Wehrmedizinische Monatsschrift

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Wehrmedizinische Monatsschrift"

Transkript

1 Fachorgan des Sanitätsdienstes der Bundeswehr 57. Jahrgang - Heft September 2013 Wehrmedizinische Monatsschrift Herausgegeben durch das Bundesministerium der Verteidigung Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie e. V.

2 Otologikum des Jahres 2013 Danke für Ihr Vertrauen! Mitglieder werben Mitglieder Ohrentropfen Deutsche Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie e.v. (DGWMP) Hilft Ohrenschmerzen schnell zu vergessen! Die Nummer 1 bei Wassersportlern mit Ohrinfektionen in der Vorgeschichte. ph-verschiebung in den sauren Bereich gewährleistet antimikrobielle Wirkung. Ohrentropfen Zus.: 1 g Lösung enthält 50 mg Phenazon, 10 mg Procainhydrochlorid. Sonst. Bestandteile: Butylhydroxyanisol 0,1 mg, Glycerol 939,9 mg. Anw.: Zur örtlichen symptomatischen Behandlung von Schmerzen am äußeren Gehörgang, d. h. bei äußeren Ohrenentzündungen so wie bei akuter Mittelohrentzündung. Die Anwendung darf nur bei unverletztem Trommelfell erfolgen. Gegenanz.: Pyrazolon-Allergie (Überempfindlichkeit z.b. gegen Metamizol-, Isopropylaminophenazon-, Propyphenazonoder Phenazonhaltige Arzneimittel), Allergie gegen Phenylbutazonhaltige Arzneimittel, bestimmte Stoffwechselerkrankungen (hepatische Porphyrie, ange borener Glucose-6-Phosphatdehydrogenase-Mangel), bekannte Überempfindlichkeit gegenüber einem der Bestandteile von Otalgan, beschädigtes Trommelfell, Gehörgangsentzündung mit Hautverletzung. Nebenwirk.: Otalgan kann in sehr seltenen Fällen zu Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautveränderungen oder Nesselfieber führen. Butylhydroxyanisol kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z.b. Kontaktdermatitis), Reizungen der Augen und der Schleimhäute hervorrufen. 10 g. Zul.Nr.: Stand 02/2013 Südmedica GmbH, Ehrwalderstr. 21, München.... dem Sanitätsdienst verpflichtet Unsere Gesellschaft lebt durch Meinungsvielfalt und sie belebt durch Kompetenz. Engagieren Sie sich in der Mitgliederrekrutierung für die DGWMP e.v.! Jahresmitgliedsbeitrag: Bis zur Vollendung des 32. Lebensjahres 42,- Euro, danach 54,- Euro. Pro vermitteltem Neumitglied denden Kongress, erstmalig ab 2013 in Rostock-Warnemünde, mit einem Los (max. 3 Losen) und der Option auf folgenden attraktiven Preis in diesem Jahr teil: Kindle Paperwhite, WLAN, Paperwhite-Display. Der fortschrittlichste ereader der Welt - Touchscreen rierter Beleuchtung und acht Wochen Akku-Laufzeit. Sprechen Sie uns an! unter: Deutsche Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie e.v. Bundesgeschäftsstelle Neckarstraße 2a Bonn Telefon +49(0)228/ Fax +49(0)228/ bundesgeschaeftsstelle@dgwmp.de

3 201 Sehr geehrte Leserinnen und Leser der Wehrmedizinischen Monatsschrift, in dieser Sommerausgabe widmet sich, wie auch bereits in den vergangenen Jahren, erneut ein Themenheft der WMM der psychosozialen Versorgung von Soldatinnen und Soldaten. Im Rahmen der Dunkelzifferstudie der Bundeswehr, die 2013 zum Abschluss kommen wird, wurde bekannt, dass mehr als ein Fünftel aller Bundeswehrsoldaten, einschließlich auch der Einsatzteilnehmer, unter einer psychischen Erkrankung leidet. Diese hohe Zahl an Patienten stellt sich zum Teil allerdings nicht mit offensichtlicher psychischer, sondern häufig auch mit somatoformer Symptomatik dem Arzt oder Mitarbeiter in den psychosozialen Netzwerken vor. Dies ist nicht nur für die fachärztlichen, sondern auch generell für die psychosozialen Versorgungssysteme der Bundeswehr eine besondere Herausforderung. In den nächsten Jahren sind somit verstärkte Anstrengungen nicht nur im Hinblick auf die Früherkennung und Therapie, sondern auch auf die Prävention in breiter interdisziplinärer Zusammenarbeit aller Ebenen erforderlich. In dem hier vorliegenden Themenheft stehen daher diesmal Aspekte der Basisversorgung und Prävention außerhalb des fachärztlichen Segments im Vordergrund. Dazu präsentieren wir Ihnen Ergebnisse zur Akzeptanz einer auf truppenärztliche Initiative hin entstandenen, intensivierten psychosozialen Prävention vor dem Auslandseinsatz. Eine Kasuistik widmet sich erstmals einem langjährigen Krankheitsverlauf nach einem traumatischen Ereignis und soll dadurch sowohl Stärken als auch Verbesserungsmöglichkeiten der Langzeitversorgung psychisch Erkrankter in der Bundeswehr deutlich machen. Parallel dazu wird anhand einer Datenauswertung der prädiktive Wert des Kölner Risiko-Index (KRI) im Hinblick auf den Krankheitsverlauf herausgestellt. Indirekter, aber unverzichtbarer, Bestandteil einer effektiven Prävention sind auch die Motivation und das Engagement der psychosozialen Netzwerke. Im Jahre 2012 wurde unter Federführung des Psychologischen Dienstes erstmals in der Bundeswehr ein Programm zur Ressourcenstärkung und Supervision für Helfer in Kooperation mit einer zivilen Fachklinik wissenschaftlich untersucht. Erste Erkenntnisse aus diesem Projekt werden hier diskutiert. Im Namen des Psychotraumazentrums der Bundeswehr und seiner Kooperationspartner wünsche ich Ihnen viel Freude und Anregungen bei der Lektüre, vielleicht auch bei der Umsetzung der präsentierten Ansätze im eigenen Wirkungsbereich. Ich freue mich auf Ihre Rückmeldungen und eine lebhafte fachliche Diskussion. Inhaltsverzeichnis ISSN Heft 8-9/57. Jahrgang August-September 2013 Editorial P. L. Zimmermann 201 Originalarbeiten A. Bauer, J. Ungerer, J. T. Kowalski, P. L. Zimmermann Einfluss von Belastungen vor Auslandseinsätzen auf die Verarbeitung traumatischer Ereignisse bei Bundeswehrsoldaten 202 D. Hartmann, M. Sauer, P. L. Zimmermann, M. Wloszczynski Truppenärztliche Seminare zur psychischen Einsatzvorbereitung bei Bundeswehrsoldaten 206 Kasuistik J. Rawert, G. Willmund, C. Alliger-Horn, P. L. Zimmermann Ursachen einer chronischen posttraumatischen Belastungsstörung eines beim Kabuler Busattentat 2003 psychisch traumatisierten Soldaten 210 Varia E. Okon, R. Thiel, S. Trivakovic, R. Meermann Seminar zur Einsatznachbereitung für Truppenpsychologen: Entwicklung, Durchführung und erste Erfahrungen 214 T. Jacobsen, J. Felfe, P. Y. Herzberg, H.-P. Erb, M. May Neue Studiengänge Psychologie an der Helmut-Schmidt- Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg 217 Aus dem Sanitätsdienst 219 Personalia 222 Tagungen und Tagungsberichte 224 Mitteilungen aus der DGWMP e. V. 237 Buchbesprechungen 224, 239 Ihr Peter L. Zimmermann Psychotraumazentrum der Bundeswehr Berlin Titelbild: Camp Warehouse, Kabul, Afghanistan Bildquelle: Oberstarzt Priv.-Doz. Dr. P. L. Zimmermann, privat 2003

4 202 Humanmedizin ORIGINALARBEITEN Aus der Abteilung VIB - Psychotraumazentrum der Bundeswehr/Forschungssektion (Leiter: Oberstarzt Priv.-Doz. Dr. P. L. Zimmermann) am Bundeswehrkrankenhaus Berlin (Chefarzt: Admiralarzt Dr. W. Titius, MBA) Einfluss von Belastungen vor Auslandseinsätzen auf die Verarbeitung traumatischer Ereignisse bei Bundeswehrsoldaten Impact of pre-deployment stress towards Bundeswehr soldiers for reprocessing after an traumatic incident Amanda Bauer, Jörn Ungerer, Jens T. Kowalski und Peter L. Zimmermann Zusammenfassung Hintergrund: Es ist bisher wenig über psychische Belastungen vor einem Auslandseinsatz und die Entwicklung einer psychischen Traumasymptomatik nach einem kritischen Ereignis bekannt. Anliegen dieser retrospektiven Studie ist es herauszufinden, ob es einen Zusammenhang zwischen psychischem Stress vor dem Einsatz und einer traumaspezifischen Symptomentwicklung gibt. Methoden: Im Rahmen einer psychologischen Einsatznachbereitung von Einsatzsoldaten der Bundeswehr wurden Daten zu erlebten Traumatisierungen sowie psychischen und körperlichen Symptomen nach dem Auslandsaufenthalt erhoben. Dabei beteiligten sich etwa die Hälfte (N = 14) der überlebenden Opfer eines terroristischen Busanschlages an dieser Studie. Es wurden standardisierte Fragebögen für die Untersuchung verwendet. Ergebnisse: Eine verstärkte Symptomatik sechs Wochen nach dem Bombenanschlag, die für eine posttraumatische Belastungsstörung spricht, fand sich bei Soldaten, welche bereits psychisch belastet in den Einsatz gingen. Auch wenn es den Soldaten schwerfiel, über das kritische Ereignis zu berichten, lässt sich eine verstärkte traumaspezifische Symptomatik erkennen. Schlussfolgerungen: Ein erweitertes psychologisches Screeningverfahren, welches besondere Rücksicht auf Stresserleben vor dem Einsatz nimmt, könnte hinsichtlich der Ergebnisse möglicherweise dazu dienen, vorbelastete Soldaten besser auf einen Auslandseinsatz vorzubereiten oder vor psychischen Belastungen zu schützen. Schlagworte: Vorbelastungen, Bundeswehr, Auslandseinsatz, PTBS, traumatisches Ereignis Summary Introduction: At this stage, there is not much knowledge about the influence of pre-deployment distress on the progression of a posttraumatic symptomatology after critical incidents. The concern of this predictive study is the prospect to find out if there is an association between pre-deployment distress and traumatic symptomatology. Methods: In the context of a post-deployment psychological debriefing for Bundeswehr soldiers facts were gathered concerning if experience of traumatization as well as physical and mental symptoms are an outcome of deployment. Half of the survivors (N = 14) of the terroristic attack towards a Bundeswehr bus participated in this study. Standardized questionnaires have been used for this study. Results: Within six weeks after the bomb attack an intensified symptomatic for PTSD at soldiers with pre-deployment stress were detected. If it is difficult to report on the critical incident means that this leads to an increase in symptoms. Conclusions: An enhanced psychological screening, which specifically considers the pre-deployment distress, could eventually help to prepare or to protect handicapped soldiers. Key words: Stress, Bundeswehr, deployment, PTSD, traumatic event Einleitung Einer der wohl tragischsten Anschläge auf Soldaten der Bundeswehr ereignete sich am 07. Juni 2003 in der afghanischen Hauptstadt Kabul. Die Bundeswehrsoldaten wurden in ihrem Bus auf der Fahrt zum Flughafen KAIA (Kabul International Airport) Opfer eines terroristischen Attentats. Ein mit Sprengstoff beladenes Taxi kollidierte mit dem Bundeswehrbus, eine kräftige Explosion folgte. Von den 33 Insassen verstarben vier Soldaten, die anderen Soldaten waren mindestens leicht verletzt. Dieses Ereignis veränderte nicht nur das Leben der beteiligten Soldaten, sondern auch die Sicherheitsbestimmungen und die gesamte Herangehensweise an den Einsatz in Afghanistan. Dieses traumatische Attentat prägte die Bundeswehr. Unter den psychischen Störungen, die auf ein Trauma folgen können, ist die bekannteste die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS). Im Jahr 2010 war in der Bundeswehr die PTBS die am häufigsten gestellte psychiatrische Diagnose nach ISAF- Einsätzen [1]. Die Prävalenz der PTBS bei deutschen Soldaten betrug in einer kürzlich zum Abschluss gebrachten epidemiologischen Untersuchung 2,9 % [2]. Dies entspricht im Vergleich zum PTBS-Risiko von Soldaten ohne Auslandseinsatz (0,3 %) einem 6 10-fach erhöhtem PTBS-Risiko. Weitere Studien an US-Soldaten zeigen, dass die Anzahl einer PTBS linear mit der Anzahl der Feuerkämpfe zunimmt: 9 % bei ein bis zwei Feuer-

5 A. Bauer et al.: Einfluss von Belastungen vor Auslandseinsätzen auf die Verarbeitung traumatischer Ereignisse 203 kämpfen, 13 % bei drei bis vier Feuerkämpfen und 19 % bei mehr als fünf Feuerkämpfen [3]. Doch nicht jedes kritische Ereignis oder Trauma mündet in einer PTBS. Es zeigen sich stark unterschiedliche, individuelle Verläufe nach derart belastenden Erfahrungen, die sich auch in anderen psychischen Störungen widerspiegeln. Eine amerikanische Studie der Veterans Affairs Health Care erhob zwischen 2002 und 2008 Daten von Hilfe suchenden Irak- und Afghanistanveteranen [4]. Dabei bekamen Soldaten (37 %) eine psychische Störung diagnostiziert und (22 %) litten unter der PTBS (17 %) Soldaten erkrankten an Depressionen und etwa (10 %) missbrauchten Alkohol und/oder Drogen. Eine umfangreiche, allerdings vorwiegend angloamerikanische Literatur beschäftigt sich mit Schutz- und Risikofaktoren dieser Krankheitsbilder. Hinsichtlich des Geschlechts weisen Studien darauf hin, dass für Frauen ein höheres Risiko besteht, an einer PTBS zu erkranken. Auch das Alter und der Bildungsstand sowie der Schulabschluss werden als Prädiktoren für PTBS diskutiert [1, 4]. Die Wahrscheinlichkeit, traumatischen Stress nicht verarbeiten zu können, ist erhöht, wenn Betroffene bereits vor dem kritischen Ereignis psychisch vulnerabel waren. Zu denken ist zum Beispiel an einen Hochstresszustand, der nicht abgebaut werden konnte, an nicht verarbeitete traumatische Vorerfahrungen und/oder chronische dienstliche Belastungen [5]. Welche Auswirkungen vorherige psychische Krankheitsbelastungen auf die Symptomentwicklung haben, zeigt eine deutsche Studie bei knapp 60 Opfern schwerer ziviler Unfälle (hauptsächlich Verkehrsunfälle), die den Verlauf psychischer Krankheiten direkt nach dem Geschehnis und sechs Monate danach ermittelte. Dabei kam es eher selten zur PTBS. Dies erklären die Autoren mit der seltenen Angabe von Todesangst beim Unfall. Auffällig war jedoch, dass Probanden, die bereits im Verlauf ihres Lebens psychiatrische Krankheiten angaben, mit höherer Wahrscheinlichkeit auch sechs Monate nach dem Unfall immer noch, wieder oder neue Diagnosen bekamen. Einen starken Einfluss hatten aber auch zusätzliche vorherige Lebensstressoren und erlebte Traumata. Eine Referenzgruppe ohne Lebensstressoren oder Traumata zeigte signifikant weniger Symptome als Teilnehmer mit einem oder mehr Stressoren beziehungsweise Traumata. Das prämorbide Stresserleben insgesamt scheint also hier eine große Rolle zu spielen [6]. Auch bei Polizeibeamten sagten vorherige traumatische Erlebnisse, traumarelevante Symptome und geringe soziale Unterstützung eine höhere Vulnerabilität für pathologische Stressreaktionen nach einem beruflichen kritischen Ereignis, besonders langfristig betrachtet, voraus [7]. Bei der Bundeswehr liegen bislang nur wenige Daten zu Prädiktoren der PTBS vor. Ziel dieser prospektiven Studie ist es daher herauszufinden, wie sich die psychische Traumasymptomatik nach einem terroristischen Anschlag bei Bundeswehrsoldaten entwickelt und ob diesbezüglich Korrelationen zu psychischen Vorbelastungen gefunden werden können. Methoden Stichprobe Aus den 29 Überlebenden des Busattentates von Kabul (Juni 2003) ergab sich eine Gesamtstichprobe von N = 14, die zur Beantwortung der fünf Fragebögen bereit war. Es handelte sich bei den ausschließlich männlichen Probanden um 23- bis 37-jährige Bundeswehrsoldaten, von denen ein Soldat nicht den Anschlag auf den Bus als das Ereignis beschrieb, welches ihn während des Einsatzes am stärksten belastet hat, sondern einen Minenunfall. Im Interesse der methodischen Genauigkeit wurden seine Daten nicht in die Auswertung einbezogen. Sieben Soldaten waren Unteroffiziere mit Portepee, während sich jeweils zwei Teilnehmer auf die Mannschaften, Unteroffiziere und Offiziere verteilten. Die meisten Militärdienstleistenden besaßen einen Realschulabschluss (neun mit Abitur, Gesamtschule jeweils zwei) und zehn waren verheiratet oder in einer festen Beziehung. Etwa die Hälfte (sechs) waren zuvor noch nicht im Einsatz gewesen, zwei Probanden waren vorher einmal im Einsatz und weitere fünf waren bereits zum dritten Mal im Einsatz. Fragebogenverfahren Der Kölner Risikoindex 2.1 (KRI) stammt aus dem Bereich der Unfallpsychologie und wurde zur Verbesserung der Kriseninterventionsmaßnahmen nach kritischen Ereignissen in humanitären und militärischen Einsätzen der Bundeswehr weiterentwikkelt. Neben demografischen und einsatzbezogenen Daten erfasst dieses Messinstrument hauptsächlich das subjektive Erleben des belastenden Ereignisses und ob in der Vergangenheit schon ähnliche Erfahrungen gemacht wurden. Das Verfahren wurde mittlerweile komplett validiert und hat auch neue Items dazugewonnen [8]. In dieser prospektiven Studie kam allerdings die ältere Version 2.1 zum Einsatz. Neben den Einzelitems kann ein Risikowert berechnet werden. Dieser Wert ist Ausdruck einer Kumulation von Risikofaktoren, die in einem Bedingungsgefüge stehen, und ergibt sich aus der Summenbildung verschiedener Einzelitems. Die Posttraumatic Symptom Scale (PTSS-10) ist ein vielfach eingesetztes Screeninginstrument zur Erfassung von Stressbelastungen und PTBS nach dem Konzept des Diagnostischen und Statistischen Manuals Psychischer Störungen (DSM-III). Zur Messung von peritraumatischen Dissoziationen wie Konfusion, Störungen in der Zeitwahrnehmung, Depersonalisations- und Derealisationsgefühle während des Ereignisses, wurde der Peritraumatic Dissociative Experience Questionnaire (PDEQ) eingesetzt [9]. Die revidierte Form der Impact of Event-Scala (IES-R) ist geteilt in drei Subskalen: Intrusionen, Vermeidung und Übererregung. Sie untersucht damit die drei Symptomcluster der PTBS. Aus einer Schätzformel (Regressionsgleichung) kann aus den drei Subskalen ein PTBS-Diagnoseprognosewert berechnet werden [10]. Die subjektiv empfundene Beeinträchtigung durch körperliche und psychische Symptome einer Person innerhalb der letzten sieben Tage misst die Symptom-Checkliste (SCL-90). Durchführung Die Fragebögen wurden freiwillig im Rahmen einer psychologischen Krisenintervention, die der Psychologische Dienst der Bundeswehr durchführte, ausgefüllt, nachdem die betroffenen Soldaten wieder in Deutschland waren. Das Ausfüllen der Fragebögen dauerte maximal 30 Minuten. Zwischen dem terroristischen Anschlag auf den Bundeswehrbus in Afghanistan und der Teilnahme an den Testverfahren lagen somit sechs Wochen. Es war kein Ethikvotum erforderlich, da es sich bei der Betreuungsmaßnahme und Exploration um eine routinemäßige Intervention des Psychologischen Dienstes der Bundeswehr nach einem kritischen Ereignis handelte.

6 204 A. Bauer et al.: Einfluss von Belastungen vor Auslandseinsätzen auf die Verarbeitung traumatischer Ereignisse Statistische Analyse Für die erhobenen Werte liegt keine Vergleichsstichprobe vor. Als unabhängige beziehungsweise erklärende Variablen (Prädiktoren) dienen Einzelitems des KRI und als abhängige Variablen wurden die Summenwerte des PTSS-10, PDEQ, IES-R und SCL-90 definiert. Die hinreichende Normalverteilung der Werte wurde durch den Kolmogorov-Smirnov-Anpassungstest bestätigt. Es wurden die Korrelationskoeffizienten nach Pearson ausschließlich einseitig berechnet. Zur Auswertung und Analyse der Daten wurde das Programm SPSS 21.0 verwendet. Ergebnisse Unter den demografischen Angaben im KRI korrelierten der Familienstand (r = 0,63, p < 0,05) und der Dienstgrad (r = 0,76, p < 0,01) mit dem Alter. Ältere Probanden (r = 0,55, p < 0,05) und Soldaten aus höheren Dienstgradgruppen (r = 0,53, p < 0,01) gaben auch signifikant mehr belastende Erlebnisse an (Einzelitem KRI). Für das KRI-Item Standen Sie vor dem Einsatz durch sonstige Lebensumstände unter Stress? ergaben sich für fast alle Gesamtscores der einzelnen Fragebögen hochsignifikante positive Korrelationen, die in Tabelle 1 aufgeführt sind. Am höchsten fielen diese für den IES-R aus, während auch seine Subskalen Intrusion (r = 0,76, p < 0,01) und Hyperarousal (r = 0,61, p < 0,05), sowie der errechnete PTBS-Diagnosevorhersagewert des IES-R (r = 0,64, p < 0,01) positiv korrelieren. Auch für das KRI-Item Fällt es Ihnen schwer offen über das Erlebnis zu berichten? konnten signifikante Ergebnisse berechnet werden (Tab. 1). Zuletzt sollte bezüglich der Gesamtscores die Einschätzung der Belastung durch den Einsatz insgesamt betrachtet werden (Einzelitem KRI, Tab. 1). Soldaten, die den Einsatz als stark belastend empfanden, erreichten auch höhere Werte beim PTSS-10 und beim IES-R. Die aussagekräftigste Korrelation ergab sich jedoch für den PTBS-Prognosewert des IES-R (r = 0,66, p < 0,01). Die Belastung des Einsatzes insgesamt wurde auch höher eingeschätzt, wenn der Proband fest liiert war (r = 0,85, p < 0,01), einer höheren Dienstgradgruppe angehörte (r = 0,88, p < 0,01) oder mit höherem Alter im Einsatz war (r = 0,72, p < 0,01). Tab. 1: Korrelationskoeffizienten der Einzelitems (KRI) und Gesamtscores der Fragebögen. KRI Einzelitems (Prädiktoren) Standen Sie vor dem Einsatz durch sonstige Lebensumstände unter Stress? Fällt es Ihnen schwer, offen über das Erlebnis zu berichten? Als wie belastend bewerten Sie den Einsatz insgesamt? *signifikant, ** sehr signifikant Diskussion Die Ergebnisse dieser Studie lassen erkennen, dass psychische Belastungen vor einem Auslandseinsatz einen erheblichen Einfluss auf die mögliche PTBS-Symptomatik nach einem einsatzbedingten traumatischen Ereignis haben können. Je höher die hier untersuchten Bundeswehrsoldaten vor dem Einsatz gestresst oder belastet waren, desto höher war auch die Wahrscheinlichkeit, nach einem kritischen Ereignis, hier der terroristische Bombenanschlag auf einen Bundeswehrbus, eine psychische Traumasymptomatik zu entwickeln. Die Symptomatik war ebenfalls verstärkt, wenn es den betroffenen Soldaten schwerfiel, über das kritische Ereignis zu sprechen. Der Einfluss des offenen Sprechens über das Ereignis weist auf den hohen Stellenwert sozialer Unterstützung sowie etwaiger Stigmatisierungsängste hin, die in weiteren Studien analysiert werden sollten. Das Alter der untersuchten Soldaten und höhere Dienstgrade scheinen ebenfalls einen Einfluss auf die Höhe der erlebten Einsatzbelastungen zu haben. Interessant ist weiterhin, dass in dieser Stichprobe die verheirateten oder liierten Soldaten den Einsatz insgesamt als belastender wahrgenommen hatten, als die nicht liierten. Eine Untersuchung des prädiktiven Wertes des KRI bei einer so homogen traumatisierten Gruppe von Soldaten wurde bislang nicht vorgenommen. Übereinstimmungen mit der Studie von Dunker [8] sind aber gerade bei den Korrelationen mit den Gesamtscores der verwendeten Messinstrumente auszumachen. Eine weitere groß angelegte Studie über deutsche Einsatzsoldaten hat gezeigt, dass zwei Drittel der betroffenen Bundeswehrsoldaten auch psychisch traumatisiert erneut in einen Auslandseinsatz gehen [2]. Außerdem wurden Zusammenhänge zwischen einer einsatzbedingten Störung (insbesondere der PTBS) und psychischen Vorerkrankungen bei Bundeswehrsoldaten gefunden. Es wird vermutet, dass insgesamt 20 % aller Einsatzsoldaten schon vor dem Einsatz psychopathologisch auffällig sind [2]. Diese Tendenzen spiegeln sich ebenfalls in den Ergebnissen dieser prospektiven Studie wider. Vorbelastete Soldaten scheinen insgesamt psychisch vulnerabler zu sein und entwickeln nach kritischen Ereignissen eher eine traumaspezifische Symptomatik. Auch der Einfluss des Alters auf die Belastbarkeit wurde in anderen Studien untersucht [11]. Ältere Polizeibeamte beispielsweise sind gestresster als jüngere Polizeibeamte. Die Stressresis - tenz sinkt im Alter. In und nach Polizeieinsätzen waren deutlich mehr psychische Symptome bei den älteren Beamten zu erkennen. Auch in unserer Studie waren die älteren Soldaten im Einsatz subjektiv höheren Belastungen ausgesetzt als die jüngeren Soldaten. Es wurden von den älteren Soldaten auch deutlich mehr belastende Er- PTSS-10 PDEQ SCL-90 IES-R 0,686** 0,362 0,681** 0,719** 0,666** 0,281 0,546* 0,537* 0,586* 0,255 0,420 0,569*

7 A. Bauer et al.: Einfluss von Belastungen vor Auslandseinsätzen auf die Verarbeitung traumatischer Ereignisse 205 eignisse angegeben. In einer anderen Studie mit einer umfangreichen Stichprobe aus Lehrkräften ging allerdings steigendes Lebensalter tendenziell mit einer Abnahme von Symptomen einher [12]. Der festgestellte Alterseffekt war dort jedoch nur gering. Gleichwohl können hier Überlegungen angestellt werden, ob bei speziellen Tätigkeiten der beruflichen Hochrisikopopulationen wie Soldaten oder Einsatzkräfte der Polizei Belas - tungen eher kumuliert werden und somit im Alter zu einer häufigeren psychischen Symptomatik führen. Warum Soldaten mit höherem Dienstgrad und liierte Soldaten insgesamt belasteter waren, müssen weitere Studien zeigen. Im Oktober 2012 wurde vom Generalinspekteur der Bundeswehr ein Konzept erlassen, indem ein umfassenderes Screening der psychischen Fitness deutscher Soldaten vorgesehen ist [13]. Eine Arbeitsgruppe des Bundesministeriums der Verteidigung ist dabei, dieses Konzept für die Praxis umzusetzen. Das Screening der psychischen Fitness bildet die Basis, um bei Bedarf frühzeitig, zielorientiert und vor dem Auslandseinsatz präventive Maßnahmen zur Wiederherstellung, zum Erhalt und zur Steigerung der psychischen Fitness durchzuführen. Dass gezielte Trainingsmaßnahmen vor einem Einsatz präventiv gegenüber einsatzbedingten Störungen wirken können, wurde durch eine Pilotstudie an UN-Beobachtern bereits aufgezeigt [14]. So können beispielsweise nach den hier gefundenen Ergebnissen bei älteren oder vulnerablen Soldaten individuelle und intensivere präventive Trainingsmaßnahmen vor einem Auslandseinsatz durchgeführt werden (zum Beispiel CHARLY computergestützte, interaktive truppenpsychologische Trainingsplattform). Das psychologische Screening soll regelmäßig und anlassbezogen durch Truppenpsychologen erfolgen. Voraussetzung für ein valides Screening sind geeignete Messinstrumente, die die psychische Fitness eines Soldaten auch erfassen können. Dazu konnten in dieser Studie auch interessante Hinweise gefunden werden. Insgesamt scheinen die hier angewendeten psychometrischen Verfahren für ein psychologisches Screening durchaus geeignet zu sein. Limitationen Der wohl wichtigste limitierende Faktor dieser Studie ist der retrospektive Ansatz und die kleine Zahl der Stichprobe. Außerdem konnten keine klinischen Interviews durchgeführt werden. Die Einstufung der Vorbelastung basiert ausschließlich auf der Grundlage eines Items des KRI und bedarf der Bestätigung durch detaillierte Erhebungen. Schlussfolgerungen Vorbelastete Bundeswehrsoldaten scheinen ein höheres Risiko zu besitzen, nach einem Trauma im Auslandseinsatz unter psychischen und körperlichen Symptomen zu leiden. Dabei wirkt sich der Stress vor dem Einsatz möglicherweise bereits schwächend auf die psychische Stabilität der Soldaten aus und verursacht somit letztlich eine Vulnerabilität für potenzielle psychische Störungen. Epidemiologische Studien und insbesondere die Auswertung der Einsatzerfahrungen aus Afghanistan haben zur Weiterentwicklung der Betreuung und Fürsorge bei Bundeswehrsoldaten angeregt [1, 2, 13]. Hier könnten und sollten unter anderem psychologische Screenings vor dem Einsatz Abhilfe schaffen, vorbelastete Soldaten zu identifizieren und gegebenenfalls präventiven Maßnahmen zuzuführen. Für dieses psychologische Screening müssen noch valide Messinstrumente gefunden werden und auch Langzeitstudien wären nötig. Literatur 1. Kowalski J, Hauffa R, Jacobs H, et al.: Deploymentrelated stress disorder in german soldiers: Utilization of psychiatric and psychotherapeutic treatment. Dtsch Arztebl Int 2012; 109 (35 36): Wittchen HU, Schönfeld S, Kirschbaum C, et al.: Traumatic experiences and posttraumatic stress disorder in soldiers following deployment abroad: how big is he hidden problem? Dtsch Arztebl Int 2012; 109 (35 36): Hoge CW, Castro CA, Messer SC, McGurk D, Cotting DI, Koffmann RL: Combat Duty in Iraq and Afghanistan, mental health problems, and barriers to care. N Engl J Med 2004; 351: Seal KH, Metzler TJ, Gima KS, Bertenthal D, Maguen S, Marmar C: Trends and risk factors for mental health diagnoses among Iraq and Afghanistan veterans using Department of Veterans Affairs health care, Am J Public Health 2009; 99 (9): Ungerer J, Zimmermann P: Psychotraumatologie. In: Neitzel C und Ladehoff C (Hrsg.): Taktische Medizin: Notfallmedizin und Einsatzmedizin. Berlin: Springer-Verlag 2012; Kühn M, Ehlert U, Rumpf HJ, Backhaus J, Hohagen F, Broocks A: Onset and maintenance of psychiatric disorders after serious accidents. Europ Arch Psychiatry Clin Neuroscience 2006; 256: Regehr C, LeBlanc V, Jelley RB, Barath I, Daciuk J: Previous trauma exposure and PTSD symptoms as predictors of subjective and biological response to stress. Can J Psychiatry 2007; 52 (10): Dunker S: Prognose und Verlauf der Posttraumatischen Belastungsstörung bei Soldaten der Bundeswehr. Längsschnittstudie zur Neuvalidierung des Kölner-Risiko-Index (KRI-Bw). Inauguraldissertation, Uni Köln Maercker A: Unveröffentlichtes Manuskript. TU Dresden, Dresden Maercker A, Schützwohl M: Erfassung von psychischen Belastungssfolgen: Die Impact of Event Skala-revidierte Version. Diagnostica 1998; 44: Jain A, Stephan E: Stress im Streifendienst: Wie belastet sind Polizeibeamte. Logos Verlag, Berlin Wegner R, Szadkowski D, Baur X: Zum Einfluss des Lebensalters auf die Ergebnisse des Maslach-Burnout-Inventars (MBI) bei berufstätigen mit vorwiegend psychomentalen Belastungen. Arbeitsmedizin, Sozialmedizin, Umweltmedizin 2003; 38 (3): Rahmenkonzept Erhalt und Steigerung der psychischen Fitness von Soldaten und Soldatinnen (Konz ErhSteigPsychFit); BMVg Generalinspekteur vom Böhme J, Ungerer J, Klein R, Jacobsen Th, Zimmermann P, Kowalski J: Psychische Ressourcenstärkung bei VN-Beobachtern zur Prävention einsatzbedingter psychischer Störungen eine Pilotstudie. Wehrmed Monatsschr 2011; 10: Der Beitrag wird im Internet unter publiziert. Anschrift für die Verfasser: Dipl.-Psych. Jörn Ungerer, Regierungsdirektor Psychotraumazentrum der Bundeswehr Bundeswehrkrankenhaus Berlin Scharnhorststraße Berlin joernungerer@bundeswehr.org

