Gewässerunterhaltung in geschützten Gebieten Beispielhafte Maßnahmen zur Gewässerunterhaltung in geschützten Gebieten

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1 Gewässerunterhaltung in geschützten Gebieten Beispielhafte Maßnahmen zur Gewässerunterhaltung in geschützten Gebieten Fotos: J. Groß und K. Bittner Flußregenpfeifer Rohrammer

2 Gewässerunterhaltung in Naturschutzgebieten Alb im NSG Albtal, LK Karlsruhe, Baden-Württemberg Situation: Das Albtal wurde 1994 auf einer Länge von 14 km - zusammen mit verschiedenen Seitentälern unter Schutz gestellt. Ein Gewässerentwicklungskonzept für die Alb wurde 1999 von der Gewässerdirektion Nördlicher Oberrhein (GwD) erstellt. Ziele der Gewässerentwicklung: - Förderung der Gewässerdynamik - Förderung bzw. Anlage eines Uferstreifens mit Schwarzerlen - Zulassen der Sukzession Herstellen der Längsdurchgängigkeit der Alb Foto: H. Miksch Ziele der Schutzgebietsverordnung: - Erhalt der Talaue als offener Landschaftsrau - Erhalt der historischen Wässerwiesenanlagen - Erhalt der Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten - Erhalt der historischen Kulturlandschaft Gewässerunterhaltung in geschützten Gebieten - Beispiele 1

3 Gewässerunterhaltung in Naturschutzgebieten Alb im NSG Albtal, LK Karlsruhe, Baden-Württemberg Konflikt: Das Leitbild für die Alb besagt, dass entlang des Gewässers Ufergehölze stehen und der Talboden bewaldet ist. Dies steht im Widerspruch zum Erhalt des offenen Landschaftsraums. Um dieses Ziel des Naturschutzes zu erreichen, müssen Schwarzerlen, die als Querriegel im Tal stehen, ausgelichtet werden. Auch der Erhalt der Wässerwiesenanlagen kann mit dem Ziel der Herstellung der Durchgängigkeit im Widerspruch stehen. Foto: H. Miksch Ergebnis für die Gewässerunterhaltung: Die gewünschte Sukzession und die Förderung des Uferbewuchses hat in Abstimmung mit dem Naturschutz (BNL) zu erfolgen. Im Schutz- und Pflegeplan für das NSG sind aber auch die Belange der Gewässerentwicklung und Eigendynamik zu berücksichtigen. Für den Erhalt bzw. die Beseitigung der alten Wässerwiesenwehre sollte ein Arbeitskreis aus Vertretern der BNL und der GwD gebildet werden, um Lösungen zu erarbeiten Gewässerunterhaltung in geschützten Gebieten - Beispiele 2

4 Gewässerunterhaltung in Naturschutzgebieten Bruchbach/Otterbach, LK Südl. Weinstraße und Germersheim, RLP Ziele der Gewässerentwicklung: Aufgabe von traditionellen Zielen der Gewässerunterhaltung in der freien Landschaft wie z. B.: - keine Gewässerräumung, insbesondere kein Sohlenräumung zur Vorfluterhaltung - für land- und forstwirtschaftliche Entwässerungssysteme - kein Beschneiden, Fällen oder Auf-den- Stock-Setzen von Ufergehölzen. Ziele der Schutzgebietsverordnung: Das Gebiet soll als Lebensraum seltener in ihrem Bestand bedrohter wildlebender Tierarten und als Standort wildwachsender Pflanzenarten sowie aus wissenschaftlichen Gründen erhalten bleiben. Situation: Im NSG der Bruchbach-Otterbachniederung hat sich eine bundesweit bedeutende Libellenzönose etabliert, die sich nur entwickeln konnte, weil regelmäßige Eingriffe an den Gewässern erfolgten und somit Pioniergesellschaften wie Berlen- und Wasserkressebestände auf Dauer bestehen bleiben. Auf diese Wasserpflanzenbestände sind Libellenarten wie die vom Aussterben bedrohte Helm-Azurjungfer (Coenagrion mercuriale) und die Vogel-Azurjungfer Foto: M. Kitt (Coenagrion ornatum) zur Eiablage und Larvalentwicklung angewiesen Gewässerunterhaltung in geschützten Gebieten - Beispiele 3

