Eckernförder Bucht mit Flachgründen
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- Margarete Grosse
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1 Ostsee, VSG Eckernförder Bucht mit Flachgründen 1 Eckernförder Bucht mit Flachgründen In Kürze: Typ: EU VS Gebiet DE Andere Ausweisungen: HELCOM BSPA 173, IBA DE004, FFH DE Lage: nördliche Kieler Bucht, westliche Ostsee Größe: ha, davon ha marin Meldung durch: S-H Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Meldung am: Schutzgebiet seit: Schutzgüter: International bedeutsames Rastund Überwinterungsgebiet für Wasservögel, insbesondere Meeresenten (Eiderente, Reiherente, Trauerente, Schellente, Eisente). R a s t v o g e l H a u b e n t a u c h e r i m Flachwasserbereich. Gebietsspezifische Maßnahmen: nein Gebietsbeschreibung 1 Das Vogelschutzgebiet mit einer Größe von ha umfasst das Küstengebiet zwischen Eckernförde und Strande sowie die vorgelagerten Flachwasserzonen. Weite Bereiche des Vogelschutzgebietes sind außerdem als FFH-Gebiet (FFH DE ) gemeldet worden. Die flachen Küstengewässer sind bedeutendes Rast- und Überwinterungsgebiet für Meeresenten wie u.a. Eider-, Reiher- und Schellente. Des Weiteren tritt im Bereich der Flachgewässer der Haubentaucher als Rastvogel auf. Die Eckernförder Bucht zählt zu den international bedeutendsten Rastgebieten für Wasservögel im Bereich der westlichen Ostsee und der Beltsee. Regelmäßig rasten hier über Wasservögel. Zusammen mit den übrigen Ostseegebieten (Flensburger Förde, Schlei, Östliche Kieler Bucht, Ostsee östlich Wagrien und Brodtener Ufer) hat sie existenzielle Abb. 1: Eiderenten sind die häufigsten Überwinterungsgäste in der Eckernförder Bucht. Foto Andreas Trepte, Bedeutung als Überwinterungsgebiet für Meeresenten. Übergreifendes Schutzziel ist die Erhaltung der außerordentlich hohen Bedeutung der Küstengewässer im internationalen Vogelzuggeschehen als Rast- und Überwinterungsgebiet für Meeresenten und den Haubentaucher. Zur Erhaltung möglichst unzerschnittener Räume soll das Gebiet von Windkraftanlagen und Hochspannungsleitungen weitgehend freigehalten werden. Schutzgüter Von besonderer Bedeutung sind die Rastbestände von Eiderente (Somateria mollissima, Ind. lt. Standarddatenblatt 2 ), Haubentaucher (Podiceps cristatus, 5000 Ind.), Reiherente (Athya fuligula, Ind.) und Schellente (Bucephala clangula, 4600 Ind.). Außerdem überwintern im Gebiet Eisenten (4000 Ind.), und Trauerenten (8000 Ind.). 1 s
2 Ostsee, VSG Eckernförder Bucht mit Flachgründen 2 Eiderente (Somateria mollissima) (Rote Liste D Vorwarn; SH gefährdet, Ostsee potentiell gefährdet, EU VS RL 063 Anh. II u. III, Bonner Konvention, Bern Konvention, AEWA ) Die westliche Ostsee ist das Hauptüberwinterungsgebiet der Eiderenten in der Ostsee (Markones and Garthe, 2009; Skov et al., 2011), wo sie zwischen November und Mai rasten (Mendel et al., 2008). Sie halten sich bevorzugt im Flachwasserbereich mit weniger als 5 m Tiefe auf, wo sie sich überwiegend von Islandmuscheln, Miesmuscheln und, Sandklaffmuscheln ernähren (Meissner und Bräger 1990 in Mendel et al. 2008). (Christensen, 2008) führt die in den letzten Jahren abnehmenden Gelegegrößen und Körpergewichte der Eiderweibchen darauf zurück, daß sich ihre Nahrungsbasis merklich verschlechtert hat, sodaß ihre körperliche Fitness suboptimal ist. Der Abschuss männlicher Eiderenten während der Brutperiode vermindert ebenfalls den Bruterfolg. Die Gesamtpopulation des Baltic/Waddensea flyways zeigt starke strukturelle Veränderungen, die ebenfalls auf mangelnde Rekrutierung hinweisen (Ekroos et al., 2012). Haubentaucher (Podiceps cristatus) Rote Liste Europa, D, Nds,. SH, Dt. Wattenmeer (genannt aber nicht gefährdet); Rote Liste M-V gefährdet, Dt. Ostsee (Int. Verantwortung), Bern Konvention Die Eckernförder Bucht ist eines der wenigen Gebiete in der westlichen Ostsee, wo Haubentaucher im Winter relative hohe Dichten erreichen (vgl. Sonntag, 2009). Haubentaucher ertauchen Fische (insbesondere Grundeln, aber auch Heringe bis 10 cm Länge) und kleine Wirbellose in bis zu 5 m Tiefe. (Mendel et al., 2008). Reiherente (Aythya fuligula) Reiherenten sind, von Osten und Norden kommend, erst im 18. Jahrhunder nach Mitteleuropa und dehnen ihr Areal weiter nach Westen aus. Das wichtigste Überwinterungsgebiet der im Sommer auf Seen und Fließgewässern anzutreffenden Reiherente ist die westliche Ostsee, vorwiegend die flachen Lagunen, Flussmündungen und Flachbänke zwischen Dänemark und Deutschland. Sie sind wahrscheinllich Nahrungsopportunisten und können bis zu 14 m tief tauchen. Schellente (Bucephala clangula) Schellenten sind in Nord- und Mitteleuropa weit verbreitete Brutvögel, die auf Gewässern des Binnenlandes und auf geschützten Meeresbuchten überwintern. In Deutschland brüten Schellenten nur vereinzelt in Ostholstein, in Mecklenburg, Brandenburg und in der Oberlausitz 3. Ihre Nahrung (Krebsen, Garnelen, Schnecken und Muscheln) ertauchen