8 206 Aus dem Sanitätszentrum Füssen 1 (Leiter: Oberfeldarzt Dr. D. Hartmann) und dem Psychotraumazentrum der Bundeswehr 2 (Leitender Arzt: Oberstarzt Priv.-Doz. Dr. P. L. Zimmermann) am Bundeswehrkrankenhaus Berlin (Chefarzt: Admiralarzt Dr. W. Titius, MBA) Truppenärztliche Seminare zur psychischen Einsatzvorbereitung bei Bundeswehrsoldaten Deployment preparation seminars for stress reduction in Bundeswehr soldiers Dörthe Hartmann 1, Melanie Sauer 1, Peter L. Zimmermann 2 und Martin Wloszczynski 2 Zusammenfassung Hintergrund: Um einem Ansteigen an behandlungsbedürftigen einsatzbezogenen psychologischen Störungen vorzubeugen, sind präventive Maßnahmen zur Stressreduktion bei Belastungen notwendig. Methoden: Das Sanitätszentrum Füssen hat in Kooperation mit dem Psychotraumazentrum Berlin ein Einsatzvorbereitungsseminar (EVS) entwickelt und durchgeführt, das Grundlagen zum Stress und zu Stressreduktionstechniken, insbesondere zum sogenannten Skills-Training, vermittelt. Dieses wurde mit einem Evaluationsbogen ausgewertet. Ergebnisse: Das EVS, speziell das Skills-Training, wurde generell sehr positiv von den Teilnehmern bewertet, um Kompetenzen zur Stressbewältigung (= Skills) zu erwerben. Dabei bewerteten jüngere Teilnehmer die EVS besonders positiv. Schlussfolgerungen: Die positiven Ergebnisse geben erste Hinweise, dass Soldaten von einer intensiven Stressprävention profitieren können. Weitere psychometrische Untersuchungen sind nötig, um den tatsächlichen Nutzen zu evaluieren. Schlagworte: Einsatzvorbereitung, Stressprävention, Skills- Training. Summary Background: In order to prevent an increase in deploymentrelated psychological disorders, preventive measures to reduce stress are necessary. Methods: In cooperation with the Centre of Mental Disorders at the Bundeswehr Hospital in Berlin, the military medical centre Füssen developed and conducted a deployment preparation seminar (DPS), teaching basics about stress and stress reduction techniques (especially so-called skills-training). The DPS was evaluated with questionnaires. Results: The DPS was evaluated generally positively and in particular, the skills-training was appreciated by the participants. Moreover, younger participants evaluated the DPS especially positive. Conclusions: The positive results suggest that soldiers may benefit from an intense stress-prevention training. Further psychometric investigations are necessary in order to evaluate the actual value of the DPS. Keywords: deployment preparation, stress prevention, skills training. Einführung Mit der großen Anzahl an Auslandseinsätzen in den letzten Jahren entwickelte sich die Bundeswehr zunehmend zur Einsatzarmee. Die Präsenz in Krisengebieten hat ihren Preis. Tod und Verwundung von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr sind Teil der Einsatzrealität, die Folgen hat. So berichteten laut einer Studie aus dem Jahre 2012 (1) 49,2 % aller Soldaten mit Einsatzerfahrung mindestens ein und 13,0 % mehr als drei traumatisches Ereignisse erlebt zu haben. Die Spanne dieser Erlebnisse reicht von gewöhnlichen Arbeits- und Schießunfällen im vermeintlich sicheren Lager über Feindbeschuss und Anschläge bis hin zu aktiven Kampfhandlungen. Dies führt bei 2,9 % der betroffenen Soldaten im Laufe eines Jahres nach dem Ereignis zu einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Eine PTBS erzeugt erheblichen Leidensdruck und geht mit einer deutlichen Verminderung der Lebensqualität und Dienstfähigkeit einher. Wittchen et al. (1) konnten anhand einer großen Stichprobe nachweisen, dass 45 % der betroffenen Soldaten nicht erkannt oder behandelt werden. Diese Dunkelziffer bezieht sich allerdings nur auf die PTBS und bezieht andere sowie assoziierte psychiatrische Störungen nicht ein, die mit einer Prävalenz von bis zu 25 % eine erhebliche Herausforderung für die Zukunft darstellen (1, 2). So zeigen sich im psychiatrisch-klinischen Alltag häufig Erkrankungen wie Angststörungen oder stoffgebundene Süchte, deren Ursprünge im Einsatzerleben liegen und die ebenfalls zu erheblichem Leidensdruck führen, chronisch werden und in der Dienst- oder Erwerbsunfähigkeit enden können. Um diesem Problem Rechnung zu tragen, hat die Bundeswehr in den vergangenen Jahren ein Psychosoziales Netzwerk (PSN), flankiert von einem supportiven Maßnahmenpaket aufgebaut, das der Vorbeugung, Früherkennung und Betreuung von Soldaten mit psychischen Störungen dient (4, 5). Darüber hinaus konnten durch Aufklärung und Ausbildung von Vorgesetzten aller Ebenen sowie durch eine intensive psychosoziale Forschung des Psychotraumazentrums (PTZ) am Bundeswehrkrankenhaus Berlin ein besseres Verständnis für PTBS und psychische Erkrankungen geschaffen werden. Um Soldaten den Zugang zum Psychosozialen Netzwerk zu erleichtern, spielen sowohl die Sensibilisierung für psychische Erkrankungen als auch deren Entstigmatisierung eine entscheidende Rolle. Truppenärztliche Erfahrungen bestätigen die Ängste der Soldaten vor Stigmatisierung und negativer Beeinflussung der Karriere durch psychische Symptome oder Erkrankungen. Unwissenheit über psychologische Vorgänge führt zu unnötigen Vorbehalten, Fehleinschätzungen und Verdrängen der eigenen

9 D. Hartmann et al.: Truppenärztliche Seminare zur psychischen Einsatzvorbereitung bei Bundeswehrsoldaten 207 Symptomatik, was nicht nur den Erstkontakt mit dem Truppenarzt, sondern auch die Behandlung erschwert (6). Primäre und sekundäre Prävention in Form von Unterrichten über Symptome und deren Behandlung sowie auch über einfache Stressbewältigungsmechanismen vor einer Erkrankung oder nach Beginn erster Symptome sind für derartige Prozesse zur Entstigmatisierung und damit für eine gute Versorgung von großer Relevanz (7). Einsatzvorbereitungsseminare (EVS) sind für eine derartige Prävention geeignet und in der Bundeswehr etabliert, werden bislang allerdings von verschiedenen Personengruppen und mit unterschiedlichem Zeitansatz durchgeführt. Den im Truppenalltag immer wieder vorgetragenen Wunsch von Soldaten nach einer intensivierten Stressprävention haben wir ab 2012 im Sanitätszentrum (SanZ) Füssen berücksichtigt und in Kooperation mit dem PTZ Berlin ein eintägiges Einsatzvorbereitungsseminar (EVS) konzipiert. Der vorliegende Artikel stellt den Ablauf und die inhaltlichen Elemente dieses Seminars sowie die Evaluierung der Akzeptanz und Bewertung durch die Teilnehmer dar. Im Anschluss werden die Ergebnisse und Implikationen diskutiert. Abb. 1: Teilnehmer beim Einsatzvorbereitungsseminar. Methoden Teilnehmer An dem EVS nahmen 203 Soldatinnen und Soldaten aus dem GebAufkl Btl 230 und dem GebLogBtl 8 im Rahmen der Einsatzvorbereitung bei bevorstehendem ISAF-Einsatz teil. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer (TN) lag bei 26,6 Jahren (SD = 6), 4,7 % waren weiblich. Die TN kamen vorrangig aus den Dienstgradgruppen der Mannschaften und Portepee-/Unteroffiziere, 37,9 % der Soldaten hatten bereits Einsatzerfahrung (EE). Durchführung des Seminars Unter der Leitung des SanZ Füssen und der fachlichen Beratung durch das PTZ Berlin und die Psychosomatische Abteilung der Fachklinik Allgäu wurden die Inhalte des EVS konzipiert, erprobt, angepasst und mit Unterstützung der Bataillonskommandeure durchgeführt. Das EVS wurde in Gruppen von maximal 20 TN aus möglichst gleichen Teilbereichen an einem Tag (8 Zeitstunden) durchgeführt und abschließend evaluiert (Abb. 1). Inhalte des EVS Die Struktur des EVS gliederte sich in Vorträge zur Psychoedukation am Vormittag und Moderiertes Üben von psychischen Stressbewältigungskompetenzen (= Skills) am Nachmittag. Die TN wurden angeregt, sich in den Pausen aktiv über Inhalte und eigene Erfahrungen im Umgang mit den unterrichteten Themen auszutauschen. Psychoedukation Grundlagen von Stress und Stressbewältigung Herleiten der Stress-Kurve und der optimalen Leistungsfähigkeit unter Stress. Erläutern von physiologischen Reaktionen auf Stress wie Blutdruck- und Pulserhöhung, Adrenalin- und Kortisol- Ausschüttung sowie Folgen von chronischem Stress (unter anderem Herzinfarkte und Gefäßerkrankungen). Erläutern psychologischer Symptome wie Konzentrationsprobleme, erhöhte Aggressivität, Erschöpfung, sinkende Toleranz und bei chronischem Stress die Entstehung eines Burnouts, Angstkreislauf und Entwicklung der PTBS. Herleiten der akuten Körperreaktionen auf bedrohliche Ereignisse wie Steigerung der Atem- und Herzfrequenz und Erhöhung des Muskeltonus, um Nutzen für entsprechende Situationen zu vermitteln wie Flucht oder Kampf sowie emotionale Reaktionsweisen wie Angst, Schmerz, Ekel etc. Erläutern des Totstellreflexes in scheinbar ausweglosen Situationen. Erklären der Dissoziationen anhand von Beispielen ( wie ein Beobachter neben sich stehen ) als extreme Reaktion und Vermittlung, dass dieser Prozesse nicht steuerbar ist. Darauf aufbauend: Erläutern der Verarbeitungsprobleme des Gehirns von fragmentarischen Erinnerungen und der in Folge entstehenden Unfähigkeit, das Erlebte als ganzes und abgeschlossenes Ereignis zu verarbeiten. Vorstellen der Symptome einer PTBS und der tatsächlichen Erkrankungsraten, Hirnphysiologie, Verarbeitung unter Stress. Einführen in die (funktionale) Anatomie des Gehirns anhand einer Skizze. Erklären der zuvor vorgestellten Angstreaktion mit Hilfe der Hirnareale und Herleiten der Einschränkung des Denkvermögens unter Stress, des Abrufs von Verhaltensmustern und der Schwierigkeit, neue Informationen geordnet zu verarbeiten. Erläutern von Möglichkeiten zu einer ersten prä-therapeutischen Stabilisierung bei traumatischen Erinnerungen wie Konzentrationsübungen, kreativ/künstlerische Aktivitäten und motorische sowie sensorische Aktivierung wie Sport und Skills.

10 208 D. Hartmann et al.: Truppenärztliche Seminare zur psychischen Einsatzvorbereitung bei Bundeswehrsoldaten Spannung und Toleranz. Einführen in die Spannungsskala von 0 bis 10, mit dem funktionalen Bereich zwischen 2 und 7. Herausarbeiten von typischen Stressoren, die ein erhöhtes Grundspannungsniveau erzeugen wie Zeitdruck und interpersonelle Konflikte, was zu schnellerem Erleben von extrem starker Spannung führt und wiederum eine PTBS begünstigen kann. Erklären, dass es mit Skills möglich ist, das Spannungsniveau und Spannungsspitzen zu senken. Veranschaulichen der Zusammenhänge zwischen persönlichen Ressourcen und Erleben belastender Einsatzerfahrungen an Hand von Beispielen. Moderiertes Üben von Skills Einführen in Skills durch Sammlung von persönlichen Erfahrungen im Umgang mit Stress. Darstellen der Notwendigkeit der Wahrnehmung des eigenen Spannungszustandes mit Hilfe einer Wahrnehmungsschulung, die den Zusammenhang von Körperreaktionen, Emotionen und Gedanken in Bezug auf belastende Situationen als Interaktion veranschaulicht. Erfragen exemplarischer Stresssituationen der TN und Erarbeiten der persönlichen Wahrnehmung dieser Situationen, um in Zukunft das eigene Stressniveau besser beurteilen zu können. Darauf aufbauend: Darstellen therapeutischer und präventiver Möglichkeiten zur Spannungs- und Stressreduktion und Vorstellen von Skills, also Gegenständen und Techniken, die auf unterschiedlichen Wegen zu einer Spannungsreduktion führen können wie Riechen extremer Gerüche (Tigerbalm, Ammoniak), Lösen von Rätseln (Sudoku), Wahrnehmen taktiler Reize (Schnipsen eines Gummibandes am Handgelenk oder Durchkneten eines Igelballs) oder Geschicklichkeitsübungen (Jonglieren). Anleiten der TN, sich mit den verschiedenen Skills und deren Wirkung vertraut zu machen und solche zu identifizieren, die sich gut zur persönlichen Spannungsreduktion eignen. Erläutern des Unterschiedes zwischen Notfalltechniken für großen Stress und Techniken zur Reduktion der Grundspannung, die eine große Bandbreite an Techniken abdecken. Abschließendes Zusammenfassen des EVS anhand von Kernbotschaften. Statistik Die statistische Auswertung der Altersunterschiede und der Einsatzerfahrung erfolgte mit der Statistiksoftware SPSS 20. Aufgrund der Ordinalität der Bewertungsskalen, wurde für die Korrelationen Spearmans Rangkorrelationskoeffizient (ρ) gewählt. Ergebnisse Quantitative Auswertung In der Auswertung wurde zwischen Soldaten mit (N = 118) und ohne (N = 72) Einsatzerfahrung unterschieden. Die Mittelwerte der Ergebnisse sind in der Abbildung 2 zusammengefasst. Die prozentualen Verteilungen der Positiv-Bewertungen waren wie folgt: 1. Mit der Organisation des Seminars waren 95,7 % der TN ohne Einsatzerfahrung (EE) und 85,3 % mit Einsatzerfahrung (EE) eher oder sehr zufrieden. 2. Mit der Theorie (Psychoedukation) waren 83,9 % der TN ohne EE und 77,9 % mit EE eher oder sehr zufrieden. 3. Mit dem Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmern waren 85,3 % der TN ohne EE und 75,6 % mit EE eher oder sehr zufrieden. 4. Mit dem moderierten Üben der Skills waren 92,2 % der TN ohne EE und 80,6 % mit EE eher oder sehr zufrieden. 5. Den Nutzen dieses EVS im Vergleich zu herkömmlichen EVS bewerteten 83,4 % der TN ohne EE (N = 54) und 79,2 % mit EE (N = 53) als eher oder sehr viel besser (Mittelwerte: 4,0 bei EE und 4,1 ohne EE). 6. Die Frage nach dem persönlichen Nutzen des EVS bewerteten 87,6 % der TN ohne EE und 71,7 % mit EE als stimmt eher oder stimmt genau (Mittelwerte: 4,3 ohne EE und 3,9 mit EE). 7. Insgesamt bewerteten 97,4 % der TN ohne EE und 84,1 % der TN mit EE das EVS als eher oder sehr sinnvoll. Unter den Korrelationen zwischen dem Alter der TN und den Antworten war eine signifikante negative Korrelation zwischen dem Alter und der Bewertung des Moduls zum moderierten Üben der Skills vorhanden (Rangkorrelationskoeffizienten: ρ = -0,233 für TN ohne EE und ρ = -0,295 für TN mit EE; beide Werte signifikant mit p < 0,05). Dies bedeutet, dass jüngere TN unabhängig von der EE bessere Bewertungen abgaben als ältere. Evaluation Der Evaluationsbogen zum EVS enthielt neben Fragen zu Alter, Geschlecht und Einsatzerfahrung weitere 11 Fragen. Sieben davon waren auf einer Skala von 1 bis 5 zu beantworten (1 = sehr unzufrieden, 2 = eher unzufrieden/nicht zutreffend, 3 = teils teils, 4 = eher zufrieden, 5 = sehr zufrieden/zutreffend). Die restlichen vier Fragen gaben den TN die Möglichkeit zu individuellem Feedback im Freitext. Von 203 Bögen wurden 190 für die quantitative Auswertung genutzt. 98 enthielten ein qualitatives Feedback. Abb. 2: Subjektive Bewertung des Einsatzvorbereitungsseminars und seiner Module durch die Teilnehmer mit und ohne Einsatzerfahrung (EE) (Bestbewertung: 5 Punkte).

11 D. Hartmann et al.: Truppenärztliche Seminare zur psychischen Einsatzvorbereitung bei Bundeswehrsoldaten 209 Qualitative Auswertung In der qualitativen Auswertung gaben viele Soldaten an, dass sie die Übungen zu Skills als besonders nützlich einschätzten, sich sogar noch mehr Praxisbezug und Fallbeispiele, zum Beispiel Erfahrungsberichte von Soldaten mit PTBS, sowie Möglichkeiten zum Austausch gewünscht hätten. Als weniger hilfreicher Bestandteil wurde am häufigsten die detaillierte Erläuterung der Hirnphysiologie genannt. Diskussion In der hier vorgestellten Erhebung wurden die Evaluationsbögen von 203 Teilnehmern (TN) eines eintägigen stressbezogenen Einsatzvorbereitungsseminars (EVS) unter truppenärztlicher Leitung ausgewertet. Insgesamt ergaben sich Hinweise, dass diese Form der psychischen Ressourcenstärkung offenbar sehr gut von den Soldaten angenommen wurde, wobei TN ohne Einsatzerfahrung sowie jüngere TN bessere Bewertungen abgaben (bis zu 11,2 % Differenz der Bewertung beim Skills-Training). Dies lässt sich möglicherweise dadurch erklären, dass sowohl TN mit Einsatzerfahrung als auch solche in einem höheren Lebensalter bereits über mehr Erfahrung mit Stresssituationen und Bewältigungsstrategien verfügen könnten, sodass der subjektive Nutzen durch das Training geringer war. Das Skills-Training erreichte die besten Bewertungen, allerdings waren die Unterschiede zwischen den Modulen insgesamt nur gering. Dabei bestätigten auch die Freitext-Rückmeldungen, dass besonders die praktischen Anteile sehr geschätzt wurden. Aus den berichteten truppenärztlichen Erfahrungen nach dem Training geht zudem eine erhöhte Quote an psychosozialer Einzelberatung in der Sprechstunde hervor, die auf einen positiven Effekt der Entstigmatisierung durch das Programm hinweisen. Besonders interessant erscheint, dass etwa 80 % der Soldaten die hier vorgestellte eintägige Ausgestaltung der Einsatzvorbereitung als eher oder sehr viel besser als die herkömmlichen Formen empfanden. Dies könnte als Hinweis aufgefasst werden, dass im Verlauf der Einsätze ein zunehmendes Bedürfnis bei Einsatzsoldaten nach stressbezogener Ausbildung entstanden ist. Kritisch ist dabei allerdings anzumerken, dass die bisherige Stressausbildung in den Streitkräften noch nicht standardisiert erfolgt und daher gerade bei den einsatzerfahrenen Soldaten deutlich unterschiedliche Vorerfahrungen vorliegen dürften. Die Wirksamkeit dieses EVS im Hinblick auf eine Reduktion einsatzbedingter psychischer Belastung nach Einsätzen im Vergleich zum Ausgangswert kann auf der Basis dieser Daten noch nicht bewertet werden. Es wurden allerdings gleichzeitig mit dem hier präsentierten Evaluationsbogen psychometrische Testungen angewandt. Letztere werden nach dem bevorstehenden Einsatz wiederholt und mit einer Kontrollgruppe von Einsatzsoldaten verglichen, die nur die herkömmliche Stressprävention erhalten hat. Mit Ergebnissen ist ab Mitte 2014 zu rechnen. Erfahrungen aus anderen Streitkräften zeigen, dass Primärprävention mit psychoedukativen und Trainingselementen das Verarbeiten von Einsatzerfahrungen erleichtern kann (8, 9, 10). Das Psychotraumazentrum Berlin führt derzeit eine weitere Studie zu dieser Thematik durch, bei der Primärprävention auf Computerbasis in Form eines anderthalbtägigen Lernprogramms (CHARLY) evaluiert wird. Erste Ergebnisse werden noch 2013 vorliegen. Schlussfolgerungen Die hier vorgestellte Untersuchung gibt unter dem Vorbehalt noch sehr subjektiver Einschätzungen seitens der Teilnehmer erste Hinweise, dass eine intensivierte Stressprävention vor Auslandseinsätzen, insbesondere in Form stressbezogener Trainings, eine hohe Akzeptanz und positive Bewertungen in der Truppe erreichen kann. Derartige Programme erscheinen durch Mitarbeiter der Psychosozialen Netzwerke unter fachlicher Beratung konzipierbar und durchführbar. Dazu wäre eine bundesweite inhaltliche Standardisierung mit entsprechender Adaptation an örtliche Besonderheiten überlegenswert. Weitere Studien sollten die Ergebnisse ergänzen durch psychometrische Erhebungen vor und nach einem Auslandseinsatz, wobei ein standardisiertes psychologisches Screening in der Bundeswehr sehr hilfreich wäre. Danksagung: Frau Manuela Schmidt wird für ihre wertvolle Mithilfe bei der Datenauswertung gedankt. Anschrift für die Verfasser: Dr. med. Dörthe Hartmann, Oberfeldarzt Leiter Sanitätszentrum Füssen Kemptener Straße 70, Füssen DoertheHartmann@bundeswehr.org Bildquelle: Oberfeldarzt Dr. Dörte Hartmann, Sanitätszentrum Füssen Literatur 1. Wittchen HU, Schönfeld S, Kirschbaum C, et al.: Traumatic experiences and posttraumatic stress disorder in soldiers following deployment abroad: how big is the hidden problem? Dtsch Arztebl Int 2012; 109 (35 36): Zimmermann, PL, Jacobs H, Benker M, Kowalski JT: Pre-deployment psychological training for emergency care medical officers at the Bundeswehr Hospital Berlin a pilot study. Wehrmed Mschr 2011; 55: Bundesministerium der Verteidigung (2005). Leitlinien für die Zusammenarbeit im psychosozialen Netzwerk. Bonn: Vorschriftenverlag. 5. Psychosoziale Belastungen (2011). P. Zimmermann, E.Eisenlohr (Hrsg.), Psychotraumazentrum am BWK Berlin. 6. Hoge CW, Castro CA, Messer SC, McGurk D, Cotting DI, Koffmann R: Combat Duty in Iraq and Afghanistan, Mental Health Problems, and Barriers to care. N Engl J Med 2004; 351 (1): Schulte-Herbrüggen O, Heinz A: Psychological trauma in soldiers a challenge for the German armed forces (Bundeswehr). Dtsch Arztebl Int 2012; 109 (35 36): Adler AB, Bliese PD, McGurk DM, Hoge CW. Castro CA: Battlemind debriefing and battlemind training as early interventions with soldiers returning from Iraq: randomization by platoon. J Consulting Clin Psychol 2009; 77 (5): Cornum R, Matthews MD, Seligman MEP: Comprehensive Soldier Fitness: building resilience in a challenging institutional context. American Psychology 2011; 66 (1): Rizzo A, Buckwalter JG, John B, et al.: STRIVE: Stress Resilience In Virtual Environments: a pre-deployment VR system for training emotional coping skills and assessing chronic and acute stress responses. Stud Health Technol Inform 2012; 173: Der Beitrag wird im Internet unter publiziert.

12 210 KASUISTIK Aus dem Psychotraumazentrum der Bundeswehr (Leiter: Oberstarzt Priv.-Doz. Dr. P. L. Zimmermann) am Bundeswehrkrankenhaus Berlin (Chefarzt: Admiralarzt Dr. W. Titius, MBA) Ursachen einer chronischen posttraumatischen Belastungsstörung eines beim Kabuler Busattentat 2003 psychisch traumatisierten Soldaten Determinants of chronic posttraumatic stress disorder of a soldier traumatized by bus assassination in Kabul 2003 Joachim Rawert, Gerd Willmund, Christina Alliger-Horn und Peter L. Zimmermann Zusammenfassung Die psychiatrischen und psychotherapeutischen Behandlungseinrichtungen der Bundeswehr werden zunehmend durch einsatzbedingte psychische Erkrankungen von Soldaten in Anspruch genommen. Zum Teil werden dabei chronische Behandlungsverläufe beobachtet. In dieser Fallvorstellung wird der Behandlungsverlauf eines Soldaten skizziert, der als Ersthelfer 2003 bei einem Busattentat psychisch traumatisiert wurde. In der Diskussion werden mögliche Bedingungsfaktoren dargestellt. Schlagworte: PTBS, EMDR, Bundeswehr, Wehrdienstbeschädigung, chronischer Behandlungsverlauf. Summary Soldiers with deployment related disorders use psychiatric and psychotherapeutic institutions of the Bundeswehr increasingly. Sometimes chronic course of treatments are seen. This case report shows the treatment course of a soldier who as first aider was psychic traumatized by a bus assassination in The determinants of the chronic treatment course are discussed. Keywords: PTSD, EMDR, Bundeswehr, chronic treatment course. Einleitung Seit einigen Jahren rücken im Gesundheitssystem der Bundeswehr psychische Erkrankungen und unter ihnen besonders krankhafte psychische Reaktionen auf Belastungen zunehmend in den Fokus der Aufmerksamkeit. Dies mag zum einen an einer Rollenverschiebung der Bundeswehr bei internationalen Einsätzen liegen, welche die Teilnahme an Kampfhandlungen und damit die Konfrontation mit starken Belastungen beinhaltet. Zum anderen dürften Gründe auch in einer höheren Aufmerksamkeit der Erstversorger wie auch der Vorgesetzten und Angehörigen gegenüber entsprechenden Krankheitsbildern sowie in einem wachsenden Grad der Akzeptanz für belastungsbedingte psychische Erkrankungen zu suchen sein. Zudem haben sich die Behandlungsangebote in den Bundeswehrkrankenhäusern für psychisch erkrankte Soldaten in den vergangenen Jahren deutlich erweitert und verbessert [1]. Trotz ausgiebiger Aufklärungsbemühungen insbesondere des militärischen Führungspersonals besteht bei vielen Soldaten weiterhin eine ausgeprägte Hemmschwelle, Hilfsangebote aus dem psychiatrisch-psychotherapeutischen Bereich der medizinischen Versorgung wahrzunehmen. Die Angst vor Stigmatisierung und Karrierenachteilen spielt hierbei eine zentrale Rolle [2]. Somit gehören klinisch chronische Verläufe mit zum Teil jahrelanger Verzögerung bis zum Behandlungsbeginn zum wehrpsychiatrischen Alltag. Bei einer Auswertung der vom Psychotraumazentrum der Bundeswehr geführten Behandlungsstatistik wurden für einsatzbedingte Störungen mehrmonatige Latenzzeiten zwischen Traumatisierung, erstmaliger Symptommanifestation und Behandlungsbeginn, bei 7,7 % sogar von über zwei Jahren und bei 4 % der erfassten Behandlungsfälle von mehr als 4 Jahren festgestellt [3]. Die Nutzer des bundeswehrnahen internetbasierten Informations- und Beratungsangebots suchten im Schnitt erst 3,5 Jahre nach dem Erleben eines belastenden Ereignisses auf diesem Wege Hilfe [2]. Mitunter gestaltet sich die Diagnostik einer einsatzbedingten psychischen Störung schwierig. Querschnittsuntersuchungen der Bundeswehr bei ISAF-Einsatzkontingenten zeigten, dass nur 2,9 % der befragten Einsatzteilnehmer eine posttraumatische Belastungsstörung nach dem Einsatz aufwiesen. Dazu kamen aber 21 % der Befragten mit anderen psychischen Störungen wie Angststörungen, depressiven Störungen und Suchterkrankungen, die häufig deutlich schwerer erkennbar sind. Aufgrund der Vielzahl möglicher Symptome kann eine diagnostische Unsicherheit bei Erstkontakt mit Einsatzrückkehrern in der truppenärztlichen Versorgung sowie in den Psychosozialen Netzwerken (PSN) die Folge sein. Die daraus entstehende verzögerte Erkennung der Krankheitsbilder beziehungsweise Inanspruchnahme psychiatrischer oder psychotherapeutischer Hilfe spiegelten sich auch in niedrigen Quoten (nur 20 %) an laufenden fachgerechten Therapien ein Jahr nach Einsatzende im Rahmen der bereits genannten Prävalenzstudie der Bundeswehr wider [4]. Ein weiteres Problem besteht in diesem Zusammenhang darin, dass traumatherapeutische Behandlungen zwar zu signifikanten Besserungen der Symptombelastung führen, jedoch häufig eine

13 J. Rawert et al.: Ursachen einer chronischen posttraumatischen Belastungsstörung eines beim Kabuler Busattentat Restsymptomatik zurückbleibt. Diese kann unbehandelt noch über Jahre zu Einschränkungen in der Lebensqualität und Leis - tungsfähigkeit der Betroffenen führen [5, 6]. Primärversorger in den Psychosozialen Netzwerken sollten daher im Hinblick auf die symptomatologische Heterogenität der einsatzbedingten Störungen, deren nicht selten verzögerten Beginn sowie möglichen wechselnden langfristigen Verläufen sensibilisiert werden, um die Betroffenen frühzeitig und adäquat ansprechen zu können. Ziel dieser Falldarstellung ist es, am Beispiel eines im ISAF-Einsatz 2003 psychisch traumatisierten Bundeswehrsoldaten typische Merkmale eines komplizierten Erkrankungs- und Heilungsverlaufes aufzuzeigen und damit zu einer Sensibilisierung beizutragen. Fallgeschichte Zur psychiatrisch-psychologischen Erstvorstellung des heute 40-jährigen Hauptfeldwebels kam es im ersten Quartal des Jahres 2010 über den Truppenarzt und den Truppenpsychologen. Diese sahen eine behandlungsbedürftige posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) und vereinbarten für den Patienten einen Termin zur stationären Diagnostik und Therapie im Psychotraumazentrum (PTZ) der Bundeswehr am Bundeswehrkrankenhauses Berlin. In der Anamnese, die bei Erstaufnahme erhoben wurde, gab der Patient an, von April bis Juli 2003 an einem ISAF-Einsatz teilgenommen und dort einige bedrohliche Situationen erlebt zu haben. Als belastendstes Ereignis wurde die unmittelbare Beteiligung bei einem Anschlag auf einen Personentransport in Kabul im Juli 2003 (Busattentat) angegeben. Hierbei sprengte sich ein Selbstmordattentäter direkt neben einem Transportbus, der mit Soldaten besetzt war, in die Luft. Dabei kamen vier Soldaten ums Leben, 29 wurden zum Teil erheblich verwundet. Der Patient habe sich bei dem Anschlag in einem Begleitfahrzeug befunden und war somit einer der ersten Anwesenden am Ort des Anschlags. Seit Jahren leide er, mit Beginn unmittelbar nach dem Ereignis, unter multiplen Symptomen wie Schlafstörungen mit Albträumen, Reizbarkeit, sich aufdrängenden Bildern vom Einsatz und Flashbacks, herabgesetzter Stimmung, zunehmenden zwischenmenschlichen Problemen auch in der Partnerschaft, Konzentrationsstörungen und Agoraphobie mit Meidung von Menschenmengen oder unübersichtlichen Orten. Es habe eine ambulante psychiatrische Vorstellung im Jahre 2003 gegeben, bei der er sich aus Scham wegen der Symptome und aus Angst vor den Folgen der Erkrankung aber als gesund dargestellt und auch den angewandten PTSS-10-Stresstest dissimulierend beantwortet habe. Daher sei keine weitere Behandlung erfolgt. Er habe zunächst trotz seiner Einschränkungen funktioniert. Vorstellungen beim Truppenarzt fanden zwischen 2003 und 2010 nur zur Rückkehrer-Untersuchung, zur Abklärung eines positiven Tbc-Screeningbefundes und wegen Impfungen (FSME) statt. Arztbesuche seien bewusst vermieden worden, um nicht auf die Ereignisse 2003 und die reaktive Symptomatik angesprochen zu werden. Durch eine Zunahme der dienstlichen Belastung und Konfrontation mit Literatur über Afghanistan habe sich Ende des Jahres 2009 das Symptombild deutlich verschlechtert. Er habe nur noch mit laufendem Radio schlafen können. Dienstlich und partnerschaftlich habe es zunehmend Kommunikationsprobleme gegeben und auch die Frequenz der Albträume habe zugenommen, sodass eine Kompensation nicht mehr möglich gewesen sei. Die erste stationäre Behandlung erfolgte nach vorheriger ambulanter Diagnostik im Februar 2010 im PTZ der Bundeswehr am Bundeswehrkrankenhaus Berlin. Eigen- und familienanamnestisch sowie sozialbiografisch habe es keine Besonderheiten bezüglich Erkrankungen aus dem psychiatrischen Formenkreis gegeben. Geburt und frühkindliche Entwicklung seien unauffällig gewesen. Der Kontakt zur Kernfamilie, die bis zum Tod des Vaters (2007) durch einen Arbeitsunfall aus den Eltern und einem jüngeren Bruder bestanden habe, sei stabil und gut. Die Schule sei mit der mittleren Reife abgeschlossen worden. Vor dem Eintritt in die Bundeswehr sei eine Lehre zum Kfz-Mechaniker absolviert und die Fachhochschulreife erworben worden. Seit 2007 sei er mit einer zehn Jahre jüngeren tiermedizinischen Fachangestellten verheiratet, 2008 seien ein Sohn und 2009 eine Tochter geboren worden. Beim Sohn sei nachfolgend eine Sprachentwicklungsstörung diagnostiziert worden, die kinderpsychologisch und logopädisch behandelt worden sei. Die Familie lebe in einer Mietwohnung und sei schuldenfrei. Organpathologisch wurde nichts Erhebliches festgestellt. Im testpsychologischen Befund vom April 2010 wurde der Verdacht auf das Vorliegen einer chronischen PTBS und einer begleitenden depressiven Verstimmung erhärtet. Daneben fiel eine zwanghafte und sensitive Persönlichkeitsstrukturierung in störungswertigem Ausmaß auf. Krankheitsverlauf Nach einem Erstaufenthalt von fünf Wochen Dauer zur diagnostischen Einordnung der Beschwerden und einer ersten Stabilisierung im Psychotraumazentrum der Bundeswehr erfolgte eine stationäre Intervallbehandlung mit jeweils mehrwöchigen Klinikaufenthalten, im Schnitt zweimal pro Jahr. Zum Zeitpunkt der Manuskripterstellung hatte der Patient innerhalb von drei Jahren circa 190 Behandlungstage in stationärem Setting verbracht. Bereits während eines der ersten Klinikaufenthalte, in denen es hauptsächlich um die Ressourcenaktivierung des Patienten ging, konnten externe Belastungsfaktoren wie dienstliche Überforderung und familiäre Probleme wegen Heimat ferner Verwendung durch eine Kommandierung und spätere Versetzung auf einen heimatnahen Dienstposten gebessert werden. Schlafprobleme und die depressive Symptomatik wurden intermittierend mit Antidepressiva behandelt. Aufgrund von Nebenwirkungen und Leberwerterhöhungen konnte zunächst jedoch keine antidepressive Langzeitmedikation etabliert werden. Zusätzlich und alternativ erlernte der Patient zunächst Entspannungstechniken wie Atementspannung und progressive Muskelrelaxation nach Jacobson sowie Imaginationsübungen wie den Sicheren Ort [7] und nahm an ergotherapeutischen Sitzungen teil. In diesen stand gestalterisch der Zugang zur eigenen Gefühlswelt im Mittelpunkt. Es wurden aber auch die traumakonfrontative Therapie und spätere Integration des Traumas kreativ und nonverbal begleitet. Die initiale Krisenintervention mit Etablierung der Stabilisierungstechniken, Psychoedukation und supportiven Gesprächen linderte die Beschwerden deutlich. Der Soldat konnte ein erstes Krankheitsmodell erarbeiten, die Schlafstörungen nahmen ab und die depressive Symptomatik ließ nach. In der Gruppenthe-

