärt sind) auch sehr interessant für die Schreibforschung sind: - Einerseits könnten die Abweichungen in den Schreibprodukten explizit annotiert und quantitativ ausgewertet werden (Die Annotation sollte möglichst kompatibel zu bestehenden Lernerkorpora sein, um bestmögliche Vergleichbarkeit von Datensets zu erzielen). - Andererseits entstehen auch Daten zu Schreibprozessen (speziell: Überarbeitungsprozessen incl. der dabei eingesetzten Strategien und Werkzeuge), die für die empirische Schreibprozessforschung und die Schreibdidaktik sehr interessant sein können. Schreibassistenzsysteme sollten diese Form der (Neben-)Nutzung der Daten in der Konzeption berücksichtigen. Prof. Dr. Angelika Storrer
18 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Workshop: Text als Werkstück Wege zu einer computergestützten Überarbeitung von deutschen Texten Prof. Dr. Angelika Storrer 7. Juli 2014 Prof. Dr. Angelika Storrer
19 Beispiel Rektion Wie sollen Daten gespeichert und aufbereitet werden? Die Entscheidung liegt im Hinblick auf der Korpusarchitektur. Es besteht aus dem formalen Modell, indem das Korpus und die Annotationen gespeichert werden, z.b. flache Annotation vs. Mehrebenenarchitektur. (benotetes Vorlesungsprotokoll 2014; Stud. 14 Germanistik 2.FS)
20 Beispiele Wenngleich die computergestützte Philologie stellenweise von der technischen Facette überlaufen zu sein scheint, so bleibt der geschriebene Text stets der Nukleus der Forschung. So bleibt zu guter Letzt nur eines zu sagen und zwar, dass die bisherigen Errungenschaften der Kooperation von Sprache und Technik eine vielversprechende Grundlage darstellt, auf der man in Zukunft sicherlich weitere interessante Aufschwünge mitverfolgen können wird. (benotetes Vorlesungsprotokoll 2014; Stud. 25 Germanistik 4.FS)
21 Beispiel: Wortwahl Die moderne Gesellschaft des 21. Jahrhunderts ist allgegenwärtig bekannt für seine schnelllebigen Medien. (benotete Klausur 2013; Stud. Lehramt Deutsch 6.FS)
22 Beispiel Wortwahl Die moderne Gesellschaft des 21. Jahrhunderts ist allgegenwärtig bekannt für seine schnelllebigen Medien. (benotete Klausur 2013; Stud. Lehramt Deutsch 6.FS)
23 Beispiel Wortwahl Die moderne Gesellschaft des 21. Jahrhunderts ist allgegenwärtig bekannt für seine schnelllebigen Medien. (benotete Klausur 2013; Stud. Lehramt Deutsch 6.FS)
24 Grenzen: Wortwahl Zunächst sollte daher die Frage geklärt werden, was überhabt die Aufgabe der neuen Berufssparte des Computerphilologen darstellt. Dabei geht es primär darum Sprachphänomene zu entlarven, diese herauszuarbeiten und in die entsprechende Datenbank einzupflegen, das heißt es geht nicht nur um das Arbeiten mit Daten, sondern auch um deren Modulation. (benotetes Vorlesungsprotokoll 2014; Stud. 25 Germanistik 4.FS)
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