Schellenten in bis zu 8 m Tiefe 4. Eisente (Clangula hyernalis) (Rote Liste D Ostsee (Int. Verantwortung), EU VS RL 063 Anh. II, Bonner Konvention, Bern Konvention, AEWA) Flugzählungen zeigen, daß der äußere Bereich und insbesondere die Flachgründe des Vogelschutzgebietes im Winterhalbjahr bedeutende Dichten überwinternder Eisenten aufweisen (Sonntag, 2009; Sonntag et al., 2007). Eisenten gründeln bevorzugt auf sandigem Grund (Sonntag, 2009) nach benthischen Mollusken und insbesondere im Frühjahr nach Heringslaich. Sie bevorzugen Gewässer mit m Tiefe (Skov et al., 2011). Trauerente (Melanitta nigra) (Rote Liste D Nord- und Ostsee (Int. Verantwortung), EU VS RL 065 Anh. II und III, Bonner Konvention, Bern Konvention, AEWA ) Außer zwischen Juni und September ist die Trauerente zu jeder Jahreszeit im Bereich des Vogelschutzgebiets zu finden (Sonntag, 2009; Sonntag et al., 2006). Trauerenten können bis zu 30 m tief tauchen, und ernähren sich wahrscheinlich opportunistisch vom Muschelbestand. Sie erbeuten Muscheln, am häufigsten Herzmuscheln, Miesmuscheln und Islandmuscheln, mit einer Schalenlänge bis zu 3 cm aus sandigem Substrat in bis zu 20 m Tiefe (Mendel et al., 2008)
3 Ostsee, VSG Eckernförder Bucht mit Flachgründen 3 Schutzstatus des Gebietes Das EU Vogelschutzgebiet Eckernförder Bucht mit Flachgründen besteht mit der Meldung an die Europäische Kommission seit Es gibt bislang keine gebietsspezifischen Schutzmaßnahmen. Schleswig-Holstein strebt an, Maßnahmen über Managementpläne zu konkretisieren (Landesregierung Schleswig- Holstein, 2012). Es gilt eine freiwillige Vereinbarung (Nr. 3) der S-H Landesregierung mit dem Landessportverband Schleswig-Holstein (undatiert). Allgemein besteht der nach EU Vogelschutzrichtlinie (1979, kodifizierte Fassung 2009) vorgesehene Schutz (umgesetzt nach 33 des Bundesnaturschutzgesetzes in Verbindung mit 24 Abs. 1 LNatschG). Maßnahmen, Veränderungen oder Störungen sind unzulässig, wenn sie zu erheblichen Beeinträchtigungen des Gebietes in seinen für die Erhaltungsziele maßgeblichen Bestandteilen führen können ( 28 und 29 LNatSchG). Die erforderliche Prüfung der Verträglichkeit von Plänen und Projekten mit den Erhaltungszielen erfolgt nach 25 LNatschG (2010). Die o. g. allgemeinen Bestimmungen des gesetzlichen Schutzes gelten nicht, soweit ein sonstiger gleichwertiger Schutz besteht ( 29 Abs. 2 Satz 7 LNatSchG). Die fischereiwirtschaftliche Bodennutzung im Rahmen der guten fachlichen Praxis gilt in der Regel nicht als Verstoß gegen das Verbot des 33 Abs. 1 Satz 1 BNatSchG ( 24 Abs. 1 LNatschG). Erhaltungsziele 5 Übergreifendes Ziel ist Erhaltung der Küstengewässer mit außerordentlich hoher Bedeutung im internationalen Vogelzuggeschehen als Rast- und Überwinterungsgebiet für Meeresenten, hier insbesondere Eiderenten, sowie Reiher- und Schellenten und Haubentaucher. Weiterhin Erhaltung von unzerschnittenen Räumen im Gebiet, die weitgehend frei von vertikalen Fremdstrukturen wie z.b. Stromleitungen und Windkraftanlagen sind. Für die Rastvögel sollen insbesondere erhalten werden: störungsarme Rast- und Überwinterungsgebiete für Meeres- und Tauchenten, sowie für den Haubentaucher in küstennahen und küstenfernen Flachwasserbereichen (vom ), Muschelbänke und eine artenreiche Wirbellosenfauna als wesentliche Nahrungsgrundlage für Meeres- und Tauchenten Eine hohe Wasserqualität und -klarheit mit reichen Kleinfischbeständen als Nahrungsgrundlage für den Haubentaucher. Derzeitiger ökologischer Zustand Der Gesamtzustand der Küstengewässer im FFH Gebiet wurde gemäß den Kriterien der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) als aktuell unbefriedigend, bzw. im Küstenbereich als mäßig bewertet (Voß et al., 2010). Die WRRL Parameter Makrophyten, Makrozoobenthos und Phytoplankton wurden im Bereich des FFH Gebietes als mäßig, gut, bzw. mäßig bewertet (BMLP, 2011). Die Winterrastbestände der Eiderenten in der westlichen Ostsee sind seit etwa Mitte der 1990er Jahre stark abnehmend (Mendel et al., 2008; Skov et al., 2011). Dies beruht bei Eiderenten auf einer Halbierung der absoluten Zahl an Wintergästen in der Ostsee bei gleichzeitiger Erhöhung der Konzentration von Rastvögeln im Bereich der Kieler Bucht-Kleiner Belt (Skov et al., 2011). Haubentaucher sind in Mitteleuropa weit verbreitete Brut- und Jahresvögel, die nur in Mecklenburg-Vorpommern als gefährdet gelten (Mendel et al., 2008). Die Flachgründe der westlichen Ostsee sind insbesondere in eisreichen Wintern bedeutsam für die Winterrastbestände, die von zugefrorenen Seen und Lagunen der östlichen Meeresbereiche auf eisfreie Gebiete weiter westlich ausweichen (Durinck et al., 1994). Die langfristige Bestandsentwicklung ist mit einer Zunahme von jährlich 2.5 % positiv, was auf die überwiegend milden Winter zurückgeführt wird (Mendel et al., 2008). Dem steht eine regionale Abnahme der NW-Europäischen Population um wahrscheinlich 27 % seit gegenüber; es 5 s.
