LUTHERSTADT WITTENBERG

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1 Die Lutherstadt Wittenberg, gelegen an Sachsen-Anhalts großem Fluss, der Elbe, hat wie viele sachsen-anhaltische Städte durch die Abwanderung und den demografischen Wandel Probleme, ihre historische, eng mit der Geschichte des großen Reformators Martin Luther verbundene Innenstadt mit lebendigem, urbanem Leben zu füllen. Die Idee im Rahmen der IBA Stadtumbau 2010 war es, mit einem CAMPUS Wittenberg an die Tradition der ersten landesherrlichen Universität, der Leucorea im Wittenberg des 16. Jahrhunderts, anzuknüpfen und einen außeruniversitären Campus zu schaffen, der viele in der Stadt ansässige kulturelle, konfessionelle und Bildungsinstitutionen nunmehr vereint. Er verknüpft die bestehenden Angebote, stärkt sie und bringt neue, gemeinsame hervor. Das zieht temporäre Bewohner, Bildungstouristen aus aller Welt, in die Innenstadt und verändert zudem das Stadtbild: Für sieben städtebaulich und historisch wichtige, bisher jedoch leerstehende, denkmalgeschützte Gebäude konnten neue Nutzungen gefunden werden Die Lutherstadt Wittenberg hat den Faden ihrer Geschichte wieder aufgenommen. LUTHERSTADT WITTENBERG INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG STADTUMBAU SACHSEN-ANHALT 2010 Internationale Bauausstellung Stadtumbau Sachsen-Anhalt 2010 LUTHERSTADT WITTENBERG Europäische Kommission Europäischer Fonds für regionale Entwicklung INVESTITION IN IHRE ZUKUNFT Europäische Kommission Europäischer Fonds für regionale Entwicklung INVESTITION IN IHRE ZUKUNFT

2 DIE IBA-STÄDTE IN SACHSEN-ANHALT HANSESTADT STENDAL WANZLEBEN MAGDEBURG STASSFURT ASCHERSLEBEN SCHÖNEBECK KÖTHEN SACHSEN-ANHALT HALBERSTADT T DESSAU-ROSSLAU QUEDLINBURG LUTHERSTADT WITTENBERG BERNBURG BITTERFELD-WOLFEN SANGERHAUSEN LUTHERSTADT EISLEBEN MERSEBURG HALLE (SAALE) NAUMBURG WEISSENFELS

3 DEUTSCHLAND CAMPUS WITTENBERG LUTHERSTADT WITTENBERG PROLOG Die europäische Struktur- und Förderpolitik Städte bilden Europa AMBITION Ein Interview mit Helmut Keitel, Vorstandsvorsitzender des CAMPUS Wittenberg e. V. LUTHERSTADT WITTENBERG Die Wiedergeburt einer Universitätsstadt TRANSFORMATION Auf der Suche nach sich selbst INTERVENTION CAMPUS Wittenberg CAMPUS Wittenberg e. V. Den Faden der Geschichte aufgenommen JUGEND IM CAMPUS: Jugendherberge WERKSTATT IM CAMPUS: Cranach-Hof AMBITION Ein Interview mit Eva Löber, Vorstandsvorsitzende der Cranach-Stiftung WISSENSCHAFT IM CAMPUS: Wilhelm-Weber-Haus AULA IM CAMPUS: Stadthaus am Arsenalplatz AUSSTELLUNG IM CAMPUS: Reithalle CAMPUS IM CAMPUS: Alte Mädchenschule/ Alte Knabenschule AMBITION Ein Interview mit Fritz-Peter Schade, Geschäftsführer i. R., und Rando Gießmann, Geschäftsführer der WIGEWE Gesellschaft für Wohneigentum mbh Wittenberg AUSSTELLUNG IM CAMPUS: Zeughaus am Arsenalplatz EPILOG Ausblick

4 DIE EUROPÄISCHE STRUKTUR- UND FÖRDERPOLITIK STÄDTE BILDEN EUROPA Auf dem Weg in ein gemeinsames Europa ist es wichtig, die Unterschiede zwischen prosperierenden und benachteiligten Regionen abzubauen. Dabei rücken Städte als der Puls der Regionen ins Blickfeld der europäischen Struktur- und Förderpolitik. Gerade in Regionen, die von Arbeitslosigkeit und Abwanderung betroffen sind, müssen Städte als vitale Zentren belebt und gefördert werden. Für alle 19 IBA-Städte wurden aus den Operationellen Programmen in Sachsen-Anhalt bisher von 2000 bis 2009 insgesamt EU-Strukturfondsmittel in Höhe von ,05 Euro ausgezahlt. In Sachsen-Anhalt stellt der Strukturfonds EFRE zwischen 2007 und ,2 Millionen Euro bereit, um wirtschaftliche, ökologische und soziale Probleme in Städten abzubauen. Die Kommunen, die an der IBA Stadtumbau 2010 beteiligt sind, profitieren dabei in erheblichem Maße von der europäischen Strukturfondsförderung. Mit der IBA Stadtumbau 2010 hat sich das Land das Ziel gesetzt, in 19 ausgewählten IBA-Städten zum Abbau des Erneuerungsbedarfs beizutragen, soziale und ökologische Probleme zu lösen und die ökonomische Entwicklung und Beschäftigungssituation zu verbessern. Dazu werden in ausgewählten Problemgebieten partizipative und integrierte Strategien und Projekte entwickelt. Zu den Zielen gehören ebenso Maßnahmen zur Revitalisierung der Innenstädte, die Erneuerung industrieller Standorte und die Sanierung von Brachen. 4

5 EU-STRUKTURFONDSMITTEL FÜR DIE LUTHERSTADT WITTENBERG Förderung EU-Mittel: OP ESF ,17, OP EFRE ,41 davon Städtebau, -umbau ,66, gesamt ,58 Förderung nat. Öffentlich OP ESF ,47, OP EFRE ,01 davon Städtebau, -umbau ,53, gesamt ,48 Förderung Private OP ESF ,17, OP EFRE ,77 davon Städtebau, -umbau 0,00, gesamt ,94 Förderung gesamtes Investitionsvolumen OP ESF ,81, OP EFRE ,19 davon Städtebau, -umbau ,19, gesamt ,00 Förderung EU-Mittel: OP ESF ,40, OP EFRE ,73 davon Städtebau, -umbau 0,00, gesamt ,13 Förderung nat. Öffentlich OP ESF ,00, OP EFRE ,81 davon Städtebau, -umbau 0,00, gesamt ,81 Förderung Private OP ESF ,52, OP EFRE ,09 davon Städtebau, -umbau 0,00, gesamt ,61 Förderung gesamtes Investitionsvolumen OP ESF ,92, OP EFRE ,63 davon Städtebau, -umbau 0,00, gesamt ,55 Förderung und EU-Mittel: OP ESF ,57, OP EFRE ,14 davon Städtebau, -umbau ,66, gesamt ,71 Förderung und gesamtes Investitionsvolumen OP ESF ,73, OP EFRE ,82 davon Städtebau, -umbau ,19 Gesamtsumme: ,55 OP ESF Operationelles Programm Europäischer Sozialfonds OP EFRE Operationelles Programm Europäischer Fonds für regionale Entwicklung Angaben in Euro 5

