Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer. offener Realisierungswettbewerb für Hochbau, Freiraum und Ausstellung.

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1 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer Berlin Mitte offener Realisierungswettbewerb für Hochbau, Freiraum und Ausstellung Ergebnisprotokoll

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3 Offener Realisierungswettbewerb für Hochbau, Freiraum und Ausstellung Erweiterung Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße Berlin Mitte Ergebnisprotokoll Berlin, Dezember 2007

4 Wettbewerbsdurchführung Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Abteilung Städtebau und Projekte Referat II D, Patrick Weiss Brückenstraße Berlin-Mitte Leitung der Vorprüfung Eckhard Lange ag.u Lange Köpenicker Straße 154a Berlin Digitale Bearbeitung Anika Buhre Informationstechnik / Internet competitionline GmbH, Berlin Druck Ahrensfeld & Wolf Digitaldruck, Berlin Berlin, Dezember 2007

5 Inhaltsverzeichnis 1. Protokoll der 2. Preisgerichtssitzung vom Bericht der Vorprüfung zur 2. Preisgerichtssitzung 3. Protokoll der 1. Preisgerichtssitzung vom Bericht der Vorprüfung zur 1. Preisgerichtssitzung 5. Liste der Verfasser

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7 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer Berlin Mitte offener Realisierungswettbewerb für Hochbau, Freiraum und Ausstellung Protokoll der 2. Preisgerichtssitzung vom

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9 Offener Realisierungswettbewerb für Hochbau, Freiraum und Ausstellung Erweiterung Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße Berlin Mitte Protokoll der 2. Preisgerichtssitzung vom Inhaltsverzeichnis 2. Sitzung des Preisgerichts am Konstituierung des Preisgerichts Eröffnung der Preisgerichtssitzung Allgemeiner Bericht der Vorprüfung Informationsrundgang Kriteriendiskussion Dritter Wertungsrundgang Schriftliche Beurteilung der Arbeiten der engeren Wahl Festlegung der Rangfolge Empfehlung des Preisgerichts Öffnung der Verfasserumschläge...13

10 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2. Preisgerichtssitzung vom

11 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2. Preisgerichtssitzung vom Sitzung des Preisgerichts am in den Räumen der Technischen Universität Berlin Ackerstraße Berlin-Wedding Beginn: 9:50 Uhr Frau Lüscher, Senatsbaudirektorin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin, begrüßt die Sitzungsteilnehmer im Namen des Auslobers und stellt die Anwesenheit (siehe Anwesenheitsliste) sowie die Vollzähligkeit des Preisgerichts fest. 1. Konstituierung des Preisgerichts Frau Fioretti vertritt Herrn Hirsch als Fachpreisrichterin, Herr Klemke vertritt Herrn Schmitz als Sachpreisrichter, Herr Fischer vertritt Frau Dr. Camphausen als Sachpreisrichter. Stimmberechtigte Fachpreisrichter: Donata Valentien (Vorsitzende) Gabriele Kiefer Dagmar von Wilcken Dr. Leo Schmidt Donatella Fioretti Heike Büttner Stimmberechtigte Sachpreisrichter: Regula Lüscher Rainer Klemke Manfred Fischer Dr. Hermann Schäfer Ephraim Gothe 2. Eröffnung der Preisgerichtssitzung Die Vorsitzende übernimmt die Leitung der 2. Preisgerichtssitzung und bittet die Vorprüfung um die Vorstellung der Arbeiten, die zur 1. Preisgerichtssitzung ausgewählt und einer vertiefenden Prüfung unterzogen wurden. 3. Allgemeiner Bericht der Vorprüfung Unterlagen der Vorprüfung Die Vorprüfung hat einen schriftlichen Bericht für die 13 Arbeiten erstellt, die in der 1. Preisgerichtssitzung ausgewählt wurden. Dieser Bericht liegt dem Preisgericht vor.

12 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2. Preisgerichtssitzung am Bericht der Vorprüfung Herr Lange berichtet über den Ablauf der Vorprüfung (2. Phase), über die Einhaltung der Vorgaben gemäß der Auslobung, hier speziell zur Einhaltung des vorgegebenen Kostenrahmens und über die Mitwirkung der Sachverständigen an der Vorprüfung. Alle 13 Arbeiten wurden nachweislich termingerecht unter Wahrung der Anonymität eingereicht. Das Modell (Pavillon) wurde ebenfalls bei allen 13 Arbeiten nachweislich termingerecht eingereicht. 4. Informationsrundgang Ab 10:05 Uhr stellen die Vorprüfer die Wettbewerbsbeiträge in der Reihenfolge der Tarnzahlen anhand der jeweiligen Pläne und der Prüfbemerkungen aus dem Vorprüfbericht den Preisgerichtsbeteiligten vor. Die Informationsrundgang endet um 12:20 Uhr. Die Sitzung wird für die Mittagspause von 12:20 Uhr bis 13:10 Uhr unterbrochen. 5. Kriteriendiskussion In der Kriteriendiskussion von 13:10 Uhr bis 13:35 Uhr wird auf das Spannungsfeld hingewiesen, mit dem sich die Arbeiten auseinander zu setzten hatten. Auf der einer Seite steht die Gruppe derjenigen, die die Geschichte der Grenze z.t. aus eigener Erfahrung kennen, auf der anderen Seite diejenigen, die keinen unmittelbaren Bezug zu den Zeiten der durch die Mauer geteilten Stadt haben. Daran knüpft sich die Frage welche Materialien für die Open-Air-Ausstellung angemessen sind, welche Härte der Raum verträgt und wie die unterschiedlichen Nutzungsanforderungen der Besucher der Gedenkstätte und der Anwohner in Einklang gebracht werden können. Es wird darauf hingewiesen, dass Entwürfe für die Gedenkstätte die Verletzung des Stadtraums durch die Mauer verdeutlichen sollten, wobei eine zu starke Überformung des Geländes als problematisch angesehen wird. Es wird in diesem Zusammenhang geäußert, dass die Gedenkstätte ein historischer Ort sei und die Wunde offen gehalten werde sollte Vertikale Markierungen des Mauerverlaufs werden als wünschenswert angesehen und Corten-Stahl als Kommentar-Material begrüßt, da es an die Gestaltung der Gedenkstätte anknüpfen würde. Dabei sei darauf zu achten, dass die vorhandenen Mauerreste als Originaldokumente zur Geltung kommen. Beim Blick auf die Mauer sollte auch die Ost-Sicht berücksichtigt werden. Die Wachtürme sollten nicht allein flächig markiert sondern auch in ihrer Dreidimensionalität gezeigt werden. Auf eine Verwendung von sog. Stolpersteinen sollte verzichtet werden, um eine Vermischung bzw. Gleichsetzung von NS- und DDR-Diktatur zu vermeiden. In diesem Zusammenhang wird ein angemessener Umgang mit Materialein in Bezug auf unterschiedliche Gesellschaftssysteme angesprochen. Das individuelle Opfergedenken soll würdevoll gestaltet werden.

13 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2.Preisgerichtssitzung vom Dritter Wertungsrundgang Um 13:35 Uhr nehmen die Preisrichter die Wertungsdiskussion über die 13 ausgewählten Arbeiten auf. Die stimmberechtigten Preisrichter kommen, unter Anlegung der Beurteilungskriterien der Auslobung, nach intensiver Erörterung der einzelnen Arbeiten zu folgenden Abstimmungsergebnissen: 3. Rundgang Tarnzahl Ja Nein Ergebnis verbleibt ausgeschieden verbleibt verbleibt ausgeschieden verbleibt verbleibt ausgeschieden verbleibt ausgeschieden verbleibt ausgeschieden ausgeschieden Somit sind die 6 Arbeiten 1003, 1009, 1017, 1021, 1025, 1041 aus dem Beurteilungsverfahren im dritten Wertungsrundgang ausgeschieden. Folgende 7 Arbeiten bilden die engere Wahl: 1002, 1005, 1007, 1011, 1015, 1020, Der dritte Wertungsrundgang endet um 15:10 Uhr. 7. Schriftliche Beurteilung der Arbeiten der engeren Wahl Die Arbeiten der engeren Wahl werden von 15:15 Uhr bis 16:25 Uhr jeweils durch eine(n) Preisrichter/in und eine(n) Sachverständige/n Preisrichter/in unter Berücksichtigung der Diskussion des Dritten Rundgangs bewertet und anschließend schriftlich beurteilt. Hierbei wird neben dem Vorprüfbericht auch der Erläuterungsbericht der Verfasser herangezogen. Die Vorprüfung und die weiteren Sachverständigen stehen für Rückfragen zur Verfügung Die Verfasser der Arbeit gehen von der methodischen Leitidee aus,, weniger das Bauwerk Mauer in den Blickpunkt zu stellen, als die Geschichte und Ereignisse von Teilung und Flucht zu dokumentieren und an deren Opfer zu erinnern.

14 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2. Preisgerichtssitzung vom Konsequent entwickelt sie die Idee, Lebenslinien symbolisch herauszuarbeiten, die durch die Mauer einerseits unterbrochen bzw. getrennt wurden, andererseits diese und die Sperranlagen zu überwinden hofften. Der Grenzstreifen wird mit Schotterrasen einheitlich befestigt, Grenzbauwerke und Sperranlagen werden integriert. Parallel dazu wird in passender Weise ein Pavillon entwickelt, der ein markantes Zeichen für die Gesamtanlage setzt.. Sosehr diese Gesamtkonzeption im Miteinander dieser Elemente konsequent klingt, so fragwürdig ist sie im Einzelnen. Die Funktionalität des Pavillons steht wegen großer Länge, schmaler Breite und ungeklärter Wegeführung in kontroverser Diskussion. Lebensschicksale müssen im Kontext der Aufgabe herausgearbeitet werden, aber sie dürfen nicht wie hier zu fürchten mehr die Verbindungslinien zwischen West und Ost gestalterisch andeuten als die brutale Trennung durch die Mauer, deren Überwindung Ausnahme blieb. So stellt der Entwurf nur wenige Schicksale vor, er lässt nicht die viel größere Anzahl und Vielfalt von Tragödien an der Mauer deutlich werden. Tatsächlich besteht sogar die Gefahr, dass Besucher bei Tage den Verlauf der Mauer nicht hinreichend erkennen. Hinzuweisen ist außerdem darauf, dass Verfasser im erweiterten Gedenkstättenbereich (östlich der Brunnenstraße) die städtebaulichen Vorgaben ignoriert hat. Insgesamt besteht auch die Befürchtung, dass die vom Verfasser bewusst sparsam und konzentriert eingesetzten Ausstellungsmittel nicht hinreichend wahrgenommen werden. Die Gedenkstätte würde auf diese Weise kaum die erhoffte Wirkung erzielen können Die Grundidee des Freiraumkonzeptes ist die Sichtbarmachung des stadtzerteilenden, platzgreifenden Mauerstreifens. Die Dimension der Grenzanlagen wird durch die einheitliche Oberfläche eines gebundenen hellen Schotters sinnlich erfahrbar. Alle existierenden oberirdischen Mauerrelikte werden durch den Kontrast zur zweidimensionalen Fläche betont. Die Grenzmauer wird durch einen stufentiefen Abdruck nachgezeichnet. Die Hinterlandsicherungsmauer und Grundrisse der Kirche und Wohnbebauung werden durch Metallbänder markiert. Die Abwesenheit verschwundener dreidimensionaler Elemente (Mauern, Kirche, Leuchten, Gebäude) werden durch aufgemalte Schattenwürfe scheinbar vergegenwärtigt. Die Schattenwürfe stellen eine originelle Idee dar, sind jedoch aus Besuchersicht vermutlich schwer lesbar. Die Information auf dem Pult entlang der politischen Grenze ist aus verschiedenen Gründen zu verwerfen: 1. die Information ist nur von außen, von der Straßenseite lesbar. 2. der Nachbau der Kellerfenster und Eingänge in den Fassadenstummeln führt zu irrigen Assoziationen (Miniaturmodell der Häuserfassaden) 3. die Position entspricht nicht dem Mauerverlauf. 4. sie versperrt den Blick und den Zugang auf die vorhandenen Mauerreste

15 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2.Preisgerichtssitzung vom Der typologisch als Pavillon gut erkennbare Informationsort ist sehr ambitioniert und folgt im Grundriss wie im Aufriss einer Rhombusstruktur. Zur Bernauer Straße wird eine großzügig einladende Geste formuliert. Nach Innen folgt der äußeren Rhombusstruktur entsprechend die Abwicklung des Raumprogramms in der Form von eingestellten Räumen. Durch die Glasfronten an den Schmalseiten des Gebäudes sowie das verglaste Dach einerseits und den geschlossenen Fassadenwänden andererseits werden die Räume sehr gut belichtet. Außerdem ist eine konzentrationsfördernde Atmosphäre sehr gut vorstellbar. Die Formulierung des Grundrisses auf dem Rhombusschema erscheint eher formalistisch als praktisch Der Arbeit gelingt es, mit ebenso zurückhaltenden wie überzeugenden gestalterischen Mitteln den gesamten Bereich der Grenzlandschaft an der Bernauer Straße zu fassen und erkennbar zu machen. Sie verwendet als Leitmaterial Corten-Stahl; damit werden authentische Spuren sinnvoll ergänzt (Grenzmauer, Hinterlandsicherungsmauer, Kolonnenweg) sowie Ereignis- und Erinnerungsorte markiert. Hinsichtlich der Andeutung der Grenzmauer wäre die Statik der Stäbe zu überprüfen. Dasselbe Material wird für Info-Stelen und den Info-Pavillon verwendet. Mit diesem Material knüpft die Arbeit sowohl an die vorhandene Gedenkstätte an, aber auch an das existierende Informationssystem entlang des übrigen Mauerverlaufs. Corten-Stäbe entlang der Bernauer Straße, die auf die Stahlarmierungen der Mauerelemente anspielen, lassen das räumliche Bild der Grenzmauer wieder erstehen; auch die nach Osten gewandte Seite der Grenzanlagen wird durch Corten-Elemente im Boden markiert. Damit wird die Leere des ehemaligen Todesstreifens gefasst, dessen Fläche selbst als Rasenfläche weitgehend unüberformt bleibt. Im Kontext ist dieser Rasen nur dann als stimmig zu betrachten, wenn er relativ grob, etwa als Schotterrasen zu denken ist. Neben der räumlichen Fassung des Grenzstreifens besteht der zweite Schwerpunkt der Arbeit in dem angebotenen Informationssystem. Stelen in Form von Rundpfeilern, die aus der Betonrohrabdeckung der Mauer abgeleitet scheinen, bieten in kompakter und gestalterisch angemessener Weise unterschiedliche Arten von Informationen an. Sie wären allerdings mit dem bestehenden Infosystem für die Berliner Mauer zu harmonisieren. Besonders überzeugend ist das sog. Fenster der Erinnerung mit dem individuellen Gedenken an die Maueropfer. Der Pavillon bezieht sich stadträumlich durch seine beiden versetzten Ebenen auf den Verlauf der Mauer sowohl an der Bernauer wie an der Gartenstraße. In Form und Material hat er genügend Prägnanz, um zeichenhaft zu wirken, ohne mit der Gedenkstätte in Konkurrenz zu treten. Die Überlagerung zweier Geschossebenen mit separaten Erschließungen macht funktionale Optimierung möglich. Die Arbeit überschreitet den Kostenrahmen, aber es ist durchaus Einsparungspotential erkennbar. Insgesamt handelt es sich um eine außerordentlich schlüssige Arbeit, die für den Ort und die Funktion der Gedenkstätte ein besonders brauchbares, nachvollziehbares und entwicklungsfähiges Gesamtkonzept anbietet.

16 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2. Preisgerichtssitzung vom Die Arbeit präsentiert eine eindeutige Handschrift zur Markierung des Todesstreifens, die von großer Kraft des grafischen Ausdrucks gekennzeichnet ist. Im Sinne der Aufgabenstellung werden die historischen Spuren erhalten und die Gebäudegrundrisse nachgezeichnet. Der Mauerstreifen wird großflächig abgedeckt und mit einem durchdachten Markierungssystem versehen, das Assoziationen wie Stauraum am Fähranleger oder ähnliches provoziert. In dem Bestreben, zu erzählen, welche Elemente das Mauerregime zu verschiedenen Zeiten prägten, werden auch Elemente wie Panzersperren und Hundeauslauf nur grafisch und nicht authentisch eingearbeitet. Angesichts der beabsichtigten Offenheit und Leere können unbeabsichtigte Nutzungen der asphaltierten Flächen nicht ausgeschlossen werden. Die vertikale Dimension der Mauer wird wegen der angestrebten offenen Konzeption nicht angesprochen, das Opfergedenken durch Verlegung hinter den Postenweg zum Friedhof eher versteckt, denn bewusst in den Vordergrund gerückt. Die Verlegung vorhandener Relikte in ein Informationsfeld ist wegen der Dislozierung vom authentischen Ort zu kritisieren. Bezogen auf die Eindeutigkeit des Freiraumkonzepts und der Open Air Ausstellung ist der dreigeschossige Informationspavillon wenig überzeugend. Die Architektursprache ist hier nur auf sich selbst bezogen. Der Baukörper exponiert sich im Stadtraum durch seine diagonale Orientierung zum Nordbahnhof und erzeugt hierdurch uneindeutige Vorplatzdimensionen. Die Verfasser betonen die Nähe zum bestehenden Dokumentationszentrum durch die Wahl des Fassadenmaterials. Die Jury ist im Gedanken der Vergleichbarkeit beider Bauten miteinander uneinig. Die räumliche Folge von dem überdachten Außenraum (Auskragung) zum Inneren des Gebäudes ist für den Ort unangemessen. Der Luftraum, welcher sich über 3 Geschosse erstreckt, ist im Gebäude nur als Zwischenraum erfahrbar. Das Verhältnis von BGF und NF ist überaus unwirtschaftlich und wird durch die Entwurfsqualität nicht ausgeglichen Das Konzept soll das Gelände der Mauergedenkstätte als bleibende Narbe im Stadtraum sichtbar erhalten. Das Konzept ist sehr ambitioniert, weil es auf die Teilung bzw. auf die Therapeutik der erlittenen Leiden hinweist. Es wurde ein Spannungsverhältnis zwischen erlittener Verletzung und dem Überleben formuliert. Die Intention, die Großflächigkeit des Mauerstreifens durch Mager- bzw. Trockenrasen darzustellen ist angemessen. Nicht sichtbare Spuren, thematisiert durch das Ereignisband, und sichtbare Spuren, markiert durch Signalstäbe, stellen eine mögliche Gliederung des Geländes dar. Die Farbigkeit und Gestaltung der Signalstäbe wird kritisch beurteilt. Den ursprünglichen Mauerverlauf auf eine Sitzbank zu reduzieren ist unangemessen. Sehr problematisch erscheint auch die Nutzung der Mauer als Grabstein für die Opfer. Die Einbeziehung des Pavillons in die Struktur der Ereignisbänder wird positiv gewertet, die gestalterische Umsetzung wird allerdings kontrovers diskutiert. Die Grundrissorganisation erscheint plausibel. Die baukörper liche Umsetzung bleibt schematisch.

17 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2.Preisgerichtssitzung vom Eine Stärke des Entwurfs ist einerseits die räumliche Offenheit und andererseits die Farb- und Materialstimmung des einheitlichen, grauen Kies- und Schottermaterials, was die Leere und die Narbe im Stadtraum des ehemaligen Mauer- und Todesstreifens eindrücklich markiert. Die Originalmauerteile finden dadurch einen stimmigen Kontext. Das Band aus Weißzement mit eingelagerten Schriften markiert farblich im Gesamtkonzept integriert stimmig den Mauerverlauf, ist aber als Markierungselement zu schwach, um sich im Stadtraum behaupten zu können. Unverständlich und unnötig ist der Nachbau von Mauerteilen und konterkariert den sehr schönen Umgang mit weiteren Originalelementen nämlich den Kellermauern der zerstörten Häuser. Diese werden quasi archäologisch ausgegraben und in zwei abgesenkten Räumen freigelegt. Gleichzeitig entstehen dort sehr qualitätsvolle Orte für Ausstellung und Information. Gelungen ist auch die Ergänzung des zerstörten Sophienfriedhofs durch Intarsien im Kies, Felder gröberer Körnung, welche eindrücklich an die verschwundene Geometrie der Friedhoffelder erinnert. Richtig und stimmig sind dort die Tafeln im Gedenken an die Mauertoten platziert. Das Ausstellungskonzept nimmt die bereits etablierten Glasstelen der Geschichtsmeile auf im Sinne einer Kontinuität und Wiedererkennung. Die zahlreichen Ausstellungselemente im Außenraum bedürfen im Fall der Realisierung einer Straffung und Bündelung. Die Arbeit nimmt viele der geforderten Gedenkelemente im Außenraum sinnvoll und gezielt auf. Die zwei abgesenkten Ausstellungsbereiche zum Thema Fluchttunnel und Leben vor der Mauer machen Angebote für thematisch geeignete Informationsorte und führen zu einer interessanten räumliche Differenzierung des Ausstellungsraumes. Der Infopavillon ist grundsätzlich interessant in die bewegte Topografie gesetzt. Leider wird durch die Konzeption eines tiefergesetzten Hofes das effektiv natürlich vorhandene Gefälle überhöht und führt zu schwer umsetzbaren steilen Zugangsrampen. Der entstehende Eingangshof im Untergeschoss ist zwar ein schönes Angebot für wartende oder sich sammelnde Besuchergruppen, auch erscheint der zweite Zugang auf der oberen Ebene bei Besucherandrang sinnvoll für den Personenfluss. Die Abwicklung von Innen und Außen, welche drei Eingänge zur Folge hat ist aber sehr kompliziert. Gänzlich unbegreiflich erscheint dem Preisgericht die Mauerintarsie in der Fassade. Der raumgreifende Pavillon ist in der Grunddisposition interessant, in der architektonischen Wegführung und Grundrisskonzeption jedoch noch nicht überzeugend. Insgesamt besticht das Freiraumkonzept durch seine durchgängig abgestimmte Gestaltung, welche sich auch gut in die Bebauung an der Bernauer Straße integriert. Gerade die krude Materialität verleiht dem Ort des Gedenkens aber auch dem Ort der Geschichtserzählung eine mögliche Form Gewürdigt wird das Grundkonzept des sorgfältig bewahrten Leerraumes, welches die Offenheit intelligent mit einer thematischen Strukturierung des Gedenkens verbindet. Die Lokalisierung der Schwerpunktbereiche ist richtig. Positiv wird die Anbindung der Gedenkstätte an Mauerpark und Park am Nordbahnhof bewertet.

18 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2. Preisgerichtssitzung vom Der Entwurf spiegelt ein didaktisch stimmiges Bild wider, das dem Besucher die Freiheit gibt, sich selbst auf eine Spurensuche zu begeben. Die wichtigen Themen und Positionen Fluchttunnel und Wachturm sind sparsam aber entwicklungsfähig aufgegriffen. Die Info-Paravents fügen sich gut in die bereits installierten Wegeleitsysteme ein und ermöglichen eine große Gestaltungsfreiheit für die Open-Air- Ausstellung. Kontrovers wird dabei die Nachzeichnung der Mauer diskutiert, das verwendete Messing verlässt den eingeführten Materialkanon. Es verbietet sich aber bei den Ortsmarkierungen, auf die Stolpersteine zu verweisen, da in unzulässiger Weise Folgen der NS-Herrschaft und der DDR-Diktatur vermischt werden. Der Informationspavillon versucht entsprechend der Open-Air-Ausstellung ein Maximum an Freiflächen zugunsten von funktional zu begründenden Freiräumen zu erhalten. Allerdings werden die vordergründige Architektur und die gravierenden funktionalen Schwächen in Bezug auf Erschließung und Geschossigkeit bemerkt. Insgesamt wird die Freiraumgestaltung als angemessen und robust gegenüber heute nicht absehbaren Entwicklungen bewertet. 8. Festlegung der Rangfolge Nach dem Verlesen, Korrigieren und Verabschieden der schriftlichen Beurteilungen zwischen 16:25 und 17:05 Uhr wird das Preisgericht Uhr für eine Pause unterbrochen. Ab 17:30 Uhr werden die Arbeiten der engeren Wahl erneut begutachtet. Es wird festgestellt, dass keine der verbliebenen Arbeiten aufgrund von Budgetüberschreitungen von der weiteren Betrachtung ausgeschlossen werden muss. Im Anschluss wird ein Meinungsbild hergestellt, welche Arbeiten nicht in der Preis- oder Ankaufsgruppe gesehen werden. Daraufhin wird der Antrag gestellt, die Arbeit 1015 in der engeren Wahl zu belassen, und wie folgt abgestimmt: Verbleib in der engere Wahl Tarnzahl Ja Nein Ergebnis engere Wahl Der Antrag, die Arbeiten 1002 und 1011 als Ankäufe (gemäß Auslobung) ohne Rangfolge auszuzeichnen, wird wie folgt abgestimmt: Ankäufe Tarnzahl Ja Nein Ergebnis Ankauf Ankauf Die Arbeiten der Preisgruppe 1007, 1020 und 1022 werden auf eine mögliche Rangfolge hin erneut diskutiert und wie folgt abgestimmt, wobei mit dem Rang der entsprechende Preis verbunden wird

19 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2.Preisgerichtssitzung vom Preise Tarnzahl Ja Nein Ergebnis Preis Preis Preis Preis 9. Empfehlung des Preisgerichts Das Preisgericht empfiehlt einstimmig den Bauherren, die Arbeit mit der Tarnzahl 1007 zur Grundlage der weiteren Bearbeitung durch die Verfasser (siehe auch Punkt 1.13 der Ausschreibung) zu machen und dabei die Kritikpunkte aus der schriftlichen Beurteilung der Wettbewerbsarbeit insbesondere in Bezug auf die Einhaltung des Kostenrahmens zu berücksichtigen. 10. Öffnung der Verfasserumschläge Um 18:10 Uhr werden die Umschläge der Verfassererklärungen geöffnet. Die Namen der Wettbewerbsteilnehmer, die mit Preisen und Ankäufen ausgezeichnet wurden, werden verlesen: 1. Preis Arbeit 1007 Architektur: Mola Winkelmüller Architekten, Luis Mola, Henner Winkelmüller, Berlin Landschaftsarchitektur: Sinai - Faust.Scholl.Schwarz., AW Faust, Berlin Ausstellungsgestaltung: ON architektur, Christian Fuchs, Berlin 2. Preis Arbeit 1020 Architektur: Rother Rother. Architekten Designer, Heinrich Rother, Berlin Landschaftsarchitektur: K1 Landschaftsarchitekten, Catherine Kuhn, Axel Klapka, Berlin Ausstellungsgestaltung: Rother Rother. Architekten Designer, Johan-nes Rother, Berlin 3. Preis Arbeit 1022 Architektur: Dominik Uhrmeister Architekt, Dominik Uhr-meister, Berlin Landschaftsarchitektur: bbz Landschaftsarchitekten, Timo Herrmann, Berlin Ausstellungsgestaltung: Laura Schleussner, Berlin 4. Preis Arbeit 1005 Architektur: ENS Architekten, Eckert, Negwer, Suselbeck, Berlin Landschaftsarchitektur: Mettler Landschaftsarchitektur, Rita Mettler, Berlin Ausstellungsgestaltung: Fischer-Ausstellungsgestaltung, Berlin Ankauf Arbeit 1002 Architektur: fnp architekten, Stefanie Naumann, Oliver Fi-scher, Stuttgart Landschaftsarchitektur: lohrberg stadtlandschaftsarchitektur, Dr. Frank

20 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2. Preisgerichtssitzung vom Lohrberg, Stuttgart Ausstellungsgestaltung: Martin Naumann mit Büro Reinhardt, Martin Naumann, Prof. U.J. Reinhardt, Stuttgart Ankauf Arbeit 1011 Architektur: Dieter Schröder, Stuttgart Landschaftsarchitektur: TREIBHAUS landschaftsarchitektur, Michael Heurich, Berlin Ausstellungsgestaltung: Sophie Jahnke Produktdesign, Sophie Jahnke, Berlin Die Vorsitzende dankt der Vorprüfung für die ausgezeichnete Präsentation der Arbeiten. Die Vorprüfung wird entlastet. Die Vorsitzende, Frau Valentien, schließt die Sitzung um 18:30 Uhr mit einem Dank an die Preisrichter und die Sachverständigen für die engagierte und sachliche Zusammenarbeit. Frau Lüscher und Herr Klemke danken im Namen des Auslobers allen am Wettbewerbsverfahren Beteiligten für ihre Mitwirkung. Das Protokoll wurde von der Vorsitzenden des Preisgerichts, Frau Valentien, durchgesehen und genehmigt. Protokoll: Eckhard Lange

21 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2.Preisgerichtssitzung vom Anwesenheitsliste Preisgerichtssitzung am in den Räumen der Technischen Universität Berlin Ackerstraße Berlin-Wedding Seite 1 Anwesenheitsliste Preisgerichtssitzung am

22 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2. Preisgerichtssitzung vom Seite 2 Anwesenheitsliste Preisgerichtssitzung am

