Niedrigeinkommen und soziale Exklusion. Die Perpetuierung von Armut im Generationenzusammenhang. 1 Problemstellung und theoretischer Hintergrund

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Niedrigeinkommen und soziale Exklusion. Die Perpetuierung von Armut im Generationenzusammenhang. 1 Problemstellung und theoretischer Hintergrund"

Transkript

1 PD Dr. Rolf Becker (Dresden) und PD Dr. Wolfgang Lauterbach (Konstanz) Niedrigeinkommen und soziale Exklusion. Die Perpetuierung von Armut im Generationenzusammenhang Vortrag für die Arbeitstagung der Sektion Soziale Indikatoren der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) in Zusammenarbeit mit dem DIW Berlin 1 Problemstellung und theoretischer Hintergrund Zweifelsohne gibt es einen Zusammenhang zwischen Niedrigeinkommen bis hin zur relativen Armut und der sozialen Exklusion. Einerseits beschränken Defizite an verfügbaren ökonomischen Ressourcen die gesellschaftliche Teilhabe von Individuen, Familien und Haushalten. Andererseits bedarf es der sozialen Inklusion, um das Humanvermögen zu erwerben, das für den Zugang zum Arbeitsmarkt und für die Erwirtschaftung ökonomischer Ressourcen notwendig ist. Somit ist die soziale Inklusion oder Exklusion eng verbunden mit dem Erwerb von Humankapital und von psycho-sozialen Kompetenzen. Nunmehr gibt es empirische Hinweise dafür, dass Einkommensverluste bis hin zur relativen Armut und die damit verbundene sozio-ökonomische Deprivation die Produktion und den Erhalt des Humanvermögens von Kindern beeinträchtigen können. Auf der einen Seite wirken sich ökonomische Engpässe vermittelt über ihre Auswirkungen auf das Familienklima, die Paarbeziehung und Eltern-Kind-Beziehungen oftmals ungünstig auf die persönliche Entwicklung und schulische Leistung des Kindes aus, wenn die Einkommensverluste nicht durch geeignete Ressourcen des Haushaltes und angemessenen Bewältigungsstrategien der Eltern ausgeglichen werden können. Auf der anderen Seite zwingen Einkommensdefizite die Eltern unter Umständen 1

2 dazu, die materiellen Investitionen in das Humankapital ihrer Kinder zu verringern. Infolge von Armut und sozio-ökonomischer Deprivation beeinträchtigte psycho-soziale Kompetenzen bei Grundschulkindern können über verminderte Schulleistungen in verringerten Bildungschancen beim Übergang von der Grundschule auf die weiterführenden Schullaufbahnen in der Sekundarstufe I resultieren. Somit wären Einkommensdefizite eine wichtige Komponente des primären Herkunftseffektes für Bildungschancen. Einkommensverluste und langfristige Einkommensdefizite können Eltern dazu bewegen, sich für kürzere und damit kostengünstigere Bildungswege für ihre Kinder zu entscheiden. Durch die ökonomische Schlechterstellung des Elternhauses würden sich die sekundären Herkunftseffekte für die Bildungschancen von Kindern verstärken. Insgesamt würde das bedeuten, dass ungünstige Einkommenslagen wie etwa prekärer Wohlstand oder gar Armut sowohl primäre als auch sekundäre Herkunftseffekte beim Bildungsübergang verstärken. Aus naheliegenden Gründen würde man deswegen bei Kontrolle der sozialen Herkunft annehmen, dass armutsnahe Einkommenslagen einen unmittelbaren NDXVDOHQ (LQIOXVV DXI GLH%LOGXQJVFKDQFHQYRQ LQGHUQ haben. In diesem Falle würde gelten, dass die intergenerationale Vererbung des Humanvermögens durch Armut und sozioökonomische Deprivation beeinträchtigt wird, und dass dadurch über eingeschränkte Arbeitsmarkt- und Einkommenschancen langfristig Armutsrisiken von der Eltern- auf die Kindergeneration übertragen werden. Nicht ausgeschlossen ist daher eine Verfestigung des Zusammenhangs von Niedrigeinkommen und sozialer Exklusion (vgl. $EELOGXQJ). Andererseits kann man argumentieren, dass man einem statistischen Artefakt aufsitzt, wenn man bei den Bildungschancen und den daran geknüpften Armutsrisiken in der Zukunft ausschließlich von einem kausalen Armutseffekt 2

3 ausgeht. Denn wie bei vielen anderen Entscheidungsprozessen stellt sich auch hier das 3UREOHP GHU 6HOHNWLYLWlW. So ist es nicht ausgeschlossen, dass es Schulkinder gibt, die aufgrund ihre sozialen Herkunft gleichermaßen überproportional hohe Armutsrisiken und ungünstige Bildungschancen aufweisen (vgl. $EELOGXQJ). So haben $UEHLWHUNLQGHU wegen primärer und sekundärer Herkunftseffekte nicht nur ungünstigere Bildungschancen als Kinder aus höheren Sozialschichten, sondern sie leben auch eher in Armut als Kinder aus höheren Sozialschichten. Zu überprüfen ist daher, ob Arbeiterkinder unabhängig davon, ob sich das Elternhaus in Armut befindet oder nicht immer besonders ungünstige Bildungschancen haben. In diesem Falle wäre dann für ihre Bildungschancen die soziale Herkunft ausschlaggebend und nicht wie fälschlicherweise angenommen die Armut. Für die Arbeiterkinder ist daher anzunehmen, dass sie im Vergleich zu den Schulkindern aus höheren Sozialschichten immer ungünstigere Bildungschancen haben. In der Arbeiterklasse hat die Armut einen äußerst geringen Effekt auf die elterliche Bildungsentscheidung als ursprünglich angenommen. Weil Arbeiterfamilien ohnehin was die Wahl möglicher Schullaufbahnen für ihre Kinder anbelangt in der Regel suboptimale Bildungsentscheidungen treffen, würden allenfalls Bildungsaufsteiger aufgrund von unerwarteten ökonomischen Defiziten in ihren Bildungschancen benachteiligt. Für die 2EHUVFKLFKW dürfte es ebenfalls keinen Zusammenhang zwischen Armut, elterliche Bildungsentscheidung und Bildungschancen geben. Zum einen ist für die Oberschicht das Risiko, arm zu werden, vernachlässigbar gering. Zum anderen verfügen sie sowohl ökonomische Ressourcen als auch über soziales Kapital, um ökonomische Verluste auszugleichen. Daher ist anzunehmen, dass 3

4 Kinder aus der Oberschicht generell sofern es die schulischen Leistungen zulassen auf das Gymnasium wechseln. Dagegen unterliegen Familien in der 0LWWHOVFKLFKW nicht zuletzt wegen der langanhaltenden Massenarbeitslosigkeit und dem ökonomischen Wandel in beiden Teilen Deutschlands dem Risiko, Einkommenseinbußen hinnehmen zu müssen. Daher dürften in der Mittelschicht Einkommensverluste und sozioökonomische Deprivation gravierende Auswirkungen auf die Bildungschancen von Kindern am Ende der Grundschulzeit. Zum einen sind Mittelschichtkinder auf das Abitur angewiesen, um einen sozialen Aufstieg realisieren zu können, und zum anderen bedeutet das Abitur auch den Statuserhalt in der Generationenabfolge. Unter Umständen müssen aber Familien in der Mittelschicht wegen Einkommensdefizite ihre Bildungsaspirationen absenken und gar auf das Gymnasium als weiteren Bildungsweg für ihr Kind verzichten. Je grösser und dauerhafter diese ökonomischen Verluste sind, desto wahrscheinlicher werden davon die Bildungschancen von Kindern in der Mittelschicht tangiert. Jedoch ist nicht ausgeschlossen, dass dieser selektive Zusammenhang nur bei den Familien in der unteren Mittelschicht zu beobachten ist. In der Regel verfügen sie über deutlich geringere Ressourcen, um Einkommensdefizite und Auswirkungen von sozio-ökonomischer Deprivation auf ihre Kinder auszugleichen. Daher werden sie eher geneigt sein, ihre Bildungsaspirationen ihren ökonomischen Verhältnissen anzupassen. Ähnliches ist auch für die Eltern aus der Mittelschicht zu vermuten, die selbst wiederum Bildungsaufsteiger sind, aber in ökonomisch prekären Einkommensverhältnissen leben. Bei ökonomischen Verlusten sind sie möglicherweise gezwungen, suboptimale Bildungsentscheidungen für ihre Kinder treffen. 4