5 Gewässerunterhaltung in Naturschutzgebieten Bruchbach/Otterbach, LK Südl. Weinstraße und Germersheim, RLP Ergebnis für die Gewässerunterhaltung: Es wird eine Gewässerrandpflege in Form einer Mahd durchgeführt. Punktuelle Räumungen von Anlandungen sowie Entkrautungen auf Teilstrecken schaffen die nötigen Pionierstandorte wie den Aufrechten Merk (Berula erecta) und den Knotenblütigen Sellerie (Apium nodiflorum) als wichtige Eiablagepflanzen. Keine Gehölzbepflanzung. Helm-Azurjungfer Foto: T. Ott Konflikt: Die regelmäßige Entkrautung und Entfernung der Ufergehölze sichert den Bestand der Pioniergesellschaften und damit die Libellenpopulation, da beide Libellenarten ein weitgehend besonntes Gewässer benötigen. Insbesondere die Entfernung der Ufergehölze steht im Foto: M. Kitt Widerspruch zu den Zielen der Gewässerentwicklung Gewässerunterhaltung in geschützten Gebieten - Beispiele 4

6 Gewässerunterhaltung im NATURA 2000-Gebiet Alte Elz, LK Emmendingen und Ortenaukreis, Baden-Württemberg Situation: Für die Alte Elz ist ein Gewässerentwicklungskonzept erstellt worden. In einigen Abschnitten bestehen Restriktionen mit Vorgaben aus bestehenden Naturschutz- und NATURA 2000-Gebieten Ziele der Gewässerentwicklung: - Erhalt vorhandener Wässerungsanlagen - Instandsetzung aufgegebener Gräben und Wässerungsflächen - Strukturvielfalt im Gewässerbett fördern - Förderung der standortgerechten Bestockung in Teilabschnitten - Gewässerentwicklung an ausgewiesenen Gewässerstrecken fördern Ziele der Schutzgebietsverordnung: - Erhalt der Elzwiesen als Lebensraum Foto: GwD Offenburg für bedrohte Arten, u. a. für die Gemeine Flußmuschel (Unio crassus) und für verschiedene Falter, Libellen, und Zugvögel - Erhalt des 24a-Biotops - Erhalt des NATURA-Gebiets für den Brachvogel Foto: GwD Offenburg Gewässerunterhaltung in geschützten Gebieten - Beispiele 5

7 Gewässerunterhaltung im NATURA 2000-Gebiet Alte Elz, LK Emmendingen und Ortenaukreis, Baden-Württemberg Konflikt: Aufgrund des definierten Schutzziels zum Erhalt verschiedener Arten können notwendige Entwicklungsmaßnahmen an der Alten Elz nicht in gewünschtem Umfang geplant bzw. durchgeführt werden. Dies betrifft insbesondere die Entwicklung eines Ufergehölzstreifens, der aus Gründen des Brachvogelschutzes nicht möglich ist. Wasserralle Foto: K. Bittner Ergebnis für die Gewässerunterhaltung: - Räumung aufgrund des Flussmuschelvorkommens nur sehr restriktiv - Gehölzentwicklung und Neuanpflanzungen von Ufergehölzen abschnittsweise wegen des Brachvogelschutzes nicht möglich, besser ökologische Flutungen durchführen - Einbringen von Totholz, Sturzbäumen für die Strukturvielfalt des Gewässers - Evtl. Abflachen der Ufer - Gassenartiges Mähen von Wasserpflanzen Gewässerunterhaltung in geschützten Gebieten - Beispiele 6

8 Gewässerunterhaltung im Naturschutzgebiet Feuerbach im NSG Unteres Feuerbachtal, Stadt Stuttgart, BW Ziele der Gewässerentwicklung: Erhalt der Funktionsfähigkeit der Abflußrinne im Hochwasserfall. Foto: BNL Stuttgart Situation: Talzug mit einem in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts in Trapezform als Betonrinne ausgebauten Bachkanal oberhalb des Taltiefpunktes. Völlig von der Dynamik abgehängte Talaue. Ziele der Schutzgebietsverordnung: Sicherung, Erhaltung sowie standort- und naturgemäße Entwicklung des Tales mit dem Bach und der Aue und vor allem feuchtigkeitsliebenden Arten,... mit den umliegenden Wiesen [...], Wassergräben, Quellen [...] und deren Wechselbeziehungen als Lebensräume standorttypischer Arten untereinander und zum Wald und der Bachaue. Verbotstatbestände (Veränderung Bodengestalt, Pflanzen entfernen usw.) gelten nicht für Unterhaltung und Instandsetzung von Gewässern sowie Maßnahmen zur Renaturierung des Feuerbaches Gewässerunterhaltung in geschützten Gebieten - Beispiele 7