4 Ostsee, VSG Eckernförder Bucht mit Flachgründen 4 gibt jedoch Datenlücken und Unsicherheiten weil Haubentaucher alle Arten von Gewässern zum Überwintern nutzen solange keine Eisbedeckung ist (Skov et al., 2011). Die Winterpopulation der Reiherente im Ostseeraum stieg seit um 50 % auf Individuen, entsprechend dem Populationswachstum der NW-Europäischen Population (Skov et al., 2011). Gleichzeitig verlagerten sich die Hauptüberwinterungsgebiete aus den Boddengewässern Ost nach Norden (Dänemark und Süd- und Ostschweden). Der Winterbestand der Schellente im Ostseeraum wird auf derzeit Individuen geschätzt, entsprechend einer Steigerung von 41.5 % im Vergleich zu (Skov et al., 2011). Die globale Klimaerwärmung führt zu einer Verkleinerung und Nordverlagerung des Verbreitungsgebietes (Huntley et al., 2007) und des Überwinterungsgebietes (Skov et al., 2011). Der Überwinterungsbestand in Schleswig- Holstein sank entsprechend von 8600 auf 7400 Schellenten (Skov et al., 2011). Die Winter-Populationen von Eisente und Trauerente in der Ostsee haben seit um 65 bzw. 48 % abgenommen, wobei gleichzeitig eine Nordverlagerung der Hauptwinterungsgebiete stattfand (Skov et al., 2011). (Skov et al., 2011) nennen Eiderente, Haubentaucher, Schellente, Eisente, und Trauerente unter den Arten, welche höchste Priorität für ostseeweite Erhaltungsmaßnahmen haben. Empfindlichkeit der Schutzgüter gegenüber Belastungen Fischerei, Schiffsverkehr, Bauwerke, Sand- und Kiesabbau, Eutrophierung, Schadstoffbelastung, Müll, Tourismus, militärische Aktivitäten und Jagd haben direkte und indirekte Wirkungen auf das Vorkommen und die Artzusammensetzung der Seevögel (BMLP, 2011). Qualitativ wird dabei insgesamt ein schlechter Zustand aller Arten angenommen (Beispiele Seetaucher, Eiderente, Eisente, Trauerente, Samtente, Mittelsäger), mit teilweisen Verbesserungen (z.b. für Ohrentaucher und Kormorane, Sonntag und Garthe )). Seevögel reagieren direkt und indirekt auf Ökosystemveränderungen infolge der Klimaerwärmung. Für muschelfressende Enten sind besonders Veränderungen des Nahrungsangebotes verursacht durch die Brutfallrate der Miesmuschelbänke und anderer Muscheln entscheidend (Mendel et al., 2008). Habitatzerstörung für Meeresenten kann auch durch Sedimentabbau oder andere Baumaßnahmen im Wasser verursacht sein (Mendel et al., 2008; Skov et al., 2011).. Möglicherweise könnten bislang unbemerkte Veränderungen der Muschelpopulationen, insbesondere auch der Miesmuschelpopulationen zum Rückgang der Meerentenbestände beigetragen haben. Die durch Schleppnetzfischerei gefährdeten Islandmuscheln sind allerdings im küstennahen Flachwasser geschützt (2008). Insbesondere Meer- und Tauchenten, z. B. Eiderenten und Schellenten, als auch andere tauchende Arten wie z. B. Haubentaucher sind besonders empfindlich gegenüber Stellnetzen im Flachwasserbereich. Sie verfangen sich beim Tauchen nach Nahrung in den Maschen der Netze (Mendel et al., 2008). Dabei bevorzugen sowohl die Vögel als auch die Fischer oft dieselben Flachwasserbereiche (Skov et al., 2011). Problematisch ist, daß sowohl die Stellnetznichte als auch die Rastvogeldichte in dem Wintermonaten am höchsten ist (Sonntag, 2009). Auch das Gründeln der Enten nach Heringslaich führt zu unmittelbaren Konflikten führt (Mendel et al., 2008). 6
5 Ostsee, VSG Eckernförder Bucht mit Flachgründen 5 Nutzungen/Belastungen/Gefährdungen Die Auswertung des Standdartdatenbogens 7 und ergänzende Recherchen zeigen, daß stationäre Fischerei, Berufsschifffahrt, Wassersport und Wasserverschmutzung auf 100 % der Fläche negativen Einfluß haben. Aber auch Segelflug, Paragliden und Leichtflugzeuge haben einen negativen Einfluss auf 10 % der Fläche. Stationäre Nutzungen, sowie näherungsweise die fischereiliche Nutzung im Gebiet sind in Anhang 4D und E dargestellt. Berufsschifffahrt Eckernförde hat einen kommunalen Hafen, den die örtlichen Fischer nutzen. Daneben gibt es Güterumschlag, vornehmlich Getreide. Abb. 2: Verwundbarkeit von Seevögeln in der westlichen Ostsee gegenüber Stellnetzen im November-Dezember. Quelle Sonntag et al. 2012, Ausschnitt aus Karte in Anhang 4A). (Sonntag et al., 2012) ermittelten die saisonale Verwundbarkeit der jeweils vorhandenen Seevögel gegenüber der lokalen Stellnetzfischerei. Leider decken die Zählungen die Eckernföder Bucht nur teilweise ab. Die hohe Verwundbarkeit der Vögel im Winter im gesamten Monitoringbereich wird jedoch deutlich (vgl. Abb. 2). Hinzu kommen potentiell direkte Störungen am Rastplatz durch Schiffsverkehr und touristische Nutzungen durch Wassersportler (Mendel et al., 2008), und großräumige Schallereignisse beispielsweise durch militärische Nutzung, Fluglärm (Sonntag et al., 2007), seismische Untersuchungen. Rastende Meeresenten sind außerdem besonders empfindlich gegenüber Verölung als Folge von Schiffsverkehr oder -unglücken (Mendel et al., 2008). Kontaminierte benthische Nahrung führt zu hoher Schwermetallkontamination des Vogelmuskelfleisches (Kalisińska and Salicki, 2010). Fischerei Die stationäre Fischerei hat starken negativen Einfluss (lt. Standarddatenblatt). In der Eckernförder Bucht arbeiten 10 Fahrzeuge mit Stellnetzen von max. 50 km Länge auf 30 km Küstenlänge, vorwiegend in den küstennahen Bereichen zwischen Olpenitz und Dänisch Nienhof sowie dem Mittelgrund (30 km ausgebrachte Netzlänge). Von zwei weiteren liegen keine Angaben vor (Müller 2012). Auf die Südküste, also im Schutzgebiet entfallen 6 km Stellnetze und etwa 3 km Netze werden auf dem Mittelgrund ausgebracht (Müller, 2012, s.a. Anhang 5 in Steckbrief FFH Eckernförder Bucht). Jeder Angler kann seit 1. Juli 2012 einen Urlaubsfischereischein erwerben, unabhängig vom Wohnsitz 8. Es werden Angeltouren vom Eckernförder Stadthafen aus angeboten. Küstenschutz Einige wenige Molen und Buhnen säumen das Ufer. Der Einfluss im VSG-Gebiet wird eher als gering eingeschätzt. Militärübungen Im Tiefwasserhafen bei Luisenberg liegen Schiffe der Bundesmarine. Mittlerweile sind sämtliche U-Boote der deutschen Marine hier stationiert. In Eckernförde auf dem Gelände der PDF/LFischG_DVO blob=publicationfile.pdf