5 2 Daten und statistische Verfahren Für die empirischen Analysen verwenden wir Daten des 6R]LR NRQRPLVFKHQ 3DQHOV62(3. Im Rahmen dieses Panels werden seit 1984 private Haushalte und ihre Mitglieder in Westdeutschland und seit 1990 auch in Ostdeutschland wiederholt befragt. Es ist als Haushaltspanel konzipiert, das sowohl die wiederholte Befragung von Einzelpersonen als auch die Erhebung von Informationen über Struktur und alle Mitglieder des Haushaltes einschließt. Mit den Daten zur wirtschaftlichen Lage und über Ressourcen des Haushaltes sowie relevanten Informationen über den Bildungsverlauf der Eltern und Kindern ist es möglich, den Zusammenhang zwischen Armut und Bildungschancen von Kindern detailliert zu untersuchen. Für die empirischen Analysen berücksichtigen wir lediglich Familien mit Kinder, für die am Ende der Grundschulzeit der Übergang in die Sekundarstufe I ansteht. Um den kausalen Effekt von Einkommen auf die elterliche Bildungsentscheidung abbilden zu können, untersuchen wir nur die Familien, die an zwei aufeinanderfolgenden Wellen teilgenommen haben. Dieses Vorgehen ist notwendig, um den Einfluß von Armut auf den Selektionsprozeß beim Bildungsübergang von der Grundschule auf die Sekundarstufe I zu messen. Ferner liegen im SOEP weder das exakte Geburtsdatum noch die besuchte Schulklasse vor. So mußte die Vorgeschichte kontrolliert werden, um Bildungsübergänge exakt zu identifizieren. Desweiteren spannen wir für den westlichen Teil Deutschlands ein Beobachtungsfenster von 1984 bis 1995 und für Ostdeutschland liegen den Analysen die wenigen Beobachtungszeitpunkte von 1991 bis 1995 vor. 6

6 Wie in vielen anderen Surveys auch, werden vom SOEP bestimmte Personengruppen kaum oder gar nicht erreicht. In Bezug auf unsere Fragestellung könnten sich daraus unter Umständen Schätzprobleme ergeben, wenn Personengruppen aus der Armutsbevölkerung in systematischer Weise unterrepräsentiert sind und damit das Ausmaß und die Betroffenheit von Armut unterschätzt wird. Desweiteren können selektive Verzerrungen in der Panel- Stichprobe entstehen, wenn Personengruppen mit niedrigem Sozialstatus und hohem Armutsrisiko die Teilnahme am Panel verweigern oder ganz ausscheiden. In gewisser Weise könnte dies bei der Analysestichprobe für die multivariaten Schätzungen der Bildungsübergänge der Fall sein. Allerdings wird bei der geringen Anzahl der betroffenen Fälle von Zufallsschwankungen ausgegangen. Aus entscheidungs- und verteilungstheoretischen Gründen werden die multivariaten Schätzungen mit Hilfe der multinomialen und binären logistischen Regression vorgenommen. Weil wir ausschliesslich an der Richtung der Kausalität und Signifikanz von Einflüssen der Einkommenslage auf die elterliche Bildungsentscheidung und den vollzogenen Bildungsübergang interessiert sind, interpretieren wir nicht die Grösse der einzelnen Effekte. Wir beschränken uns bewußt auf die Frage, ob wir es beim Einfluss von Einkommensdefiziten mit Kausal- oder Selektivitätseffekten zu tun haben. Jedoch sind wir uns der Problematik bewusst, dass wir für diese Prozesse keine Informationen über die primären Herkunftseffekte haben, weil die Schulleistung der Kinder nicht erhoben wurde. 7

7 3 Empirische Befunde 3.1 Kausaleffekte Betrachten wir zunächst die Ergebnisse für den Übergang von der Grundschule auf die weiterführende Schullaufbahnen in der Sekundarstufe I, so sprechen sie zunächst für einen Kausaleffekt von Armutslagen auf Bildungschancen. hier ungefähr Tabelle 1 Für 2VWGHXWVFKODQG ist festzustellen, dass bei Kontrolle der sozialen Herkunft die Bildungschancen von Schulkindern sinken. Bei Armut wechseln sie kaum auf das Gymnasium, während bei prekärem Wohlstand auf die Realschule gewechselt wird. Was die soziale Herkunft anbelangt, so werden die hinlänglich bekannten Zusammenhänge für die Bildungschancen bestätigt. Weil es für Ostdeutschland keine signifikanten Interaktionen für Einkommen unter der Armutsgrenze und soziale Herkunft gibt, kann für diesen Teil Deutschlands vorerst weiter angenommen werden, dass Einkommensdefizite und Klassenlage jeweils eigenständige Auswirkungen auf die elterlichen Bildungsentscheidungen und die Bildungsübergänge haben. Für :HVWGHXWVFKODQG ist festzuhalten, dass es ebenso wie in Ostdeutschland unter Kontrolle der sozialen Herkunft eigenständige Effekte von Armutslagen und prekärem Wohlstand gibt. Im Vergleich zu Kindern, die in finanziell gesicherten Einkommensverhältnissen der Elternhäuser leben, haben Kinder aus Armutslagen sowohl eine niedrigere Wahrscheinlichkeit auf das Gymnasium als auch auf die Realschule zu wechseln. Kinder, die in prekären Einkommenslagen 8

8 leben haben hingegen nur eine niedrigere Wahrscheinlichkeit auf das Gymnasium zu wechseln. Fügt man Interaktionsterme hinzu, die die Mittel- oder Arbeiterschicht, die in prekären Einkommenslagen leben, selektieren, so zeigt sich, dass diese Eltern versuchen, ihren Kindern den Übergang auf das Gymnasium zu ermöglichen. Diese Schlussfolgerung kann wegen der signifikanten positiven Effekten der beiden Interaktionstermen für den Übergang auf das Gymnasium gezogen werden. Gerade diese Eltern in der Arbeiter- und Mittelschicht unternehmen offensichtlich große Anstrengungen, um den Kindern den sozialen Aufstieg zu ermöglichen. Unter Beizug der beiden Haupteffekte (Prekärer Wohlstand (- 1.99) und Mittelschicht (-1.21) oder Arbeiterschicht (-1.64)) wird zwar ersichtlich, dass der Interaktionseffekt die Dominanz der Haupteffekte für prekäre Einkommenslagen nicht gänzlich aufhebt, jedoch merklich verringert. Faßt man diese Befunde zusammen, dann gibt es in Westdeutschland deutliche Hinweise für herkunftsbedingte Selektivitäten von Armutsrisiken und daran geknüpfte Bildungsentscheidungen. In Ostdeutschland scheint dies jedoch nicht der Fall zu sein. Möglicherweise verdecken geringe Fallzahlen für die Bildungsprozesse in Ostdeutschland solche Selektionsprozesse. 9

9 3.2) Selektivitätseffekte Im weiteren gehen wir der Frage nach, worauf diese Selektivität für den Zusammenhang von ökonomischen Einbußen und herkunftsspezifischen Bildungschancen beruhen könnte. Um diese Frage zu klären, gehen wir in zwei Schritten vor. Im ersten Schritt untersuchen wir die Determinanten des Armutsrisikos von Familien mit Schulkindern am Ende der Grundschulzeit. Demnach betrachten wir das Risiko in Armut oder in prekären Einkommenslagen zu leben. Diese Schätzergebnisse werden in einer Instrumentalvariable gespeichert, die die bedingte Wahrscheinlichkeit für Armutsrisiken indiziert. Im zweiten Schritt schätzen wir mit Hilfe dieser Instrumentalvariablen, den Einfluss von ökonomischen Defiziten auf die Bildungschancen der Kinder. hier ungefähr Tabelle 2 Kontrollieren wir zunächst die Armutsrisiken für 2VWGHXWVFKODQG: Demnach hatten Familien mit niedrig gebildeten Haushaltsvorständen sowie Familien in der Arbeiter- und Versorgungsklasse die größten Risiken unter die Armutsgrenze zu geraten. So ist in Ostdeutschland das Armutsrisiko vornehmlich an das Arbeitslosigkeitsrisiko und was die Versorgungsklasse anbelangt auch an die Exklusion von der Teilhabe am Erwerbssystem gekoppelt. Die Arbeitslosigkeitsrisiken sind unter den betrachteten Familien wiederum ausschließlich bildungsabhängig und wie bereits gesehen, gibt es eine bildungsmässige Reproduktion von Bildungschancen in der Generationenabfolge. Nun zu :HVWGHXWVFKODQG: Kontrollieren wir auch hier die Armutsrisiken, so zeigt sich, dass ebenso Familien mit niedrig gebildeten Haushaltsvorständen 10

10 sowie Familien in der Arbeiter- und Versorgungsklasse die größten Risiken aufweisen unter die Armutsgrenze zu geraten (vgl. Tabelle 2). Dies sind insbesondere die Familien, die zur Versorgungsklasse zu rechnen sind, also Sozialhilfeempfänger und Empfänger von laufender Hilfe zum Lebensunterhalt. Ebenso wie in Ostdeutschland ist auch in Westdeutschland das Armutsrisiko an die Arbeitslosigkeit gekoppelt. Allerdings ist das Abstiegsrisiko durch Arbeitslosigkeit nicht so hoch wie in Ostdeutschland. hier ungefähr Tabelle 3 Sowohl in Ostdeutschland als auch in Westdeutschland gibt es einen unmittelbaren Einfluss von Armutsrisiken auf die Bildungschancen von Kindern. Für Ostdeutschland erklärt dieses sparsame Modell für den Einfluss selektiver Armutsrisiken auf den Bildungsübergang jedoch nicht mehr an statistischer Varianz als das sozialstrukturelle Ausgangsmodell. Anders liegt der Fall für Westdeutschland. Dort sind die sozialen Selektivitäten für Armutsrisiken und Bildungschancen ausgeprägter als im Osten Deutschlands, wobei die Ungleichheitsstrukturen und die zugrundeliegenden Mechanismen für Inklusion und Exklusion sehr ähnlich sind. Jedoch werden Unterschiede zwischen den beiden Teilen Deutschlands sichtbar, wenn wir die Bildungsentscheidungen und -übergänge separat für die Arbeiter- und Mittelschichten betrachten. hier ungefähr Tabelle 4 Die Ergebnisse für 2VWGHXWVFKODQG weisen auf äußerst schwache Selektionseffekte hin, die eingangs vermutet wurden. Kinder aus armen Mittelschichtfamilien haben ungünstigere Bildungschancen als Kinder in 11