9 Gewässerunterhaltung im Naturschutzgebiet Feuerbach im NSG Unteres Feuerbachtal, Stadt Stuttgart, BW Foto: BNL Stuttgart Konflikt: Der Kanal muss aus wasserwirtschaftlichen Gründen zur Bewältigung starker Hochwasserabflüsse aus dem stark versiegelten Einzugsgebiet des Feuerbaches erhalten bleiben. Die Schutzgebiets-verordnung sieht eine Wiederanbindung der Aue an das Gewässersystem vor. Dazu ist eine naturnahe Entwicklung mit angemessenem Wasserspiegelniveau notwendig. Ergebnis für die Gewässerunterhaltung: In der Talaue wurde ein völlig neues Fließgewässer angelegt, der Kanal bleibt bestehen und wird zur Aufrechterhaltung seiner Funktionsfähigkeit wie bisher unterhalten Gewässerunterhaltung in geschützten Gebieten - Beispiele 8

10 GU im Naturdenkmal / NATURA 2000-Gebiet / 24a-Biotop Rot bei Fichtenberg, LK Schwäbisch Hall, Baden-Württemberg Situation: Ein naturnaher Gewässerabschnitt der Rot wurde 1985 als Naturdenkmal ausgewiesen, um dem Gewässer eine natürliche Entwicklungsmöglichkeit zu bieten. Die Fichten-berger Rot ist NATURA 2000-Gebiet und nach 24a NatSchG geschützt wurde ein Gewässerentwicklungskonzept erstellt. Ziele der Gewässerentwicklung: Natürliche Entwicklung des Gewässers sicherstellen und ermöglichen Erhaltung der Steilabbrüche mit den darin enthaltenen Lebensräumen Erhaltung der standortgerechten Bestockung Strukturvielfalt im Gewässerbett fördern Ziele der Schutzgebietsverordnung: Erhalt des weitgehend natürlichen Rotabschnittes mit seinen Uferabbrüchen und Mäandern als Lebensraum für bedrohte Tierarten u. a. für Eisvögel und Uferschwalben Erhalt des 24a-Biotops Erhalt des NATURA-Gebiets für die gefährdeten Arten Bachneunauge, Strömer und Groppe Gewässerunterhaltung in geschützten Gebieten - Beispiele 9

11 GU im Naturdenkmal / NATURA 2000-Gebiet / 24a-Biotop Rot bei Fichtenberg, LK Schwäbisch Hall, Baden-Württemberg Konflikt: Aufgrund des definierten Schutzziels zum Erhalt verschiedener Arten können von den Anliegern geforderte Ufersicherungs-maßnahmen nicht realisiert werden. Damit verbunden sind Landver-luste durch Erosion für die angrenzenden Grund-stückseigentümer Ergebnis für die Gewässerunterhaltung: Die Gewässerunterhaltung beschränkt sich im wesentlichen auf eine Pflege der Ufergehölze und eine Freihaltung des Abflusses. Vorrangig ist ein Erwerb von Gewässerrand-streifen durch das Land oder die Gemeinde anzustreben, um eine natürliche Gewässer-entwicklung zu ermöglichen. Mühlkoppe Foto: R. Berg Gewässerunterhaltung in geschützten Gebieten - Beispiele 10

12 Gewässerunterhaltung im Naturschutzgebiet Köpferbach, Stadt Heilbron, Baden-Württemberg Situation: Stadtnahes Tal des Köpferbaches, der im 19. Jahrhundert zwischen Sandsteinmauern eingefasst wurde. Angrenzend Gartengebiete. Ziele der Gewässerentwicklung: Entwicklung des zum Teil verbauten Köpferbaches zu einem naturnahen Mittelgebirgsbach, Erhaltung von Steilufern und Seitengewässern, Neuanlage von Gewässerarmen und Seitengewässern. Foto: J. Schedler, BNL Stuttgart Ziele der Schutzgebietsverordnung: Schutzzweck ist der Schutz des Köpfertales mit mehreren Feuchtgebieten und naturnahem Schluchtwald, sowie einer Felsklinge aus faunistischen und vegetationskundlichen Gründen Gewässerunterhaltung in geschützten Gebieten - Beispiele 11