6 Ostsee, VSG Eckernförder Bucht mit Flachgründen 6 vormaligen Torpedoversuchsanstalt hat auch die Erprobungsstelle 71 für Schiffe und Marinewaffen ihren Sitz. In der Eckernförder Bucht, im Sperr- und Warngebiet nördlich des FFH-Gebietes, sowie im Übungsgebiet, finden regelmäßig Marineübungen statt. Tourismus Die Eckernförder Bucht ist ein beliebtes Segelrevier. Der Stoller Grund ist beliebtes Regattagebiet auch für internationale Wettfahrten. Der Segelsport findet hier in all seinen Varianten wie Fahrtensegeln, Wanderfahrten, Tourensegeln, Ankern, statt. Funsportarten wie Surfen und Kitesurfen, Jugendsegeln, Regatten und Regattatraining aller Klassen und Arten, einschließlich traditioneller Fahrten werden durchgeführt. Der Regattasport findet von Ostern bis Oktober wöchentlich statt. Das Gebiet wird von 35 Segelvereinen mit ca Mitgliedern genutzt. Dazu kommen die nicht organisierten Segler und die internationalen Gäste aus dem Ostseeraum (Freiwillige Vereinbarung (3)). Für Yachten gibt es eine Marina im Stadthafen und einen Segelclub. Weitere wassersportliche Aktivitäten sind Surfen, Katamaransegeln und Kitesurfen, Tauchen, Kanufahren und Kajaken, Entlang der Bucht wird an drei Standorten in geringem Umfang Modellsegelflug betrieben (Nordwind, Neustein). Andere Nutzungen Jagd Die Jagd auf Wasservögel (Arten Annex II VS RL) ist in Deutschland nicht generell verboten. Sämtliche Enten-, Gänse- und Schwanarten (Anatidae), Säger (Mergus L.), Möwen (Larus) und Haubentaucher unterliegen dem Bundesjagdrecht, soweit sie nicht durch das Bundesnaturschutzgesetz ( 30) geschützt sind. In Schleswig-Holstein wurden 2009/10 knapp Gänse und Enten gejagd, davon 91% Stockenten, außerdem Bläßhühner ( ), Reiher-, Krick- und Pfeifenten (jagdbar zwischen 1.10 und 15.1., MLUR, 2010). Spieß-, Berg-, Reiher-, Tafel-, Samt- und Trauerenten haben ganzjährig Schonzeit. In Dänemark wurden zwischen 1999 und 2004 jährlich etwa Berg- und Eiderenten erlegt (Mendel et al., 2008), sowie 9000 Eisenten. Parallel mit den Bestandsabnahmen ging die Zahl der geschossenen Eiderenten in den letzten Jahren auf zurück, welche nahezu ausschließlich in Dänemark geschossen werden (soweit Zahlen verfügbar) (Skov et al., 2011). Die Zahl der geschossenen Eisenten sank auf Tiere. Aquakultur Vor Surendorf gibt es eine Aquakultur von Coastal Research und Management (CRM) für Forschungs- und gewerbliche Zwecke. Es w rd Zuckertang (Laminaria sac gezogen. Konflikte mit Schutzgütern im Gebiet Grundsätzlich sind alle Teile des Vogelschutzgebietes in der Eckernförder Bucht mit weniger als m Tiefe potentielle Konfliktgebiete der tauchenden Meeresenten mit ausgelegten Stellnetzen (Tauchtiefe bis etwa 20 m, 6 m Höhe des Grundstellnetzes, nach Sonntag, 2009). Dies gilt vor allem in den Wintermonaten. Angrenzend an das Vogelschutzgebiet gibt es mehrere militärische Übungsgebiete (Sperrgebiet und Warngebiet). Außerdem sind große Flächen einschließlich des Mittelgrundes als U-Boot Übungsgebiet ausgewiesen. Die mit der militärischen Nutzung einhergehende Belastung durch den emittierten Lärm, die Schiffsbewegungen, eventuelle Öleinleitungen, beeinträchtigen die Habitatqualität des Gebietes, insbesondere in den Wintermonaten. Weitere verwandte Störungen verursacht die Schifffahrt im Gebiet. Der Schiffsverkehr ist ein nicht zu unterschätzender Störfaktor für Meeresenten (Schwemmer et al., 2011) vor allem in der Mauser und im Winter. Kitesurfing, Gleitschirme und andere Sportarten mit schirmähnlichen Sportgeräten haben zwar Scheuchwirkung. Denn Vögel nehmen Lenk- Drachen und Gleitschirme als potentielle Bedrohung wahr. Stress und Fluchtreaktionen sind die Folge 9. Die Konfliktzeiträume sind wahrscheinlich im Herbst und Frühjahr. 9 natursport/info/
7 Ostsee, VSG Eckernförder Bucht mit Flachgründen 7 Radelnde Radfahrer entlang des Küstenwanderweges und Leichtflugzeuge können ebenfalls stören. Diese Sportarten finden auch im Winter statt. Leichtflugzeuge starten allerdings nur wenige Male im Jahr. Die Schadstoffbelastung des Gewässterteils kann Meeresenten ebenfalls in ihrer Fitness beeinträchtigen (Mendel et al., 2008). Konfliktpotential insgesamt ist in Anhang 3 dargestellt. Bestehende Maßnahmen Das gesamte Vogelschutzgebiet in der Eckernförder Bucht unterliegt den Anforderungen an einen guten Umweltzustand der Wasserrahmenrichtlinie (2000). Chemische und biologische Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität erfolgen in diesem Rahmen. Die Schleswig-Holsteinische Küstenfischereiverordnung (2008) sieht folgende Maßnahmen in den Ostseegewässern/im FFH Gebiet vor: - Verbot der Industriefischerei jeglicher Art 6 - Anzeigepflicht Walbeifang 9 - Schleppnetzfischerei mit max. 221 kw, 13 - Schleppnetze und Snurrewaden nicht dichter als 3 sm von der Uferlinie, 13 - Stellnetzfischerei nicht dichter als 200 m vom Ufer, 14 Vom Schleppnetzverbot ausgenommen ist ein Gebiet unterhalb der 20 m Tiefenlinie in der Eckernförder Bucht nördlich des Mittel- und des Stollergrundes, so daß bis heute alle Gebiete für Schleppnetzfischerei geöffnet sind wie in den 1980er Jahren von (Krost et al., 1990) aufgenommen (vgl. FFH Steckbrief Eckernförder Bucht). Laut EU Ostseeverordnung 2187/2005 dürfen Fahrzeuge unter 12 m Länge 9 km Stellnetze und Fahrzeuge über 12 m Länge 21 km Stellnetze ausbringen. An der schleswigholsteinischen Ostseeküste gilt nach VO (EG) Nr. 814/2004 keine Pingerpflicht in der Stellnetzfischerei. Hobbyfischer dürfen laut (LFischG, 2011)) in SH ab 2013 keine Langleine mehr verwenden,. Andere Geräte als die Handangel können nach 4 bei der oberen Fischereibehörde beantragt und unter Nebenbestimmungen genehmigt werden. Erste Maßnahmenvorschläge Das bereits 2004 ausgewiesene Vogelschutzgebiet in der Eckernförder Bucht ist in Teilen auch FFH-Gebiet, welches die für die überwinternden Seevögel essentiellen Nahrungs- und Rasträume schützt. Eine Vielzahl von bislang nicht auf ihre Verträglichkeit mit den Schutzzielen geprüfte Nutzungen wirken möglicherweise negativ auf die Schutzgüter ein. Die Erhaltung