14 212 J. Rawert et al.: Ursachen einer chronischen posttraumatischen Belastungsstörung eines beim Kabuler Busattentat 2003 rapie für einsatzbezogene psychische Störungen erlebte der Patient Gruppenkohäsion, entwickelte neue Problemlösestrategien. In psychotherapeutischen Einzelsitzungen wurden Schuldkognitionen bearbeitet, die immer wieder um die Frage kreisten, ob er in der auslösenden Situation nicht hätte anders oder besser handeln können. Im späteren Verlauf der Behandlung erfolgte mittels EMDR- Technik ( Eye Movement Desensitization and Reprocessing ) eine direkte Traumakonfrontation. Hierunter kam es zunächst zu einer erneuten Beschwerdezunahme, was auch mittels der psychometrischen Befunde operationalisiert werden konnte. So zeigte zwar die Symptom-Checkliste (SCL-90-R) während der EMDR-Behandlungsintervalle bis Ende 2012 durchgängig konstant hohe Belastungswerte an. Bei der PTBS-Kernsymptomatik zeichnete sich jedoch ein deutlich fluktuierender Verlauf mittels der Posttraumatic Diagnostic Scale (PDS) ab (Abb. 2). Im Rahmen einer Beobachtungsstudie nahm der Patient auch an einer tiergestützten Therapie mit Delfinen teil [8]. Nach dieser Maßnahme wurde im März/April 2011 ebenfalls eine deutliche vorübergehende Zunahme der Symptome der PTBS festgestellt, die mit starken, schwer verbalisierbaren, emotionalen Beziehungserfahrungen im Kontakt zu den Tieren zusammenhing, die wiederum mit seinen anankastischen Wesenszügen kontrastierten (Abb. 1 und 2). Zwischen den Klinikaufenthalten erhielt der Patient eine ambulante Verhaltenstherapie, die nicht zuletzt nach der tiergestützten Therapie deutlich intensiviert wurde. Mittels kognitiv-behavioraler Behandlungsmethoden wie der systematischen Desensibilisierung oder Expositionstechniken wurden angstbesetzte Situationen oder Tätigkeiten wie Schießen auf dem Übungsplatz und die Thematisierung der auslösenden Situation (zum Beispiel in Vorträgen in geschützter Umgebung) behandelt. Dadurch konnte Ende 2012 erneut eine signifikante Verbesserung aller Kernsymptome der PTBS bei aber weiterhin festzustellender Restsymptomatik erreicht werden. Um die Partnerin in den therapeutischen Prozess einzubeziehen, wurde die Teilnahme des Paares an einem vom PTZ der Bundeswehr in Zusammenarbeit mit dem evangelischen Kirchenamt für die Bundeswehr in Berlin organisierten Paarseminar ermöglicht. Dabei erhielten beide in getrennten Betreuungsgruppen Betroffener an einem Wochenende Informationen über Ursprung und Verlauf belastungsbedingter Erkrankungen, insbesondere der PTBS und auch deren Auswirkungen auf Partnerschaft und Familie. Zuletzt konnte 2013 eine erneute deutliche Zunahme des Symptomkomplexes festgestellt werden, die unter anderem auf eine verzögerte und aus Sicht des Soldaten wenig verständige Bearbeitung seines Antrags auf Wehrdienstbeschädigung (WDB) zurückzuführen war (Abb. 1 und 2) und eine erneute stationäre Intervention notwendig machte. Eine Restitutio ad integrum ist weiterhin nicht absehbar. Diskussion Die vorliegende Kasuistik bildet erstmals in der Bundeswehr den Langzeitverlauf einer einsatzbedingten posttraumatischen Belastungsstörung ab. Trotz der vielgestaltigen Therapie blieb der Symptomkomplex des Patienten während des gesamten Behandlungsverlaufs psychometrisch messbar. Zwar konnten zeitweilig Phasen einer befriedigenden Stabilisierung erreicht werden, bei Hinzukommen externer Probleme wie zum Beispiel der Abb. 1: Rohwerte-Ergebnisse des Beck Depression Inventory (BDI) im zeitlichen Verlauf ( ). Sprachentwicklungsstörung des Sohnes, einem Vorgesetztenwechsel oder einem protrahiert verlaufenden WDB-Verfahren kam es jedoch immer wieder zu erheblichen Exazerbationen. Als sehr positiv und prognostisch günstig ist dabei allerdings zu werten, dass die Verwendungsfähigkeit des Patienten im Krankheitsverlauf zumindest als Teildienstfähigkeit erhalten blieb. Diese Kasuistik verdeutlicht verschiedene Problematiken im Erkrankungs- und Heilungsverlauf einsatzbedingter psychischer Erkrankungen, die aus Sicht der Bundeswehrkrankenhäuser als verlaufstypisch gewertet werden können. Ein nicht unerheblicher Teil der im Auslandseinsatz traumatisierten Soldaten zeigt einen späten Behandlungsbeginn mit erheblichen Latenzzeiten [3, 4], der verschiedene Gründe haben kann, in diesem Fall aber vor allem mit anankastisch-sensitiven Persönlichkeitszügen des Betroffenen und assoziierten Schuldund Schamgefühlen sowie Stigmatisierungsängsten zusammenhing. Im Hinblick auf die Senkung der Hemmschwelle, sich psychiatrische Hilfe zu suchen, wurden in den vergangenen Jahren neben umfangreicher Aufklärungsarbeit auf allen Ebenen sowohl eine kostenlose Telefonhotline als auch internetbasierte Kontaktmöglichkeiten erfolgreich in der Bundeswehr etabliert [9]. Perspektivisch gibt es Hinweise bei zivilen Patienten, dass eine internetgestützte Therapie die Hemmschwelle für eine Behandlung senken kann [10]. Dies wird Gegenstand eines 2014 beginnenden Forschungsprojektes des Psychotraumazentrums sein. Abb. 2: T-Werte der Skalen Intrusionen, Vermeidung, Übererregung und Gesamtschwere der Posttraumatic Diagnostic Scale im zeitlichen Verlauf ( ).

15 J. Rawert et al.: Ursachen einer chronischen posttraumatischen Belastungsstörung eines beim Kabuler Busattentat Daneben fällt in der Kasuistik die langwierig verlaufende und fluktuierende Symptomschwere und heterogene Symptomausgestaltung auf, die gerade bei Patienten mit posttraumatischer Belastungsstörung häufiger zu beobachten ist [5, 6]. Auch hier ist ein vielfältiges Einflussgeschehen anzunehmen. Beispielsweise waren die sehr selbstkritischen Sichtweisen des Patienten bezüglich des Erlebten und der eigenen Reaktionen therapeutisch nur schwer beeinflussbar. Das Norm- und Wertesystem von traumatisierten Soldaten wirkte sich dementsprechend in jüngsten Studien des PTZ Berlin signifikant auf die posttraumatische Symptomatik aus [11]. Die vergleichbaren Konstrukte von Schuld und Scham führten zudem zu erheblichen, auch kos - tenrelevanten, Komplikationen im posttraumatischen Behandlungsprozess [12]. Darüber hinaus können weitere Schutz- und Risikofaktoren und deren jeweils spezifische Zusammensetzung im zeitlichen Verlauf in direkter Verbindung zur Befindlichkeit betroffener Patienten stehen. Diese Faktoren können Geschlecht, Alter bei der Traumatisierung, vorherige Traumata, kindlichen Missbrauch, psychische Vorbehandlungen, psychische Erkrankungen in der Familie etc. umfassen. Noch stärkeren Einfluss scheinen jedoch peri- und posttraumatische Faktoren wie Traumaschwere, weitere belastende äußere Einflüsse und die Qualität der sozialen Unterstützung zu haben [13]. Im Fall des hier berichteten Patienten war wohl die langfristige therapeutische Bindung an eine Behandlungseinrichtung, aber auch an einen ambulanten Therapeuten als wichtiger Schutzfaktor wirksam. Dazu kam die Versetzung an einen heimatnahen Standort sowie die Teilnahme an einem Familienseminar. Krankheitserschwerend wirkten sich die Sprachbehinderung eines der Kinder des Patienten und die dienstliche Überforderung aus, zudem ein sich über Jahre hinziehendes WDB-Verfahren, da die ausbleibende Anerkennung der Schädigung des Patienten dessen eigene Schuldkognitionen bezüglich seiner eingeschränkten Arbeitsfähigkeit unterstützte. Auch wurde das Erleben des eigenen Selbstwertes negativ beeinflusst. Schlussfolgerungen Die aus dieser Kasuistik abzuleitende Problematik eines späten Behandlungsbeginns posttraumatischer Erkrankungen macht deutlich, dass eine Reduktion der Stigmatisierung dieser Symptombilder weiterhin erforderlich ist, auch wenn die Bundeswehr in den vergangenen Jahren hier schon wichtige Schritte unternommen hat. Hierfür wäre es wünschenswert, die Aufklärungs- und Ausbildungsmaßnahmen, besonders für Führungskräfte aller Ebenen, auszuweiten. Weiterhin sind aus Sicht der Autoren die derzeit laufenden Bemühungen um eine Intensivierung des psychologischen Screenings nach, aber auch vor dem Auslandseinsatz sehr zu begrüßen. Die in der Vergangenheit eingesetzten Instrumente wie der PTSS-10 werden dabei um neue Screeninginstrumente ergänzt. Mit internetunterstützter Therapie könnten sich Möglichkeiten ergeben, das Therapieangebot niedrigschwellig auszubauen, um den Soldaten den Zugang zu psychotherapeutischen und wehrpsychiatrischen Versorgungssystemen zu erleichtern. Die sich häufig über längere Zeiträume hinziehenden Begutachtungsmaßnahmen im Rahmen von WDB-Verfahren werden, wie auch in diesem Falle, von den Betroffenen oft als kränkend und belastend erlebt. Eine Optimierung notwendiger Begutachtungsprozesse und somit verkürzte Verfahrenszeiten könnten ebenfalls erkrankte Soldaten entlasten. Weiterhin ist eine Stärkung primär- und sekundärpräventiver Maßnahmen zu empfehlen. Hier könnte in Zukunft die Umsetzung des Rahmenkonzepts Psychische Fitness dazu beitragen, Betroffene besser, bedarfsorientierter und zeitgerechter in präventive Angebote einzuschleusen. Literatur 1. Zimmermann P, Hahne HH, Ströhle A: Psychiatrische Erkrankungen bei Bundeswehrsoldaten: Veränderungen in der Inanspruchnahme medizinischer Versorgungssysteme im Vergleich der Jahre 2000 und Trauma und Gewalt (4): Zimmermann P, Alliger-Horn C, Wallner H et al.: Psychosoziale online-beratung für Bundeswehrsoldaten mit einsatzbedingten psychischen Störungen. Trauma und Gewalt (3): Kowalski JT, Hauffa R, Jacobs H, et al.: Deployment-Related Stress Disorder in German Soldiers: Utilization of Psychiatric and Psychotherapeutic Treatment. Dtsch Arztebl Int 2012; 109 (35-36): Wittchen H, Schönfeld S, Kirschbaum C, et al.: Traumatic experiences and posttraumatic stress disorder in soldiers following deployment abroad: how big is this problem. Dtsch Arztebl Int (35 36): Zimmermann, Biesold KH, Barre K, Lanzcik MH: Long-Term course of posttraumatic stress disorder (PTSD) in German soldiers: effects of inpatient eye movement desensitization und reprocessing therapy and specific trauma characteristics in patients with noncombat related PTSD. Military Medicine 2007; 172 (5), Alliger-Horn C, Zimmermann P: Restsymptomatik nach traumaspezifischer Therapie bei Bundeswehrsoldaten. 2013; submitted. 7. Reddemann L: Innere Stabilität finden In: Reddeman L: Imagination als heilsame Kraft / Zur Behandlung von Traumafolgen mit ressourcenorientierten Verfahren. Pfeiffer bei Klett-Cotta 2007, 6. Auflage Willmund G, Alliger-Horn C, Zimmermann P: Dolphin-Assisted Therapy in the Treatment of Bundeswehr Soldiers with Deployment-Related Post-Traumatic Stress Disorder. Report on a case series of 5 animal-assisted therapies. 2012, submitted. 9. Zimmermann P, Alliger-Horn C, Willmund G, et al.. Integration moderner Medien in das psychosoziale Versorgungsangebot deutscher Soldaten. ZPPM 2013; 11 (2): Knaevelsrud C, Maercker A: Internet-based treatment for PTSD reduces distress and facilitates the development of a strong therapeutic alliance: a randomized controlled trial. BMC Psychiatry 2007; 19: Zimmermann P, Firnkes S, Kowalski, et al.: Einsatzstress und psychische Gesundheit bei Bundeswehrsoldaten Einfluss von persönlichen Werten und Resilienz. 2013, submitted. 12. Fontana A, Rosenheck R: Trauma, change in strength of religious faith, and mental health service use among veterans treated for PTSD. Journal of Nerval Mental Disorders 2004; 192; Brewin CR, Andrews B, Valentine JD: Meta-analysis of risk factors for posttraumatic stress disorder in trauma-exposed adults. J Consult Clin Psychol 2000; 68 (5): Anschrift für die Verfasser: Dr. med. univ. Joachim Rawert Psychotraumazentrum der Bundeswehr am Bundeswehrkrankenhaus Berlin Scharnhorststraße 13, Berlin joachimrawert@bundeswehr.org Der Beitrag wird im Internet unter publiziert.

16 214 VARIA Aus der AHG Psychosomatischen Klinik Bad Pyrmont, Spezialklinik für Verhaltenstherapie, Akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) (Ärztlicher Direktor: Oberstarzt d. R. Prof. Dr. Dipl.-Psych. R. Meermann) Seminar zur Einsatznachbereitung für Truppenpsychologen: Entwicklung, Durchführung und erste Erfahrungen Post-deployment seminar for military psychologists: development, running and first experiences Eberhard Okon, Reinhard Thiel, Suzana Trivakovic und Rolf Meermann Zusammenfassung Truppenpsychologinnen und Truppenpsychologen der Bundeswehr werden in Bezug auf ihre seelische Gesundheit nicht nur durch Belastungen im Einsatz gefährdet, sondern tragen auch das Risiko einer sekundären Traumatisierung in der Einsatznachbereitung und der Familienbetreuung der von ihnen betreuten Soldaten. Da geeignete Maßnahmen zur Einsatznachbereitung für die unterstützenden Berufsgruppen bisher nicht existieren, wurde in der AHG Psychosomatischen Klinik Bad Pyrmont ein Pilotseminar speziell für diese Berufsgruppe entwickelt und durchgeführt. Das Seminar ist Bestandteil eines Forschungsprojektes des BMVg und wird evaluiert von der Universität Freiburg. Die gemachten Erfahrungen wurden von den Durchführenden, seitens des Minis - teriums und vor allem aber von den Teilnehmenden als zukunftsweisend bewertet. Schlagworte: Bundeswehr, Einsatzbelastungen, Truppenpsychologen, Seminar. Summary Mental health of military psychologists of the Bundeswehr is not only threatened by stress and danger to life during operation, but also by stress during mission post-processing and support of the soldiers and their families at home. Because of this double burden there is a special risk of primary and secondary psychic traumatisation. Therefore, the Federal Ministry of Defence (FMoD) assigned the AHG Psychosomatic Hospital in Bad Pyrmont to develop a post-deployment seminar for military psychologists in order to post-process their operational experiences. This post-deployment seminar is part of a research project by the FMoD and will be evaluated by University of Freiburg. Workshop trainers, representatives of the ministry and especially the participating military psychologists judged their first experiences as favourable. Keywords: Bundeswehr, mission, stress, military psychologists, seminar. Einführung Der Psychologische Dienst der Bundeswehr entsendet regelmäßig Truppenpsychologinnen und Truppenpsychologen in die verschiedensten Einsatzlagen der Bundeswehr. Im Rahmen ihrer Aufgaben tragen sie zur Führungsberatung und -betreuung und zur Sicherstellung der Einsatzbereitschaft der Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr bei. Dabei werden sie nicht nur während des Einsatzes im gleichen Umfang belastet und betroffen sein wie die Soldatinnen und Soldaten, sondern sie haben darüber hinaus noch Belastungsmomente im Rahmen der Einsatznachbereitung und der Familienbetreuung. Letztere können in der Folge auch den Charakter einer sogenannten sekundären Traumatisierung erlangen. Diese für den psychologischen Dienst der Bundeswehr getätigten Aussagen gelten natürlich auch für Truppenärzte oder Truppenseelsorger, die ebenfalls als helfende und unterstützende Berufsgruppen eine doppelte Gefährdungsstruktur im Sinne belastender Ereignisse aufweisen. Geeignete Maßnahmen zur primären oder sekundären Prävention speziell für diese Gruppen fehlen bisher. Zur Historie des Seminars Bereits im Jahr 2009 traf sich deshalb eine Expertengruppe zu einer informellen Arbeitsbesprechung in Bad Pyrmont, um Möglichkeiten für Betreuungs-, Supervisions- und Weiterbildungsangebote zu erörtern. Anwesend waren Vertreter des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) und des österreichischen Heeres, Bundeswehrpsychiater sowie Ärzte und Psychologen aus der AHG Psychosomatischen Klinik Bad Pyrmont, die seit vielen Jahren Bundeswehrangehörige stationär psychotherapeutisch behandelt und deren Chefarzt Mitglied des Wehrmedizinischen Beirates ist. Zusätzlich nahmen Truppenpsychologinnen und Truppenpsychologen als Experten in eigener Sache teil. Relativ schnell wurde in dieser Planungsgruppe deutlich, dass die für die Einsatzkräfte implementierten Maßnahmen der Nachbereitung den oben genannten Berufsgruppen nicht ausreichend gerecht werden, schon weil sie wegen ihrer Schweigepflicht in ihrem eigenen Handeln eingeschränkt sind. Spezielle Maßnahmen für diese Berufsgruppen lagen allerdings bis dato

17 E. Okon et al.: Seminar zur Einsatznachbereitung für Truppenpsychologen: Entwicklung, Durchführung und erste Erfahrungen 215 nicht vor. Das BMVg zog aus diesen Fakten den Schluss, im Rahmen eines groß angelegten Forschungsprojektes Maßnahmen zur psychosozialen Unterstützung für Einsatz- und Truppenpsychologen erarbeiten zu lassen und zu evaluieren. Ein Gesamtkonzept wurde von der Universität Freiburg im Oktober 2012 vorgestellt (1). Neben der mehrtägigen Einsatznachbereitung umfassen die Maßnahmen auch Austausch-, Fortbildungsund Supervisionstage sowie Einzelsupervisionen. Aus methodologischer Sicht wurden in diesem Schritt Maßnahmen ausschließlich für Truppenpsychologen erarbeitet und evaluiert. Dabei waren sich alle Beteiligten natürlich einig, dass auch die anderen oben angeführten Bereiche eine entsprechende Unterstützung benötigen. Das mehrtägige Einsatznachbereitungsseminar wird durch die Universität Freiburg wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Bedürfnisse der Zielgruppe und Zielsetzungen des Seminars Beim Konzipieren dieses Einsatznachbereitungsseminars bezog man sich vorrangig auf die Befragung einsatzerfahrener Psychologinnen und Psychologen des Psychologischen Dienstes der Bundeswehr (BEPP) von Dunker (2). Darin sind folgende verhaltensbezogenen und individuellen Faktoren und Belastungen sowie daraus resultierenden Wünsche an eine Einsatznachbereitung formuliert wie fehlende Privatsphäre im Einsatz, hohe Arbeitsbelastung, Schlafmangel, Wunsch nach Ausruhen, Entspannung, Sport, Erhalten von externer Supervision. Es wurde relativ schnell deutlich, dass alle Faktoren nur im Rahmen einer mehrtägigen Veranstaltung berücksichtigt werden können. Dabei galt es, einen ausgewogenen Mittelweg zu finden zwischen sowohl inhaltlich sinnvollen (supervisorischen) Angeboten und einem umfangreichen Rekreationsangebot als auch der Absicht, die Belastung durch eine weitere Dienstreise in vertretbarem Rahmen zu halten. Daher wurde eine mehrtägige Veranstaltung zur Einsatznachbereitung konzipiert. Grundkonzeption: Ein Supervisions- und Intervisionsangebot im beschützten Rahmen Abb. 1: Die Vertreter des BMVg, Regierungsdirektor Hanssen (1. v. l.), Ministerialrat Kreim (5. v. l. ) und Leitender Regierungsdirektor Dr. Kowalski (6. v. l.), und der AHG Psychosomatischen Klinik Bad Pyrmont, Oberstarzt d. R. Prof. Dr. Meermann (2. v. l.), Dipl.-Psych. Trivakovic (3. v. l.) und Dr. Thiel (4. v. l.). Die mehrtägige Einsatznachbereitung basiert auf einer Supervisions- und Intervisionskonzeption, wobei für alle betroffenen Truppenpsychologinnen und -psychologen eine beschützende und auch der Schweigepflicht unterliegende Veranstaltung angeboten wird. Grundsätzlich folgt die Einsatznachbereitung einem primär- beziehungsweise maximal sekundärpräventiven Ansatz. Für die Durchführung der mehrtägigen Einsatznachbereitung wählte das BMVg die AHG Psychosomatische Klinik Bad Pyrmont aus (Abb. 1). Gründe hierfür lagen zum einen in der Tatsache, dass hier schon seit vielen Jahren eine hohe Affinität zur Bundeswehr im Sinne der zivil-militärischen Zusammenarbeit besteht (3, 4). So werden seit mehr als 10 Jahren dort Soldatinnen und Soldaten unterschiedlicher Dienstgrade aus allen Teilstreitkräften behandelt. Alle Mitarbeiter der Klinik kennen sich mit den Strukturen der Bundeswehr aus. Die in der Klinik behandelten militärischen Patienten bestätigen auf den schriftlichen Rückmeldebögen und in persönlichen Gesprächen immer wieder, dass sowohl seitens der Mitpatienten als auch des Personals gerade auch die Funktion und Besonderheiten des Soldatenberufes in der Klinik eine hohe Wertschätzung erfahren und stets berücksichtigt werden. Neben der Affinität zur Bundeswehr hat die AHG Psychosomatische Klinik Bad Pyrmont auch eine mehrjährige Erfahrung im Konzipieren von Seminaren zur Prävention von Burnout-Syndromen, insbesondere in helfenden Berufen (5 7). So fanden außerhalb des Klinikalltags Seminare in Zusammenarbeit mit der Ärztekammer Niedersachsen für Ärztinnen und Ärzte statt. Die Projektgruppe innerhalb der Klinik, die sich verantwortlich zeigte, das Konzept zu erstellen und das mehrtägige Einsatznachbereitungsseminar durchzuführen, bestand neben dem Ärztlichen Direktor der Klinik grundsätzlich aus langjährig erfahrenen ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten und Supervisoren. Alle Beteiligten hatten langjährige Erfahrung in der Behandlung von Soldaten. Sie arbeiteten auch schon auf verschiedenen wissenschaftlichen Tagungen, etwa zum Postshooting-Syndrom, mit Vertretern des BMVg oder den Wehrpsychiatern aus den Bundeswehrkrankenhäusern zusammen (8 15). Organisationsstruktur und Programm - elemente des Seminars Das Einsatznachbereitungsseminar umfasste insgesamt drei volle Tage (An- und Abreise am 1. und 5. Tag). Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden in der Nähe der Klinik untergebracht, sodass sie auch in Pausenzeiten ihre Zimmer aufsuchen konnten. Das eigentliche Seminar fand in der Klinik statt, wo für die Teilnehmer exklusiv zwei Räumlichkeiten reserviert waren. Einer diente als Aufenthaltsraum und der andere als Gruppenraum. Überschneidungen mit der regulären Patientenversorgung gab es dadurch nicht.

18 216 E. Okon et al.: Seminar zur Einsatznachbereitung für Truppenpsychologen: Entwicklung, Durchführung und erste Erfahrungen Abb. 2: Der Seminarort. Die AHG Psychosomatische Klinik Bad Pyrmont im Weserbergland. gung der einsatzerfahrenen Psychologinnen und Psychologen geäußert wurde. Die entsprechende Angebotspalette umfasste physio- und sporttherapeutische Einzel- und Gruppenangebote, aber auch die Möglichkeit zur individuellen Sportgestaltung, etwa im Raum der medizinischen Trainingstherapie, der für die gesamte Zeitdauer den TN zur Verfügung stand. Als konkret anzuwendende Stressbewältigungstechnik wurden mit den TN verschiedene Entspannungsverfahren eingeübt, zum einen imaginative Tiefenentspannung, eine Sonderform der Entspannungshypnose, und die progressive Muskelrelaxation. Bad Pyrmont ist eine Kleinstadt mit circa Einwohnern im Weserbergland und liegt in der Nähe sehenswerter mittelalterlicher Städte wie Hameln und Detmold. Die mehrtägige Einsatznachbereitung war für insgesamt sechs Soldatinnen und Soldaten geplant. Alle Plätze waren auch besetzt. Folgende Programmelemente wurden durchgeführt. Eine nähere Beschreibung der einzelnen Elemente findet sich bei Borgart und Meermann (16), Okon und Meermann (17, 18), Zielke und Sturm (19): Jeder Teilnehmer (TN) erhielt insgesamt zwei Einzelgespräche bei einem ärztlichen oder psychologischen Psychotherapeuten/Supervisor. Die Einzelgespräche nutzten die TN vor allen Dingen, um sehr persönliche Themen zu besprechen, die ein 4-Augen-Gespräch erforderten. Zeitmäßig den größten Umfang nahmen drei 90-minütige problemlöseorientierte und themenzentrierte Interaktionsgruppen ein. Hier bestand für alle TN die Möglichkeit, ihre jeweils spezifischen Belastungsfaktoren vorzustellen und sich gemeinsam mit den anderen auszutauschen. Daneben konnten sie sich analog des in der Verhaltenstherapie schon langjährig bewährten Problemlöseschemas konkrete Handlungsalternativen zum Umgang mit ihren individuellen Belastungsfaktoren eröffnen. Die Gruppen wurde von allen TN für vielfältige Problemvorstellungen genutzt. Die interaktionelle Problemlösegruppe diente eher der konstruktiven Auseinandersetzung auch mit strukturellen Problemen, Problemen aus dem Arbeitsalltag oder auch der Erarbeitung konstruktiver Veränderungsalternativen. Dagegen hatten zwei sogenannte indikative Gruppen das Ziel, den TN Hilfestellungen in den Themenbereichen eigene Psychohygiene, Burnout-Prophylaxe und Genuss anzubieten. In diesen Gruppen wurden unter psychoedukativem Schwerpunkt Frühwarnsymptome für Belastungsreaktionen oder Stressreaktionen vermittelt. Es ging um den Aufbau positiven Erlebens und Handelns und das gemeinsame Erarbeiten von Stressbewältigungstechniken. Übergeordnetes Ziel war es, die individuelle Lebensqualität zu verbessern und genussorientierte, achtsamkeitsbasierte Verhaltensweisen und -fähigkeiten im Alltag zu etablieren. Ebenfalls einen großen Anteil nahmen die Rekreationsangebote ein. Dies war auch eines der großen Anliegen, das in der Befra- Abschließende Bewertung Die von den Teilnehmern genannten Inhalte umfassten ein breites Themenspektrum. Neben Supervisions- und Intervisionsaspekten wurden unter anderem zum Zwecke von Fallbesprechungen auch Fragen der eigenen beruflichen Qualifikation und spezielle Ausbildungsaspekte bis hin zu organisatorischen Fragen diskutiert. Natürlich war aber auch die Bewältigung eigener Erlebnisse in Einsätzen oder aus der täglichen Arbeit etwa mit Angehörigen wichtiges Thema. Die Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer war durchweg positiv. Insbesondere erlebten alle Teilnehmer eine hohe Wertschätzung in ihrer beruflichen Funktion und als Mensch im Rahmen der Klinik. Alle Teilnehmer bekundeten, dass ein solches mehrtägiges Einsatznachbereitungsseminar auf jeden Fall zu einer Regelveranstaltung werden sollte. Bildquelle: AHG Psychosomatische Klinik Bad Pyrmont Literatur 1. Becker-Nehring K, Becker AK, Hillebrecht J, Bengel J: Abschlussbericht. Erarbeitung und Evaluierung von Maßnahmen zur psychosozialen Unterstützung für Einsatz- und Truppenpsychologen, Teil 1: Konzepterstellung, Freiburg 2012 (unveröffentlicht). 2. Dunker S: BEPP Befragung einsatzerfahrener Psychologinnen und Psychologen des Psychologischen Dienstes der Bundeswehr. Unveröffentlichte Arbeit, Streitkräfteamt Meermann R: Prävention, Behandlung und Rehabilitation Posttraumatischer Belastungsstörungen. Niedersächsisches Ärzteblatt 2002; 75: Meermann R: Die Therapie der Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) im Rahmen der zivil-militärischen Zusammenarbeit. Wehrmed Monatsschr 2008; 52 (4) Goesmann C, Lamprecht F, Meermann R: Stress macht krank. Burn-out-Syndrom bei Ärztinnen und Ärzten. Niedersächsisches Ärzteblatt 2003; 7: Goesmann C, Meermann R: Burn-out-Prävention. Dem Stress die Stirn bieten. NeuroTransmitter 2003; 3: Goesmann C, Meermann R: Neue Perspektiven. Erfahrungen mit dem ersten Seminar gegen das Burn-out-Syndrom. Niedersächsisches Ärzteblatt 2004; 8: Alliger-Horn C, Wallner H, Zimmermann PL, Meermann R, Barnett W: Psychosoziale Online-Beratung für Bundeswehrsoldaten mit einsatzbedingten psychischen Belastungen. Trauma und Gewalt 2010; 3:

19 E. Okon et al.: Seminar zur Einsatznachbereitung für Truppenpsychologen: Entwicklung, Durchführung und erste Erfahrungen Demmer KW, Meermann R: Editorial: Posttraumatische Belastungsstörungen bei militärischen Einsätzen. Praxis Klinische Verhaltensmedizin und Rehabilitation 2002;15 (57): Kreim G, Meermann R: Präventive Aspekte bei der Personalauswahl und Schulung von KSK-Soldaten. Praxis Klinische Verhaltensmedizin und Rehabilitation 2002; 15 (57): Kreim G, Meermann R: Präventive Aspekte bei der Personalauswahl und Schulung von KSK-Soldaten. In: Okon E, Meermann R (eds.): Prävention und Behandlung posttraumatischer Störungsbilder im Rahmen militärischer und polizeilicher Aufgabenerfüllung. Schriftenreihe der Psychosomatischen Fachklinik Bad Pyrmont 2002; 11: Meermann R: Combat Stress und seine kurz- und langfristigen Folgen. Praxis Klinische Verhaltensmedizin und Rehabilitation 2002; 15 (57): Meermann R: Combat Stress und seine kurz- und langfristigen Folgen. In: Okon E, Meermann R (eds.): Prävention und Behandlung posttraumatischer Störungsbilder im Rahmen militärischer und polizeilicher Aufgabenerfüllung. Schriftenreihe der Psychosomatischen Fachklinik Bad Pyrmont 2002; 11: Meermann R, Okon E, Thiel R, Tödt H, Heuft G: Anhaltspunkte zur Diagnostik, Behandlung und sozialmedizinischen Bewertung von dienstlich verursachten Psychotraumata bei Polizeibeamten. Der medizinische Sachverständige 2008; 104: Zielke M, Meermann R, HackhausenW (eds.): Das Ende der Geborgenheit. Die Bedeutung der traumatischen Erfahrungen in verschiedenen Lebens- und Ereignisbereichen: Epidemiologie, Prävention, Behandlungskonzepte und klinische Erfahrungen. Lengerich: Pabst Science Publishers Borgart E-J, Meermann R: Stationäre Verhaltenstherapie: Behandlungskonzepte und Therapiemanuale. Bern: Huber Okon E, Meermann R: (Chronische) Belastungssituationen und Posttraumatische Belastungsstörung Diagnose und Behandlungsleitlinien. Polizei & Wissenschaft 2003; 4: Okon E, Meermann R: Posttraumatische Belastungsstörung. In: Batra A, Wassmann R, Buchkremer G (eds.)verhaltenstherapie. Grund lagen Methoden Anwendungsgebiete. Stuttgart: Thieme, 4. Aufl., 2013, S. 250 ff. 19. Zielke M, Sturm J (eds.): Handbuch stationäre Verhaltenstherapie. Weinheim: Beltz Anschrift für die Verfasser: Dipl.-Psych. Eberhard Okon Ltd. Psychologe AHG Psychosomatischen Klinik Bad Pyrmont Bombergallee 10, Bad Pyrmont eokon@ahg.de Der Beitrag wird im Internet unter publiziert. Die neuen Studiengänge Psychologie an der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg 1 Thomas Jacobsen, 2 Jörg Felfe, 3 Philipp Y. Herzberg, 4 Hans-Peter Erb und 5 Mark May 1 Professur für Allgemeine und Biologische Psychologie, Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften, Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg, Hamburg 2 Professur für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie, Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften, Helmut-Schmidt-Universitä/Universität der Bundeswehr Hamburg, Hamburg 3 Professur für Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diag - nos tik, Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften, Helmut- Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg, Hamburg 4 Professur für Sozialpsychologie, Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften, Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg, Hamburg 5 Raum- und Umweltkognition, Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften, Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg, Hamburg Mit Beginn des Herbsttrimesters 2012 hat die Helmut-Schmidt- Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg die Ausbildung von Psychologinnen und Psychologen aufgenommen. In den konsekutiven Studiengängen Bachelor of Science Psychologie und Master of Science Psychologie können Studierende in die Materie eintauchen. Studienfach Beide Studiengänge sind als Intensivstudiengänge angelegt, die nach maximal drei Jahren mit einem Bachelor of Science beziehungsweise nach vier Jahren mit einem Master of Science abgeschlossen werden. Der Aufbau der Studiengänge orientiert sich an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Psychologie und bietet neben einer breiten inhaltlichen und methodischen Grundlagenausbildung im Fach Psychologie auch Möglichkeiten für inhaltliche und methodische Vertiefungen und Schwerpunktsetzungen. Das Studium bietet auch die Voraussetzung für eine anschließende therapeutische Zusatzausbildung mit Approbation. Die angebotenen Studiengänge verbinden solide Grundlagen mit Praxisnähe und sind so konzipiert, dass sie sowohl auf Funktions- und Führungsaufgaben innerhalb der Bundeswehr als auch auf spätere Tätigkeiten bei zivilen Arbeitgebern vorbereiten. Psychologen arbeiten zum Beispiel als Psychotherapeuten im klinischen Bereich, als Diagnostiker bei der Personalauswahl, in der Berufsberatung, als Trainer und Coach in Gesundheitsförderung und Personalentwicklung, in der Marktforschung oder optimieren technische Systeme. Neben den genannten Zielen ist das Studium auch geeignet, auf eine wissenschaftliche Laufbahn in der Forschung vorzubereiten. Studierende der Psychologie entwickeln Kompetenzen, die für qualifiziertes und verantwortliches Handeln in der Berufspraxis erforderlich sind. Die erworbenen Fähigkeiten ermöglichen es, psychologische Probleme und Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen, mit wissenschaftlichen Methoden zu analysieren und unter praxisrelevanten Bedingungen aktiv einzugreifen und zu steuern. Aufbauend auf fundierten inhaltlichen und methodischen Kenntnissen verschiedener psychologischer Teildisziplinen werden dazu Umsetzungskompetenzen vermittelt und geübt. Das Bachelor-Studium umfasst ein weites Spektrum von Teilfächern der Psychologie. Das Master-Studium vertieft diese Kenntnisse und bietet die Möglichkeit, sich in zwei von drei angebotenen Studienschwerpunkten zu spezialisieren.