11 wohlhabenderen Familien der Mittelschicht. Wie erwartet, wirkt sich Armut bei der Arbeiterschicht allenfalls auf den Übergang auf das Gymnasium aus. Es ist zu vermuten, dass sich die Armut für die wenigen leistungsstarken Arbeiterkinder oder für Kinder aus Facharbeiterfamilien und von Eltern in der Arbeiterelite mit ausgeprägten Bildungsaspirationen negativ auswirkt. Generell gilt jedoch für die Arbeiterkinder, dass sie unabhängig von Vorliegen oder Abwesenheit von Armut ungünstigere Bildungschancen haben als Kinder aus höheren Sozialschichten. Alles in allem sind die Zusammenhänge in Ostdeutschland klar: Es gibt einen durchschlagenden Effekt von Armut auf die Bildungschancen, der über die bildungsabhängigen Arbeitslosigkeitsrisiken verläuft. Von allen ursächlichen Risiken sind neben der sozial benachteiligten Versorgungsklasse wiederum die ohnehin bildungsmäßig benachteiligten Familien in der Arbeiterklasse betroffen. Wenn es einen sozial selektiven Effekt von Armut auf Bildungschancen gibt, dann beschränkt er sich im wesentlichen auf die Arbeiterklasse, gefolgt von der Versorgungsklasse, und nur in einem geringeren Maße auf die armen Kinder in der Mittelschicht. Bei den armen Mittelschichtskinder dürfte es sich angesichts des Bildungseffektes für Armuts- und Arbeitslosigkeitsrisiken hauptsächlich um statusinkonsistente Aufsteiger mit niedrigem Bildungsniveau handeln. Was die Bildungschancen von Arbeiterkinder im Vergleich zu den Kindern in den anderen Sozialschichten anbelangt, so erfahren wir im Osten nichts Neues außer dass die Arbeitslosigkeit zur Verfestigung von herkunftsbedingten Bildungschancen und der intergenerationalen Reproduktion von Bildungsungleichheiten beiträgt. Bei den Arbeiterschichten gibt es was den Bildungsübergang anbelangt vor dem Hintergrund der langanhaltenden Massenarbeitslosigkeit offensichtlich eine Kumulation von Benachteiligungen, die langfristig zur Persistenz von herkunftsspezifischer Bildungsungleichheit in Ostdeutschland beitragen. 12

12 Vergleichbare Befunde liegen auch für Westdeutschland vor, wobei im Unterschied zu Ostdeutschland auch armutsnahe Einkommenslagen wie etwa prekärer Wohlstand die Bildungschancen von Kindern in der Mittelschicht beeinflussen. Damit beeinflussen im Westen Deutschlands Einkommenslagen im Niedrigeinkommensbereich die Bildungschancen von Kindern und damit die Wahrscheinlichkeit für eine intergenerationale Perpetuierung von Armutsrisiken. Dieser regionale Unterschied dürfte zum einen auf den jeweils unterschiedlichen Einkommensverteilungen beruhen. So sind die Einkommen in Ostdeutschland nicht nur niedriger als im Westen Deutschland, sondern auch homogener verteilt. Zum anderen dürften jeweils unterschiedlichen Klassenstrukturen in den beiden Teilen Deutschlands dafür verantwortlich sein. So dominieren in Westdeutschland zahlenmässig die mittleren und unteren Dienstklassen (die Angestellen), während in Ostdeutschland noch weiterhin das klassenstrukturelle Erbe der Arbeits- und Arbeitergesellschaft DDR auch in der zahlenmässigen Dominanz der Arbeiterklasse besteht. 13

13 4 Konsequenzen für die Indikatorenforschung Generell sollten wir in Zukunft bestrebt sein, uns nicht nur mit der theoriegeleiteten, validen und reliablen Messung von Armut zu beschäftigen. Neben der Beschreibung von Armut benötigen wir Theorien und entsprechende Indikatoren für die Genese von Armut. Darüber hinaus benötigen wir zur Bemessung von Armut auch Indikatoren zu den Auswirkungen von Armut und ihre Konsequenzen für Individuen, Familien und die Gesellschaft: 1) Informationen zu den Einkommenslagen von Familien und ihren Kindern im stetigen Zeitverlauf 2) Zeitabhängige Indikatoren für die Untersuchung von Armutsrisiken 3) Zeitabhängige Indikatoren für die Untersuchung von Konsequenzen von Armutsrisiken 4) Subjektive Verarbeitung von Armutsrisiken (z.b. Familienklima und Coping-Strategien) 5) Kurz- und langfristige Auswirkungen auf Lebenschancen 14

14 7DEHOOH %LOGXQJVFKDQFHQ LQ 2VWGHXWVFKODQG XQG LQ:HVWGHXWVFKODQG ² (LQIOXVV YRQ :RKOIDKUWVGLIIHUHQWLDOHQ DXI %LOGXQJV EHUJlQJH DP (QGH GHU *UXQGVFKXOH 0XOWLQRPLDOH 5HJUHVVLRQ ²LQ ODPPHUQ6WDQGDUGIHKOHUGHU RHIIL]LHQWHQ 2VWGHXWVFKODQG 5HDO *\PQD VFKXOH VLXP 5HDO VFKXOH :HVWGHXWVFKODQG *\PQD 5HDO VLXP VFKXOH *\PQD VLXP RQVWDQWH *HVFKOHFKW (Ref.: Mädchen) gnrqrplvfkh/djh (Ref.: Gesicherter Wohlstand) 3UHNlUHU:RKOVWDQG $UPXW 6R]LDOH+HUNXQIW (Ref.: Oberschicht) 0LWWHOVFKLFKW $UEHLWHUVFKLFKW 9HUVRUJXQJVNODVVH,QWHUDNWLRQVWHUPH 0LWWHOVFKLFKW $UPXW $UEHLWHUVFKLFKW $UPXW 0LWWHOVFKLFKW SUHNlUHU:RKOVWDQG $UEHLWHUVFKLFKW SUHNlUHU:RKOVWDQG 3VHXGR5ð0F)DGGHQ )UHLKHLWVJUDGH )looh * p 0.05; ** p 0.01; *** p 0.001; p 0.1 4XHOOH 1 Sozio-ökonomisches Panel (DIW, Berlin): Wellen 1-7 Ost eigene Berechnungen (ungewichtete Ergebnisse von Haushalten, die an zwei aufeinanderfolgenden Wellen teilgenommen haben) 2 Sozio-ökonomisches Panel (DIW, Berlin): Wellen 1-12 West eigene Berechnungen (ungewichtete Ergebnisse von Haushalten) 15

15 7DEHOOH 6R]LDOH6HOHNWLYLWlWYRQ$UPXWVULVLNHQLQ2VWGHXWVFKODQGXQGLQ :HVWGHXWVFKODQG 3URELW5HJUHVVLRQ ² LQ ODPPHUQ 6WDQGDUGIHKOHUGHU RHIIL]LHQWHQ 0RGHOO Ostdeutschland 1 0RGHOO Westdeutschland 2 0RGHOO Ostdeutschland 1 0RGHOO Westdeutschland 2 RQVWDQWH %LOGXQJVQLYHDXGHV +DXVKDOWYRUVWDQGHV (Ref.: POS 8. Klasse bzw. Hauptschule) 326 ODVVHE]Z 0LWWOHUH5HLIH (26E]Z $ELWXU $UEHLWVORVLJNHLW (Ref.: keine Arbeitslosigkeit) 6R]LDOH+HUNXQIW (Ref.: Oberschicht) 0LWWHOVFKLFKW $UEHLWHUVFKLFKW 9HUVRUJXQJVNODVVH 3VHXGR5ð0F)DGGHQ )UHLKHLWVJUDGH )looh * p 0.05; ** p 0.01; *** p 0.001; p 0.1 4XHOOH 1 Sozio-ökonomisches Panel (DIW, Berlin): Wellen 1-7 Ost eigene Berechnungen (ungewichtete Ergebnisse von Haushalten, die an zwei aufeinanderfolgenden Wellen teilgenommen haben) 2 Sozio-ökonomisches Panel (DIW, Berlin): Wellen 1-12 West eigene Berechnungen (ungewichtete Ergebnisse von Haushalten) 16