bzw. Wiederherstellung eines guten ökologischen Zustands der Schutzgüter wie in den Erhaltungszielen angestrebt sollte hohe Priorität haben und zügig in Maßnahmen umgesetzt werden. Die Erhaltungsziele der Schutzgüter in den Schutzgebieten werden aus Sicht des WWF am ehesten durch die Einschränkung extraktiver Nutzung, sowie die Minimierung von Störungen und die Verbesserung der Wasserqualität erreicht. Mindestens etwa die Hälfte der Schutzgebietsfläche sollte Null- Extraktions-gebiet sein, auf der verbleibenden Fläche dürfen nur solche Extraktionsaktivitäten stattfinden, welche die Schutzgüter nicht beeinträchtigen. Das bedeutet u.a., Fischerei muß beifangfrei arbeiten, Sand- und Kiesgewinnung darf in Schutzgebieten nicht stattfinden. Die Lage der Nullnutzungszonen soll in einer Gesamtschau aller Meeresschutzgebiete ermittelt werden und sollte aufgrund der naturschutzfachlichen Notwendigkeit aber auch in Aushandlungsprozessen mit den Nutzern ermittelt werden. Wichtig ist ein finanziell gut ausgestattetes und abgesichertes Begleitprogramm zur Umstellung der Fischerei auf beifangfreie Fangtechniken und insbesondere die Entwicklung einer langfristigen Perspektive für die kleine Küstenfischerei in Anbetracht der Notwendigkeit zum Wiederaufbau der Nutzfischpopulationen, und zur Renaturierung der Lebensräume. In den verbliebenen 50 % der Gebiete (falls nicht anders vorgeschlagen) werden folgende Maßnahmen vorgeschlagen: Beifang - Höchste Priorität hat die Minimierung der Beifangraten von Seevögeln in der gesamten Eckernförder Bucht im Winterhalbjahr (15. Oktober bis 15. April, s. Erhaltungsziele)-
8 Ostsee, VSG Eckernförder Bucht mit Flachgründen 8 insbesondere in den Flachwasserbereichen und im Bereich des FFH-Gebietes. Dazu muss die Stellnetzfischerei im Konfliktzeitraum in der jetzigen Form sofort geschlossen werden und durch Fangtechniken mit geringer Beifangwahrscheinlichkeit ersetzt werden. In Anbetracht es weiteren Konflikts der Stellnetzfischerei mit Schweinswalen (vgl. Steckbrief FFH-Gebiet Südküste Eckernförder Bucht ) sollten möglichst ganzjährig entlang der gesamten Eckernförder Bucht zwischen Olpenitz und Strande durch Fangtechniken ersetzt werden, die Stellnetze ersetzt werden. - Sofortige Einrichtung und Förderung von langfristigen, finanziell gut ausgestatteten Begleitprojekten zur Erprobung und Einführung alternativer Fangtechniken: Langleinen, Fallen und evtl. Trandwaden und Bundgarne (Programm zur Wiedereinführung Bundgarne im Küstenbereich statt Stellnetze?) (vgl. Diskussion in Koschinsky and Strempel, 2011; Mentjes and Gabriel, 1999; MRAG et al., 2011). Hierzu gibt es bereits ein Projekt Fisch vom Kutter der Aktivregion Probstei welches im FFH-Gebiet Bottsand-Marzkamp die Direktvermarktung der Fischer vor Ort fördert und alternative Fischereigeräte wie Fischfallen, Pinger an den Stellnetzen und die Wiedereinführung der traditionell gebräuchlichen Strandwade testet. Störungen Lebensräume und Arten - Verlagerung der besonders lärmintensiven Übungen des Militärs außerhalb des Zeit raums mit vermehrtem Rastvogelaufkommen. Abhängig von einer Untersuchung über Auswirkungen der Belastungen (Verkehr, Lärm, ggf. Verschmutzung) durch militärischen Nutzung. - Bessere Verkehrslenkung der Schiffahrt (Fischerei, Berufsschifffahrt, Freizeitschifffahrt) um die Sichtbelastung von Meeresenten mit hoher Fluchtdistanz (Trauerente) möglichst gering zu halten - Verminderung der Lärmbelastung und visuellen Störung durch Schifffahrt und Bootsverkehr für die überwinternden Rastvögel im Gebiet durch bessere Verkehrslenkung entsprechend einer zuvor unternommenen Lärmkartierung. - Wassersportarten mit Scheuchwirkung, wie das Kitesurfen, aber auch Segeln und Motorbootsport sollten in besonders sensiblen Gebieten saisonal reguliert werden. Frühjahr und Herbst sind wahrscheinlich die Zeiträume mit dem höchsten Konfliktpotential. Zur Ermittlung von Konfliktschwerpunkten sollte die saisonale räumliche Verteilung der Aktivitäten näherungsweise erhoben werden. - Extrem lärmintensiver Wassersport, z.b. mit Jetski und stark motorisierten Motorbooten sollte im Schutzgebiet ausgeschlossen werden. - Folgende neue Nutzungen sollten ausgeschlossen werden: Einbringen von Baggergut, mariner Bergbau (einschl. seismischer Erkundung), Windparks, Uferbebauungen. - Ggf. notwendige Küstenschutzmaßnahmen dürfen nicht die Eigenschaften des Gebietes, die zur Ausweisung geführt haben beeinträchtigen. Wasserqualität - Die Verbesserung der Wasserqualität und die Reduktion der Eutrophierung ist eine wichtige Grundlage für die Verbesserung der Wachstumsbedingungen für Seegraswiesen und Makroalgen, sowie der Nahrungsgrundlagen für Tauchenten. Weitere Maßnahmen vor allem in der Landwirtschaft sind nötig. - Sämtliche militärischen und industriellen Altlasten müssen nicht nur registriert und kartiert (Böttcher et al., 2011; Liehr et al., 2006) sondern auch soweit möglich fachgerecht geborgen und entsorgt werden, einschließlich Begleitmonitoring der Wasserqualität und - ausbreitung im Einzugsbereich der Lagerstätten. -
9 Ostsee, VSG Eckernförder Bucht mit Flachgründen 9 Allgemeine Maßnahmen - Managementplan für das Gebiet erstellen (HELCOM, ), Monitoring und Maßnahmen umsetzen - vorzugsweise ein integrierter Managementplan für FFH- und Vogelschutzgebiet. - Meldepflicht für mitgefangene Seevögel (sollte in die Küstenfischerei Verordnung aufgenommen werden) - Zusammenarbeit mit den betroffenen Fischern/Fischereigenossenschaften stärken: Probleme vermitteln, Alternativen aufzeigen, Erprobungen und Umstellungen cofinanzieren, Beratung und Vernetzung bereitstellen - Kopplung der Vergabe von Subventionen an eine progressive Verminderung von Beifang und Teilnahme an Monitoring-programmen - Zertifizierung von Fischereien nur bei Nachweis der Beifangvermeidung, d.h. nicht für Stellnetzfischerei in der heutigen Form - Bessere regionale Vermarktung beifangfreigefangenen Fisches aus z. B. aus Angel- oder Fallenfischerei - Umsetzung des EC Aktionsplans (2012) zur Verminderung des Beifangs von Seevögeln, einschließlich