20 218 T. Jacobsen et. al: Die neuen Studiengänge Psychologie an der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Struktur des Studiums Jeder Studiengang besteht aus Modulen, die mit einer im Modulhandbuch beschriebenen Prüfungsleistung abgeschlossen werden. Ist die Prüfung erfolgreich abgelegt, erhalten die Studierenden eine modulabhängige Anzahl von Leistungspunkten sowie eine Note. Alle erworbenen Leistungspunkte bringen die Studierenden einen Schritt näher an die Gesamtsumme der Leistungspunkte, die für den erfolgreichen Abschluss des Studiums erforderlich ist. Für den Bachelor-Abschluss an der HSU müssen 180 Leistungspunkte und für den Master-Abschluss weitere 120 Leistungspunkte nachgewiesen werden. Die Abschlussnote des Studiums ergibt sich aus den Noten aller erfolgreich abgelegten Modulprüfungen. Inhalte Der Bachelor-Studiengang setzt sich aus insgesamt 23 Modulen im Fach Psychologie zusammen. Hierzu zählen einführende und vertiefende Vorlesungen, Seminare und Übungen aus den Bereichen Allgemeine Psychologie, Arbeits-, Organisationsund Wirtschaftspsychologie, Biologische Psychologie und Kog - nitive Neurowissenschaften, Differentielle Psychologie, Entwicklungspsychologie, Klinische Psychologie, Pädagogische Psychologie, Sozialpsychologie, Psychologische Diagnostik, Statistik und allgemeine und spezielle Methodenlehre. Zusätzlich sind 3 Module aus dem Bereich Interdisziplinärer Studienanteile, 2 Module eines selbst gewählten Nebenfachs sowie ein mehrwöchiges Praktikum und eine ergänzende Sprachausbildung zu absolvieren. Am Ende des Bachelorstudiums wird eine Bachelor-Abschlussarbeit zu einem wissenschaftlichen Thema der Psychologie angefertigt. Der Master-Studiengang setzt sich aus 14 Modulen im Fach Psychologie zusammen. Hierzu zählen Vorlesungen und fortgeschrittene Seminare zu methodischen Themen wie Individualund Organisationsdiagnostik, Testen und Evaluation, Multivariate Verfahren sowie verschiedene schwerpunktbegleitende forschungsunterstützende Seminare und Kolloquien. Als zentraler Bestandteil des Master-Studiengangs wählen die Studierenden zwei von drei möglichen berufsfeldorientierten Schwerpunktfächern, die sich jeweils aus drei aufeinander aufbauenden Modulen zusammensetzen. Die drei im Rahmen des Master-Studiums angebotenen Schwerpunktfächer sind: - Urteilen und Entscheiden: Ziel der Ausbildung in diesem Bereich ist aus grundlagenwissenschaftlicher wie aus anwendungsbezogener Perspektive die Vermittlung und Gewinnung von Erkenntnissen zu Bedingungen und Konsequenzen menschlichen Verhaltens und Erlebens in komplexen Urteilsund Entscheidungssituationen. Dabei finden neben kognitionspsychologischen Aspekten auch affektive und motivationale Prozesse Beachtung. Hierzu zählen beispielsweise Urteilen und Entscheiden in Situationen mit hoher Anforderung und Belastung, wobei zwischen individuellen Entscheidungen und Entscheidungen in Gruppen unterschieden wird. Ein besonderer Fokus liegt auf Krisen- und Konfliktsituationen und den jeweiligen Interaktionsprozessen und -dynamiken, wozu auch interpersonale und medial vermittelte Beeinflussungsprozesse zählen. Konkrete Anwendungen betreffen die Phänomenbereiche Intra- und Intergruppenkonflikte, Umgang mit Stereotypen, Vorurteile und Diskriminierung, Konfliktlösungsstile, interkulturelle Kompetenz und andere mehr. - Beratung und Intervention: Als Grundlagen werden biologische, soziale, entwicklungs- und persönlichkeitsbezogene Bedingungen und deren Umweltinteraktionen für die Entwicklung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen und Erkrankungen und deren Konsequenzen vermittelt. Darüber hinaus vermittelt das Studium theoretische Grundlagen und praktische Fertigkeiten zu Methoden und Systemen der Diagnose und Klassifikation (ICD-10, DSM-V) psychischer Störungen, die als Basis für präventive, therapeutische und rehabilitative Interventionen dienen. Mit Studieninhalten zur Psychopathologie besteht eine enge Nähe zur Psychiatrie. Aufbauend auf den genannten Grundlagen werden für konkrete Anwendungen vor allem die therapeutischen Grundlagen zur PTBS-Prävention und zur Krisenintervention im organisationalen Kontext vermittelt. - Leadership and Human Factors: Bei diesem Schwerpunkt werden aus grundlagenwissenschaftlicher wie aus anwendungsbezogener Perspektive die Bedingungen und Konsequenzen menschlichen Verhaltens und Erlebens bei der Arbeit und in organisationalen Kontexten thematisiert. Ziel dieser Forschung ist es, die Passung zwischen Individuum, Gruppe und Arbeitsumfeld und Organisationskontext zu erhöhen. Hierzu gehören insbesondere Fragen der Eignungsdiagnostik, der Mitarbeiterführung, der betrieblichen Gesundheitsförderung, der Mensch-Maschine-Interaktion und der kognitiven Ergonomie. Die Beratung und Entwicklung von Organisationen, Unternehmen und Institutionen stellt eine wesentliche Anwendungsperspektive dieses Schwerpunktes dar. Zusätzlich absolvieren die Studierenden während des Master- Studiums zwei Module aus dem Bereich Interdisziplinärer Studienanteile sowie ein zweiteiliges, jeweils mehrwöchiges, Praktikum. Am Ende des Master-Studiums ist eine Master-Abschlussarbeit im Fach Psychologie anzufertigen. Anschrift für die Verfasser: Prof. Dr. Thomas Jacobsen Professur für Allgemeine und Biologische Psychologie Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Helmut-Schmidt-Universität/ Universität der Bundeswehr Hamburg Holstenhofweg 85, Hamburg jacobsen@hsu-hh.de Ansprechpartner Studiendekan für Psychologie: Prof. Dr. Jörg Felfe Professur für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Helmut-Schmidt-Universität/ Universität der Bundeswehr Hamburg Holstenhofweg 85, Hamburg felfe@hsu-hh.de Der Beitrag wird im Internet unter publiziert.

21 219 AUS DEM SANITÄTSDIENST Antibiotic Stewardship im Zentralen Sanitätsdienst der Bundeswehr Am 14. Juni 2013 wurden in einer kurzen Feierstunde in Freiburg/Br. die ersten drei Angehörigen des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr vom Leiter der ABS-Fortbildungsinitiative, Prof. Dr. W. V. Kern, zu zertifizierten Antibiotic Stewardship (ABS)-Experten ernannt. Die Ernennung war das Ergebnis der erfolgreichen Teilnahme an einem mehrwöchigen Seminarprogramm, das im Rahmen des vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Projekts verschiedener Fachgesellschaften, insbesondere der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie, der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie und des Bundesverbandes Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA), unter Federführung des Zentrums Infektiologie und Reisemedizin der Universität Freiburg zu absolvieren war. Voraussetzung für die Zertifizierung war eine Studie, die die drei neuen ABS-Experten Flottenarzt Dr. Martin Müller und Dr. Renate Gatzer vom Zentralen Institut des Sanitätsdienstes der Bundeswehr (ZInst- SanBw) Kiel, Außenstelle Berlin, und Oberstabsapotheker Susanne Tschorn vom Bundeswehrkrankenhaus Berlin in Kooperation mit den ärztlichen Kollegen der Abteilung Abdominalchirurgie des Bundeswehrkrankenhauses (BwKrhs) Berlin unter Leitung von Flottenarzt Dr. Stefan Lenz erarbeitet und durchgeführt hatten (siehe Abb.). Gegenstand des Projekts war die Überprüfung von Adhärenz und Antibiotikaverbrauch auf einer abdominalchirurgischen Pflegestation nach Einführung einer hauseigenen Antibiotikaleitlinie und anschließender regelmäßiger mikrobiologisch-pharmazeutischen Visiten. Erste Antibiotic Stewardship-Experten des Sanitätsdienstes der Bundeswehr (v. l.) Flottenarzt Dr. Müller, Dr. Gratzke und Oberstabsapotheker Tschorn. Bildquelle: T. Pulpanek, Bundeswehrkrankenhaus Berlin Antibiotic stewardship (ABS) ist ein englischsprachiger Ausdruck für den verantwortungsbewussten Umgang mit antimikrobiell wirksamen Substanzen. ABS hat einerseits das individualmedizinische Ziel, mit einer optimierten Antiinfektivatherapie einen Behandlungserfolg beim erkrankten Patienten zu erreichen, andererseits unter betriebswirtschaftlichen Gesichts- punkten kostenintensive inadäquate Antibiotikaverordnungen zu vermeiden und schließlich in einem langfristig angelegten epidemiologischen Ansatz den ungünstigen Trend einer zunehmenden Resistenzentwicklung von Mikroorganismen gegenüber Antibiotika positiv zu beeinflussen. Die in Deutschland initiierte und geförderte ABS-Fortbildungsinitiative ist Bestandteil eines Maßnahmenpakets der Europäischen Union aus den Jahren 2001 und 2010 mit dem Ziel, die umsichtige Verwendung antimikrobieller Mittel in der Humanmedizin zu fördern. Über die Qualifizierung ärztlichen und pharmazeutischen Personals an möglichst vielen Einrichtungen der Krankenversorgung und die Einrichtung eines IT-gestützten Expertennetzwerks wird die bundesweite Implementierung des ABS-Konzepts angestrebt. Dass diese Maßnahme Erfolg haben könnte, ist an den Absolventenzahlen zu erkennen: Im jetzt beendeten Fortbildungszyklus 2013 konnte der 200. ABS-Experte zertifiziert werden! Und auch die zukünftigen Seminare sind bereits seit Monaten ausgebucht. Wie erklärt sich das große Interesse an diesem Schulungsprogramm? Etwa seit Mitte der 90er Jahre steht die Problematik multiresistenter Keime im Fokus des öffentlichen Interesses. Während sich aber das Auftreten Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus-stämme (MRSA) durch die Implementierung präventivmedizinischer Maßnahmen und die Einführung neuer Antiinfektiva günstig beeinflussen ließ, ist die Situation bei gramnegativen Krankheitserregern, vor allem multiresistenten Escherichia coli-, Klebsiella pneumoniae-, Pseudomonas aeruginosaund Acinetobacer baumannii-isolaten Besorgnis erregend. Nicht zuletzt Hygienemängel in stationären Behandlungseinrichtungen, insbesondere im Intensivpflegebereich, haben in den vergangenen Jahren mehrfach dazu geführt, dass es zu einer raschen Verbreitung dieser schwer therapierbaren Mikroorganismen im Krankenhausumfeld kam. Diese epidemiologische Entwicklung kann für die befallenen Patienten lebensbedrohlich sein und ist für das betroffene Krankenhaus meist mit erheblichen finanziellen Belastungen verbunden, vom Reputationsverlust ganz zu schweigen. Da im Gegensatz zur Situation bei grampositiven Keimen in nächster Zeit keine Neuentwicklungen bei den gegen gramnegative Bakterien wirksamen Antibiotika, abgesehen von dem Zulassungsprozess befindlichen Lactamase-Inhibitor Avibactam, zu erwarten sind, kommt dem sorgsamen Einsatz der derzeit auf dem Markt befindlichen Antiinfektiva besondere Bedeutung zu. Diesen Aufgaben widmen sich seit Neuerem ABS-Teams, die aus speziell geschulten Klinikern, Klinischen Pharmazeuten, Mikrobiologen und Hygienikern bestehen. Abgesehen von der fachlichen Notwendigkeit zur Optimierung des Antibiotikaeinsatzes an deutschen Kliniken, erwachsen aus der zum erfolgten Änderung des Infektionsschutzgesetzes jetzt auch zusätzliche Pflichten für den Leiter eines Krankenhauses. Danach ist er nunmehr angehalten, den Antibiotikaverbrauch an der von ihm geleiteten Einrichtung zu erfassen, zu bewerten und unter Berücksichtigung der lokalen Resistenzlage geeignete Konsequenzen hinsichtlich des Antibiotikaverbrauchs zu ziehen. Sowohl unter fachlichen Gesichtspunk-

22 220 Aus dem Sanitätsdienst ten als auch in rechtlicher Hinsicht wird das Wissen um den richtigen Einsatz von Antiinfektiva daher immer bedeutsamer. Mit der Zertifizierung der ersten ABS-Experten des Sanitätsdienstes am BwKrhs Berlin und am ZInstSanBw der Bundeswehr Kiel, Außenstelle Berlin, sind beste Voraussetzungen für die Etablierung von Antibiotic Stewardship in einer wichtigen Behandlungseinrichtung des Sanitätsdienstes der Bundeswehr geschaffen. Die bisherigen positiven Erfahrungen in der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen abdominalchirurgischer Station, Intensivpflegebereich, Klinischer Pharmazie und mikrobiologischem Labor weisen darauf hin, dass der verantwortungsbewusste Antibiotikaeinsatz auf großes fachliches Interesse stößt. Darüber hinaus ist zu erwarten, dass sich die Einrichtung von ABS-Strukturen zu einem wichtigen Qualitätsindikator für das Krankenhaus entwickeln wird. Dr. med. Martin Müller, Flottenarzt Zentrales Institut des Sanitätsdienstes der Bundeswehr Kiel, Außenstelle Berlin Weiterer Meilenstein gesetzt Nach gut vierjähriger Bauzeit wurde das neue Bettenhaus am Bundeswehrkrankenhaus (BwKhrs) Hamburg im Rahmen eines feierlichen Festakts am 13. Juni 2013 offiziell eröffnet. Mit einem Investitionsvolumen von rund 46 Millionen Euro ist der Neubau zugleich die größte infrastrukturelle Maßnahme in der 55-jährigen Geschichte des Hauses (Abb. 1). Das im Hamburger Stadtteil Wandsbek gelegene Bundeswehrkrankenhaus zählt zu einem unverzichtbaren Baustein in der Kliniklandschaft der Hansestadt. Neben dem größten Rettungszentrum Norddeutschlands leistet es ebenfalls einen wesentlichen Beitrag im Bereich der luft- und bodengebundenen Not- und Unfallversorgung. Jährlich vertrauen neben fast Soldaten auch über zivile Patienten auf die hohen fachlichen und medizintechnischen Standards in den 14 medizinischen Fachabteilungen. Die Fertigstellung des neuen Bettenhauses ist ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des BwKhrs Hamburg-Wandsbek. Nach umfangreichen Voruntersuchungen fiel der Startschuss des Neubaus am 8. Mai 2009 während einer feierlichen Grundsteinlegung. Das Bettenhaus wurde als kompaktes und funktional optimiertes Gebäude nach den modernsten bautechnischen Standards im Krankenhauswesen geplant und gebaut. Seine technische Ausstattung entspricht auch dank der verwendeten Materialien neuesten ökologischen Standards. Die modern eingerichteten Ein- und Zweibettzimmer bieten jedem Patienten Abb. 2: Der neue Computertomograf in der Aufnahme. Abb. 1: Innenhof des neuen Bettenhauses. mit dem sogenannten Cockpit 18 eine individuelle mediale Ausstattung. Insgesamt verfügt das neue Bettenhaus über vier großzügig gestaltete Obergeschosse mit 307 Betten. 285 Betten entfallen dabei auf neun Normalpflegestationen. Das Leistungsangebot wird ergänzt durch eine hochmoderne Intensivstation mit zwölf Betten und eine Intermediate-Care-Station mit zehn Betten sowie im Erdgeschoss durch die neu gestaltete Notaufnahme (Abb. 2). Eine weitere Besonderheit des neuen Bettenhauses ist die Gestaltung der Fensterfront in den Tagesräumen über dem Haupteingang (siehe auch Abb. 1). Im Rahmen eines Wettbewerbs zur Kunst am Bau, konnte sich der renommierte Künstler Tobias Rehberger mit der Arbeit Views from Salto Chico, Patagonien, Chile gegenüber zehn weiteren eingereichten Arbeiten durchsetzen. Die Farbcodes der Fensterskulptur für die einzelnen Räume spiegeln die verschiedenen Lichtstimmungen und Ansichten des Torres del Paine Nationalparks in Zentralpatagonien wieder. Obwohl alle Tagesräume die gleiche Ausrichtung haben, werden sie durch die jeweilige Form- und Farbgebung zu den verschiedenen Orten transformiert. Das farbige Licht verwandelt die Fassade bei Dunkelheit in ein leuchtendes Landschaftsbild. Christoph Gahrns Bildquelle: Hanns Losch, Sanitätsdienst der Bundeswehr

23 Aus dem Sanitätsdienst 221 Chinesische Delegation besucht Sanitätsdienst der Bundeswehr Vom 23. bis 28. Juni 2013 besuchte der stellvertretende Direktor der Hauptverwaltung Logistik der Chinesischen Volksbefreiungsarmee, Generalleutnant Qin Yinhe, den Zentralen Sanitätsdienst der Bundeswehr. Begleitet wurde er von Generalmajor Ren Guoquan, Generaldirektor der Abteilung Gesundheit in der Hauptverwaltung Logistik. Der Inspekteur des Sanitätsdienstes, Generaloberstabsarzt Dr. Ingo Patschke, empfing die Delegation am 24. Juni 2013 im Verteidigungsministerium in Berlin mit militärischen Ehren. Generalleutnant Qin legte am Ehrenmal der Bundeswehr einen Kranz nieder. Es folgten ein Besuch des Bundeswehrkrankenhauses Berlin und ein erster Gedankenaustausch bei einer Abb. 2: Die Chinesische Delegation bei ihrem Besuch in Leer. Abb. 1: Generalleutnant Qin Yinhe überreicht im Beisein von Generaloberstabsarzt Dr. Patschke (Bildmitte) das Gastgeschenk an Flottenarzt Benker. Bootsfahrt auf der Spree und einem gemeinsamen Abendessen (Abb. 1). Am Dienstag machten sich die chinesischen Gäste beim Kommando Schnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst (Kdo SES) in Leer ein Bild vor Ort (Abb. 2). Der Kommandeur des Kdo SES, Oberstarzt Dr. Ralf Hoffmann, begleitete die chinesische Delegation bei der Besichtigung der mobilen medizinischen Behandlungseinrichtung und erläuterte deren Einsatzmöglichkeiten. Nachmittags besuchte die Delegation das Marineeinsatzrettungszentrum (MERZ) auf dem Einsatzgruppenversorger Frankfurt am Main in Wilhelmshaven. Der Kommandeur der Einsatzflottille 2, Flottillenadmiral Jürgen zur Mühlen, sowie der Admiralarzt der Marine, Admiralarzt Dr. Wolfgang von der Heide-Kattwinkel, informierten die chinesischen Gäste hinsichtlich des Aufgabenspektrums des MERZ. Uwe Ramm, Abteilungsleiter Internationale Beziehungen in der Senatskanzlei der Freien und Hansestadt Hamburg, begrüßte am Mittwoch die Delegation im Rathaus. Nach einem Eintrag im goldenen Buch der Stadt folgte ein Rundgang durch das historische Gebäude. Beim anschließenden Besuch des Bernhard- Nocht-Instituts für Tropenmedizin wurde die Delegation durch den Vorstandsvorsitzenden, Dr. Rolf Horstmann, begrüßt. Oberfeldarzt Dr. Hinrich Sudeck informierte die Gäste über das größte Institut für Tropenmedizin in Deutschland und über die Zusammenarbeit mit dem Sanitätsdienst der Bundeswehr. Abb. 3: Gedankenaustausch während des Besuchs der Chinesischen Delegation an Bord des Schnellbootes Hermelin : Generaloberstabsarzt Dr. Patschke im Gespräch mit Generalleutnant Qin Yinhe. Das 8. Deutsch-Chinesische Symposium fand vom Juni 2013 in Hamburg statt. Militärmedizinern beider Länder bietet es eine interessante Plattform, um Erfahrungen auszutauschen und sich persönlich kennenzulernen. Die wechselseitigen Besuche des erfolgreichen Projekts erfolgen im jährlichen Rhythmus. Die Stimmung war auch dieses Jahr wieder sehr gut und freundschaftlich, sodass das Symposium als Erfolg verbucht werden kann. Auch eine Regattabegleitfahrt an Bord des Schnellbootes Hermelin wurde für den weiteren Gedankenaustausch genutzt (Abb. 3) Während der gesamten Woche gab es vor allem bei den Abendessen reichlich Gelegenheit zum persönlichen Gespräch. Die freundschaftliche Atmosphäre war für alle Beteiligten deutlich zu spüren. Am Freitagmorgen verabschiedete Generaloberstabsarzt Dr. Patschke, Generalleutnant Qin und seine Delegation am Hamburger Flughafen. Alle Beteiligten betonten beim Abschied, dass sie sich sehr auf den deutschen Besuch sowie das 9. Chinesisch-Deutsche Symposium im kommenden Jahr in China freuen. Oberfeldarzt Dr. med. Henning von Perbandt Bildquelle: Foto 1: T. Pulpanek, Bundeswehrkrankenhaus Berlin Foto 2: 2 Wolfgang Scholz Sanitätsdienst Bundeswehr Foto 3: Dr. Henning von Perbandt, Sanitätsdienst Bundeswehr

24 222 PERSONALIA Kommandowechsel beim Lazarettregiment 11 Der wohl letzte Kommandowechsel beim Lazarettregiment 11 aus Seeth fand am 20. Juni 2013 bei strahlendem Sonnenschein vor der malerischen Kulisse des kleinen nordfriesischen Holländerstädtchens Friedrichstadt statt (Abb. 1). Abb. 3: (v. l.) Flottillenarzt Dr. Fiedler, Oberstarzt Dr. Mattiesen und Oberfeldarzt Dr. Müller nach der Kommandoübergabe. Abb. 1: Appell auf dem Marktplatz von Friedrichstadt. Oberstarzt Dr. Bernd Mattiesen (seit Generalarzt), stellvertretender Kommandeur Kommando Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung, übergab das Kommando von Oberfeldarzt Dr. Arne Müller an Flottillenarzt Dr. Tim Fiedler (Abb. 2 und 3). Vor zahlreichen Gästen aus der Politik, Vertretern aus der Wirtschaft und Freunden des Verbandes wurde das feierliche Zeremoniell durch das Marinemusikkorps Ostsee musikalisch begleitet. Abb. 2: Oberfeldarzt Dr. Müller meldet das Regiment zur Übergabe. Seit 55 Jahren steht das aus dem Sanitätsbataillon 6 hervorgegangene Lazarettregiment 11 als einer der traditionsreichsten Verbände des Zentralen Sanitätsdienstes für medizinisches Wissen und handwerkliches Können, aber auch für Mut und Zivilcourage. Seit 1972 wird zwischen dem Verband und der Stadt Itzehoe die bis heute älteste bestehende Patenschaft gepflegt. Oberstarzt Dr. Mattiesen hob in seiner Rede die loyale und verlässliche Zusammenarbeit von Oberfeldarzt Dr. Müller hervor. Für seine nächste Verwendung als Leiter des Sanitätszentrum Eckernförde wünschte er ihm viel Soldatenglück. Bis zur Auflösung in 2015 steht das Regiment noch mit zahlreichen Aufträgen in Verantwortung. So werden weiterhin Rekruten ihre allgemeine Grundausbildung am Standort Seeth absolvieren. Darüber hinaus sind einsatzvorbereitende Ausbildungen verschiedener Art für Einsätze der Bundeswehr mit sanitätsdienstlicher Beteiligung Schwerpunkte des Regiments. Ebenso wird das Lazarettregiment 11 die Verantwortung als Leitverband für das 33. Deutsche Einsatzkontingent ISAF und die in Mali stationierten Soldaten des 3. Kontingents übernehmen. Schließlich soll die Auflösung mit geplantem Abschluss zum 30. Juni 2015 erfolgen. Hierzu wird die Personalplanung und Materialabgabe im Fokus stehen. Um den Soldatinnen und Soldaten des Lazarettregiment 11 frühestmögliche Planungssicherheit zu geben, wird in den nächsten Wochen mit der jeweils zuständigen Personalführung das weitere Vorgehen besprochen und Handlungsmöglichkeiten festgelegt. Ab Herbst 2015 soll die Stapelholmer Kaserne in Seeth zivil weitergenutzt werden. Wolfgang Plünzke Bildquelle: Pascal Lenz, Sanitätsdienst Bundeswehr

25 Personalia 223 Bundeswehrinstitute haben ein neues Zuhause Die Zentralen Institute des Sanitätsdienstes der Bundeswehr (ZInstSanBw) haben ein neues dienstliches Zuhause. Um diesen Unterstellungswechsel in einem würdigen Rahmen zu vollziehen, fand am 4. Juli 2013 im Kommando Sanitätsdienst in arzt Prof. Dr. Dr. Dieter Leyk für die kommissarische Leitung im vergangenen Jahr. Mit Wirkung vom 1. Juli 2013 wurde das Sportmedizinische Institut der Bundeswehr aus dem Verbund der Institute des Sanitätsdienstes herausgelöst und dem Kommando Regionale Sanitätsdienstliche Unterstützung unterstellt. Der Kommandeur des Kommandos, Generalstabsarzt Dr. Dirk Raphael, betonte in seiner Ansprache die Bedeutung der Sportmedizin für die Leis tungserhaltung und -steigerung der Soldatinnen und Soldaten. Zukünftig soll das Zentrum für Sportmedizin der Bundeswehr in vielfältiger Weise in Augenhöhe mit den regionalen Sanitätseinrichtungen zusammen wirken. Zum Abschluss der Veranstaltung hielt Oberfeldarzt d. R. Prof. Dr. Bernhard Greitemann, Ärztlicher Direktor der Münsterland Kliniken in Bad Rothenfelde, einen Festvortrag zum Thema Rehabilitation. Dabei machte er deutlich, dass die Rehabilitation einsatzgeschädigter Soldatinnen und Soldaten zwingend erforderlich ist. Dies soll durch das zukünftige Zentrum für Sportmedizin der Bundeswehr weiter ausgebaut und gewährleistet werden. Abb. 1: Generalstabsarzt Dr. Fröhlich (l.) überträgt die Leitung von Oberstarzt Prof. Dr. Dr. Leyk (Mitte) an Oberstarzt Dr. Harbaum (r.). C. Kaiser, R. Lechelt Bildquelle: Rüdiger Zeiler, Sanitätsdienst Bundeswehr Koblenz eine akademische Feierstunde statt. Es war der finale Festakt einer Reihe von Auflösungs- und Aufstellungsappellen zur Einnahme der neuen Kommandostruktur des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr. Für die Institute bedeutet diese Neustrukturierung jedoch nicht nur einen Unterstellungswechsel, sondern auch inhaltliche und nummerische Anpassungen: So wird es beispielsweise ein neues Institut für Präventivmedizin der Bundeswehr in Andernach geben. Während der akademischen Feierstunde übertrug Generalstabsarzt Dr. Detlev Fröhlich, Kommandeur Gesundheitseinrichtungen, Oberstarzt Dr. Thomas Harbaum die Leitung des ZInstSanBw Koblenz (Abb. 1). Gleichzeitig dankte er Oberst - Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) Homepage und Hotline helfen Betroffenen Die Bundeswehr weitet die Hilfe für Angehörige der Bundeswehr aus, die unter einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) leiden. PTBS-Betroffene, Angehörige sowie Bezugspersonen können sich im Internet unter bzw. über Hintergründe und Hilfsangebote zur PTBS informieren. Weitere Hilfe bietet eine anonyme Telefon-Hotline. Unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 / können jederzeit Fragen zu der Erkrankung und zu entsprechenden Hilfs- und Behandlungsmöglichkeiten gestellt werden. Diese zusätzlich geschaffenen Beratungsangebote ergänzen die bestehenden Behandlungs- und Beratungsmöglichkeiten des Psychosozialen Netzwerks der Bundeswehr. Abb. 2: Prof. Dr. Greitemann beim Festvortrag. Presse- und Informationszentrum des Sanitätsdienstes der Bundeswehr

26 224 Tagungen und Tagungsberichte BUCHBESPRECHUNG Giovanni Maio Mittelpunkt Mensch: Ethik in der Medizin Ein Lehrbuch Schattauer GmbH-Verlag für Medizin und Naturwissenschaften, Stuttgart 2012, ISBN , 444 Seiten, 3 Abbildungen, 14 Tabellen, gebunden, 19,95 Euro Die Ethik untersucht moralische Normen, das moralische Urteil und die daraus abgeleiteten Entscheidungen. Da man Moral nicht erlernen kann, will uns Maio in seinem Buch eine Orientierung für die moralische Urteilsfindung in Entscheidungssituationen geben. Dabei zeigt er die Entwicklung ethischer Begründungstheorien aus der Antike bis in unsere Zeit darlegend die Veränderlichkeit der Wertvorstellungen in Abhängigkeit von den Gesellschaftsformationen. Besonders intensiv bespricht er die Pflichtenethik Kants, die sich aus der praktischen Vernunft als Triebfeder moralischen Verhaltens ableitet. Nach Kant haben die Pflichten gegen sich selbst Vorrang gegenüber den Pflichten gegen andere. Damit ist das Sittengesetz Kants (das vernünftige Gute) Ausdruck der Freiheit (der Autonomie) des Menschen. Diesen Grundgedanken der Autonomie verfolgt der Autor bei der Entwicklung der Ethik aus der Antike (Platon, Aristoteles, die Stoa) über das Mittelalter bis in die Neuzeit (Thomas von Aquino, Kant, Nietzsche). Wie die Ethik haben auch die Medizin und die Moral in diesem Prozess stets auf den jeweiligen Zeitgeist reagiert. Das heutige Prinzip der Selbstbestimmung des mündigen Bürgers ist also Ausdruck der Anerkennung der grundsätzlichen Freiheit des Menschen. Somit kommt der Pflicht, Hilfe zu erweisen, eine geringere moralische Bedeutung zu als der Pflicht, nicht zu schaden, obwohl das zu einem Konflikt mit dem ärztlichen Gewissen führen muss. Vor allem in der Arzt-Patienten-Beziehung spielt das Prinzip der Autonomie eine zentrale Rolle. Heute hat der Arzt mehr zu erklären und der Patient mehr zu entscheiden. Eine besondere Herausforderung an die ärztliche Moral stellt das Spannungsfeld zwischen Medizin und Ökonomie dar. Zweckmäßigkeit, Notwendigkeit und Effektivität bestimmen die Verhältnismäßigkeit von Kosten und Nutzen. Nach Maio ist es durch das ökonomische Denken überhaupt erst möglich, Ressourcen bedarfsgerecht zu verteilen. Wenn es nicht zum beherrschenden Prinzip wird, Gewinn zu maximieren, können ärztliche Moral und Ökonomie durchaus übereinstimmen. Ethische Probleme der Wehrmedizin werden nicht direkt angesprochen. Allerdings kann dieses Lehrbuch Entscheidungshilfen geben, um zum Beispiel das moralische Dilemma zu lösen, das bei begrenzt verfügbaren Kräften und Mitteln zur medizinischen Versorgung (Triage, Einleiten intensiv-medizinischer Maßnahmen etc.) im Einsatz besteht. Sofern das Prinzip der Autonomie (Individualethik) in der Praxis nicht einzuhalten ist, werden die moralischen Normen des Arztes auf eine Bewährungsprobe gestellt. Somit ist das vorliegende Werk zur Ethik für den Sanitätsoffizier lesenswert, weil es als Vorlage für eine moralische Entscheidungsfindung auch in den komplizierten Situationen eines Einsatzes dienen kann. Doz. Dr. sc. med. Gerd Machalett, Oberstarzt a. D Siedenbollenthin TAGUNGEN UND TAGUNGSBERICHTE 14. Internationale Medizinische C-Schutz-Tagung 2013 (Posterabstracts, Teil 2) From the laboratory to the field: cholinesterase phosphylation and its subsequent reactivation by oximes in correlation with temperature* Katalinić M 1, Šinko G 1, Kovarik Z 1, Stojan J 2 1 Institute for Medical Research and Occupational Health, Ksaverska cesta 2, HR Zagreb, Croatia ; 2 Institute of Biochemistry, Medical Faculty, University of Ljubljana, Vrazov trg 2, SI-1000 Ljubljana, Slovenia The importance of cholinesterases (AChE, EC and BChE, EC ) in maintaining the homeostasis of an organism has been investigated and presented ever since their discovery. Even now, many new roles for these enzymes are being considered and described. Since many of the in vitro experiments concerning cholinesterases are performed at a lower temperature than the physiological one, a translation of the obtained experimental results to in vivo conditions presents a great challenge. Namely, activity of cholinesterases as enzymes displays a certain temperature optimum, in other words, all kinetic parameters describing cholinesterase activity and their interactions with ligands are temperature dependent. We focused our study on the thermodynamic characterization of cholinesterase interactions with organophosphorus pesticides and nerve agents, and the subsequent reactivation of phosphylated cholinesterases by oximes. The threat of a misuse of these highly toxic organophosphorus compounds (OPs) is still widely present. On the other hand, oximes as antidotes are characterised as orphan drugs, which further raises a wide array of concerns that should be addressed even in the early phases of antidote development. Therefore, a critical view is required for in vitro obtained experimental results in this area of research. The main goal of our study was to define a temperature-correlated model of cholinesterase phosphylation as well as of oxime-assisted reactivation. Such a model could prove valuable for estimating kinetic data at a desired temperature, for example the physiological one, based on the experiments performed at more convenient temperatures. It would also ensure a better selection of compounds for in vivo experiments. Furthermore, knowing the manner in which the properties of cholinesterases alter within a temperature range could improve the development of cholinesterase-based agents for OP decontamination. * Acknowledgment: This work was supported by the Croatian- Slovenian bilateral project (PIs:, G. Šinko,, J. Stojan).