16 7DEHOOH 6R]LDOH 6HOHNWLYLWlW YRQ $UPXWVULVLNHQ XQG %LOGXQJVFKDQFHQ LQ 2VWGHXWVFKODQG XQG LQ :HVWGHXWVFKODQG ² (LQIOXVV YRQ :RKOIDKUWVGLIIHUHQWLDOHQ DXI %LOGXQJV EHUJlQJH DP (QGH GHU *UXQGVFKXOH 0XOWLQRPLDOH 5HJUHVVLRQ ² LQ ODPPHUQ 6WDQGDUGIHKOHUGHU RHIIL]LHQWHQ 2VWGHXWVFKODQG :HVWGHXWVFKODQG 5HDOVFKXOH *\PQDVLXP 5HDOVFKXOH *\PQDVLXP RQVWDQWH *HVFKOHFKW (Ref.: Mädchen) $UPXWVULVLNR λ 3VHXGR5ð )UHLKHLWVJUDGH )looh 1 Selektionsmodelle siehe Tabelle 2 * p 0.05; ** p 0.01; *** p 0.001; p 0.1 4XHOOH 2 Sozio-ökonomisches Panel (DIW, Berlin): Wellen 1-7 Ost eigene Berechnungen (ungewichtete Ergebnisse von Haushalten, die an zwei aufeinanderfolgenden Wellen teilgenommen haben) 3 Sozio-ökonomisches Panel (DIW, Berlin): Wellen 1-12 West eigene Berechnungen (ungewichtete Ergebnisse von Haushalten) 17

17 7DEHOOH %LOGXQJVFKDQFHQ LQ 2VWGHXWVFKODQG XQG LQ:HVWGHXWVFKODQG ² (LQIOXVV YRQ :RKOIDKUWVGLIIHUHQWLDOHQ DXI %LOGXQJV EHUJlQJH DP (QGH GHU *UXQGVFKXOH 0XOWLQRPLDOH 5HJUHVVLRQ ²LQ ODPPHUQ6WDQGDUGIHKOHUGHU RHIIL]LHQWHQ 2VWGHXWVFKODQG :HVWGHXWVFKODQG 0LWWHOVFKLFKW $UEHLWHUVFKLFKW 0LWWHOVFKLFKW $UEHLWHUVFKLFKW 5HDO VFKXOH *\PQD VLXP 5HDO VFKXOH *\PQD VLXP 5HDO VFKXOH *\PQD VLXP 5HDO VFKXOH *\PQD VLXP RQVWDQWH *HVFKOHFKW (Ref.: Mädchen) gnrqrplvfkh/djh (Ref.: Gesicherter Wohlstand) 3UHNlUHU:RKOVWDQG $UPXW 3VHXGR5ð )UHLKHLWVJUDGH )looh * p 0.05; ** p 0.01; *** p 0.001; p 0.1 4XHOOH 1 Sozio-ökonomisches Panel (DIW, Berlin): Wellen 1-7 Ost eigene Berechnungen (ungewichtete Ergebnisse von Haushalten, die an zwei aufeinanderfolgenden Wellen teilgenommen haben) 2 Sozio-ökonomisches Panel (DIW, Berlin): Wellen 1-12 West eigene Berechnungen (ungewichtete Ergebnisse von Haushalten) 18

18 Abbildung 1: Kausalmodell für den Zusammenhang von Einkommensdefiziten und Bildungschancen Einkommensverluste P(Gymnasium) Soziale Herkunft Abbildung 2: Selektivitätsmodell für den Zusammenhang von selektiven Armutsrisiken und herkunftsbedingten Bildungschancen Soziale Herkunft P(Gymnasium) P(Einkommensverluste) 19

Die Rolle von primären und sekundären Herkunftseffekten für Bildungschancen von Migranten im deutschen Schulsystem

Die Rolle von primären und sekundären Herkunftseffekten für Bildungschancen von Migranten im deutschen Schulsystem Die Rolle von primären und sekundären Herkunftseffekten für Bildungschancen von Migranten im deutschen Schulsystem Fachtagung Migration & Mobilität: Chancen und Herausforderungen für die EU-Bildungssysteme

Mehr

Bildungschancen von Migranten und Migrantinnen im Schweizer Bildungssystem Erklärungen und empirische Befunde im internationalen Vergleich

Bildungschancen von Migranten und Migrantinnen im Schweizer Bildungssystem Erklärungen und empirische Befunde im internationalen Vergleich Bildungschancen von Migranten und Migrantinnen im Schweizer Bildungssystem Erklärungen und empirische Befunde im internationalen Vergleich Vortrag am 24. November 2010 Universität Zürich Prof. Dr. Rolf

Mehr

Auswirkung der sozialen Herkunft auf die schulische Leistung und Laufbahn. Biwi 2.4: Heterogenität Referenten: Katharina Wack & Francesca Koch

Auswirkung der sozialen Herkunft auf die schulische Leistung und Laufbahn. Biwi 2.4: Heterogenität Referenten: Katharina Wack & Francesca Koch Auswirkung der sozialen Herkunft auf die schulische Leistung und Laufbahn Biwi 2.4: Heterogenität Referenten: Katharina Wack & Francesca Koch Inhalt 1. Allgemeines 2. Kompetenzen 3. Migrationshintergrund

Mehr

Wohnen, Nachbarschaft und Bildung

Wohnen, Nachbarschaft und Bildung Isolde Heintze Wohnen, Nachbarschaft und Bildung Umwelt, familiale Sozialisation und die persönliche Entwicklung von Kindern am Beispiel der Stadt Dresden Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Ekkart Zimmermann

Mehr

Soziale Ungleichheit und Bildung in Deutschland

Soziale Ungleichheit und Bildung in Deutschland Geisteswissenschaft Cornelia Lang Soziale Ungleichheit und Bildung in Deutschland Über ungleiche Bildungschancen aufgrund sozialer Herkunft Bachelorarbeit Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung... 3 2. Begriffserklärungen...

Mehr

Soziale Herkunft und Bildungsungleichheit

Soziale Herkunft und Bildungsungleichheit Eine ökonomische und soziologische Betrachtung Kleve, 21. Mai 2015 Christoph Gwosć : Einige empirische Daten 2 Höchster Schulabschluss der Eltern von Studierenden in Deutschland 1985-2012 Quelle: Middendorff,

Mehr

Ist Chancengleichheit nur eine Illusion?

Ist Chancengleichheit nur eine Illusion? Ist Chancengleichheit nur eine Illusion? Olaf Groh-Samberg, Universität Bremen Vortrag SozialkunderlehreInnen-Tag 14. März 2016, Universität Rostock Worum geht es? Zunahme von Armut und Ungleichheit zunehmende

Mehr

Verleihung des BKK Innovationspreises Gesundheit 2016 Armut und Gesundheit am 13. September 2017 in Frankfurt a. M.

Verleihung des BKK Innovationspreises Gesundheit 2016 Armut und Gesundheit am 13. September 2017 in Frankfurt a. M. Verleihung des BKK Innovationspreises Gesundheit 2016 Armut und Gesundheit am 13. September 2017 in Frankfurt a. M. 1. Preisträger: Tanja Krause Thema: Gesundheit Behinderung Teilhabe. Soziale Ungleichheit

Mehr

Armut in Deutschland (K)ein Thema?!

Armut in Deutschland (K)ein Thema?! Armut in Deutschland (K)ein Thema?! 1 Zum Essen reichts knapp. Zu mehr nicht. Irgendwelche Extras liegen nicht drin. Ferien schon gar nicht. Aber wer sind diese Menschen? Wo leben sie? 2 3 4 - In Deutschland

Mehr

Statistisches Bundesamt (Hrsg.)

Statistisches Bundesamt (Hrsg.) Statistisches Bundesamt (Hrsg.) In Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und dem Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen, Mannheim (ZUMA) Datenreport 2006 Zahlen

Mehr

Übergänge im Bildungssystem

Übergänge im Bildungssystem Universität Potsdam Übergänge im Bildungssystem Kai Maaz 1. Bildungskonferenz Bielefeld 24. Mai 2011 Bielefeld Bildungsübergänge und Bildungsverläufe Wann ist ein Bildungsübergang gut verlaufen? Leistungsgerecht

Mehr

Bildung in Frankreich

Bildung in Frankreich Hildegard Brauns Bildung in Frankreich Eine Studie zum Wandel herkunfts- und geschlechtsspezifischen Bildungsverhaltens Leske + Budrich, Opladen 1998 Inhalt 1 Einleitung und Problemstellung 17 2 Stand

Mehr

Subjektives Wohlbefinden in der Krise am Beispiel der Mittelschicht in Deutschland

Subjektives Wohlbefinden in der Krise am Beispiel der Mittelschicht in Deutschland Subjektives Wohlbefinden in der Krise am Beispiel der Mittelschicht in Deutschland Silke Kohrs im Rahmen der Tagung Subjektives Wohlbefinden in der Lebensqualitätsforschung. Ergebnisse vor dem Hintergrund

Mehr

Das Bildungssystem in Deutschland Gleiche Chancen für alle?

Das Bildungssystem in Deutschland Gleiche Chancen für alle? Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 11a beschäftigten sich in den vergangenen Wochen, im Rahmen des Wirtschafts- und Politikunterrichts (Herr Wiegandt), intensiv mit den Bildungschancen von Kindern

Mehr

Studium oder Berufsausbildung?