6 AMBITION EIN INTERVIEW MIT HELMUT KEITEL, VORSTANDSVORSITZENDER DES CAMPUS WITTENBERG E.V. DISKUSSIONSPLATTFORM UND IDEENSCHMIEDE 6 Der Verein CAMPUS Wittenberg wurde im Mai 2006 gegründet. Mit welchem Ziel? Helmut Keitel: Um den Beitrag Wittenbergs zur IBA zu strukturieren und die vielen Bildungsangebote in Wittenberg zu vernetzen. Es gab bis dahin vor allem ein Nebeneinander. Und wir wollen auch den Umfang des Bildungsangebotes sowohl inhaltlich als auch baulich-räumlich vergrößern. Dafür war es nötig, weitere Partner zu gewinnen. Gelingt das? Helmut Keitel: Zu Beginn hatte CAMPUS etwa 20 Mitglieder, jetzt sind es mehr als 40 mit steigender Tendenz. Mitglieder sind Bildungsträger wie das Zentrum für globale Ethik, die Evangelische Akademie, das Hochschulforschungsinstitut, die Cranach-Stiftung, aber auch Firmen, Institutionen und Privatpersonen, die die Idee vom CAMPUS Wittenberg nicht zuletzt finanziell fördern. Wie arbeitet der Verein CAMPUS? Helmut Keitel: Ganz bewusst verzichten wir auf eine hauptamtliche Struktur. Diese wäre weder finanzierbar noch sinnvoll, denn CAMPUS ist keine Dienststelle, die über den Partnern steht. Wir wollen eine Diskussionsplattform sein. Heißt das, CAMPUS macht selbst keine Bildungsangebote? Helmut Keitel: Der Verein bietet mit Workshops, Foren und seinen Mitgliederversammlungen eine Plattform, um gemeinsam neue Ideen zu entwickeln und sie dem Bildungsträger zuzuordnen, der sie am besten umsetzen kann. CAMPUS ist eben auch eine Ideenschmiede. So führte zum Beispiel die Kulturakademie Rhetorikkurse ein, da wir mit Friedrich Schorlemmer einen hervorragenden Dozenten vor Ort haben. Die Kursteilnehmer kommen dafür aus ganz Deutschland in die Cranach-Höfe. Ein weiteres Beispiel: Auf der CAMPUS-Plattform entstand auch die Idee der Touristikerbildung für Wittenberger Dienstleister; der erste Kurs ist bereits erfolgreich beendet. Er qualifizierte Mitarbeiter aus Gastronomie, Hotelbetrieben und Handel auf den Gebieten der Sprachkompetenz in

7 Unsere Bauprojekte sind keine leeren oder musealen Hüllen. Englisch sowie der Stadt- und Reformationsgeschichte. Darüber hinaus wurden die Teilnehmer hinsichtlich ihrer Kommunikationsfähigkeit trainiert, bereits mit Blick auf die zu erwartenden internationalen Gäste der Reformationsdekade bis zum Jahr CAMPUS denkt also über das Abschlussjahr der IBA 2010 hinaus. Helmut Keitel: Es ist für Wittenberg von großem Vorteil, dass es nach der IBA dieses weitere große Ereignis gibt mit den avisierten, großen Baumaßnahmen an den Luthergedenkstätten und Kirchen sowie Gästen aus dem In- und Ausland. Mit dem Colleg Wittenberg, dem CAMPUS IM CAMPUS, zielt ein IBA-Projekt ja ausdrücklich auf Internationalität Helmut Keitel: vor allem auf amerikanische Studenten. Die kommen bereits jetzt mit ihren Professoren für Ausbildungskurse oder ganze Trimester nach Wittenberg. Bisher lief das unkoordiniert. Mit dem Colleg schaffen wir Wohn- und Seminarraum für 44 Studenten. Das Colleg Wittenberg ist zweifellos das spektakulärste IBA-Projekt in Wittenberg. Der CAMPUS-Verein ist in direktem Zusammenhang mit der IBA- Beteiligung Wittenbergs entstanden. Trägt der Schwung über das Jahr 2010 hinaus? Helmut Keitel: Davon bin ich überzeugt. Bereits jetzt ist eine deutliche Belebung der Bildungslandschaft zu verzeichnen. Und eine erlebbare bauliche Bereicherung der Stadt. Durch unser IBA-Thema konnten wir reale Nutzungserwartungen für die sieben IBA-Bauten belegen. So ist beispielsweise auch das Weber-Haus gerettet worden, in das im IBA-Jahr das Wissenschaftszentrum des Landes Sachsen-Anhalt einzieht. Im Jahr 2010 präsentieren wir die IBA-Bauprojekte mit inhaltlichen Beiträgen der CAMPUS-Mitglieder. Hiermit wollen wir auch darstellen, dass unsere Bauten keine leeren oder musealen Hüllen, sondern lebendiger Bestandteil der Bildungslandschaft sind. Und unser Blick in die Zukunft ist von der großen Hoffnung getragen, irgendwann eine Hoch- oder Fachhochschule in Wittenberg anzusiedeln, um wieder studentisches Leben in unserer Stadt zu verankern. Unser bisheriges Bemühen um die Ansiedlung einer privaten Fachhochschule ist zwar gescheitert, aber wir geben nicht auf! 7

8 LUTHERSTADT WITTENBERG DIE WIEDERGEBURT EINER UNIVERSITÄTSSTADT 8 Wittenberg, im Osten Sachsen-Anhalts an der Elbe gelegen, ist nicht nur die Wiege der Reformation und Wirkungsstätte Martin Luthers. Wittenberg war einst ein geistig-kultureller Anziehungspunkt, zu dem Gelehrte und Bildungshungrige aus ganz Europa strömten, die von hier aus das humanistische, künstlerische und religiöse Denken und Wirken entscheidend mitprägten. Wer durch die Wittenberger Altstadt mit ihren alten Bauten geht, kann die hoch geistige und kreative Atmosphäre dieser Zeit noch heute spüren. Dieses ideelle wie materielle Potenzial will die Stadt nutzen, um sich vor dem Hintergrund des demografischen Wandels neu zu profilieren. Unter dem Motto CAMPUS Wittenberg baut sie im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Stadtumbau Sachsen-Anhalt 2010 ein vielfältiges Bildungsangebot, mit dem sie, wie damals, Lehrende, Studierende, Gäste und Bewohner aus nah und fern anziehen und so die geschichtsträchtige Altstadt mit ihren UNESCO- Welterbestätten durch Lernangebote wieder beleben will. Das beginnende 16. Jahrhundert mit Universitätsgründung und einsetzender Reformation weckte das bis dahin schlummernde kleine Wittenberg aus seinem Dornröschenschlaf. Vor allem wirtschaftlich war die Stadt ein unbedeutender Fleck, auch wenn sie über Jahrhunderte herzogliche Residenz war und an einer wichtigen Handelsstraße lag. Eine erste schriftliche Erwähnung fand Wittenberg 1180 als Burgwardsitz mit Fischerdorf unter Heinrich dem Löwen. Im späten Mittelalter war das Schicksal Wittenbergs eng mit den Askaniern verbunden, die die sächsische Herzogswürde innehatten. Durch die Teilung des askanischen Herzogtums Sachsen entstanden Sachsen-Wittenberg und Sachsen- Lauenburg. Der Ort Wittenberg erhielt 1293 Stadtrecht erlangten die Herzöge von Sachsen-Wittenberg mit der Goldenen Bulle, dem wichtigsten Grundgesetz des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation, die Kurwürde. Sie zählten damit zu den wenigen Herrschern im Reich, die den König wählten und so zu den vornehmsten Würdenträgern des Landes. Nach dem Aussterben der Askanier im Mannesstamm ging die sächsische Kurwürde 1423 an die Wettiner über und Wittenberg verlor seinen Status als kursächsische Residenz. Mit der Herrschaft der Ernestiner, die auch die Kurwürde für sich gewinnen konnten, erlebte Witten-

