Übersicht. Determinanten der demografischen Entwicklung. Grundtendenzen und Konsequenzen der demografischen Entwicklung
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- Hanna Weiner
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1 Den sozialen Wandel nutzen Potenziale für Dienstleistungen in der Seniorenwirtschaft ZIG Veranstaltungsreihe Gesundheit und Prävention , Bielefeld Übersicht Einführung Anmerkungen zur demografischen Entwicklung Gesundheit und Gesundheitssystem Potenziale des Alters Seniorenwirtschaft - Potenziale Ausblick Dr. Eckart Schnabel Determinanten der demografischen Entwicklung Grundtendenzen und Konsequenzen der demografischen Entwicklung Fertilität - durchschnittliche Kinderzahl Niedrige Geburtenrate/wachsende Kinderlosigkeit; - Altersstruktur der Mütter Mortalität - Lebenserwartung - altersspezifische Sterbewahrscheinlichkeiten Zu- und Fortzüge - Wanderungsvolumen - Altersstruktur der zu- und fortgezogenen Menschen Veränderung der Altersstruktur der Bevölkerung Demografische Alterung Verjüngung der Bevölkerung Zunahme der mittleren und ferneren Lebenserwartung; Anhaltend hohe Zuwanderung; Rückgang der Gesamtbevölkerung (ab 2025/2030); Fortgesetzter Trend zum Altern der Gesellschaft; zunehmende ethnischen bzw. kulturellen Differenzierung der Bevölkerung ebenso wie des Alters; Fortsetzung der Feminisierung des Alters. - Verweildauer Altersaufbau der Bevölkerung in Deutschland 1950 bis Insgesamt am Jahresende Millionen 69,3 78,1 82,4 81,2 75,1 unter 20 30,4 30,0 20,9 17,1 16,1 Davon im Alter von bis Jahren ,0 50,1 55,0 48,5 47,2 in % Insgesamt 14,6 19,9 24,1 34,4 36,7 60 und älter 80 und älter 1,0 2,0 3,9 7,3 12,1 Quelle: Statistisches Bundesamt 2003, mittlere Variante 1
2 Regionalisierte Bevölkerungsentwicklung Bsp.: Ruhrgebiet bis 2020 (2002 = 100 %) Quelle: Franke/Wilde 2005 Von der Altenhilfe zu Kommunen im demografischen Wandel Prävalenz von Demenzerkrankungen Ältere Menschen Generationen Bürgerschaftliches Engagement Migration Kultur Seniorenwirtschaft Bildung Kommunale Finanzen Wohnen, Infrastruktur Gesundheit, Prävention, Pflege Altersgruppe und älter 65 und älter Mittlere Prävalenzrate (in %) 1,2 2,8 6,0 13,3 23,9 34,6 7,2 Schätzung der Erkrankungen in Deutschland Wichtigkeit von Lebensbereichen nach Altersgruppen Gesundheit und Gesundheitssystem Quelle: SOEP
3 Ausgaben für Gesundheit und Beschäftigte im Gesundheitswesen Gesundheitsausgaben im internationalen Vergleich Ausgaben 2003 für Gesundheit: 233 Mrd. 11% des Bruttoinlandsprodukts Ausgaben je Einwohner p.a.: ,2 Mio. Beschäftigte im Gesundheitswesen, Größter Anteil: Pflegeberufe Quelle: OECD, nach dbresearch Demografie Spezial 2006 Ausgaben für Prävention und Gesundheitsförderung Prävention 2004: 9 Mrd., 3,9% der Gesundheitsausgaben Gesundheitsförderung 2004: 4,7 Mrd, 2% der Gesundheitsausgaben Häufigkeiten ausgewählter Krankheiten von über 59- jährigen Patienten bei Praktikern/Internisten in % 40 37, , , ,7 15, ,5 1,5 0 Hypertonie KHK Osteoarthrose Diabetes Quelle: Güther (1998) Morbidität und Krankheitskosten von Alten. Das Gesundheitswesen 60, Hirngefäßerkr. Bös. Neubildungen Demenz Unterschiede in der Lebenserwartung nach Berufsschichten, England und Wales,