23 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2.Preisgerichtssitzung vom Seite 3 Anwesenheitsliste Preisgerichtssitzung am

24 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2. Preisgerichtssitzung vom Seite 4 Anwesenheitsliste Preisgerichtssitzung am

25 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2.Preisgerichtssitzung vom Seite 5 Anwesenheitsliste Preisgerichtssitzung am

26 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2. Preisgerichtssitzung vom

27 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer Berlin Mitte offener Realisierungswettbewerb für Hochbau, Freiraum und Ausstellung Bericht der Vorprüfung zur 2. Preisgerichtssitzung

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29 Offener Realisierungswettbewerb für Hochbau, Freiraum und Ausstellung Erweiterung Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße Berlin Mitte Bericht der Vorprüfung Zur 2. Sitzung des Preisgerichts am 12. Dezember 2007 Berlin, Dezember 2007

30 Wettbewerbsdurchführung Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Abteilung Städtebau und Projekte Referat II D Brückenstraße Berlin Mitte Wettbewerbskoordination Patrick Weiss, II D 22 Leitung der Vorprüfung Eckhard Lange Digitale Bearbeitung Anika Buhre Titelbild Jürgen Hohmuth Modellfotos Hans-Joachim Wuthenow Druck A&W Digitaldruck, Berlin Berlin, Dezember 2007

31 Inhaltsverzeichnis 1. Vorlauf und Einlieferung der Arbeiten Vorprüfung Übersicht der Wettbewerbsarbeiten Einzelberichte der ausgewählten Wettbewerbsarbeiten...17

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33 1. Vorlauf und Einlieferung der Arbeiten Der Wettbewerb wurde als offener einstufiger Realisierungswettbewerb gemäß GRW 1995 ausgelobt. Das Verfahren ist anonym. Zur Teilnahme am Wettbewerb zugelassen sind natürliche Personen, die entsprechend den Regelungen ihres Heimatstaates berechtigt sind, die Berufsbezeichnung Architekt und Garten- bzw. Landschaftsarchitekt zu führen sowie Ausstellungsgestalter. Die Bildung einer Arbeitsgemeinschaft aus Architekten, Landschaftsarchitekten und Ausstellungsgestaltern unter Federführung eines Architekten oder Landschaftsarchitekten war zwingend erforderlich. Die Wettbewerbsunterlagen konnten nach vorheriger Zahlung der Teilnahmegebühr ab dem 30. Juli 2007 im Teilnehmerbereich unter www. competitionline.de heruntergeladen werden. Am 13. August 2007 fand eine Informationsveranstaltung mit Begehung des Wettbewerbsgebiets statt. Rückfragen konnten bis zum 24. August 2007 anonym im Teilnehmerbereich unter gestellt werden. Die Rückfragen und die Antworten der Rückfragen wurden bis zum 10. September im Teilnehmerbereich veröffentlicht. Die Wettbewerbsteilnehmer wurden zudem fortlaufend per über das Wettbewerbsgeschehen informiert. Die Arbeiten konnten persönlich, per Kurier oder auf dem Postweg eingereicht werden. Von den 171 Interessenten, die die Teilnehmergebühr eingezahlt haben, haben 47 eine Arbeit eingereicht. Von den 47 Arbeiten wurden 13 Arbeiten in der 1. Preisgerichtssitzung am ausgewählt. Alle 13 Arbeiten wurden nachweislich termingerecht bis Dienstag, den 23. Oktober 2007 bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Brückenstraße 6, Raum in Berlin abgegeben bzw. per Post bzw. Kurierdienst zugestellt. Die Arbeit 1005 hat zwischenzeitlich den Nachweis der fristgerechten Einlieferung erbracht. Das Modell wurde bei allen 13 Arbeiten nachweislich termingerecht bis Dienstag, den 01. November bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Brückenstraße 6, Raum in Berlin abgegeben bzw. per Post bzw. Kurierdienst zugestellt. Die Arbeiten 1003 und 1007 haben zwischenzeitlich den Nachweis der fristgerechten Einlieferung des Modells erbracht. 2. Vorprüfung Die Vorprüfung (2. Phase) setze ihre Arbeit am 21. November 2007 in den Räumen der Technischen Universität Berlin, Ackerstraße 76, Berlin, fort. Am 11. Dezember 2007 wurde die Vorprüfung (2. Phase) abgeschlossen. 7

34 Die Vorprüfung (2. Phase) wurde von folgenden Personen durchgeführt: Vorprüfer: Inga Hahn, Landschaftsarchitektin Gerd Kleyhauer, Landschaftsplaner Eckhard Lange, Landschaftsarchitekt Andreas Zerr, Architekt Karl Stark, Designer Mitarbeiter der Vorprüfung: Annette Haubner, Studentin Kirsten Krepelin, Studentin Juliane Patzak, Studentin Anja Fischer, Studentin Die Koordination der Vorprüfung lag bei Eckhard Lange. Die Vorprüfung erfolgt zweiphasig. In der ersten Phase bis zur 1. Sitzung des Preisgerichts am wurden die Arbeiten in einem vereinfachten Verfahren geprüft. In der 1. Preisgerichtssitzung wurden 13 Arbeiten ausgewählt, die anschließend in der zweiten Phase der Vorprüfung detaillierter entsprechend aller Vorgaben der Wettbewerbsauslobung geprüft wurden. Dies betrifft insbesondere die konkrete Prüfung der Kosten anhand der Prüfpläne und der eingereichten tabellarischen Kostenkalkulationen sowie anhand folgender Kriterien (siehe 3.5 der Auslobung): Leitidee, Grundstruktur Städtebauliche Einbindung, Beachtung stadträumlicher Bezüge Präsenz/Identität der Gedenkstätte, Zusammenhalt der Teilelemente Gestaltqualität Raumbildung und verknüpfung Erschließung und innere Ordnung Nutzbarkeit und Nutzergerechtigkeit Vermittlung der Gedenkstätteninhalte Umgang mit den Mauerspuren Vegetationsverwendung, Materialwahl Einhaltung verbindlicher Vorgaben Einhaltung des Kostenrahmens, Wirtschaftlichkeit in Bezug auf Pflege und Unterhaltung Bezogen auf die einzelnen Aufgabenbereiche wurden folgende konkreten Anforderungen der Auslobung bei der Vorprüfung mitberücksichtigt: Open-Air-Ausstellung - Kernbereich Darstellung von Ereignissen und Biographien anhand überlieferter Sachzeugnisse und Spuren Darstellung der flächenhaften Ausdehnung des Grenzsystems Vermittlung des schrittweisen Ausbaus der Mauer Erhalt aller noch vorhandenen Relikte der ehemaligen Bebauung und Grenzanlage Einbeziehung von Brandwänden Darstellung von Themen wie Alltag vor dem Mauerbau, Mauerbau, Zwangsaussiedlung, Flucht, Protest, Sophienfriedhof, Ausbau der 8

35 Grenze, Mauerfall (Themenstationen) Bearbeitung folgender Themen: Gedenken an die Toten (Bereich Sophienfriedhof), Tunnelflucht, Alltag vor dem Mauerbau, Umgang mit Grenztürmen Sehhilfe nordöstlich Portalbau an der Gartenstraße zur Visualisierung des ehemaligen Mauerverlaufs Schließung der Lücke im Mauerverlauf im Bereich Sophienfriedhof Integration ehemaliger Mahnkreuze, weißer Kreuze, Gedenksteine Ganzjährige Zugänglichkeit zu jeder Tagzeit bei allen Witterungsbedingungen Beleuchtungskonzept Verzicht auf Einfriedungen Witterungsresistentes, störungs- und wartungsarmes Ausstellungssystem Berücksichtigung der Funktionsfähigkeit der Versöhnungskapelle Einbeziehung von querenden Straßen und der Bernauer Straße Berücksichtigung Leitungsrecht zwischen Gartenstraße und Ackerstraße (1x Wasser DN 800, 2 x Ab-wasser DN 1000) sowie Fahr -, Geh- und Leitungsrecht nordöstlich der Versöhnungskapelle Open-Air-Ausstellung erweiteter Bereich Berücksichtigung der geplanten Bebauung entsprechend der B-Pläne Berücksichtigung 5m-Streifen Postenweg Berücksichtigung 3m-Streifen entlang der Bernauer Straße Umgang mit den Fenstern in der vorgesehenen Bebauung Berücksichtigung des Nebeneinanders von Privatheit und Öffentlichkeit Pavillon Signifikanz / stadträumliche Präsenz Berücksichtigung der Sichtbeziehung vom Balkon Park am Nordbahnhof Berücksichtigung Topographie Buchladen mit Außenzugang Berücksichtigung Funktionsschema (Abb. 65, Seite 100 der Auslobung) Einhaltung Raumprogramm (Seite 101 der Auslobung) Erweiterbarkeit (220 m² HNF) Einsatz kostengünstiger, industriell gefertigter Serienprodukte 60 Fahrradstellplätze 2 Behinderten-Stellplätze Überdachter Bereich im Freien Außensitzplätze Café Berücksichtigung des geschützten Baumbestandes Versickerung Regenwasser auf dem Grundstück Wirtschaftliche Anforderungen Open-Air-Ausstellung: 5,0 Mio. anrechenbare Baukosten inkl. MwSt. (ohne Nebenkosten, ohne Restaurierung von Elementen der Grenzanlage, ohne Freilegung von Kellern und Tunnel) - davon Freiflächen: 2,8 Mio. anrechenbare Baukosten inkl. MwSt. - davon Ausstellungssystem: 2,2 Mio. anrechenbare Baukosten inkl. MwSt. Pavillon, inkl. Außenanlagen: 1,9 Mio. inkl. MwSt. (KG der DIN 276, inkl. Nebenkosten (Honorare)) geringer Pflege-, Unterhaltungs- und Wartungsaufwand sonstige Anforderungen Barrierefreiheit 9

36 Die Kosten der einzelnen Arbeiten wurden anhand der eingereichten Unterlagen (Prüfpläne, Tabellen) geprüft und im Bericht der Vorprüfung wie folgt eingeordnet: Open-Air-Ausstellung / Freiraum Open-Air-Ausstellung / Ausstellungssystem Open-Air-Ausstellung / Gesamtbudget Pavillon Budget in Euro 2,8 Mio. 2,2 Mio. 5,0 Mio. 1,9 Mio. Unterschreitung > 10% deutlich unterschritten deutlich unterschritten deutlich unterschritten deutlich unterschritten Unterschreitung bis 10% geringfügig unterschritten geringfügig unterschritten geringfügig unterschritten geringfügig unterschritten Überschreitung bis 10% geringfügig überschritten geringfügig überschritten geringfügig überschritten geringfügig überschritten Überschreitung > 10% erheblich überschritten erheblich überschritten erheblich überschritten erheblich überschritten Bei 6 von 13 Arbeiten wurde das Budget für die Open-Air-Ausstellung / Freiraum, bei 5 von 13 Arbeiten das Budget für die Open-Air-Ausstellung / Ausstellungssystem überschritten. Das Gesamtbudget der Open-Air- Ausstellung wurde bei 7 von 13 Arbeiten überschritten. Beim Informationspavillon wurde die geforderte Nutzfläche bei 6 von 13 Arbeiten unterschritten, wobei als Sollgröße 575 m² zu Grunde gelegt wurde. Der Kostenrahmen wurde bei 7 Arbeiten überschritten. Sachverständige Während der Vorprüfung (2. Phase) wurden die Sachverständigen am 03. Dezember 2007 eingeladen, sich einen weiteren Eindruck über die ausgewählten Arbeiten zu verschaffen. Von den 26 Sachverständigen nahmen 12 diese Gelegenheit wahr. Die Sachverständigen stehen dem Preisgericht für vertiefende Ausführungen zur Verfügung. 3. Übersicht der Wettbewerbsarbeiten Der Beschreibung der einzelnen Arbeiten ist eine Zusammenstellung der Arbeiten anhand der Übersichtspläne 1:1.000 zwischen Gartenstraße und Brunnenstraße und anhand der Modellfotos vorangestellt. 10

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43 4. Einzelberichte der ausgewählten Wettbewerbsarbeiten 2. Phase Jede Arbeit wird auf zwei Seiten vorgestellt. Die linke Seite enthält die zusammenfassende Beschreibung der Vorprüfung zur Open-Air-Ausstellung (Freiraum + Ausstellungssystem). Im oberen Bereich wird der Ausschnitt aus dem Übersichtsplan 1:1.000 zwischen Gartenstraße und Brunnenstraße abgebildet. Zusätzlich enthält die erste Seite ein für den Entwurf typisches Element des Ausstellungssystems. Die rechte Seite enthält die zusammenfassende Beschreibung der Vorprüfung zur Open-Air-Ausstellung (Freiraum + Ausstellungssystem). Drei weitere Abbildungen zeigen eine typische Perspektive der jeweiligen Arbeit, das Modell sowie Grundriss und Ansicht des Pavillons. Unterhalb der Abbildungen ist eine Tabelle mit den Planungsdaten des Informationspavillons (Soll-Ist-Vergleich) angeordnet mit folgenden Planungskennziffern: ÜBF: Überbaute Fläche GRZ: Grundflächenzahl (Verhältnis überbaute Fläche zur Grundstücksfläche) GFZ: Geschossflächenzahl BGF: Brutto-Grundfläche (Verhältnis Bruttogeschossfläche ohne Keller zur Grundstücksfläche) BRI: Brutto-Rauminhalt NF: Nutzfläche A: Gebäudehüllfläche A/V: Verhältnis Gebäudehüllfläche / Brutto-Rauminhalt Zitate der Verfasser sind kursiv wiedergegeben. 17

44 1002 Ankauf: fnp architekten, lohrberg stadtlandschaftsarchitektur, Martin Naumann mit Büro Reinhardt - Stuttgart Leitidee Die Gedenkstätte Berliner Mauer soll weniger das Bauwerk Mauer in den Blickpunkt stellen, sondern die Geschichte und die Ereignisse von Teilung und Flucht dokumentieren und... an deren Opfer erinnern. Open-Air-Ausstellung / Freiraum Entsprechend gibt der Entwurf den quer zur Grenze verlaufenden Beziehungen und Lebenswegen Gestalt: Lebenslinien. Diese symbolische Geste verdeutlicht die trennende Wirkung der Mauer und materialisieren auf eine abstrakte Weise den Wunsch Einzelner... die Sperranlagen zu überwinden. Sie bilden ein leicht zu installierendes wie wieder zu erkennendes Gestaltungsmittel und machen die Anlage als zusammenhängendes Ensemble erlebbar. Der Grenzstreifen wird von jüngeren Einbauten befreit und mit Schotterrasen einheitlich befestigt. Hier spannen sich 5cm starke und 80cm breite, dunkelblau-graue Stahlscheiben leicht erhaben über das Gelände und markieren als Lebenslinien Orte der Flucht und Tunnelverläufe. An den Stellen der ehemaligen Grenzbauwerke werden sie unterbrochen und zeichnen so indirekt den Verlauf der Sperranlagen nach. Ohne Rekonstruktion kann sich der Besucher so ein Bild von Verlauf und Dimension der Grenzanlagen machen. Nachts werden die Schnittstellen beleuchtet und unterstützen diesen Erkenntnisprozess. Die Lebenslinien werden bewusst über die Schotterrasengrenzen in die Gehwege oder angrenzende Bebauung hinaus gezogen. Platzflächen aus wassergebundener Decke markieren Eingänge und bilden drei Ausstellungsschwerpunkte: Das durch die Lebenslinien gestalterisch integrierte Denkmal als zentraler Gedenkort, die Versöhnungskapelle, ihr ehemaliger Grundriss wird in Kies nachgezeichnet und ein neuer Ausstellungsbereich, der mit einer Installation aus Cortenstahlbändern die vier Generationen der Mauer thematisiert. Im Übergang zum Mauerpark wird im erweiterten Bereich zu Gunsten eines Eingangsplatzes die geplante Bebauung zurückgesetzt. Der Postenweg übernimmt im Wechselspiel mit den Platzflächen die zentrale Besucherlenkung. Fehlende Betonplatten werden in Ortbeton ergänzt. In seinem Verlauf informieren Ausstellungsmodule aus weißem Stahl, weiß wie ein leeres Blatt Papier, über konkrete Ereignisse und stellen menschliche Bezugspunkte her. Auf den Stahlbändern der Lebenslinien werden einzig Kurzinformationen, wie z.b. die Namen der Fluchtopfer angebracht. Der Schotterrasen erlaubt das Verlassen des Weges und ermöglicht so individuelles Gedenken an Orten abseits des Weges. Der sparsame und konzentrierte Einsatz einfacher Mittel soll einer Überladung entgegenwirken. Open-Air-Ausstellung / Ausstellungssystem Das Ausstellungssystem gliedert sich inhaltlich (Überblick/ Schauen/ Hören/ Sehen/ Denken) innerhalb einer Gruppe weißer, bedruckter (32 Stück) bzw. mit Medientechnik konfigurierter (35 Stück) Stahlkörper. Die Elemente beziehen sich formal als Teile eines Systems aufeinander; sie sind dem Gelände gegenüber bewusst zurückhaltend dimensioniert und im Sinne der Fokussierung auf die realen Spuren vermeiden sie große vertikale Gesten. Die Elemente nehmen Text-/ Bildinformationen, Audiowiedergabe und kleine Monitore auf. Die Hörstationen starten die Audiowiedergabe bei Annäherung. Wirtschaftlichkeit Freiraum: Der Kostenrahmen wird geringfügig unterschritten. Ausstellungssystem: Der Kostenrahmen wird geringfügig unterschritten. Das Gesamtbudget für die Open-Air-Ausstellung wird geringfügig unterschritten. 18

45 1002 Informationspavillon Der Pavillon präsentiert sich als flacher, linearer Körper parallel zur Gartenstraße. Die leuchtende Hülle besteht aus weiß lackiertem Stahlblech und wird durch schnittartigen Öffnungen gegliedert. Die Besonderheit der Fassade leitet sich aus Verbindungs- und Lebenslinien ab, die stellvertretend für persönliche Schicksale stehen, die mit dem Bau der Mauer einhergingen. Damit entsteht ein inhaltlicher Bezug zu Spuren der Vergangenheit. Die Haut beinhaltet drei Volumen, die den Grundriss flexibel gliedern. Der Eingang orientiert sich zur Bernauer Straße. Der Körper ist mal offen, mal mehr geschlossen, je nach Nutzung. Natürliches Licht und Holz prägen das Innere der Stahlkonstruktion. Blickbezüge aufs Areal werden inszeniert. Umgekehrt soll Neugierde bei der Betrachtung von außen ins Innere geweckt werden, auch nachts. Wirtschaftlichkeit Der Entwurf bietet Raum für die geforderte Nutzfläche. Er überschreitet die zulässige GRZ. Es finden sich keine Angaben zur Erweiterungsfläche. Die Zugangswege zu den Gruppenräumen führen durch den Filmvorführraum. Der Kriechkeller für Installationen ist nicht im Grundriss dargestellt. Zum Teil ist ein hoher baulicher Aufwand für die Herstellung der Fassade zu erwarten, da die Sichtschlitze in zwei Ebenen verglast sind. Der Entwurf hat eine mittlere Größe von BGF und eher geringe Größe nach BRI. Der Aufwand zur baulichen Umsetzung des Entwurfs liegt unterhalb des Durchschnitts. Der Entwurf unterschreitet den Kostenrahmen deutlich. ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF A A/V soll - 0,30 1, ist 967 0,36 0, ,48 19

46 Rundgang: a24_landschaft, Robel Swillus und Partner mit Frank Müller, chezweitz & roseapple - Berlin Leitidee Die Erweiterung der Gedenkstätte thematisiert den individuellen Versuch die Mauer zu überwinden, aber auch die Überwindung der Teilung durch das Verschwinden der Mauer aus dem Stadtraum. Open-Air-Ausstellung / Freiraum Dem Gedenkstättenpark wird eine um 15cm erhöhte, neue Rasenschicht hinzugefügt. Darin eingelassen inszenieren mit Cortenstahl gefasste archäologische Rahmen die Fragmente, wie z.b. Stromkästen, dislozierte Mauerelemente oder den der Haupterschließung dienende Postenweg. Dessen Lücken werden als wassergebundene Wegedecke geschlossen. Im Bereich der Versöhnungskapelle wird ein Grabungsfeld von einem Rahmen eingefasst. Der Verlauf der Bergstraße wird bis zum Postenweg mit dunklem Split dargestellt. In dieser Fläche werden Grabungen in einem weiteren Rahmen inszeniert. Angelehnt ist die räumliche Fassung der Relikte mit Cortenstahl an das Denkmal Berliner Mauer, das damit in das neue Gesamtensemble eingebunden wird. Mit Sehschlitzen in unterschiedlichen Höhen versehen, werden die erhöhten Rahmen zu Passantenkinos. Der Mauerverlauf im Bereich des Sophienfriedhofs wird nicht rekonstruiert. Eine lange Bank mit integriertem Lichtband als Zitat des Besetzens dient zur Markierung des Mauerverlaufs und schafft eine räumliche Trennung zur Bernauer Straße, die nur an wichtigen Eingängen unterbrochen wird. Östlich der Brunnenstraße erfolgt die Markierung durch ein Pflasterband. Das Bankelement betont hier u.a. zwei grüne Durchgänge. Neu hinzugefügte Elemente und sichtbar gemachte Relikte wie die Markierung von Fluchttunneln werden mit dunklen Farben vom Bestand abgehoben. Vier jeweils 5m breite Themenbänder aus anthrazit gefärbtem Beton werden auf dem erhöhten Rasenniveau quer zum Mauerverlauf angeordnet und stellen Verbindungen zur Bernauer Straße her. Info-Paneele in der Größe der Mauerelemente werden hierauf gestaffelt angeordnet. Sie behandeln u.a. die Themen Opfergedenken und stellen die Chronologie der Ereignisse an der Mauer dar. Die Gedenkpaneele aus Glas im Bereich des Sophienfriedhofs ermöglichen individuelle Trauer. Sitzbänke befinden sich auf den Themenbändern, im Wiesenbereich zwischen Garten- und Bergstraße sowie südlich der Versöhnungskapelle. Open-Air-Ausstellung / Ausstellungssystem Das Leitsystem des Berliner Mauerwegs wird für die Gedenkstätte in Form von Faltplänen und GPS-Navigation übernommen.die Ausstellungselemente Panel und Rahmung der archäologischen Themenfelder adaptieren Dimensionierung und Material bereits bestehender Elemente: Cortenstahl, polierter Edelstahl, Glas und ergänzen diese um das Material Kunststoff. Die Ausführung der Ausstellungsgrafik variiert mit den Inhalten; weißer Text auf schwarzem Fond (Maueropfer) / schwarzer Text auf weißem Fond (Sachtexte) / Fotodruck auf poliertem Edelstahl / Text auf Glas (Überlagerung Text-/ Bild-Panel). Die archäologischen Rahmungen inszenieren den eingefassten Bestand über integrierte Beleuchtung und bieten die Sehschlitze der filmischen Erweiterungen in zwei Höhen für Erwachsene und Rollstuhlfahrer/ Kinder an. Wirtschaftlichkeit Freiraum: Der Kostenrahmen wird deutlich unterschritten. Ausstellungssystem: Der Kostenrahmen wird geringfügig überschritten. Das Gesamtbudget für die Open-Air- Ausstellung wird geringfügig unterschritten. 20

47 1003 ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF A A/V soll - 0,30 1, Informationspavillon Der 1-2-geschossige Kubus steht als Kopfbau an der Gartenstraße, seine Ausrichtung nimmt Bezug zum abknickenden Mauerverlauf. Die Gebäudehülle aus perforiertem Edelstahl mit Mauerbruchstück-Icons, als Versinnbildlichung der Spuren der Mauerspechte soll an den Abtrag der Mauer erinnern, und die Leere des Mauerstreifens reflektieren. Der Zugang erfolgt von der Bernauer Straße über einen Gebäudeeinschnitt. Die Grundrisse sind als lineare Raumfolgen mit umgebenden Verkehrsflächen strukturiert, die Abfolge der Räume ist an der jeweils zu erwartenden Verweildauer der Besucher orientiert. Alle Räume sind innen liegend. Die Fassaden bestehen aus einer Edelstahlverkleidung vor Isolierglas. Die Innenwände werden mit Multiplexplatten verkleidet, Bezug nehmend zu den Elementen der Open-Air-Ausstellung. Wirtschaftlichkeit Der Entwurf unterschreitet die geforderte Nutzfläche. Er hält die zulässige GRZ ein. Es finden sich keine Angaben zur Erweiterungsfläche. Die Zugangswege zu den Serviceflächen führen durch den Filmvorführraum. Die Mitarbeiterbüros und Teile des Buchladens sind nicht behindertengerecht erschlossen. Zum Teil ist je nach gewählter Edelstahloberfläche und Werkstoff ein sehr hoher baulicher Aufwand für die Herstellung der Fassade zu erwarten; hinter dem Edelstahl befindet sich Isolierglas. Auch der Aufwand für die auskragenden Sockelbereiche erscheint unverhältnismäßig hoch. Der Entwurf hat eine sehr geringe Größe von BGF und eher geringe Größe nach BRI. Der Aufwand zur baulichen Umsetzung des Entwurfs liegt oberhalb des Durchschnitts. Kostenrisiken liegen in Bauart, Werkstoff und Oberfläche der Edelstahlfassade. Abgesehen davon liegt der Entwurf wegen seiner geringen Größe geringfügig unterhalb des Kostenrahmens. ist 525 0,29 0, ,45 21

48 Preis: ENS Architekten BDA, Mettler Landschaftsarchitektur, Fischer Ausstellungsgestaltung - Berlin Leitidee Die Vielschichtigkeit des historischen Ortes wird zum Thema des Entwurfs. Dessen Ziel ist es, vorhandene Elemente zu erhalten und nicht mehr vorhandene Elemente lesbar zu machen. Der gesamte Mauerstreifen wird als begehbare Landkarte verstanden. Open-Air-Ausstellung / Freiraum Der ehemalige Grenzstreifen wird mit feinem, hellen Schotter befestigt, der mit einem Stabilizer (Glorit) verfestigt ist. Originalelemente bleiben erhalten, die versetzten Mauerelemente werden an ihrem jetzigen Standort belassen. Die ehemalige Struktur der Grenze, der Abdruck, wird rekonstruiert, indem Linien und Flächen um 15cm abgesenkt und durch Metallbänder eingefasst werden. In den Bodenmarkierungen sind Beschriftungen von Ereignissen eingraviert. Die Bodenspuren erzeugen eine begehbare Landkarte. Um den verschwundenen Grundriss zusätzlich zu betonen, wird an den Rändern ehemaliger Wohngebäude, Mauern, Leuchten und Zäune der ehemals vorhandene Schatten aufgebracht. Die aufgesprühte Farbe kann nach dem Verblassen neu aufgesprüht werden und zeigt damit die Veränderung von Erinnerung. Die Grundrisslinien der Grenze werden als Metallbänder in den Straßenraum hineingezogen. Auch die sogenannte Tiefensicherung wird entsprechend gekennzeichnet. Auf Höhe der ehemaligen Bebauung zwischen Ackerstraße und Brunnenstraße, abschnittsweise auch zwischen Garten und Ackerstraße sowie im erweiterten Bereich zwischen Brunnenstraße und Oderberger Straße verläuft ein Ausstellungsband entlang der Bernauer Straße. Aus Sachverständigensicht (Oberste Denkmalbehörde Berlin) ist das Ausstellungsband (brüstungshohe Betonmauer) nicht vereinbar mit dem Denkmalschutz. Als ergänzende Ausstellungselemente fungieren ein Modell der Grenzanlage als Auftakt an der Gartenstraße (10 m x 4 m) und eingelassene Gedenksteine am Sophienfriedhof (3 Reihen à 41 Steine). Die Spur der Lichttrasse wird durch Bodenleuchten fortgeführt. In das Ausstellungsband ist ein weiteres Beleuchtungselement integriert. Open-Air-Ausstellung / Ausstellungssystem Das Ausstellungsband (350 lfm Kernbereich/ 60 lfm erweiterter Bereich) wird in gefärbtem Beton ausgeführt, Text im direkten Siebdruck auf Beton, Abbildungen als Intarsien-Displays im Betonkörper. Wie ein Abguss zeigt seine Oberfläche Einschnitte von Kellerfenstern, Türschwellen und Fenstersimsen. Die vorgeschlagene Beleuchtung innerhalb des Ausstellungsbandes beleuchtet nicht die Informationen, sondern inszeniert die Abgüsse.. Audioguides oder ein individuelles pda-führungssystem leiten durch das Gelände, auf eine vorgeschriebene Wegeführung wird verzichtet. Wirtschaft lichkeit Freiraum: Der Kostenrahmen wird deutlich unterschritten. Ausstellungssystem: Der Kostenrahmen wird geringfügig unterschritten. Das Gesamtbudget für die Open-Air- Ausstellung wird deutlich unterschritten. 22