9 berg ab 1485 seine große Blütezeit. Kurfürst Friedrich der Weise ließ Wittenberg zu seiner Residenz ausbauen. Das verfallene Schloss der Askanier wurde durch einen Neubau ersetzt, dem nun auch eine Schlosskirche hinzugefügt wurde. Vor allem aber gründete Friedrich der Weise 1502 die Universität Wittenberg, die Leucorea. Es war die erste Universität im Reich, die ohne Erlaubnis des Papstes, einzig im Auftrag eines Landesherrn geschaffen wurde. Und sie war zudem eine direkte Konkurrenz für die Universität Leipzig, die mit der Teilung Sachsens an die albertinische Linie gefallen war. Von nun an stieg die Stadt unaufhaltsam zum geistigen und kulturellen Zentrum im Europa des 16. Jahrhunderts auf. Sie wurde Wirkungsstätte großer Gelehrter und Künstler, von Humanisten und Reformatoren wie Martin Luther, Philipp Melanchthon, Johannes Bugenhagen, Justus Jonas oder Lucas Cranach. Sie wurde ein internationaler Studienort, an dem sich Studenten aus deutschen und europäischen Ländern trafen. Am 31. Oktober 1517 schlug der junge Mönch Martin Luther, der ab 1512 an der Universität lehrte, an den Türen der Schlosskirche seine berühmten 95 Thesen gegen den Ablasshandel an. Der Papst belegte Luther daraufhin mit der Bannandrohungsbulle und forderte ihn zum Widerruf seiner Thesen auf. Der Antichrist jedoch verbrannte die Bulle am 10. Dezember 1520 öffentlich auf den Straßen Wittenbergs und provozierte damit den endgültigen Bruch mit der römisch-katholischen Kirche. Im Jahr darauf verhängte Kaiser Karl V. die Reichsacht. Zu seinem Schutz ließ Friedrich der Weise Luther auf die Wartburg bringen, wo er begann, die Bibel vom Griechischen in ein allgemein verständliches Deutsch zu übersetzen. Mit diesem geistigen Aufbruch zogen immer mehr Gelehrte in die Stadt, ab 1518 unterrichtete Philipp Melanchthon, später Luthers engster Mitstreiter, an der Universität. Lucas Cranach der Ältere illustrierte Luthers Schriften. In der ansässigen Druckwerkstatt vervielfältigte er Luthers Thesen und Tischreden und stellte die ersten Bibeldrucke her. So wurde Wittenberg zudem führender Ort in der Buchdruckkunst. Im Schmalkaldischen Krieg 1546/47 musste Wittenberg im zweiten Kriegsjahr vor Kaiser Karl V. kapitulieren, Wittenberg und auch die 9

10 sächsische Kurwürde gingen an die albertinische Linie der Wettiner. In der Folge verlor Wittenberg auch seinen Status als Residenzstadt. Der Dreißigjährige Krieg ab 1618, mit dem sich der Religionskrieg zu einem Machtkampf europäischer Mächte ausweitete, verlief für Wittenberg relativ glimpflich, es gab kaum Zerstörungen. Stadt und Universität litten trotzdem unter den Folgen des Krieges, der Ansiedlung von Söldnern, Hungersnöten und Seuchen. Es folgten Besatzungszeiten in weiteren Kriegen zwischen den europäischen Großmächten. Im Siebenjährigen Krieg 1757 bis 1763 wurden weite Teile der Stadt, darunter auch Schloss und Schlosskirche, zerstört. Die Holztür, an der Luther der Überlieferung nach seine Thesen angeschlagen hatte, verbrannte. entschied der preußische König Friedrich Wilhelm III., die Wittenberger Universität zu schließen und mit der halleschen Universität zu vereinigen. Stattdessen erhielt Wittenberg das heute noch existierende evangelische Predigerseminar. Die Stadt selbst wurde weiter als Garnisonsstadt, nun für preußische Truppen, ausgebaut. Die Reste des 1813 erneut zerstörten Schlosses und das Universitätsgebäude, die Leucorea, wurden Kasernen. Wittenberg war zur Zitadelle geworden. Die Schlosskirche wurde erst Mitte des 19. Jahrhunderts wiederhergestellt und 1892 in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. neu eingeweiht. 10 Auf seinen Feldzügen in Europa ließ Napoleon Wittenberg im Jahr 1806 zum Quartier für seine Truppen ausbauen. So lebten für einige Jahre viele französische Soldaten in der Stadt. Mit der Neuordnung Europas nach dem Sieg Preußens, Österreichs und Russlands über Napoleon kam Wittenberg wie der Großteil Sachsens, das sich mit dem französischen Kaiser verbündet hatte 1815 zu Preußen. Noch im selben Jahr Mitte des 19. Jahrhunderts setzte in Wittenberg die Industrialisierung ein. Wichtige Eisenbahnanschlüsse entstanden und bald auch die ersten Produktionsstätten für Sprengstoff, Maschinenbau, Eisengießerei und Gummi. Anfang des 20. Jahrhunderts folgte im Ortsteil Piesteritz ein Stickstoffwerk. Wittenberg wurde zu einem wichtigen Industriestandort im Deutschen Reich. Die Einwohnerzahl wuchs stetig. Waren es um 1814

11 noch gut Einwohner, so stieg ihre Zahl 1846 schon auf gut und um 1900 weiter auf gut waren es dann beinahe doppelt so viele Einwohner: rund Bedeutendes städtebauliches Erbe dieser Zeit sind die Piesteritzer Siedlung, erbaut von 1916 bis 1925 von Paul Schmitthenner und Otto Rudolf Salvisberg, und die Gagfah-Siedlung für Mitarbeiter der Arado-Flugzeugwerke aus den 1930er-Jahren. In der DDR war Wittenberg vor allem wieder als Chemiestadt bekannt. In den 1970er-Jahren wurden dem Stickstoffwerk zwei Ammoniakwerke und drei Harnstoffanlagen hinzugefügt. So wie die industriellen Anlagen immer weiter ausgebaut wurden, so wuchs auch die Stadt. Schon Ende der 1950er-Jahre wurden Wohngebiete in Plattenbauweise am Stadtrand errichtet, während die wertvolle Altstadt zunehmend verfiel. Die Proteste der Wittenberger 1989 richteten sich nicht nur gegen die Einschränkungen der bürgerlichen Freiheiten, sondern auch gegen den verantwortungslosen Umgang mit der historisch wertvollen Bausubstanz. Auf einem Transparent im Cranach-Hof Schlossstraße 1 war zu lesen: Wo Häuser verkommen, verkommen auch Menschen. Der Erhalt der historischen Stadt spielte eine wesentliche Rolle für die Bürgerbewegung der Wendezeit in der DDR. Nach 1989 gab es schon früh gesamtstädtische Entwicklungskonzepte, 1993 fand die erste Serie Wittenberger Stadtforen statt, eine Form der öffentlichen Diskussion, die nach 2002 erneut aufgegriffen wurde. Mit Städtebauförder- und Denkmalsanierungsmitteln wurde Stück für Stück die historische Innenstadt saniert. Die Werkssiedlung Piesteritz im Westen der Stadt erstrahlt in neuem Glanz und auch die Gagfah-Siedlung wurde saniert sowie modernisiert und im Jahr 2009 an die Wittenberger übergeben wurden das Lutherhaus, das Melanchthonhaus, die Stadt- und die Schlosskirche in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Neben den Lutherstätten bilden das Schloss, die Universität Leucorea, die Cranach-Höfe, das prächtige Rathaus und die Bürgerhäuser am Markt sowie die Denkmäler Luthers und Melanchthons die Schmuckstücke und touristischen Anziehungspunkte des Roms der Protestanten. 11