4 Institute of Medicine (2000) To err is human building a safer health system Sachverständigenrat für die konzertierte Aktion im Gesundheitswesen In den USA starben 1997 ca Menschen aufgrund medizinischer Behandlungsfehler Mehr als an Autounfällen (43.000) Brustkrebs (42.000) Aids (16.000) Mangelnde Qualität Fehlende Transparenz Mangelnde Nutzerorientierung Über-, Unter-, Fehlversorgung Überversorgung Versorgung über den Bedarf hinaus, Leistungen mit zu geringem Nutzen Unterversorgung Leistungen, die ein günstiges Ergebnis für den Patienten bewirken könnten, aber nicht erbracht werden Fehlversorgung Leistungen, durch die ein vermeidbarer Schaden entsteht Chassin, Mark R.; Galvin, Robert W.; and the National Roundtable on Health Care Quality. The Urgent Need to Improve Health Care Quality. JAMA 1998; 280: Internationale Befunde Gesundheitliche Versorgung ist nicht sicher ist nicht effektiv ist nicht nutzerorientiert ist nicht von Kontinuität geprägt ist nicht effizient birgt Ungerechtigkeiten Fazit: The current care system cannot do the job (IOM: Crossing the quality chasm,2001) Potenziale des Alters Ageing is like climbing a mountain;you get out of breath but you have a magnificent view" (Ingmar Bergman) 4
5 Active Ageing Seniorenwirtschaft - Ausgangspunkte Förderung der Seniorenwirtschaft - Verbesserung der Lebensqualität Vom Belastungs- zum Potenzialdiskurs Differenzierung des Alters und Korrektur traditioneller Altersbilder Von den sozialen Diensten zu privaten Konsumgütern WHO: Active Ageing: a policy framework, 2002 Historische Anmerkungen Seniorenmarkt: erste Versuche bereits in den 70ern Fehlendes Interesse der Wirtschaft, fehlendes ökonomisches Potenzial der Älteren Ältere noch nicht als abgrenzbare Konsumentengruppe Keine Konsumforschung in D Verbraucherrolle älterer Menschen unterbelichtet Seit den 80ern: schleichende Entdeckung des Seniorenmarktes Potenziale des Alters: Themen des 5. Altenberichts Erwerbsarbeit Bildung Einkommenslage im Alter und ihre künftige Entwicklung Chancen der Seniorenwirtschaft in Deutschland Potenziale des Alters in Familie und privaten Netzwerken Engagement und Teilhabe älterer Menschen Migration und Potenziale des Alters in Wirtschaft und Gesellschaft Die Hälfte der gesamten Kaufkraft der Erwachsenen (pro Jahr ca.240 Milliarden ) liegt bei den über 50jährigen. (Master Consumer 1998, Grey) Nettoeinkommen privater Haushalte nach Alter des Haupteinkommensbeziehers Durchschnitt
6 Einkommenssituation im Alter in NRW NRW-Einkommensstudie 55plus: NRW Einkommensstudie 55+ Haushalts-Einkommen durchschnittlich etwa 2500 /Monat, eine freie Spitze ist vorhanden. 74% der 55plus Haushalte verfügen über ein Einkommen zwischen 1002,- und 3340,- im Monat. Die Bedeutung von Einkommen jenseits der Rente wächst, die Erbengeneration ist über 50. Vorsicht: Altersarmut ist zwar gering, gleichwohl haben 20 % der 55 plus Haushalte niedrige Einkommen Vermögen Quelle: IAT Quelle: IAT Verwendung des ausgabenfähigen Einkommens 2003 Der Vorteil des Alters liegt darin, dass man die Dinge nicht mehr begehrt, die man sich aus Geldmangel früher nicht leisten konnte. Quelle: Statistisches Bundesamt 2004 Seniorenwirtschaft Gesundheit / Wellness Wohnen / Immobilien IT & Neue Medien Finanzdienstleistungen 6