13 Gewässerunterhaltung im Naturschutzgebiet Köpferbach, Stadt Heilbron, Baden-Württemberg Konflikt: Kein Konflikt vorhanden. Foto: J. Schedler, BNL Stuttgart Ergebnis für die Gewässerunterhaltung: Renaturierung von Fischteichen, Beseitigung der angrenzenden Gärten. Der Bach wurde streckenweise renaturiert, die Ufermauern entfernt und seiner naturnahen Entwicklung überlassen Gewässerunterhaltung in geschützten Gebieten - Beispiele 12

14 Biosphärenreservat/Naturpark und NATURA 2000-Gebiet Moosalbe, LK Kaiserslautern, Rheinland-Pfalz Ziele der Schutzgebietsverordnung: Erhalt der biologischen Vielfalt und Sicherung der nachhaltigen Entwicklung Schutz des Spateligen Laichkrauts Spatelige Laichkraut Foto: P. Wolf Situation: In der Moosalbe südlich von Trippstadt wächst eine sehr seltene Wasserpflanze, das Spatelige Laichkraut. Dieses Laichkraut gibt es auf der ganzen Welt nur noch an vier Standorten. Der Abschnitt des Baches, das untere Hüttental, befindet sich im Biosphärenreservat Naturpark Pfälzerwald und wurde in die FFH-Kulisse aufgenommen. Ziele der Gewässerentwicklung: Allgemeine Ziele der Gewässerentwicklung in Rheinland-Pfalz ( Aktion Blau ): Keine Gewässerräumung, insbesondere keine Sohlräumung zur Vorfluterhaltung für land- und forstwirtschaftliche Entwässerungssysteme Kein Beschneiden, Fällen oder Auf-den-Stock- Setzen von Ufergehölzen Gewässerunterhaltung in geschützten Gebieten - Beispiele 13

15 Biosphärenreservat/Naturpark und NATURA 2000-Gebiet Moosalbe, LK Kaiserslautern, Rheinland-Pfalz Konflikt: Gegen Veränderungen der Fließgeschwindigkeit ist die Pflanze sehr empfindlich. Eine Uferbepflanzung wirkt sich wegen des Schattenwurfs auf das Laichkraut schädlich aus. Ergebnis für die Gewässerunterhaltung: Wegen der Einzigartigkeit dieser Pflanze hat man dem Schutz ihres Lebensraums in diesem Fall Vorrang vor der naturnahen Gewässerentwicklung gegeben. Die Aufrechterhaltung des derzeitigen Zustands gewährleistet die günstigen Standortbedingungen für die Pflanze. Zur Zeit werden im entsprechenden Gewässerabschnitt keine Unterhaltungsmaßnahmen durchgeführt. Ein auf die speziellen Bedürfnisse des Laichkrauts abgestimmter Pflegeplan soll demnächst aufgestellt werden. Foto: P. Wolf Gewässerunterhaltung in geschützten Gebieten - Beispiele 14

16 Gewässerunterhaltung in NATURA-2000-Gebiet Renchflutkanal, LK Ortenau, Baden-Württemberg Situation: Der Renchflutkanal ist ein Hochwasserentlastungskanal. Im Regelprofil führt er über weite Strecken nur das Hochwasser ab. Das Mittel- und Niedrigwasser fließt in der Alten Rench. Ziele der Schutzgebietsverordnung: Erhalt des Lebensraums für bedrohte Tierarten: kleine Flussmuschel (Unio crassus) und die Libellenart Helm-Azurjungfer (Coenagrion mercuriale) Erhalt der Magerrasen an den Hochwasserdämmen NATURA 2000-Gebiet erhalten und entwickeln Ziele der Gewässerentwicklung: Strukturvielfalt innerhalb des Gewässerbettes fördern Lebensraumbedingungen der bedrohten Arten optimieren Beseitigung von Wanderhindernissen/ Herstellen der Durchgängigkeit Ökologische Verbesserung des Mündungsbereichs der Rench in den Rhein Foto: GwD Offenburg Gewässerunterhaltung in geschützten Gebieten - Beispiele 15