49 1005 Informationspavillon Der eingeschossige, nicht unterkellerte Baukörper befindet sich am Südrand des vorgesehenen Baugrundstücks und ist zur Bernauer Straße hin ausgerichtet; nach Norden nimmt die Gebäudetiefe kontinuierlich ab. Der Baukörper des Infopavillons wird als Empfangstor bezeichnet, das gegenüber der Geländeoberfläche leicht angehoben ist. Als sichtbares Zeichen öffnet sich der Pavillon zum Mauerstreifen in voller Breite mit einer Glasfassade als Informationsträger, die unter einem überdachten Eingangsbereich zurückspringt. Die Außenhaut des Pavillons besteht aus durchgefärbtem Sichtbeton, der rautenförmig geprägt und profiliert ist. Auch das Dach des Pavillons ist rautenförmig. Es bildet mit der Fassade eine Einheit und ist fünfmal gefaltet. Das Dach ist voll verglast. Darunter befindet sich die Halle, die von jedem Standpunkt als Ganzes erfahrbar ist. Eine Unterteilung der Halle in einzelne Funktionsbereiche ist nicht erkennbar. Wirtschaftlichkeit Der Entwurf unterschreitet die geforderte Nutzfläche. Er überschreitet die zulässige GRZ. Die Erweiterungsfläche befindet sich an der nördlichen Schmalseite. Die Räume sind in das Volumen eingestellt und ausschließlich von oben belichtet. Für die Herstellung der Sichtbeton-Relief- Fassade und das Glasdach ist ein sehr hoher baulicher Aufwand zu erwarten. Der Entwurf hat eine unterdurchschnittliche Größe von BGF und überdurchschnittliche Größe nach BRI. Der Aufwand zur baulichen Umsetzung des Entwurfs ist eher gering. Kostenrisiken liegen in der Bauart von Sichtbetonrelief und Glasdach. Dadurch liegen die Kosten für die Realisierung des Entwurfs geringfügig oberhalb des Kostenbudgets. ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF A A/V soll - 0,30 1, ist 795 0,34 0, ,45 23

50 Preis: Mola Winkelmüller Architekten, Sinai - Faust.Schroll.Schwarz, ON architektur - Berlin Leitidee erkennen erkunden erinnern: Die vorhandenen historischen Spuren... werden mit einem differenziertem Gewebe aus topografischen Zeichen und Einzeichnungen verknüpft und lesbar gemacht. Open-Air-Ausstellung/ Freiraum Der Besucher wird zum Entdecker, ähnlich der heutigen Situation, wo dem Überblick vom Aussichtsplateau das gebückte Spähen durch die Schlitze der Betonwände am Boden folgt. Eine frei geräumte Rasenfläche ist Planum und gleichzeitig Darstellungsund Bewegungsebene. Nicht sichtbare Gitterroste werden an hoch belasteten Flächen untergebaut. Weite entsteht, authentische historische Relikte werden freigestellt, gesichert und ggf. vor Ort kommentiert. Seiner Zueignung als Gedenkstätte wird das Gelände durch die Ausformulierung der Hinzufügungen gerecht. Diszipliniert, auf das Begründbare reduziert und beschränkt auf das Material Corten stellen die Hinzufügungen eine klar erkennbare eigene Schicht dar. Zentrale Wahrnehmungs- und Bewegungsachse ist der Postenweg, beschädigte Teilstücke werden mit großformatigen Stahlplatten ersetzt. Archäologische Freilegungen werden je nach Bedeutung in Stahlrahmen gefasst und konserviert. Authentische historische Relikte werden gesichert und ggf. vor Ort kommentiert. Verlorene Spuren werden in das Planum eingezeichnet, z.b. als abstrakte Strichlinie mit Cortenstahl und so zu zusammenhängenden Strukturen ergänzt. Eine vorhangartige Reihung aus Rundstahlstäben bildet die Mauer entlang der Bernauer Straße nach. Sie inspirieren sich aus den von Mauerspechten frei geschlagenen Bewehrungseisen der Mauerstücke. Abhängig vom Blickwinkel ist die Struktur dicht oder transparent. Ein Überschreiten der Linie ist dem Besucher an jedem Punkt möglich. Ca. 80 Ereignispunkte dokumentieren mit Textgravuren die Verknüpfungen zwischen Ort und Ereignis. Ein Textguide (Feldbuch) und ein beiliegender Faltplan (Feldkartierung) dienen zur Orientierung auf dem Areal. 23 Vertiefungsstationen aus 5-7 runden Ausstellungsstelen animieren, entlang des Postenwegs in lockeren Gruppen angeordnet, erforscht zu werden. Mediale Bespielungen vermitteln hier Ortsbezüge. Das Fenster der Erinnerung am Hain mit den Götterbäumen ist Erinnerungsort für die Opfer der Mauer. Die Portraits der Verstorbenen verschmelzen im Betrachterblick mit der Mauer im Hintergrund. Open-Air-Ausstellung / Ausstellungssystem Die Vermittlung der Ausstellungsinhalte leisten eine Reihe von Elementen, runde und ovale Säulen aus Cortenstahl, Bodenmarkierungen (Ereigniskoordinaten), Feldbuch und GPS- Audioguide. Die Ausstellungselemente Projektionsstele (7 Stück), Videostele (21 Stück) und Audiostele (21 Stück) sind medientechnisch ausgestattet; der zu erwartende Wartungsaufwand erscheint erheblich, die Nachzeichnung des Mauerverlaufes in einer unregelmäßigen Stabreihe 3,6m hoher Corten- Stahl-Rundstäbe erscheint mit Blick auf möglichen Vandalismus hinsichtlich des Verhältnisses Stablänge / Durchmesser als nicht realisierbar. Wirtschaftlichkeit Freiraum: Bei Einbeziehung der Maßnahmen in den Verkehrsflächen überschreitet die Arbeit den Kostenrahmen erheblich. Ausstellungssystem: Der Kostenrahmen wird inkl. 250 GPS-Audio Guides geringfügig überschritten. Das Gesamtbudget der Open-Air-Ausstellung wird erheblich überschritten. 24

51 1007 Informationspavillon Der zweigeschossige Baukörper ist in der Topographie des Grundstücks kompakt verankert. Eine Materialität aus Cortenstahl und Glas bestimmen die Fassade. Die Verfasser arbeiten additiv mit der Verwendung des Materials und wollen so inhaltlichen Bezug zu weiteren Gestaltungen aus Corten schaffen. Ausrichtung und Verdrehung des Baukörpers im Obergeschoss leiten sich aus dem ehemaligen Verlauf der Mauer ab. Der Gebäudegrundriss lässt sich rückseitig erweitern. Die Verdrehung des oberen Geschosses soll einen auffindbaren und geräumigen Eingangsbereich zur Bernauer Straße schaffen. Gruppenräume und Filmvorführraum befinden sich im 1. OG und orientieren sich zur Gedenkstätte. In der EG-Ebene sind Rezeption, Buchladen und Café untergebracht. Die Baukonstruktion ist aus Stahlbeton. Wirtschaftlichkeit Der Entwurf überschreitet die geforderte Nutzfläche um mehr als 20%. Er hält die zulässige GRZ ein. Die Erweiterungsfläche befindet sich nördlich des Pavillons. Das Konzept des Entwurfs ist wirtschaftlich. Die Konstruktion des auskragenden Obergeschosses (12 bis 16 m) ist nicht geklärt. Insgesamt hält der Entwurf den vorgegebenen Kostenrahmen ein. Der Entwurf hat eine mittlere Größe von BGF und unter durchschnittliche Größe nach BRI. Der Aufwand zur baulichen Umsetzung des Entwurfs liegt oberhalb des Durchschnitts. Der Entwurf liegt deutlich unterhalb des Kostenrahmens. ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF A A/V soll - 0,30 1, ist 602 0,26 0, ,34 25

52 Rundgang: Ulmer TM, KUULA Landschaftsarchitekten, Steffen Oestreich - Berlin Leitidee Als Klammer fasst die Ausstellungsarchitektur das Gelände der Mauergedenkstätte und bindet die vorgefundenen historischen Gegebenheiten ein. Open-Air-Ausstellung / Freiraum Der Freiraum wird bestimmt von verschiedenartigen Displaymodulen aus weißem Beton in Form von Platten, Wänden oder Blöcken. Sie erfüllen die Funktionen der Markierung, Fokussierung und Vermittlung. Sie werden dem Charakter des Ortes und des Ausstellungsthemas entsprechend eingesetzt bzw. kombiniert und dienen der Informationsvermittlung, als Sehhilfe sowie als Aufenthaltsbereich. Das Ausstellungsgelände wird in fünf, von den querenden Straßen begrenzte Abschnitte gegliedert. Namen und Charaktere der Teilräume stellen Analogien zum Stadtraum dar. Innerhalb der Teilräume werden unterschiedliche Ausstellungsthemen behandelt. Die Gasse östlich der Brunnenstraße hat den Charakter Durchwegung und erhält niedrige dichte Strauchpflanzungen aus verschiedenen heimischen Gehölzen, in die seitlich Rastplätze eingeschnitten sind. Am Platz (Charakter: Gleichzeitigkeit) wird mit Götterbäumen die ehemalige Bebauung visualisiert. Großformatige Plattenbeläge und Wände aus weißem Beton rahmen um mehrere Stufen abgesenkte Sitzbereiche. Ein vorhandener Gehölzstreifen an der Bernauer Straße wird integriert. Als Sehhilfe wird im Bereich der als abgemähte Brache gestalteten Straße mithilfe von linearen Displaymodulen die Lage der Fluchttunnel angedeutet. Ebenso wird mit den Modulen aus weißem Beton das Objekt des Wachturms thematisiert, ohne dessen Originalgröße wiederherzustellen. Ein Parcours aus weißem Beton zeichnet den südlichen Rand des Grenzstreifens nach. Im Bereich des Zimmers nördlich des Sophienfriedhofs wird die Friedhofsmauer an der Nordseite vervollständigt und an der Westseite wieder hergestellt. Die Mauerelemente werden zurückgeführt. Dem Charakter der eingeschränkten Öffentlichkeit entsprechend ist die Zugänglichkeit gemäß den Öffnungszeiten des Friedhofs zeitlich begrenzt. Zwischen Berg- und Gartenstraße entsteht ein Gedenkort für die Toten (Parzellen). Die Displaymodule Bodenplatte und Block werden kombiniert und in einem Kiefernhain beliebig angeordnet, entsprechend der zufälligen Nachbarschaft der Stadtbewohner auf den von ihnen bewohnten Parzellen. Der nicht mehr sichtbare Mauerverlauf wird außerhalb der Straßenräume durch eine Bodenmarkierung aus weißem Beton kenntlich gemacht. Open-Air-Ausstellung / Ausstellungssystem Die Verfasser schlagen ein System situativ einsetzbarer Visualisierungsbausteine vor (522 Situationen); der Ansatz ist systemorientiert und soll selbst nicht Ausstellungsobjekt sein. Die in der Kostenermittlung benannte Beleuchtung der Displays wird in den Plänen nicht dargestellt. Die Vermittlung von Inhalten wird als Texttafeln und Audiowiedergabe innerhalb der Displays beschrieben, an 2 Orten werden Projektionen auf Brandmauern vorgeschlagen. Wirtschaftlichkeit Freiraum: Der Kostenrahmen wird geringfügig überschritten. Ausstellungssystem: Die Ansätze der Einheitspreise erscheinen in der Kostenermittlung zu niedrig. Der Kostenrahmen wird erheblich überschritten. Das Gesamtbudget für die Open-Air- Ausstellung wird erheblich überschritten. 26

53 1009 Informationspavillon Eine winkelförmige Gebäudeanlage an der Straßenecke bildet das Entree zum Ausstellungsgelände. Die in der Höhe gestaffelte Baufigur setzt sich zusammen aus transparenten und massiven Bauteilen. Die innere Struktur zeigt eine Abfolge versetzt angeordneter Plateaus: der das Areal ablaufende Besucher ist konstituierend für die Architektur. Der Hauptzugang erfolgt über die Gebäudeecke an der Bernauer Straße. Die einzelnen Bereiche werden über vier Ebenen organisiert, die über Rampen miteinander verbunden sind. Raumhohe Verglasungen schaffen Bezüge zur Umgebung. Die massiven Bauteile bestehen aus weißem Beton, analog zu den Exponaten der Open-Air-Ausstellung. Wirtschaftlichkeit Der Entwurf unterschreitet die geforderte Nutzfläche knapp. Er überschreitet die zulässige GRZ. Die Erweiterungsfläche befindet sich östlich des Pavillons. Für die Herstellung der Fassaden aus Weißglas und der Weißbeton-Sichtflächen ist mit einem hohen baulichen Aufwand zu rechnen. Der Entwurf hat eine mittlere Größe von BGF und über durchschnittliche Größe nach BRI. Der Aufwand zur baulichen Umsetzung des Entwurfs liegt oberhalb des Durchschnitts. Die Kosten für die Realisierung des Entwurfs liegen geringfügig über dem Kostenbudget. ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF A A/V soll - 0,30 1, ist 874 0,37 0, ,42 27

54 1011 Ankauf: Dieter Schröder, TREIBHAUS Landschaftsarchitektur, Sophie Jahnke Produktdesign - Stuttgart, Berlin Leitidee Im Sinne einer offenen Gedenkstätte soll auch die Art der Informationsvermittlung sich durch Offenheit auszeichnen. Räumlich wird der Zustand der Leere wieder hergestellt, Leere, Flächeneinheitlichkeit und damit verknüpfte Informationen bleiben die einzigen Mittel unserer Gestaltung. Open-Air-Ausstellung / Freiraum Alle Relikte, einschließlich der Baumhecken und einzelner Bäume, bleiben erhalten, auf ein Hinzufügen oder Rekonstruieren von Objekten wird verzichtet. Die Mauersegmente verbleiben an ihrem Ort am Sophienfriedhof. Der Grenzstreifen wird entsprechend der verschiedenen Ausbaustufen in drei Teile gegliedert: Asphalt zwischen Mauer und Hinterlandmauer, daran anschließend Grobschotter mit punktuellen Pflanzungen und feinschottrigen Wegen, der Bereich der Tiefensicherung wird durch eine Schotterwiese markiert. Entlang der Bernauer Straße verläuft ein schmaler Schotterstreifen. Die Asphaltfläche läuft bis an die Mauerreste und das bestehende Mauerdenkmal, zu den vorhandenen Relikten wie dem Postenweg wir ein Abstand eingehalten. Die Baufenster im erweiterten Bereich werden entsprechend in die Gestaltung einbezogen (Asphalt mit Markierungen). An die Opfer der Mauer wird durch in die Schotterfläche eingelegte Gedenksteine entlang des Sophienfriedhofs erinnert. Der Ort des Gedenkens erhält auch ein Feld für die weißen Mauerkreuze und wird durch reihige Strauchpflanzungen gegliedert. Die vorhandenen Relikte und Spuren werden in ein Informationsfeld gelegt (Zeichensystem). Ein differenziertes Kantensystem begrenzt den ehemaligen Grenzstreifen: Entlang der Bernauer Straße betont eine Stahlkante die Schichtung des Grenzstreifens, Einschnitte der querenden Straßen werden mit bis zu 80cm hohen Stahlkanten begrenzt (Sitzstufe an der Gartenstraße), Ausstanzungen für Relikte und Mauerreste durch bündige Stahlkanten gefasst. Lichtpunkte markieren die ehemaligen Standorte der Grenzbeleuchtung. Das Gelände wird zusätzlich von Reflektorleuchten (an vorhandenen Masten) illuminiert. Beamer projizieren weitere Informationen an Brandwände. Open-Air-Ausstellung / Ausstellungssystem Das komplexe Zeichensystem aus Symbolen, Linien und Textbändern ist ohne hierarchische Ordnung: Die unterste Schicht zeigt mittels Asphalt in Asphalt die ehemaligen Gebäudegrundrisse, die mittlere, weißrote Schicht verdeutlicht die linearen, baulichen Elemente des Grenzsystems (Hinterlandmauer, Grenzsignalzaun, Turm, Hundelaufanlage...). Die rechtwinklig darüber liegende weißgelbe Schicht beschreibt (einsprachig im Titel, zweisprachig im Text) über abgestufte Typografie Ereignisse (PROTEST/ / Flugblattaktion von...) Das Ausstellungssystem ist ein Zeichensystem, welches sich als offenes, nicht abgeschlossenes System im andauernden Prozess der Aufarbeitung deutscher Teilung versteht. Es kommt durch Direktbeschriftung auf Asphalt (technisch analog Fahrbahnmarkierungen) und Projektion auf Brandwände ohne körperliche Ausstellungselemente aus. Wirtschaft lichkeit Freiraum: Der Kostenrahmen wird geringfügig unterschritten. Ausstellungssystem: Die Kostenermittlung Ausstellung enthält pauschaliert die Position Bodenmarkierung, der Kostenrahmen wird deutlich unterschritten. Das Gesamtbudget für die Open-Air- Ausstellung wird deutlich unterschritten. 28

55 1011 Informationspavillon Der dreigeschossige, würfelförmige, teilunterkellerte Baukörper ist diagonal über die Kreuzung zum Nordbahnhof hin ausgerichtet und von dort aus schnell identifizierbar. Er gliedert sich horizontal in die zurückspringende, verglaste Erdgeschossebene und die auskragenden Gruppenräume in den Obergeschossen und den rückwärtigen, vertikalen Erschließungsturm mit Brücken über den dreigeschossigen Luftraum. Die äußere Hülle der Obergeschosse besteht aus Metallgewebe (Bezug zum Dokumentationszentrum) vor einer Glasfassade und Wartungsstegen in den Zwischenräumen, in denen sich auch eine Wechselbanneranlage befindet. Im Erdgeschoss befinden sich Foyer, Café und der etwas höher gelegene Buchladen mit separatem Eingang auf der Ostseite. Die Baukonstruktion besteht aus Stahlbeton, das Dach ist begrünt. Wirtschaftlichkeit Der Entwurf überschreitet die geforderte Nutzfläche. Er hält die zulässige GRZ ein. Zur Erweiterungsfläche gibt es keine Angabe. Für die Herstellung der Fassaden aus Metallgewebe ist mit einem vertretbaren baulichen Aufwand zu rechnen. Der Entwurf hat die größte BGF und auch den größten BRI. Der Aufwand zur baulichen Umsetzung des Entwurfs liegt unterhalb des Durchschnitts. Wegen der Größe liegen die Kosten für die Realisierung des Entwurfs geringfügig über dem Kostenrahmen. ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF A A/V soll - 0,30 1, ist 529 0,23 0, ,41 29

56 1015 engere Wahl: roedig.schop.architekten, plancontext, tecton - Berlin Leitidee Die tiefe Wunde, die die Teilung der Stadt Berlin, Deutschland und ganz Europa zugefügt hat, soll hier in Form eines Mahnmals und Gedenkortes im kollektiven Gedächtnis bleiben. Open-Air-Ausstellung / Freiraum Das Ausstellungskonzept umfasst im Wesentlichen drei Elemente: Linienförmige Ereignisbänder aus Edelstahl mit eingravierten Daten kennzeichnen und erläutern die Ereignisse der nicht sichtbaren Spuren. Punkte in Form von 3m hohen, roten Signalstäben kennzeichnen vorhandene Spuren wie z.b. freigelegte Gebäudefundamente und geben Erläuterungen durch Texte und Abbildungen. Informationstafeln (Segmente) vermitteln vertiefendes Wissen mit thematischen Schwerpunkten. Sie befinden sich auf der als Lesesockel bezeichneten Sitzund Informationsmauer, die den Verlauf der Mauer im letzten Ausbaustand nachzeichnet. In Straßenbereichen erfolgt die Markierung bodenbündig. Auf Brandmauern werden Themen wie Wachturm, Tunnelflucht und Gebäudefassaden vor dem Abriss visualisiert. Audioguides und textliche Führungen ergänzen das Informationsangebot. Der Postenweg wird in Teilen mit Asphalt ergänzt und auch in den Straßenbereichen sichtbar gemacht. Ein Wachturm wird nicht wiederaufgebaut, ebenso wenig werden Mauerlücken geschlossen. So soll auch die Zeit seit dem Mauerfall dokumentiert werden. Die vorhandenen Vegetationsflächen werden zum Mager- bzw. Trockenrasen entwickelt. Die Tennenfläche um die Versöhnungskapelle wird erneuert. Der rechteckige Eingangsbereich an der Gartenstraße wird mit hellen Betonplatten befestigt und nimmt formal Bezug auf die Gebäudeform des Informationspavillons. Mit vier abstrahierten Modellen aus Edelstahl werden hier die Ausbaustadien des Mauerbaus gezeigt. Den Mauertoten wird zentral an der Bernauer Straße gedacht. An der südöstlichen Mauerseite im Bereich des Sophienfriedhofs werden hierzu Erinnerungstafeln angebracht. Gegenüberliegend wird der Störung der Totenruhe gedacht. Auf einer 3x3m großen Betontafel werden Lage und Ausmaß der ursprünglichen Grabfelder dargestellt. Auch die weißen Kreuze werden hier an einem Zaun neu verortet. Die Ereignisbänder werden nachts mit Bodenstrahlern inszeniert und machen die Zäsuren sichtbar. Bodenleuchten markieren Standorte von Mastleuchten innerhalb der Lichttrasse. Noch vorhandene Leuchten werden so von unten angestrahlt. Open-Air-Ausstellung / Ausstellungssystem Die Ausstellungsgestaltung erscheint explorativ; die Signalstäbe markieren weithin sichtbar Orte des Bestandes im Gelände. Die Elemente (Ereignisbänder, Signalstäbe und Informationstafeln) sind in der Wahl von Material und Dimension reduziert und aufeinander bezogen und trennen sich klar in der Anmutung vom Bestand. Die Verfasser bieten darüber hinaus textliche und auditive Mittel an auf aufwendigere Medientechnik wird mit Verweis auf Vandalismus und Folgekosten bewusst verzichtet. Die Addition von Grafikflächen und Betonkörper erscheint günstig für die Wartung des Ausstellungssystems. Wirtschaftlichkeit Freiraum: Der Kostenrahmen wird deutlich unterschritten. Ausstellungssystem: Der Kostenrahmen wird geringfügig unterschritten. Das Gesamtbudget für die Open-Air- Ausstellung wird deutlich unterschritten. 30

57 1015 Informationspavillon Das Gebäude ist Teil eines Geschichtenbandes, das sich als Entrée über die Bernauer Straße zieht. Die Baufigur ist zusammengesetzt aus 2 übereinander gelagerten Kuben unterschiedlicher Materialität: der untere Kubus ist transparent ausgebildet, der obere mit geflochtenen Edelstahlbändern umschlossen, als Analogie zum Thema Bänder in den Außenanlagen. Der obere Kubus kragt ca. 9m aus, als Überdachung des Eingangsbereiches an der Bernauer Straße.Im EG liegen Foyer, nichtöffentlicher Bereich und Buchladen, im OG Vorführ- Gruppenräume und das Café mit Außenterrasse nach Norden. Belichtet werden die Räume im OG überwiegend über die Dachflächen, partielle Ausblicke durch das Metallgeflecht sind vorgesehen. Die gläsernen Fassaden im EG werden gefasst durch einen Betonsockel, straßenseitig als Betonbank für Lesende ausgebildet. Wirtschaftlichkeit Der Entwurf unterschreitet die geforderte Nutzfläche. Er hält die zulässige GRZ ein. Zur Erweiterungsfläche gibt es keine Angabe. Für die Herstellung der gegeneinander verschobenen Volumen ist mit einem vertretbaren baulichen Aufwand zu rechnen. Die Arbeit hat eine unterdurchschnittliche BGF und einen mittleren BRI. Der Aufwand zur baulichen Umsetzung des Entwurfs liegt unterhalb des Durchschnitts. Der Kostenrahmen wird deutlich unterschritten. ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF A A/V soll - 0,30 1, ist 641 0,27 0, ,41 31

58 Rundgang: Fischer Architekten, fischer landschaftsarchitekt - München, Düsseldorf Leitidee Aufbauend auf der Materialität und dem Formenduktus der im Mauerstreifen existierenden Mahnmahle wird ein integrativer Kanon freiräumlicher Gestaltungselemente entwickelt. Dabei soll die Leere und Weite des Mauerstreifens hervorgehoben werden. Open-Air-Ausstellung / Freiraum Die Ausstellungsschwerpunkte werden, unter Verzicht auf begrünte Flächen, durch Asphalt in unterschiedlicher Farbigkeit differenziert: sandfarbend im Grenzanlagenbereich, lehmfarbend im Freilegungsbereich (Fundamente), erdfarbend im Tunnelverlauf, grasfarbend im Gedenkbereich. Verbunden werden die unterschiedlichen Ausstellungsschwerpunkte durch den Postenweg als roter Faden. Zwischen Bergstraße und Gartenstraße, in Zuordnung zum Informationspavillon, soll die bewusste originalgetreue Zusammenführung der Elemente der Grenzanlagen, reduziert auf deren Dimension und ein Material (oxidierter Stahl) die unmittelbare Erfahrung des Gewaltcharakters der Grenze ermöglichen: Wachturm, Bunker, Mauern, etc. entstehen in den originalen Dimensionen. In den übrigen Bereichen werden die ehemaligen Mauerverläufe durch bündig eingelassene rostige Stahlprofile verdeutlicht, die Lichttrasse wird mit abstrahierten Leuchtstelen (Metall) auf den Originalpositionen ergänzt. 264 zweiflüglige Tafeln (2,00 m x 0,65 m) aus unbehandeltem Stahl im Gedenkbereich am Sophienfriedhof erinnern an die Mauertoten. Ein Element trägt ein Foto (Ausrichtung zum Grenzstreifen), das andere den Namen (Ausrichtung zum Friedhof). Die Tafeln können so geschwenkt werden, dass zum Friedhof eine geschlossene Wand entsteht. Weiße Kreuze werden freistehend auf Stahlfundamenten aufgestellt. Zum Verbleib der Mauersegmente am Sophienfriedhof werden keine Angaben gemacht, die Mauerlücke an der Bernauer Straße wird nicht geschlossen. Entlang der Bernauer Straße werden einzelne Beton-Bänke angeordnet. Open-Air-Ausstellung / Ausstellungssystem 74 ebenerdige Informationstafeln (3,60 m x 0,85 m) werden im Grenzbereich und in der Bernauer Straße eingelassen, wobei unbehandelter Stahl für Fluchen und rostiger Stahl für sonstige Ereignisse steht. Zusätzliche Informationen zu Alltag vor der Mauer, Sektorengrenzen, Grenzschließung, Zwangsaussiedlung, Protest, Ausbau der Grenzanlage, Grenzdienst, Gebietstausch, Mauerfall, Flucht, Versöhnungsgemeinde und zur Sophienkirche werden durch eingelassene Schriften (Felder á 3,60 m x 1,20 m) vermittelt (unbehandelte Stahlbuchstaben für opferbezogen Themen, rostige für mauerbezogene Themen). Dabei wird die eigens für die DDR von Gert Wunderlich entworfene Schrift Maxima medium verwendet. Die Reduzierung der Materialität der Ausstellungselemente auf zwei Materialqualitäten (blanker und rostiger Stahl) lassen die Elemente sehr skulptural erscheinen, was besonders für die Rekonstruktion der Grenzanlage zwischen Bergstraße und Gartenstraße gilt (10 Elemente der Rekonstruktion). Die Elemente treten als monolithische Körper auf; Bezeichnungen werden plakativ einsprachig in das Material gefräst. Wirtschaftlichkeit Freiraum: Der Kostenrahmen wird erheblich überschritten, was aus dem hohen Anteil verschiedenfarbiger Asphaltoberflächen resultiert. Ausstellungssystem: Der Kostenrahmen wird erheblich überschritten. Das Gesamtbudget für die Open-Air- Ausstellung wird erheblich überschritten. 32

59 1017 Informationspavillon Der eingeschossige, L-förmige, nicht unterkellerte Baukörper mit introvertiertem Charakter ist zur Bernauer Straße hin orientiert. Die äußere Hülle besteht aus einer scheinbar komplett geschlossenen Cortenstahl Fassade, die vor den Alu-Glas-Fenstern perforiert ist. Der überdachte Außeninformationsbereich an der Südseite ist dem Mauerstreifen zu gewand. Auch von der Gartenstraße aus ist der Baukörper einfach zu identifizieren und durch seine Materialwahl als zum Gesamtkonzept zugehörig identifizierbar. Buchladen, Cafe und Foyer sind nach Süden orientiert, Filmvorführraum und Gruppenräume orientieren sich zur Gartenstraße hin. Die Baukonstruktion besteht aus Stahlbeton, das Dach ist begrünt. Wirtschaftlichkeit Der Entwurf unterschreitet die geforderte Nutzfläche knapp. Er überschreitet die zulässige GRZ. Die Erweiterungsfläche befindet sich nördlich an der Gartenstraße. Für die Herstellung der eingeschossigen Cortenfassaden ist mit einem vertretbaren baulichen Aufwand zu rechnen. Der Entwurf hat eine geringe BGF und den niedrigsten BRI. Der Aufwand zur baulichen Umsetzung des Entwurfs liegt deutlich unterhalb des Durchschnitts. Der Kostenrahmen wird deutlich unterschritten. ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF A A/V soll - 0,30 1, ist 771 0,33 0, ,49 33