7 Mehr Produkte und Dienstleistungen für best agers z.b. in den folgenden Bereichen: Kultur, Freizeit, Bildung Abbau von Barrieren intergenerative und altersspezifische Freizeitangebote bedarfsorientierte Angebote Treffpunkte schaffen Gesundheit, Wellness, Sport, Tourismus Sport, Fitness Ernährung barrierearme Reiseziele Prävention, Health Monitoring Wohnen, Pflege, Infrastruktur Dienstleistungsnetzwerke zu Hause Wohnen im Alter Wohnumfeldgestaltung Generation 45+ (???) Sechs Gruppen lassen sich charakterisieren als: Aufgeschlossene Kauffreudige: Vielseitig interessierte Menschen, die vom Leben noch viel erwarten, die viel für sich tun und auch viel für sich ausgeben. Aktiv Gesundheitsbewusste: Genießer, die sich gerne etwas gönnen und Trends und Modeerscheinungen sehr bewusst wahrnehmen. Verunsicherte Traditionalisten: Die insgesamt älteste Gruppe versucht an Bestehendem festzuhalten. Überdurchschnittlich viel ihrer an sich geringen Kaufkraft investiert sie in Gesundheitsprodukte. Vitale Körperbegeisterte: Die jungen Alten, die ihr Leben aktiv gestalten, offen für neues sind und ein hohes Leistungsethos besitzen. Alternative Postmaterialisten: Engagierte Menschen, die sich für andere einsetzen, aber oberflächliche Trends und Modeerscheinungen meiden. Zurückhaltende Resignierende: Vorrangig ältere, bodenständige Menschen, die Herausforderungen ablehnen und der Zukunft skeptisch gegenüberstehen. Quelle: IAT Quelle: Customer Research 42 Beispiel: Gesundheitswirtschaft Quelle: Customer Research 42 Lifestyle Drugs Unter den einzelnen Segmenten dürften bis 2010 Anti- Falten-Mittel, Fettreduzierer und Potenzmittel Wachstumsraten zwischen 10 und knapp 30% p.a. aufweisen. Quelle: db research 244,
8 Bsp. Wohnen Dienstleistungen Wohnumfeldgestaltung Dienstleistungsnetzwerke Zu Hause Wohnen im Alter Wohnraumanpassungen Generative Aspekte Quelle: GfK 2002 Künftige Bedarfsschwerpunkte demografiesensibler sozialer Dienste (1) Nicht zu vergessen: Soziale Dienste Hauswirtschaftliche Dienste; Übrige Hilfen beim Alltagsmanagement (z.b. Mobilitätshilfen); Hilfen für (ältere) Menschen mit Behinderungen; Beratung und Vermittlung, case-management; Kommunikations- und kontaktsichernde Hilfen, insbesondere für Alleinstehende; Gruppenspezifische Wohnangebote; Unterstützung der selbständigen Lebensführung chronisch Kranker; Künftige Bedarfsschwerpunkte demografiesensibler sozialer Dienste (2) Gesundheitsförderung; medizinisch-pflegerische Prävention und Rehabilitation; Hilfen für Demenzkranke; Unterstützung pflegender/helfender Angehöriger; Hilfen zur besseren Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Familie/Pflege; Sterbebeistand, Hospizarbeit und dgl.; Integrationsdienste und sonstige Hilfen für (ältere) Migranten. Qualitätskriterien Effektivität Angemessenheit Effizienz Responsiveness (Kunden-, Nutzerorientierung, Respekt) Übergreifendes Ziel: Lebensqualität und Wohlbefinden 8
9 WHO 3 Ziele des Gesundheitssystems Das Gesundheitssystem soll die Gesundheit der Bevölkerung verbessern. Ausmaß und Verteilung der Gesundheit in der Bevölkerung Responsivität Kundenorientierung Wahlfreiheit Prompte Behandlung Qualität der Versorgung Zugang zu sozialen Unterstützungsnetzwerken Respekt Würde Autonomie Vertraulichkeit Angemessene Information / Kommunikation Faire Finanzierung Zentrale Herausforderungen Demografie nicht als Damokles-Schwert Differenzierung des Alters Potenziale des Alters Anti-Ageing - Problematisierung Bedürfnisse systematisch in den Blick nehmen Diversifizierte Produktstrategien Verbraucherschutz Danke für Ihre Aufmerksamkeit. Dr. Eckart Schnabel schnabel@post.uni-dortmund.de 9
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