17 Gewässerunterhaltung in NATURA-2000-Gebiet Renchflutkanal, LK Ortenau, Baden-Württemberg Ergebnis für die Gewässerunterhaltung: Abschnittsweise und halbseitiges Räumen des Vorlandes und des Mittelwasserbettes Räumung aufgrund des Gemeine Flußmuschel Foto: GwD Offenburg Konflikt: Aufgrund des definierten Hochwasserschutzes bedarf es regelmäßiger Unterhaltungsarbeiten; Mahd der Vorland- und Dammflächen, Räumung des Vorlandes Flussmuschelvorkommens nur sehr restriktiv Berücksichtigung des Flussmuschelvorkommens bei anstehenden Räumungen Bisambekämpfung gegen Muschelfraß Gehölzentwicklung nur bis max. 2 m (Erlen und Weiden Gewässerunterhaltung in geschützten Gebieten - Beispiele 16

18 Gewässerunterhaltung in 24a Biotop, NSG, NATURA-2000 Rhein, Hochwasserdämme, LK Breisgau-, Hochschwarzwald, Ortenau, BW Situation: Rückwärtige Rheinhochwasserdämme im Bereich der ehemaligen Rheinaue zwischen Breisach und Helmlingen; die alten Tulladämme sind aufgrund ihrer Artenzusammensetzung (Magerrasen) über weite Strecken als 24a-Biotope ausgewiesen. Streckenweise liegen sie in NATURA und Naturschutzgebieten. Foto: Th. Paulus, Graureiher Ziele der Schutzgebietsverordnung: Erhalt des Lebensraumes für geschützte Tier- und Pflanzenarten, v. a. Orchideenarten wie Bienen- und Hummelragwurz, Knabenkraut (Orchis morio) Erhalt der Magerrasen an den Hochwasserdämmen Ziele der Gewässerentwicklung: Die Funktionsfähigkeit des Hochwasserdammes muss durch die Art der Unterhaltung sichergestellt werden. Dies bedeutet eine regelmäßige Mahd Gewässerunterhaltung in geschützten Gebieten - Beispiele 17

19 Gewässerunterhaltung in 24a Biotop, NSG, NATURA-2000 Rhein, Hochwasserdämme, LK Breisgau-, Hochschwarzwald, Ortenau, BW Kleines Knabenkraut Foto: GwD Offenburg Konflikt: Dammunterhaltung: Mahdtermine (Mahdzeitpunkt und häufigkeit) wurden durch die technische Entwicklung verändert. Dadurch werden die Lebensbedingungen der Pflanzengesellschaften nachteilig beeinflusst. Ergebnis Dammsanierung für die (Auffüllung, Gewässerunterhaltung: Übererdung) Förderung der Vegetationsentwicklung durch Pflegeplan mit unterschiedlichen Mahdterminen (seit 1990) Festlegung verbindlicher Mahdtermine zur Erhaltung der Magerrasen Gewässerunterhaltung in geschützten Gebieten - Beispiele 18

20 GU im Landschaftsschutz- und Natura 2000-Gebiet Seenbach, LK Gießen und Vogelsbergkreis, Hessen Situation: Der Seenbach durchfließt als Basaltbach den Vogelsberg im Einzugsgebiet der Lahn. Im überwiegend landwirtschaftlich genutzten Einzugsgebiet stocken auch naturnahe Erlenwälder. Bedingt durch die Grundwasserförderung im Vogelsberg für die Trinkwasserversorgung des Rhein-Main-Gebietes fallen einzelne Bachabschnitte in der Sommerzeit trocken. Foto: A. Schwarzer Ziele der Schutzgebietsverordnung (vorläufig): Erhalt und Entwicklung der FFH-Lebensraumtypen: Erlen- Eschenwälder und Weichholzauen, Pfeifen-graswiesen, mageren Flachlandmähwiesen und feuchten Hochstaudenfluren sowie Erhalt und Entwicklung des Bachmuschelbestandes und der Groppenpopulation. Ziele der Gewässerentwicklung: Streckenweise Verbesserung der Gewässerstruktur Ufersicherung durch Ausweisung durchgehender Uferrandstreifen und Sicherung des Mindestabflusses Gewässerunterhaltung in geschützten Gebieten - Beispiele 19