Studium oder Berufsausbildung? Internationale Hochschulschriften 624 Studium oder Berufsausbildung? Zur Bedeutung leistungs(un)abhängiger Herkunftseffekte für die Bildungsentscheidung von Abiturientinnen und Abiturienten Bearbeitet

Mehr

Armut und Armutspolitik in Deutschland

Armut und Armutspolitik in Deutschland Armut und Armutspolitik in Deutschland Olaf Groh-Samberg, Universität Bremen Vierte Nürnberger Armutskonferenz ARMUT und MIGRATION Die Bedeutung der Integration für die Bekämpfung von Armut. Befunde aus

Mehr

Leseprobe aus: Merkel, Bildungsungleichheit am Übergang in die Hochschule, ISBN 978-3-7799-4167-5 2015 Beltz Verlag, Weinheim Basel

Leseprobe aus: Merkel, Bildungsungleichheit am Übergang in die Hochschule, ISBN 978-3-7799-4167-5 2015 Beltz Verlag, Weinheim Basel http://www.beltz.de/de/nc/verlagsgruppe-beltz/gesamtprogramm.html?isbn=978-3-7799-4167-5 4.4 Die Fachhochschule als Möglichkeit des Bildungsaufstiegs? Entscheiden sich Bildungsaufsteiger für die Aufnahme

Mehr

Wachsende Ungleichheit, steigendes Ungerechtigkeitsempfinden? Objektive Ungleichheiten und Gerechtigkeitsurteile der Bevölkerung,

Wachsende Ungleichheit, steigendes Ungerechtigkeitsempfinden? Objektive Ungleichheiten und Gerechtigkeitsurteile der Bevölkerung, DFG-Projekt Ungleichheitsdeutungen und Gerechtigkeitsorientierungen in Deutschland Wachsende Ungleichheit, steigendes Ungerechtigkeitsempfinden? Objektive Ungleichheiten und Gerechtigkeitsurteile der Bevölkerung,

Mehr

Institut für Soziologie Benjamin Gedon. Methoden 2. Kausalanalyse

Institut für Soziologie Benjamin Gedon. Methoden 2. Kausalanalyse Institut für Soziologie Methoden 2 Kausalanalyse Inhalt 1. Kausalanalyse 2. Anwendungsbeispiel 3. Wiederholung 4. Übungsaufgabe # 2 Kausalanalyse Kausalität: Identifizieren von Ursache-Wirkungs-Beziehungen

Mehr

Soziale Ungleichheit: Empirische Befunde 5. Bildung

Soziale Ungleichheit: Empirische Befunde 5. Bildung Soziale Ungleichheit: Empirische Befunde 5. Bildung 0. Organisatorisches 1. Grundbegriffe der Sozialstrukturanalyse Soziale Ungleichheit: Theorien und Konzepte 2. Erklärung sozialer Ungleichheit 3. Strukturen

Mehr

Tabakkonsum von Jugendlichen: Zur Bedeutung der sozialen Herkunft und der Schulbildung

Tabakkonsum von Jugendlichen: Zur Bedeutung der sozialen Herkunft und der Schulbildung Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit Tabakkonsum von Jugendlichen: Zur Bedeutung der sozialen Herkunft und der Schulbildung Benjamin Kuntz, Thomas Lampert Abteilung

Mehr

Ansprechpartner in der Hans-Böckler-Stiftung:

Ansprechpartner in der Hans-Böckler-Stiftung: 10.10.2016 Neuer WSI-Verteilungsbericht Soziale Mobilität gesunken, Arme bleiben häufiger dauerhaft arm, Ungleichheit bei Einkommen auf neuem Höchststand Die Einkommensverteilung in Deutschland wird undurchlässiger.

Mehr

Gesundheitliche Konsequenzen von Armut und sozialer Ungleichheit

Gesundheitliche Konsequenzen von Armut und sozialer Ungleichheit Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit, Berlin Gesundheitliche Konsequenzen von Armut und sozialer Ungleichheit Beitrag des RKI zum 3. Armuts- und Reichtumsbericht Themen:

Mehr

Eike Fittig, Johannes Schweizer & Udo Rudolph Technische Universität Chemnitz/ Klinikum Chemnitz. Dezember 2005

Eike Fittig, Johannes Schweizer & Udo Rudolph Technische Universität Chemnitz/ Klinikum Chemnitz. Dezember 2005 Lebenszufriedenheit bei chronischen Erkrankungen: Zum wechselseitigen Einfluss von Strategien der Krankheitsbewältigung, Depression und sozialer Unterstützung Technische Universität Chemnitz/ Klinikum

Mehr

ARMUT UND EINWANDERUNG

ARMUT UND EINWANDERUNG POLICY BRIEF Nr. 12 Policy Brief WSI 08/2017 ARMUT UND EINWANDERUNG Armutsrisiken nach Migrationsstatus und Alter - Eine Kurzauswertung aktueller Daten auf Basis des Mikrozensus 2016 Eric Seils und Jutta

Mehr

Projekt Übergangsstudie Mainz. Bildungschancen und Lernbedingungen an Mainzer Grundschulen am Übergang zur Sekundarstufe I

Projekt Übergangsstudie Mainz. Bildungschancen und Lernbedingungen an Mainzer Grundschulen am Übergang zur Sekundarstufe I Projekt Übergangsstudie Mainz Bildungschancen und Lernbedingungen an Mainzer Grundschulen am Übergang zur Sekundarstufe I Alexander Schulze, Susanne Kunze, Felix Wolter (, ) 27. Oktober 2011 Die wichtigsten

Mehr

Prof. Dr. Rolf Becker IfE, Abt. Bildungssoziologie Universität Bern. Muesmattstrasse 27 CH-3012 Bern.

Prof. Dr. Rolf Becker IfE, Abt. Bildungssoziologie Universität Bern. Muesmattstrasse 27 CH-3012 Bern. Vorschulische Kinderbetreuung und Bildungschancen sozial benachteiligter Kinder? Empirische Befunde für einheimische und ausländische Kinder in Deutschland von 1984 bis 2003 Prof. Dr. Rolf Becker IfE,

Mehr

Arm an Einkommen arm an Beteiligungschancen?

Arm an Einkommen arm an Beteiligungschancen? Arm an Einkommen arm an Beteiligungschancen? Ergebnisse des Ersten Armuts- und Reichtumsberichts Baden-Württemberg Bruchsal, 20. Oktober 2016 Dr. Stephanie Saleth FamilienForschung Baden-Württemberg im

Mehr

FORSCHUNGSTELEGRAMM 9/2010

FORSCHUNGSTELEGRAMM 9/2010 FORSCHUNGSTELEGRAMM 9/2010 Peter Zellmann / Sonja Mayrhofer IFT Institut für Freizeit- und Tourismusforschung Wer gehört zum Mittelstand? Das aktuelle gesellschaftliche Bewusstsein in Österreich Zwei Drittel

Mehr

Qualifikation und Arbeitsmarktintegration geflu chteter Frauen: Erkenntnisse aus der Vergangenheit

Qualifikation und Arbeitsmarktintegration geflu chteter Frauen: Erkenntnisse aus der Vergangenheit Qualifikation und Arbeitsmarktintegration geflu chteter Frauen: Erkenntnisse aus der Vergangenheit Welcome Women to Work, 04.11.2016 Zerrin Salikutluk Berliner Institut für empirische Integrations- und

Mehr

Datenreport Ein Sozialbericht für die Bundesrepublik Deutschland

Datenreport Ein Sozialbericht für die Bundesrepublik Deutschland Herausgeber: Statistisches Bundesamt (Destatis) Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen (GESIS-ZUMA), Mannheim, Zentrum für Sozialindikatorenforschung, Heinz-Herbert Noll, Wissenschaftszentrum

Mehr

Offene Gesellschaft, Teilhabe und die Zukunft der Kinder*

Offene Gesellschaft, Teilhabe und die Zukunft der Kinder* Offene Gesellschaft, Teilhabe und die Zukunft der Kinder* Zusammenfassung zentraler Ergebnisse Wie gerecht ist Deutschland für Kinder? Diese Frage spielt in Politik und Öffentlichkeit eine wichtige Rolle.

Mehr

Zeit- und Einkommensarmut in Deutschland

Zeit- und Einkommensarmut in Deutschland FFB Forschungsinstitut Freie Berufe Universität Lüneburg Tim Rathjen Zeit- und Einkommensarmut in Deutschland Multidimensionale Analysen mit Zeitverwendungsdaten Nomos Schriften des Forschungsinstituts

Mehr

Kinderarmut in Deutschland und der OECD

Kinderarmut in Deutschland und der OECD Ringvorlesung Sozialreformen und soziale Gerechtigkeit Kinderarmut in Deutschland und der OECD Dr. Michael Fertig (RWI Essen) fertig@rwi-essen.de Kinderarmut in Deutschland und der OECD Überblick über

Mehr

Lebensstandard und Deprivation im Alter in Deutschland

Lebensstandard und Deprivation im Alter in Deutschland Lebensstandard und Deprivation im Alter in Deutschland Stand und Entwicklungsperspektiven Dipl. Soz. Katharina Hörstermann Prof. Dr. Hans- Jürgen Andreß Übersicht Einleitung und Fragestellung Lebensstandard

Mehr

Jan A. Fuhse. Ethnizität, Akkulturation und persönliche Netzwerke von italienischen Migranten, Leverkusen, Barbara Budrich-Verlag 2008.