27 Tagungen und Tagungsberichte 225 Hospital based decontamination system established in military medical academy for chemical victim Kenar L, Ortatatli, M, Sezigen S, Kunak ZI Department of Medical CBRN Defense, Gulhane Military Medical Academy, Ankara, Turkey CBRN warfare agents are commonly supposed as a global threat which all health care organizations should be prepared for. As one of the measures, hospitals are required to have the capability of performing patient decontamination. The purpose of decontamination unit is to provide the removal of CBRN contamination from the casualties before they enter the clean medical treatment area where maximal medical care can be provided. From this perspective, a permanent medical decontamination unit based on scientific facts and our knowledge and experiences was established in our Military Medical Academy which is the highest level health-care foundation in our country. Decontamination unit is known as an essential structure to clean the patients / victims before accepting them into the interior part of the hospital to furtherly perform advanced and intensive medical care including curative and emergency intervention. The unit is placed adjacent to the Emergency Department and separated into two corridors in which each has sliding stretcher system for unconscious litter victims. The unit is furnished with sufficient amounts of showerheads, water supplies, decon solutions, waste drainage tract to efficiently decontaminate 420 ambulatory patients and 60 unconscious patients who definitely need more time and staff. Since decon of casualties is an enormous work requiring devotion of large numbers of medical personnel and paramedics and a large amounts of time with patience, a total of 13 staff is assigned for medical decontamination. In the entry control point, main function is to perform triage and detection of the patients and the agent along with the prompt resuscitation before allowing patients through decon corridors. In the designated triage part of the unit, physicians assigned will quickly evaluate each casualty and fix them into one of the triage categories. In this submission, we would like to give more info about this decontamination unit which is a proud of our Academy and nominated as a role model for other military and civilian hospitals. Anticholinergic properties of MB327 and oximes* Königer C, Worek F, Thiermann H, Wille T Bundeswehr Institute of Pharmacology and Toxicology, Munich, Germany Poisoning by organophosphorus compounds (OP) leads to inhibition of the enzyme acetylcholinesterase (AChE) resulting in impaired cholinergic signalling and overstimulation of cholinergic receptors. At present, standard therapy of OP poisoning includes an oxime as reactivator of inhibited AChE and atropine as competitive muscarinic antagonist. Recent investigations showed that the bispyridinium non-oxime MB327 improves soman-blocked neuromuscular transmission in human intercostal muscle and rodent diaphragm preparations in vitro. Furthermore, MB327 showed a high affinity to muscarinic acetylcholine receptors. Up to now, data on the effects of MB327 in tissue are scarce. Thus, we investigated the anticholinergic properties of MB327 and oximes in a rat jejunum smooth muscle model and compared the EC 50 s calculated from the respective dose-response curves. All tested compounds exhibited a concentration-dependent, reversible smooth muscle relaxing effect. Among the pyridinium compounds tested, MB327 showed to be most potent (EC 50 = 6 µm). The structural analogue TMB-4 (EC 50 = 41 µm), bearing two oxime instead of tert-butyl groups, was the most potent oxime tested followed by obidoxime (EC 50 = 90 µm). 2-PAM (EC 50 = 249 µm), MMB-4 (EC 50 = 264 µm) and HI-6 (EC 50 = 711 µm) showed a substantially lower smooth muscle relaxing effect. However, relaxation by atropine (EC 50 = µm) was much more effective than MB327. Simultaneous administration of 25 nm atropine (resembling a therapeutic plasma concentration) and MB327 (1 45 µm) resulted in a pronounced antimuscarinic effect suggesting an additive effect of atropine and MB327. MB327 exhibited an antimuscarinic smooth muscle relaxing effect which could contribute to its therapeutic effect in OP poisoning. In comparison to clinically used oximes MB327 had a 7- to 115-fold higher antimuscarinic potency. At present, the relevance of the antimuscarinic properties of MB327 for its overall therapeutic effect in OP poisoning is difficult to assess. Additional studies are needed to evaluate the potential of MB327 as a broad-spectrum OP antidote and to investigate in detail its mechanisms of action. * This work has been accepted for publication in Chemico-Biological Interactions on April 9, Novel mechanisms in the pathogenesis of late Mustard toxicity Korkmaz A 1, Kunak ZI 2 1 Gulhane Military Medical Academy, Department of Physiology, Ankara, Turkey 2 Gulhane Military Medical Academy, Department of Medical CBRN Defence, Ankara Turkey Sulfur Mustard (SM), also known as mustard gas, has been most widely used chemical weapon. The toxicity of SM as an incapacitating agent is much greater importance than its ability to cause lethality. After several decades of studies, the acute toxicity of SM has been revealed as nitro-oxidative stress, DNA alkylation, energy depletion and a consequent robust inflammation with in the affected tissues. Therefore, several antioxidant compounds and anti-inflammatory drugs have been shown beneficial effects on acute toxicity. The delayed toxicity of SM however, has still no mechanistic explanation. Victims of Iran- Iraq war ( ) have been still suffering from late toxic effects of SM exposure including ophthalmic, cutaneous and respiratory sequels. Among them, respiratory disorders are the most frequent and disabling consequences. In spite of the vigorous treatment modalities, physicians have failed to treat late toxic effects of SM exposure although it mimics chronic obstructive pulmonary disease (COPD). Because of the abovementioned reason (i.e., failure to treat with antioxidants and/or anti-inflammatory drugs including both steroids and NSAID) SM-induced lung toxicity has been coined as mustard lung. The inability to treat chronic toxicity of SM with conventional treatment modalities let us to reconsider about the pathophysiological mechanism of this chemical weapon. According to our experimental results SM seems to be harmful not only for protein coding genes, but also regulatory part of the DNA, therefore is considered as an epigenetic disruptor. The word epigenetic explains reversible heritable changes in gene expression that occurred without alteration in the DNA sequence, but

28 226 Tagungen und Tagungsberichte changes that were sufficiently powerful to regulate the dynamics of gene expression. The traditional view that gene and environment interactions control disease susceptibility can therefore, be expanded to include epigenetic reprogramming as a key determinant of origins of several human disease. The mustard lung seems presumably as a consequence of epigenetically disrupted cells following SM exposure. By this way, an epigenetic look at the affected tissues may be a novel hope in the treatment of late toxicity of such an enigmatic chemical weapon. An analysis of poisoning in children below 14 years of age on the basis of files from the National Poison Information Centre in Lodz, Poland with special focus on trends in pesticides Krakowiak A 1, Piekarska-Wijatkowska A 2, Malgorzata Kotwica M 2 1 Toxicology Unit; Department of Occupational Diseases and Toxicology, Nofer Institute of Occupational Medicine, Lodz, Poland 2 National Poison Information Centre, Nofer Institute of Occupational Medicine, Lodz, Poland Introduction: Poisonings are responsible for significant part of hospital admissions and therefore, but also due to associated mortality and their high prevalence in the population, they are considered as a major health problem. Acute poisonings in children pose real challenge in the clinical toxicology. The aim of the presented study was to characterize the trends in epidemiology of acute poisonings, particularly in aspect of intoxications with pesticides among children below 14 years of age on the ground of material from National Poison Information Center in Lodz (NPIC), Poland. Material and methods: this work is based on the statistical data gathered by staff of NPIC during Results: most children were poisoned with medications, pesticides and corrosives in analysed period of time. Most poisonings due to medications were by analgesic, antipyretic and antirheumatic drugs. Corrosives and solvents were the most common household products responsible for poisoning in children under 14 years. Poisonings with coumarin derivatives were the most common cause of hospitalization among pesticides. Conclusions: intoxications with pesticides still pose problems in developed countries due to diagnostic and therapeutic difficulties. Centrally active AChE inhibitors as potential prophylaxis against nerve agents* Korabecny J 1,2, Hamuľakova S 3, Babkova K 1, Horova A 1, Musilek K 1,2,4, Spilovska K 1, Karasova-Zdarova J 1, Daniel J, 1,2 Kuca K 1,2,4 1 Faculty of Military Health Sciences, University of Defence, Hradec Kralove, Czech Republic, 2 Biomedical Research Center, University Hospital of Hradec Kralove, Hradec Kralove, Czech Republic, 3 Department of Organic Chemistry, Institute of Chemistry, Faculty of Science, P.J. Safarik University, Kosice, Slovak Republic, 4 Department of Chemistry, Faculty of Science, University of Hradec Kralove, Hradec Kralove, Czech Republic Inhibition of AChE by reversibly acting AChE inhibitors (AChEIs) is one of the therapeutic approaches in prophylaxis against nerve agents. Within our contribution we are presenting synthesis, biological evaluation (AChE and BuChE inhibition) and molecular modeling of the novel series of tacrine-7- methoxytacrine heterodimers as possible centrally active prophylactics. As resulted several candidates reached promising results comparable with those obtained for standard tacrine. Selected chemical structures will be in the future leading structures for in vivo prophylaxis evaluation. *Acknowledgement: This work was supported by a long-term organization development plan Two promising molecules, melatonin and S-Methylisothiourea as prophylaxis against nitrogen mustard induced intestine toxicity Kunak ZI 1, Yaren H 1, Yaman H 2, Macit E 3, Ongoru O 4, Uysal B 5, Akgul EO 2, Korkmaz A 5, Kenar L 1 1 Gulhane Military Medical Academy, Dept. of Medical CBRN Defense, 2 Gulhane Military Medical Academy, Dept. of Medical and Clinical Biochemistry, 3 Gulhane Military Medical Academy, Dept. of Analytical Toxicology, 4 Gulhane Military Medical Academy, Dept. of Pathology and 5 Gulhane Military Medical Academy, Dept. of Physiology, Ankara, Turkey Objective: Sulfur mustard known as mustard gas is still a great threat to humanity as there is no specific treatment of cure for it yet. Although many studies are being made for improvements, studying with nitrogen mustard is safer and legally easier. One of our studies showed glimpses of hope, but the structure of the experiment demanded on after exposure treatment. Nitric oxide and peroxynitrite are responsible for mustard induced toxicity. In our previous study, it was aimed to compare the therapeutic efficiencies of melatonin (wide-spectrum antioxidant) and S- methylisothiourea (selective inos inhibitor) in intestine toxicity caused by nitrogen mustard in rats. Material and method: Thirty six rats were randomly divided into four groups: control, MEC, MEC+MEL, and MEC+SMT. Group 1 was given 2 ml saline, other groups received single dose of mechlorethamine (MEC) (3.5 mg/kg transdermally) with the same time intervals. Group 3 and 4 received MEL (100 mg/kg i.p.) and SMT (50 mg/kg i.p.), respectively. In all groups, tumor necrosis factor-α (TNF-a), interleukin 1-beta (IL-1b) and nitrate/nitrite (NOx) levels were measured in intestine tissues. Results: Mechlorethamine injection resulted in severe inflammatory cell infiltration, ischemic changes and vacuolization in small intestine. In melatonin group, vacuolization was decreased, inflammation was minimal in intestine. In S- methylisothioure group, Epithelial damage was minimal and no inflammation in intestine. TNF-a, IL-1b and NOx levels in the MEC and MEC+SMT groups were significantly higher compared to the other groups. In terms of TNF-a and NOx concentrations, there was no difference between the control and MEL groups. There was no difference in the MEC and MEC+SMT groups in terms of IL-1b levels. IL-1b concentrations were found lower in MEL group compared to MEC and MEC+SMT groups. But unfortunately IL-1b levels in MEL group were higher than control group. Increased TNF-a, IL-1b and NOx levels were in good agreement with histopathological injury. Conclusion: These results suggest that MEL treatment found beneficial. But the prophylactic effects of these two molecules are vague and worth to investigate with further studies. Structural analogs of the HI-6 oxime are the most potent reactivators of the soman-inhibited AChE mutant that resists ageing* Maček N 1, Radić Z 2, Taylor P 2, Kuča K 3, Kovarik Z 1 1 Institute for Medical Research and Occupational Health, HR Zagreb, Croatia

29 Tagungen und Tagungsberichte Skaggs School of Pharmacy and Pharmaceutical Sciences, University of California at San Diego, La Jolla, CA , USA 3 Center of Advanced Studies, Faculty of Military Health Sciences, Hradec Králové, Czech Republic The toxicity of organophosphorus compounds (OPs) caused by the phosphylation of AChE active center serine results in the accumulation of the neurotransmitter acetylcholine (ACh), consequently causing seizures and in severe cases even death. Immediate therapeutic treatment usually consists of a combined administration of anticholinergic drugs and an oxime as the reactivator of AChE. The nerve agent soman is an extremely toxic OP and acts almost instantaneously. AChE inhibited by soman is less accessible to reactivation due to the rapid dealkylation phenomenon of the soman-ache conjugate called ageing. Earlier studies have shown that amino acid substitutions in the AChE active center could slow down ageing and enable oximes to reactivate the soman-ache conjugate prior to its ageing. The human AChE mutant hy337a/f338a combines the increase in the active center accessibility of the Y337A mutant to oximes with the ageing resistance of the F338A mutation. Therefore, its administration to potentially exposed individuals in the form of a pre-treatment is suggested so that it acts as a pseudo catalytic bioscavenger. Nevertheless, apart from ageing, the oxime reactivation of the soman-ache conjugate is effected by the steric hindrance of the soman s alkoxy side chain which limits the effectiveness of pyridinium oximes. In the 1970s, it was found that potential reactivators have an oxime group in the ortho position on the pyridinium ring and/or a CH 2 -O-CH 2 linking chain between two pyridinium rings. Oxime HI-6, containing both characteristics, especially stood out. The search for novel oxime reactivators is still ongoing. We tested a number of novel and some previously known oximes in order to challenge the 1970s findings. Nevertheless, among all the tested oximes, HI-6 and its structural analogs, when taking k obs as the main criterion, have proven to be the most potent reactivators of the soman- Y337A/F338A conjugate. * Acknowledgments: This work was supported by the NIH (Grant No. U01 NS058046) and by the Croatian Ministry of Science, Education and Sports (Grant No ). Monooxime bisquaternary cholinesterase reactivators with 3-oxapent-1,5-diyl linker preparation and in vitro screening study Musilek K 1-3 ; Kasparek A 1 ; Horova A 1 ; Herman D 1 ; Krenkova Z 1 ; Jun D 1,3 ; Kuca K 1,3 1 University of Defence, Faculty of Military Health Sciences, Department of Toxicology and Centre of Advanced Studies, Trebesska 1575, Hradec Kralove, Czech Republic 2 University of Hradec Kralove, Faculty of Science, Department of Chemistry, Rokitanskeho 62, Hradec Kralove, Czech Republic 3 University Hospital, Sokolska 581, Hradec Kralove, Czech Republic The reactivators of cholinesterases (AChE, EC ; BChE EC ) are crucial components in the treatment of intoxications caused by organophosphates (OP) such as nerve agents and pesticides [1]. These OP inhibitors covalently bind to active site of mentioned enzyme and irreversibly inhibit its activity. The reactivator breaks the inhibitor-enzyme covalent bond and restores its activity. Unfortunately, there is no reactivator applicable for every type of OP inhibitor [2]. Formerly, bisquaternary mono-oxime AChE reactivators were recommended against organophosphate poisoning [3]. The series of bisquaternary molecules was prepared (Fig. 1) and evaluated on human erythrocyte AChE or human plasmatic BChE inhibited by different OP (dichlorvos, paraoxon, sarin, VX) in vitro. The method set up excluded the excess of OP within the measurement. The results showed that some prepared compounds were able to effectively counteract OP inhibition in vitro at both tested concentrations (100 and 10 μm). Fig. 1: Monooxime bisquaternary cholinesterase reactivators with 3- oxapent-1,5-diyl linker. References: Bajgar J: Adv. Clin Chem 2004, 38, 151. Marrs TC: Pharmacol Therapeut 1993, 58, 51. Musilek K, et al.: Med Res Rev 2011, 31, 548. *Acknowledgement: The work was supported by the Ministry of Defence of the Czech Republic (a long-term organization development plan 1011). Novel Antidotal Mixtures against Organophosphate Nerve Agents Nili U, Katalan S, Shlomi L, Yacov G, Raveh L, Amitai G, Bloch-Shilderman E Dept. of Pharmacology, Israel Institute for Biological Research, Ness- Ziona, Israel Nerve agents such as Sarin, Soman and VX are organophosphates (OP) whose toxicity is induced by inhibition of synaptic acetylcholinesterase (AChE). This irreversible inhibition prevents hydrolysis of acetylcholine, leading to its accumulation in synaptic clefts and consequent excessive peripheral and central cholinergic stimulation. The excessive cholinergic activity triggers a rapid progression of toxic effects. These include hyper secretions, tremor, seizure activity and concomitant motor convulsions, which may rapidly progress to status epilepticus and profound brain damage, inhibition of the medullary respiratory center and ultimately death. The current antidotal auto-injector against OP nerve agent intoxication used in Israel consists of the oxime TMB-4 intended to reactivate the inhibited enzyme, and the anticholinergics atropine and benactyzine intended to counter the excessive peripheral and central cholinergic activity, respectively (TAB). The aim of the present work was to develop an improved antidotal therapy against lethality and neuropathology induced by OP nerve agents. A series of in-vivo studies pointed to caramiphen, a drug with a broad pharmacological profile, as superior to other centrally active anticholinecholinergics in protecting against nerve agent induced neuropathology and behavioral deficits. A series of in-vitro studies indicated that HI-6 and MMB-4 are superior to other oximes in reactivating AChE inhibited by OP nerve agents. Consequently, we compared the efficacy of antidotal therapy following Sarin, Soman and VX intoxication in rats, by antidotal mixtures containing the oximes TMB-4, HI-6 or MMB-4, and the anticholinergics atropine together with either benactyzine or caramiphen. Results demonstrated that a combined treatment of HI-6/MMB-4, atropine and caramiphen is superior to the TAB antidotal mixture against OP nerve agent intoxication.

30 228 Tagungen und Tagungsberichte Combination Therapy for Percutaneous Nerve Agent Poisoning* Price M, Armstrong S, Tattersall J, Mumford H Biomedical Sciences Department, Dstl Porton Down, Salisbury, Wilt - shire, SP4 0JQ, UK Organophosphate poisoning by the percutaneous (p.c.) route remains a challenge for immediate self- or buddy-aid. We have previously shown, using a guinea-pig model of p.c. poisoning, that stoichiometric bioscavenger (human plasma-derived butyrylcholinesterase, hubuche) provided effective protection when administered before signs of poisoning appeared. Administration could be delayed until there are signs of systemic poisoning following p.c. nerve agent exposure, if the bioscavenger was supported by a single administration of conventional therapy drugs. In these studies, the dose of hubuche was limited by practical considerations (the volume that could be administered by the intramuscular (i.m.) route and the protein concentration of the solution). The aim of the present study was to determine the extent to which the degree of protection was dependent on the plasma concentration of bioscavenger, by using intravenous (i.v.) hubuche dosing as an experimental tool to increase the amount of bioscavenger available in the blood at an early stage following administration (akin to increasing the i.m. dose). It was hypothesised that this might improve the protection ratio of the combination therapy by increasing the amount of HuBuChE available to bind absorbed VX. Male Dunkin-Hartley Guinea-pigs (Harlan UK) were exposed to a p.c. challenge of VX diluted in isopropyl alcohol, and therapy was administered on the appearance of a specific set of systemic signs of cholinergic poisoning (incapacitation, tremor, salivation, lachrymation). Therapy comprised a single i.m. injection of HI-6 dimethanesulphonate (27.9 mg/kg), atropine sulphate (17.4 mg/kg) and Avizafone hydrochloride (3.14 mg/kg), supported by hubuche (14980 U/kg) given either i.m. or i.v. An adaptive dosing design was used to determine a protection ratio (PR) for each treatment regimen. The PR (LD 50 with MedCM/LD 50 without MedCM) of Combination Therapy including i.m. hubuche was 2.24, and the new results will be discussed in the context of the pharmacokinetic profiles of atropine, diazepam, HI-6 and hubuche, which are presented in an accompanying poster (Armstrong, 2013). * Crown Copyright. Dstl Sulfur Mustard Detector a fast and reliable test kit for onsite detection of sulfur mustard contamination on skin surface* Ringlstetter S 1, Kolb M 1, Steinritz D 2, Kehe K 2@ und Klaus S 1 1 Securetec Detektions-Systeme AG, Eugen-Sänger Ring 1, Brunnthal / Munich, Germany 2 Bundeswehr Institute of Pharmacology and Toxicology, Munich, Germany On-site trace detection of warfare agents has become increasingly important for German Armed Forces involved in international military operations such as those in Afghanistan and, most recently, Turkey. The threat of sulfur mustard attacks is most likely presented by those countries which possess bulk quantities of this devastating agent (e.g. in the Middle and Near East) while at the same time, are exposed to known terrorist activities. In order to protect soldiers properly, rapid detection devices are of great need. As part of the strategy to fulfill this need, a Sulfur Mustard Detector device was developed that allows reliable and rapid detection of small quantities of sulfur mustard on skin surfaces. The Sulfur Mustard Detector device is based on an immunochromatographic detection technology that has significant advantages over other detection methods. Most notable is its easy onsite use, its small size of the detector and its rapid test results (in few minutes). A highly sensitive and specific detection of sulfur mustard was mainly achieved by using a unique antibody. Furthermore, the Sulfur Mustard Detector device was developed and optimized to meet all special needs of armed forces demanded in harsh field conditions. The device is small (13.5 x 2.5 x 2 cm), it can be used in temperatures from 5 C to 45 C, the test procedure is quick and easy to handle and the shelf life is 18 months. The lower detection limit is 2 µm sulfur mustard under lab conditions. When testing skin from pigs, the lowest detection amount was 3 pg of free sulfur mustard. Substantial field tests were done during two NATO exercises in Canada where contaminated living pigs as well as other nonanimal surfaces were tested. The results from these filed tests confirmed the reliability and good sensitivity of the device. Especially the easy handling, the fast and reliable detection of sulfur mustard combined with high sensitivity was assessed positively Even under challenging temperature and environmental conditions. Following successful validation, the Sulfur Mustard Detector is labeled with CE and IVD. * Acknowledgement: The development of the Sulfur Mustard Detector was funded by the German Ministry of Defense, represented by the Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB), contract numbers E/UR3G/5G090/5A804 and E/UR3G/8G083/8A802. Contact: info@securetec.net Binding Studies of Organophosphonate Cyclodextrin Complexes Schneider C, Kubik S Fachbereich Chemie-Organische Chemie, Technische Universität Kaiserslautern, Erwin-Schrödinger-Straße, Kaiserslautern, Germany. The biological activity of certain organophosph(on)ates (OPs) was discovered in the 1930s by Gerhard Schrader. The high toxicity of these compounds, examples of which are paraoxon, sarin, tabun, and VX, allows their use as insecticides but also as chemical warfare agents. Current therapies of OP poisonings consist in administration of atropine as an antagonist for acetylcholine and oximes for reactivation of inhibited acetylcholineesterase.[1] The use of atropine, which is also a nerve agent, clearly shows that an effective and safe treatment of OP poisonings is still lacking. A promising approach involves the use of scavengers that can cleave OPs before they react with acetylcholinesterase. The work of Estour showed, for example, that modified cyclodextrins, bearing a nucleophilic group as a substituent, are suitable agents to detoxify OPs.[2] Cyclodextrins are cyclic oligosaccharides that possess a hydrophobic cavity allowing them to bind non polar compounds in aqueous solutions. Encouraged by these results systematic work was performed in the Kubik group to develop new cyclodextrin-based scavengers. These investigations showed that β-cyclodextrins containing α-effect nucleophiles along the ring can efficiently cleave cyclosarin or tabun.[3][4] Degradation of the extremely toxic VX is significantly slower than that of other OPs, however possibly due to the fact that the

31 Tagungen und Tagungsberichte 229 VX molecule binds only weakly to cyclodextrins. The aim of this work is to synthesize cyclodextrin derivatives bearing hydrogen bond donors along the ring, which can interact with the P=O-group of the OPs to improve complex stability. The influence of the substituent on cyclodextrin affinity is quantified by using isothermal titration calorimetry. This poster introduces the concept, summarizes the synthetic routes to the different cyclodextrin derivatives and shows some results of the ITC-measurements. References: [1] N Aurbek, H Thiermann, L Szinicz, P Eyer, F Worek: Toxicology, 2006, 224, [2] R Le Provost, T Wille, L Louise, et al. : Org Biomol Chem, 2011, 9, [3] F Brandhuber, M Zengerle, L Porwol, et al.: Toxicology, 2012, 302, [4] M Zengerle, F Brandhuber, C Schneider, et al.: J Org Chem, 2011, 7, PAM and HI-6 efficacy in soman poisoning in the guinea pig: an integrative numerical experimental investigation Seng KY, Yap XH, Yeo TH, Tan YT, Emily C-S, Saw XT, Tan SL, Tang FR, Loke WK DSO National Laboratories, 27 Medical Drive, Singapore The primary mechanism of in vivo toxicity for highly toxic organophosphates, such as nerve agents (NA), is the inhibition of acetylcholinesterase (AChE). Reactivation of NA-inhibited AChE, an important step in the treatment of NA poisoning, is the main therapeutic mechanism of oximes such as Pralidoxime (2-PAM) and HI-6. Recently, a numerical model that integrates AChE activity (inhibition, reactivation and aging kinetics) with NA toxicokinetics and oxime pharmacokinetics was used to calculate the proportion of uninhibited AChE following NA challenge [1]. The main objectives of this study were to (1) estimate through numerical model simulations single, intramuscular (i.m.) HI-6 dose(s) that could produce at least 10 % uninhibited blood AChE within 30 min of single, supralethal soman (GD) challenge (115 µg/kg, intravenous [i.v.]) in the guinea pig; (2) predict uninhibited AChE kinetics after treatment with equimolar 2-PAM dose(s) under similar GD challenge conditions; and (3) verify the efficacy of model-predicted HI-6 and/or 2-PAM doses for GD challenge in vivo. The numerical model was parameterised using published GD toxicokinetic data [2] and blood AChE rate constants [3]. HI-6 and 2-PAM pharmacokinetic parameters were obtained from in house pharmacokinetic experiments and from [1], respectively. Results from the numerical model showed that a single 250 mg/kg i.m. HI-6 dose administered at t = 1.25min could produce 16.2, 13.7 and 12.2 % uninhibited AChE in the 500, 600 and 700mg guinea pig, respectively, 30min after the supralethal GD challenge. In contrast, the equimolar single i. m. dose of 2-PAM (114 mg/kg) was predicted by the numerical model to produce < 10 % uninhibited AChE across all evaluated guinea pig models. The efficacy of the 250 mg/kg HI-6 dose was subsequently validated based on guinea pig survival data (n = 2). In addition, our in vivo experiments also verified that no guinea pig survived after treatment with either 75 mg/kg HI-6 or 114 mg/kg 2-PAM following GD exposure. Based on these analyses, it is surmised that the numerical-experimental modelling approach is promising as a learn and confirm tool to design and optimise oxime doses for treatment against NA exposure. To further test and extend the model, additional work could be conducted to evaluate and verify the accuracy of oxime dose predictions in more animals and/or in a large animal model, e.g. swine. References: [1] Worek et al (2005). Toxicol Appl Pharmacol 209: [2] Benschop and De Jong (1991). Neurosci Biobehav Re. 15: [3] Luo et al (2007). Biochemistry 46: Organophosphate Poisonings in View of the Poison Information Centre Freiburg (VIZ) Stedtler U, Hermanns-Clausen M Poisons Information Centre Freiburg, University Hospital Freiburg, Germany Objective: Is there a change in the frequency of calls to the VIZ concerning exposures to organophosphates? Is there a change in the severity of these cases? Method: Retrospective analysis of the VIZ database covering the years 2000 to Results: 549 exposures to organophosphates were reported to VIZ during 2000 to The share of exposures to organo - phos phates among all reported poisoning cases steadily declined, from 5.3/1000 in 2000 to 1.1/1000 in It increased slightly since then to 1.7/1000 in The severity of the reported symptoms according to the Poisoning Severity Score was graded moderate or severe in 61 cases. Nine of these patients died. The proportion of moderate or severe poisonings to all cases due to organophosphates was 11 %. It is nearly twice the proportion of moderate to severe intoxications in all exposures reported to the VIZ, which is 6 %. However, information regarding the course more than 12 hours after exposure was available in 214 cases only. These cases include 48 of the moderate or severe intoxications (79 %). Most of these 48 cases were caused by oxydemeton-methyl (16) parathion (11) or organophosphates without further differentiation (10). The frequency of cases with oxydemeton-methyl decreased since 2005, as did the frequency of parathion cases. The frequency of moderate or severe organophosphate poisonings decreased from 0.36/1000 in 2000 to 0.16/1000 in Conclusion: With regard to the VIZ organophosphate poisoning is infrequent. The frequency of these intoxications is decreasing since In this group the fraction of moderate to severe poisoning is higher than in the VIZ cases in general. Efficiency of novel heterocyclic oximes in reactivation of paraoxon-inhibited cholinesterases Morasi Piperčić S, Makarić S, Krešimir Baumann K, Primožič I, Tomić-Pisarović S Department of Chemistry, Faculty of Science, University of Zagreb, Horvatovac 102a, HR Zagreb, Croatia Toxic cholinesterase inhibiting compounds like organophosphates (OP) and carbamates are intensively used and produced throughout the world and continue to be responsible for poisoning and deaths. 1,2 Chemical warfare agents are of outmost concern due to their possible use in wars and terrorist attacks. Since there is still no single, broad-spectrum compound suitable for the antidotal treatment of poisoning with all OP agents a series of novel, aliphatic and aromatic quaternary salts of N-alkyl/aryl imidazol- and benzimidazole-2-aldoximes have been prepared as potential reactivators of inhibited cholinesterases.