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14 TRANSFORMATION AUF DER SUCHE NACH SICH SELBST 14 Der Mauerfall 1989 und die deutsche Einheit 1990 bedeuteten für die Städte der ehemaligen DDR nicht nur eine politische Wende. Die Umbrüche, die nun auf die Kommunen zukamen, waren vielfältiger und vor allem vielschichtiger Natur. Strukturwandel mit Privatisierung und Stilllegung der Industrie, Arbeitslosigkeit und Bevölkerungsrückgang durch Wegzug, sinkende Geburtenraten und sowie Überalterung der Bevölkerung kennzeichnen die Situation. Notwendig wurde ein Um- und Neudenken jenseits von Wachstum die Konzentration auf das Wesentliche auch in der Stadtplanung. Für die Nutzung des Förderprogramms Stadtumbau Ost entwickelte auch Wittenberg ein integriertes Stadtentwicklungskonzept. Erneut rückte die Aufgabe, die Altstadt mit ihrem identitätsstiftenden baukulturellen Erbe zu sanieren, in den Mittelpunkt. Seit 1992 wurde dieses Ziel konsequent verfolgt. Das Stadtzentrum sollte als Wohnort und touristische Attraktion aufgewertet und Wittenberg als Wirtschaftsstandort gestärkt werden wurden die Wirkungsstätten Martin Luthers, die Schlosskirche mit den Begräbnisstätten Luthers und Melanchthons, die Predigtkirche sowie das Luther- und Melanchthonhaus, zum UNESCO- Welterbe erklärt. Heute zeigt sich die Altstadt wieder als ein weitgehend intaktes Ensemble. Zahlreiche geschichtsträchtige Häuser wurden restauriert, an einigen Stellen gab es behutsame Ergänzungen, zum Beispiel wurde das Lutherhaus um einen preisgekrönten Eingangsneubau erweitert. Die Cranach-Höfe, die 1989 noch abgerissen werden sollten, wurden fast vollständig restauriert soll die Altstadtsanierung abgeschlossen sein. Wirtschaftlich entwickelte sich Wittenberg in den letzten beiden Jahrzehnten erneut zu einem bedeutenden Industriestandort. Angesiedelt haben sich neben der global agierenden chemischen Industrie und dem Spezialfahrzeugbau zahlreiche mittelständische Unternehmen. Mit einem Anteil von 40 Prozent hat die chemische Industrie dabei weiterhin den größten Anteil. Im sogenannten Agro-Chemiepark im Ortsteil Piesteritz sind inzwischen über 30 Firmen ansässig. Wittenberg ist überdies ein wichtiger Auto- und Schienenverkehrsknotenpunkt zwischen Berlin Leipzig München und Magdeburg Dresden.

15 Durch mehrere Eingemeindungen hat sich die Altstadt darüber hinaus mehr und mehr zu einem urbanen Zentrum für Versorgungseinrichtungen und Infrastrukturleistungen in einem weit ausgedehnten ländlichen Raum entwickelt. Dennoch kämpft Wittenberg weiterhin mit einem Rückgang der Bevölkerung, deren Durchschnittsalter immer weiter steigt. Hatte die Lutherstadt 1995 noch gut Einwohner, so waren es 2007 trotz der Eingemeindungen nur noch rund Rund 25 Prozent der Einwohner leben im eingemeindeten Gebiet. Dabei sank die Zahl der Erwachsenen von gut auf gut In ähnlichem Ausmaß sank die Zahl der Jugendlichen, während sich die Anzahl der Kinder unter 18 Jahren beinahe halbierte: von knapp auf etwa Dagegen stieg die Zahl der Senioren kontinuierlich an. Außerdem fiel im Zeitraum von 1994 bis 2002 der Anteil derjenigen, die sowohl in der Stadt lebten als auch arbeiteten, um 31 Prozent. So standen mehr und mehr der historischen Gebäude leer, die Altstadt war im Grunde unbelebt. Lutherstadt Wittenberg suchte dringend nach einer Idee für die inhaltliche Neuausrichtung, nach neuen Nutzungen und neuen Bewohnern. Lutherstadt Wittenberg in Zahlen: Die größte Einwohnerzahl hatte die Lutherstadt Wittenberg im Jahr 1981: Zwischen 2002 und 2009 wurden insgesamt Wohneinheiten abgerissen. Seit 2003 sinken die Arbeitslosenzahlen kontinuierlich. Das Stadtentwicklungskonzept 2009 prognostiziert für das Jahr Einwohner. Quellen für die statistischen Angaben auf dieser und den folgenden Seiten: Raumbeobachtungssystem Sachsen-Anhalt (RABE) Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr Sachsen-Anhalt Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt Stadtentwicklungskonzept Lutherstadt Wittenberg 2008 und 2009 Statistik der DDR von Stand 11/

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18 INTERVENTION CAMPUS WITTENBERG Vor dem Hintergrund des Bevölkerungsverlustes konzentrierte sich die Stadt auf ihre großen Potenziale, so zum einen auf ihre über 130 Bildungs- und Kultureinrichtungen und zum anderen auf das geschichtsträchtige, aber zu großen Teilen ungenutzte Gebäudeensemble der Altstadt. Man entschied sich, die Einrichtungen miteinander zu vernetzen und ein vielfältiges außeruniversitäres Bildungsangebot zu schaffen, das in leer stehenden Gebäuden der Altstadt seinen Platz finden sollte. Unter dem Motto Dialog der Kulturen, Religionen und Generationen wurde die Lutherstadt im Oktober 2003 in die IBA aufgenommen. Man wollte mit dem Thema an die Weltoffenheit und die Diskursfreude im Wittenberg der Renaissance anknüpfen. Im IBA-Arbeitsprozess wurde daraus schließlich der CAMPUS Wittenberg. Damit gelang es, die Kernstadt weiter zu stärken und sie zugleich als einen Bildungsstandort zu profilieren, der wie zu Luthers Zeiten Lehrende und Wissbegierige aus aller Welt anzieht. Gewünschte Begleiterscheinung: Die temporären IBA-STECKBRIEF: CAMPUS WITTENBERG Die Lutherstadt Wittenberg wird geprägt von der Altstadt mit ihren UNESCO-Welterbestätten den ehemaligen Wirkungsstätten des Reformators Martin Luther und zahlreichen in der Stadt ansässigen kulturellen, konfessionellen und Bildungsinstitutionen. Ziel des IBA-Vorhabens ist es, diese Institutionen zu einem außeruniversitären Campus zu vernetzen. Der Campus wird Gäste als temporäre Bevölkerung anziehen und Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung, die Profilierung als Bildungsstandort und für eine gesteigerte Urbanität der Stadt geben. Dieser Ansatz kann verwirklicht werden, wenn die Akteure des Campus kooperieren und sich selbst als Motor der Stadtentwicklung verstehen. Als Dach und übergreifende Marke wurde hierfür der Verein CAMPUS Wittenberg e.v. gegründet. Quelle: IBA-Büro, Die anderen Städte, Band 9, Auszug Bewohner sorgen in der Altstadt für ein urbanes Flair und die Stadt 18 profiliert sich auch wirtschaftlich als Ort interkultureller Begegnung. LUTHERSTADT WITTENBERG

19 AULA IM CAMPUS Stadthaus Klosterstraße 1 2 AUSSTELLUNG IM CAMPUS Zeughaus Juristenstraße 16a AUSSTELLUNG IM CAMPUS Reithalle Lutherstraße 57 CAMPUS IM CAMPUS Alte Mädchenschule/Alte Knabenschule Jüdenstraße 8a/b STADTINFORMATION JUGEND IM CAMPUS Jugendherberge Schlossstraße WISSENSCHAFT IM CAMPUS Wilhelm-Weber-Haus Schlossstraße 10 WERKSTATT IM CAMPUS Cranach-Hof Schlossstraße 1 BAHNHOF 19