60 Preis: Rother Rother Architekten Designer, K1 Landschaftsarchitekten BDLA - Berlin Leitidee Die Gedenkstätte Berliner Mauer wird mit wenigen landschaftsarchitektonischen Eingriffen räumlich und inhaltlich lesbar gemacht. Die Dimension der ehemaligen Grenzanlagen wird herausgearbeitet, die historischen Spuren lesbar gemacht und eine Informationsebene eingeführt. Open-Air-Ausstellung/ Freiraum Ein einheitliches, graues Kiesmaterial / Schotter symbolisiert die Leere und markiert die flächige Narbe im Stadtgrundriss. Er macht die Fläche in alle Richtungen begehbar und stellt die verschiedenen Fragmente der Grenzanlage als Fundstücke frei. Im Bereich der ehemaligen Innenhöfe und Gräberfelder wird durch Abdrücke, in Form einer strukturellen Unterscheidung des Materials, auf die fehlenden Gebäude und Grabstätten aufmerksam gemacht. Ein Band der Ereignisse entlang der Bernauer Str. dient als Lesezeichen und dokumentiert aus Weißzement mit eingelassenen Schriftzügen die verorteten Ereignisse an der Mauer. Stationen aus Stahlstelen dokumentieren hier einzelne Ausstellungsthemen, Ferngläsern erinnern an westliche Beobachtungsposten. Der Postenweg wird erhalten, ergänzt und bildet die innere Haupterschließung. In seinem Verlauf thematisieren gruppierte Stahlstelen objektgebunden die einzelnen Ausstellungskapitel. Zusammen mit dem Band der Ereignisse wird ein Rundweg gebildet. Auftakt zur Ausstellung am S-Bahnhof ist eine Berlinkontur mit dem gesamtstädtischen Mauerlauf. Im Ausstellungsschwerpunkt zwischen Garten- und Ackerstraße erläutern Originalrelikte mit deutlich abgerückten musealen Ergänzungen die Themen Mauerbau / Grenzanlagen. Glasstelen in einem Zeitraster am Sophienfriedhof dienen dem Gedenken der Maueropfer und lassen den Besucher dem Opfer auf Augenhöhe gegenüber treten. Fluchttunnel werden mit Stahlplatten und Tunnelfenstern als Bild- und Informationsträger markiert. Ein freigelegter Keller im Bereich des Stasi- Gegentunnels dient als Ausstellungsort. Das Thema Alltag vor dem Mauerbau wird in zwei freigelegten Gebäudefundamenten präsentiert. Die Geschichte der Versöhnungsgemeinde wird im Bereich der Kirche thematisiert. Die Ausstattung wird auf ein Minimum reduziert. Hohe Mastleuchten, die sich den historischen Grenzleuchten unterordnen, leuchten den Raum technisch aus. Fundstücke und Relikte werden indirekt / diffus beleuchtet. Nahe der Kirche und des Friedhofs sind Bänke vorgesehen. Von einer Vermischung der Gestaltung der Gedenkstätte mit einer Erholungsnutzung wie in Nord- und Mauerpark wird abgesehen. Open-Air-Ausstellung / Ausstellungssystem: Die Ausstellungselemente treten zahlreich und heterogen auf: 80 Stahlstelen zur Information im Format der Berliner Geschichtsmeile; 190 schmalere/ niedrigere Glasstelen mit Porträts der Mauertoten, 5 Glaswände in der Höhe der Mauersegmente an Orten tödlicher Mauerfluchten, 16 Ferngläser und eine Mauerfall-Medienskulptur, Lithografiesteine, Tunnelfenster und 60 schräg liegende Text-/Bild-Stahlplatten. Die als indirekt benannte Beleuchtung der Ausstellungselemente wird nicht dargestellt. Wirtschaftlichkeit Freiraum: Der Kostenrahmen wird deutlich unterschritten Ausstellungssystem: Der Kostenrahmen wird deutlich überschritten. Das Gesamtbudget für die Open-Air-Ausstellung wird geringfügig überschritten. 34

61 1020 Informationspavillon Das Gebäude nimmt Bezüge aus der baulichen Historie als auch der Topographie des Grundstücks auf. Der Pavillon bindet die Höhenunterschiede in sein Raumkonzept mit ein. Materiell und räumlich nimmt der Pavillon Verbindung zur angrenzenden Gedenkstätte auf (Gabionen, Balkon, Sichtbeton, etc...). Um einen ruhigen Innenhof organisiert kommt die Stahlskelettkonstruktion ohne Fahrstuhl aus. Buchladen und Aussichtsplattform sind unabhängig. Der Zugang erfolgt über einen Vorhof von der Bernauer Straße aus. Ein in der Fassade maßstäblich integrierter Abdruck des Mauerstreifens zeigt einen skulpturalen Bruch, der thematisch die Teilung symbolisiert. Wirtschaftlichkeit Der Entwurf überschreitet die geforderte Nutzfläche um fast 30 %. Er überschreitet die zulässige GRZ erheblich. Zur Erweiterungsfläche gibt es keine Angabe. Die Geometrie des Baukörpers im Bereich des Zugangs und der Brücke darüber ist nur mit starken Böschungen und Rampen im vorderen Grundstücksbereich realisierbar. Die erforderlichen Aufschüttungen, Stützmauern und die Trennungen zwischen innen und außen sind nur sehr schwer nachvollziehbar. Die glatten und gestockten, weißen Sichtbeton- Flächen außen und innen werden den Kostenrahmen sicher sprengen. Der Verfasser lässt aber auch die Möglichkeit offen, sie aus Ortbeton herzustellen. Die BGF des Entwurfs liegt im mittleren Bereich. Der BRI hat eine mittlere Größe. Der Aufwand zur baulichen Umsetzung des Entwurfs liegt geringfügig über dem Kostenrahmen. Die Risiken liegen insbesondere in den vielen Sichtbetonflächen. ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF A A/V soll - 0,30 1, ist ,49 0, ,58 35

62 Rundgang: HSH Hoyer Schindele Hischmüller BDA Architektur, Bode Williams + Partner, BERTRON & SCHWARZ - Berlin Leitidee Was fehlt, ist eine klare, nachvollziehbare, einfach verständliche Information über die ehemaligen Grenzanlagen. Open-Air-Ausstellung / Freiraum Die Flächen des Ausstellungsgeländes werden mit zwei Materialien in hellgraugrüner Farbe befestigt: Wassergebundene Decke und farbiger, wasserdurchlässiger Gussasphalt unter Zugabe von Naturstein (Gneis, Kalkstein). Der Postenweg wird sichtbarer Bestandteil dieser homogenisierten Fläche. Gebäudegrundrisse werden farblich abgesetzt und mit Stahlbändern gefasst. Das Gelände wird aufgeräumt, Überformungen werden entfernt. Der Gehölzbestand soll weitgehend erhalten und durch Pflegemaßnahmen entwickelt werden. Die Flächen sind nutzungsoffen und stehen auch den Anwohnern für Bewegungsspiele zur Verfügung. Im Bereich des Sophienfriedhofs wird die Lücke im Mauerverlauf geschlossen. Zwischen Garten- und Bergstraße befindet sich der mit Tenne befestigte, 17m breite und ca. 120m lange Referenzstreifen. Elemente der Grenzsicherung werden hier als bedruckte Glaselemente ausgestellt. Relikte der Hinterlandmauer werden in dieses Ausstellungsobjekt integriert. Der Referenzstreifen wird durch eine Lichtinszenierung nachts hervorgehoben. Im mit großformatigen Betonplatten befestigten Eingangsbereich an der Bernauer / Ecke Gartenstraße visualisieren Modelle aus Bronzeguss vier Entwicklungsstadien des Geländes zwischen 1961 und Der Mauerverlauf wird durch Edelstahlbänder und im Straßenbereich durch eine Doppelpflasterreihe markiert. Mithilfe von Medienstationen, den Timescopes, wird eine virtuelle Zeitreise möglich. Anders als beim Blick durch ein Fernrohr kann der Betrachter an 13 Standorten die jetzige Situation mit Ansichten aus der Vergangenheit des jeweiligen Ortes exakt überlagern und vergleichen. In quadratischen Tennenflächen werden Ereignisorte und Relikte inszeniert und mit Stehhilfen aus Edelstahl ausgestattet. Die Ereignisorte werden durch vier unterschiedliche Stelen mit Texten und Abbildungen erläutert. Den Maueropfern soll dabei bewusst am Ort des Geschehens gedacht werden. Die Informationsvermittlung zu den Relikten erfolgt mithilfe von Glasscheiben. Schützenswerte Exponate werden in Glasvitrinen präsentiert. Fotografische Bänder (Synchronopse) dienen ergänzend zur Illustration der Ereignisse und befinden sich im Informationspavillon sowie im Nordbahnhof (Ausstellungsthema: Geisterbahnhöfe). Open-Air-Ausstellung / Ausstellungssystem Timescopes (25 Stück) und formal abgeleitete Stelen mit Bild-/Textinhalten (50 Stück) sind neben den modellartigen Referenzstreifen und 4 Modellen zur geschichtlichen Entwicklung der Mauer die vorherrschenden Elemente der Information im Gelände. Der Wechsel von Schrift- und Untergrundfarbe in der Grafik der Infostelen variiert die Themen Opfer / Fluchten / Politik und Mauerbau (z.b. individuelles Gedenken an Maueropfer: Foto/ weiße Schrift auf schwarzem Grund; Aktionen / Politik: schwarze Schrift auf weißem Untergrund). Relikte werden mit Text auf Glastelen beschrieben, ausgewählte Exponate mit Vitrinen geschützt. Wirtschaftlichkeit Freiraum: Der Kostenrahmen wird deutlich überschritten. Ausstellung: Der Kostenrahmen wird deutlich unterschritten. Das Gesamtbudget für die Open-Air-Ausstellung wird geringfügig überschritten. 36

63 1021 Informationspavillon Das 3-geschossige Gebäude zeigt eine bildhafte Architektursprache. Es besteht aus einem in Grund- und Aufriss konisch zulaufendem Baukörper über einem zurückgesetzten EG, nach Norden eingefasst von einer Erschließungsspange. Das Gebäude ist mit einem Panoramafenster auf die Bernauer Straße und bedruckte Glaselemente der Außenausstellung ausgerichtetzugänge zum Gebäude sind von drei Seiten möglich, die Grundrissstruktur ist achsensymmetrisch angelegt mit vertikaler Erschließung entlang der Gebäudeaußenseiten. Foyer, Café und Buchladen liegen im gläsernen EG und im 1.OG, Gruppenräume (innenliegend) und Filmvorführraum mit Panoramafenster im 2.OG. Das Gebäude ist als Stahlbetonkonstruktion konzipiert, die geschlossenen Fassaden werden anthrazitfarben verputzt. Wirtschaftlichkeit Der Entwurf überschreitet die geforderte Nutzfläche und hält die zulässige GRZ ein. Die Geschosshöhe erscheint mit 3,0 m als zu gering. Zur Erweiterungsfläche gibt es keine Angabe. Für die Herstellung der Wärmedämm-Verbundfassaden ist mit einem geringen baulichen Aufwand zu rechnen. Die BGF des Entwurfs liegt im oberen Bereich. Der BRI hat eine geringe Größe. Der Aufwand zur baulichen Umsetzung der Details ist eher gering. Der Kostenrahmen wird deutlich unterschritten. ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF A A/V soll - 0,30 1, ist 378 0,16 0, ,39 37

64 Preis: Dominik Uhrmeister Architekt, bbz Landschaftsarchitekten, Laura Schleussner - Berlin Leitidee Die durch den Einschnitt der Mauer und der dazugehörigen Grenzanlagen (...) entstandene Schneise stellt das dominierende Strukturelement des Außenraums dar und soll als Leerraum bewusst erhalten werden. Open-Air-Ausstellung / Freiraum Die Vegetation wird mit Ausnahme des hohen Bewuchses bewahrt und zu einem Patchwork aus Rasen-, Wiesenund Ruderalflächen entwickelt. Der Gehölzstreifen zwischen Strelitzer und Brunnenstraße wird erhalten. Der mit Asphalt befestigte Postenweg dient der Erschließung und wird auch in den Straßenräumen markiert. Fünf mit Schotter und Tenne befestigte Plätze gliedern den Freiraum. Unterschiedliche Körnungen dieser Materialien vermitteln die Unwirtlichkeit des ehemaligen Grenzsstreifens und die Tiefenschichtung im Bereich der Hinterlandmauer. Eine erhaltene Baumreihe zeichnet den Verlauf der Bergstraße innerhalb des Ausstellungsgeländes nach. Relikte werden integriert und z.t. freigelegt, wie z.b. Häuserfundamente im Bereich der Strelitzer Straße. Der Standort eines Wachturms wird an gleicher Stelle durch eine dunkle Pflasterung gekennzeichnet. Messingbänder markieren Tunnellagen. 3,6m hohe Medienstelen bestehen aus Messingrahmen, die mit Stahl und Glasplatten als Informationsträger gefüllt werden. Gleich einem Fächer werden die Stelen quer zum Mauerverlauf entlang einer Doppelsteinreihe platziert. An den Plätzen innerhalb der Ausstellung entstehen auf diese Weise fünf Info-Paravents, an denen Schwerpunktthemen mit Text-, Ton, Bild- und Videomaterial vermittelt werden. Der Ort für das individuelle Opfergedenken befindet sich im Bereich des Sophienfriedhofs. Schotterfelder zeichnen die ehemalige Friedhofsstruktur nach. Die Stelen werden entlang des Mauerverlaufs aufgestellt, jedoch auch hier um 90 gedreht. Die weiteren Ausstellungselemente sollen nachgeordnet sein und in den Hintergrund treten. Im Boden eingelassen, betonen sie die Leere des Raumes. 1x1m große Infotafeln aus Messing leiten die Besucher zu den Orten des tatsächlichen Geschehens, die vom Postenweg aus über Exponatwege aus Tenne erschlossen werden. Ortsmarkierungen erfolgen mit 0,3m x 0,3m großen Messingplatten, angelehnt an die Stolpersteine im Berliner Pflaster. Sie vermitteln ergänzende, kurz und prägnant gehaltene Informationen. Im als Haupterschließung dienenden Postenweg werden mit Solarlichtern versehene Wegweiser (0,3m x 0,1m) eingelassenen, die zu den Ortsmarkierugen leiten. Nachts beleuchten sie den Weg mit einem beinah mystischen Schimmer der Geschichte. Open-Air-Ausstellung / Ausstellungssystem Die Medienstelen (40 Stück) sind für die Wartung der Medientechnik modular als Rahmenkonstruktion aufgebaut. Die Elemente Infotafel (70 Stück), Ortsmarkierung (130 Stück) und Wegweiser (200 Stück) werden in der Realisierung als Ätzung von Schrift und Bild beschrieben. Die für das Element Wegweiser (im Postenweg bodenbündig eingelassen) angegebenen Solarleuchten (200 Stück) beleuchten die Position innerhalb des Postenweges, nicht den Text. Wirtschaftlichkeit Freiraum: Die Kostenvorgabe wird nach Prüfung deutlich unterschritten. Ausstellung: Der Kostenrahmen wird geringfügig unterschritten. Das Gesamtbudget für die Open-Air- Ausstellung wird deutlich unterschritten. 38

65 1022 Informationspavillon Der würfelförmige Baukörper steht als Solitär an der Ecke Bernauer Straße/ Bergstraße, skulptural ausformuliert bildet er einen Kontrast zur Umgebung. An dem Baukörper ist besonders die umlaufend eingeschnittene Außentreppe markant. Das Gebäude ist 4-geschossig, ca. 17m hoch, zuzüglich eines UGs. Im EG sind Foyer, Cafe und Buchladen untergebracht, im 1.OG der nichtöffentlicher Bereich und ein kleiner Gruppenraum, und im 2.OG ein großer Gruppen- und Vorführraum. Im 3.OG ist eine Erweiterungsfläche nachgewiesen, vor der über die Außentreppe zugänglichen Aussichtsterrasse. Die Fassaden sind dargestellt als Wechsel von verglasten Flächen und massiven Wänden aus eingefärbtem Sichtbeton, den jeweiligen Raumanforderungen folgend. Wirtschaftlichkeit Der Entwurf überschreitet die geforderte Nutzfläche und hält die zulässige GRZ ein. Die Erweiterungsfläche wird auf dem Dach im 4. OG nachgewiesen. Bis zum Ausbau wird diese Fläche als Dachterrasse genutzt. Das Konzept des Entwurfs ist wegen der vielen Geschosse eingeschränkt wirtschaftlich. Für die Herstellung der vielen Sichtflächen aus 45 cm Leichtbeton (innen glatt, außen mit Brettstruktur) ist mit einem hohen baulichen Aufwand zu rechnen. Die BGF des Entwurfs liegt über dem Durchschnitt. Der BRI liegt im mittleren Bereich. Der Kostenrahmen wird geringfügig überschritten. ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF A A/V soll - 0,30 1, ist 278 0,12 0, ,42 39

66 Rundgang: Prof. Karsten K. Krebs Architekten, momentum 3 - Hannover Leitidee Beim Passieren der Spuren entlang der Berliner Mauer entsteht die Landschaft eines räumlichen Passepartouts. Ein Ereignisfeld, welches durch das Freilegen der örtlichen Spuren die Erinnerungen an vergangene Geschehnisse weckt und zugleich durch rahmende Flächen der zeitlichen Kontinuität von Gegenwart Raum gibt. Dieses Bild entspricht der besonderen sprachlichen Vergangenheitsform im französischem, bei der innerhalb eines kontinuierlichen Erlebnisses einzelne zeitlich abgeschlossene Ereignisse eingefügt sind das Passé simple. Open-Air-Ausstellung Freiraum Sowohl die ursprünglichen Reste der Grenzanlage als auch die beim Abbau kurzfristig abgestellten Elemente dokumentieren die Dynamik des kontinuierlichen Geschichtslaufs. Die flexibel erweiterbare Gestalt eines Passepartouts ermöglicht, neue Erkenntnisse und archäologische Funde auch in Zukunft zu integrieren. Die akzentuierten Spuren als authentische Zeugen bilden in Kombination mit Texten und Abbildungen Orte einer Erinnerung. Je nach Standpunkt werden eigene imaginäre Erinnerungslandschaften generiert. Die Passepartout-Ebene des ehemaligen Grenzstreifens ist zur Umgebung 18 cm erhöht und in wasserdurchlässigem, dunkelblau gefärbtem Asphalt ausgebildet. Sie bietet, nach allen Seiten räumlich offen, Raum für Themen bezogene, neue öffentliche Nutzungen. Entlang der Bernauer Str. werden die Namen der Maueropfer in einer 40 cm breiten Metalleinfassung ausgestanzt. Die inneren Passepartoutgrenzen sind als eine 36 cm breite Abkantung der Asphaltschicht ausgebildet. Die offenen Flächen der Ereignisinseln unterliegen weiterhin der Sukzession. Die aus dem Passepartout freigelegten Ereignisinseln werden an ihren Rändern durch erläuternde Texte und Abbildungen in ihren jeweiligen Ereigniszusammenhang gebracht. In Anmutung von Flugblättern sind bodenbündige, beleuchtete Glasplatten die wesentlichen Informationsträger des Ausstellungssystems. Die Fläche ist mit mobilen Holzpodesten, die ebenfalls ein Podest für Veranstaltungen sein können, flexibel bespielbar. Der Postenweg wird als Prägung in der Asphaltfläche hervorgehoben und zieht sich ebenso durch die Neubebauung im Erweiterungsbereich. Der Asphaltfläche unterliegt ein Raster, das alle technischen Funktionen, wie Entwässerung, Bodenleuchten und Stromanschlüsse aufnimmt. Open-Air-Ausstellung / Ausstellungssystem: Die Ausstellung in der Freifläche realisiert sich in frei angeordneten, ungerichteten, in der Asphaltfläche bündig ausgelegten Flugblättern im Format 1 x 1,4m (Verbundsicherheitsglas-VSG). 150 der 250 Flugblätter werden aus der Rahmeneinfassung des VSG mit LED beleuchtet. Texte und Bilder werden auf die innenliegende Sicherheitsfolie des VSG gedruckt. Darüber hinaus werden 5 Projektionen auf Brandwände, 2 mobile Filmprojektoren sowie 3 Medienstationen im Umfeld von Informationspavillon, Denkmal und Versöhnungskapelle benannt, aber nicht dargestellt. Wirtschaftlichkeit: Freiraum: Wegen des hohen Anteils des dunkelblau gefärbten Asphalts wird der Kostenrahmen erheblich überschritten. Ausstellungssystem: Der Kostenrahmen wird deutlich unterschritten. Das Gesamtbudget wird erheblich überschritten. 40

67 1025 Informationspavillon Der an der Bergstraße ausgerichtete Pavillon möchte sich durch sein Konzept von verschiedenen Bedeutungsebenen dem Thema Mauer zu stellen. Eine Volumenhülle bestehend aus doppelwandiger siebbedruckter Glasfassade mit dazwischen liegendem Sonnenschutz und eine Tragkonstruktion aus Beton steht stellvertretend für die komplexen Sichtweisen zum Thema der Teilung. Dies drückt sich u.a. auch räumlich in Überlagerungen, unterschiedlichen Transparenzen und Perspektivwechseln aus. Der Solitär nutzt die vorhandene Topographie. Der Grundriss ist im inneren genordet. Dies führt zu individuellen Raumlösungen. Der Zugang ist über den Vorplatz zur Gartenstraße organisiert. Ein Hof und ein Einschnitt gliedern das Gebäude, das Erweiterungsmöglichkeiten bietet. Wirtschaftlichkeit Der Entwurf unterschreitet die geforderte Nutzfläche um 10 %. Er überschreitet die zulässige GRZ. Die optionale Erweiterungsfläche wird im Innenhof nachgewiesen. Für die Herstellung der doppelten Glasfassadenkonstruktion aus großformatigen, mit Siebdruck bedruckten Scheiben ist mit einem erheblichen baulichen Aufwand zu rechnen, nicht zuletzt auch, weil die Fassadenflächen bei diesem Entwurf am größten sind. Die BGF des Entwurfs liegt unter dem Durchschnitt. Der BRI liegt darüber. Der Kostenrahmen wird deutlich überschritten. ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF A A/V soll - 0,30 1, ist 835 0,36 0, ,74 41

68 Rundgang: Woelk Wilkens Architekten BDA DWB, lad+l landschaftsarchitektur diekmann, hollenbeck.plato - Hannover, Köln Leitidee...die abgebrochene Mauer wird nur noch als Bruchmaterial sinnlich erlebbar gemacht und zieht sich über den Todesstreifen, wie er in seiner letzten Ausbaustufe Bestand hatte. Open-Air-Ausstellung / Freiraum Den Auftakt am Nordbahnhof bildet ein in den Gehwegbereich der Bernauer Straße hineinragendes, mit dem Vorplatz des Pavillons korrespondierendes Holzdeck (rd m²), das über 4 Sitzstufen von der Bernauerstraße und über Rampen im Verlauf des Postenwegs erreichbar ist. Der ehemalige Grenzstreifen wird mit gebrochenem Beton (Grobschotterfeld) belegt, nur der Hinterlandbereich zwischen Bergstraße und Gartenstraße erhält einen fein gebrochenen Betonbelag. Im Kontrast zum einheitlichen Betonbelag stehen die eingelegten Vegetationsbänder (Rasen, z.t. mit Holzbänken), die an ausgewählte Ereignisse erinnern: Geschichte Friedhof, Flucht aus Grenzhäusern, Zwangsaussiedlung, Alltag vor dem Mauerbau, Gebietstausch. Das Thema Grenzschließung soll durch eine abgesenkte Fläche (15m x 10m) im Verlauf der Bergstraße (Höhe Sophienfriedhof) verdeutlich werden. Ehemalige Grenzhäuser werden durch ein Relief aus Wandschnitten (Beton) markiert, leicht absenkt verdeutlichen Rasenflächen das Hausinnere, die früheren Innenhöfe werden wie ehemals befestigt. Der Ort zur Erinnerung an die Mauertoten setzt sich als glatte Betonplatte ab (+ 15 cm, 22m x 42m), in die 140 verschiedene Bäume mit unterschiedlichen Blühzeiten eingelassen sind. Die Biographien werden in den Beton geätzt (davon 7 dem namenlosen Gedenken). Orte des individuellen Gedenkens an die Mauertoten im Bereich Bernauer Straße werden durch den Abguss (Aluminium) eines Baumes markiert. Die Mauersegmente werden am ursprünglichen Standort wiederaufgestellt, jedoch quer zur Grenzmauer. Tunnelverläufe werden durch 75 cm breite Betonschluchten verdeutlicht. Wachtürme werden als Intarsie am ehemaligen Standort dargestellt, der Schattenwurf in schwarzem Beton nachgezeichnet. Die Intarsien (Mauerverlauf, Mauerverlauf, Tunnel) werden durch Passepartouts gerahmt, die aus Bändern unterschiedlicher Metalle bestehen. Die vorhandenen Peitschenleuchten dienen der Grundbeleuchtung (Mondlicht), ergänzt durch Lichtbänder beidseitig des Postenwegs. Das Relief Alltag vor dem Mauerbau wird durch Bodeneinbauleuchten, die Bäume am Ort der Erinnerung werden durch LED s akzentuiert Open-Air-Ausstellung / Ausstellungssystem Das Informationssystem besteht aus 18 beleuchteten Stelen, Hörmarken und einer Beschriftung aus dreidimensionalen Einzelbuchstaben (z.b. Hinterlandmauer). Die ca. 2 m hohen Stelen werden über die Platzierung von Text, Bild und ein mehrsprachiges Audiosystem nicht weiter detailliert. An 6 Hörmarken in den Vegetations-bändern werden stündlich unterschiedliche Gespräche abgespielt (z.b. zwischen Grenzsoldaten und Grenzgängern). Auf Photobeton (9 Platten à 10 m²) entlang der Strelitzer Straße gegenüber dem Mauerdenkmal) werden Bilder zum Abriss der Mauer gezeigt. Ein mehrsprachiges Faltblatt bildet einen wesentlichen Bestandteil des Konzeptes. Wirtschaft lichkeit Freiraum: Der Kostenrahmen wird erheblich überschritten, was u.a. aus dem hohen Anteil befestigter Flächen (gebrochener Beton), dem Holzdeck und dem beidseitigen Lichtband entlang des Postenwegs resultiert. Ausstellungssystem: Der Kostenrahmen wird deutlich unterschritten. Das Gesamt-Budget für die Open-Air- Ausstellung wird geringfügig überschritten. 42

69 1041 Informationspavillon Der dreigeschossige Baukörper ist parallel zur Gartenstraße ausgerichtet. Der Eingang befindet sich zurückgesetzt im Süden an einer großen, angehobenen, überdachten Holzterrasse mit Sitzstufenanlage zur Bernauer Straße. Im Erdgeschoss befindet sich der Buchladen, die Treppenanlage und Nebenräume. Die Eingangsebene mit Foyer, Café und einem Gruppenraum befindet sich im 1.OG. Der große Gruppenraum und Filmvorführraum sind im 2.OG, die Personal- und Nebenräume sind im nördlichen, schmaleren Gebäudeteil angeordnet. Die Außenwände im EG bestehen aus Stahlbeton. Darüber befindet sich eine 11 bis 13m auskragende Stahlfachwerkkonstruktion auf gegründeten Stahlpylonen, zwischen denen das Stahltragwerk der Geschossdecken gespannt ist. Die Fassade besteht aus einer Pfosten-Riegel-Konstruktion aus Aluminium mit Leichtmetall-Kassetten. Die auskragende Fassade zum Mauerstreifen ist als Informationsträger ausgebildet. Wirtschaftlichkeit Der Entwurf überschreitet geringfügig die geforderte Nutzfläche. Er hält die zulässige GRZ ein. Die Erweiterungsfläche wird nach Angabe der Verfasser berücksichtigt, aber nicht in den Plänen nachgewiesen. Für die Herstellung der Stahlkonstruktion mit den beiden Fachwerkträgern, die auf Pylonen gelagert sind, und auch für die über ca. 18 m spannenden Deckenträger ist mit einem erheblichen baulichen Aufwand zu rechnen. Die BGF des Entwurfs liegt im oberen Bereich. Der BRI ist ebenfalls sehr hoch. Der Kostenrahmen wird geringfügig besonders wegen der Stahlkonstruktion überschritten. ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF A A/V soll - 0,30 1, ist 399 0,17 0, ,35 43

70 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer Berlin Mitte offener Realisierungswettbewerb für Hochbau, Freiraum und Ausstellung Protokoll der 1. Preisgerichtssitzung vom

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72 Offener Realisierungswettbewerb für Hochbau, Freiraum und Ausstellung Erweiterung Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße Berlin Mitte Protokoll der 1. Preisgerichtssitzung vom Inhaltsverzeichnis 1. Sitzung des Preisgerichts am Konstituierung des Preisgerichts Eröffnung der Preisgerichtssitzung Allgemeiner Bericht der Vorprüfung Informationsrundgang Kriteriendiskussion Zweiter Wertungsrundgang Erster Wertungsrundgang Rückholanträge Anwesenheitsliste... 11

73 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 1. Preisgerichtssitzung vom

74 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 1. Preisgerichtssitzung vom Sitzung des Preisgerichts am in den Räumen der Technischen Universität Berlin Ackerstraße Berlin-Wedding Beginn: 9:40 Uhr Herr Ostendorff, Referatsleiter II D (Auswahlverfahren / Wettbewerbe) in der Abteilung Städtebau und Projekte der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, begrüßt die Sitzungsteilnehmer im Namen des Auslobers, stellt die Anwesenheit (siehe Anwesenheitsliste) und die Vollzähligkeit des Preisgerichts fest. 1. Konstituierung des Preisgerichts Auf Vorschlag aus dem Kreis der stimmberechtigten Preisrichter wird Frau Donata Valentien ohne Gegenstimmen zur Vorsitzenden gewählt. Als ständig anwesende stellvertretende Fachpreisrichter werden Herr Fugmann, Herr Dr. Cramer und Frau Fioretti gewählt. Herr Kühne vertritt Frau Lüscher als Sachpreisrichter, Frau Dr. Olbertz vertritt Herrn Dr. Schäfer als Sachpreisrichterin, Herr Fischer vertritt Frau Dr. Camphausen als Sachpreisrichter. Stimmberechtigte Fachpreisrichter: Donata Valentien (Vorsitzende) Gabriele Kiefer Dagmar von Wilcken Dr. Leo Schmidt Nikolaus Hirsch Heike Büttner Stimmberechtigte Sachpreisrichter: Manfred Kühne André Schmitz Manfred Fischer Dr. Susanne Olbertz Ephraim Gothe 2. Eröffnung der Preisgerichtssitzung Die Vorsitzende übernimmt die Leitung der Sitzung, umreißt noch einmal kurz die Wettbewerbsaufgabe und bittet um eine objektive, an der Auslobung orientierte Bewertung der Arbeiten.