Jan A. Fuhse. Ethnizität, Akkulturation und persönliche Netzwerke von italienischen Migranten, Leverkusen, Barbara Budrich-Verlag 2008. Jan A. Fuhse Ethnizität, Akkulturation und persönliche Netzwerke von italienischen Migranten, Leverkusen, Barbara Budrich-Verlag 2008. Dissertation an der Universität Stuttgart Anhang B: Hintergrund der

Mehr

Armut in Deutschland. Entwicklungstendenzen und Ursachen Olaf Groh-Samberg, Universität Bremen

Armut in Deutschland. Entwicklungstendenzen und Ursachen Olaf Groh-Samberg, Universität Bremen Armut in Deutschland. Entwicklungstendenzen und Ursachen Olaf Groh-Samberg, Universität Bremen Jahrestagung der Gesellschaft für Sozialen Fortschritt e.v. in Kooperation mit der Evangelischen Akademie

Mehr

Das Altern meistern:

Das Altern meistern: Das Altern meistern: Strategien für einen langen und gesunden Lebensabend Ressource Mensch Gesellschaftliche Potenziale im Wandel 6. Demografie-Kongress Best Age 30.08. - 31.08.2011 in Berlin Andreas Mergenthaler,

Mehr

der Schülerinnen und Schüler Zusammenfassung Literatur...245

der Schülerinnen und Schüler Zusammenfassung Literatur...245 Inhalt I IGLU 2006. Eine internationale Schulleistungsstudie der IEA...11 Wilfried Bos, Sabine Hornberg, Karl-Heinz Arnold, Gabriele Faust, Lilian Fried, Eva-Maria Lankes, Knut Schwippert, Renate Valtin

Mehr

Überqualifizierung von Akademikern in Deutschland: Die Wahrscheinlichkeit ist sehr ungleich verteilt

Überqualifizierung von Akademikern in Deutschland: Die Wahrscheinlichkeit ist sehr ungleich verteilt Überqualifizierung von Akademikern in Deutschland: Die Wahrscheinlichkeit ist sehr ungleich verteilt Autor: Nancy Kracke Fast ein Viertel der Akademikerinnen und Akademiker in Deutschland übt eine berufliche

Mehr

Keine eindeutige Wahrheit

Keine eindeutige Wahrheit Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln Vermögensverteilung 21.01.2016 Lesezeit 4 Min Keine eindeutige Wahrheit Wie viel genau besitzen die reichsten 10 Prozent der Bundesbürger? Weil

Mehr

Testleiterbefragung. Einleitung. Fragestellung. Methode. Wie viele Schüler/innen zeigten das folgende Verhalten?

Testleiterbefragung. Einleitung. Fragestellung. Methode. Wie viele Schüler/innen zeigten das folgende Verhalten? Testleiterbefragung Einleitung "Ruhe bitte!" Vom Pausenhof schallt Geschrei in die Klasse, in der hinteren Reihe tauschen sich mehrere Schülerinnen und Schüler über die Lösung der letzten Frage aus, ein

Mehr

Bildungsungleichheiten im österreichischen Bildungssystem?

Bildungsungleichheiten im österreichischen Bildungssystem? Bildungsungleichheiten im österreichischen Bildungssystem? Univ.-Prof. Dr. Johann Bacher Institut für Soziologie Linz 2010 Überblick Welche Bildungsungleichheiten gibt es? Welche Bildungschancen haben

Mehr

Sozialstruktur, Lebensstile und gesunde Ernährung von Jugendlichen

Sozialstruktur, Lebensstile und gesunde Ernährung von Jugendlichen 60 DGS-Nachrichten Die Bände zum 31. Kongress der DGS im Oktober 2002 in Leipzig sind erschienen und den Kongressbesuchern inzwischen zugesandt worden. Bestandteil der Bände ist auch eine CD-ROM, die sämtliche

Mehr

Bildung für alle? Der Einfluss der sozialen Herkunft auf Bildungschancen in Deutschland

Bildung für alle? Der Einfluss der sozialen Herkunft auf Bildungschancen in Deutschland Bildung für alle? Der Einfluss der sozialen Herkunft auf Bildungschancen in Deutschland Vertr.-Prof. Dr. Christina Möller, Fakultät für Kulturwissenschaften, Institut für Humanwissenschaften, Soziologie

Mehr

Können Grundschulen unterschiedliche Startvoraussetzungen kompensieren?

Können Grundschulen unterschiedliche Startvoraussetzungen kompensieren? www.goethe-universitaet.de Können Grundschulen unterschiedliche Startvoraussetzungen kompensieren? Der Zusammenhang zwischen Fähigkeiten in der frühen Kindheit und der Schulleistung in der dritten Klasse

Mehr

Determinanten der Kinderarmut Aktuelle Entwicklungen in Deutschland und Baden-Württemberg

Determinanten der Kinderarmut Aktuelle Entwicklungen in Deutschland und Baden-Württemberg Determinanten der Kinderarmut Aktuelle Entwicklungen in Deutschland und Baden-Württemberg Peter Krause, Tanja Kraus Konferenz zum Ersten Armuts- und Reichtumsbericht Baden-Württemberg Wege aus der Kinderarmut

Mehr

Gerechtigkeit alles eine Frage der Wahrnehmung

Gerechtigkeit alles eine Frage der Wahrnehmung Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln Gerechtigkeit 10.08.2017 Lesezeit 4 Min. Gerechtigkeit alles eine Frage der Wahrnehmung Diese Daten dürften all jene überraschen, die in Deutschland

Mehr

Soziologisches Institut, Lehrstuhl Prof. Dr. Jörg Rössel FS Proseminar zur soziologischen Forschung:

Soziologisches Institut, Lehrstuhl Prof. Dr. Jörg Rössel FS Proseminar zur soziologischen Forschung: Soziologisches Institut, Lehrstuhl Prof. Dr. Jörg Rössel FS 2010 Proseminar zur soziologischen Forschung: Empirische Sozialstrukturanalyse Soziologisches Institut, Lehrstuhl Prof. Dr. Jörg Rössel FS 2010

Mehr

Kompetenzen und Laufbahnen im Schulsystem. Inhalte der Längsschnittstudie und bisherige Veröffentlichungen

Kompetenzen und Laufbahnen im Schulsystem. Inhalte der Längsschnittstudie und bisherige Veröffentlichungen Kompetenzen und Laufbahnen im Schulsystem Prof. Dr. Hartmut Ditton, Universität (KOALA-S) München Inhalte der Längsschnittstudie und bisherige Veröffentlichungen Regina Müller, Florian Wohlkinger, Susanne

Mehr

Voraussetzungen und Rahmenbedingungen freiwilligen Engagements

Voraussetzungen und Rahmenbedingungen freiwilligen Engagements Voraussetzungen und Rahmenbedingungen freiwilligen Engagements Clemens Tesch-Römer Deutsches Zentrum für Altersfragen Freiwilliges Engagement in Deutschland Der Deutsche Freiwilligensurvey 2014 Berlin-Brandenburgische

Mehr

Eine alternde Generation von Singles? Verbreitung, Entwicklung und soziale Selektivität der partnerschaftlichen Lebensform im Alter.

Eine alternde Generation von Singles? Verbreitung, Entwicklung und soziale Selektivität der partnerschaftlichen Lebensform im Alter. Eine alternde Generation von Singles? Verbreitung, Entwicklung und soziale Selektivität der partnerschaftlichen Lebensform im Alter. Andrea Lengerer GESIS Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim

Mehr

Überblick über die heutige Veranstaltung. Unterschiedliche Arten von Umfragedaten: Querschnitte: Serielle Querschnitte

Überblick über die heutige Veranstaltung. Unterschiedliche Arten von Umfragedaten: Querschnitte: Serielle Querschnitte Überblick über die heutige Veranstaltung 1. Darstellung verschiedener Datenarten in den Sozialwissenschaften 2. Vorstellung eines Datensatzes zur Analyse von Familienentwicklungsprozessen: Das sozioökonomische

Mehr

Von alleine wächst sich nichts

Von alleine wächst sich nichts Von alleine wächst sich nichts aus Lebenslagen von (armen) Kindern und Jugendlichen und gesellschaftliches Handeln bis zum Ende der Sekundarstufe I Auszug aus der Präsentation zum Abschluss der 4. Phase

Mehr

Armut vermeiden ist besser als Armut bekämpfen

Armut vermeiden ist besser als Armut bekämpfen Armut vermeiden ist besser als Armut bekämpfen Das Lebenslaufmodell für die Arbeit von Caritas in der Schweiz Planet 13, uni von unten, 07.02.2011 Dr. Carlo Knöpfel Leiter Bereich Inland und Netz Vorbemerkungen

Mehr

Warum sich Kinder aus nicht-akademischen Familien für ein Studium an einer Universität oder Fachhochschule entscheiden.

Warum sich Kinder aus nicht-akademischen Familien für ein Studium an einer Universität oder Fachhochschule entscheiden. Bettina Kohlrausch & Andreas Ortenburger Soziale Mobilität wider die Erwartung? Warum sich Kinder aus nicht-akademischen Familien für ein Studium an einer Universität oder Fachhochschule entscheiden. DGS-Sektionstagung

Mehr

Soziales ARMUT UND SOZIALE AUSGRENZUNG. Kein Randphänomen

Soziales ARMUT UND SOZIALE AUSGRENZUNG. Kein Randphänomen Soziales ARMUT UND SOZIALE AUSGRENZUNG Kein Randphänomen Stand: Oktober 2015 Österreich ist ein wohlhabendes Land. Dennoch gibt es Armut, die in unterschiedlichen Formen auftritt. Nur in Aus nahmefällen

Mehr

Die Bedeutung von Elternschaft und Partnerschaft für die Lebenssituation älterer Menschen in Europa

Die Bedeutung von Elternschaft und Partnerschaft für die Lebenssituation älterer Menschen in Europa Die Bedeutung von Elternschaft und Partnerschaft für die Lebenssituation älterer Menschen in Europa Karsten Hank & Michael Wagner Vortrag beim 35. Kongress der DGS, Frankfurt, 12.10.2010 Wirtschafts- und

Mehr

Verteilung von Arm und Reich in der BRD. im Hinblick auf Kinder und Jugendliche

Verteilung von Arm und Reich in der BRD. im Hinblick auf Kinder und Jugendliche Verteilung von Arm und Reich in der BRD im Hinblick auf Kinder und Jugendliche Verteilung von Arm und Reich in der BRD 1. Soziale Ungleichheit 2. Armut und Reichtum 2.1 Definitionen 2.2 Armutsbegriffe

Mehr

Armut trotz Erwerbstätigkeit oder Armut wegen fehlender Erwerbstätigkeit?