20 Mitglieder des CAMPUS Wittenberg e. V. links: Eckhard Naumann Oberbürgermeister der Lutherstadt Wittenberg rechts: Prälat Stephan Dorgerloh Beauftragter des Rates der EKD in Wittenberg CAMPUS WITTENBERG E.V. DEN FADEN DER GESCHICHTE AUFGENOMMEN 20 Im Jahr 2006 gründeten Institutionen und Einzelpersonen aus der Lutherstadt, den CAMPUS Wittenberg e.v., um in sinnvoller Vernetzung vorhandene und neue Bildungsangebote besser zu kommunizieren und zu organisieren und sich der Tradition folgend aktiv den gesellschaftlichen Diskussionen der Gegenwart zuzuwenden. Der gemeinsame Wille zur Zusammenarbeit hat zur Gründung des Vereins CAMPUS Wittenberg geführt, heißt es in der Satzung. Der Verein nimmt den Faden der Geschichte wieder auf und knüpft an die Tradition der Universität im Wittenberg des 16. Jahrhunderts an. Er schafft einen außeruniversitären Campus durch die Vernetzung der in Lutherstadt Wittenberg ansässigen kulturellen und Bildungsinstitutionen. Der Verein fördert vor allem die Marke CAMPUS und die strategischen Partnerschaften der Mitglieder, qualifiziert die Bildungsangebote, unterstützt die Stadt bei der baulich-räumlichen Umsetzung der CAMPUS-Idee und fördert Kontakte und Kooperationen mit Bildungsträgern im In- und Ausland. So verbindet sich bürgerschaftliches Engagement mit nachhaltiger Stadtentwicklung. Dr. Peer Pasternak, 2. Vorsitzender des CAMPUS Wittenberg e.v. und Forschungsdirektor des Instituts für Hochschulforschung, sagte 2009 in einem Interview: Den CAMPUS musste man nicht erfinden, im Grunde genommen gab es ihn schon. Man ging von der städtebaulichen Betrachtung aus, dass die Innenstadt von Wittenberg so kompakt strukturiert und in der Größe so ähnlich ist wie ein Unicampus. Vom Lutherhaus zur Schlosskirche braucht man deutlich weniger Zeit als für den Weg über den Campus beispielsweise in Saarbrücken oder Bremen ( ) Unsere Schlussfolgerung aus all dem war: Man muss den faktisch vorhandenen CAMPUS nicht nur räumlich entwickeln, sondern vor allem mit einer Idee verknüpfen. Mittlerweile 27 Wittenberger Forschungs- und Bildungsinstitutionen bieten ein breites Spektrum von Forschung über Seminare, künstlerische Werkstätten und Tagungen bis zum Bildungstourismus an. So hat sich der CAMPUS als Bildungsstandort profiliert. Ein virtuelles Vorlesungs-

21 verzeichnis gibt seit Sommer 2009 einen Überblick über die Veranstaltungen und ist im Internet abrufbar. Die Angebote reichen von theologischen über historisch-gesellschaftliche, wissenschaftliche und künstlerische bis hin zu wirtschaftlichen und linguistischen Themen. Dabei knüpfen alle Themenbereiche bewusst an die Geschichte der Lutherstadt an. sind bereits umgesetzt, andere befinden sich in der Realisierungsphase. So bedingen und ergänzen sich in Wittenberg das bürgerschaftliche Engagement im CAMPUS Wittenberg e.v. auf der einen und die von der Stadt konsequent verfolgte nachhaltige Stadtentwicklung auf der anderen Seite aufs Beste. Eine Stadt, die auf solch eine Universitätstradition wie Wittenberg zurückblicken kann, heute selbst kein Hochschulsitz mehr ist, aber hochschulnahe und wissenschaftliche Einrichtungen besitzt, fordert geradezu dazu auf, besondere (wissenschaftliche) Bildungsangebote zu entwickeln. Den Anfang machte bereits 1994 die Gründung der Stiftung Leucorea als Außenstandort der halleschen Universität in Wittenberg. Die baulich-räumliche Umsetzung der CAMPUS-Idee wurde im Rahmen der IBA Stadtumbau 2010 weiterverfolgt. Dabei konnten für sieben unter Denkmalschutz stehende Gebäude und Gebäudeensembles, für die es kaum Gesamtnutzungen gab, neue Nutzungen gefunden werden. Einige 21

22 JUGEND IM CAMPUS JUGENDHERBERGE Geplant war, dass neben Dessau auch in Wittenberg eine neue Jugendherberge des Deutschen Jugendherbergswerks entstehen sollte. Die leer gezogenen Amtsgebäude, erbaut ca. 1770, in unmittelbarer Nähe zum Schloss gerieten dabei ins Blickfeld. In den Jahren 2004 bis 2007 wurden von den Architekten Stegmann und Partner, Quedlinburg, bc Architekten und Ingenieure aus Lutherstadt Wittenberg sowie Fuge und Lippmann, Hannover, die historischen Gebäude für eine Nutzung als Jugendherberge umgestaltet. Die Räume der kurfürstlichen Residenz bringen einen ganz eigenen Charme in das Karree rund um das Schloss. Moderne Anbauten wie der gläserne Eingangsbereich ergänzen die Anlage. Die Herberge ist sowohl für Schulklassen, Einzelreisende, Familien, Kinder- und Jugendgruppen als auch Seminarteilnehmer, Sportgruppen und Vereine zur Übernachtung geeignet. Die unmittelbare Nähe zu den authentischen Orten der Reformation und Luthers Wirkungsstätten macht die Jugendherberge zu einer begehrten Adresse im Raum Wittenberg. Mit Pauschalangeboten wie Reisen zum Rom der Protestanten, Zu Gast bei Martin und Käthe oder Auf den Spuren Luthers verknüpft die Jugendherberge Lernmöglichkeiten für seine jungen Besucher. 22

23 WERKSTATT IM CAMPUS CRANACH-HOF Lucas Cranach der Ältere, der hochberühmte Hofmaler des Kurfürsten Friedrich der Weise, ließ um 1530 für sich und seinen Sohn die großzügigen Höfe Schlossstraße 1/Markt 4 herrichten. Hier wirkte er als deutscher Renaissancemaler, aber auch als Apotheker, Buchdrucker, Weinhändler, Ratsherr und Bürgermeister Wittenbergs. In den Jahrhunderten danach wurden die Höfe immer wieder umgestaltet, kurz vor der politischen Wende 1989 in der damaligen DDR war ihr Zustand katastrophal und sie standen kurz vor dem Abriss. Eine Bürgerinitiative Rettet den Cranach-Hof gründete sich, heute Förderverein Cranach-Höfe Wittenberg e. V., und nahm sich der heruntergekommenen Höfe an. Die Sanierung des Gebäudes Schlossstraße 1 wurde im Juli 2009 abgeschlossen. Im Vorderhaus ist eine Herberge, die Cranach-Herberge, für Radtouristen, Malschüler und Künstler entstanden, 55 Betten stehen dafür zur Verfügung. Auf dem Hof findet der Besucher die Malschule, eine historische Druckerstube, eine Apotheke, die Hofwirtschaft und ein Fotoatelier allesamt wunderbare Nutzungen für zwei alte Höfe mit einer verpflichtenden Tradition. Ganz im Sinne des CAMPUS- Gedankens ziehen die geschichtsträchtigen Höfe jährlich Tausende temporäre Bewohner in ihren Bann. Die Höfe, die seit 1992 im Eigentum der Stadt sind, wurden umfassend saniert und restauriert; gemeinsam mit dem Verein wurden neue Nutzungen gefunden. In das 2007 fertig sanierte Gebäude Markt 4 (Architektin: Mara Pinardi, Berlin/Lutherstadt Wittenberg) zogen die aus dem Verein heraus gegründete Cranach-Stiftung, eine Goldschmiedewerkstatt und ein Café ein. 23