Beobachterprogramm, Beifangberichtspflicht und Unterstützung für Vermeidungsmaßnahmen. Zusammenarbeit mit Nachbarländern - Einstellung der Jagd auf Meeresenten- Erhebung des Einflusses auf die Populationen von z. B. Eider- und Bergente. Verminderung des Jagddrucks. - Fischerei in der 12 sm Zone für alle Teilnehmer der Stellnetzfischerei regeln (EC Beschluss bewirken). - Regionales Projekt zur Umstellung der Fischerei auf beifang-reduzierte, alternative Fangmethoden (z. B. InterReg oder andere EU Mittel). Literatur Council Directive 79/409/EEC on the conservation of wild birds of 02. April Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2000zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich derwasserpolitik. pp. L 327/ Entscheidung der Kommission vom 13. November 2007 gemäß der Richtlinie 92/43/ EWG des Rates zur Verabschiedung einer ersten aktualisierten Liste von Gebieten von gemeinschaftlicher Bedeutung in der kontinentalen biogeografischen Region (2008/25/ EG) Schleswig-Holstein: Landesverordnung für die Ausübung der Fischerei in den Küstengewässern (Küstenfischereiordnung - KüFO), vom 1. November Gesetz zum Schutz der Natur (Landesnaturschutzgesetz - LNatSchG) vom 24. Februar GVOBl. 2010, Gesetz zur Änderung des Landesfischereigesetzes (LfischG) vom 26. Oktober GVOBl. 2011, Nr. 17, p Aktionsplan zur Reduzierung der Beifänge von Seevögeln in Fanggeräten. Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament und den Rat. COM(2012) 665 final. undatiert. Freiwillige Vereinbarung über die Natura 2000-Gebiete Eckernförder Bucht (3) zwischen dem Landessportverband Schleswig-Holstein e. V. und dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein.. BMLP, Umsetzung der Meeresstrategie- Rahmenrichtlinie RICHTLINIE 2008/56/EG zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Meeresumwelt (Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie). Entwurf Anfangsbewertung der deutschen Ostsee nach Artikel 8 Meeresstrategie- Rahmenrichtlinie. Stand Bund-Länder Messprogram Meeresumwelt, p. 91. Christensen, T.K., Factors affecting population size of Baltic Common Eiders Somateria mollissima. PhD, University of Aarhus. Durinck, J., Skov, H., Jensen, F.P., Pihl, S., Important marine areas for wintering birds in the Baltic Sea. EU DG XI research contract no. 2242/ Ornis Consult, Copenhagen, p. 110 Ekroos, J., Fox, A.D., Christensen, T.K., Petersen, I.K., Kilpi, M., Jónsson, J.E., Green, M., Laursen, K., Cervencl, A., de Boer, P., Nilsson, L., Meissner, W.o., Garthe, S., Öst, M., Declines amongst breeding Eider Somateria mollissima numbers in the Baltic/Wadden Sea flyway. Ornis Fennica 89,
10 Ostsee, VSG Eckernförder Bucht mit Flachgründen 10 Huntley, B., Green, R.E., Collingham, Y.C., Willis, S.G., A Climatic Atlas of European Breeding Birds. Durham University, The RSPB and Lynx Editions, Barcelona, p. 95. Jensen, F.P., Perennou, C., Lutz, M., European Union management plan for scaup Aythya marila European Communities, Technical Report Kalisińska, E., Salicki, W., Lead and Cadmium Levels in Muscle, Liver, and Kidney of Scaup Aythya marila from Szczecin Lagoon, Poland. Polish J. of Environ. Stud. 19 (6), Krost, P., Bernhard, M., Werner, F., Hukriede, W., Otter trawl tracks in Kiel Bay (Western Baltic) mapped by side scan sonar. Meeresforschung 32, Landesregierung Schleswig-Holstein, L., Schutzmaßnahmen in Vogelschutz- und FFH- GebietenDrucksache 17/26. Bericht der Landesregierung. Drucksache 17/165. Schleswig- Holsteinischer Landtag, p. 31. Markones, N., Garthe, S., Erprobung eines Bund/Länder-Fachvorschlags für das Deutsche Meeresmonitoring von Seevögeln und Schweinswalen als Grundlage für die Erfüllung der Natura Berichtspflichten mit einem Schwerpunkt in der deutschen AWZ von Nordund Ostsee. FFH-Berichtsperiode ) - Teilvorhaben Seevögel - Im Auftrag des Bundesamts für Naturschutz (BfN). Forschungsund Technologiezentrum Westküste (FTZ), Außenstelle der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Büsum, p. 65. Mendel, B., Sonntag, N., Wahl, J., Schwemmer, P., Dries, H., Guse, N., Müller, S., Garthe, S., Artensteckbriefe von See- und Wasservögeln der deutschen Nord- und Ostsee. Verbreitung, Ökologie und Empfindlichekeiten gegenüber Eingriffen in ihren marinen Lebensraum. Bundesamt für Naturschutz, Bonn. MLUR, Die Brutvögel Schleswig-Holsteins. Rote Liste. Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein (MLUR), p Müller, C., Eckernförde Die schweinswalfreundliche Bucht an der Ostsee Abschlussbericht des Modellprojektes. Petenati, T., Sauerstoffmangel im bodennahen Wasser der westlichen Ostsee. Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein, Dezernat Küstengewässer, Flintbek. Skov, H., Heinänen, S., Žydelis, R., Bellebaum, J., Bzoma, S., Dagys, M., Durinck, J., Garthe, S., Grishanov, G., Hario, M., Kieckbusch, J.K., Kube, J., Kuresoo, A., Larsson, K., Luigujoe, L., Meissner, W., Nehls, H.W., Nilsson, L., Petersen, I.K., Roos, M.M., Pihl, S., Sonntag, N., Stock, A., Stipniece, A., Waterbird Populations and Pressures in the Baltic Sea. Nordic Council of Ministers, Copenhagen. Sonntag, N., Investigating a seabird hotspot: factors influencing the distribution of birds in the southern Baltic Sea. Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Mathematisch- Naturwissenschaftlichen Fakultät der Christian- Albrechts-Universität zu Kiel Doktorarbeit. Sonntag, N., Mendel, B., Garthe, S., Die Verbreitung von See- und Wasservögeln in der deutschen Ostsee im Jahresverlauf. Vogelwarte 44, Sonntag, N., Mendel, B., Garthe, S., Erfassung von Meeressäugetieren und Seevögeln in der deutschen AWZ von Ost- und Nordsee (EMSON). Teilvorhaben Seevögel. Abschlußbericht für das F +E Vorhaben FKZ p Schwemmer, P., Mendel, B., Sonntag, N., Dierschke, V., Garthe, S., Effects of ship traffic on seabirds in offhore waters: implications of marine conservation and spatial planning. Ecological Applications 21(5), Voß, J., Knaak, J., Weber, M.v., Ökologische Zustandsbewertung der deutschen Übergangsund Küstengewässer Meeresumwelt Aktuell Nord- und Ostsee 2010/2.