21 GU im Landschaftsschutz- und Natura 2000-Gebiet Seenbach, LK Gießen und Vogelsbergkreis, Hessen Konflikt: Verbesserungsmaßnahmen für die Gewässerstruktur zur Verhinderung des Austrocknens könnten die Substratverhältnisse im Bereich des Vorkommens der Gemeinen Flussmuschel (Unio crassus) weiter verschlechtern. Das gezielte Einbringen von Substrat und die ungesteuerte Sukzession im Uferrandstreifen könnten die Habitate der Groppe und der Bachmuschel beeinträchtigen. Bachmuschel Foto: A. Schwarzer Ergebnis für die Gewässerunterhaltung: Ankauf von gewässerbegleitenden Flächen und teilweise Verbreiterung der Gewässerparzelle Verbesserung der Sohlstruktur in den Trockenfallstrecken durch Anhebungen der Sohle Rückbau der Fischwanderhindernisse, so dass die Wirtsfische von Unio crassus das Gewässer durchgängig besiedeln können Erstellen eines mit dem Naturschutz abgestimmten Managementplanes für die Gewässerunterhaltung in geschützten Gebieten - Beispiele 20

22 Gewässerunterhaltung in Naturschutzgebieten Thürer Wiesen, LK Mayen-Koblenz, Rheinland-Pfalz Ziele der Gewässerentwicklung: Strukturelle Verbesserung des Gewässers (Aktion Blau). Ziele der Schutzgebietsverordnung: Das Gebiet soll als Lebensraum seltener in ihrem Bestand bedrohter wildlebender Tierarten sowie aus wissenschaftlichen Gründen erhalten bleiben. Erlaubt sind mit Einschränkungen die ordnungsgemäße landwirtschaftliche und jagdliche Nutzung sowie die ordnungsgemäße Unterhaltung der Wege und Gewässer und vorhandenen Drainagen. Erhaltung und Verbesserung der ökologisch hochwertigen Vogellebensräume (mehrere bedrohte oder gefährdete Arten). Fotos: J. Groß Situation: Eine ca. 26 ha große Feuchtwiese mit durchfließendem Thürer/Krufter Bach. Hohe Überflutungshäufigkeit mit Schäden für die Unterlieger. Seit 1987 als Naturschutzgebiet innerhalb des Landschaftsschutzgebietes Rhein-Lahn-Eifel festgeschrieben. Nach Entfernen der Rasengittersteine zur Hochwasserretention und Auenentwicklung renaturiert. Landwirtschaftliche Nutzung im Umfeld Fotos: J. und Groß Entwässerung der Wiesen durch Dränagen Gewässerunterhaltung in geschützten Gebieten - Beispiele 21

23 Gewässerunterhaltung in Naturschutzgebieten Thürer Wiesen, LK Mayen-Koblenz, Rheinland-Pfalz Ergebnis für die Gewässerunterhaltung: Großräumiger Grunderwerb und kleinere Unterhaltungsmaßnahmen: Entfernen der Rasengittersteine und Anlegen von Vertiefungen, dadurch einsetzende Entwicklung des Baches. Erhalten der Feuchtwiesenbrache mit abschnittsweise Mahd etwa 3-jährig, Erhaltung der Bach begleitenden Ufergehölze und Aufweitung auf 10 m Uferstreifen, Wiesen sollten jedoch gehölzfrei bleiben. Verbesserung der Gewässerstruktur von 7 auf etwa 2-3. Extensive Nutzung der Flächen mit Wiedervernässung. Konflikt: Aufgrund der häufigen Überstauung des Gebietes ist eine landwirtschaftliche Nutzung nur eingeschränkt möglich. Die Wiedervernässung und der Hochwasserrückhalt bei Starkregenereignissen steht im Vordergrund. Förderung der Auenentwicklung sowie der Arten- und Biotopvielfalt. Kiebitz Foto: K. Bittner Gewässerunterhaltung in geschützten Gebieten - Beispiele 22

24 Regionales Beispiel Ziele der Schutzgebietsverordnung: Ziele der Gewässerentwicklung: Situation: Schafstelze Fotos: J. Groß und K. Bittner Gewässerunterhaltung in geschützten Gebieten - Beispiele 23

25 Regionales Beispiel Foto: K. Bittner, Wasserralle Konflikt: Foto: K. Bittner, Flußregenläufer Ergebnis für die Gewässerunterhaltung: Foto: K. Bittner, Wasserralle Gewässerunterhaltung in geschützten Gebieten - Beispiele 24

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