24 Wir wollen die Vergangenheit mit Gegenwart und Zukunft verbinden. AMBITION EIN INTERVIEW MIT EVA LÖBER, VORSTANDSVORSITZENDE DER CRANACH-STIFTUNG HISTORISCHE HÄUSER MIT KULTUR UND BILDUNG FÜLLEN 24 Die Cranach-Stiftung ist ein wichtiger Akteur in Wittenberg. Was hat sie sich als Aufgabe gestellt? Eva Löber: In erster Linie wollen wir, in Kooperation mit der Stadt, Häuser sanieren und pflegen. Das heißt die Häuser, die Lucas Cranach der Ältere einst bewohnte und bewirtschaftete. Dabei haben wir neben dem Bauen schon immer eine kulturelle Nutzung organisiert. Wie sieht diese Nutzung aus? Eva Löber: Vor 20 Jahren, als wir begannen, hatten wir die Ruinen der Häuser und darin gar nichts mehr von Cranach. Wir zeigten zeitgenössische Kunst und enttäuschten damit so manchen Besucher, der eine Begegnung mit dem Künstler und seinen Werken suchte. Seit 2003 präsentieren wir nun eine Dauerausstellung über Cranach sowie in Wechselausstellungen weiterhin zeitgenössische Kunst. Das entspricht unserem Ansatz, die Cranach-Häuser Markt 4 und Schlossstraße 1 nicht als Museum, sondern mit heutiger lebendiger Nutzung zu erhalten und so die Vergangenheit mit Gegenwart und Zukunft zu verbinden. Ausstellungen das klingt doch recht museal. Eva Löber: Wir haben Werkstätten von Goldschmiedekünstlerinnen, einer Keramikerin und Bildhauerin sowie Papierkünstlerinnen und eine historische Druckerei. Hier im Haus Markt 4 ist die erste Bibelübersetzung des Neuen Testamentes von Martin Luther gedruckt worden! Es gibt eine Apotheke und eine Hofwirtschaft. Cranach handelte ja auch mit Wein. Wie wir überhaupt mit den heutigen Nutzungen aufnehmen, was Cranach alles tat. Bekannt ist er vor allem als Maler. Eva Löber: Unser wichtigstes Standbein ist eine Malschule. Hier unterrichten, wie bei Cranach, nicht Pädagogen, sondern Maler, freischaffende Künstler. Mit der Malschule sprechen wir vor allem Kinder und Jugendliche an und haben viele Projekte mit Schulen. Inzwischen melden sich auch Gruppen an und Familien, die getrennte Malkurse für Eltern und Kinder besuchen und in unserer Herberge wohnen. Außerdem hat sich in den Sommermonaten eine Farbenküche angesiedelt, in der Farben nach historischem Vorbild hergestellt werden.

25 Eine Herberge? Eva Löber: Im Vorderhaus der Schlossstraße 1 entstand eine Übernachtungsmöglichkeit. Sie ist seit dem Sommer 2009 fertig. Der Bau war eine große Herausforderung, da wir die Grundstruktur des historischen Hauses bewahren wollten. Es gibt geräumige, aber schlichte Zimmer und man kann, wie damals die Gesellen bei Cranach, in seinem Haus wohnen. Wie ordnet sich das alles dem IBA-Motto vom CAMPUS Wittenberg unter? Eva Löber: Die Einrichtung der Herberge im Zusammenspiel mit den Angeboten auf den Cranach-Höfen ist als WERKSTATT IM CAMPUS eines der IBA-Projekte. Und auch sonst liegt der Zusammenhang auf der Hand: Die Cranach-Stiftung will mit der Bewahrung der Häuser und als Bildungsträger die historische Innenstadt stärken. Sie holt aus ihrem eigenen Konzept heraus neue temporäre Bewohner in die Stadt. Wie ist die Cranach-Stiftung in den IBA-Prozess eingebunden? Eva Löber: Sie ist Mitglied im CAMPUS-Verein, dessen Bildungsgedanken wir durch unsere Angebote sehr unterstützen. Der Verein ist eine sinnvolle, entwicklungsfähige Konstruktion. Mit der Herberge und der Malschule, die als EXPO-Projekt bereits seit 1996 existiert, tragen wir zur Belebung der Innenstadt bei. Und die Cranach-Stiftung hat nicht zuletzt zwei Jahrzehnte Erfahrung mit bürgerschaftlichem Engagement Eva Löber: Das intensive Bemühen um die Rettung der heruntergekommenen Cranach-Höfe durch Wittenberger Bürger in den letzten Jahren der DDR mündete nach der Wende in die Gründung eines Vereins, aus dem die Stiftung hervorging. Der Verein mit mehr als 200 Mitgliedern in ganz Deutschland ist nach wie vor sehr aktiv. Die Stiftung selbst wird von mehr als 60 Leuten ehrenamtlich unterstützt. Allein könnten wir drei Hauptamtliche das nicht schaffen. In der Schlossstraße 1 sind noch zwei Gebäudeflügel in schlimmem Zustand. Die Stadt bemüht sich mit uns gemeinsam, diesen Teil noch in die Sanierung zu führen. 25

26 WISSENSCHAFT IM CAMPUS WILHELM-WEBER-HAUS Wie Perlen einer Kette reihen sich entlang der beiden sich gabelnden Hauptstraßen in Wittenberg Bürgerhäuser der Renaissance. Eines davon, zwischen Schlosskirche und Markt, die Schlossstraße 10, ist das Geburtshaus des Wissenschaftlers und Physikers Wilhelm Eduard Weber: das Haus mit der Goldenen Kugel. Weber konstruierte 1833 gemeinsam mit Carl Friedrich Gauß den ersten elektromagnetischen Telegrafen. Darüber hinaus ist nach ihm die Einheit des magnetischen Flusses Wb, Weber benannt. Eine Modernisierungsvoruntersuchung, die Aussagen zur geplanten Nutzbarkeit treffen sollte, ist bereits abgeschlossen. Die Einrichtung von Verwaltungs- und Seminarräumen ist geplant. bc Architekten und Ingenieure in Lutherstadt Wittenberg stehen gegenwärtig vor der spannenden Herausforderung, den Um- und Ausbau für die moderne Nutzung einem historischen Haus anzupassen. Das Richtfest wurde am 26. November 2009 gefeiert. Die Fertigstellung ist für August 2010 geplant. 26 Das Wilhelm-Weber-Haus, ein prächtiger Renaissancebau aus dem 16. Jahrhundert mit einem Rundbogenportal, stand wie viele bedeutende Gebäude in Wittenbergs Altstadt nun leer und soll im Rahmen der IBA Stadtumbau 2010 eine neue Nutzung erfahren. Das Weber-Haus wird zu einem Ort der WISSENSCHAFT IM CAMPUS entwickelt. Ab August 2010 soll hier das Wissenschaftszentrum Sachsen-Anhalt Lutherstadt Wittenberg e.v. seinen Sitz haben.

27 AULA IM CAMPUS STADTHAUS AM ARSENALPLATZ Der Arsenalplatz in der Mitte der Altstadt von Wittenberg lag lange Zeit hinter hohen Zäunen. Auf dem Areal waren bis zu ihrem Abzug 1992 sowjetische Streitkräfte stationiert. Im Rahmen der IBA wurde die Idee untersucht und gefördert, das leer stehende Gebäude des Stadthauses am Arsenalplatz auf den Mauern des früheren Franziskanerklosters als AULA IM CAMPUS zum zentralen Veranstaltungssaal für die Stadt, den CAMPUS und als Ort für den Bildungs- und Tagungstourismus um- und auszubauen. Ein multifunktionaler, teilbarer großer Saal mit Bühnenfläche und Platz für 950 Reihenplätze bzw. 475 Tischplätze einschließlich der notwendigen Funktions- und Nebenräume war geplant. Dazu wurde im Frühjahr 2006 ein Architektenwettbewerb durchgeführt, den Sunder-Plassmann Architekten für sich entscheiden konnten. Während der archäologischen Grabungen im Februar 2009 stieß man auf einen spektakulären Fund: die Grablege des Kurfürsten Rudolf II., Herzog von Sachsen-Wittenberg, aus dem Geschlecht der Askanier, nebst seiner Frau Elisabeth und Tochter. Das zerbrochene kurfürstliche Siegel und sein Schwert waren dem Grab beigelegt. Mit dem Fund wurde es notwendig und möglich, Wittenberg noch aus einer weiteren historischen Perspektive zu betrachten. Die Herrschaft des askanischen Kurfürsten könnte sich neben Luther und der Reformation sowie der Universität zu einem dritten Alleinstellungsmerkmal mit touristischem Potenzial für Wittenberg entwickeln. Die Lutherstadt untersucht nun, am Arsenalplatz den Zentralen Besucherempfang, bestehend aus vier Modulen, zu etablieren: Modul 1 Allgemeine Stadtinformation mit Stadtmodell, Juristenstraße Modul 2 Historische Stadtinformation Ratsarchiv, Juristenstraße Modul 3 Ehemalige Klosterkirche mit Grablege von Rudolf II. als historisches Stadtinformationszentrum Modul 4 Neubau Touristisches Veranstaltungszentrum Das Projekt wird aus Förderprogrammen verschiedener Landesministerien gefördert. 27

