Mobbing in Kindergarten und Schule. Gemeinsam für mehr Gesundheit
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- Rolf Goldschmidt
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1 Mobbing in Kindergarten und Schule Gemeinsam für mehr Gesundheit
2 Ablauf Mobbing Phänomen, Häufigkeit Mobbinghandlungen Cybermobbing Steckbrief von Mobbenden und Opfern Mobbing vorbeugen Mobbing erkennen und darauf reagieren Mobbing stoppen Die Rolle der Eltern Die Rolle der Schule Fach- und Anlaufstellen
3 Ablauf Mobbing Phänomen, Häufigkeit Mobbinghandlungen Cybermobbing Steckbrief von Mobbenden und Opfern Mobbing vorbeugen Mobbing erkennen und darauf reagieren Mobbing stoppen Die Rolle der Eltern Die Rolle der Schule Fach- und Anlaufstellen
4 Mobbing Quelle: Vortrag von Prof. F. D. Alsaker, Kandersteg ( ) (nach Olweus & Limber 1999; Salmivalli et al., 1996)
5 Die Rollenverteilung in der Schulklasse Quellen: Schäfer & Korn, 2004, Alsaker, F. D. (2004). Quälgeister und ihre Opfer. Verlag Hans Huber, Bern
6 Ablauf Mobbing Phänomen, Häufigkeit Mobbinghandlungen Cybermobbing Steckbrief von Mobbenden und Opfern Mobbing vorbeugen Mobbing erkennen und darauf reagieren Mobbing stoppen Die Rolle der Eltern Die Rolle der Schule Fach- und Anlaufstellen
7 Handlungen Häufige Mobbinghandlungen Mitschüler sprechen hinter dem Rücken schlecht 1 Verbreitung von Gerüchten/Lügen 2 Schimpfworte, kränkende Spitznamen 3 Lächerlich machen vor anderen Mitschüler/innen 4 Für dumm erklären 5 Sich lustig machen wegen Aussehen, Kleidung 6 Anschreien 7 Anwendung leichter Gewalt 8 Abwertende Blicke und Gesten 9 Ständiges Kritisieren 10 Ständiges Unterbrechen 11 Nachmachen 12 Rang Quelle: Vieregg, E. (2006). Mobbing im Klassenzimmer, unveröffentlichte Masterarbeit, Interuniversitäres Kolleg für Gesundheit und Entwicklung, Graz / Schloss Seggau
8 Handlungen Häufige Mobbinghandlungen Anschreien durch Lehrpersonen 13 Ablehnung der Zusammenarbeit 14 Belästigung am Telefon 15 Mit körperlicher Gewalt drohen 16 Angriff auf Familie oder Herkunft 17 Beschädigen oder wegnehmen von Gegenständen 18 Lehrperson nimmt Bereitschaft zur Mitarbeit nicht zur Kenntnis 19 Mitschüler wollen nicht angesprochen werden 20 Mitschüler sprechen nicht mit einem 21 Lächerlich machen durch Lehrperson 22 Wie Luft behandeln 23 Schlagen 24 Rang Quelle: Vieregg, E. (2006). Mobbing im Klassenzimmer, unveröffentlichte Masterarbeit, Interuniversitäres Kolleg für Gesundheit und Entwicklung, Graz / Schloss Seggau
9 Ablauf Mobbing Phänomen, Häufigkeit Mobbinghandlungen Cybermobbing Steckbrief von Mobbenden und Opfern Mobbing vorbeugen Mobbing erkennen und darauf reagieren Mobbing stoppen Die Rolle der Eltern Die Rolle der Schule Fach- und Anlaufstellen
10 Cyber Mobbing, Cyber Bullying, E-Mobbing Spöttische Kommentare in Gästebüchern Gerüchte und falsche Informationen über eine Person im Internet verbreiten Peinliche Fotos verschicken Filme auf Filmportale stellen oder übers Handy verschicken Fotos verändern und ins Netz stellen Eine Person ständig über , im Chat oder in Communities belästigen, drohen oder gar erpressen Fälschen von Profilen, Faken von Absendern Happy Slapping Versenden von Malware