Armut trotz Erwerbstätigkeit oder Armut wegen fehlender Erwerbstätigkeit? Armut trotz Erwerbstätigkeit oder Armut wegen fehlender Erwerbstätigkeit? Jürgen Schupp, Jan Göbel und Peter Krause Vortrag im Rahmen der Tagung Steigende Armut, Polarisierung, Re-Stratifizierung: Eine

Mehr

GRUSSWORT DER EUROPÄ ISCHEN KOMMISSION

GRUSSWORT DER EUROPÄ ISCHEN KOMMISSION GRUSSWORT DER EUROPÄ ISCHEN KOMMISSION Cristina Asturias, stv. Referatsleiterin Generaldirektion Beschäftigung Europäische Kommission ESF Jahresveranstaltung 2016 17. Februar 2016 (Es gilt das gesprochene

Mehr

Übungsblatt 3: Bivariate Deskription I (Sitzung 4)

Übungsblatt 3: Bivariate Deskription I (Sitzung 4) 1 Übungsblatt 3: Bivariate Deskription I (Sitzung 4) Aufgabe 1 Eine Kreuztabelle beinhaltet unterschiedliche Verteilungen. a) Geben Sie an, wie diese Verteilungen heißen und was sie beinhalten. b) Welche

Mehr

Familiale Ressourcen als entscheidende Faktoren für Bildungserfolg?

Familiale Ressourcen als entscheidende Faktoren für Bildungserfolg? Familiale Ressourcen als entscheidende Faktoren für Bildungserfolg? Über die Zusammenhänge von sozialer Herkunft und Erfolg in der Grundschule Dr. Susanne Gerleigner 79. AEPF, Hamburg 16. September 2014

Mehr

Ökonomische Ungleichheit und Mobilität in Deutschland: Fakten und Trends

Ökonomische Ungleichheit und Mobilität in Deutschland: Fakten und Trends Ökonomische Ungleichheit und Mobilität in Deutschland: Fakten und Trends Dr. Markus M. Grabka & PD Dr. Joachim R. Frick (DIW Berlin / SOEP) HAYEK-Kreis-Meeting Einstiegs- und Aufstiegschancen? Zur sozialen

Mehr

Freiwilliges Engagement im Lebensverlauf Persönlichkeitsmerkmal oder Ausdruck sozialer Ungleichheit? Prof. Dr. Petra Böhnke

Freiwilliges Engagement im Lebensverlauf Persönlichkeitsmerkmal oder Ausdruck sozialer Ungleichheit? Prof. Dr. Petra Böhnke Freiwilliges Engagement im Lebensverlauf Persönlichkeitsmerkmal oder Ausdruck sozialer Ungleichheit? Prof. Dr. Petra Böhnke Vortrag am Deutschen Zentrum für Alterfragen (DZA), Berlin, 30. Mai 2013 07.06.2013

Mehr

Senat benachteiligt die Stadtteilschulen bei der Versorgung mit Fachlehrkräften

Senat benachteiligt die Stadtteilschulen bei der Versorgung mit Fachlehrkräften Senat benachteiligt die n bei der Versorgung mit Fachlehrkräften Immer wieder hat der SPD-Senat versprochen, er wolle die n zu einer attraktiven Schulform ausbauen und zu einem Erfolgsmodell machen (so

Mehr

Lösungen zu Janssen/Laatz, Statistische Datenanalyse mit SPSS 1. LÖSUNG 7 a)

Lösungen zu Janssen/Laatz, Statistische Datenanalyse mit SPSS 1. LÖSUNG 7 a) LÖSUNG 7 a) Lösungen zu Janssen/Laatz, Statistische Datenanalyse mit SPSS 1 Aufrufen der Varianzanalyse: "Analysieren", "Mittelwerte vergleichen", "Einfaktorielle ANOVA ", "Abhängige Variablen:" TVHOURS;

Mehr

Soziale und politische Folgen von Bildungsarmut

Soziale und politische Folgen von Bildungsarmut Weiterbildungsveranstaltung Soziale und politische Folgen von Bildungsarmut Linz, 2010 Johann Bacher Johannes Kepler Universität Linz Linz 2010 1 Vorbemerkung Ergebnisse aus einem Gemeinschaftsprojekt,

Mehr

Die Auswirkungen von Armut in der Kindheit. Hörsaal City Dr. David H. Gehne Ruhr-Universität Bochum ZEFIR

Die Auswirkungen von Armut in der Kindheit. Hörsaal City Dr. David H. Gehne Ruhr-Universität Bochum ZEFIR Die Auswirkungen von Armut in der Kindheit Hörsaal City Dr. David H. Gehne 05.05.2015 Ruhr-Universität Bochum ZEFIR Die häufigsten Mädchen-Namen in einer Großstadt im Ruhrgebiet 2012-2014 Gehne 05.05.2015

Mehr

Martin Dietrich, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Martin Dietrich, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Standardisierte Qualitätsinformationen von Krankenhäusern in Deutschland als Steuerungsinstrument des Qualitäts- und Leistungswettbewerbs und ihr Effekt auf die Präferenzen-Bildung bei der Krankenhauswahl

Mehr

Erster Armuts- und Reichtumsbericht Baden-Württemberg

Erster Armuts- und Reichtumsbericht Baden-Württemberg Erster Armuts- und Reichtumsbericht Baden-Württemberg Kinderarmut Hospitalhof Stuttgart, 22.01.2016 FamilienForschung Baden-Württemberg STATISTISCHES LANDESAMT Armuts- und Reichtumsberichterstattung Baden-Württemberg

Mehr

ARMUT UND SOZIALE TEILHABE IN DER ARMUTS- UND REICHTUMSBERICHTERSTATTUNG DER BUNDESREGIERUNG

ARMUT UND SOZIALE TEILHABE IN DER ARMUTS- UND REICHTUMSBERICHTERSTATTUNG DER BUNDESREGIERUNG ARMUT UND SOZIALE TEILHABE IN DER ARMUTS- UND REICHTUMSBERICHTERSTATTUNG DER BUNDESREGIERUNG Herbert Düll Referatsleiter Ia 2 Vereinbarkeit Beruf und Familie, Chancensicherung für Kinder, Armuts- und Reichtumsfragen

Mehr

Determinanten der Wahrnehmung sozialer Ungleichheit

Determinanten der Wahrnehmung sozialer Ungleichheit Determinanten der Wahrnehmung sozialer Ungleichheit Sekundäranalyse einer Befragung der Kölner Stadtbevölkerung Repräsentation sozialer Ungleichheit Tagung der Sektion "Soziale Ungleichheit und Sozialstrukturanalyse"

Mehr

1. Einleitung. 1.1 Phasen einer ökonometrischen Analyse

1. Einleitung. 1.1 Phasen einer ökonometrischen Analyse 1. Einleitung 1.1 Phasen einer ökonometrischen Analyse Empirische ökonomische bzw. ökonometrische Analyse: Nutzung von Schätz- und Testmethoden zur Überprüfung ökonomischer Hypothesen oder Quantifizierung

Mehr

Zum Einfluss vorschulischer Kinderbetreuung auf den Bildungsweg

Zum Einfluss vorschulischer Kinderbetreuung auf den Bildungsweg Zum Einfluss vorschulischer Kinderbetreuung auf den Bildungsweg Ben Jann ETH Zürich, jannb@ethz.ch Universität Leipzig 10. Juli 2009 Ben Jann (ETH Zürich) Vorschulische Kinderbetreuung Leipzig, 10. Juli

Mehr

Erwachsen werden Bedingungen des Aufwachsens Jugendlicher in Deutschland

Erwachsen werden Bedingungen des Aufwachsens Jugendlicher in Deutschland Erwachsen werden Bedingungen des Aufwachsens Jugendlicher in Deutschland Nora Gaupp Deutsches Jugendinstitut, München Deutsch-französische Fachtagung: Aufwachsen in Deutschland und Frankreich Herausforderungen

Mehr

Ungleichheit und nachhaltiger Konsum: Modell auf der Grundlage des Capability Ansatzes und empirische Analyse

Ungleichheit und nachhaltiger Konsum: Modell auf der Grundlage des Capability Ansatzes und empirische Analyse Torsten Masson Dr. Ortrud Leßmann I.P.A. Institut für Personal und Arbeit : Modell auf der Grundlage des Capability Ansatzes und empirische Analyse Forschungsseminar des ifz Salzburg 20.11.2014 1 1. Modellierung

Mehr

Einteilung von Forschungsdesigns

Einteilung von Forschungsdesigns Grundfrage Wie muß eine Untersuchung angelegt sein, damit ich den kausalen Einfluß einer unabhängigen Variablen (Stimulus) auf eine abhängige Variable überprüfen kann? 1 Einteilung von Forschungsdesigns

Mehr

Tabelle A 1: Vorzeitiger Abgang vom Gymnasium (Diskretes Übergangsratenmodell)

Tabelle A 1: Vorzeitiger Abgang vom Gymnasium (Diskretes Übergangsratenmodell) Anhang Tabelle A 1: Vorzeitiger Abgang vom Gymnasium (Diskretes Übergangsratenmodell) Modell 1 Jahrgangsstufe 5. Klasse -3,37 *** (0,26) 6. Klasse -2,81 *** (0,22) 7. Klasse -2,84 *** (0,23) 8. Klasse

Mehr

Die G8-Reform in Deutschland

Die G8-Reform in Deutschland Die G8-Reform in Deutschland Christoph Homuth Die G8-Reform in Deutschland Auswirkungen auf Schülerleistungen und Bildungsungleichheit Christoph Homuth Bamberg, Deutschland Diese Arbeit hat an der Fakultät

Mehr

Mehr Beschäftigung durch unbefristete Kombilöhne?