28 AUSSTELLUNG IM CAMPUS REITHALLE Der ehemalige Marstall der 1883 erbauten Kavalier-Kaserne ist ein derzeit leer stehendes Gebäude auf dem Gelände des Neuen Rathauses in der Lutherstraße. Aus rotem Backstein gebaut, verfügt der neugotische Bau über einen hallenartigen Innenraum, der im Rahmen der IBA zu einem Ausstellungsort auf dem CAMPUS entwickelt werden soll. Die Reithalle bietet nach ihrer Sanierung aber auch gute Bedingungen sowohl für Versammlungen, Vortragsveranstaltungen und Feste als auch für Ausstellungen in einem Galerieraum. Vor allem in dieser Multifunktionalität liegt ihr großes Potenzial. 28

29 CAMPUS IM CAMPUS ALTE MÄDCHENSCHULE/ALTE KNABENSCHULE Im lange Zeit leer stehenden Gebäudekomplex Alte Mädchenschule/ Alte Knabenschule, erbaut 1824 an der Jüdenstraße/Ecke Töpferstraße, wird im Mai 2010 das Colleg Wittenberg eröffnet, ein Mini-Campus im CAMPUS. Denn hier bietet sich für ausländische, insbesondere amerikanische Studenten, betreut und unterrichtet von ihren Professoren, die Möglichkeit eines mehrtägigen bis mehrmonatigen Auslandsstudiums zu den Themen Reformation und Luther, deutsche Sprache und Kultur am authentischen Ort. Hier soll nicht nur unterrichtet, sondern gleichzeitig gelebt und gewohnt werden: ein Angebot aus einer Hand. Für die Studenten aus Nordamerika ist es besonders interessant und wichtig, an dem Ort studieren zu dürfen, wo Martin Luther lehrte und die Reformation ihren Anfang nahm. Bisher wurden derartige Aufenthalte in Wittenberg über private Initiativen ermöglicht, es wurden Gästewohnungen organisiert und Klassenräume in unterschiedlichen Einrichtungen genutzt. Das denkmalgeschützte Gebäude ist für diesen Zweck gezielt um- und ausgebaut worden, eine anspruchsvolle Aufgabe für die Architekten von bc Architekten und Ingenieure in Lutherstadt Wittenberg. Insgesamt 22 Doppelzimmer für Studenten, zwei Professorenwohnungen und vier Klassen- bzw. Seminarräume birgt das Haus neben Gemeinschaftsraum, Mensa und Funktionsräumen. Die Eigentümerin, die Gesellschaft für Wohneigentum mbh Wittenberg, unterstützte das Vorhaben von Anbeginn. Das Colleg Wittenberg versteht sich als Gastuniversitätscampus verschiedener Bildungsinstitutionen, als CAMPUS IM CAMPUS auf Zeit. 29

30 AMBITION EIN INTERVIEW MIT FRITZ-PETER SCHADE UND RANDO GIESSMANN BAUEN GEGEN DEN DEMOGRAFISCHEN TREND 30 Wie entstand das Projekt, aus der ehemaligen Schule in der Jüdenstraße 8 den CAMPUS IM CAMPUS zu machen? Fritz-Peter Schade: Da kamen nach Jahren des Leerstands die richtigen Faktoren und Leute zusammen. Die 1824 erbaute Schule war in den 1930er-Jahren geschlossen und notdürftig zu Wohnungen umgebaut worden. Anfang der 1990er-Jahre war der Zustand einfach katastrophal und 1994 zogen die letzten Mieter aus. Seitdem suchten wir Investoren, aber es ließ sich keine wirtschaftlich vertretbare Nutzung finden. Die vier Meter hohen Klassenzimmer können nicht zu vernünftigen Wohnungen umgebaut werden. Das Colleg-Projekt kam in einer Spinnstunde mit dem Reiseveranstalter zustande, der seit Jahren unsere Gästewohnungen für amerikanische Studenten mietet. Also wird doch in der ehemaligen Schule gewohnt? Rando Gießmann: In den Klassenzimmern entstehen die Seminarräume, die Professoren wohnen in der ehemaligen Amtslehrerstube. Wir konnten adäquate Nutzungen für die historische Substanz finden das macht es aus. Fritz-Peter Schade: Es ist uns gelungen, eine wirklich beispielhafte Nutzung und Sanierung zu erreichen. Ich habe in all den Jahren der Suche nicht zu träumen gewagt, dass die Jüdenstraße 8 so schön wird mit der Klinker-Putz-Fassade und den Sandsteineinfassungen der Fenster. Und das Projekt, hier ausländische Studenten für die Dauer ihrer Kurse leben und lernen zu lassen, ist ein ideales Beispiel für die IBA. Welche Rolle spielt die IBA für das Projekt? Rando Gießmann: Ohne die Förderung durch die IBA wäre das Ganze nicht machbar und eine Investition wäre in weite Ferne gerückt. Nur durch die IBA und die damit verbundenen Fördermittel ist die Investition wirtschaftlich darstellbar. Fritz-Peter Schade: Die größten Aussichten für eine machbare Nutzung hatten wir zuvor mit einer Bildungseinrichtung aus Berlin, die sich jedoch für Halle entschied. Einen Verkauf an einen anderen Interessenten mussten wir rückabwickeln, weil dessen Pläne nicht umsetzbar waren.

31 Ich habe nicht zu träumen gewagt, dass die Jüdenstraße 8 so schön wird. Fritz-Peter Schade Geschäftsführer i. R. Stadtentwicklung funktioniert in Wittenberg wie im Lehrbuch. Rando Gießmann Geschäftsführer der WIGEWE Gesellschaft für Wohneigentum mbh Wittenberg Wie funktioniert das Colleg? Rando Gießmann: Das Gebäude gehört der WIGEWE mbh und wir haben die Jüdenstraße 8a für zehn Jahre an einen Reiseveranstalter vermietet. Dieser verlegt seinen Sitz von Braunschweig nach Wittenberg. In der Jüdenstraße 8b entstehen Wohnungen für die Mitarbeiter des Reiseveranstalters, die die WIGEWE selbst bewirtschaftet. Sowohl unser kommunales Unternehmen als auch der Reiseveranstalter als Betreiber gehen ein großes Risiko mit dem Projekt ein. Für die Stadt ist es natürlich von großem Vorteil, mit dem Colleg als CAMPUS IM CAMPUS 44 junge Leute als temporäre Bewohner in die Innenstadt zu holen. Wir arbeiten damit gegen den demografischen Trend und bauen für junge Leute, sanieren jugendgemäß. Die WIGEWE beteiligt sich mit dem Wilhelm-Weber-Haus in der Schlossstraße 10 als WISSENSCHAFT IM CAMPUS mit einem zweiten Projekt an der IBA. Warum? Fritz-Peter Schade: Es ist die Rettung für das Haus. Die WIGEWE sollte es verwalten, bis es die Leucorea übernimmt. Das zog sich hin und die Kosten für die Erhaltung des Renaissancebaus stiegen und stiegen. Wir suchten vergeblich Investoren. Durch die IBA haben wir mit dem Wissenschaftszentrum als Mieter eine Möglichkeit gefunden, selbst zu investieren. Ich finde es besonders positiv, dass die WIGEWE das Projekt selbst fertigstellen und betreiben kann. Rando Gießmann: Das Wissenschaftszentrum Wittenberg wird Ende 2010 in die erste und zweite Etage einziehen und hat einen Mietvertrag für 25 Jahre. Im Erdgeschoss entstehen zwei Gewerbeeinheiten. Die IBA hat ja nicht nur für den Erhalt der Jüdenstraße 8 und Schlossstraße 10 Entscheidendes gebracht, sondern insgesamt eine nachhaltige Aufwertung der Innenstadt und des Bildungsstandorts Wittenberg. Durch die IBA erfährt Wittenberg noch größere Beachtung, wovon auch die kommunalen Wohnungsgesellschaften profitieren. Die IBA-Projekte sind Aufhänger für die Stadtentwicklung insgesamt. Ich finde, die funktioniert in Wittenberg wie im Lehrbuch. 31