32 230 Tagungen und Tagungsberichte N-alkylation of commercially available heterocyclic azoles resulted in their N-alkyl/aryl derivatives. N-alkyl/aryl imidazoles and benzimidazoles were converted to the appropriate 2-carbaldehydes by using modified Ivesen-Lund method 3 and then to 2-aldoximes. Reaction of the oximes with the alkyl/aryl halides resulted in a desired quaternary salts. Structures of prepared compounds were deduced from IR, one- and two-dimensional NMR and MS spectra. Elman s method and acetylthiocholine as substrate was used to test inhibitory properties of prepared compounds and their reactivation efficiency of Paraoxon inhibited human acetylcholinesterases and butyrylcholinesterases. Structural characteristics of an efficient oxime reactivator will be discussed. References: [1] Primožič I, Odžak R, Tomić S, Simeon-Rudolf V, Reiner E: J med chem def 2 (2004) [2] Odžak R, Čalić M, Hrenar T, Primožič I, Kovarik Z: Toxicology 233 (2007) [3] Iversen PE, Lund H: Acta Chem Scand 10 (1966) Nanoparticles for the transport of oximes over the bloodbrain barrier* Wagner S 1, Dadparvar M 2, von Briesen H 1, Kreuter J 2 1 Fraunhofer Institute for Biomedical Engineering (IBMT), Department of Cell Biology & Applied Virology, Ensheimer Strasse 48, St. Ingbert, Germany; 2 Goethe University, Institute of Pharmaceutical Technology, Max-von- Laue-Str. 9, Frankfurt/Main, Germany In the case of organophosphorous nerve agent poisonings an immediate administration of acetylcholinesterase (AChE) reactivating antidotes like obidoxime or HI6 is required. However, these oximes are unable to rapidly penetrate the blood-brain barrier (BBB). The BBB protects the brain from the peripheral circulation and represents an insurmountable obstacle for most drugs. Nanoparticulate bound drugs are a solution for this problem. The objective of this work was to load oximes to human serum albumin (HSA) nanoparticles (NP). These NP have previously been shown to enable the delivery of drugs to the brain that normally cannot penetrate the BBB. Therefore, this research project was to improve the efficiency of oximes by developing nanoparticulate formulations as carriers for the transport over the BBB. HSA-NP were loaded with obidoxime or HI6 by incorporating the drug into the particles during particle preparation as well as by adsorption to the surface of NP [1] [2]. The release of obidoxime and HI6 from the NP and the transport over the BBB could be shown by cell culture experiments [3]. In a transwell experiment, the BBB was simulated by a monolayer of brain capillary endothelial cells. The upper compartment of the transwell represented the blood side whereas the lower compartment represented the brain side. During the experiments, the medium of the lower compartment were collected after NP incubation and used for further drug release studies like the AChE-reactivation assay. In our experiments, we could show a reactivation of poisoned AChE after incubation with this collected [3]. This result indicates a transport of obidoxime and HI6 over the BBB model by the use of NP. For more detailed information concerning the concentration of the transported drug experiments with 14 C-labeled HI6 are ongoing and will be presented at the poster. Furthermore we could clarify the underlying transport mechanism over the BBB [4]. Our studies confirmed an active receptor-mediated endocytotic uptake of apolipoprotein E (ApoE)- modified nanoparticles. The involvement of low density lipoprotein receptor family members, notably the low density lipoprotein receptor related protein 1 (LRP1), on the uptake of the ApoE-modified nanoparticles into the brain capillary endothelial cells could be shown. References: [1] Kufleitner et al.: Adsorption of obidoxime onto human serum albumin nanoparticles: Drug loading, particle size and drug release. J Microencapsulation 2010, 27 (6): [2] Dadparvar et al.: HI 6 human serum albumin nanoparticles - development and transport over an in vitro blood-brain barrier model. Toxicology Letters 2011, 206, [3] Wagner et al.: Nanoparticulate transport of oximes over an in vitro blood-brain barrier model. PLoS One, 2010, 5(12), e [4] Wagner et al.: Uptake Mechanism of ApoE-Modified Nanoparticles on Brain Capillary Endothelial Cells as a Blood- Brain Barrier Model. PLoS One, 2012, 7(3), e * Acknowledgement: This project was funded by the German Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung [Förderkennzeichen U2.3 E/UR3G/5G031/5A802]. Determination of warfare agents (nerve agents, blister agents, and ricin) in food, water and environmental samples Weber W, Schulz H Zentrales Institut des Sanitätsdienstes der Bundeswehr München, Außenstelle Munster, Laborgruppe Chemie der Gifte / Kampfstoffanalytik; martin1weber@bundeswehr.org Aims: The nerve agents sarin, soman, cyclosarin and VX, the blister agents mustard gas and lewisite, as well as saxitoxin and ricin are substances listed in Schedule 1 of the Chemical Weapons Convention, a disarmament agreement from the year Signatory states are not permitted to produce or stockpile such substances; however, they remain a possible threat from terrorists or criminals. Nerve agents have a high acute oral and dermal toxicity as they irreversibly inhibit the action of acetylcholinesterase in the synaptic cleft, thus causing a cholinergic crisis. Mustard gas and lewisite are highly toxic to the skin and mucous membranes including the intestinal mucosa. While ricin can easily be obtained from castor beans even in large quantities, and shows very high pulmonary and oral toxicity, saxitoxin, which is naturally produced by shellfish, is not available in significant quantities and cannot be synthesized. For this reason, the latter is unlikely to pose a risk. To address potential threats methods must be developed to verify a putative use of these warfare agents in the investigation of crimes and terrorist attacks. Materials and methods: As reference substances for chemical warfare agents certified materials were available. For the quantitative determination of nerve agents the Ellman assay was applied. In brief, electric eel acetylcholinesterase and the alternative substrate acetylthiocholine are mixed. Enzymatic cleavage releases thiocholine, which in turn thiolytically liberates yellow 5-mercaptobenzoic acid from 5,5 -dithiobis-(2-nitrobenzoic

33 Tagungen und Tagungsberichte 231 acid) (DTNB). Product formation is followed photometrically and present nerve agents would cause inhibition of enzyme activity and thus color development. The presence of mustard gas can again be investigated using a photometric method utilizing the alkylation of p-nitrobenzylpyridine giving a colored product. The arsenic blister agent lewisite is detected based on the color reaction of copper(i) with acetylene, which is released from the agent by alkaline hydrolysis. Ricin can be determined in a semi-quantitative manner using a rapid lateral flow immunological assay. Results and discussion: The developed methods allow the examination of water samples but also of complex matrices such as food, biological and environmental samples. All methods can be carried out without complex equipment and in a short time. The detection limit of all nerve agents in aqueous samples is 0.1 µg/l, for mustards 20 µg/l, for lewisite 50 µg/l and for ricin 10 µg/l. All procedures are accredited methods according to DIN EN ISO Conclusions: Methods were developed for the detection of chemical warfare agents in water, food and environmental samples that can be used in the investigation of crimes and terrorist attacks. The detection limits are significantly below the acute toxic doses. Key words: warfare agents; nerve agents; blister agents; ricin Self-regeneration of neuromuscular transmission following soman poisoning in nerve-muscle cell cultures Weimer I 1,2 Eckle V-S 1, Seeger T 2, Grasshoff C 1, Thiermann H 2, Antkowiak B 1 1 Department of Anaesthesiology and Intensive Care, Experimental Anesthesiology Section, Eberhard-Karls-University, Waldhoernlestraße 22, Tuebingen, Germany 2 Bundeswehr Institute of Pharmacology and Toxicology, Munich, Germany Organophosphorous compounds depress neuromuscular transmission by inhibiting acetylcholinesterases. In patients suffering from organophosphorous compound poisoning, antidotal treatment, in order to reactivate the enzyme, may have limited success and de novo synthesis of acetylcholinesterases is required to reestablish neuromuscular transmission. However, recovery may take days to weeks, depending on the severity of intoxication. Unfortunately, specific medical therapies that are capable of supporting self-regenerating processes are not available so far. For preclinical development of such treatments a model system is required that allows (i) quantification of recovery of neuromuscular transmission after intoxication with organophosphorous agents and (ii) well controlled pharmacological manipulation of self-regenerative processes. Here we tested the hypothesis that co-cultures of spinal cord and muscle tissue, prepared from embryonic mice, can be used for this purpose, as they contain motor neurons and muscle cells which represent the basic elements of neuromuscular transmission. During the first two weeks ex vivo, synapses were formed between spinal motor neurons and muscle cells and action potential firing of motor neurons caused detectable muscle contractions. Muscle activity was quantified by video microscopy. The frequency of spontaneous muscle contractions was 0.94 ± 0.15 Hz (mean ± sem, n = 19) before the tissue was exposed to soman (final concentration of the nerve agent: 10-5 mol/l, duration of exposure: 20 minutes). After the exposure, muscle activity dropped to 0.20 ± 0.06 Hz. Antidotes were not provided at any time. Yet, three days after soman intoxication, spontaneous muscle activity displayed significant recovery by regaining a mean frequency of muscle contractions of 0.82 ± 0.18 Hz, which remained stable during the next 11 days. In summary these results suggest that self-regeneration of neuromuscular transmission and muscular function is attainable in nerve-muscle-cultures, creating a convenient tool to research pharmacological treatments addressing the de novo synthesis of acetylcholinesterases. Organophosphonat Degradation by Cyclodextrins Modified with Hydroxamic Acids Zengerle M 1, Brandhuber F 2, Bierwisch A 2, Kubik S 1 1 Technische Universität Kaiserslautern, Fachbereich Chemie-Organische Chemie, Erwin-Schrödinger Straße, Kaiserslautern, Germany. 2 Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Bundeswehr, Munich, Germany. Several organophosph(on)ates (OP) such as sarin, tabun, paraoxon, or VX possess high acute toxicity which is why these compounds are used as chemical warfare nerve agents or pesticides. Toxicity is mainly related to the covalent modification of the enzyme acetylcholinesterase (AChE) which plays a key role in neurotransmitter regulation. Current methods to treat OP poisonings involve administration of a combination of atropine and different oximes, the latter of which cause reactivation of AChE, but these therapies have limitations. An alternative therapy for OP poisonings comprises the use of stoichiometric or catalytic scavengers that rapidly degrade the nerve agents in the body before they react with AChE. In this context, appropriately substituted cyclodextrins were shown to possess promising properties. [1] Cyclodextrins, cyclic oligosaccharides composed of 1,4-αlinked glucose subunits, are an excellent basis for the design of enzyme mimics. [2] Their hydrophobic cavity and hydrophilic outside also renders them a good basis for the development of OP scavengers. The general strategy involves introduction of nucleophilic groups along the cyclodextrin ring that mediate OP decomposition once an OP molecule is included into the cavity. A screening of over 90 cyclodextrin derivatives containing diverse nucleophilic groups showed that α-effect-nucleophiles in particular possess a remarkable activity to degrade OPs. [3, 4] Cyclodextrins modified with certain hydroxamic acids along the lower rim can, for example decompose Tabun with a half time of two minutes. Moreover, preliminary results indicate that these scavengers also degrade the extremely toxic VX, which is hydrolytically very stable. This poster shows our concept, summarizes synthetic and analytical approaches, and presents the most promising results. References: [1] R Le Provost, T Wille, L Louise, et al.: Org Biomol Chem 2011, 9, [2] R Breslow, DS Dong: Chem Rev 1998, 98, [3] M Zengerle, F Brandhuber, C Schneider et al.: Org Chem 2011, 7, [4] F Brandhuber, M Zengerle, L Porwol, et al.: Toxicology 2012, 302, Dr. med. Timo Wille, Oberstabsarzt Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Bundeswehr München Der Beitrag wird im Internet unter publiziert.

34 232 Tagungen und Tagungsberichte Sondersitzung anlässlich der 61. Jahres - tagung der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen Im Rahmen der diesjährigen 61. Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen (Baden-Baden, Mai 2013) unter der Präsidentschaft von Dr. Hermann Locher, Tettnang, fand erstmalig eine Sondersitzung Bundeswehr statt. Mit dem Thema Konservative Orthopädie/Unfallchirurgie und Einsatzmedizin im Sanitätsdienst der Bundeswehr Ein Widerspruch? stellten sich die Kollegen aus dem Bundeswehrkrankenhaus (BwKrhs) Ulm der spannenden und weiterhin hoch aktuellen Frage, welche Perspektive und Stellenwert den konservativen Elementen unseres Fachgebietes zukünftig einzuräumen sind. Die konservative Orthopädie scheint aufgrund der Zusammenlegung mit der Unfallchirurgie, aber schließlich auch wegen zunehmender wirtschaftlicher Aspekte der Krankenhausfinanzierung mit Begünstigung operativer Maßnahmen immer mehr in den Hintergrund zu rücken. Hinzu tritt als Besonderheit der Bundeswehr, dass sich die Streitkräfte in den vergangenen Jahren zur Einsatzarmee entwickelt haben und gerade in Auslandseinsätzen wie im Kosovo, Afghanistan oder in Mali die (operative) Akutchirurgie essenziell und vordergründig ist. Unter Vorsitz von Oberstarzt Prof. Dr. Benedikt Friemert und Oberstabsarzt Dr. Hans-Georg Palm, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am BwKrhs Ulm, stellten die Referenten den interessierten Zuhörern die Bedeutung der konservativen Orthopädie aus berufspolitischer, fachlicher und wissenschaftlicher Sicht dar (siehe Abb.). Unter besonderer Berücksichtigung des Systems Bundeswehr als Einsatzarmee wurden die daraus entstehenden Anforderungen an unser Berufsbild in folgenden Vorträgen herausgearbeitet: Die Entwicklung der konservativen Orthopädie durch die Zusammenführung mit der Unfallchirurgie (Oberleutnant-Arzt Dr. Arnold Suda, Österreichisches Bundesheer/BG Unfallklinik Ludwigshafen). Als Soldat und Arzt im Auslandseinsatz Was bedeutet das? (Oberstarzt Prof. Dr. Benedikt Friemert, BwKrhs Ulm). Notwendigkeit und Spektrum der konservativen Orthopädie im Auslandseinsatz (Oberfeldarzt Dr. Christian Ernst, BwKrhs Ulm). Als Unfallchirurg und Orthopäde bei der Bundeswehr im Spannungsfeld zwischen Generalist und Spezialist (Oberstabsarzt Dr. Gerhard Achatz, BwKrhs Ulm). Forschungsschwerpunkte der konservativen Orthopädie am Bundeswehrkrankenhaus Ulm (Oberstabsarzt Dr. Hans- Georg Palm, BwKrhs Ulm). Die Diagnostik orthopädischer Verletzungen im Auslandseinsatz eine Domäne der Sonographie? (Flottillenarzt Dr. Falk von Lübken, BwKrhs Ulm krankheitsbedingt vertreten durch Oberstabarzt Dr. Achatz). Das bedarfsorientierte Ausbildungscurriculum für Orthopäden/ Unfallchirurgen am Beispiel des Bundeswehrkrankenhauses Ulm (Oberfeldarzt Dr. Hans-Joachim Riesner, BwKrhs Ulm). Aufgrund der auch künftig bestehenden hohen Relevanz der konservativen Orthopädie für das Fachgebiet Unfallchirurgie und Orthopädie konnte die Sitzung der Ulmer Kameraden ins- Die Referenten der Bundeswehr-Sondersitzung: (v. l.) Dr. Palm, Dr. Achatz, Dr. Riesner, Prof. Dr. Friemert, Dr. Ernst und Dr. Suda. besondere auch das Interesse ziviler Kollegen wecken und zu spannenden Diskussionen führen. Auch im kommenden Jahr möchten die Organisatoren daher eine weitere Bundeswehr- Sondersitzung anbieten. Dr. med. Hans-Georg Palm, Oberstabsarzt Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Bundeswehrkrankenhaus Ulm Bildquelle: Bundeswehrkrankenhaus Ulm Der Sanitätsdienst der Bundeswehr präsentiert sich international Innerhalb der NATO beschäftigt sich das Human Factors and Medicine Panel (HFM) mit dem Schwerpunkt der medizinischen Versorgung von Soldaten. Nachdem sich die NATO- Streitkräfte und daher auch die Bundeswehr aufgrund der vermehrten Einsätze auf die Notfallmedizin sowie die Akutversorgung der im Einsatz verwundeten Soldaten konzentriert haben, will das HFM nun die Aufmerksamkeit auch auf die Zeit danach lenken. Denn nach der Akutversorgung stellte sich nicht selten die Frage Und nun?. Im Rahmen des NATO HFM-228 Symposiums Force Sustainement: Rehabilitation, Regeneration and Prosthetics for Re- Integration to Duty in Mailand vom 15. bis 17. April 2013 wurde diese Frage anhand folgender Schwerpunkte beleuchtet: Organisatorische Aspekte der Rehabilitation bei Angehörigen der Streitkräfte, Rehabilitation orthopädisch-traumatologischer Blast-Injuries, Rehabilitation des sensorischen Systems nach einer Blast-Injury, Integration neuester Technologie in den Rehabilitationsverlauf.

35 Tagungen und Tagungsberichte 233 Primäres Ziel der Veranstaltung war es, Experten mit den entsprechenden Erfahrungen aus den verschiedenen NATO-Ländern zusammenzubringen, um durch einen intensiven Erfahrungsaustausch das Wissen zu bündeln und somit Synergieeffekte nutzen zu können. Über drei Tage hinweg wurden von den Vortragenden aus NATO-Ländern wie den USA, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Kanada und Italien sowie aus den Gastnationen wie Österreich und Russland Erfahrungen und Ergebnisse im genannten Themenumfeld vorgestellt. Viele Vorträge behandelten die rehabilitative Versorgung und Behandlung von amputationsverletzten Soldaten. Hierbei waren die Erfahrungen mit den verschiedenen prothetischen Versorgungsmöglichkeiten ein Schwerpunkt. Ein anderer Schwerpunkt war die oft langwierige Rehabilitation insbesondere von Soldaten, die Amputationen an mehreren Extremitäten gleichzeitig erlitten haben. Einen besonderen Höhepunkt bildete der Vortrag einer kanadischen Arbeitsgruppe über eine myoelektrische Oberarmprothese, die dem Prothesenträger erstmals eine sensible Rückkopplung über die Beschaffenheit der gegriffenen Gegenstände ermöglichte. Hier wurde einmal mehr deutlich, dass sich die Prothesenversorgung der im Einsatz verletzten Soldaten erheblich weiterentwickelt hat und entwickeln wird. Dies ist zum Teil sicher auch auf das oft geringe Alter der betroffenen Soldaten mit dem sich daraus ergebenden Anspruch an die Rehabilitation und Reintegration zurückzuführen. Hier kann der Sanitätsdienst sehr von den Erfahrungen der Partnerländer profitieren. Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob der prothetischen Versorgung und nachfolgenden orthopädisch-traumatologischen Rehabilitation vonseiten des Sanitätsdienstes bisher schon die angemessene Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Die fünf Teilnehmer aus der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie des Bundeswehrkrankenhauses Ulm konnten auf der Tagung mit fünf Vorträgen zum internationalen Wissensaustausch beitragen (siehe Abb.). Dabei wurde ein breites Spektrum moderner Ansätze zum Erstellen von Knochenersatz über verschiedene rehabilitative Ansätze bis hin zu eigenen Erfahrungen in der Versorgung von Bürgerkriegsverletzten aus Libyen präsentiert. Zu erwähnen ist darüber hinaus die deutsche Beteiligung auf dem Gebiet der HNO. Die nicht der NATO angehörenden Länder Österreich und Russland stellten Daten zur chirurgisch-plastischen Versorgung von Schwerstverletzten und Erfahrungen aus dem Tschetschenienkrieg vor. Der Festabend der Tagung bot einen kleinen Einblick Die Ulmer Delegation mit ihrem österreichischen Kameraden: (v. l.) Oberstabsarzt Dr. H.-G. Palm, Flottillenarzt Dr. F. von Lübken, Oberfeldarzt Dr. H.-J. Riesner, Oberleutnant-Arzt Dr. A. Suda, Oberstabsarzt S. Brill, Oberstabsarzt Dr. G. Achatz. Bildquelle: Flottillenarzt Dr. von Lübke in die italienische Kultur mit Beiträgen italienischer Opernsänger und italienischen Gaumenfreuden. Die italienischen Gastgeber verstanden es dabei, die Teilnehmer des Symposiums vor his torischer Kulisse im Zentrum Mailands mit italienischem Charme zu beeindrucken. Insgesamt bestätigt sich, dass ein Wissensaustausch unter den Nationen allen Beteiligten einen wichtigen Einblick in Teilaspekte verschafft, die selbst bisher noch nicht oder auf andere Art und Weise verfolgt wurden. Dies wird auf längere Sicht die Forschungsarbeiten und die klinischen Ergebnisse positiv beeinflussen können. Der Sanitätsdienst der Bundeswehr sollte sich daher auch zukünftig bei diesen NATO-Symposien fachlich einbringen und gleichzeitig von den Erfahrungen und Ergebnissen unserer Partnerländer profitieren. Dr. med. Falk von Lübken, Flottillenarzt Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie Bundeswehrkrankenhaus Ulm Veterinärmedizinische Fortbildung 2013 Vom 18. bis 21. Juni 2013 fand an der Sanitätsakademie der Bundeswehr in München die Veterinärmedizinische Fortbildung (AK 7301) statt. Daran nahmen aktive Sanitätsoffiziere Veterinär, die im Rahmen der öffentlich-rechtlichen Überwachung in den Überwachungsstellen und den akkreditierten Laborabteilungen Veterinärmedizin der Zentralinstitute des Sanitätsdienstes der Bundeswehr oder im Rahmen der kurativen Behandlung der Diensttiere der Bundeswehr tätig sind, teil. Aber auch Sanitätsoffiziere der Reserve aus unterschiedlichsten zivilen Tätigkeitsfeldern waren aus dem gesamten Bundesgebiet nach München angereist (Abb. 1). Diese jährlich stattfindende Fortbildung, die unter der fachlichen Leitung der Unterabteilung IV Veterinärwesen des Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr steht, ermöglicht einen aktuellen Einblick in nationale und internationale Themenschwerpunkte. Auf den tierärztlichen Fachgebieten der Lebensmittelsicherheit und des gesundheitlichen Verbraucherschutzes, des Tierschutzes sowie der Tiergesundheit waren wieder kompetente und hochkarätige Referenten gewonnen worden. Im Rahmen des Lebensmitteltages berichtete Dr. Maria Teresa da Silva Felicio aus dem Referat Biologische Gefahren der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zunächst über deren Organisation, Struktur und Aufgabenschwerpunkte (Abb. 2). Die EFSA wurde im Januar 2002 auf-

36 234 Tagungen und Tagungsberichte Abb. 1: Lehrgangsteilnehmer der diesjährigen Veterinärmedizinischen Fortbildung. Bildquelle: Sanitätsakademie der Bundeswehr grund einer Reihe von Lebensmittelkrisen in den späten 1990er Jahren eingerichtet, um als unabhängige wissenschaftliche Quelle für Beratung und Kommunikation in Bezug auf Risiken im Zusammenhang mit der Nahrungskette zu dienen. In den letzten Jahren lösten Krankheitsausbrüche, bedingt durch Lebensmittel nicht tierischer Herkunft, allen voran das im Jahr 2011 durch Sprossen verursachte, dramatische EHEC O104:H4- Ausbruchsgeschehen in Deutschland, große Besorgnis aus. Deshalb stand die durch das Gremium für biologische Gefahren der EFSA aktuell erarbeitete wissenschaftliche Bewertung von Risiken durch Pathogene in Lebensmitteln nicht tierischen Ursprungs im Fokus des Vortrags. Aus der Abteilung für Infektionsepidemiologie des Robert Koch-Institutes (RKI) stellte Dr. Mona Askar am Beispiel der akuten lebensmittelbedingten Gastroenteritis bei Kindern und Jugendlichen in Ostdeutschland im Herbst 2012 das standardi- Abb. 2: Dr. Maria Teresa da Silva Felicio von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit aus Parma. Bildquelle: Oberfeldveterinär Dr. Christiane Ernst, Kdo SanDstBw IV sierte Vorgehen bei Ausbruchsuntersuchungen, die Relevanz analytisch-epidemiologischer Studien und das vom RKI konzipierte Line-list-Werkzeug vor. Dieses Werkzeug eignet sich speziell für Ausbrüche, bei denen Expositionen anhand von Menüplänen nachvollzogen werden können. Im vorliegenden Fall konnten mit Norovirus kontaminierte, importierte Tiefkühl-Erdbeeren als auslösendes Agens identifiziert werden. Ausbruchsuntersuchungen und daraus resultierende Maßnahmen auf der Ebene der Veterinärämter wurden durch Oberfeldveterinär d. R. Dr. Sönke Steffens vom Fachdienst Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit des Kreises Ostholstein anschaulich am Beispiel einer schwedischen Busreisegruppe dargestellt. Diese war auf der Durchreise durch Schleswig-Holstein und wurde im Rahmen des EHEC O104:H4-Ausbruchsgeschehens infiziert. Dr. Anja Buschulte aus der Fachgruppe Prävention und Aufklärung lebensmittelbedingter Ausbrüche der Abteilung Biologische Sicherheit des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) trug zur Gefährdung durch den absichtlichen Eintrag von humanpathogenen Erregern in die Lebensmittelerzeugungskette vor. Dr. Ute Messelhäußer vom Labor für Lebensmittelmikrobiologie des Bayrischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) beleuchtete zum Thema Lebensmittelbedingte Übertragung von Tuberkulose ein vergessener Infektionsweg? die aktuellen Fälle der Rindertuberkulose im Allgäu und deren mögliche Auswirkung auf die Lebensmittelsicherheit. Im Rahmen eines Forschungsvorhabens wurde durch das LGL ein kombinierter mikro- und molekularbiologischer Untersuchungsgang zum Nachweis von Bakterien des Mycobacterium tuberculosis-komplexes aus den unterschiedlichsten Lebensmittelmatrices entwickelt, der zu Monitoringzwecken genutzt werden kann. Neben diesem vielfältigen und informativen Vortragsprogramm zur Lebensmittelsicherheit bildete die Exkursion in zwei Lebensmittelbetriebe im Landkreis Weilheim/ Schon gau einen weiteren Höhepunkt der Fortbildungswoche. In den Räumlichkeiten der Hochland Deutschland GmbH begrüßte der Landrat des Landkreises Weilheim/Schongau, Dr. Friedrich Zeller, die Fortbildungsteilnehmer. Werksleiter Stefan Mayer und der Qualitätsmanagementbeauftragte Reinhard Endt stellten dieses Unternehmen vor. Die Betriebsbesichtigung unter fachkundiger Füh-

37 Tagungen und Tagungsberichte 235 Abb. 3: Lehrgangsteilnehmer bei der Betriebsbesichtigung der Firma Hochland in Weilheim/Schongau. Bildquelle: Oberbootsmann Peter Hartl, Kdo SanDstBw IV rung ermöglichte einen interessanten Einblick in die Frisch- und Weißkäseproduktion und das Qualitätsmanagement des Betriebes (Abb. 3). Premium-Käsespezialitäten aus tagesfrischer Heumilch konnten bei der darauffolgenden Betriebsbesichtigung der Schönegger Käsealm verkostet werden. Sepp Krönauer, Firmengründer und Inhaber des Unternehmens, begrüßte die Tierärzte der Bundeswehr in seinem Käsereifungslager im oberbayrischen Pfaffenwinkel, das als eines der modernsten in Europa bezeichnet werden kann. Auf diesem Wege sei Veterinärdirektor Dr. Konrad Renner, Leiter Veterinäramt/ Amt für Verbraucherschutz des Landratamts Weilheim/Schongau für die hervorragende Unterstützung bei der Organisation der Exkursion nochmals herzlich gedankt. Der Einsatz von Diensttieren zur Unterstützung von Soldaten spielt im Rahmen der internationalen Konfliktbewältigung eine bedeutende Rolle. Neben der tiermedizinischen Versorgung gewinnt aufgrund der vielfältigen Einsatzszenarien auch die Ausbildungskonzeption zunehmend an Bedeutung. So stand das weitere Fortbildungsprogramm im Zeichen des Tierschutzes und der Tiergesundheit. Die Leiterin der Diensthundeklinik, Oberstabsveterinär Dr. Susanne Hartmann berichtete über die Ergebnisse der Ankaufsuntersuchungen von Diensthunden im Vergleich zu den Ausmusterungsbefunden unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Spezialisierungsarten und Rassespezifika vor. Die vergleichende Kognitionsbiologie widmet sich aktuellen Fragen der Kognition und Emotion von Tieren von einem vergleichenden und integrativen Standpunkt aus. Kognitive Fähigkeiten sind kein Alleinstellungsmerkmal des Menschen, sondern kommen bei vielen Tieren vor. Dr. Friederike Range, wissenschaftliche Leiterin des Clever Dog Lab am Messerli Forschungsinstitut der Universität Wien, ermöglichte den Lehrgangsteilnehmern einen beeindruckenden Einblick in die Lern-, Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit von Hunden. Oberfeldveterinär Dr. Franz von Rennenkampff, Leiter des Einsatz- und Ausbildungszentrums für Tragtierwesen 230, stellte neben der CH-53-verlastbaren Lufttransportbox für Trag- und Reittiere den neu entwickelten ISO-Cont-Tragtiertransporter sowie reit- und tragtierspezifische Ausrüstung vor (Abb. 4). Unter der Leitung von Oberfeldveterinär Dr. Sabine Sauer fand am Donnerstagnachmittag die Tagung des Arbeitskreises Tiermedizin der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie e. V. statt. Den Vortragsnachmittag eröffnete der Kommandeur der Sanitätsakademie, Generalarzt Dr. Norbert Weller, mit einem Überblick über die Neugliederung der Alma mater des Sanitäts diens tes. Unter den Zuhörern befanden sich auch in diesem Jahr wieder hochrangige Gäste. Unter anderem durften wir den Präsidenten der Bundestierärztekammer, Prof. Dr. Theo Mantel, den Vizepräsidenten des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Dr. Dr. Markus Schick, und Vertreter des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit begrüßen. Der weitere Nachmittag stand im Fokus der medizinischen B-Aufklärung, einem Tierseuchen-Update zur Afrikanischen Schweinepest und zum Stand der Technik zur Kontrolle von Desinfektionsverfahren. Neben Oberstabsveterinär Dr. Ilona Moßbrugger vom Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr trugen Prof. Dr. Jens Teifke vom Friedrich-Loeffler-Institut Riems und Jan Nevermann von der Firma Menno Chemie vor. Zum aktuellen Stand des Veterinärwesens und der Lebensmittelsicherheit im Kosovo und der Entwicklung seit 1999 steuerte Oberfeldveterinär d. R. Dr. Robert Wermter seine Erfahrungen aus dem laufenden EU-Twinning-Projekt zur Unterstützung der kosovarischen Lebensmittel- und Veterinärbehörde bei. Er hat als Experte die Food and Veterinary Agency in Pristina unter- Abb. 4: Luftverlastbare Lufttransportbox beim Jungfernflug mit der CH-53. In den Hauptrollen : Ulan und Nardus, zwei Haflinger des EAZ 230. Bildquelle: Oberfeldveterinär Dr. Franz von Rennenkampff, Einsatz- und Ausbildungszentrum für Tragtierwesen 230

38 236 Tagungen und Tagungsberichte stützt und das Kosovo auch im Rahmen seiner zahlreichen Auslandseinsätze intensiv kennengelernt. Durch die erforderliche Umsetzung der EU-Versuchstierrichtlinie mit dem Ziel, für eine konsequente Umsetzung des sogenannten 3 R-Prinzips (Replacement, Reduction, Refinement) zur Vermeidung, Verminderung und Verbesserung des Einsatzes von Tieren zu wissenschaftlichen Zwecken zu sorgen, wurde eine Neufassung der nationalen Tierschutzgesetzgebung notwendig. Dr. Katharina Kluge aus dem Referat Tierschutz des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz stellte die Neuerungen des Tierschutzrechts vor. Die Integration bewährter nationaler Strukturen in den neuen, durch die Richtlinie vorgegebenen, Rahmen war in diesem Hinblick als große Herausforderung anzusehen. Der Inspizient Veterinärmedizin der Bundeswehr, Oberstveterinär Dr. Leander Buchner, verabschiedete am Freitag die Lehrgangsteilnehmer mit dem Fazit: Dieses war eine rundum gelungene, hochqualitative Fachfortbildung mit hochrangigen nationalen und internationalen Vortragenden. Empfehlen Sie den Lehrgang weiter! Dr. Christiane Ernst, Oberfeldveterinär Unterabteilung IV Veterinärwesen Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr MÜNCHEN Bundeszahnärztekammer zu Gast Abb. 1: Rund 40 zivile und militärische Teilnehmer informierten sich. Am 10. Juli 2013 konnte der Inspizient Zahnmedizin der Bundeswehr, Admiralarzt Dr. Wolfgang Barth, bereits zum zweiten Mal den Vorstand der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) der höchsten Berufsvertretung aller deutschen Zahnärzte beim Sanitätsdienst begrüßen. Der Präsident der BZÄK, Dr. Peter Engel, informierte sich mit weiteren Gästen an den Standorten München und Feldkirchen. Unter den rund 40 Teilnehmern waren neben vielen hochrangigen Vertretern der zivilen Zahnärzteschaft auch zahlreiche Sanitätsstabsoffiziere (SanStOffz) Zahnarzt vertreten (Abb. 1). Der Inspekteur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, Generaloberstabsarzt Dr. Ingo Patschke, unterstrich in seiner Begrüßung die Bedeutung der engen Zusammenarbeit mit den zahnärztlichen Standesvertretern: Wir brauchen Sie als zivile Kammern. Der Zusammenschluss mit Ihnen ist sehr, sehr wichtig. Gleichzeitig zeigte er sich stolz auf den Leistungsstandard der zahnärztlichen Versorgung bei der Bundeswehr: Unsere Zahnmedizin ist hervorragend. Das betrifft nicht nur den ambulanten, sondern auch den klinischen Bereich. Auch betonte er die inzwischen gleichberechtigte Verwendung von Zahnmedizinern im gesamten Sanitätsdienst (Abb. 2). Auch die Kommandeurin der gastgebenden Sanitätsakademie der Bundeswehr, Generalarzt Dr. Erika Franke, definierte bei ihrer Begrüßung als wichtiges Ziel die kontinuierliche Weiterentwicklung des zahnärztlichen Handelns entlang den Leitlinien der Fachgesellschaften wie der Bundeszahnärztekammer. Anschließend bedankte sich Admiralarzt Dr. Barth in seinem Grußwort ebenfalls beim Präsidenten der BZÄK für die Einbindung von Zahnärzten der Bundeswehr (Abb. 3). Er stellte fest: Abb. 2: Generaloberstabsarzt Dr. Patschke bei seiner Begrüßungsansprache. Die curriculare Fortbildung in der Zahnmedizin geht nur in Verbindung mit den zahnärztlichen Standesorganisationen, den Fachgesellschaften und den Universitäten. Nachfolgend stellte der Unterabteilungsleiter Zahnmedizin im Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr, Flottenarzt Dr. Helfried Bieber, die neue Struktur und Aufgabenverteilung in seinem Fachbereich vor. Danach trug Oberfeldarzt Dr. Rentschler aus der Abteilung Führung Streitkräfte im Bundesministerium der Verteidigung zu den Verwendungsmöglichkeiten als SanStOffz vor, dabei ging er auch auf die besondere Dualität aus Sanitätsoffizier und Zahnarzt ein. Die folgenden Vorträge widmeten sich verschiedenen praktischen Aspekten der Zahnmedizin bei der Bundes-