11 Ostsee, VSG Eckernförder Bucht mit Flachgründen 11 Anhang 1 Tab. A1: Schutzstatus und Schutzgüter im Vogelschutzgebiet Eckernförder Bucht. Es werden nur die marinen Schutzgebietsausweisungen aufgelistet. Instrument Nr. Datum Name Größe (ha) Schutzgüter EU VS RL DE Eckernförder Bucht mit (11604 Flachgründen 1 marine) Die flachen Küstengewässer sind bedeutendes Rast- und Überwinterungs-gebiet für Meeresenten wie u.a. Eider-, Reiherund Schellente. Des Weiteren tritt im Bereich der Flachgewässer der Haubentaucher als Rastvogel auf. EU FFH RL DE ,00 Südküste der Eckernförder Bucht und vorgelagerte Flachgründe (xx marine) Biotopkomplex aus Meeres- und Küstenlebensräumen sowie der Niederung der Kronsbek.Sandbänke (1110) und Riffe (1170) sowie die Flachgründe Stollergrund und Mittelgrund. Die Flachgewässer sind unter anderem Lebensraum des Schweinswales HELCOM BSPA Eckernförder Bucht mit Flachgründen, Südküste der Eckernförder Bucht und vorgelagerte Flachgründe ( marine) Küstengebiete und Flachgründe der Ostsee. Südteil der Eckernförder Bucht mit angrenzender Festlandküste und zwei vorgelagerten Flachgründen. Eindrucksvoller Biotopkomplex aus Meeres- (Sandbänke u. Riffe) und Küstenlebensräumen (Strand, Lagunen, Dünen). Seevögel und Schweinswale Important Südküste Eckernförder Bird Area IBA Bucht (4314 ha Überlappung mit EU VS Gebiet) Vogelansammlungen globaler (A4i), und Europäischer (B1i) Bedeutung, EU (C3), und andere Kriterien (C7) Important Stoller Grund, Bird Area IBA Gabelsflach und Mittelgrund (1923 ha Überlappung mit EU VS Gebiet) Vogelansammlungen Europäischer (Bedeutung (B1i), EU Kriterien (C3). Management considerations: boat traffic (other threat), gravel extraction destroying the areas Quellen: 1-Schutzgebietskataster Schleswig-Holstein 2-HELCOM BSPA database 3- BirdLife Datazone
12 Ostsee, VSG Eckernförder Bucht mit Flachgründen 12 Anhang 2 Tab. A2: Empfindlichkeit der einzelnen im Vogelschutzgebiet Eckernförder Bucht und vorgelagerte Flachgründe ausgewiesenen Schutzgüter (nach Mendel et al., 2008) BfN ( natursport/info/) gegenüber Nutzungen und den Auswirkungen des Klimawandels. Ergänzt wurden eigene Recherchen. Art Eiderente Haubentaucher Reiherente Schellente Eisente Trauerente Verfangen und Ertrinken in Stellnetzen Verölung Somateria mollissima xxx tauchende Nahrungssuche im Flachwasser x Schiffsunfälle, bes. Empfindlichkeit wg. hoher Dichten Podiceps cristatus xxx tauchende Nahrungssuche im Flachwasser Aythya fuligula xxx tauchende Nahrungssuche im Flachwasser Bucephala clangula xxx tauchende Nahrungssuche im Flachwasser Clangula hyernalis xxx tauchende Nahrungssuche im Flachwasser??? x Schiffsunfälle, bes. Empfindlichkeit wg. hoher Dichten Melanitta nigra xxx tauchende Nahrungssuche im Flachwasser x Schiffsunfälle, bes. Empfindlichkeit wg. hoher Dichten Störungen durch Schiffsverkehr Störungen von Schlafgewässern e.g. durch Tourismus xxx hohe Fluchdistanz, Vollmauser auf trockenfallende n Sandbänken Jagd DK: Ind/a??? xxx hohe Fluchdistanz, Meidung Wassersport undwährend der Angeln Brutzeit ( verhindert oft, das der natursport/info/) Haubentaucher erfolgreich brütet und ungestört rastet (Schorr, 1989)? xxx hohe Fluchdistanz, Meidung bis 2004: 9000 DK 8000Ind/a Ind/a, heute Ind/ a Nahrungskontamination Störungen an Land (Leichtflugzeuge xx x xx xx Meidet die ufernahen Zonen, Radfahren) nach BfN Räuber
13 Ostsee, VSG Eckernförder Bucht mit Flachgründen 13 Anhang 3 Tab. A3: Konflikte von Nutzungen mit im Vogelschutzgebiet Eckernförder Bucht ausgewiesenen und anderen Schutzgütern anhand der artspezifischen Empfindlichkeiten (nach Mendel et al., 2008, vgl.anhang 2). Konflikt im Gebiet vorhanden (dunkelgrau), in geringem Umfang vorhanden (mittelgrau), möglich (hellgrau).