11 57 % der 12- bis 19-jährigen Nutzer von Social Networks haben Massnahmen getroffen, ihre Privatsphäre zu schützen. 29 % der Heranwachsenden haben schon erlebt, dass Fotos/Videos von ihnen ohne ihre Zustimmung ins Netz gestellt wurden. Über die Art der Bilder kann keine Aussage gemacht werden. 8 % der Befragten geben an, dass über sie im Internet schon Beleidigendes verbreitet wurde. Süss, D. (2010) James-Studie, Zürcher Fachhochschule
12 Problematische Handynutzung Ist es schon vorgekommen, dass Süss, D. (2010) James-Studie, Zürcher Fachhochschule
13 Handy-Verfügbarkeit von Kindern
14 Ablauf Mobbing Phänomen, Häufigkeit Mobbinghandlungen Cybermobbing Steckbrief von Mobbenden und Opfern Mobbing vorbeugen Mobbing erkennen und darauf reagieren Mobbing stoppen Die Rolle der Eltern Die Rolle der Schule Fach- und Anlaufstellen
15 Merkmale der Mobber Überlegenheit (sportlich, älter, grösser) Bedürfnis nach Selbstbestätigung Niedrige Frustrationstoleranz Mühe sich an Regeln zu halten Misstrauisch Aggressiv Geringe Empathie Überdurchschnittlich beliebt Quellen: Olweus, D. (2008). Gewalt in der Schule, Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern
16 Merkmale von passiven Opfer Körperlich schwach Passive Lebensart Mühe sich durchzusetzen Ängstlich, unsicher, schüchtern Still, zurückgezogen, passiv Geringes Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl Besseres Verhältnis zu Erwachsenen als zu Gleichaltrigen Quellen: Olweus, D. (2008). Gewalt in der Schule, Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern
17 Merkmale von aggressiven Opfer Angriffslustig Hyperaktiv Unbeliebt Frech unreif Quellen: Olweus, D. (2008). Gewalt in der Schule, Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern
18 Ablauf Mobbing Phänomen, Häufigkeit Mobbinghandlungen Cybermobbing Steckbrief von Mobbenden und Opfern Mobbing vorbeugen Mobbing erkennen und darauf reagieren Mobbing stoppen Die Rolle der Eltern Die Rolle der Schule Fach- und Anlaufstellen
19 Risikofaktoren Mobber Aggressiver Attributionsstil Geringe emotionale Bindung zwischen Eltern und Kindern Geringe gegenseitige Unterstützung in der Familie Grosse Machtdifferenzen zwischen Vater und Mutter Hohe Akzeptanz von Gewalt und Gewaltausübung durch die Eltern Ablehnende Haltung dem Kind gegenüber Verurteilung des Kindes statt bestimmter Verhaltensweisen Tiefer Sozioökonomischer Status Trennung/Scheidung der Eltern Autoritärer und permissiver Erziehungsstil Grosse Schulen, resp. Klassen Schulstress und Langeweile Schlechtes, unkooperatives Schulklima
20 Zuneigung Permissiv Autoritativ Vernachlässigend Autoritär Lenkung
21 Schutzfaktoren Mobber Hohe Bindung zwischen Eltern und Kindern Autoritativer Erziehungsstil Schulischer Ethos gegen körperliche und kommunikative Gewalt Konsequentes Beobachten und Sanktionieren von Mobbing durch die Lehrkräfte Gut ausgebildete Lebenskompetenzen (soziale Kompetenzen, emotionale Kompetenzen, Entscheidungsfähigkeit, kritisches Denken, Stressmanagement) Quellen: Quellen: Gantenbein, B. & Hersberger, K. (2007). Mobbing Prävention durch Eltern? Paper präsentiert an der Tagung Gemeinsam gegen Mobbing, Kandersteg, 2007 Hafen, M. (2007). Prävention von Mobbing so schwierig wie notwendig. SuchtMagazin 1/07