Mehr Beschäftigung durch unbefristete Kombilöhne? Mehr Beschäftigung durch unbefristete Kombilöhne? Epertenworkshop Kombilohn: Weg zu mehr Beschäftigung und Brücke in den Arbeitsmarkt? Lauf, 30. März 2006 Aleander Spermann Aufbau der Präsentation 1. Kurzdiagnose

Mehr

Junge Erwachsene auf dem Weg von der Schule in die Arbeitswelt Ergebnisse aus dem DJI-Übergangspanel

Junge Erwachsene auf dem Weg von der Schule in die Arbeitswelt Ergebnisse aus dem DJI-Übergangspanel Junge Erwachsene auf dem Weg von der Schule in die Arbeitswelt Ergebnisse aus dem DJI-Übergangspanel Nora Gaupp Deutsches Jugendinstitut e.v. Fachtagung "Jung - Arbeitslos krank. Gesundheitsrisiko Jugendarmut

Mehr

Hochschulbildung und soziale Ungleichheit

Hochschulbildung und soziale Ungleichheit Andrä Wolter Hochschulbildung und soziale Ungleichheit Vortrag in dem Workshop: Bildung für alle? Hans-Böckler-Stiftung und IG Metall Frankfurt, 27./28. September 2010 Ausgangslage: Alter Wein in neuen

Mehr

(Alles) Anders als gedacht. Warum und unter welchen Bedingungen Frauen die Familie ernähren

(Alles) Anders als gedacht. Warum und unter welchen Bedingungen Frauen die Familie ernähren (Alles) Anders als gedacht. Warum und unter welchen Bedingungen Frauen die Familie ernähren Gefördert vom: 1 Gliederung Ursache von Familienernährerinnen-Konstellationen Im Job. Beschäftigungsbedingungen

Mehr

Veränderungen der Gesundheit im Alter

Veränderungen der Gesundheit im Alter DZA Deutsches Zentrum für Altersfragen 4 Veränderungen der Gesundheit im Alter Der Deutsche Alterssurvey (DEAS): Älterwerden und der Einfluss von Kontexten 1996 2002 2008 2011 Einführung Die Lebensqualität

Mehr

Bildungschancen von Kindern mit Migrationshintergrund

Bildungschancen von Kindern mit Migrationshintergrund entnommen aus KONTRASTE, 10/Dezember 2005, S. 25-28 Bildungschancen von Kindern mit Im Rahmen der Global Education Week 2005 wurde Ende November eine Veranstaltung zum Thema Voneinander lernen: Mehrsprachigkeit

Mehr

Ergebnisse der Elternbefragung von Grundschülern/-innen der Jahrgangsstufen 1 bis 3 zum Übergang in weiterführende Schulen 2013

Ergebnisse der Elternbefragung von Grundschülern/-innen der Jahrgangsstufen 1 bis 3 zum Übergang in weiterführende Schulen 2013 Ergebnisse der Elternbefragung von Grundschülern/-innen der Jahrgangsstufen 1 bis 3 zum Übergang in weiterführende Schulen 2013 Elternbefragung zum Übergang in weiterführende Schulen 2013 Durchführung

Mehr

Der Januar-Effekt in der Schweiz

Der Januar-Effekt in der Schweiz Der Januar-Effekt in der Schweiz Bachelorarbeit in Banking & Finance Universität Zürich Institut für Banking & Finance Prof. Dr. Alexander F. Wagner vorgelegt von: Daniel Brändli Ort, Abgabedatum: Zürich,

Mehr

Das Ende der Normalarbeit: Mythos oder Wirklichkeit?

Das Ende der Normalarbeit: Mythos oder Wirklichkeit? Das Ende der Normalarbeit: Mythos oder Wirklichkeit? Ben Jann und Andreas Diekmann Institut für Soziologie der Universität Bern Kontakt: jann@soz.unibe.ch Folien: http://www.soz.unibe.ch/personal/jann/normal.pdf

Mehr

Arbeitslosigkeit, berufliche Qualifikation und Gesundheit

Arbeitslosigkeit, berufliche Qualifikation und Gesundheit Arbeitslosigkeit, berufliche Qualifikation und Gesundheit Eine Analyse auf Basis von Daten der Studie "Gesundheit in Deutschland aktuell" (GEDA) aus den Jahren 2010 und 2012 01.06.2017 Julia Dobrindt -

Mehr

Wider Erwarten gesund!

Wider Erwarten gesund! Wider Erwarten gesund! Resilienz gegenüber sozioökonomischen Gesundheitsrisiken im Alter Anders Altern?! Kulturelle und soziale Plastizität des Alter(n)s Herbsttagung der Sektion Alter(n) und Gesellschaft

Mehr

Rolf Becker Frank Schubert. Universität Bern IPSP Abteilung Bildungssoziologie Muesmattstrasse 27 CH-3012 Bern

Rolf Becker Frank Schubert. Universität Bern IPSP Abteilung Bildungssoziologie Muesmattstrasse 27 CH-3012 Bern Intergenerationale Transmission von ökonomischem, sozialem und kulturellem Kapital für den Schulerfolg. Eine Simulation mit Daten von PIRLS 2001 und PISA 2000 Rolf Becker Frank Schubert Universität Bern

Mehr

René Leicht. Gründerinnen und selbständige Frauen in Deutschland Forschungsfragen und Überblick

René Leicht. Gründerinnen und selbständige Frauen in Deutschland Forschungsfragen und Überblick Institut für Mittelstandsforschung Universität Mannheim Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung, Essen René Leicht Gründerinnen und selbständige Frauen in Deutschland Forschungsfragen

Mehr

Chancengerechtigkeit Schulische Bildung und Übergänge?

Chancengerechtigkeit Schulische Bildung und Übergänge? Chancengerechtigkeit Schulische Bildung und Übergänge? 10. Lübecker Armutskonferenz Kai Maaz Lübeck, Handwerkskammer Lübeck, 10.02.2016 Ungleichheit im Bildungssystem ist ein Stück sozialer Realität, Chancengleichheit

Mehr

Die Bundestagswahlen Bestimmungsfaktoren im Ost-West- Vergleich und über die Zeit hinweg. Sommersemester 2005

Die Bundestagswahlen Bestimmungsfaktoren im Ost-West- Vergleich und über die Zeit hinweg. Sommersemester 2005 Die Bundestagswahlen 1990-2002. Bestimmungsfaktoren im Ost-West- Vergleich und über die Zeit hinweg Sommersemester 2005 Übersicht Sozialstrukturelle Merkmale und Parteibindungen Wiederholung Empirische

Mehr

REICHTUM IN DEUTSCHLAND

REICHTUM IN DEUTSCHLAND REICHTUM IN DEUTSCHLAND Wer hat dem wird gegeben Dr. Dorothee Spannagel 08. Februar 2017, Osnabrück Inhalt 1. Rückblick: Reichtum und Ungleichheit in Deutschland seit Ende des 2. Weltkriegs 2. Entwicklung

Mehr

Soziale Mobilität und Reichtum in Deutschland

Soziale Mobilität und Reichtum in Deutschland Soziale Mobilität und Reichtum in Deutschland 8. Sozialstaatsenquete Soziale Mobilität und Einkommensungleichheiten Dr. Dorothee Spannagel www.wsi.de Gliederung 1. Reichtum als Forschungsgegenstand 2.

Mehr

Bildungsgerechtigkeit in Zahlen, Daten, Fakten

Bildungsgerechtigkeit in Zahlen, Daten, Fakten Bildungsgerechtigkeit in Zahlen, Daten, Fakten IMST-Tagung 2015 Klagenfurt, 22. September 2015 Dr. Claudia Schreiner Bundesinstitut für Bildungsforschung, Innovation und Entwicklung des österreichischen

Mehr

Soziale Unterschiede in der Lebenserwartung

Soziale Unterschiede in der Lebenserwartung Soziale Unterschiede in der Lebenserwartung Lars Eric Kroll, Thomas Lampert Robert Koch-Institut, Berlin FG 24 Gesundheitsberichterstattung Das Robert Koch-Institut ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich

Mehr