75 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 1. Preisgerichtssitzung am Die Vorsitzende lässt sich von den Mitgliedern des Preisgerichts versichern, dass sie - keinen Meinungsaustausch mit Wettbewerbsteilnehmern über die Aufgabe und deren Lösung geführt haben und während der Dauer der Sitzung führen werden - bis zum Preisgericht keine Kenntnis von Wettbewerbsarbeiten erhalten haben, soweit sie nicht als Vorprüfer oder Sachverständige bei der Vorprüfung mitgewirkt haben - die Beratung des Preisgerichts vertraulich behandeln werden - die Anonymität der Arbeiten aus ihrer Sicht gewahrt ist - es unterlassen werden, sich über vermutete Verfasser zu äußern 3. Allgemeiner Bericht der Vorprüfung Unterlagen der Vorprüfung Die Vorprüfung hat einen schriftlichen Bericht erarbeitet, der dem Preisgericht vorliegt. Bericht der Vorprüfung Herr Lange berichtet über den Ablauf der Vorprüfung, über die Einhaltung der Vorgaben gemäß der Auslobung und über die Mitwirkung der Sachverständigen an der Vorprüfung. 41 von 47 Arbeiten wurden nachweislich termingerecht unter Wahrung der Anonymität eingereicht. Das Modell (Pavillon) wurde bei 40 Arbeiten nachweislich termingerecht eingereicht. Bei den Arbeiten 1042 und 1044 wurde kein Modell eingereicht. Bei der Arbeit 1047 wurde nur ein Modell für einen Teilbereich der Open-Air- Ausstellung eingereicht, nicht jedoch für einen Pavillon. Über die Zulassung von Arbeiten, wo die Unterlagen verspätet oder nicht der Auslobung gemäß eingereicht wurden, entscheidet das Preisgericht während des Informationsdurchgangs. Auf einstimmigen Beschluss des Preisgerichts werden alle Arbeiten für den Informationsdurchgang zugelassen. 4. Informationsrundgang Ab 10:10 Uhr stellen die Vorprüfer die Wettbewerbsbeiträge in der Reihenfolge der Tarnzahlen anhand der jeweiligen Pläne und der Prüfbemerkungen aus dem Vorprüfbericht den Preisgerichtsbeteiligten vor. Der Informationsrundgang wird von 13:10 bis 14:00 für die Mittagspause unterbrochen und endet um 14:45 Uhr. Im Anschluss an den Informationsdurchgang wird darüber diskutiert, ob Arbeiten auszuschließen sind, weil sie gegen bindende Vorgaben der Auslobung verstoßen oder in wesentlichen Teilen nicht den geforderten Leistungsumfang entsprochen haben. Die Arbeit 1004, die zwei Pavillons außerhalb des vorgegeben Standorts

76 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 1.Preisgerichtssitzung vom anbietet, die Arbeit 1030, die die Bernauer Straße mit einem Brückenbauwerk quert, die Arbeit 1044, die den Info-Pavillon außerhalb des vorgegeben Standorts im Grenzstreifen platziert und die Arbeit 1047, die keine Pläne, sondern nur ein Modell für einen Teilbereich der Open-Air- Ausstellung eingereicht hat, werden auf einstimmigen Beschluss des Preisgerichts ausgeschieden. Bei den Arbeiten 1013 (begehbarer Kragarm über die Bernauer Straße), 1019 (zwei Pavillongebäude beiderseits der Bernauer Straße), 1029 (nur ausschnittsweise Bearbeitung des Wettbewerbsgebiets), 1035 (Brückenbauwerk über Gartenstraße und Bernauer Straße) und 1042 (fehlendes Modell) sieht das Preisgericht die Mängel als nicht so gravierend an, dass die Arbeiten ausgeschieden werden müssen. 5. Kriteriendiskussion Das Preisgericht vergegenwärtigt sich in der Kriteriendiskussion von 15:05 Uhr bis 15:40 Uhr die komplexe Aufgabenstellung und führt unter dem Eindruck des Informationsdurchgangs eine vergleichende Diskussion in Bezug auf die unterschiedlichen Gestaltungsansätze für die Open-Air- Ausstellung und den Informationspavillon. Es geht um die Vermittlung von Themen wie Alltag vor dem Mauerbau, Mauerbau, Zwangsaussiedlung, Flucht, Ausbau der Grenze, Mauerfall, Gedenken und um die Darstellung unterschiedlicher Perspektiven von Tätern und Opfern. Dabei sollen die Relikte der Grenzsicherungsanlagen und der ehemaligen Bebauung in die künftige Gestaltung der Open-Air- Ausstellung einbezogen werden. Die Gestaltung der Open-Air-Ausstellung soll aber auch Folgekosten (Pflege, Wartung) und auch Erholungsaspekte sowie unterschiedliche Nutzergruppen der angrenzenden Quartiere berücksichtigen. In diesem Zusammenhang spielt die Verbindungs- und Aufenthaltsfunktion des ehemaligen Grenzstreifens eine wichtige Rolle, die jedoch im Verhältnis zu den Informations- und Gedenkaspekten nachrangig einzustufen sei. Es wird auf einen sensiblen Umgang mit dem Boden hingewiesen, der z.b. ein Auskoffern insbesondere im Friedhofsbereich verbietet. Die Open-Air-Ausstellung soll Spuren sichtbar machen und einen neuen Blick auf den ehemaligen Grenzstreifen ermöglichen. Dabei sollen die unterschiedlichen Phasen des Mauerbaus und auch die Perspektive der Täter z.b. durch die Einbeziehung von Standorten ehemaliger Beobachtungstürme verdeutlicht werden. Ein Zupflanzen des ehemaligen Grenzstreifens wird als problematisch angesehen. Bei einem hohen Anteil wassergebundener Flächen wird das Problem einer aufwendigen Unterhaltung gesehen. Es wird festgestellt, dass viele Arbeiten formale Einheitlichkeit anstreben, die zu Überformungen des Grenzstreifens führt. In diesem Kontext wird auch die Verwendung unterschiedlicher Leitmaterialien diskutiert.

77 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 1. Preisgerichtssitzung vom Bezüglich des Pavillons wird darauf aufmerksam gemacht, dass das Gebäude der Information und der Bewältigung großer Besucherströme dient, und keine Ausstellung beherbergen und auch nicht als Aussicht-punkt dienen soll. Unabhängig davon ist die Wahrnehmbarkeit und städ-tebauliche Signifikanz des zu entwerfenden Pavillons durchaus er-wünscht. 6. Erster Wertungsrundgang Ab 15:40 Uhr findet der erste Wertungsdurchgang statt. Die Vorsitzende weist darauf hin, dass im ersten Wertungsrundgang Arbeiten im Verfahren bleiben, wenn sie mindestens eine Stimme für ihr Weiterkommen erhalten. Es findet eine ausführliche Diskussion der einzelnen Arbeiten statt. Folgende Arbeiten werden aus 43 zugelassenen Beiträgen einstimmig ausgeschieden: 1. Rundgang Tarnzahl Ergebnis 1012 ausgeschieden 1016 ausgeschieden 1018 ausgeschieden 1019 ausgeschieden 1027 ausgeschieden 1028 ausgeschieden 1032 ausgeschieden 1034 ausgeschieden 1036 ausgeschieden 1038 ausgeschieden 1039 ausgeschieden 1042 ausgeschieden 1043 ausgeschieden 1045 ausgeschieden 1046 ausgeschieden Es verbleiben 28 Wettbewerbsbeiträge im Beurteilungsverfahren. Der erste Wertungsrundgang endet um 16:20 Uhr. 7. Zweiter Wertungsrundgang Um 16:40 Uhr nimmt das Preisgericht die Wertungsdiskussion über die 28 verbliebenen Arbeiten erneut auf. Herr Klemke ersetzt Herrn Gothe als Sachpreisrichter. Um 18:55 Uhr ersetzt Herr Dr. Cramer Frau Dr. Olbertz als Preisrichter. Um 19:20 Uhr ersetzt Herr Fugmann Herrn Schmitz als Preisrichter.

78 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 1.Preisgerichtssitzung vom Die stimmberechtigten Preisrichter kommen, unter Anlegung der Beurteilungskriterien der Auslobung, nach intensiver Erörterung der einzelnen Arbeiten zu folgenden Abstimmungsergebnissen: 2. Rundgang Tarnzahl Ja Nein Ergebnis ausgeschieden verbleibt verbleibt verbleibt ausgeschieden verbleibt ausgeschieden ausgeschieden ausgeschieden verbleibt ausgeschieden ausgeschieden ausgeschieden ausgeschieden verbleibt ausgeschieden verbleibt ausgeschieden ausgeschieden verbleibt ausgeschieden ausgeschieden ausgeschieden ausgeschieden ausgeschieden ausgeschieden ausgeschieden verbleibt Somit sind die 19 Arbeiten 1001, 1006, 1008, 1009, 1010, 1013, 1014, 1015, 1017, 1021, 1023, 1024, 1026, 1029, 1031, 1033, 1035, 1037 und 1040 aus dem Beurteilungsverfahren im zweiten Wertungsrundgang ausgeschieden. Der zweite Wertungsrundgang endet um 21:05 Uhr. Die Sitzung wird für eine Pause unterbrochen.

79 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 1. Preisgerichtssitzung vom Rückholanträge Aus dem Kreis der stimmberechtigten Preisrichter werden für folgende Arbeiten Rückholanträge gestellt und wie folgt abgestimmt: Rückholanträge Tarnzahl Ja Nein Ergebnis zurückgeholt zurückgeholt zurückgeholt zurückgeholt verbleibt im 2. Rundgang verbleibt im 2. Rundgang Somit sind die 4 Arbeiten 1009, 1015, 1017 und 1021 wieder im Beurteilungsverfahren. In der 1. Preisgerichtssitzung werden somit folgende 13 Arbeiten ausgewählt, die in der zweiten Phase der Vorprüfung detaillierter geprüft werden: 1002, 1003, 1005, 1007, 1009, 1011, 1015, 1017, 1020, 1021, 1022, 1025 und Anschließend diskutiert das Preisgericht in einem Sonderrundgang die wegen Verstoßes gegen bindende Vorgaben ausgeschlossenen Arbei-ten. Es werden jedoch keine Anträge gestellt, eine dieser Arbeiten wegen bemerkenswerter Anregungen mit einem Sonderpreis zu bedenken. Die-se Arbeiten bleiben somit ausgeschlossen Für die 2. Sitzung des Preisgerichts am 12. Dezember wird ein neuer Vorprüfbericht erstellt, in dem die ausgewählten Arbeiten detaillierter beschrieben werden. Die Vorsitzende, Frau Donata Valentien, schließt die Sitzung um 22:00 Uhr mit einem Dank an die Preisrichter, Sachverständigen und Vorprüfer für die engagierte sachliche Zusammenarbeit. Herr Ostendorff dankt im Namen des Auslobers allen am Wettbewerbsverfahren Beteiligten für ihre Mitwirkung. Die Vorprüfung wird entlastet. Die Sitzung des Preisgerichts wird am in den Räumen der Technischen Universität Berlin, Ackerstraße 76, Berlin-Wedding fortgesetzt. Das Protokoll wurde von der Vorsitzenden des Preisgerichts, Frau Valentien, durchgesehen und genehmigt. Protokoll: Eckhard Lange

80 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 1.Preisgerichtssitzung vom Anwesenheitsliste 1. Preisgerichtssitzung am in den Räumen der Technischen Universität Berlin Ackerstraße Berlin-Wedding Seite 1 Anwesenheitsliste 1. Preisgerichtssitzung am

81 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 1. Preisgerichtssitzung vom Seite 2 Anwesenheitsliste 1. Preisgerichtssitzung am

82 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 1.Preisgerichtssitzung vom Seite 3 Anwesenheitsliste 1. Preisgerichtssitzung am

83 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 1. Preisgerichtssitzung vom Seite 4 Anwesenheitsliste 1. Preisgerichtssitzung am

84 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 1.Preisgerichtssitzung vom Seite 5 Anwesenheitsliste 1. Preisgerichtssitzung am

85 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 1. Preisgerichtssitzung vom

86 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer Berlin Mitte offener Realisierungswettbewerb für Hochbau, Freiraum und Ausstellung Bericht der Vorprüfung zur 1. Preisgerichtssitzung

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88 Offener Realisierungswettbewerb für Hochbau, Freiraum und Ausstellung Erweiterung Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße Berlin Mitte Bericht der Vorprüfung zur 1. Preisgerichtssitzung am 20. November 2007 Berlin, November 2007

89 Wettbewerbsdurchführung Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Abteilung Städtebau und Projekte Referat II D Brückenstraße Berlin Mitte Wettbewerbskoordination Patrick Weiss, II D 22 Leitung der Vorprüfung Eckhard Lange Digitale Bearbeitung Anika Buhre Titelbild Jürgen Hohmuth Modellfotos Hans-Joachim Wuthenow Druck A&W Digitaldruck, Berlin Berlin, November 2007

90 Inhaltsverzeichnis 1. Vorlauf und Einlieferung der Wettbewerbsarbeiten Vorprüfung Vollständigkeit und Übersicht der Wettbewerbsarbeiten Einzelberichte der Wettbewerbsarbeiten 1001 bis

91 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer 6

92 1. Vorlauf und Einlieferung der Wettbewerbsarbeiten Der Wettbewerb wurde als offener einstufiger Realisierungswettbewerb gemäß GRW 1995 ausgelobt. Das Verfahren ist an onym. Zur Teilnahme am Wettbewerb zugelassen sind natürliche Personen, die entsprechend den Regelungen ihres Heimatstaates berechtigt sind, die Berufsbezeichnung Architekt und Garten- bzw. Landschaftsarchitekt zu führen sowie Ausstellungsgestalter. Die Bildung einer Arbeitsgemeinschaft aus Architekten, Landschaftsarchitekten und Ausstellungsgestaltern unter Federführung eines Architekten oder Landschaftsarchitekten war zwingend erforderlich. Die Wettbewerbsunterlagen konnten nach vorheriger Zahlung der Teilnahmegebühr ab dem 30. Juli 2007 im Teilnehmerbereich unter heruntergeladen werden. Am 13. August 2007 fand eine Informationsveranstaltung mit Begehung des Wettbewerbsgebiets statt. Rückfragen konnten bis zum 24. August 2007 anonym im Teilnehmerbereich unter gestellt werden. Die Rückfragen und die Antworten der Rückfragen wurden bis zum 10. September im Teilnehmerbereich ver öffentlicht. Die Wettbewerbsteilnehmer wurden zudem fortlaufend per über das Wettbewerbsgeschehen informiert. Die Arbeiten konnten persönlich, per Kurier oder auf dem Postweg eingereicht werden. Von den 171 Interessenten, die die Teilnehmergebühr eingezahlt haben, haben 47 eine Arbeit eingereicht. 41 von 47 Arbeiten wurden nachweislich termin gerecht bis Dienstag, den 23. Oktober bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Brückenstraße 6, Raum in Berlin abgegeben bzw. per Post bzw. Kurier dienst zugestellt. Bei den Arbeiten 1005, 1008, 1010, 1016, 1031 und 1035 ist die Prüfung der fristgerechten Abgabe erst nach der Sitzung des Preisgerichts möglich. Von den 47 Arbeiten haben 44 ein Modell des Info-Pavillons eingereicht. Bei den Arbeiten 1042 und 1044 wurde kein Modell eingereicht. Bei der Arbeit 1047 wurde nur ein Modell für einen Teilbereich der Open-Air- Ausstellung eingereicht, nicht jedoch für einen Pavillon. Das Modell wurde bei 40 Arbeiten nachweislich termin gerecht bis Dienstag, den 01. November bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Brückenstraße 6, Raum in Berlin abgegeben bzw. per Post bzw. Kurierdienst zugestellt. Bei den Arbeiten 1003, 1007, 1016 und 1043 ist die Prüfung der fristgerechten Abgabe des Modells erst nach der Sitzung des Preisgerichts möglich. Eingangsdatum und -zeit, Zustand der Verpackungen sowie der Arbeiten wurden in Sammellisten eingetragen und ebenso wie die Verfasserumschläge unter Verschluss genommen. Die Arbeiten wurden durch Mitarbeiter der Vorprüfung in den Räumen der Technischen Universität Berlin, Ackerstraße 76, Berlin geöffnet. Die Kennziffern der Arbeiten wurden mit willkürlich gewählten Tarnnummern 7

93 von 1001 bis 1047 überklebt. Die eingereichten Unterlagen wurden auf die Vollständigkeit der laut Auslobung unter Punkt 1.10 aufgelisteten geforderten Leistungen überprüft. Die entsprechende Liste mit 21 Prüfkriterien ist Bestandteil des Vorprüfberichts. Beim Gesamtkonzept 1:1.000 wurde in einzelnen Fällen nicht der erweiterte Bereich Brunnenstraße bis Schwedter Straße einbezogen oder ein anderer Maßstab verwendet. Bei den Detailplänen 1:200 wurde häufig auf ein Detail für den erweiterten Bereich verzichtet oder nur ein Detail für den Kernbereich gezeichnet. Vereinzelt fehlten die geforderten Ansichten, Schnitte, Perspektiven und Isometrien für den Open-Air-Ausstellungsbereich. Die Grundrisse für alle Geschossebenen des Pavillons, entsprechende Ansichten und Schnitte waren nicht immer vorhanden. Das geforderte Fassadendetail fehlte z.t. oder vermittelte nicht die notwendigen Informationen in Schnitt und Ansicht. Die Prüfpläne entsprachen häufig nicht den geforderten Maßstäben oder wurden nur für das Gesamtkonzept 1:1.000 eingereicht. Die Kostenschätzung für den Open-Air-Ausstellungsbereich und die Berechungen für den Pavillon auf den entsprechenden Formblättern wurde von fast allen Verfassern erbracht. Die Baubeschreibung lag ebenfalls in den meisten Fällen vor, allerdings individuell sehr unterschiedlich. Vereinzelt überschritt der Erläuterungstext die Begrenzung auf drei DIN A4-Seiten. Die Verfassererklärung fehlte bei den Arbeiten 1044 und Über den anonymen Teilnehmerbereich wurden die Verfasser aufgefordert, die Verfassererklärung nachzureichen. Die geforderten Dateien im tif-, pdf-, dwg-, dxf-, pln- bzw. im xls-format wurden von fast allen Verfassern auf CD-ROM eingereicht. Die Pläne wurden entsprechend den Hängeplänen (sofern eingereicht) auf den Stelltafeln angeordnet. Sämtliche 47 Arbeiten wurden - auch bei zum Teil unvollständigen Unterlagen - geprüft. 2. Vorprüfung Die Vorprüfung (1. Phase) nahm ihre Arbeit am 24. Oktober 2007 in den Räumen der Technischen Universität Berlin, Ackerstraße 76, Berlin, auf. Am 19. November 2007 wurde die Vorprüfung abgeschlos sen. Die Vorprüfung erfolgt zweiphasig. In der ersten Phase bis zur 1. Sitzung des Preisgerichts am wurden die Arbeiten in einem vereinfachten Verfahren geprüft. 8

94 In der 1. Preisgerichtssitzung werden die Arbeiten ausgewählt, die anschließend in der zweiten Phase der Vorprüfung detaillierter ent sprechend aller Vorgaben der Wettbewerbsauslobung geprüft werden. Die betrifft insbesondere die konkrete Prüfung der Kosten anhand der Prüfpläne und der eingereichten tabellarischen Kostenkalkulationen. Für die 2. Sitzung des Preisgerichts am 12. Dezember wird ein neuer Vorprüfbericht erstellt, in dem die ausgewählten Arbeiten detaillierter beschrieben werden. Die Vorprüfung (1. Phase) wurde von folgenden Personen durchgeführt: Vorprüfer: Inga Hahn, Landschaftsarchitektin Gerd Kleyhauer, Landschaftsplaner Eckhard Lange, Landschaftsarchitekt Martin Kaiser, Architekt Birgit Petersen, Architektin Andreas Zerr, Architekt Karl Stark, Designer Mitarbeiter der Vorprüfung: Annette Haubner, Studentin Kirsten Krepelin, Studentin Juliane Patzak, Studentin Nach einem ersten informativen Rundgang, der einen Überblick über das Spektrum der einge reichten Arbeiten ermöglichte, wurden unter Berücksichtigung der Zweiphasigkeit der Vorprüfung ein der Anzahl der Arbeiten und der zur Verfügung stehenden Zeit angemessenes Vorprüfverfahren sowie der organisatorische Ablauf festgelegt. Auf der Grundlage der in Teil 3 der Wettbewerbsauslobung beschriebenen Aufgaben und Beurteilungskrite rien entwickelte die Vorprüfung einen Kriterienkatalog zur Prüfung der Arbeiten, der in die Gliederungspunkte der textlichen Beschreibungen der einzelnen Wettbewerbsarbeiten eingegangen ist: Leitidee Open-Air-Ausstellung Informationspavillon Der Beschreibung der einzelnen Arbeiten ist eine Zusammenstellung der Arbeiten anhand der Modellfotos (Pavillon) vorangestellt. Sachverständige Während der Vorprüfung wurden die Sachver stän digen am 08., 09., 12. sowie 13. November 2007 eingeladen, sich einen Eindruck über die abgegebenen Arbeiten zu verschaffen. Von den 26 Sachverständigen nahmen 16 diese Gelegenheit wahr. Die Sachverständigen stehen dem Preisgericht für vertiefende Ausführungen zur Verfügung. 9

95 3. Vollständigkeit und Übersicht der Wettbewerbsarbeiten Bemerkung Tarnnummer Gesamtkonzept 1:1.000 Open-Air-Ausstellung: Bereich Gartenstraße - Ackerstraße 1:200 und 2 weitere Bereiche nach Wahl Open-Air-Ausstellung: Details, Ansichten, Schnitte nach freier Wahl (ohne Maßstab) Open-Air-Ausstellung: Perspektiven, Isometrien nach freier Wahl (ohne Maßstab) Informationspavillon: Grundrisse aller Geschosse 1:200 Informationspavillon: Ansichten, Schnitte 1:200 Informationspavillon: Fassadendetail (Schnitt, Ansicht) 1:20 Informationspavillon: freie Darstellungen, soweit erforderlich, ohne Maßstab Informationspavillon: Modell auf Einsatzplatte 1:200 Open-Air-Ausstellung: Prüfpläne (gefaltet) in den Maßstäben zu Nr.1 und Nr. 2) Informationspavillon: Prüfpläne (gefaltet) 1:200 Open-Air-Ausstellung: Kostenschätzung nach DIN 276, KG 500 (Formblatt Freiraum u Ausstellung) Informationspavillon: Berechnungen auf Formblättern nach DIN 277 (Formblatt Raumprogramm und Flächen) Baubeschreibung in Anlehnung an DIN 276 Erläuterungsbericht (max.3 Seiten) Verzeichnis der eingereichten Unterlagen Verfassererklärung (Formblatt) CD-ROM: Präsentationspläne als tif-und pdf-datei(en) mit dem vorgegebenen Dateinamen CD-ROM: Prüfpläne im.dwg- oder.dxfoder.pln--format mit dem vorgegebenen Dateinamen CD-ROM: ausgefüllte Formblätter zu Nr. 13 als.xls-datei mit dem vorgegebenen Dateinamen * zu *4: nur 2 Lagepläne 1: * * zu *5: nur 1 Lageplan 1:200, zu *6: im Erläuterungsbericht enthalten * zu *1: 1 Kernbereich + 1 erweiterter Bereich * * zu *2: erweiterter Bereich fehlt, zu *3: Prüfplan nur zu Nr * zu *9: nur Ansichten * zu *8: Prüfpläne nur zu Nr * * zu *42: 5 Bereiche ohne Maßstabsangabe, zu *43: nur M 1: Bereiche ohne Maßstabsangabe * zu *30: nur M 1: * * * zu *7:erweiterter Bereich fehlt, zu *11: mit Einschränkung zu *12: Prüfpläne nur zu Nr * *16 * zu *15: nur Details, zu *16: im Erläuterungsbericht enthalten, zu *17: 5 Seiten ; zusätzlich: Broschüre * zu *44: alles M 1: *45 *46 + * zu *45: alles M 1:1.000, zu *46: M 1:100, zu *47: Raumprogramm fehlt * *33 * zu *32: 1 Grundriss, zu *33: nur Schwarzplan, zu *34: ohne konkrete Angaben *20 * * zu *20: Prüfpläne nur zu Nr.1, zu *21: nur Grundriss, zu *22: im Erläuterungsbericht partiell enthalten * zu *48: nur Bereich Gartenstr.-Ackerstr * * * zu *49: erweiterter Bereich fehlt, zu *50: Fassadendetail keine Strichzeichnung sondern "flächig" angelegt, zu *105: im Erläuterungsbericht partiell enthalten von 4 Präsentationsplänen nur als Prüfplan vorhanden + Leistung liegt vor - Leistung liegt nicht vor 10