39 Tagungen und Tagungsberichte 237 Abb. 3: Admiralarzt Dr. Barth heißt die Gäste willkommen. wehr. Neben einem reich bebilderten Überblick über die Einsätze des Sanitätsdienstes, beginnend 1985 in Tansania, ging es um die Anforderungen der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie an die zahnärztliche Erstversorgung im Einsatz. Hierbei wurde der hohe Anspruch an die Oralchirurgen und Zahnärzte im Einsatz sichtbar. Verdeutlicht wurde dies auch durch einen Bericht über die Erfahrungen als Zahnarzt bei der aktuellen EU-Mission in Mali. Der letzte Vortrag betrachtete wehrmedizinisch die Auswirkungen der Einsatzbelastung auf die orale Gesundheit im Arbeitskreis Wehrmedizin in der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Im Anschluss begrüßte der Inspekteur die Gäste auf einem Empfang in der OHG der Sanitätsakademie. Würdig ausklingen ließen die Teilnehmer den Tag dann bei einer Abendveranstaltung im Englischen Garten. Sylvia von Maltzan Oberfeldarzt Presse Sanitätsamt der Bundeswehr Bildquelle: Krahe, Stabsunteroffizier PIZ Sanitätsdienst der Bundeswehr Posterpreis auf dem 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie Wir gratulieren Oberstabsarzt Dr. med. Arnulf Willms zum Posterpreis der deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Im Rahmen der traditionsreichen 130. Jahrestagung der deutschen Gesellschaft für Chirurgie vom bis in München stellte Dr. Willms sein Poster mit dem Titel: Die Rolle der abdominellen Vakuumtherapie bei der Prävention von Dünndarmfisteln: Ein Update in einem Vortrag der aus internationalen Experten bestehenden Fachjury vor. Das Prinzip der offenen Abdominalbehandlung ist für die Militärchirurgie im höchsten Maße relevant, da es insbesondere im Auslandseinsatz in der konsequenten Anwendung des Prinzips der Damage Control Surgery (DCS) mitunter durchgeführt werden muss. Dr. Willms erläuterte stellvertretend für die Arbeitsgruppe um Oberstarzt Priv.-Doz. Dr. Schwab und Oberfeldarzt Dr. Güsgen den sogenannten Koblenzer Algorithmus zur Versorgung des Laparostomas und dessen Ergebnisse vor. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf der Prävention der Dünndarmfistel, der schwerwiegendster Komplikation des offenen Abdomens, die mit einer deutlich erhöhten Morbidität und Letalität einhergeht. Es konnte gezeigt werden, dass ein standardisiertes Vorgehen unter Verwendung eines insbesondere auch im Einsatz vorhandenen Vakuumsystems ergänzt mit einem Vicrylnetz als temporärem Inlay zur Faszienapproximierung die Risiken des Verfahrens signifikant minimieren kann. Oberstabsarzt Dr. Arnim Willms Dr. med. Christoph Güsgen, Oberfeldarzt, Ltd. Oberarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz MITTEILUNGEN AUS DER DGWMP E. V. Geburtstage Oktober 2013 Wir gratulieren zum 80. Geburtstag und älter: Dr. med. dent. Helmar Müller-Pfaff Oberstarzt a. D. Tegelbergstr. 3, Füssen Michael Witt Oberstapotheker a. D. Liegnitzstr. 1, Siegburg Dr. rer. nat. Hans-Günther Helling Oberstabsapotheker d. R. Joachim-Sahling-Weg 33, Hamburg Dr. med. vet. Kurt Maria Zrenner Ministerialrat a. D. Menzinger Str. 1, München Dr. med. Reinhold Korbanka Oberstabsarzt d. R. Robert-Koch-Str. 33, Bretten Prof. Dr. med. Ernst-Ronald Schäfer Flottillenarzt d. R. Am Kaiserholz 15, Neustadt i.h Dr. med. Rolf Kirchem Admiralarzt a. D. Franz-Rohwer-Str. 1, Neumünster Dr. med. Wolfram Wendenburg Ltd. Medizinaldirektor a. D. Karlstr. 10, Schwelm Dr. med. Ulrich Stahl Oberstarzt im BGS a. D. Weissdornweg 66, Bonn

40 238 Mitteilungen aus der DGWMP e. V. Dr. phil. Franz-Joachim Lemmens Oberstleutnant a. D. Shukowstr. 30, Leipzig Prof. Dr. med. Hans Schäfer Oberstarzt d. R. Gutrunestr. 5, Bayreuth Gerhard Johannsen Apotheker Emmastr. 252, Bremen Dr. med. Dieter Bielenberg Oberstabsarzt d. R. Theodor-Fontane-Str. 9, Oldenburg Albrecht Roesinger Oberstleutnant a. D. Hitzeler Str. 91, Köln Wir gratulieren zum 75. Geburtstag: Kristian Reissig Flottillenapotheker d. R. Evinger Str Dortmund Dr. med. dent. Hartmut Haferkamp Flottillenarzt a. D. Lainsteiner Str. 16, Kottenheim Dr. med. dent. Claus Kekow Flottillenarzt a. D. Kamphuser Weg 35, Rhauderfehn Dr. rer. nat. Roland Proßt Flottillenapotheker d. R. Bahnhofstr. 52, Fellbach Klaus-Peter Engelhardt Oberstapotheker a. D. Wiedring 26, Swisttal-Buschhoven Dr. med. dent. Bernd Merkel Admiralarzt a. D. Goethestr. 16, Wangerland-Hohenkirchen Dr. rer. nat. Heinrich Woog Oberfeldapotheker d. R. Lindenstr. 6, Laudenbach Wir gratulieren zum 70. Geburtstag: Dr. med. Axel Slopek Oberfeldarzt a. D. Quellweg 9, Berlin Prof. Dr. med. Ladislaus Szinicz Oberstarzt a. D. Kreuzweg 29, Stockdorf Dr.med. Bernhard Häfner Generalstabsarzt a. D. An der Wicke 5, Alfter-Gielsdorf Dr. med. Heinz-Peter Weibel Oberstarzt a. D. Elisabethstr. 8a, Detmold Geburtstage November 2013 Wir gratulieren zum 80. Geburtstag und älter: Frithjof Klintsch Oberstarzt a. D. Bachstr. 55, Neumünster Dr. med. dent. Joachim Scholz Oberfeldarzt d. R. Schulstr. 2, Stadtoldendorf Dr. med. Claus Weber-Höller Generalarzt a. D. Kapellenweg 8, Windhagen-Stockhausen Horst Krause Hauptmann a. D. Heineweg 9, Remagen Prim. Dr. med. Michael Kurz Oberstarzt i. R. Saalfeldner Str. 12, 5700 Zell am See/Österreich Dr. med. Günter Borchert Im Apfelgarten 24, Bonn Dr. med. Joachim Schnierstein Oberstarzt a. D. Straußpfad 10, Koblenz Prof. Dr. med. Wilfried Gusek Stabsarzt d. R. Rathsberger Str. 63, Erlangen Dr. med. dent. Klaus-Dietrich Berlin An der Quellenburg 7, Osnabrück Dr. med. Joan Marculescu Brennenhorst 12, Langenhagen Otto Gentzsch Diplomingenieur Eulenkrugstr. 92, Hamburg Dr. jur. Dr. med. Lothar Hans Schreiber Oberstabsarzt d. R. Tulpenweg 7, St.Wendel Dr. med. dent. Udo Goedecke Mozartstr. 59, Osnabrück Dr. med. Heinz Striepling Oberstabsarzt d. R. Rennplatz 14, Oldenburg Wir gratulieren zum 75. Geburtstag: Dr. med. Martin Wronka Oberfeldarzt d. R. Scheffelstr. 5, Kandel Wir gratulieren zum 70. Geburtstag: Dr. med. Bernd Eckenberg Oberstarzt d. R. Sattelhof 7, Langenhagen Dr. med. Peter Blanckenberg Oberstarzt d. R. Wacholderweg 14a, Edewecht-Wildenloh Dr. Dr. med. Birck Ravens Oberfeldarzt d. R. Stederaustr. 14, Stederdorf/Uelzen Geburtstage Dezember 2013 Wir gratulieren zum 80. Geburtstag und älter: Dr. med. vet. Benedikt Höbel Ltd. Veterinärdirektor i. R Schulstr. 26/1.Stock, Babenhausen

41 Mitteilungen aus der DGWMP e. V. 239 Dr. med. dent. Klaus Andreä Oberstabsarzt d. R. Holtenauer Str. 176, Kiel Dr. med. Ernst Müller-Troschel Admiralarzt a. D. Florinsmarkt 14, Koblenz Gerhard Luz Oberfeldapotheker d. R. Prälat-Fries-Str. 12, Triberg Prof. Dr. med. Dr. h. c. Heinz Goerke Oberstarzt d. R. Strähuberstr. 11, München Theo Wingerath Klinikreferent Bildwiesenweg 17, Michelbach a. d. Bilz Dr. med. Günther Schönfeld Generalarzt a. D. Amalienweg 42, Kirchheim Wolfgang Quentin Oberfeldapotheker a. D. Gablonzer Str. 54, Rheinbach Prof. Dr. med. Otfried Messerschmidt Oberstarzt a. D. Mortonstr. 13, München Wir gratulieren zum 75. Geburtstag: Franz Steinlechner Oberstapotheker a. D. Traundamm 12, Traunstein Heinz Jürgen Linder Oberfeldapotheker d. R. Espenstr. 36, Neuss Dr. med. Ingo Heiskel Oberfeldarzt d. R. Am Sand 3, Karben Dr. med. dent. Udo Schneider Oberstarzt d. R. Lindenhöhe 36, Durach Wir gratulieren zum 70. Geburtstag: Dr. med. dent. Peter Michael Lamers Flottillenarzt d. R. Ringstr. 325, Rastede Dr. med. vet. Klemens Scheck Oberfeldveterinär d. R. Beuteler Str. 1, Templin ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT FÜR WEHRMEDIZIN UND WEHRPHARMAZIE (ÖGWMP) Sehr geehrte Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie e. V. (DGWMP), die Jahreshauptversammlung der ÖGWMP wird vom , (18:00 Uhr) bis (14:00 Uhr) im Standortkasino in der Schwarzenberg-Kaserne in Salzburg, Stadtteil Wals-Siezenheim, stattfinden. Leitthema der Veranstaltung ist: Der sanitätsdienstliche Auslandseinsatz im D A CH Verbund. Im Namen des Präsidenten der ÖGWMP, Herrn Oberstarzt Prof. Dr. Manfred Strickner, darf ich alle Doppelmitglieder sowie interessierte Mitglieder der DGWMP recht herzlich zu dieser Veranstaltung einladen. Das Endprogramm wird unter anderem den Mitgliedern zeitgerecht zugestellt werden. Darüber hinaus kann das Programm einschließlich der Anmeldekriterien auf der Internetseite der DGWMP eingesehen werden. Günter A. Mewißen Bundesgeschäftsführer DGWMP BUCHBESPRECHUNG Martin Dilger; Thorsten Fink und Christian Rittner Rechtsmedizin interaktiv Grundlagen und Praxis 2. erweiterte und aktualisierte Auflage, Schattauer GmbH Verlag für Medizin und Naturwissenschaften, Stuttgart, 2012, ISBN , 2 DVD mit Originalabbildungen aus der rechtsmedizinischen Praxis, zahlreichen Animationen und Videoclips, 39,95 Euro Es handelt sich nicht um ein Lehrbuch im üblichen Sinn, sondern um zwei DVD, die auf allen gängigen Computer- und Fernsehschirmen betrachtet werden können. Die erste DVD (267 MB) behandelt in zwölf Kapiteln auf über 500 Seiten folgende rechtsmedizinisch relevante Themen: Leichenschau, Untersuchung von Gewaltopfern, scharfe Gewalt, stumpfe Gewalt, Brand- und Hitzeeinwirkungen, Kälteeinwirkungen, Schuss, Strom, Ersticken, natürlicher Tod, forensische Toxikologie und Tod bei Säuglingen und Kleinkindern. Der erste Click auf eine der oben genannten Kapitelüberschriften führt zu den in wenigen Schlagzeilen aufgelisteten Lernzielen. Die folgenden Doppelseiten zeigen ausgesprochen gute und instruktive Abbildungen rechts (insgesamt über 1 000!) mit klaren Beschriftungen, ergänzt durch knappe Texte auf der zugehörigen linken Seite. Wesentliche Stichworte sind im Text rot markiert. Bei den blau markierten Begriffen können durch einen

42 240 Buchbesprechung weiteren Click Erläuterungen mit Bildbeispielen geöffnet werden. So ist zum Beispiel beim blau markierten Stichwort Hirntodprotokoll ein solches in einer Originalabbildung aufzurufen. Es können auch ergänzende Abbildungen (Ausschnittvergrößerungen, andere Bildebenen, Röntgen- oder CT-Untersuchungen, mikroskopische Befunde) durch einen Click eingeblendet werden. Eindrucksvolle schematische Zeichnungen erläutern wichtige Phänomene, zum Beispiel die Wegdrückbarkeit von Totenflecken in Abhängigkeit vom Eintritt des Todes, oder zeigen unter anderem ein Beispiel zum Temperatur-Todeszeit-Bezugsmonogramm. Am Schluss eines jeden Kapitels werden auf drei bis fünf Seiten die wesentlichen Befunde und Aussagen in Stichworten zusammengefasst. Die Tafel Auf einen Blick ruft die Kernaussagen des Kapitels noch einmal in das Gedächtnis. Neben der Kapitelübersicht wird ein Such- und Hilfsprogramm angeboten, ferner der Zugang zur Slideshow (siehe unten) und ein Schnelldurchgang durch das gesamte Programm. In zwölf Checklisten sind zu den oben genannten Kapiteln die Kernaussagen gesondert und unabhängig vom Bildteil aufzurufen, sie sind textgleich mit den oben aufgeführten Kapitelschlussseiten und können in dieser Form leicht gesondert ausgedruckt werden. Ferner können dreizehn Videoclips in einem weiteren Begleitprogramm aufgerufen werden, zum Beispiel zu den Themen Wegdrückbarkeit von Totenflecken, Prüfung der Leichenstarre (Kinn, obere und untere Extremität, Fingergelenke), Auslösen des ideomuskulären Wulstes an der Skelettmuskulatur in den ersten vier Stunden postmortal durch mechanischen Reiz, Darstellung von Schussversuchen zur Erklärung der unterschiedlichen Schmauchspuren bei Einschüssen oder zur Druckwellenwirkung bei Hochgeschwindigkeitsgeschossen, verzögerte Pupillenreaktion auf Licht unter dem Einfluss von Ecstasy im direkten Vergleich zur normalen Pupillenreaktion, Funktionsweise eines Gaschromatographen in Kombination mit einem Massenspektrometer). Diese Kurzfilme vermitteln überaus anschaulich Phänomene, die in einer beziehungsweise auch mit mehreren Abbildungen nur unzureichend hätten deutlich gemacht werden können. Die zweite DVD (4,37 GB) zeigt die oben bereits angesprochene Slideshow mit den Themen Ärztliche Leichenschau, Totenflecken, Totenstarre, Untersuchung der Leiche im Detail auf über 90 Einzelabbildungen, die ausgesprochen gut beschriftet sind und die wesentlichen Befunde ergänzend erläutern. Es erscheint zweckmäßig, diese elementar wichtigen Themen zur sicheren Feststellung des Todes und zur Untersuchung von Leichen neben der auf der ersten DVD bereits enthaltene Bildfolge noch einmal gesondert anzubieten. Hervorzuheben sind die mehrfachen Hinweise auf die Bedeutung der Leichenöffnung (Autopsie, Obduktion, Sektion) zur Aufklärung der Todesart (unklarer oder nicht natürlicher Tod) zu weiterführenden polizeilichen Ermittlungen beziehungsweise zur Einstellung derselben bei der zweifelsfreien Feststellung eines natürlichen Todes. Insbesondere in den Kapiteln Natürlicher Tod und Tod bei Säuglingen und Kleinkindern wird aufgezeigt, dass die Obduktionsergebnisse oftmals bei verdächtigen Situationen am Leichenfundort zur völligen Entlastung vermeintlich Verdächtiger führen können und umgekehrt scheinbar klare natürliche Todesfälle als strafbare Handlungen erkannt und zur Ermittlung an die zuständigen Behörden weitergegeben werden können. Zielgruppe für die beiden DVD Rechtsmedizin interaktiv sind nicht nur Medizinstudenten, die sich auf ein Examen vorbereiten, sondern alle Ärzte, die sich von Berufs wegen mit der Feststellung des Todes zu befassen haben, darüber hinaus natürlich auch Juristen und Polizeibeamte, die sich beruflich mit Todesfällen und Ermittlungen in Todessachen beschäftigen müssen. Im militärischen Bereich sind besonders die Truppenärzte und die klinisch tätigen Sanitätsoffiziere angesprochen. Von militärmedizinischer Bedeutung sind die Darstellungen von Schusswunden und die Videoclips zu den ballistischen Phänomenen bei Hochgeschwindigkeitsgeschossen. Eine weite Verbreitung der beiden DVD Rechtsmedizin interaktiv ist dem hoch kompetenten Autorenteam zu wünschen, denen große Anerkennung gebührt für eine didaktisch perfekt gelungene Präsentation ihrer so wichtigen Themen. Dr. med. Reinhard Johannes Schäfer, Oberstarzt a. D. Facharzt für Pathologie Baunatal Wehrmedizinische Monatsschrift Redaktion: Oberstarzt a. D. Dr. med. Ernst-Jürgen Finke, Thorner Str. 9, München, Telefon 0 89/ , ernst.juergen.finke@online.de Herausgeber: Bundesministerium der Verteidigung, Presse- und Informationsstab. Beirat: Prof. Dr. med. H. Fassl, Lübeck; Prof. Dr. med. L.-E. Feinendegen, Jülich; Prof. Dr. med. Dr. phil. G. Jansen, Düsseldorf; Prof. Dr. med. Dr. med. h. c. H.-W. Kreysel, Bonn; Prof. Dr. med. Dr. med. dent. E. Lehnhardt, Hannover; Prof. Dr. W. Mühlbauer, München; Prof. Dr. med. K.-M. Müller, Bochum; Prof. Dr. rer. nat. Dr. med. E. Mutschler, Frankfurt; Prof. Dr. med. G. Paal, München; Oberstapotheker a. D. Dr. rer. nat. H. Paulus; Prof. Dr. med. dent. P. Raetzke, Frankfurt; Prof. Dr. rer. nat. H.-J. Roth, Tübingen; Prof. Dr. med. L. Schweiberer, München; Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Schwenzer, Tübingen; Prof. Dr. med. H.-G. Sieberth, Aachen; Prof. Dr. med. H. E. Sonntag, Heidelberg; Generalarzt Dr. med. J. Binnewies, Köln; Admiralarzt a. D. Dr. med. R. Pinnow, Glücksburg. Verlag: Beta Verlag & Marketinggesellschaft mbh, Celsiusstraße 43, Bonn, Postfach , Bonn, Telefon 02 28/ , Telefax 02 28/ , info@beta-publishing.com; Geschäftsleitung: Heike Lange, Helmar Winkel; Objektleitung: Peter C. Franz; Produktionsleitung: Renate Stieler. Satz und Litho: Susanne Hellinger, Langenfeld. Druck: Rautenberg Media & Print Verlag KG, Troisdorf. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt ins besondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Autorenhinweise können unter im Internet abgerufen werden. Alle namentlich gezeichneten Beiträge soweit sie nicht ausdrücklich mit einem * gekennzeichnet sind geben die persönlichen Ansichten der Verfasserin, des Verfassers oder der Verfasser wieder. Sie entsprechen nicht unbedingt den Auf fassungen der Redaktion oder des Bundesministeriums der Verteidigung. Manuskriptsendungen an die Redaktion erbeten. Erscheinungsweise mindestens acht mal im Jahr. Bezugs preis jährlich inkl. Porto- und Handlingkosten Inland: 35, ; Europa: 41,50; weltweit: 49,50. Einzelheft: 4,50 zzgl. Versandkosten 1,80 Inland, 4,50 Europa, 9,50 weltweit. Das Abonnement verlängert sich jeweils um 1 Jahr, falls nicht 8 Wochen vor Ablauf des Bezugsjahres gekündigt wird. Für Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie e. V. ist der Bezug der Zeitschrift im Mitgliedsbeitrag enthalten. Sanitätsoffiziere der Bundeswehr, die Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie sind, erhalten die Wehrmedizinische Monatsschrift über ihre Dienststellen.

43 Veranstaltungsvorhaben mit begleitenden Industrieausstellungen Deutsche Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie e.v. (DGWMP) SCIENTIAE HUMANITATI PATRIAE DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR WEHRMEDIZIN UND WEHRPHARMAZIE E.V. Deutsche Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie e.v. - Bundesgeschäftsstelle - Neckarstraße 2a Bonn 2013 Veranstaltung Zahnärztliche Klausurtagung, Kloster Banz - Bad Staffelstein Workshop: Differentialdiagnosen interstitieller Lungenerkrankungen mittels HR-CT, Maria Laach Allergologie - Grundkurs, Ulm Kongress der DGWMP e.v., Rostock-Warnemünde Medical Biodefense Conference 2013, München Notfallsymposium - Personal im Rettungsdienst, Wilhelmshaven 2014 Veranstaltung Zahnärztetagung im SanKdo I, Damp Jahrestagung ARCHIS, Ulm Arbeitstagung Offz im SanDst des Nordens, Damp JHV Dt. SanOA e. V., Münster CMC - Combat Medical Care Conference, Ulm Fortbildung im Rahmen der Kieler Woche, Kiel Zahnärztliche Klausurtagung, Kloster Banz - Bad Staffelstein Kongress (150 Jahre DGWMP e.v.), Berlin Besuchen Sie unseren neuen Internetauftritt: Tel.: 0228/ Fax: 0228/ bundesgeschaeftsstelle@dgwmp.de Weitere Informationen unter: Stand: Mit dem gemeinsamen Angebot der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie e. V. und der Deutschen Bahn reisen Sie entspannt und komfortabel zu den Fortbildungsveranstaltungen, Symposien und Kongressen der DGWMP e. V. 2. Klasse 99,- Euro 1. Klasse 159,- Euro DGWMP-Vorteil mit Buchungen bei der Deutschen Bahn Gerne möchten wir Sie auch auf das gemeinsame Angebot der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie e. V. und der Deutschen Bahn hinweisen. Mit der Bahn ab 99,- Euro zu Fortbildungsveranstaltungen, Symposien und Kongressen der DGWMP e. V. Dieses Angebot ist buchbar ab dem und gilt für alle Veranstaltungen der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie e. V. im Jahr Buchen Sie Ihre Reise telefonisch unter der Service-Nummer +49 (0) ** mit dem Stichwort DGWMP und halten Sie Ihre Kreditkarte zur Zahlung bereit. Ihre Preisvorteile gegenüber dem Normalpreis in der 1. und 2. Klasse*** z.b. auf der Strecke (Hin- und Rückfahrt) 1. Klasse Klasse Normalpreis Preisvorteil Normalpreis Preisvorteil Bonn Warnemünde München Warnemünde Ulm Warnemünde Hamburg Berlin Die Deutsche Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie e. V. und die Deutsche Bahn wünschen Ihnen eine gute Reise! * Vorausbuchungsfrist mindestens 3 Tage. Mit Zugbindung und Verkauf, solange der Vorrat reicht. Umtausch und Erstattung vor dem 1. Geltungstag 15,- 1, ab dem 1. Geltungstag ausgeschlossen. Gegen einen Aufpreis von 30,- 1 sind innerhalb Deutschlands auch vollflexible Fahrkarten (ohne Zugbindung) erhältlich. ** Die Hotline ist Montag bis Samstag von 7:00-22:00 Uhr erreichbar, die Telefonkosten betragen unabhängig von der Dauer des Gesprächs aus dem deutschen Festnetz 20 Cent und maximal 60 Cent aus den Mobilfunknetzen. *** Preisänderungen vorbehalten. Angaben ohne Gewähr. Sollten Sie zu diesem Angebot weitere Fragen haben, können Sie sich gerne jederzeit an die Bundesgeschäftsstelle der DGWMP e. V. wenden: Tel Weitere Informationen unter:

44 Deutsche Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie e.v., Bereichsgruppe Nord 44. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin & Wehrpharmazie e.v Oktober 2013, Rostock-Warnemünde Yachthafenresidenz Hohe Düne Militärmedizin Prävention - Kuration Tagungspräsident Dr. med. Sven Andresen, Flottenarzt Wissenschaftliche Leitung Dr. med. Hans-Ulrich Holtherm, Oberstarzt Prof. Dr. med. Peter Schuff-Werner, Oberfeldarzt d.r. Anmeldung wissenschaftl. Vorträge und Poster bei: Jahreskongress2013Warnemuende@dgwmp.de Tel.: 0381 / (Deadline: 30. Juni 2013) Weitere Informationen / Anmeldung zum Kongress: Mit freundlicher Unterstützung von: SCIENTIAE HUMANITATI PATRIAE DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR WEHRMEDIZIN UND WEHRPHARMAZIE E.V.

Prävention posttraumatischer Belastung bei jungen brandverletzten Kindern: Erste Ergebnisse einer randomisiert-kontrollierten Studie

Prävention posttraumatischer Belastung bei jungen brandverletzten Kindern: Erste Ergebnisse einer randomisiert-kontrollierten Studie Prävention posttraumatischer Belastung bei jungen brandverletzten Kindern: Erste Ergebnisse einer randomisiert-kontrollierten Studie M.Sc. Ann-Christin Haag CCMH Symposium 26.01.2017 Einleitung Ca. 80%

Mehr

PSYCHISCHE STÖRUNGEN BEI SOLDATEN DER BUNDESWEHR DIE ROLLE DER INANSPRUCHNAHME VON HILFE UND BARRIERS TO CARE

PSYCHISCHE STÖRUNGEN BEI SOLDATEN DER BUNDESWEHR DIE ROLLE DER INANSPRUCHNAHME VON HILFE UND BARRIERS TO CARE PSYCHISCHE STÖRUNGEN BEI SOLDATEN DER BUNDESWEHR DIE ROLLE DER INANSPRUCHNAHME VON HILFE UND BARRIERS TO CARE Dr. Sebastian Trautmann Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie Technische Universität

Mehr

Funktionsfähigkeit Emotionale Funktionen

Funktionsfähigkeit Emotionale Funktionen Emotionale Funktionen: SCREENING Die Erhebung ist nicht durchführbar, wenn möglicherweise sprachliche Verständigungsprobleme bei Personen mit Migrationshintergrund bestehen. Durchführung der Screening-Erhebung:

Mehr

Einfluss viszeraler osteopathischer Interventionen bei Kindern mit funktionellen Bauchschmerzen : Eine experimentelle Pilotstudie

Einfluss viszeraler osteopathischer Interventionen bei Kindern mit funktionellen Bauchschmerzen : Eine experimentelle Pilotstudie Einfluss viszeraler osteopathischer Interventionen bei Kindern mit funktionellen Bauchschmerzen : Eine experimentelle Pilotstudie Abschlussarbeit zur Erlangung des Titels: Bachelor of Science vorgelegt

Mehr

Psychische Auffälligkeiten von traumatisierten Kindern. und Jugendlichen in der psychotherapeutischen Praxis

Psychische Auffälligkeiten von traumatisierten Kindern. und Jugendlichen in der psychotherapeutischen Praxis Psychische Auffälligkeiten von traumatisierten Kindern und Jugendlichen in der psychotherapeutischen Praxis > Inauguraldissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität

Mehr

Eike Fittig, Johannes Schweizer & Udo Rudolph Technische Universität Chemnitz/ Klinikum Chemnitz. Dezember 2005

Eike Fittig, Johannes Schweizer & Udo Rudolph Technische Universität Chemnitz/ Klinikum Chemnitz. Dezember 2005 Lebenszufriedenheit bei chronischen Erkrankungen: Zum wechselseitigen Einfluss von Strategien der Krankheitsbewältigung, Depression und sozialer Unterstützung Technische Universität Chemnitz/ Klinikum

Mehr

Zusammenhang der Bewertung des Burnout Risikos im Maslach Burnout Inventory und der Ausprägung in der AVEM Risikogruppe B

Zusammenhang der Bewertung des Burnout Risikos im Maslach Burnout Inventory und der Ausprägung in der AVEM Risikogruppe B Zusammenhang der Bewertung des Burnout Risikos im Maslach Burnout Inventory und der Ausprägung in der AVEM Risikogruppe B Beatrice Thielmann 1, Maryna Iakymenko 1, Igor Zavgorodnij 2, Katrin Bessert 1,

Mehr

Psychische Traumafolgestörungen in Einsatzorganisationen

Psychische Traumafolgestörungen in Einsatzorganisationen Psychische Traumafolgestörungen in Einsatzorganisationen Dagmar Arndt Fachtagung Organisationsprofile, Gesundheit und Engagement im Einsatzwesen 26. und 27. Juni, Magdeburg Psychotraumatologischer Kontext

Mehr

Grundbedingungen nach Jaspers (1965)

Grundbedingungen nach Jaspers (1965) Inhaltsübersicht -Allgemeine Überlegungen -Nomenklatur psychoreaktiver Störungen -Akute Belastungsreaktion -Posttraumatische Belastungsstörung -Anpassungsstörungen -Sonstige psychopathologische Syndrome

Mehr

Psychische Unfallfolgen

Psychische Unfallfolgen ZNS-BASt-Sicherheitskonferenz 8./9. Oktober 2015, Bergisch Gladbach Psychische Unfallfolgen Dr. Claudia Evers Bundesanstalt für Straßenwesen Inhalt Hintergrund Ziel der Studie Vorgehen Ergebnisse Fazit

Mehr

Ergebnisse der 2014 neu durchgeführten Behandlungen im Psychotherapieteam

Ergebnisse der 2014 neu durchgeführten Behandlungen im Psychotherapieteam Ergebnisse der 2014 neu durchgeführten Behandlungen im Psychotherapieteam Das Psychotherapieteam kooperiert mit der Universität Zürich, um eine externe Qualitätssicherung und Evaluation der Behandlungen

Mehr

Trendanalyse zu Burnout bei Studierenden

Trendanalyse zu Burnout bei Studierenden Franziska Wörfel, Katrin Lohmann, Burkhard Gusy Trendanalyse zu Burnout bei Studierenden Hintergrund Seit Einführung der neuen Studiengänge mehren sich die Beschwerden über psychische Belastungen bei Studierenden.

Mehr

Inhaltsverzeichnis. Bibliografische Informationen digitalisiert durch

Inhaltsverzeichnis. Bibliografische Informationen  digitalisiert durch IX Inhaltsverzeichnis Zur Bedeutung interkultureller Aspekte in der Medizin - eine Einführung Fritz A. Muthny, Isaac Bermejo 1 Faszination vs. Bedrohung - die zwei Seiten der interkulturellen Begegnung

Mehr

Schon leichte seelische Probleme können Leben verkürzen

Schon leichte seelische Probleme können Leben verkürzen DGPM rät, psychischem Stress vorzubeugen Schon leichte seelische Probleme können Leben verkürzen Berlin (29. August 2012) Seelische Nöte gefährden die Gesundheit weit stärker als bisher bekannt. Selbst

Mehr

Modul Psychische Gesundheit (Bella-Studie)

Modul Psychische Gesundheit (Bella-Studie) U. Ravens-Sieberer, N. Wille, S. Bettge, M. Erhart Modul Psychische Gesundheit (Bella-Studie) Korrespondenzadresse: Ulrike Ravens-Sieberer Robert Koch - Institut Seestraße 13353 Berlin bella-studie@rki.de

Mehr

Wann Traumatherapie bei Flüchtlingskindern? Dipl. Psych. Dr. Tanos Freiha Vortrag in Brixen

Wann Traumatherapie bei Flüchtlingskindern? Dipl. Psych. Dr. Tanos Freiha Vortrag in Brixen Wann Traumatherapie bei Flüchtlingskindern? Dipl. Psych. Dr. Tanos Freiha Vortrag in Brixen 25.03.2016 Wann Traumatherapie bei Flüchtlingskindern? Einleitung Ausgangslage Psychisches Trauma Traumawirkung

Mehr

Evaluierung von Anti-Stress Programmen innerhalb der SKEI Gewerkschaft Ergebnisse der Pilot-Studie

Evaluierung von Anti-Stress Programmen innerhalb der SKEI Gewerkschaft Ergebnisse der Pilot-Studie Evaluierung von Anti-Stress Programmen innerhalb der SKEI Gewerkschaft Ergebnisse der Pilot-Studie Dr. Paulino Jiménez Mag. a Anita Dunkl Mag. a Simona Šarotar Žižek Dr. Borut Milfelner Dr.Alexandra Pisnik-Korda

Mehr

Evaluation zur Wirkung der Ausstellung Dämonen und Neuronen auf die Stigma-Ausprägung

Evaluation zur Wirkung der Ausstellung Dämonen und Neuronen auf die Stigma-Ausprägung Evaluation zur Wirkung der Ausstellung Dämonen und Neuronen auf die Stigma-Ausprägung Fundierte und wirksame Anti-Stigma Arbeit ist eines der wichtigsten Ziele der Eckhard Busch Stiftung Köln. Daher bestand

Mehr

Der lange Schatten der Kindheit

Der lange Schatten der Kindheit KatHO NRW Aachen Köln Münster Paderborn Der lange Schatten der Kindheit Ergebnisse einer wissenschaftlichen Studie mit erwachsenen Kindern psychisch erkrankter Eltern Vortrag auf der Jahrestagung 2017

Mehr

Teil I: Offenes Beispiel

Teil I: Offenes Beispiel Methodenlehreklausur 1/98 1 Teil I: Offenes Beispiel Sander, J. & Endermann, M. (1997). Psychotherapie bei Menschen mit geistiger Behinderung im institutionellen Rahmen: Merkmale von Therapeuten und ihren

Mehr

Belastende Lebensereignisse bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Schmerzen

Belastende Lebensereignisse bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Schmerzen Belastende Lebensereignisse bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Schmerzen Hintergrund und Erfassung 9. Dattelner Kinderschmerztage Referentin: Florentina Flack Recklinghausen, 17. März 2017 Belastende

Mehr

Verleihung des BKK Innovationspreises Gesundheit 2016 Armut und Gesundheit am 13. September 2017 in Frankfurt a. M.