14 Ostsee, VSG Eckernförder Bucht mit Flachgründen 14 Anhang 4 Eckernförder Bucht Schutz und Nutzung in der Eckernförder Bucht. Legende mit Datenquellen siehe S A. Bathymetrie und Schutzgebiete: Das EU FFH Gebiet Südküste der Eckernförder Bucht und vorgelagerte Flachgründe FFH DE (grün gerahmt) mit den Teilgebieten Südstrand (1), Stollergrund (2) und Mittelgrund (3). Das überlagernde EU Vogelschutzgebiet Eckernförder Bucht mit Flachgründen DE (blau gestrichelt). Daten von BfN, Stand B. Geschützte Lebensräume: Lebensraumtypen Riff (grün schraffiert, EU Code 1110), Sandbank (gelb, EU Code 1110) und Flache große Meeresarme und -buchten (schraffiert, EU Code 1160). Symbole bezeichnen Indikatorlebensräume (Seegras, Makroalgen, Kiesgründe mit Ophelia-Arten) an besonders wichtigen Orten. C. Geschützte Arten nach EU FFH und EU VS-RL: Symbole bezeichnen Meeressäuger und Indikatoren für überwinternde Seevögel (Meeresenten, Tauchenten, Seetaucher) sowie Störe und Fische nach Annex II an besonders wichtigen Orten. D. Stationäre Nutzungen sowie Jachthäfen und Surfspots als Indikatoren für Freizeitaktivität.. E. Fischereiliche Nutzung: Schleppnetz-Fischereiintensität und Stellnetz-Schwerpunkte (unvollständig). F. Potentielle Konfliktgebiete zwischen Schutzgütern und derzeitiger Nutzung. G. Ausschlußzone für Grundschleppnetze (rot umrahmt) A B C D
15 Ostsee, VSG Eckernförder Bucht mit Flachgründen 15 Legende
16 Ostsee, VSG Eckernförder Bucht mit Flachgründen 16 Quellen 1 BfN N.V. Sportbootkarten Serien 1 (Ed. 2011), 2 (Ed. 2009), 4 (Ed. 2012). N.V.-Verlag, Arnis 3 Raumordnungsplan für die deutsche ausschließliche Wirtschaftszone in der Ostsee (Textteil und Kartenteil), Anlageband zum BGBl. I 2009, Nr. 78, S vom 18. Dezember 2009, S. 1-31, gesonderte Karte) 4 Böttcher et al. 2011: Munitionsbelastung der deutschen Meeresgewässer Bestandsaufnahme und Empfehlungen (Stand 2011). 5 Ostsee: Offshore Windparks. BSH / M Fock 2008: Fisheries in the context of marine spatial planning: Defining principal areas for fisheries in the German EEZ. Marine Policy 32: Sonntag, N., et al., Seabirds, set-nets, and conservation management: assessment of conflict potential and vulnerability of birds to bycatch in gillnets. ICES Journal of Marine Science: Journal du Conseil. Doi: /icesjms/fss Ostsee: Plattformen, Leitungen, Sedimentgewinnung, Einbringung. BSH / M Ostsee: Sämtliche Nutzungen und Schutzgebiete. BSH / M Fürhaupter, K., et al., Kartierung mariner Pflanzenbestände im Flachwasser der Ostseeküste Schwerpunkt Fucus und Zostera. Außenküste der schleswig-holsteinischen Ostsee und Schlei. Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein Flintbek, p Raumordnungsplan für die deutsche ausschließliche Wirtschaftszone in der Nordsee - Kartenteil. BSH Nordsee: Nutzungen und Schutzgebiete, Raumordnung und Veränderungssperre. BSH / M Herr, H., Vorkommen von Schweinswalen (Phocoena phocoena) in Nord- und Ostsee - im Konflikt mit Schifffahrt und Fischerei?. Dissertation, Universität Hamburg, p Mendel, B., et al., Artensteckbriefe von Seeund Wasservögeln der deutschen Nord- und Ostsee. Verbreitung, Ökologie und Empfindlichekeiten gegenüber Eingriffen in ihren marinen Lebensraum. Bundesamt für Naturschutz, Bonn. 16 Sonntag, N., et al., Die Verbreitung von Seeund Wasservögeln in der deutschen Ostsee im Jahresverlauf. Vogelwarte 44, Mendel, B., Garthe, S., Kumulative Auswirkungen von Offshore-Windkraftnutzung und Schiffsverkehr am Beispiel der Seetaucher in der Deutschen Bucht. In: Forschung für ein Integriertes Küstenzonenmanagement: Fallbeispiele Odermündungsregion und Offshore- Windkraft in der Nordsee Kannen, Schernewski, Krämer, Lange, Janßen, Stybel (Eds.)Coastline Reports 15 pp Maschner, K. and J. Gessner (2011). Wiederaufbau ausgestorbener und gefährdeter Arten in der deutschen Ostsee am Beispiel der Ostseekegelrobbe (Halichoerus gryphus balticus) und dem Ostseestör (Acipenser oxyrhinchus)." Natur und Landschaft 9/10 (Schwerpunkt Meeresschutz):
17 Ostsee, VSG Eckernförder Bucht mit Flachgründen 17 Anhang 5 A B Abbildungen aus Sonntag et al. 2012: A -Figure 3. Seasonal vulnerability of birds towards set-net mortality in the southern Baltic Sea , based on weighted abundance of 17 species of diving birds. Vulnerability was classified on a 5-point scale according to the quartiles of its distribution January December : none (green), 0; low (yellow), ; moderate (orange), ; high (red), ; very high (dark red),
18 Ostsee, VSG Eckernförder Bucht mit Flachgründen 18 B - Figure 4. Seasonal distribution of set-net fishing activities in the southern Baltic Sea, based on ship-based counts of set-net flags in the period g C D Sonntag et al. 2012: C - Figure 5. Seasonal distribution of set-net fishing activities in the southern Baltic Sea, based on VMS records during the period D - Figure 6. Seasonal overlap of set-net fishing activities and vulnerability of diving bird species in the southern Baltic Sea , illustrated as potential for conflict (PC). PC was classified on a 5-point scale according
19 Ostsee, VSG Eckernförder Bucht mit Flachgründen 19 to the quartiles of potential conflict January December : none (green), 0; low (yellow), ; moderate (orange), ; high (red), ; very high (dark red), Note that very shallow waters have not been surveyed by ship.
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