96 Bemerkung Tarnnummer Gesamtkonzept 1:1.000 Open-Air-Ausstellung: Bereich Gartenstraße - Ackerstraße 1:200 und 2 weitere Bereiche nach Wahl Open-Air-Ausstellung: Details, Ansichten, Schnitte nach freier Wahl (ohne Maßstab) Open-Air-Ausstellung: Perspektiven, Isometrien nach freier Wahl (ohne Maßstab) Informationspavillon: Grundrisse aller Geschosse 1:200 Informationspavillon: Ansichten, Schnitte 1:200 Informationspavillon: Fassadendetail (Schnitt, Ansicht) 1:20 Informationspavillon: freie Darstellungen, soweit erforderlich, ohne Maßstab Informationspavillon: Modell auf Einsatzplatte 1:200 Open-Air-Ausstellung: Prüfpläne (gefaltet) in den Maßstäben zu Nr.1 und Nr. 2) Informationspavillon: Prüfpläne (gefaltet) 1:200 Open-Air-Ausstellung: Kostenschätzung nach DIN 276, KG 500 (Formblatt Freiraum u Ausstellung) Informationspavillon: Berechnungen auf Formblättern nach DIN 277 (Formblatt Raumprogramm und Flächen) Baubeschreibung in Anlehnung an DIN 276 Erläuterungsbericht (max.3 Seiten) Verzeichnis der eingereichten Unterlagen Verfassererklärung (Formblatt) CD-ROM: Präsentationspläne als tif-und pdf-datei(en) mit dem vorgegebenen Dateinamen CD-ROM: Prüfpläne im.dwg- oder.dxfoder.pln--format mit dem vorgegebenen Dateinamen CD-ROM: ausgefüllte Formblätter zu Nr. 13 als.xls-datei mit dem vorgegebenen Dateinamen * zu *24: nur Grundriss * *27 zu *26: nur Details, zu *27: Formblätter unvollständig und mit falscher Bezeichnung * zu *51: laut "Verzeichnis der eingereichten Unterlagen" vorhanden, stattdessen Kostenermittlung Gebäude 1028 *102 * * * *102: nur Ausschnitt, zu *52: erweiterter Bereich fehlt, zu *53: Fassadenansicht fehlt, zu *54: nur Prüfplan M 1:1.000 zu *37: Ausschnitt 1000, zu *38: nur 2 Bereiche, erweiterter Bereich fehlt, zu *93: Dateien nicht im vorgegebenen 1029 *37 * *101 * *93 *93 - Format und Bezeichnung vorhanden, zu *101 und *102: nur überschlägig ohne Formblatt, Berechnungen nicht vollständig 1030 * * *40 *41 * 110 * 110 * 110 * zu *56: nur Ausschnitt, zu *39: 1 Grundriss, zu *40: Kopie des Präsentationsplans nur M 1:1.000, zu *41: Kopie des Präsentationsplans, zu *90: auf Plan, zu *110 in verschlossener Verfassererklärung enthalten * * zu *57: nur Details, zu *58: Prüfpläne nur zu Nr * zu *55: 1 Schnitt/ 1 Ansicht * * zu *80: nur 1:1.000, zu *81: Raumprogramm fehlt 1035 *91 * *70 * * * zu *91: 1.000er als Isometrie, zu *69: nur 1 Bereich Gartenstr.-Ackerstr., zu *70: nur 1 Längsschnitt, zu *71: nur Detail M 1:20, zu *72: nur 1 Bereich Gartenstr.-Ackerstr., zu *73: 4-seitig + Konzept Haustechnik * zu *74: Kernbereich nur M 1: * * zu *59: Bereich Gartenstr.-Ackerstr. fehlt, erweiterter Bereich fehlt, zu *60: nur 1 Schnittansicht, zu *61: 2 Lagepläne M 1:200 nicht Bereich Gartenstr.-Ackerstr *63 * * * * zu *63: erweiterter Bereich fehlt, zu *64: nur Details, zu *65: nur Ansichten, zu *66: 4 Seiten, zu *106: Kostenschätzung Freiraum fehlt 1039 *82 * * *94 zu *82: in 4 Ausschnitten nicht vollständig, zu *83: 3x Kernbereich, zu *84: ohne nähere Angaben, zu *94 Formblätter wie vorgegeben nicht vorhanden, Flächenberechnung Infopavillon vorhanden * * zu *86: 1 Schnitt + 1 Ansicht, zu *87: 5-seitig * * zu *75: erweiterter Bereich fehlt, zu *76: Prüfpläne nur zu Nr *77 *92 * *95 zu *77: nur M 1:2.000, zu *92: nur 1 kleinerer Ausschnitt, zu *100: nur Schnitte, zu *95: Formblätter Kostenermittlung nicht vorhanden * * zu *67: nur Details, zu *107: im Erläuterungsbericht enthalten 1044 *99 * zu * 99: 1:1.000 nur Ausschnitt, zu *68: 1 erweiterter Bereich fehlt, 1045 * *88 * * zu *98: 1:1.000 nur Ausschnitt, zu *88: Ansichten fehlen, zu *89: Ansicht fehlt, zu *108: nur Baubeschreibung Außenanlagen 1046 * * keine Rolle mit Plänen eingegangen nur DIN A4-Umschlag mit gefalteten Plänen, zu *90: 1:1.000 nur Ausschnitt, *111 Verfassererklärung später nachgereicht * * zu *78: nur Abgabe Modell Internationale Mauergedenkstätte, zu *79: Modellfotos, zu *97: nur Modellfotos + Leistung liegt vor - Leistung liegt nicht vor 11

97

98 kein Modell eingereicht kein Modell eingereicht kein Modell eingereicht

99 Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer 14

100 4. Einzelberichte der Wettbewerbsarbeiten 1001 bis 1047 Jede Arbeit wird auf einer Seite vorgestellt. Im oberen Bereich wird der Ausschnitt aus dem Übersichtsplan 1:1.000 zwischen Gartenstraße und Brunnenstraße abgebildet. Der untere Seitenbereich enthält die zusammenfassende Beschreibung der Vorprüfung und zwei zusätz liche erläuternde Abbildungen (ein für den Entwurf typisches Element des Ausstellungssystems und ein Modellfoto des Informationspavillons) der jeweiligen Planverfasser sowie eine Tabelle mit den Planungsdaten des Informationspavillons (Verfasserangaben): ÜBF: Überbaute Fläche GRZ : Grundflächenzahl GFZ: Geschossflächenzahl BGF: Brutto-Grundfläche BRI: Brutto-Rauminhalt NF: Nutzfläche BGF/NF: Verhältnis Brutto-Grundfläche / Nutzfläche DAF: Dachflächen HTF: Horizontale Trennflächen BAF: Basisflächen AWF: Außenwandflächen IWF: Innenwandflächen BAU: Volumen der Baugrube A: Gebäudehüllfläche A/V: Verhältnis Gebäudehüllfläche / BRI Die Planungsdaten des Informationspavillons werden erst in der zweiten Vorprüfungsphase rechnerisch überprüft einschließlich der Ermittlung der ÜBF, GRZ und GFZ - und aus ihnen die Baukosten ermittelt. Zitate der Verfasser sind kursiv wiedergegeben. 15

101 Rundgang: XTH-berlin, BERNARD.SATTLER, TS Redaktion - Berlin ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 575 1, AWF IWF BAU A A/V ,6 Leitidee: Die Teilung Berlins war eine Ausnahmesituation,... Diese Situation soll im Stadtbild in Erinnerung gehalten, nicht aber die Teilung nachträglich baulich festgeschrieben werden. Open-Air-Ausstellung: Entsprechend eigenständig ist die architektonische Geste..., entsprechend flüchtig das Ausstellungskonzept. Das entwickelte Gedenkkonzept stärkt das Mauerthema linear in Form einer verbindenden Tonspur. Entlang des Mauerverlaufs wechseln die Themenfelder: Mauerbau, Grenzdienst, Umsiedlung, Flucht, Mauerfall, Versöhnung, am Nordbahnhof beginnend Richtung Mauerpark. Es werden beide Gesichter, Ost und West, inszeniert. Ergänzende und informierende Materialien zu den Originaltönen findet der Besucher im Dokumentationszentrum, dort auch mehrsprachig. Die Birke als Pioniergehölz, meist in dunkel abgestreuten Platzbereichen eingebracht, wird prägend für die gesamte Gedenkstätte. Das für Berlin typische Mosaikpflaster ersetzt entlang der Bernauer Str. die Gehwegplatten und wird zu einem durchgehenden Gestaltungsthema. In einzelnen Segmenten des ehemaligen Mauerstreifens werden verschiedene Themen mit landschaftsarchitektonischen Mitteln zurückhaltend gestaltet: Gedanken an die Toten mit aus der ehemaligen Friedhofsstruktur hervorgegangenen Pflanzbeeten und freiem Birkenwuchs, Tunnelflucht als Einschnitt ins Gelände, Alltag vor dem Mauerbau durch Freilegen der Fundamente und im Kontrast dazu mit einer großen ausgeräumten Schotterfläche und der Postenweg im erweiterten Bereich mit einem beidseitigem Tennenbelag, dunklem Schotter im Übergang zu den privaten Grundstücken, punktuellen Sitzbänken und Birken. Informationspavillon: Das solitäre Gebäude präsentiert sich als Denkzeichen. Es ist von den Verfassern bewusst als ein Hindernis konzipiert, um symbolhaft einen dreidimensional gebauten, solitären Gewaltcharakter darzustellen. Die zeichenhafte Form des Kreuzes, konstruiert aus Stahlbeton, verschließt sich weitestgehend zum Außenraum. Blickinszenierungen aufs Gebiet der Gedenkstätte werden bewusst sparsam eingesetzt. Der Haupteingang liegt im hinteren Abschnitt des Grundstücks zur Gartenstraße. Die innere Organisation ist ausschließlich mittels Treppen und Podesten erschlossen. Das Raumprogramm verteilt sich entlang von vier Gangbereichen. Als Trennwände werden, wo nötig, Glaswände vorgeschlagen um im Innern ein Raumkontinuum zu schaffen. 16

102 1002 Ankauf: fnp architekten, lohrberg stadtlandschaftsarchitektur, Martin Naumann - Stuttgart ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 592 1, AWF IWF BAU A A/V ,49 Leitidee: Die Gedenkstätte Berliner Mauer soll weniger das Bauwerk Mauer in den Blickpunkt stellen, sondern die Geschichte und die Ereignisse von Teilung und Flucht dokumentieren und... an deren Opfer erinnern. Open-Air-Ausstellung: Entsprechend gibt der Entwurf den quer zur Grenze verlaufenden Beziehungen und Lebenswegen Gestalt: Lebenslinien. Diese symbolische Geste verdeutlicht die trennende Wirkung der Mauer und macht als leicht zu installierendes wie wieder zu erkennendes Gestaltungsmittel die Anlage als zusammenhängendes Ensemble erlebbar. Der Grenzstreifen wird von jüngeren Einbauten befreit und mit Schotterrasen einheitlich befestigt. Hier spannen sich 5cm starke und 80cm breite, dunkelblau-graue Stahlscheiben leicht erhaben über das Gelände und markieren als Lebenslinien Orte der Flucht und Tunnelverläufe. An den Stellen der ehemaligen Grenzbauwerke werden sie unterbrochen und zeichnen so indirekt den Verlauf der Sperranlagen und ihre Dimensionen nach. Die Schnittstellen werden beleuchtet und erzielen entsprechend nachts die gleiche Wirkung. Platzflächen aus wassergebundener Decke markieren Eingänge und bilden drei Ausstellungsschwerpunkte: Das durch die Lebenslinien gestalterisch integrierte Denkmal als zentraler Gedenkort, die Versöhnungskapelle und ein neuer Ausstellungsbereich, der mit einer Installation die vier Generationen der Mauer thematisiert. Der Postenweg übernimmt die zentrale Besucherlenkung. In seinem Verlauf informieren Ausstellungsmodule aus weißem Stahl, weiß wie ein leeres Blatt Papier, über konkrete Ereignisse und stellen menschliche Bezugspunkte her. Der konzentrierte Einsatz einfacher Mittel soll einer Überladung entgegenwirken. Informationspavillon: Der Pavillon präsentiert sich als flacher, linearer Körper parallel zur Gartenstraße. Die leuchtende Hülle besteht aus weiß lackiertem Stahlblech und wird durch schnittartigen Öffnungen gegliedert. Die Besonderheit der Fassade leitet sich aus Verbindungs- und Lebenslinien ab, die stellvertretend für persönliche Schicksale stehen, die mit dem Bau der Mauer einhergingen. Damit entsteht ein inhaltlicher Bezug zu Spuren der Vergangenheit. Die Haut beinhaltet drei Volumen, die den Grundriss flexibel gliedern. Der Eingang orientiert sich zur Bernauer Straße. Der Körper ist mal offen, mal mehr geschlossen, je nach Nutzung. Natürliches Licht und Holz prägen das Innere der Stahlkonstruktion. Blickbezüge aufs Areal werden inszeniert. Umgekehrt soll Neugierde bei der Betrachtung von außen ins Innere geweckt werden, auch nachts. 17

103 Rundgang: a24_landschaft und Partner, chezweitz & roseapple - Berlin ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 576 1, AWF IWF BAU A A/V ,606 Leitidee Die Erweiterung der Gedenkstätte thematisiert den individuellen Versuch die Mauer zu überwinden, aber auch die Überwindung der Teilung durch das Verschwinden der Mauer aus dem Stadtraum. Open-Air-Ausstellung: Dem Gedenkstättenpark wird eine um 15cm erhöhte, neue Rasenschicht hinzugefügt. Darin eingelassen inszenieren mit Cortenstahl gefasste archäologische Rahmen die z. T. freigelegten Fragmente, wie z.b. Stromkästen oder den der Haupterschließung dienende Postenweg. Angelehnt ist die räumliche Fassung der Relikte an das Denkmal Berliner Mauer, dass damit in das neue Gesamtensemble eingebunden wird. Mit Sehschlitzen versehen, werden einige dieser Rahmen zu Passantenkinos, als filmische Erweiterung der archäologischen Felder. Eine Bank mit integriertem Lichtband dient zur Markierung des Mauerverlaufs und schafft eine räumliche Trennung zur Bernauer Straße, die nur an wichtigen Eingängen unterbrochen wird. Östlich der Brunnenstraße erfolgt die Markierung durch ein Pflasterband. Das Bankelement betont hier zwei grüne Durchgänge. Neu hinzugefügte Elemente und sichtbar gemachte Relikte wie die Markierung von Fluchttunneln werden mit dunklen Farben deutlich vom Bestand abgehoben. Ca. 5m breite Themenbänder aus anthrazit gefärbtem Beton quer zum Mauerverlauf stellen Verbindungen zur Bernauer Straße her. Info-Paneele aus Glas, Stahl- und Kunststoff in der Größe der Mauerelemente werden hierauf gestaffelt angeordnet. Sie behandeln u.a. die Themen Opfergedenken und stellen die Chronologie der Ereignisse an der Mauer dar. Darüber hinaus wird das Leitsystem des Berliner Mauerwegs für die Gedenkstätte in Form von Faltplänen und GPS- Navigation übernommen. Informationspavillon: Der 1-2-geschossige Kubus steht als Kopfbau an der Gartenstraße, seine Ausrichtung nimmt Bezug zum abknickenden Mauerverlauf. Die Gebäudehülle aus perforiertem Edelstahl mit Mauerbruchstück-Icons, als Versinnbildlichung der Spuren der Mauerspechte soll an den Abtrag der Mauer erinnern, und die Leere des Mauerstreifens reflektieren. Der Zugang erfolgt von der Bernauer Straße über einen Gebäudeeinschnitt. Die Grundrisse sind als lineare Raumfolgen mit umgebenden Verkehrsflächen strukturiert, die Abfolge der Räume ist an der jeweils zu erwartenden Verweildauer der Besucher orientiert. Alle Räume sind innen liegend. Die Fassaden bestehen aus einer Edelstahlverkleidung vor Isolierglas. Die Innenwände werden mit Multiplexplatten verkleidet, Bezug nehmend zu den Elementen der Open-Air-Ausstellung. 18

104 1004 ausgeschlossen wegen Verstoßes gegen bindende Vorgaben: aim busse architekten ingenieure, Sven Gleue Landschafts-Architektur, Heldstudio - Berlin ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 643 1, AWF IWF BAU A A/V ,53 Leitidee: Der Informationspavillon ist inhaltlich und gestalterisch elementarer Bestandteil des Ausstellungsgeländes. Sein Standort zeigt städtebauliche Präsenz. Das Gebäude wird über seine Bestimmung am Ort der verbliebenen Spuren mit dem Todesstreifen verankert. Open-Air-Ausstellung: Der Postenweg wird in Teilen wiederhergestellt und zum mit Asphalt befestigten, zentralen Erschließungsband der Gedenkstätte. An der Gartenstraße und an der Brunnenstraße wird er von je einem Pavillon überbaut. Diese sind Eingangsraum und Bestandteil des Ausstellungsgeländes und sollen den vorgesehenen Informationspavillon an der Gartenstraße ersetzen. Das Gelände erhält einen steppenartigen Charakter. Gehölze werden entfernt und auf die gesamte Fläche wird Splitt bzw. Schotter unterschiedlicher Körnung und Farbe aufgebracht. In Teilbereichen werden so die Grundrisse der ehemaligen Bebauung an der Bernauer Straße nachgezeichnet. Auch als bewusste Störung zum Kontinuum des Postenweges wird diese neue Schicht von mit Stahl eingefassten Betonplatten (Fluchtlinien), durchbrochen. Sie dokumentieren geglückte und gescheiterte Fluchtversuche mit Orten der Erinnerung bzw. des Gedenkens an deren Endpunkten. Die auf die Bernauer Straße mündenden Straßen gliedern die Ausstellungsfläche in vier Bereiche, die sich unterschiedlichen Zeitabschnitten widmen und in sich geschlossene Rundwege ermöglichen. Ergänzt werden sie durch zwei Rundwege über das Gesamtgelände. Entlang des Postenweges werden 2,5m hohe Informationsstelen aus Glas mit integrierten Medienstationen platziert, die unter anderem über die Ereignisse informieren, die keine Spuren hinterlassen haben. Informationspavillon: Die Programmflächen werden in zwei Gebäuden untergebracht, einem Infopavillon an der Gartenstraße und einem Servicepavillon an der Brunnenstraße. Die Pavillons werden durch ihre Lage zum integralen Bestandteil der Gedenkstätte. Die überkragenden, rautenförmigen Dächer sollen an Streckmetallzäune erinnern, die Ost und West voneinander trennten und als Schattenwurf auf dem Boden des Todesstreifens sichtbar sind. Die Gebäudezugänge sind Bestandteile des Postenweges; im Bereich des Infopavillons als lineares Foyer ausgebildet. Die Grundflächen der Pavillons sind durch den Weg geteilt in geschlossene Raummodule und überdachte Außenbereiche. Im Infopavillon sind Gruppen-, Vorführund Personalräume untergebracht, im Servicepavillon Café und Buchladen. Die Außenwände sind mit Metallpaneelen verkleidet. 19

105 Preis: ENS Architekten BDA, Mettler Landschaftsarchitektur, Fischer Ausstellungsgestaltung, Robert Thalheim - Berlin ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 542 1, AWF IWF BAU A A/V ,37 Leitidee: Die Vielschichtigkeit des historischen Ortes wird zum Thema des Entwurfs. Dessen Ziel ist es, vorhandene Elemente zu erhalten und nicht mehr vorhandene Elemente lesbar zu machen. Der gesamte Mauerstreifen wird als begehbare Landkarte verstanden. Open-Air-Ausstellung: Der ehemalige Grenzstreifen wird mit hellem Schotter befestigt. Originalelemente bleiben erhalten, die ehemalige Struktur der Grenze, der Abdruck, wird rekonstruiert, indem Linien und Flächen um 15cm abgesenkt und durch Metallbänder eingefasst werden. In den Bodenmarkierungen sind Beschriftungen von Ereignissen eingraviert. Um den verschwundenen Grundriss zusätzlich zu betonen, wird an den Rändern ehemaliger Wohngebäude, Mauern, etc. der ehemals vorhandene Schatten aufgebracht. Die aufgesprühte Farbe kann nach dem Verblassen neu aufgesprüht werden und zeigt damit die Veränderung von Erinnerung. Die Grundrisslinien der Grenze werden als Metallbänder in den Straßenraum hineingezogen. Ein Ausstellungsband verläuft entlang der Bernauer Straße. In eine brüstungshohe Betonmauer werden Bilder und Texte eingelassen. Wie ein Abguss zeigt seine Oberfläche Einschnitte von Kellerfenstern, Türschwellen und Fenstersimsen. Als ergänzende Ausstellungselemente fungieren ein Modell der Grenzanlage und eingelassene Gedenksteine am Sophienfriedhof. Audioguides oder ein individuelles pda-führungssystem leiten durch das Gelände, auf eine vorgeschriebene Wegeführung wird verzichtet. Die Spur der Lichttrasse wird durch Bodenleuchten fortgeführt. In das Ausstellungsband ist ein weiteres Beleuchtungselement integriert. Informationspavillon: Der eingeschossige, nicht unterkellerte Baukörper befindet sich am Südrand des vorgesehenen Baugrundstücks und ist zur Bernauer Straße hin ausgerichtet; nach Norden nimmt die Gebäudetiefe kontinuierlich ab. Der Baukörper des Infopavillons wird als Empfangstor bezeichnet, das gegenüber der Geländeoberfläche leicht angehoben ist. Als sichtbares Zeichen öffnet sich der Pavillon zum Mauerstreifen in voller Breite mit einer Glasfassade als Informationsträger, die unter einem überdachten Eingangsbereich zurückspringt. Die Außenhaut des Pavillons besteht aus durchgefärbtem Sichtbeton, der rautenförmig geprägt und profiliert ist. Auch das Dach des Pavillons ist rautenförmig. Es bildet mit der Fassade eine Einheit und ist fünfmal gefaltet. Das Dach ist voll verglast. Darunter befindet sich die Halle, die von jedem Standpunkt als Ganzes erfahrbar ist. Eine Unterteilung der Halle in einzelne Funktionsbereiche ist nicht erkennbar. 20

106 Rundgang: Praeger Richter Architekten, Studio.eu, Museum - Exhibition - 3D Design Museumsfreunde - Berlin ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF , AWF IWF BAU A A/V ,327 Leitidee: Die neue Gedenkstätte aktiviert die angrenzenden Quartiere. Querstraßen funktionieren als multiple Zugänge. Ein Ausstellungsparcours bildet das organisatorische Rückgrad. Open-Air-Ausstellung: Auf dem Ausstellungsparcours (heller Gussasphalt mit farbiger Abstreuung) orientiert am ehemaligen Kolonnenweg konzentrieren sich die Besucherströme, während der angrenzende Schotterrasen nur gelegentlich betreten wird. Wildwuchs wird entfernt, Gehölzbestände entlang der Bernauer Straße erhalten und die Kante des Mauerstreifens durch punktuelle Baumpflanzungen gestärkt. Alle Relikte der ehemaligen Grenze bleiben erhalten, hinzugefügt werden spezielle Verortungskörper, die historische Ereignisse repräsentieren: Eine abstrahierte Berlinkarte (begehbare Betonskulptur mit Text- und Bildträgern). Ein imaginärer Grenzquerschnitt als Silhouette vor der westlichen Cortenstahlwand; Fluchttunnel in originalen Dimensionen, abgedeckt mit begehbarem, von unten beleuchteten Glas als Text- und Bildträger. Die Freilegung von Fundamentgrundrissen thematisiert Zwangsaussiedlung und Flucht aus Grenzhäusern (gefärbte Betonmauern und kuben, mit Glas überdeckte Ausgrabungen). 2m hohen Betonkuben dienen als Text- und Bildträger. Protest, Mauerfall und abriss werden als dreidimensionale Fotoinstallation repräsentiert (Edelstahlkörper mit vorgesetzten, bedruckten Glaslamellen). Im Übergang zum Besinnungsgarten an der Bergstraße erinnern 133 gefalzte, 2m hohe bedruckte Edelstahlkörper kombiniert mit im Boden eingelassenen Betonplatten an die Opfer der Mauer. Zusätzliche Hörstationen, würfelförmige Betonkuben, z.t. ergänzt mit Audio-Infostelen, dienen der weiteren Informationsvvermittlung. Bodenleuchten werden in der Spur der ehemaligen Lichttrasse entlang des Kolonnenweges gesetzt. Informationspavillon: Der gewendelte, loop-förmige, nicht unterkellerte Baukörper mit der Organisationsfigur einer acht (EG und OG) ist zur Bernauer Straße hin orientiert, wo sich der trichterförmige Eingang befindet. Die äußere Hülle wird in ihrer Funktion als Klimahülle, für Lüftung, Wärmedämmung und Lichtführung abstrakt beschrieben. Dem Infopavillon werden die beiden Funktionen chronologische Ausstellung und Besucherservice zugewiesen. Ein Panoramacafé ist zur Bernauer Straße orientiert, von dem aus eine Wetter unabhängige, angemessene Sicht auf den Mauerstreifen möglich ist. Die Ausstellungsfläche in den aufgeweiteten Flurbereichen wird gleichzeitig als Nutzfläche und als Erweiterungsfläche ausgewiesen. 21

107 Preis: Mola Winkelmüller Architekten, Sinai - Faust. Schroll. Schwarz., ON architektur - Berlin ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 695 1, AWF IWF BAU A A/V ,32 Leitidee: erkennen erkunden erinnern: Die vorhandenen historischen Spuren... werden mit einem differenziertem Gewebe aus topografischen Zeichen und Einzeichnungen verknüpft und lesbar gemacht. Open-Air-Ausstellung: Eine frei geräumte Rasenfläche ist Planum und gleichzeitig Darstellungs- / Bewegungsebene. Weite entsteht, Relikte werden freigestellt. Auf das Begründbare reduziert und beschränkt auf das Material Corten stellen die Hinzufügungen eine klar erkennbare eigene Schicht dar. Zentrale Wahrnehmungs- / Bewegungsachse ist der Postenweg. Archäologische Freilegungen werden je nach Bedeutung in Stahlrahmen gefasst und konserviert. Authentische historische Relikte werden gesichert und ggf. vor Ort kommentiert. Verlorene Spuren werden in das Planum eingezeichnet, z.b. als abstrakte Strichlinie mit Cortenstahl und so zu zusammenhängenden Strukturen ergänzt. Eine vorhangartige Reihung aus Rundstahlstäben bildet die Mauer entlang der Bernauer Straße nach. Ca. 80 Ereignispunkte dokumentieren mit Textgravuren die Verknüpfungen zwischen Ort und Ereignis. Ein Textguide (Feldbuch) und ein beiliegender Faltplan (Feldkartierung) dienen zur Orientierung auf dem Areal. 23 Vertiefungsstationen aus 5-7 runden Ausstellungsstelen animieren, entlang des Postenwegs in lockeren Gruppen angeordnet, erforscht zu werden. Mediale Bespielungen vermitteln hier Ortsbezüge. Das Fenster der Erinnerung am Hain mit den Götterbäumen ist zentraler Erinnerungsort für die Opfer der Mauer. Die Portraits der Verstorbenen verschmelzen im Betrachterblick mit der Mauer im Hintergrund. Informationspavillon:. Der zweigeschossige Baukörper ist in der Topographie des Grundstücks kompakt verankert. Eine Materialität aus Cortenstahl und Glas bestimmen die Fassade. Die Verfasser arbeiten additiv mit der Verwendung des Materials und wollen so inhaltlichen Bezug zu weiteren Gestaltungen aus Corten schaffen. Ausrichtung und Verdrehung des Baukörpers im Obergeschoss leiten sich aus dem ehemaligen Verlauf der Mauer ab. Der Gebäudegrundriss lässt sich rückseitig erweitern. Die Verdrehung des oberen Geschosses schafft nahezu selbsterklärend einen auffindbaren und geräumigen Eingangsbereich zur Bernauer Straße. Gruppenräume und Filmvorführraum befinden sich im 1. OG und orientieren sich zur Gedenkstätte. In der EG-Ebene sind Rezeption, Buchladen und Cafe untergebracht. Die Baukonstruktion ist aus Stahlbeton. 22

108 Rundgang: Henning Kiesewetter, _SCAPES, Michael Spengler, Charlotte Driessen - Berlin ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 568 1, AWF IWF BAU A A/V ,33 Leitidee: kuratieren und kultivieren statt kontrollieren: Der ehemalige Todesstreifen wird jetzt wieder einem Zyklus von Ruhen, Arbeiten, Gedenken, Feiern und wieder Ruhen zugeführt. Ausgangspunkt ist die Natur und der Mond- und Sonnengesteuerte Zyklus, nach denen sich der Mensch in seinen Kalendern schon immer gerichtet hat. Open-Air-Ausstellung: Die drei wesentlichen Aspekte des Entwurfes sind ein Roggenfeld in seinem jahreszeitlichen Wandel, die Sichtbarmachung der authentischen Funde und die Rekonstruktion der Mauer aus Holz. Das Wissen um... den ewigen Wandel der Zyklen kehrt mit einem Roggenfeld und dessen Saat und Erntezyklus an diesen Ort zurück. Im abgeernteten Zustand entstehen Flächen für Veranstaltungen. Das Roggenfeld dehnt sich über die gesamte Länge des Mauerstreifens zwischen Vorderlandmauer und Postenweg aus und spart dabei authentische Funde, Ausgrabungen, wiederhergestellte Straßenverbindungen sowie Markierungen von Ereignissen aus. An den Einmündungen der Gartenund Brunnenstraße fungieren die freigelegten Keller als Negativ-Portale zum Postenweg. An Berg- und Gartenstraße werden Kellermauern mit einer cm abgesenkten Rasenfläche offen gehalten. An spezifischen Situationen werden in originaler Dimension räumliche Illusionen des Grenzstreifens mit einem verfremdeten Material (Lärchenholz) hergestellt. Es soll ein kulissenartiger Eindruck entstehen, der reversibel anpassungsfähig ist. Die Elemente der Ausstellung sind ovale Porzellanmedaillons entlang der Hinterlandsmauer am Friedhof, Kreuze aus Ziegelsteinen im Boden, eine Rasenfläche mit Kellerfundamenten an der Bergstraße und der Erhalt der Ruderalvegetation an Vorderlandmauer und südlich der Bergstraße. Informationspavillon: Das eingeschossige, ockerfarbene Gebäude aus Sichtbeton ist zu seiner Umgebung introvertiert. Der Eingang orientiert sich zur Bernauer Straße. Der Körper hat wenige Fensteröffnungen. Nord- und ostausgerichtete Oberlichter im Dach setzen punktuell Licht, auch im mäandrierenden Erschließungsgang der die Funktionsbereiche verbindet. Der Bau entwickelt sich längs der Gartenstraße, die Kubatur hat einen Solitärcharakter. Die Darstellung zeigt im Eingangsbereich ein Café und einen Bookshop. Vor der stirnseitigen Verglasung befindet sich eine außen liegende Schicht aus Faltlamellenelementen, die geöffnet werden können und durch die natürliches Licht ins Foyer gelangt. Rückseitig schafft ein Höhenversatz ein niedrigeres Gebäudevolumen. In ihm befinden sich Nebenräume wie Server, 1.Hilfe und Aufenthalt für Mitarbeiter. 23