22 Risikofaktoren Opfer Niedriges Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl Tiefer Beliebtheitsgrad Neg. Beziehung zum gleichgeschlechtlichen Elternteil Überbehütender, überkontrollierender und autoritärer Erziehungsstil, Gewalterfahrungen in der Familie Autoritärer oder vernachlässigender Erziehungsstil (aggr. Opfer) Fehlende soziale Unterstützung Behinderung und Bedarf nach zusätzlicher schulischer Unterstützung Tiefer soziökonomischer Status Trennung/Scheidung der Eltern Geringe Sprachkenntnisse und geringe soziale Fertigkeiten Aggressive Rollenmodelle (aggr.opfer) Quellen: Gantenbein, B. & Hersberger, K. (2007). Mobbing Prävention durch Eltern? Paper präsentiert an der Tagung Gemeinsam gegen Mobbing, Kandersteg, 2007 Hafen, M. (2007). Prävention von Mobbing so schwierig wie notwendig. SuchtMagazin 1/07 Krowatschek, D. & Krowatschek, G. (2001). Cool bleiben? Mobbing unter Kindern, AOL Verlag, Lichtenau
23 Schutzfaktoren Opfer Lebenskompetenzen Autoritativer Erziehungsstil Quellen: Gantenbein, B. & Hersberger, K. (2007). Mobbing Prävention durch Eltern? Paper präsentiert an der Tagung Gemeinsam gegen Mobbing, Kandersteg, 2007 Hafen, M. (2007). Prävention von Mobbing so schwierig wie notwendig. SuchtMagazin 1/07
24 Ablauf Mobbing Phänomen, Häufigkeit Mobbinghandlungen Cybermobbing Steckbrief von Mobbenden und Opfern Mobbing vorbeugen Mobbing erkennen und darauf reagieren Mobbing stoppen Die Rolle der Eltern Die Rolle der Schule Fach- und Anlaufstellen
25 Früherkennung
26 Was ist FE/FI (Sekundärprävention)? Früherkennung von Mobbing hat zum Ziel eine mögliche Entwicklung zu Mobbing frühzeitig zu erkennen um zu einem möglichst frühen Zeitpunkt entsprechende Massnahmen (Interventionen) einzuleiten, damit Mobbing verhindert werden kann.
27 Mögliche Warnsignale z.b. bei Mobbing, Sucht, Depressionen Mobbingopfer Angst vor Schulweg Sinkende Leistungen Verletzungen, blaue Flecken Verlorene, beschädigte Sachen Kopf-/Bauchschmerzen Appetitlosigkeit, Schlafstörungen Ängstlichkeit, Selbstabwertung Immer weniger Freunde Schulangst usw. Sucht Unpünktlichkeit und Unzuverlässigkeit fehlende Motivation zunehmende Fehler bei der Arbeit starker Leistungsabfall häufige Kurzerkrankungen oder Kurzabsenzen der Schule fernbleiben zunehmende zwischenmenschliche Probleme finanzielle Sorgen usw. Depressive Verstimmungen Deutlicher Leistungs- und Motivationsabfall Gehäufte krankheitsbedingte Absenzen Andauernde Traurigkeit, Niedergeschlagenheit oder Reizbarkeit Anhaltende Gefühle von Erschöpfung und innerer Unruhe Vermindertes Selbstvertrauen Kopfschmerzen, Schlafstörungen Häufige Gedanken an Tod und Suizid
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29 Ablauf Mobbing Phänomen, Häufigkeit Mobbinghandlungen Cybermobbing Steckbrief von Mobbenden und Opfern Mobbing vorbeugen Mobbing erkennen und darauf reagieren Mobbing stoppen Die Rolle der Eltern Die Rolle der Schule Fach- und Anlaufstellen