Verleihung des BKK Innovationspreises Gesundheit 2016 Armut und Gesundheit am 13. September 2017 in Frankfurt a. M. Verleihung des BKK Innovationspreises Gesundheit 2016 Armut und Gesundheit am 13. September 2017 in Frankfurt a. M. 1. Preisträger: Tanja Krause Thema: Gesundheit Behinderung Teilhabe. Soziale Ungleichheit

Mehr

Ärztliche Psychotherapie für bestimmte Patientengruppen

Ärztliche Psychotherapie für bestimmte Patientengruppen 98 6 Stellenwert der Ärztlichen Psychotherapie für spezielle psychotherapeutische Verfahren sollte grundsätzliche ärztliche Fähigkeit werden. Das bedingt, die wichtigen, auch neueren Verfahren (nicht nur

Mehr

PSNV in der Leitstelle

PSNV in der Leitstelle MR Dr. med. Ralph Kipke, Leiter Aus- und Fortbildung Rettungsdienst Brand- und Katastrophenschutzamt Abteilung Rettungsdienst IRLS IRLS : Leitstellenbereich Was ist PSNV-E? Können Leitstellendisponenten

Mehr

Traumagefahr bei verunfallten Kleinkindern rechtzeitig erkennen

Traumagefahr bei verunfallten Kleinkindern rechtzeitig erkennen Unfälle traumatisieren auch Kleinkinder Traumagefahr bei verunfallten Kleinkindern rechtzeitig erkennen Zürich, Schweiz (23. September 2013) - Auch Kleinkinder leiden nach einem schweren Unfall an posttraumatischen

Mehr

Das Intensivtagebuch als Instrument der Angehörigenarbeit auf der Intensivstation

Das Intensivtagebuch als Instrument der Angehörigenarbeit auf der Intensivstation Das Intensivtagebuch als Instrument der Angehörigenarbeit auf der Intensivstation Ein Vorher-Nachher-Vergleich auf einer neurochirurgischen Intensivstation der Charité Universitätsmedizin Berlin Stellen

Mehr

kontrolliert wurden. Es erfolgte zudem kein Ausschluss einer sekundären Genese der Eisenüberladung. Erhöhte Ferritinkonzentrationen wurden in dieser S

kontrolliert wurden. Es erfolgte zudem kein Ausschluss einer sekundären Genese der Eisenüberladung. Erhöhte Ferritinkonzentrationen wurden in dieser S 5.8 Zusammenfassung Auf der Grundlage der dargestellten Ergebnisse dieser Studie erscheint die laborchemische Bestimmung der Transferrinsättigung zur Abklärung einer unklaren Lebererkrankung und Verdacht

Mehr

Die Messung episodischer Gedächtnisleistungen bei Patienten mit PTBS

Die Messung episodischer Gedächtnisleistungen bei Patienten mit PTBS Die Messung episodischer Gedächtnisleistungen bei Patienten mit PTBS von Lisa Dietrich und Katharina Kleimt am 09.07.2014 FAKULTÄT FÜR KLINISCHE PSYCHOLOGIE Vorstellung der Masterarbeitsthemen Inhaltsverzeichnis

Mehr

Trennung & Scheidung und Psychische Störungen: Epidemiologische Ergebnisse Reiner Bastine, 2006

Trennung & Scheidung und Psychische Störungen: Epidemiologische Ergebnisse Reiner Bastine, 2006 Trennung & Scheidung und Psychische Störungen: Epidemiologische Ergebnisse Reiner Bastine, 2006 Prof. Dr. Reiner Bastine Psychologisches Institut der Universität Heidelberg & Heidelberger Institut für

Mehr

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, INNOVATION ABER SICHER. Prof. Dr. med. Heinrich Iro, Prof. Dr. med. Wolfgang Steiner, EINLADUNG

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, INNOVATION ABER SICHER. Prof. Dr. med. Heinrich Iro, Prof. Dr. med. Wolfgang Steiner, EINLADUNG 12. Jahrestagung Deutsche Akademie für Samstag, 11. Mai und Sonntag, 12. Mai 2013 Anmeldung von Zentralen Kursen zur Fort- und Weiterbildung durch Dozenten: 1. September bis 30. November 2012 ausschließlich

Mehr

Der Zusammenhang zwischen funktionellem Status und Krankheitseinsicht nach Schädel- Hirn-Trauma: Eine Längsschnittstudie

Der Zusammenhang zwischen funktionellem Status und Krankheitseinsicht nach Schädel- Hirn-Trauma: Eine Längsschnittstudie Der Zusammenhang zwischen funktionellem Status und Krankheitseinsicht nach Schädel- Hirn-Trauma: Eine Längsschnittstudie Michael Schönberger, Ph.D, Dipl.-Psych. Jennie Ponsford, Adam McKay, Dana Wong,

Mehr

Seelische Gesundheit in der Kindheit und Adoleszenz

Seelische Gesundheit in der Kindheit und Adoleszenz Seelische Gesundheit in der Kindheit und Adoleszenz Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Forschungssektion Child Public Health Auszug aus dem Vortrag in Stade am 09.10.2013 1 Public Health Relevanz In

Mehr

Daten bestätigen Bedeutung einer frühen Behandlung von Patienten mit Multipler Sklerose (MS)

Daten bestätigen Bedeutung einer frühen Behandlung von Patienten mit Multipler Sklerose (MS) Europäischer Multiple-Sklerose-Kongress ECTRIMS: Daten bestätigen Bedeutung einer frühen Behandlung von Patienten mit Multipler Sklerose (MS) - Studienergebnisse belegen kognitive Funktionseinschränkungen

Mehr

PROBASE: Große deutsche Studie zum Prostatakrebs-Screening. PROBASE Große deutsche Studie zum Prostatakrebs-Screening

PROBASE: Große deutsche Studie zum Prostatakrebs-Screening. PROBASE Große deutsche Studie zum Prostatakrebs-Screening PROBASE Große deutsche Studie zum Prostatakrebs-Screening Dresden (27. September 2013) Ziel der PROBASE-Studie (Risk-adapted prostate cancer early detection study based on a baseline PSA value in young

Mehr

Diagnostik und Behandlung psychischer Erkrankungen nach schweren Arbeitsunfällen

Diagnostik und Behandlung psychischer Erkrankungen nach schweren Arbeitsunfällen Diagnostik und Behandlung psychischer Erkrankungen nach schweren Arbeitsunfällen 08.05.2014 BFW Leipzig Priv.-Doz. Dr. Olaf Schulte-Herbrüggen Psychiatrische Universitätsklinik der Charité im Sankt Hedwig-Krankenhaus

Mehr

Depression, Burnout. und stationäre ärztliche Versorgung von Erkrankten. Burnout I Depression Volkskrankheit Nr. 1? 1. Oktober 2014, Braunschweig

Depression, Burnout. und stationäre ärztliche Versorgung von Erkrankten. Burnout I Depression Volkskrankheit Nr. 1? 1. Oktober 2014, Braunschweig Burnout I Depression Volkskrankheit Nr. 1? 1. Oktober 2014, Braunschweig Depression, Burnout und stationäre ärztliche Versorgung von Erkrankten Privatdozent Dr. med. Alexander Diehl M.A. Arzt für Psychiatrie

Mehr

Gewalterfahrungen und Trauma bei Flüchtlingen

Gewalterfahrungen und Trauma bei Flüchtlingen Gewalterfahrungen und Trauma bei Flüchtlingen Dr. med. Barbara Wolff Frankfurter Arbeitskreis Trauma und Exil e. V. Gewalterfahrung und Trauma Durch die Erlebnisse im Heimatland und auf der Flucht leidet

Mehr

Psychometrische Kriterien der deutschsprachigen Version des Cardiff Wound Impact Schedule / CWIS

Psychometrische Kriterien der deutschsprachigen Version des Cardiff Wound Impact Schedule / CWIS Psychometrische Kriterien der deutschsprachigen Version des Cardiff Wound Impact Schedule / CWIS Eva-Maria Panfil 12, Christine Halbig 2, Herbert Mayer 3 1 Institut für Angewandte Pflegewissenschaft IPW-FHS,

Mehr

Chronisch kranke Kinder und Jugendliche Bedürfnisse und Krankheitsbewältigung

Chronisch kranke Kinder und Jugendliche Bedürfnisse und Krankheitsbewältigung Chronisch kranke Kinder und Jugendliche Bedürfnisse und Krankheitsbewältigung Mag. Carolin Talaska Was bedeutet eigentlich chronisch krank? Vom altgriechischen Begriff chrónios = langwierig, zögernd Langsam

Mehr

Langzeitverlauf posttraumatischer Belastungsreaktionen bei ehemals politisch Inhaftierten der DDR.

Langzeitverlauf posttraumatischer Belastungsreaktionen bei ehemals politisch Inhaftierten der DDR. Langzeitverlauf posttraumatischer Belastungsreaktionen bei ehemals politisch Inhaftierten der DDR. Ergebnisse einer 15-Jahre Follow-Up-Studie Matthias Schützwohl TU Dresden Klinik und Poliklinik für Psychiatrie

Mehr

Thema: Gefährdungsbeurteilung für den Einsatzdienst. der Feuerwehren und des Rettungsdienstes

Thema: Gefährdungsbeurteilung für den Einsatzdienst. der Feuerwehren und des Rettungsdienstes Thema: für den Einsatzdienst der Feuerwehren und des Rettungsdienstes Referent: Axel Strang, Fachberater für Psychotraumatologie (DIPT) Deutsches Institut für Psychotraumatologie, Berufsfeuerwehr Köln

Mehr

Epidemiologie der spezifischen Phobien

Epidemiologie der spezifischen Phobien Geisteswissenschaft Marcel Maier Epidemiologie der spezifischen Phobien Studienarbeit - Review Artikel - (benotete Seminararbeit) Epidemiologie der Spezifischen Phobien erstellt von Marcel Maier (SS 2005)

Mehr

Missbrauch und Life - events

Missbrauch und Life - events Missbrauch und Life - events Gertrude Bogyi, Petra Sackl-Pammer, Sabine Völkl-Kernstock Curriculumdirektion Humanmedizin Medizinische Missbrauch und Life events Missbrauch an Kindern und Jugendlichen kann

Mehr

Was ist ein belastendes Ereignis? Wenn Helden Hilfe brauchen. Top Ten der belastenden Einsätze. Belastender Einsatz. Kommandantenfortbildung 2012

Was ist ein belastendes Ereignis? Wenn Helden Hilfe brauchen. Top Ten der belastenden Einsätze. Belastender Einsatz. Kommandantenfortbildung 2012 Wenn Helden Hilfe brauchen Peers im NÖ Feuerwehrwesen erstellt von: BI Dr. Gerald Gruber Vorsitzender ARBA Psychologische Betreuung Was ist ein belastendes Ereignis? Jedes Ereignis mit so starker Einwirkung

Mehr

Sucht und Trauma. Die schwarzen Brüder

Sucht und Trauma. Die schwarzen Brüder Update Sucht interdisziplinär KSSG 3. Februar 2011 Sucht und Trauma. Die schwarzen Brüder Dr. med. Thomas Maier Chefarzt Akutpsychiatrie, Sucht- und Psychotherapie St. Gallische Psychiatrische Dienste

Mehr

Verhaltensmedizinische Schulung von Fibromyalgiepatienten

Verhaltensmedizinische Schulung von Fibromyalgiepatienten Universität Bremen Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation Deutsche Rentenversicherung Rheumaklinik Bad Wildungen Verhaltensmedizinische Schulung von Fibromyalgiepatienten M. Lange, F. Petermann

Mehr

Amoklauf Ein Auslöser für Traumata und psychische Störungen am Beispiel des Zuger Attentats

Amoklauf Ein Auslöser für Traumata und psychische Störungen am Beispiel des Zuger Attentats Amoklauf Ein Auslöser für Traumata und psychische Störungen am Beispiel des Zuger Attentats Maturaarbeitspräsentation von Tamara Pfäffli Brücker Betreuungsperson Frau Jeannette Wick Inhaltsverzeichnis

Mehr

Der Zusammenhang zwischen Trauma und Sucht die besondere Rolle von Emotionen und Stress

Der Zusammenhang zwischen Trauma und Sucht die besondere Rolle von Emotionen und Stress Der Zusammenhang zwischen Trauma und Sucht die besondere Rolle von Emotionen und Stress Julia Holl und Sebastian Wolff Arbeitseinheit Klinische Psychologie und Psychotherapie, Universität Heidelberg, Deutschland

Mehr

Prädiktoren der Medikamenten-Adhärenz bei Patienten mit depressiven Störungen

Prädiktoren der Medikamenten-Adhärenz bei Patienten mit depressiven Störungen Prädiktoren der Medikamenten-Adhärenz bei Patienten mit depressiven Störungen Glattacker, M., Heyduck, K. & Meffert, C. Abteilung Qualitätsmanagement und Sozialmedizin (Direktor: Prof. Dr. W.H. Jäckel)

Mehr

Psychologische Faktoren im Krankheitsverlauf. Myelomtage Heidelberg Patiententag

Psychologische Faktoren im Krankheitsverlauf. Myelomtage Heidelberg Patiententag Psychologische Faktoren im Krankheitsverlauf Myelomtage Heidelberg Patiententag 30.09.2012 Dagmar Tönnessen Medizinische Klinik V Universitätsklinik Heidelberg Überblick > Psychoonkologie > Forschungsschwerpunkte:

Mehr

Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr Das Psychosoziale Netzwerk der Bundeswehr

Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr Das Psychosoziale Netzwerk der Bundeswehr Das Psychosoziale Netzwerk der Bundeswehr 1 Gliederung 1. Psychosoziale Unterstützung 2. Arbeitsethik 3. Aufgaben und Ziele 4. Institutionen im PSN 5. Partner des PSN 6. Das PSN am Standort - Beispiele

Mehr

Gesellschaftliche Trends und Erziehungsverantwortung: Andreas Mattenschlager, Diplom-Psychologe

Gesellschaftliche Trends und Erziehungsverantwortung: Andreas Mattenschlager, Diplom-Psychologe Gesellschaftliche Trends und Erziehungsverantwortung: Trauma und Flüchtlinge Workshop: Trauma und Flüchtlinge Andreas Mattenschlager, Diplom-Psychologe Psychologische Familien- und Lebensberatung Caritas

Mehr

XII. Befunde der Heidelberger Krebsstudien

XII. Befunde der Heidelberger Krebsstudien ... XII. Befunde der Heidelberger Krebsstudien ZURÜCK ZUR FRAGE: BEEINFLUSSEN PSYCHOSOZIALE FAKTOREN DEN KRANKHEITSVERLAUF BEI KREBSPATIENTEN? Im Jahre 1985 publizierten B. R. Cassileth et al. im New England

Mehr

Universität Bremen Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation. Deutsche Rentenversicherung Rheumaklinik Bad Wildungen

Universität Bremen Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation. Deutsche Rentenversicherung Rheumaklinik Bad Wildungen Universität Bremen Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation Deutsche Rentenversicherung Rheumaklinik Bad Wildungen Verhaltensmedizinische Schulung von Fibromyalgiepatienten M. Lange, F. Petermann

Mehr

Kurs Portfolio - Inhouse-Seminare werden auf den Bedarf Ihres Unternehmens zugeschnitten und methodisch und didaktisch abwechslungsreich vermittelt.

Kurs Portfolio - Inhouse-Seminare werden auf den Bedarf Ihres Unternehmens zugeschnitten und methodisch und didaktisch abwechslungsreich vermittelt. Kurs Portfolio - Inhouse-Seminare werden auf den Bedarf Ihres Unternehmens zugeschnitten und methodisch und didaktisch abwechslungsreich vermittelt. Anke Schiwy www.reset4life.de Inhalt Stressmanagement

Mehr

Zielsetzung des Projektes

Zielsetzung des Projektes Förderung: Die Optimierung der allgemeinmedizinischen Depressionsbehandlung durch die Einbeziehung von Patienten in den medizinischen Entscheidungsprozess A. Loh, N. Giersdorf, M. Härter Universitätsklinikum

Mehr

Mutabor Therapeutische Tagesstätte am Stemmerhof. Evaluation von Behandlungseffekten

Mutabor Therapeutische Tagesstätte am Stemmerhof. Evaluation von Behandlungseffekten Dr. Barbara Baur (Dipl.-Psych.) Wissenschaftliche Beratung und Evaluation XXXXXXXXXXX XXXXX XXXXXXX Tel.: XXX-XXXXXXXX Email: XXXXXX@lXXXXX.XXX Mutabor Therapeutische Tagesstätte am Stemmerhof Evaluation

Mehr

Online-Befragung zum. Burn-out-Syndrom. Online-Befragung zum Burn-out-Syndrom

Online-Befragung zum. Burn-out-Syndrom. Online-Befragung zum Burn-out-Syndrom Online-Befragung zum Burn-out-Syndrom Online-Befragung zum Ergebnisse und Schlussfolgerungen Burn-out-Syndrom Definition von Burnout charakteristischer Erschöpfungszustand mit folgenden drei Symptomen:

Mehr

Früher Einsatz sichert protektive Wirkung von Tiotropium

Früher Einsatz sichert protektive Wirkung von Tiotropium Früher Einsatz sichert protektive Wirkung von Tiotropium Mannheim (19. März 2009) Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) hat große Auswirkungen auf die Lebensqualität der betroffenen Patienten.

Mehr

Transgenerationale Weitergabe von traumatischen Beziehungserfahrungen -

Transgenerationale Weitergabe von traumatischen Beziehungserfahrungen - Transgenerationale Weitergabe von traumatischen Beziehungserfahrungen - Psychosoziale Belastung, soziale Unterstützung und kognitive Entwicklung im ersten Lebensjahr TRANS-GEN Köhler-Dauner, F.; Kolassa,

Mehr

EMDR und Biofeedback in der Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen

EMDR und Biofeedback in der Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen EMDR und Biofeedback in der Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen EMDR und Biofeedback in der Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen Ein neuropsychotherapeutisches Behandlungsprogramm

Mehr

Belastung und Bewältigung traumatischer Bilder bei Einsatzkräften. Lehrstuhl für Pastoraltheologie Univ.-Prof. Dr. Matthias Sellmann (RUB)

Belastung und Bewältigung traumatischer Bilder bei Einsatzkräften. Lehrstuhl für Pastoraltheologie Univ.-Prof. Dr. Matthias Sellmann (RUB) Belastung und Bewältigung traumatischer Bilder bei Einsatzkräften Lehrstuhl für Pastoraltheologie Univ.-Prof. Dr. Matthias Sellmann (RUB) Vortrag: Dr. med. Georg Driesch, Münster 2 1 3 4 1. prä-traumatisch

Mehr

Onkologische Schulung

Onkologische Schulung Onkologische Schulung Workshop Fachtagung Patientenschulung Erkner 2011 Konzept und Manual Curriculum der DRV Autoren: C. Derra, H. Schäfer Reha-Zentrum Bad Mergentheim der n, Klinik Taubertal Reha-Zentrum

Mehr

DID eine Herausforderung für alle Beteiligten. Mainz, den 25.Nov Referentin: Dr. med. Brigitte Bosse

DID eine Herausforderung für alle Beteiligten. Mainz, den 25.Nov Referentin: Dr. med. Brigitte Bosse DID eine Herausforderung für alle Beteiligten Mainz, den 25.Nov. 2015 Referentin: Dr. med. Brigitte Bosse Man sieht nur was man weiß Strukturelle Dissoziation Strukturelle Dissoziation nach Nijenhuis Primäre

Mehr

Prävention von Mobbing in Krankenhäusern Ergebnisse einer Feldstudie

Prävention von Mobbing in Krankenhäusern Ergebnisse einer Feldstudie Prävention von Mobbing in Krankenhäusern Ergebnisse einer Feldstudie Visselhövede 06.07.2007 Dipl.-Psych. Susanne Roscher Fachbereich Psychologie Arbeitsbereich Arbeits-, Betriebs- und Umweltpsychologie

Mehr

Auf in eine neue Welt wenn Migration von Angst & Depression begleitet wird. Dr. med. Janis Brakowski Psychiatrische Universitätsklinik Zürich

Auf in eine neue Welt wenn Migration von Angst & Depression begleitet wird. Dr. med. Janis Brakowski Psychiatrische Universitätsklinik Zürich Auf in eine neue Welt wenn Migration von Angst & Depression begleitet wird Dr. med. Janis Brakowski Psychiatrische Universitätsklinik Zürich Was können Sie heute erwarten? Einführung in zentrale Aspekte

Mehr

Demenz Ein Thema, das alle betrifft

Demenz Ein Thema, das alle betrifft Demenz Ein Thema, das alle betrifft Wann hat meine Frau Geburtstag? Wie heißt meine Tochter? Was wollte ich noch erledigen? Was geschieht nur mit mir? Demenz Ein Leben lang fi t bleiben, körperlich wie

Mehr

- Selbstkonzept und Selbstwirksamkeit bei arbeitslosen AkademikerInnen -

- Selbstkonzept und Selbstwirksamkeit bei arbeitslosen AkademikerInnen - - Selbstkonzept und Selbstwirksamkeit bei arbeitslosen AkademikerInnen - Eine Evaluierungsstudie zum Einfluss der Trainingsmaßnahme Job-Coaching auf personale Variablen von arbeitssuchenden AkademikerInnen

Mehr

Familienberatung bei elterlichen Krebserkrankung

Familienberatung bei elterlichen Krebserkrankung Familienberatung bei elterlichen Krebserkrankung Dr. phil. Corinne Urech Leitende Psychologin Gyn. Sozialmedizin und Psychosomatik Dr. phil. Corinne Urech 3 Hintergrund der Studie - Zahlen Mehr als 35`000

Mehr

Die Selbstbeurteilung als Methode zur Erfassung der Kommunikationsfähigkeit bei Aphasie

Die Selbstbeurteilung als Methode zur Erfassung der Kommunikationsfähigkeit bei Aphasie Die Selbstbeurteilung als Methode zur Erfassung der Kommunikationsfähigkeit bei Aphasie Aktuelle Situation in der Aphasiediagnostik Verfahren beurteilen meist die Störungsebene; Bereiche Aktivität und

Mehr

Sport, Fitness und Metabolisches Syndrom epidemiologische Zusammenhänge

Sport, Fitness und Metabolisches Syndrom epidemiologische Zusammenhänge Beiträge zur Lehre und Forschung im Sport 189 Klaus Bonadt Sport, Fitness und Metabolisches Syndrom epidemiologische Zusammenhänge 5 Inhaltsverzeichnis Vorwort... 9 I. Theorie und Grundlagen... 11 1 Einführung...

Mehr

gefördert von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

gefördert von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Neues aus der Resilienzforschung Dipl.-Psych. Lisa Lyssenko Abteilung für Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie Institut für Psychologie Universität Freiburg gefördert von der Bundeszentrale für

Mehr

Psychosoziale Belastungen vor einem Schwangerschaftsabbruch bei fetalem pathologischem Befund sowie im Verlauf von vier und zwölf Monaten danach

Psychosoziale Belastungen vor einem Schwangerschaftsabbruch bei fetalem pathologischem Befund sowie im Verlauf von vier und zwölf Monaten danach Medizinische Fakultät, Psychosoziale Medizin und Entwicklungsneurowissenschaften, FG Angewandte Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie Psychosoziale Belastungen vor einem Schwangerschaftsabbruch

Mehr

Studie bestätigt Wirksamkeit von Neurodoron

Studie bestätigt Wirksamkeit von Neurodoron Studie bestätigt Wirksamkeit von Neurodoron Schwäbisch Gmünd (12. August 2010) - Neurodoron von Weleda ist ein sehr gut wirksames und verträgliches Arzneimittel bei der Behandlung von Patienten, die stressbedingt

Mehr

fortgeschrittenem Lungenemphysem

fortgeschrittenem Lungenemphysem PneumRx Coils: Neue randomisierte klinische Studien bestätigen wiederholt positive Ergebnisse bei Pa PneumRx Coils Neue randomisierte klinische Studien bestätigen wiederholt positive Ergebnisse bei Patienten

Mehr

Was wird aus Versicherten mit abgelehntem Reha-Antrag?

Was wird aus Versicherten mit abgelehntem Reha-Antrag? Rehabilitationswissenschaftliches Seminar Würzburg 2016 Was wird aus Versicherten mit abgelehntem Reha-Antrag? Ruth Deck Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie Universität Lübeck Mögliche Probleme:

Mehr

Die Prävalenz traumatischer Erfahrungen, Posttraumatischer Belastungsstörung und Dissoziation bei Prostituierten

Die Prävalenz traumatischer Erfahrungen, Posttraumatischer Belastungsstörung und Dissoziation bei Prostituierten Sybille Zumbeck Die Prävalenz traumatischer Erfahrungen, Posttraumatischer Belastungsstörung und Dissoziation bei Prostituierten Eine explorative Studie Verlag Dr. Kovac Inhaltsverzeichnis 1 EINLEITUNG

Mehr

Was ist Komplizierte Trauer? Aeternitas - Service - Reihe: Trauer

Was ist Komplizierte Trauer? Aeternitas - Service - Reihe: Trauer Was ist Komplizierte Trauer? Aeternitas - Service - Reihe: Trauer Gliederung Ein Syndrom oder viele unterschiedliche? Ein Definitionsversuch Unterscheidungsmerkmale Ein diagnostischer Vorschlag Häufigkeit

Mehr

Posttraumatische Belastungsstörungen und andere Folgen nach Patientenübergriffen. Ergebnisse der Studie

Posttraumatische Belastungsstörungen und andere Folgen nach Patientenübergriffen. Ergebnisse der Studie Posttraumatische Belastungsstörungen und andere Folgen nach Patientenübergriffen Ergebnisse der Studie Dirk Richter Westfälische Klinik Münster Landschaftsverband Westfalen-Lippe Klaus Berger Institut

Mehr

TRAUMAHILFE NETZWERK SCHWABEN AUGSBURG. Umgang mit Trauma in der Asylarbeit Basisinformationen Maria Johanna Fath 2015 Prof.Dr.

TRAUMAHILFE NETZWERK SCHWABEN AUGSBURG. Umgang mit Trauma in der Asylarbeit Basisinformationen Maria Johanna Fath 2015 Prof.Dr. TRAUMAHILFE AUGSBURG NETZWERK SCHWABEN Umgang mit Trauma in der Asylarbeit Basisinformationen 2015 Maria Johanna Fath 2015 Prof.Dr.Andrea Kerres 0 Definition - Trauma Trauma (griechisch) = Verletzung Allgemein

Mehr

Gefährdungsbarometer Studie Ergebnisüberblick

Gefährdungsbarometer Studie Ergebnisüberblick Gefährdungsbarometer Studie 2017 Ergebnisüberblick Datum 07.10.2016 Projektleitung Lisa Zimathies, M. Sc. Psychologie Dr. Julia Hapkemeyer, Dipl.-Psych. Dipl.-Psych. icole Scheibner EO Institut GmbH Charitéstraße

Mehr

Achtsamkeit zur Stressbewältigung

Achtsamkeit zur Stressbewältigung Achtsamkeit zur Stressbewältigung Haarig, F., Winkler, D., Graubner, M., Sipos, L., & Mühlig, S. (2016). Achtsamkeit zur Stressbewältigung. Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie,

Mehr

Einleitung. Lebensqualität. Psychosomatik. Lebensqualität bei Contergangeschädigten Kruse et al. Abschlussbericht Bundesstudie 2012

Einleitung. Lebensqualität. Psychosomatik. Lebensqualität bei Contergangeschädigten Kruse et al. Abschlussbericht Bundesstudie 2012 Psychosomatik Lebensqualität und psychische Begleiterkrankungen Prof. Dr. med. Christian Albus Einleitung Niethard, Marquardt und Eltze, 1994; Edworthy et al. 1999; Nippert et al., 2002; Kennelly et al.,

Mehr

Arbeiten trotz Krankheit

Arbeiten trotz Krankheit Arbeiten trotz Krankheit Wie verbreitet ist Präsentismus in Deutschland? Wer krank zur Arbeit geht, nimmt eine Verschlechterung seines Gesundheitszustandes in Kauf, hat ein größeres Fehler- und Unfallrisiko

Mehr

Tiergestützte Therapie in der Sozialen Arbeit Der heilsame Prozess in der Mensch-Tier-Interaktion

Tiergestützte Therapie in der Sozialen Arbeit Der heilsame Prozess in der Mensch-Tier-Interaktion Geisteswissenschaft Sonja Doepke Tiergestützte Therapie in der Sozialen Arbeit Der heilsame Prozess in der Mensch-Tier-Interaktion Diplomarbeit Diplomarbeit zur Abschlußprüfung im Fachbereich Sozialwesen

Mehr

Vorschulische Sprachstandserhebungen in Berliner Kindertagesstätten: Eine vergleichende Untersuchung

Vorschulische Sprachstandserhebungen in Berliner Kindertagesstätten: Eine vergleichende Untersuchung Spektrum Patholinguistik 7 (2014) 133 138 Vorschulische Sprachstandserhebungen in Berliner Kindertagesstätten: Eine vergleichende Untersuchung Stefanie Düsterhöft, Maria Trüggelmann & Kerstin Richter 1

Mehr

Traumatische Erfahrungen, Posttraumatische Belastungsstörungen und kardiovaskuläre Erkrankungen

Traumatische Erfahrungen, Posttraumatische Belastungsstörungen und kardiovaskuläre Erkrankungen Traumatische Erfahrungen, Posttraumatische Belastungsstörungen und kardiovaskuläre Erkrankungen PD Dr. Heide Glaesmer Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, AG Psychotraumatologie

Mehr

Posttraumatische Störungen bei Migrantinnen und Migranten

Posttraumatische Störungen bei Migrantinnen und Migranten Symposium Migration und Medizin Kantonsspital Baden 25. Februar 2016 Posttraumatische Störungen bei Prof. Dr. med. Urs Hepp Chefarzt Psychiatrie & Psychotherapie Psychiatrische Dienste Aargau AG (PDAG)

Mehr

Finanzielle Auswirkungen einer Krebserkrankung x Forschungsmethoden und Konzepte aus gesundheitsökonomischer Perspektive

Finanzielle Auswirkungen einer Krebserkrankung x Forschungsmethoden und Konzepte aus gesundheitsökonomischer Perspektive Universität Bielefeld Fakultät für Gesundheitswissenschaften Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement Finanzielle Auswirkungen einer Krebserkrankung x Forschungsmethoden und Konzepte aus gesundheitsökonomischer

Mehr

Hilfe für Helfer. SvE. Stressverarbeitung nach belastenden Einsätzen

Hilfe für Helfer. SvE. Stressverarbeitung nach belastenden Einsätzen SvE Stressverarbeitung nach belastenden Einsätzen FEUERWEHR FEUERWEHR FEUERWEHR FEUERWEHR RETTUNG RETTUNG RETTUNG RETTUNG GENDARMERIE GENDARMERIE GENDARMERIE GENDARMERIE POLIZEI POLIZEI POLIZEI POLIZEI

Mehr

Informations- und Wissensstand der Mütter von Kindern mit angeborenem Herzfehler

Informations- und Wissensstand der Mütter von Kindern mit angeborenem Herzfehler Informations- und Wissensstand der Mütter von Kindern mit angeborenem Herzfehler A Löbel 1, U Grosser 2, A Wessel 2, S Geyer 1 1 Medizinische Soziologie, Medizinische Hochschule Hannover 2 Pädiatrische

Mehr

Wirksamkeit von medizinisch-beruflich orientierter Rehabilitation (MBOR) in der klinischen Praxis F. Zinram, A. Kobelt & M.

Wirksamkeit von medizinisch-beruflich orientierter Rehabilitation (MBOR) in der klinischen Praxis F. Zinram, A. Kobelt & M. Wirksamkeit von medizinisch-beruflich orientierter Rehabilitation (MBOR) in der klinischen Praxis F. Zinram, A. Kobelt & M. Bassler DGPM-Jahrestagung Potsdam, 18.03.2016 Stufenmodell von MBOR-Leistungen

Mehr

Effektivere Informationssuche im WWW

Effektivere Informationssuche im WWW Effektivere Informationssuche im WWW Christopher Schwarz, BSc Psychologie Ubiquitous Knowledge Processing Lab AG Organisations- und Wirtschaftspsychologie Prof. Dr. Iryna Gurevych Prof. Dr. Nina Keith

Mehr

Kann Informationstechnologie den Versorgungsalltag in der ländlichen ambulanten Versorgung optimieren? Beispiel OSA (Obstruktive-Schlaf-Apnoe)

Kann Informationstechnologie den Versorgungsalltag in der ländlichen ambulanten Versorgung optimieren? Beispiel OSA (Obstruktive-Schlaf-Apnoe) Kann Informationstechnologie den Versorgungsalltag in der ländlichen ambulanten Versorgung optimieren? Beispiel OSA (Obstruktive-Schlaf-Apnoe) Fakten 25% der Deutschen leiden unter Schlafstörungen 11%

Mehr

Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen

Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen Fachtagung 17.09.2008, Luzern Alles too much! Stress, Psychische Gesundheit, Früherkennung und Frühintervention in Schulen Barbara Fäh, Hochschule für

Mehr

Ergebnisse der testpsychologischen Untersuchungen für das zweite Halbjahr 2013

Ergebnisse der testpsychologischen Untersuchungen für das zweite Halbjahr 2013 Ergebnisse der testpsychologischen Untersuchungen für das zweite Halbjahr 2013 Hintergrund: Seit 2012 führen wir zu Beginn und zum Ende der Behandlung bei allen Patienten eine testpsychologische Untersuchung

Mehr

Charles Figley, 1989

Charles Figley, 1989 Posttraumatische Symptombildung in Familien und systemtherapeutische Lösungswege Traumatischer Stress Post-traumatische Interaktion Typologien familiärer Traumatisierung Systemtherapeutische Lösungswege

Mehr

Vorhofflimmern geht mit Depressionen einher

Vorhofflimmern geht mit Depressionen einher Studie empfiehlt Screening Vorhofflimmern geht mit Depressionen einher Münster (26. Juni 2013) - Viele Patienten mit paroxysmalem Vorhofflimmern leiden an Depressionen, Schlafstörungen und sind körperlich

Mehr