109 Rundgang: Ulmer TM, KUULA Landschaftsarchitekten, Steffen Oestreich - Berlin ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 593 1, AWF IWF BAU A A/V ,6 Leitidee: Als Klammer fasst die Ausstellungsarchitektur das Gelände der Mauergedenkstätte und bindet die vorgefundenen historischen Gegebenheiten ein. Die auf dem Gelände authentisch zu verortenden Themen der Ausstellung werden als Exponate begriffen. Open-Air-Ausstellung: Der Freiraum wird bestimmt von verschiedenartigen Displaymodulen aus weißem Beton in Form von Platten, Wänden oder Blöcken. Sie erfüllen die Funktionen der Markierung, Fokussierung und Vermittlung. Sie werden dem Charakter des Ortes und des Ausstellungsthemas entsprechend eingesetzt bzw. kombiniert und dienen der Informationsvermittlung, als Sehhilfe sowie als Aufenthaltsbereich. Das Ausstellungsgelände wird in fünf, von den querenden Straßen begrenzte Abschnitte gegliedert. Namen und Charakter der Teilräume werden Analogien zum Stadtraum zugeordnet:: Die Gasse östlich der Brunnenstraße erhält niedrige dichte Strauchpflanzungen, in die seitlich Rastplätze eingeschnitten werden. Am Platz wird mit Baumpflanzungen, (Götterbäume) die ehemalige Bebauung visualisiert. Als Sehhilfe wird im Bereich der als abgemähte Brache gestalteten Straße mithilfe von Displaymodulen die Tunnelflucht erkennbar. Ebenso wird mit den Modulen das Objekt des Wachturms thematisiert, ohne dessen Originalgröße wiederherzustellen. Im Bereich des Zimmers wird die Friedhofsmauer wieder hergestellt. Die Zugänglichkeit des Geländes wird zeitlich eingeschränkt. Zwischen Berg- und Gartenstraße entsteht ein Gedenkort für die Toten (Parzellen). Die Displaymodule Bodenmarkierung und Block werden kombiniert und in einem Kiefernhain beliebig angeordnet, entsprechend der zufälligen Nachbarschaft der Stadtbewohner auf den von ihnen bewohnten Parzellen. Der nicht mehr sichtbare Mauerverlauf wird durch eine Bodenmarkierung kenntlich gemacht. Informationspavillon: Eine winkelförmige Gebäudeanlage an der Straßenecke bildet das Entree zum Ausstellungsgelände. Die in der Höhe gestaffelte Baufigur setzt sich zusammen aus transparenten und massiven Bauteilen. Die innere Struktur zeigt eine Abfolge versetzt angeordneter Plateaus: der das Areal ablaufende Besucher ist konstituierend für die Architektur. Der Hauptzugang erfolgt über die Gebäudeecke an der Bernauer Straße. Die einzelnen Bereiche werden über vier Ebenen organisiert, die über Rampen miteinander verbunden sind. Raumhohe Verglasungen schaffen Bezüge zur Umgebung. Die massiven Bauteile bestehen aus weißem Beton, analog zu den Exponaten der Open-Air-Ausstellung. 24

110 Rundgang: Bathke Geisel Architekten, verde Landschaftsarchitekten, Kerstin Gutermuth - München, Freising ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF AWF IWF BAU A A/V Leitidee: Mit einfachen Mitteln möchten wir die Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer zu einem großen Ensemble zusammenfassen. Open-Air-Ausstellung: Der gesamte Grenzstreifen sowie die darin vorgefundenen Fragmente werden mit einer einheitlichen Farbe gekennzeichnet. Die Flächen zwischen Garten- und Brunnenstraße werden mit weißem Kies belegt, die Straßenübergänge werden mit weißem Pflaster befestigt. Östlich der Brunnenstraße wird der Postenweg mit weißem Kies eingefasst. Die Fragmente, wie z.b. freigelegte Fundamente, Leuchten und Mauern einschließlich des Postenwegs sowie die Brandwände erhalten einen weißen, nicht dauerhaften Anstrich. Das Tünchen der Fragmente soll jährlich wiederholt werden, beispielsweise durch Schulklassen oder Bürgerinitiativen. Das Gedenken soll erneuert und im Bewusststein kommender Generationen verankert werden. Zwischen Wolliner Straße und Swinemünder Straße wird ein Wachturm wieder aufgebaut. Ein Teil des Postenwegs im Bereich Gartenstraße wird ergänzt und als neues Element mit einer Stahleinfassung kenntlich gemacht. Alle weiteren Ergänzungen werden, in gestalterischer Anlehnung an das bestehende Denkmal, in rostendem Stahl ausgeführt. Der Mauerverlauf wird teilweise ergänzt und, wo nicht mehr kenntlich, durch einen Stahlstreifen im Boden markiert. Ein Flachstahlprofil kennzeichnet den Verlauf des Zauns. Grundlage des Ausstellungssystems ist ein länglicher Stahlrahmen mit einer Höhe von 2,3m. Er ist entweder offen und kann durchschritten werden oder mit einer geschlossenen Rückwand versehen. Erinnert werden soll hiermit an geglückte bzw. gescheiterte Fluchtversuche. Ergänzt um bedruckte Glasflächen wird der Stahlrahmen zum Informationselement. Hördokumente werden separat in 1,3m hohen Säulen präsentiert. Informationspavillon: Die Baufigur, ein ruhiger Baukörper in der Materialsprache der Umgebung, ist zusammengesetzt aus zwei Teilen: einem flachen Kubus parallel zur Gartenstraße und einem auskragenden Aufbau an der Bernauer Straße. Das Gebäude ist 3-geschossig und ca. 12m hoch. Der Hauptzugang liegt an der Bernauer Straße unter der ca. 6,5m tiefen Auskragung. An das Foyer schließen sich Café, Buchladen und der nichtöffentliche Bereich an, Vorführ- und Gruppenräume sind in den Obergeschossen untergebracht. Das Gebäude ist als Stahlkonstruktion konzipiert, Fassaden und Dach werden mit Cortenstahlplatten verkleidet. Belichtet werden die Räume über großflächige Öffnungen in den OGs und Perforation der Stahlelemente im EG. Decken und Innenwände werden mit weißem Linoleum verkleidet. 25

111 1011 Ankauf: Dieter Schröder, TREIBHAUS landschaftsarchitektur, Sophie Jahnke Produktdesign - Stuttgart, Berlin ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 570 2, AWF IWF BAU A A/V ,28 Leitidee: Im Sinne einer offenen Gedenkstätte soll auch die Art der Informationsvermittlung sich durch Offenheit auszeichnen. Räumlich wird der Zustand der Leere wieder hergestellt, Leere, Flächeneinheitlichkeit und damit verknüpfte Informationen bleiben die einzigen Mittel unserer Gestaltung. Open-Air-Ausstellung: Alle Relikte, einschließlich der Baumhecken und einzelner Bäume, bleiben erhalten, auf ein Hinzufügen oder Rekonstruieren von Objekten wird verzichtet. Der Grenzstreifen wird entsprechend der verschiedenen Ausbaustufen in drei Teile gegliedert: Asphalt zwischen Mauer und Hinterlandmauer, daran anschließend Grobschotter mit punktuellen Pflanzungen und feinschottrigen Wegen, der Bereich der Tiefensicherung wird durch eine Schotterwiese markiert. An die Opfer der Mauer wird durch Gedenksteine erinnert. Die vorhandenen Relikte und Spuren werden in ein Informationsfeld gelegt. Das komplexe Zeichensystem aus Symbolen, Linien und Textbändern ist ohne hierarchische Ordnung: die unterste Schicht zeigt mittels Asphalt in Asphalt die ehemaligen Gebäudegrundrisse, die mittlere, weiß-rote Schicht verdeutlicht das Grenzsystem, die oberste, weiß-gelbe Schicht markiert einzelne Ereignisse. Ein differenziertes Kantensystem begrenzt den ehemaligen Grenzstreifen: Entlang der Bernauer Straße betont eine Stahlkante die Schichtung des Grenzstreifens, Einschnitte der querenden Straßen werden mit bis zu 80cm hohen Stahlkanten begrenzt, Ausstanzungen für Relikte und Mauerreste durch bündige Stahlkanten gefasst. Lichtpunkte markieren die ehemaligen Standorte der Grenzbeleuchtung. Das Gelände wird zusätzlich von Reflektorleuchten (an vorhandenen Masten) illuminiert. Beamer projizieren weitere Informationen an Brandwände. Informationspavillon: Der dreigeschossige, würfelförmige, teilunterkellerte Baukörper ist diagonal über die Kreuzung zum Nordbahnhof hin ausgerichtet und von dort aus schnell identifizierbar. Er gliedert sich horizontal in die zurückspringende, verglaste Erdgeschossebene und die auskragenden Gruppenräume in den Obergeschossen und den rückwärtigen, vertikalen Erschließungsturm mit Brücken über den dreigeschossigen Luftraum. Die äußere Hülle der Obergeschosse besteht aus Metallgewebe (Bezug zum Dokumentationszentrum) vor einer Glasfassade und Wartungsstegen in den Zwischenräumen, in denen sich auch eine Wechselbanneranlage befindet. Im Erdgeschoss befinden sich Foyer, Café und der etwas höher gelegene Buchladen mit separatem Eingang auf der Ostseite. Die Baukonstruktion besteht aus Stahlbeton, das Dach ist begrünt. 26

112 Rundgang: cell.berlin - Berlin ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 567 1, AWF IWF BAU A A/V ,41 Leitidee: Ein Lesegerät der Grenzscanner tastet das ehemalige Grenzgebiet nach Spuren ab. Spuren aus der Zeit der Mauer, der Wende und der Nachwendezeit. Der Grenzscanner versucht den Grenzraum und die Grenzzeit sichtbar zu machen, ohne eine neue Barrieren entstehen zu lassen. Es werden Zugänge definiert, die exemplarisch die Geschichte der Orte erzählen. Open-Air-Ausstellung: 15 thematisch besetzte Scanns vom Übergang Informationspavillon (Nr.1), Gedenkstätte Ackerstraße (Nr.8), Tunnelfluch (Nr.11) bis zum Mauerpark Schwedter Straße (Nr.15) queren an ausgewählte Stellen den ehemaligen Grenzstreifen einschließlich der Bernauer Straße. Diese räumlichen Schnitte ertasten die Tiefe der ehemaligen Grenzanlagen und verändern so die Bodenbeschaffenheit. Zusammen mit dem Postenweg und den angrenzenden Straßenräumen entsteht ein Netz, das neue Eingänge schafft. Zusätzlich betont werden die 2,0m breiten Scanns durch 7,2m hohe Infostelen, die den Grenzverlauf markieren. Mit einer Auskerbung auf 3,6m wird die Höhe der Mauer angezeigt. Begleitet werden die Scanns von Infovitrinen, die sich verändern können. Informationspavillon: Der dreigeschossige, gestaffelte, teilweise unterkellerte Baukörper besteht aus Stahlbetonwänden mit vorgehängten Betonfertigteilen, sowie aus Glasfassadenflächen aus Aluminiumprofilen. Die Treppen bestehen aus Beton. Der Informationspavillon ist Start und Teil des ersten Scanns. Die Raumfolgen thematisieren die Trennfläche Mauer. Der Baukörper ist parallel zur Gartenstraße angeordnet. Der Eingang befindet sich an der Schmalseite zur Bernauer Straße hin. Buchladen, Foyer und Café, sowie Serviceräume befinden sich im EG. Im 1.OG sind Gruppenräume und der Personalbereich, darüber im 2.OG der Filmvorführraum und die Dachterrasse. Die Erschließung erfolgt über eine Treppe und einen Aufzug an der Gebäuderückseite. 27

113 Rundgang: Wunderment Center Arbeitsgemeinschaft, Dietzen & Teichmann, Haslbeck Ausstellungsprojekte - Berlin, München ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 789 2, AWF IWF BAU A A/V ,28 Leitidee: Eine in Materialität und Farbgebung reduzierte Gestaltung des Freiraums generiert das Leitbild einer strukturierten Leere. Die Ausstellungsinhalte werden auf eine zweite, virtuelle Ebene verlegt. Mit Spezialferngläsern als Sehhilfen können dem Besucher Themen wie der Alltag vor dem Mauerbau, die Lage der ehemaligen Grenzanlagen und ausgewählte Ereignisse multimedial vermittelt werden. Open-Air-Ausstellung: Auf dem Display eines multimedialen Ausstellungsführers finden sich Ereignisnavigationshilfen, die real in Form von Icon-Stelen auf dem Gelände in den Boden eingelassen sind. Betritt der Besucher einen auf 4m eingestellten GPS- Einzugsradius, wird ein multimediales Fernglas mit seinen entsprechenden Inhalten aktiviert. Zeitzeugnisse versetzen den Besucher in die verschiedenen Phasen und Aspekte der Berliner Mauer hinein. Dabei wird die Rolle des Fernglases auf metaphorischer Ebene als Mittel zum Ausspionieren genutzt. Sämtliche Flächen, Brandwände und Einbauten werden farblich neutralisiert, vergraut, so dass eine emotionale Off-Zone entsteht. Zusätzlich bieten in den Boden eingelassene Weltkoordinatenkreuze eine örtliche und übergeordnete Orientierung, über die bereits virtuell bei Google Earth Informationen vermittelt werden können. Rückgrat und öffentliche Hauptverbindung ist der Postenweg. Die Oberflächen im Kernbereich bestehen aus gereinigtem Recyclingschotter. Im Straßenbereich werden Pflasterflächen entsprechend der Nutzung hergestellt, für Gruppenführungen ist eine wassergebundene Wegedecke mit Diabassplitt vorgesehen. Im Bereich des Nordbahnhofs bietet ein aufgeschüttetes Plateau Raum für Gedenkfeiern. Informationspavillon: Die Verfasser nennen als Idee, mit dem Pavillon ein Sinnbild...für die Anstrengungen vieler Menschen...die Teilung zu überwinden schaffen zu wollen. Ein begehbarer Kragarm (107m lang, 16m hoch) aus Kunststoff überspannt die Bernauer Straße und steht über der Gedenkstätte. Er ist bewusst Sinn bildhaft entworfen. Von dort kann der Besucher auf die Gedenkstätte herunterschauen. Die eigentlichen Informationsräume, eine lichte Stahlbetonkonstruktion, sind am Ort über verschiedene Rampen angebunden. Im UG befinden sich die hellen Informationsräume, die auch dort erweiterbar sind. Im Erdgeschoss befinden sich Cafe, Buchladen, Infotresen und Garderobe. Das insgesamt ca. 200m lange Gebäude überformt nahezu das gesamte Grundstück. Das zusätzliche Angebot der Rampe soll der Bedeutung des Ortes Rechnung tragen. 28

114 Rundgang: Franke Architekten, LA.BAR Landschaftsarchitekten, austellung DESIGN graphik - Berlin ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 594 1, AWF IWF BAU A A/V ,44 Leitidee: Der ehemalige Mauerstreifen an der Bernauer Straße wird neben seiner politischen und historischen Bedeutung auch als ein Ort der mehrfachen und fortwährenden Überschreibung historischer Spuren verstanden. Neben der Darstellung der historischen Ereignisse und der damit verbundenen menschlichen Schicksale gilt es, diesen Pamlimpsest städtischer und historischer Strukturen bei der Konzeption... zu veranschaulichen. Dabei bilden drei Themen die Schwerpunkte: Kennzeichnung eines autoritären Systems, Veranschaulichung der Ereignisse und die Stadtmorphologie. Open-Air-Ausstellung: Mehrere Grenzstreifen werden als Linie im Wettbewerbsgebiet ebenerdig in Stahl verfolgt und bieten eine durchgängige Orientierung. Aus den Stahlbändern entwickeln sich 3,60m hohe Stahltafeln ebenfalls zur Thematik Mauerbau. Sie formulieren Ein- und Übergangsbereiche der Gedenkstätte. Einen starken Kontrast zum Thema Mauerbau stellen die Ereignisse dar, die in einer einheitlichen Formensprache als 3,60m hohe Edelstahl- Infostehlen oder als Edelstahlbänder auf dem Gedenkplatz am Dokumentationspavillon dargestellt werden. Leitmaterial für Tunnelfluchten sind beleuchtete Glasbänder. Die im Stadtkörper wie Gravuren ablesbaren überlagerten Zeitschichten werden wie Ausgrabungen freigelegt und dreidimensional entwickelt. Die Themenschwerpunkte werden entsprechend des Vorgefundenen in den einzelnen Abschnitten des Grenzstreifens entwickelt: Zwischen Garten- und Ackerstraße soll z.b. ein durchgängiger Schotterbelag die einstige Ausgeräumtheit des Mauerstreifens spürbar machen. Informationspavillon: Das Raumprogramm soll in einem bewusst puristisch gestaltetem zweigeschossigen Baukörper aus Sichtbeton nach hohem ästhetischen Ansprüchen umgesetzt werden. Grundriss und Schnitt sind räumlich kompakt und fließend im Pavillonvolumen organisiert. Das Gebäude verzahnt sich mit seiner Umgebung und reagiert auf den authentischen Ort mit Sichtbezügen, Rahmungen und einer der Gedenkstätte gesamt angemessenen ruhigen Erscheinung. Die Eingangsfassade öffnet sich dem Besucher an der Kreuzungsecke und empfängt ihn dort. Thematisch werden Materialitäten aus der Gedenkstätte aufgegriffen und in die Architektur integriert. Natürliche Belichtungsöffnungen in der Decke bestimmen die Planung ebenso wie die zu einem ganzen verschmelzenden Innenräume. 29

115 1015 engere Wahl: roedig.schop.architekten, plancontext, tecton - Berlin ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 597 1, AWF IWF BAU A A/V ,49 Leitidee: Die tiefe Wunde, die die Teilung der Stadt Berlin, Deutschland und ganz Europa zugefügt hat, soll hier in Form eines Mahnmals und Gedenkortes im kollektiven Gedächtnis bleiben. Open-Air-Ausstellung: Das Ausstellungskonzept umfasst im Wesentlichen drei Elemente. Linienförmige Ereignisbänder aus Edelstahl mit eingravierten Daten zu Ereignissen kennzeichnen nicht sichtbare Spuren. Punkte in Form von 3m hohen, roten Signalstäben kennzeichnen vorhandene Spuren wie freigelegte Gebäudefundamente und geben Erläuterungen mit Texten und Abbildungen. Informationstafeln (Segmente) vermitteln vertiefendes Wissen mit thematischen Schwerpunkten. Sie befinden sich auf der als Lesesockel bezeichneten Sitzund Informationsmauer, die den Verlauf der Mauer im letzten Ausbaustand nachzeichnet. Die Ereignisbänder sowie alte Mastleuchten werden nachts mit Bodenstrahlern inszeniert. Auf Brandmauern werden Themen wie Wachturm, Tunnelflucht und Gebäudefassaden vor dem Abriss visualisiert. Audioguides und textliche Führungen ergänzen das Informationsangebot. Der Postenweg wird in Teilen ergänzt und erschließt das Gebiet. Der Wachturm wird nicht wiederaufgebaut, ebenso wenig werden Mauerlücken geschlossen. Die vorhandene Vegetation wird gezielt zum Magerrasen entwickelt. Der rechteckige Eingangsbereich an der Gartenstraße nimmt formal Bezug auf den Informationspavillon. Hier werden in abstrahierten Modellen die Ausbaustadien des Mauerbaus gezeigt. Allen Mauertoten wird zentral an der Bernauer Straße gedacht. An der südöstlichen Mauerseite im Bereich des Sophienfriedhofs werden hierzu Erinnerungstafeln angebracht. Gegenüberliegend wird der Störung der Totenruhe gedacht. Informationspavillon: Das Gebäude ist Teil eines Geschichtenbandes, das sich als Entrée über die Bernauer Straße zieht. Die Baufigur ist zusammengesetzt aus 2 übereinander gelagerten Kuben unterschiedlicher Materialität: der untere Kubus ist transparent ausgebildet, der obere mit geflochtenen Edelstahlbändern umschlossen, als Analogie zum Thema Bänder in den Außenanlagen. Der obere Kubus kragt ca. 9m aus, als Überdachung des Eingangsbereiches an der Bernauer Straße.Im EG liegen Foyer, nichtöffentlicher Bereich und Buchladen, im OG Vorführ- Gruppenräume und das Café mit Außenterrasse nach Norden. Belichtet werden die Räume im OG überwiegend über die Dachflächen, partielle Ausblicke durch das Metallgeflecht sind vorgesehen. Die gläsernen Fassaden im EG werden gefasst durch einen Betonsockel, straßenseitig als Betonbank für Lesende ausgebildet. 30

116 Rundgang: magma architecture, Lützow 7, teamstratenwerth - Berlin, Basel ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 673 1, AWF IWF BAU A A/V ,33 Leitidee: Konzept des weißen Feldes ist, die noch vorhandenen Spuren und Reste der Berliner Mauer behutsam sichtbar freizulegen und für die Besucher zu erschließen und lesbar zu machen. Open-Air-Ausstellung: Der einstige Todesstreifen wird mit weißem Schotter angefüllt. Fundamente und Fluchttunnel werden freigelegt und Bestandteil der Topographie. Diese in der Kiesfläche liegenden Exponate werden über ein Wegesystem aus Gitterrosten barrierefrei erschlossen. Die Haupterschließung erfolgt über den ehemaligen Postenweg. Der Mauerverlauf wird mit einem 1,5m breiten, gefärbten Asphaltband markiert. Die ehemalige Struktur des Sophienstädtischen Friedhofs wird durch Heckenpflanzungen nachgezeichnet, das offene Mauerstück teilweise vervollständigt. Markierungen auf der Fahrbahn der Bernauer Straße verweisen auf Erinnerungsorte im Straßenraum. Ergänzend befinden sich im Gehwegbereich säulenförmige Objekte in deren geöffneten Fenstern Bilder, Texte und Audiodokumente präsentiert werden. Sehhilfen in Form von Zelten und Tischen erläutern die vorhandenen Relikte. Die an archäologische Grabungsfelder erinnernden runden, weißen Zelte präsentieren beeindruckende Fundstücke. Gleichzeitig werden Schwerpunktthemen behandelt, wie der wieder errichtete Wachturm. Er ist nicht begehbar und soll ausschließlich aus der Sicht des Beobachteten erlebt werden. Im Bereich nördlich des Friedhofs wird ein Zelt platziert, das dem Gedenken der Toten vorbehalten ist. Auf der Außenhülle einer sich innerhalb des Zeltes befindlichen Rotunde werden Informationen zu allen Mauertoten dokumentiert. Tische befinden sich sowohl in den Zelten als auch freistehend im Gelände. Neben der Erläuterung der Exponate stellen sie Blickbezüge her. Informationspavillon: Ein dynamischer Baukörper, dem Unverrückbaren der Berliner Mauer entgegengesetzt, bildet den Einstiegspunkt. Der Pavillon setzt sich zusammen aus zwei übereinander gelagerten ellipsenförmigen Baukörpern, die von einem leichten Band 2-fach umschlungen werden. Der Zugang erfolgt über eine Rampe zu Foyer und Café mit Panoramafenster und Terrasse im 1.OG. Über eine Treppe gelangen Besucher zur Foyerzone im EG, mit integriertem Buchladen und Zugang zu Vorführ- und Gruppenräumen im massiven ellipsenförmigen Bauteil. Das die Rampe einfassende Band, dient als Träger von Informationen, im Bereich des Panoramafensters überlagert mit Ausblicken auf das weiße Feld. Die geschlossenen Bauteile werden mit Metallpaneelen verkleidet, das Band mit durchscheinendem weißlichem Metallgewebe, in der Nacht illuminiert. 31

117 Rundgang: Fischer Architekten, fischer landschaftsarchitekt - München, Düsseldorf ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 519 1, AWF IWF BAU A A/V ,44 Leitidee: Aufbauend auf der Materialität und dem Formenduktus der im Mauerstreifen existierenden Mahnmahle wird ein integrativer Kanon freiräumlicher Gestaltungselemente entwickelt. Dabei soll die Leere und Weite des Mauerstreifens hervorgehoben werden. Open-Air-Ausstellung: Die Ausstellungsschwerpunkte werden, unter Verzicht auf begrünte Flächen, durch Asphalt in unterschiedlicher Farbigkeit differenziert: sandfarbend im Grenzanlagenbereich, lehmfarbend im Freilegungsbereich (Fundamente), erdfarbend im Tunnelverlauf, grasfarbend im Gedenkbereich. Verbunden werden die unterschiedlichen Ausstellungsschwerpunkte durch den Postenweg als roter Faden. Zwischen Bergstraße und Gartenstraße, in Zuordnung zum Informationspavillon, soll die bewusste originalgetreue Zusammenführung der Elemente der Grenzanlagen, reduziert auf deren Dimension und ein Material (oxidierter Stahl) die unmittelbare Erfahrung des Gewaltcharakters der Grenze ermöglichen: Wachturm, Bunker, Mauern, etc. entstehen in den originalen Dimensionen. In den übrigen Bereichen werden die ehemaligen Mauerverläufe durch bündig eingelassene rostige Stahlprofile verdeutlicht, die Lichttrasse wird mit abstrahierten Leuchtstelen auf den Originalpositionen ergänzt. Zweiflüglige Tafeln aus unbehandeltem Stahl im Gedenkbereich am Sophienfriedhof erinnern an die Mauertoten. Ein Element trägt ein Foto, das andere den Namen. Weiße Kreuze werden freistehend auf Stahlfundamenten aufgestellt. Ebenerdige Informationstafeln werden im Grenzbereich und in der Bernauer Straße eingelassen, wobei unbehandelter Stahl für Fluchen und rostiger Stahl für sonstige Ereignisse steht. Zusätzliche Informationen werden durch eingelassene Schriften vermittelt (unbehandelte Stahlbuchstaben für opferbezogen Themen, rostige für mauerbezogene Themen). Informationspavillon: Der eingeschossige, L-förmige, nicht unterkellerte Baukörper mit introvertiertem Charakter ist zur Bernauer Straße hin orientiert. Die äußere Hülle besteht aus einer scheinbar komplett geschlossenen Cortenstahl Fassade, die vor den Alu-Glas-Fenstern perforiert ist. Der überdachte Außeninformationsbereich an der Südseite ist dem Mauerstreifen zu gewand. Auch von der Gartenstraße aus ist der Baukörper einfach zu identifizieren und durch seine Materialwahl als zum Gesamtkonzept zugehörig identifizierbar. Buchladen, Cafe und Foyer sind nach Süden orientiert, Filmvorführraum und Gruppenräume orientieren sich zur Gartenstraße hin. Die Baukonstruktion besteht aus Stahlbeton, das Dach ist begrünt. 32

118 Rundgang: Busch-Wameling, hochc Landschaftsarchitektur, gewerk - Berlin ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 626 1, AWF IWF BAU A A/V ,24 Leitidee: Eine verheilte Wunde in der Stadt, entlang deren Narbe die räumliche Dimension mit ihren Schicksalen heute und in Zukunft sichtbar wird. Open-Air-Ausstellung: Den gesamten Mauerstreifen überspannt einen begehbare Ausstellungsebene aus einem Cortenstahl- Gitter. Zur West-Mauer wird das Gitter durch eine Stufe aus Cortenstahl eingefasst, zur Ostseite begrenzt ein überstehender Gitterrahmen die Spur der Hinterlandmauer. Die jeweils davor liegenden Übergangsbereiche werden als Schotterrasen ausgeführt. Nach 1989 entstandene Bauten werden ausgeschnitten. Historische Spuren (Mauerfragmente, Postenweg, Tunnel, etc.) werden durch verzinke Gitter im Kontrast zum unbehandelten Stahl der Ausstellungsebenen markiert. Zusätzlich werden beleuchtete Bodenschächte eingelassen, um tiefer liegende Fragmente sichtbar zu machen. Lampen und Mauersegmente werden z.t. wieder aufgestellt. Beleuchtete Bodenplatten werden in das Gitterraster eingelassen, die Ereignisorte erläutern oder Übersichtspläne zeigen. Als Orte der Begegnung dienen unterschiedlich große Sitzkörbe, die in die Ausstellungsebene eingelassen werden. Beleuchtete Informationsstelen und tafeln befinden sich am Rand der Ausstellungsebene. Diese fragmentarischen Ausstellungsmodule finden sich auch im Bereich der Hinterlandmauer. In der abgesenkten Bergstraße liegt der Gedenkort für die Mauertoten, eingefasst durch eine Licht- und eine Stahlwand.. In die Cortenstahlwand wird für jeden Mauertoten ein Kreuz ausgeschnitten, in die originale weiße Holzkreuze eingefasst werden. Informationspavillon: Der eingeschossige, voll unterkellerte Baukörper besteht aus 13 U-förmigen, gegeneinander verschobenen Betonrahmenelementen (abgestellte Mauerelemente), die in der Sichtachse der Bergstraße angeordnet sind und dadurch ein Gegenüber zu dem vorgeschlagenen Gedenkort an die Mauer Toten bilden. Der südlichste Rahmen ist höher und offen. Dort befindet sich eine eingezogene kleine Plattform mit Blick auf das Mauergelände. Die Außen- und Innenseiten der Bügelelemente bestehen aus Sichtbeton. In ihrer Gestaltung beziehen sie sich auf die Elemente der Berliner Mauer. Durch die unterschiedlichen Spannweiten der Bügel und deren Versatz ergeben sich verglaste Sichtschlitze. Im Eingangsbereich befinden sich Buchladen, Foyer, und Filmvorführraum in einem offenen Raumgefüge, an dessen nördlichem Ende man über eine Treppe in den Keller gelangt. Durch den Keller gelangt der Besucher an Gruppenräumen und Ausstellungsbereich vorbei über eine Treppe wieder auf den Vorplatz mit der Aussichtsplattform. 33