32 AUSSTELLUNG IM CAMPUS ZEUGHAUS AM ARSENALPLATZ Bis 1992 waren auf dem Arsenalplatz in der Mitte der Altstadt von Wittenberg sowjetische Streitkräfte stationiert. Ein Unort, der übrigens schon zu Preußens Zeiten für militärische Zwecke genutzt wurde, und während der Zeit der DDR mit einem mannshohen Zaun umgeben war. Das Zeughaus oder auch Arsenal befand sich auf diesem Gelände, es wurde auch als Artilleriewagenhalle genutzt. großen Museum Altstadt Wittenberg eine ganz neue Funktion erfüllen, ohne Wittenbergs Altstadt zu einem unbelebten Museum werden zu lassen ganz im Gegenteil. Die Museumsbesucher werden zu temporären Bewohnern der Stadt auf den Spuren von Stadt-, Universitäts-, Reformations- und Fürstengeschichte und beleben Wittenbergs Altstadt, anstatt sie zu musealisieren. Das Gebäude wird im Rahmen der IBA zu einem Ausstellungsort der Städtischen Sammlungen entwickelt. Hier soll die Geschichte der Stadt mit einem völlig neuen Konzept vermittelt werden. Ausgangspunkt der Überlegungen ist dabei, die Lutherstadt Wittenberg sinnlich und direkt mit ihren vielen authentischen und historischen Orten erlebbar zu machen. Die Planung und den Umbau des Zeughauses zum Stadtmuseum realisieren bc Architekten und Ingenieure, Lutherstadt Wittenberg. Die Fertigstellung ist für August 2010 geplant. 32 Im Zeughaus sollen dafür der Schlüssel, eine erklärende Anleitung und entsprechende Verweise an die Hand gegeben werden. Sie führen den Besucher gezielt unter anderem an die Wirkungsstätten Luthers und der Reformation. So wird das kleine Museum Zeughaus im

33 EPILOG AUSBLICK Die Lutherstadt Wittenberg hat den Faden ihrer Geschichte wieder aufgenommen. Mit der Gründung des CAMPUS Wittenberg e. V. im Jahr 2006 knüpfte man an die Tradition der ersten landesherrlichen Universität, der Leucorea, im Wittenberg des 16. Jahrhunderts, an und schuf damit einen außeruniversitären Campus, der viele in der Stadt ansässige kulturelle, konfessionelle und Bildungsinstitutionen vereint. Angesichts der hochschul- und wissenschaftspolitischen Realitäten Sachsen-Anhalts lag die Profilierung darin, nicht der Universität nachzutrauern, sondern einen innovativen Weg der kommunal verantworteten Bildungspolitik zu gehen. Die Einrichtungen gab es bereits, aber es fehlte eine Idee, die alle vorhandenen Angebote miteinander verknüpfte, sie damit stärkte, wichtig machte und neue, gemeinsame hervorbrachte. Die CAMPUS- Partner haben verstanden, dass es gemeinsam, unter Wahrung der eigenen Interessen, besser gelingt, hohe Bildungsstandards und damit auch wirtschaftliche Ziele zu erreichen. So wie es Friedrich dem Weisen gelang, mit der Universitätsgründung eine starke intellektuelle und wirtschaftliche Entwicklung hervorzurufen, verändert auch der CAMPUS die Stadt: Für sieben städtebaulich und historisch wichtige, unter Denkmalschutz, bisher aber leer stehende Gebäude(ensemble) der Altstadt konnten neue Nutzungen gefunden werden. So füllt sich die historische Innenstadt mit temporären Bewohnern, Bildungstouristen, die in wachsender Zahl kommen und Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung, die Profilierung als Bildungsstandort und für eine gesteigerte Urbanität der Stadt geben. Wittenbergs Politik für die Stärkung der Altstadt, die gute Vernetzung der Akteure und der unbeugsame Wille aller, eine lebenswerte und kulturell offene Stadt zu sein, gepaart mit dem bevorstehenden Reformationsjubiläum 2017 das alles führt, so zeigen erste Trends, dazu, dass die Innenstadtbevölkerung leicht zunimmt. Die Stadt gewinnt an Qualität, weil sie ihr Profil als moderner, vielfältiger Bildungsstandort mit der stetigen Verbesserung der Wohn- und Aufenthaltsqualität in zum Teil baugeschichtlich bedeutsamen Siedlungen verbindet. Und das wissen auch die Wittenberger selbst zu schätzen. 33

34 IMPRESSUM Herausgeber: Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt Produktion: Jo Schulz, Günter Graviat Redaktion und Text: Cornelia Heller Fachlektorat: Dr. Babette Scurrell, Matthias Kuplich, IBA-Verantwortliche für die Lutherstadt Wittenberg Lektorat: Ingrid Reuter Abbildungen: Michael Uhlmann, Lutherstadt Wittenberg, SALEG Sachsen-Anhaltinische Landesentwicklungsgesellschaft mbh, Laura Hegewald, Foto Kirsch, Helma Kücken, Matthias Kuplich, Babette Riel, Julia Rippich, Doreen Ritzau, Johannes Winkelmann (WittenbergKultur e. V.), Wittenberger Wohnungsbaugesellschaft mbh Gestaltung: Jo Schaller, Angela Schubert Druck: Grafisches Centrum Cuno GmbH und Co. KG Redaktionsschluss: Dezember , alle Rechte beim Herausgeber. Nachdruck und Wiedergabe, auch auszugsweise, sind nur mit Genehmigung des Herausgebers gestattet. Diese Publikation wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Landesregierung von Sachsen-Anhalt kostenlos herausgegeben und wurde aus Mitteln der Technischen Hilfe der Europäischen Strukturfonds finanziert. Die verwendeten Personen- und Funktionsbezeichnungen gelten sowohl in männlicher wie in weiblicher Form. 34 Quellen: Sachstandsberichte aus den IBA-Städten 2008 und 2009; Homepage der IBA Stadtumbau Edition Bauhaus: Die anderen Städte, Bd. 1 bis 9, Jovis Verlag, Berlin 2005 ff.; Homepages der 19 IBA-Städte mit ihren Links; diverse Publikationen und Veröffentlichungen der beteiligten Städte; Stadtentwicklungskonzepte der 19 IBA-Städte; Homepage des Landes Sachsen-Anhalt www. zeitstrahl.bildung-lsa.de; diverse Internetpräsenzen der Regionen des Landes; Pressemitteilungen des Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr Sachsen-Anhalt; Sachsen-Anhalt, Eisold, Norbert/ Lautsch, Edeltraud, DuMont Buchverlag, 1997/2000; Gesichter eines Wandels, Stadtgeschichten, Cornelia Heller, Anderbeck-Verlag, 2008; WandelHalle, Stadt Halle, 2006; Conversations-Lexikon, Brockhaus Verlag, Leipzig 1824 ff.; Brockhaus Konversations-Lexikon, Brockhaus Verlag, Leipzig 1908 ff.; Meyers Enzyklopädisches Lexikon, Bibliografisches Institut Mannheim, Wien, Zürich 1980 ff.; Chronik Handbuch, Personen der Weltgeschichte, Chronik Verlag im Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh/München 1995; Chronik Handbuch, Daten der Weltgeschichte, Chronik Verlag im Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh/München 1995; Kursbuch Weltgeschichte, Der synchronoptische Überblick, Chronik Verlag im Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh/München 1997; diverse online-lexika

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