30 No Blame Approach Einwilligung der Eltern Einwilligung des Opfers Gespräch mit Opfer Bildung der Taskforce Gespräch mit der Taskforce Auswertungsgespräche
31 Ablauf Mobbing Phänomen, Häufigkeit Mobbinghandlungen Cybermobbing Steckbrief von Mobbenden und Opfern Mobbing vorbeugen Mobbing erkennen und darauf reagieren Mobbing stoppen Die Rolle der Eltern Die Rolle der Schule Fach- und Anlaufstellen
32 Was Eltern tun können - Auf Warnzeichen achten - life skills fördern - Die Medienkompetenz der Kinder fördern - Den Kindern sagen, dass die Tür immer offen steht - Die Probleme der Kinder nicht bagatellisieren - Zuhören ohne vorschnell Lösungen anzubieten - Den Kindern klar machen, dass man gemeinsam Lösungen für Probleme sucht - Behutsames, interessiertes Nachfragen über den Schulalltag - Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule - Sich Hilfe von aussen holen
33 Ablauf Mobbing Phänomen, Häufigkeit Mobbinghandlungen Cybermobbing Steckbrief von Mobbenden und Opfern Mobbing vorbeugen Mobbing erkennen und darauf reagieren Mobbing stoppen Die Rolle der Eltern Die Rolle der Schule Fach- und Anlaufstellen
34 Was die Schule tun kann (1.Teil) Hohe Lehrerdichte während der Pausen und der Essenszeiten Fragebogenerhebung Attraktive Pausengestaltung Regelmässige Kontrolle der Toiletten und anderer Rückzugsgebiete Kontakttelefon, Sorgenbriefkasten, Sorgen- -Adresse, Vorstellen von Fach- und Anlaufstellen Schul- und Klassenregeln gegen Gewalt Behandeln des Themas Mobbing in der Klasse Risikofaktoren mindern, Schutzfaktoren fördern
35 Was die Schule tun kann (2.Teil) Regelmässige Klassengespräche Förderung der Medienkompetenz Kooperation Schule-Elternhaus Erstellen eines Frühinterventionskonzeptes Erstellen eines Krisenkonzeptes Mobbing stoppen Das Opfer oder dessen Familie ermutigen Anzeige zu erstatten Besser zu früh als zu spät fachliche Unterstützung beiziehen
36 Ablauf Mobbing Phänomen, Häufigkeit Mobbinghandlungen Cybermobbing Steckbrief von Mobbenden und Opfern Mobbing vorbeugen Mobbing erkennen und darauf reagieren Mobbing stoppen Die Rolle der Eltern Die Rolle der Schule Fach- und Anlaufstellen
37 Wichtige Adressen Erziehungsberatung Kinder- und Jugendpsychiatrische Polikliniken Bern Psychiatrischer Notfalldienst Kanton Bern Notruf / erziehungsberatung / upd (Werktags) (rund um die Uhr) 112 (Allg.), 117 (Polizei), 144 (Sanität) Pro Juventute Beratung / Tel. 147 Tschau Feelok
38 take home message Eltern, die auf die Erziehung ihrer Kinder mit Zuneigung und emotionaler Wärme, mit klaren und erklärbaren Regeln, mit der Bereitstellung entwicklungsangemessener Anregungsbedingungen und mit der Gewährung sich erweiternder Handlungsspielräume Einfluss nehmen, können im Schnitt damit rechnen, dass ihre Kinder sich zu selbstbewussten, emotional stabilen, sozial kompetenten, selbstverantwortlichen und leistungsfähigen Personen entwickeln Quelle: Schneewind, K. (1998). Familienentwicklung. In R. Oerter & L. Montada (Hrsg.) Entwicklungspsychologie, Psychologie Verlagsunion, Weinheim
39 Kontakt Berner Gesundheit Regionalzentrum Emmental-Oberaargau Bahnhofstrasse Burgdorf Philipp Schmutz Karin B. Friedli
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