119 Rundgang: Studio ost, b+e Landscape, Mnprojekt - Berlin, Pully, Mainz ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 584 2, AWF IWF BAU A A/V ,33 Leitidee: Der Mauerstreifen, der einst..., ein Niemandslands war, wird zurück gewonnen und neu besetzt. Die neu definierte Fläche ist ein Platz für Experimente, Ausdruck, Dialog, Kontemplation oder das simple Genießen der reizvollen Eigenart des Parks. Ein Archipel von unbestimmten Bereichen erstreckt sich vom Nordbahnhof zum Mauerpark. Diese informellen Inseln können eine Vielfalt von Aktivitäten beherbergen: Performance, Protest, Flucht, Vorträge, Konzerte, Picknick, Sport, Markt, Treffpunkt, Skatepark die einzige Grenze ist die Phantasie des Besuchers. Open-Air-Ausstellung: Die Formen werden aus der vorhandenen Landschaft mit der im Laufe der Zeit entstandenen Veränderungen hergeleitet. So soll die Idee der Flexibilität unterstützt werden. Eine Mulde kann als Amphitheater, Zirkus oder Grünfläche, ein Hügel als Bühne genutzt werden. Es wird vorhandenes erodiertes Material verwendet, das einen zusammenhängenden Erlebnisraum bildet. Der absichtlich roh belassene Erlebnisraum weitet sich aus und verengt sich, wenn man sich durch den Park bewegt. Einzig der Postenweg durchschneidet als Konstante die Topographie des Parks. Er wird als ein kraftvolles Bodendenkmal der ehemaligen Nutzung interpretiert. Die Grenzen des neuen Parks werden offen gehalten, einzig ein Niveauwechsel markiert die Andersartigkeit der Fläche. Die Mauer soll so bleiben wie sie ist, der Park ist nur ein unterstützender Mechanismus. Der Park umarmt den Geist dieses Ereignisses und die Stimmung Berlins als ein Ort von Kreativität und Experiment. Informationspavillon: Die Arbeit zeigt zwei identische Kuben mit gemeinsamer Tunnelverbindung um eine implizierte Teilung oder Barriere zu vermeiden. Das Infogebäude auf dem Grundstück ist mehrgeschossig (4 Etagen + UG) über Treppen und Lift erschlossen. Das Pendant auf der anderen Seite ist bis auf Treppen und eine einseitige, schmale Aussichtsplattform leer. Städtebaulich bilden Sie ein Tor. Rampe, Weg und Treppen führen aus dem Areal in die Volumen hinein. Aus Sichtbeton konstruiert, bilden sich zur Straße zwei gegenüberstehende Fassaden aus Spiegelglas aus, die...eine Interpretation der Effekte zu Zeiten der Mauer symbolisieren sollen. Den Infopavillon deckt ein Glasdach mit Lamellen. Der Besucher soll heimliche Freiheit und Intimität beim Durchschreiten verspüren. Ein Kunstwerk im zweiten Volumen soll die Thematik der Mauer thematisieren. 34

120 Preis: Rother Rother Architekten Designer, K1 Landschaftsarchitekten BDLA - Berlin ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 669 1, AWF IWF BAU A A/V ,73 Leitidee: Die Gedenkstätte Berliner Mauer wird mit wenigen landschaftsarchitektonischen Eingriffen räumlich und inhaltlich lesbar gemacht. Die Dimension der ehemaligen Grenzanlagen wird herausgearbeitet, die historischen Spuren lesbar gemacht und eine Informationsebene eingeführt. Open-Air-Ausstellung: Ein einheitlicher, grauer Kiesbelag symbolisiert die Leere und markiert die Fläche, die der Mauerbau im Stadtgrundriss hinterlassen hat. Er macht die Fläche in alle Richtungen begehbar und stellt die verschiedenen Fragmente der Grenzanlage als Fundstücke frei. Im Bereich der ehemaligen Innenhöfe und Gräberfelder wird durch Abdrücke, in Form einer strukturellen Unterscheidung des Materials, auf die fehlenden Gebäude und Grabstätten aufmerksam gemacht. Ein Band der Ereignisse entlang der Bernauer Str. dient als Lesezeichen des Mauerverlaufs und der dortigen Ereignisse. Der Postenweg ist die innere Haupterschließung, in seinem Verlauf thematisieren gruppierte Stahlstelen die einzelnen Ausstellungskapitel. Zusammen mit dem Band der Ereignisse wird ein Rundweg gebildet. Die Ausstattung wird auf ein Minimum reduziert. Von einer Vermischung der Gestaltung der Gedenkstätte mit einer Erholungsnutzung wie in Nord- und Mauerpark wird abgesehen. Im Ausstellungsschwerpunkt zwischen Garten- und Ackerstraße erläutern Originalrelikte mit deutlich abgerückten musealen Ergänzungen die verschiedenen Stadien des Mauerbaus. Auftakt zur Ausstellung ist eine Berlinkontur mit gesamtstädtischem Mauerlauf. Glasstelen an der Mauer und vor dem Sophienfriedhof dienen dem Gedenken der Maueropfer, Fluchttunnel werden in Stahl markiert. Informationspavillon: Das Gebäude nimmt Bezüge aus der baulichen Historie als auch der Topographie des Grundstücks auf. Der Pavillon bindet die Höhenunterschiede in sein Raumkonzept mit ein. Materiell und räumlich nimmt der Pavillon Verbindung zur angrenzenden Gedenkstätte auf (Gabionen, Balkon, Sichtbeton, etc...). Um einen ruhigen Innenhof organisiert kommt die Stahlskelettkonstruktion ohne Fahrstuhl aus. Buchladen und Aussichtsplattform sind unabhängig. Der Zugang erfolgt über einen Vorhof von der Bernauer Straße aus. Ein in der Fassade maßstäblich integrierter Abdruck des Mauerstreifens zeigt einen skulpturalen Bruch, der thematisch die Teilung symbolisiert. 35

121 Rundgang: HSH Hoyer Schindele Hirschmüller BDA, Bode Williams + Partner, BERTRON & SCHWARZ Gruppe für Gestaltung - Berlin ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 610 1, AWF IWF BAU A A/V ,32 Leitidee: Was fehlt, ist eine klare, nachvollziehbare, einfach verständliche Information über die ehemaligen Grenzanlagen. Open-Air-Ausstellung: Mithilfe von Timescopes wird eine virtuelle Zeitreise möglich. Anders als beim Blick durch ein Fernrohr kann der Betrachter an 13 Standorten die jetzige Situation mit Ansichten aus der Vergangenheit des jeweiligen Ortes vergleichen. Im westlichen Teil des Ausstellungsgeländes befindet sich der 17m breite Referenzstreifen. Elemente der Grenzsicherung werden hier als bedruckte Glaselemente dargestellt. Modelle aus Bronzeguss visualisieren vier Entwicklungsstadien des Geländes zwischen 1961 und Der Mauerverlauf wird durch eine Doppelpflasterreihe oder Stahlbänder markiert. Ereignisorte werden durch Stelen mit Texten und Abbildungen gekennzeichnet und erläutert. Die Ereignisse werden den Themen Maueropfer, Fluchten und Fluchtprojekte, Aktionen/Politik sowie Mauerbau und Grenzsicherung zugeordnet und grafisch unterschiedlich aufbereitet. Relikte werden in quadratischen Tennenflächen inszeniert, die um Informationsstelen und Stehhilfen ergänzt werden. Fotografische Bänder dienen ergänzend zur Illustration und befinden sich im Informationspavillon sowie im Nordbahnhof (Ausstellungsthema: Geisterbahnhöfe). Die Flächen des Ausstellungsgeländes werden mit zwei Materialien gleicher Farbe befestigt: Wassergebundene Decke und farbiger Asphalt. Gebäudegrundrisse werden farblich abgesetzt. Der Postenweg wird sichtbarer Bestandteil dieser homogenen Fläche. Das Gelände wird aufgeräumt, Überformungen werden entfernt. Der Gehölzbestand soll weitgehend erhalten und durch Pflegemaßnahmen entwickelt werden. Die Flächen sind nutzungsoffen und stehen auch den Anwohnern für Bewegungsspiele offen. Informationspavillon: Das 3-geschossige Gebäude zeigt eine bildhafte Architektursprache. Es besteht aus einem in Grund- und Aufriss konisch zulaufendem Baukörper über einem zurückgesetzten EG, nach Norden eingefasst von einer Erschließungsspange. Das Gebäude ist mit einem Panoramafenster auf die Bernauer Straße und bedruckte Glaselemente der Außenausstellung ausgerichtetzugänge zum Gebäude sind von drei Seiten möglich, die Grundrissstruktur ist achsensymmetrisch angelegt mit vertikaler Erschließung entlang der Gebäudeaußenseiten. Foyer, Café und Buchladen liegen im gläsernen EG und im 1.OG, Gruppenräume (innenliegend) und Filmvorführraum mit Panoramafenster im 2.OG. Das Gebäude ist als Stahlbetonkonstruktion konzipiert, die geschlossenen Fassaden werden anthrazitfarben verputzt. 36

122 Preis: Dominik Uhrmeister Architekt, bbz Landschaftsarchitekten, Laura Schleussner - Berlin ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 580 1, AWF IWF BAU A A/V ,5 Leitidee: Die durch den Einschnitt der Mauer und der dazugehörigen Grenzanlagen (...) entstandene Schneise stellt das dominierende Strukturelement des Außenraums dar und soll als Leerraum bewusst erhalten werden. Open-Air-Ausstellung: Die Vegetation wird mit Ausnahme des hohen Bewuchses bewahrt und zu einem Patchwork aus Rasen-, Wiesenund Ruderalflächen entwickelt. Fünf mit Schotter und Tenne befestigte Plätze gliedern die Ausstellung. Unterschiedliche Körnungen dieses Materials vermitteln die Unwirtlichkeit des ehemaligen Grenzsstreifens und die Tiefenschichtung im Bereich der Hinterlandmauer. Relikte werden integriert und z.t. freigelegt, wie z.b. Häuserfundamente. Ein Ort für das Opfergedenken wird im Bereich des Sophienfriedhofs platziert. 3,6m hohe Medienstelen bestehen aus Messingrahmen, die mit Stahl und Glasplatten als Informationsträger gefüllt werden. An diesen Info-Paravents werden Schwerpunktthemen mit Text-, Ton, Bild- und Videomaterial vermittelt. Gleich einem Fächer werden die Stelen quer zum Mauerverlauf entlang einer Doppelsteinreihe platziert. Die weiteren Elemente sind nachgeordnet und treten in den Hintergrund. Im Boden eingelassen, betonen sie die Leere des Raumes. 1x1m große Infotafeln aus Messing leiten die Besucher zu den Orten des tatsächlichen Geschehens, die vom Postenweg aus über Exponatenwege erschlossen werden. Ortsmarkierugen erfolgen mit 0,3m x 0,3m großen Messingplatten, angelehnt an die Stolpersteine im Berliner Pflaster. Sie vermitteln ergänzende, kurz und prägnant gehaltene Informationen. Im als Haupterschließung dienenden Postenweg werden mit Solarlichtern versehene Wegweiser (0,3m x 0,1m) eingelassen die zu den Ortsmarkierugen leiten. Nachts beleuchten sie den Weg mit einem beinah mythischen Schimmer der Geschichte. Informationspavillon: Der würfelförmige Baukörper steht als Solitär an der Ecke Bernauer Straße/ Bergstraße, skulptural ausformuliert bildet er einen Kontrast zur Umgebung. Eine umlaufende eingeschnittene Außentreppe macht das Gebäude zu einer begehbaren Skulptur mit starkem Wiedererkennungswert. Das Gebäude ist 4-geschossig, ca 17m hoch, zuzüglich eines UGs. Im EG sind Foyer, Cafe und Buchladen untergebracht, im 1.OG nichtöffentlicher Bereich und kleiner Gruppenraum, und im 2.OG großer Gruppen- und Vorführraum. Im 3.OG ist eine Erweiterungsfläche nachgewiesen, vor der über die Außentreppe zugänglichen Aussichtsterrasse. Die Fassaden sind dargestellt als Wechsel von verglasten Flächen und massiven Wänden aus eingefärbtem Sichtbeton, den jeweiligen Raumanforderungen folgend. 37

123 Rundgang: Bertelsen & Scheving Architects Aps, Breimann & Bruun, B2 - kommunikation - Kopenhagen, Hamburg, Holte ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 765 1, AWF IWF BAU A A/V ,55 Leitidee: Die übergroßen Scheuklappen (des bestehenden Mauerdenkmals) stellen sich in den Weg, um den Blick auf das Wichtige freizumachen. Dies soll das übergeordnete Prinzip für die gesamte Gedenkstätte werden. Open-Air-Ausstellung: Eine endlose Aufreihung von linear angeordneten Holzstelen soll den Grenzstreifen in seiner gesamten Länge vernähen. Die Holzstelen sind 4,5m hohe Weidensteckhölzer, die regelmäßig nach 4 bis 5 Jahren zurückgeschnitten werden, um den ondulierenden Kreislauf des Neubeginns von vorne anzufangen. Die quer zum Grenzstreifen verlaufenden Stelenreihen verdichten sich dort, wo besondere Ereignisse stattgefunden haben. Die gezielte Füllung des Raumes verstärkt die Wirkung der Leere und die Bedeutung des bestehenden Mauerdenkmals. In den Oberflächenbelag (wassergebundene Grandoberfläche), werden der Postenweg und die Mauerfragmente als Intarsien einbezogen. Das Bild aus Sand und Weiden wird nur durch einzelne Relikte unterbrochen: alte Fundamente, Gedenksteine, Kreuze, Mauerfragmente, Markierungen von Fluchttunneln. Peitschenleuchten an den ursprünglichen Standorten beleuchten den Grenzstreifen, ergänzt durch Bodenleuchten in Zuordnung zu Betonbänken, die längs zum Postenweg angeordnet werden. Überlagert wird das Band aus Weiden im Bereich der Gartenstraße/Info- Pavillon von einem nord-süd-verlaufenden Rasenband mit freistehenden Blütenbäumen. In diesem Schnittpunkt ist zudem ein aus zwei Skulpturen bestehendes Kunstwerk platziert, das die Mauer und die Fluchttunnel thematisiert. Am Schnittpunkt von Baumstelen und Postenweg werden 1,2m hohe Cortenstahlröhren aufgestellt, die Informationen an Leihgeräte oder Mobiltelefone senden. Ein Info-Point gibt Auskunft über die ehemaligen Standorte der Wachtürme. Informationspavillon: Der Pavillon, der als Mauerdenkmal Info N 1 bezeichnet wird, ist vollständig unterirdisch auf zwei Ebenen um einen Belichtungshof angeordnet. Zur ebenen Erde bildet er sich durch einen 10m hohen Oberlichtturm für alle sichtbar ab. Einzelne Elemente des unterirdischen Baukörpers (Rampen, Höfe, Oberlicht) sind aus der Platzoberfläche ausgeschnitten. Sein Dach liegt einen Meter unter Terrain. Über lange Treppen und Rampen erreicht der Besucher den Hof mit der Außeninformation und dahinter Foyer, Rezeption, Buchladen, Café. Im zweiten Untergeschoss befinden sich Vortragsraum, Gruppenräume, Besuchergarderobe und WC s. Die Beschreibung von Konstruktion und baulicher Anlage beschränkt sich auf die Angaben Kellerwandkonstruktion mit Fassadenputz und Geländer aus weißem Stahlrohr. 38

124 Rundgang: Heinle, Wischer und Partner, RMP Stephan Lenzen, Braun Engels Gestaltung - Berlin, Bonn, Ulm ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 765 1, AWF IWF BAU A A/V ,55 Leitidee: Ein wesentliches Merkmal der Gedenkstätte ist die Asymmetrie des Wahrnehmens und Betrachtens. Im Mittelpunkt des Entwurfs steht die Lesbarkeit des Ortes... durch eine einheitliche flächige Gestaltung. Open-Air-Ausstellung: Eingearbeitet in einen durchgehenden Belag aus grobem, scharfkantigem schwarzen Schieferbruch sind die Spuren der Fluchtwege, die sich durch eine feinere Körnung des Schotters abzeichnen. Bodenmarkierungen kennzeichnen die Hinterlandssicherungslinien. Der Mauerverlauf wird durch einen Spalt markiert, der sich nachts als beleuchteter gleißender Graben abzeichnet. Die ehemalige Blockrandbebauung wird durch ein leichtes Absenken des Geländes herausgearbeitet. Ein einziger Elementtyp, ein aufrechtes Paneel aus Verbundsicherheitsglas (VSG) vermittelt alle Kommunikationsinhalte. Die extreme formale Beschränkung erzeugt großmöglichste kommunikative Freiheit: Linear und parallel zur Grenze stehen Paneele zur Zeitgeschichte (Farbcodierung gelb). Frei in der Fläche, z.t. gruppiert, wird an die Ortsgeschichte erinnert (Farbcodierung grün). Biographische Ereignisse (Flucht) werden mit quer zur Grenze stehenden Paneelen markiert (Farbcodierung blau). Weitere Paneelgruppen stehen mit Ausrichtung zum Grenzverlauf im Hinterlandbereich (Ost) oder Vorlandbereich (West). Die Annordung der Paneele erfolgt je nach gewünschter Wirkung singulär, seriell, plakativ-additiv oder dynamisierend. Ein gemeinschaftliches Totengedenken sollte zu Gunsten dieser individualisierten und jeweils Ereignisort-bezogenen Form entfallen. Durch die Vielfalt des Trägermaterials VSG (transparent, semitransparent, mattiert, rasterbedruckt, opak) bestehen viele Möglichkeiten der Schichtung und der differenzierten Gestaltung. Informationspavillon: Der zweigeschossige, voll unterkellerte, kompakte Baukörper ist mit einer zweigeschossigen Medienwand zur Bernauer Straße hin orientiert. Er wird als Stadtbaustein mit großer Plakatwand bezeichnet. Der Eingang ist auf der Ecke Gartenstraße zum Nordbahnhof ausgerichtet. Die äußere Hülle besteht aus einem massiven Korpus aus vorgehängten Sichtbetonelementen, sowie aus einer vorgestellten, leichten Regalkonstruktion aus Stahl, die zusammen ein dynamisches Raumgefüge bilden. Auf der Eingangsebene befinden sich Foyer, Rezeption, Buchladen, Café und Garderobe. Filmvorführraum, Gruppenräume, Büros und Dachausstieg sind oben angeordnet, die Servicebereiche befinden sich im Untergeschoss. Die Baukonstruktion besteht aus Stahlbeton, die Glasfassaden haben einen transluzenten Sichtschutz. 39

125 Rundgang: Prof. Karsten K. Krebs Architekten, momentum 3 - Hannover ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 518 1, AWF IWF BAU A A/V ,74 Leitidee: Beim Passieren der Spuren entlang der Berliner Mauer entsteht die Landschaft eines räumlichen Passepartouts. Ein Ereignisfeld, welches durch das Freilegen der örtlichen Spuren die Erinnerungen an vergangene Geschehnisse weckt und zugleich durch rahmende Flächen der zeitlichen Kontinuität von Gegenwart Raum gibt. Dieses Bild entspricht der besonderen sprachlichen Vergangenheitsform im französischem, bei der innerhalb eines kontinuierlichen Erlebnisses einzelne zeitlich abgeschlossene Ereignisse eingefügt sind das Passé simple. Open-Air-Ausstellung: Sowohl die ursprünglichen Reste der Grenzanlage als auch die beim Abbau kurzfristig abgestellten Elemente dokumentieren die Dynamik des kontinuierlichen Geschichtslaufs. Die flexibel erweiterbare Gestalt eines Passepartouts ermöglicht, neue Erkenntnisse und archäologische Funde auch in Zukunft zu integrieren. Die Passepartout-Ebene ist 18cm erhöht und in wasserdurchlässigem, dunkelblau gefärbtem Asphalt ausgebildet. Sie bietet, nach allen Seiten räumlich offen, Raum für Themen bezogene, neue Nutzungen. Der Asphaltfläche unterliegt ein Raster, das alle technischen Funktionen, wie Entwässerung, Bodenleuchten und Stromanschlüsse aufnimmt. Entlang der Bernauer Str. werden die Namen der Maueropfer in einer 40 cm breiten Metalleinfassung dargelegt. Die inneren Passepartoutgrenzen unterliegen weiterhin der Sukzession und sind mit einer geschliffenen Abkantung gerahmt. Zusätzlich sind in Anmutung von Flugblättern bodenbündige, beleuchtete Glasplatten Informationsträger. Die Fläche ist mit mobilen Holzpodesten bespielbar. Im Erweiterungsbereich wird der Postenweg als Prägung der Asphaltoberfläche ausgebaut. Informationspavillon: Der an der Bergstraße ausgerichtete Pavillon möchte sich durch sein Konzept von verschiedenen Bedeutungsebenen dem Thema Mauer zu stellen. Eine Volumenhülle bestehend aus doppelwandiger siebbedruckter Glasfassade mit dazwischen liegendem Sonnenschutz und eine Tragkonstruktion aus Beton steht stellvertretend für die komplexen Sichtweisen zum Thema der Teilung. Dies drückt sich u.a. auch räumlich in Überlagerungen, unterschiedlichen Transparenzen und Perspektivwechseln aus. Der Solitär nutzt die vorhandene Topographie. Der Grundriss ist im inneren genordet. Dies führt zu individuellen Raumlösungen. Der Zugang ist über den Vorplatz zur Gartenstraße organisiert. Ein Hof und ein Einschnitt gliedern das Gebäude, das Erweiterungsmöglichkeiten bietet. 40

126 Rundgang: Chestnutt_Niess Architekten, Glaßer und Dagenbach, indigo Kommunikationsdesign - Berlin ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 586 1, AWF IWF BAU A A/V ,68 Leitidee: Das Konzept folgt der Überzeugung, dass die narrative Wirkung des leeren Raumes zukünftigen Besuchern die eindruckvollste... Botschaft übermittelt. Die Absurdität... des Ortes wird durch die Existenz des gewaltsam geschaffenen, freien Raumes innerhalb der Stadtstruktur erlebbar. Die konsequente Freiräumung und Präsentation des ehemaligen Todestreifens... ist daher das wichtigste Trägermedium der Open Air Ausstellung. Open-Air-Ausstellung: Eine Schicht aus anthrazitfarbenem Splitt spannt die Fläche des ehemaligen Todesstreifens auf. Der Mauerverlauf entlang der Bernauer Str. wird in Form eines Negativabdrucks vom Mauerfuß betont. Eine Einfassung aus mit kupferfarbenem Bronzeblech überzogenem Beton zeichnet seine Kanten nach. Der Abdruck selbst wird, im Kontrast zur schieferfarbenen Fläche, mit rötlichem Natursteinsplittbelag verfüllt. Die Unterbrechungen der Hinterlandmauer werden als leicht erhabene Bodenspuren, ebenfalls in Bronze / Beton, nachgezeichnet. Angrenzend zur Mauergedenkstätte ist der Ort des persönlichen Gedenkens geplant. In einheitlicher Formensprache (kupferfarbene Bronze / Beton) präsentieren Audiostelen und drei Typen von Rahmenkörpern / -fenstern (Gedenk- Rahmen, Objekt-Rahmen, Themen- Rahmen) die Informationen und kennzeichnen besondere Orte und Relikte. Hinterleuchtete, grüne Glasschienen zeichnen den Verlauf von Tunnelgrabungen nach. Leuchtbänder aus wartungsfreien Leuchtdioden markieren den Verlauf der Mauern. Die wiederhergestellten Straßenabschnitte im ehemaligen Todesstreifen werden mit dunklen Natursteinplatten und rotlaubigen Bäumen (Acer platanoides Faassen s Black) abgesetzt. Informationspavillon: Mit dem Bild eines dt. Aktenschrankes arbeitet die zweiteilige Infobox. Das Symbol kaltblütiger, staatlicher Überwachung wird durch die Holzkonstruktion mit hinterlüfteter, pulverbeschichteter Fassade aus Stahlblech verräumlicht. Das Raumprogramm ist auf zwei Etagen kompakt auf dem Grundstück untergebracht. Der Besucherbereich (Film- und Gruppenräume) und ein zusätzlicher Aussichtsbalkon sind im OG angeordnet. Der Eingang befindet sich an der Bernauer Straße. Gegenüber der Box ist ein kleinerer Baukörper im gleichen Duktus errichtet. Städtebaulich entsteht eine Eingangstorwirkung. Der Zusammenhang soll über einen anthrazitfarbenen Natursteinbelag im Straßenraum dazwischen hergestellt werden. 41

127 Rundgang: maskarade SARL d architecture, THALWEG paysage - Montreuil ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 595 1, AWF IWF BAU A A/V ,62 Leitidee: Die Absicht des Projekts ist es, drei elementare Momente der Mauergeschichte (vor, während und nach der Mauer) in einer Gedenklandschaft zu vereinigen und für Besucher erlebbar zu machen. Open-Air-Ausstellung: Das Freiraumkonzept macht den ehemaligen Stadtgrundriss vor dem Mauerbau sichtbar. Rasenflächen markieren Gebäudegrundrisse, max. 1m hohe Pflanzen schaffen in den Höfen eine kultivierte Brache. Bereiche außerhalb des Todesstreifens werden mit dichten Baumpflanzungen hervorgehoben. Der Postenweg wird als Exponat verstanden und soll nicht Erschließungszwecken dienen. Diese erfüllt die Passarelle, eine 4,8m breite Konstruktion aus Gitterrosten, die ca. 0,4m über dem Gelände liegt und so als eindeutig neues Element erkennbar wird. 18 Ausstellungsthemen werden auf einer Länge von je 30m anhand von Texten, Bildern, Modellen und auf Bildschirmen präsentiert. Die Passarelle führt östlich der Versöhnungskapelle an Grabungen vorbei. Hier wird das Thema Fluchttunnel anhand einer Rekonstruktion erlebbar. Im Grundriss dreieckige Stelen aus Gitterrosten und einer hinterleuchteten Kunststofffläche (Höhe = 3,6m) markieren im Kernbereich den Mauerverlauf entlang der Bernauer Straße. An diese angeordnet werden bodenbündig eingelassene Betonplatten als weitere Informationsträger, die auch im Erweiterungsbereich zum Einsatz kommen. Hinweisschilder markieren und informieren u.a. über Fundstellen und Ereignisse. Die ehemaligen Flächen des Sophienfriedhofs werden zum Gedenkort für die Toten. Dazu wird ein Teil des Mauerstreifens rekonstruiert. Scheinbar schwebende Gedenktafeln werden in einem Feld aus gebrochenem, weißem Quarz, einem Raster folgend, angeordnet. Informationspavillon: Das Gebäude besteht aus 3 Bausteinen: zwei Kuben. 1-2-geschossig, um einen überdachten Zwischenraum gruppiert. Der Zwischenraum öffnet sich zur Bernauer Straße als Empfangs- und Wartebereich der Besucher. Der Baumbestand bildet den räumlichen Abschluss nach SW. Der nördliche Baukörper wird in Form einer Pergola nach NW weitergeführt, als Vermittlung zwischen Freiraum und Stadt. Der Gebäudezugang erfolgt über den Zwischenraum zum Foyer im nördlichen Baukörper, daran angeschlossen sind Café, Gruppen- und Vorführraum. Der nichtöffentliche Bereich befindet sich im OG. Der Buchladen ist separat im südlichen Baukörper untergebracht. Die Kuben öffnen sich mit verglasten Erschließungszonen zum Zwischenbereich. Die überwiegend geschlossenen Straßenfassaden sind mit Eternitplatten verkleidet, starke Stahlbänder überspannen die Baukörper und halten sie zusammen. 42

128 Rundgang: Architektur- und Stadtplanungsbüro Recker, Grüne Architektur Königrör, profair Haverkamp - Westerstede, Hage, Hilden ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 694 1, AWF IWF BAU A A/V ,45 Leitidee: Die Stadt Berlin läst sich nicht auf einen Nenner bringen, sondern nur in wechselnden Perspektiven darstellen, wenn das Bild eine angemessene Tiefenschärfe geben will. Open-Air-Ausstellung: Die Verfasser streben eine eher spröde Erinnerungslandschaft an. Auf Hinweistafeln, Stelen oder Schilder wird verzichtet. Zum zentralen Ausstellungselement werden 11m bis zu 17m lange Info- Tische, denen jeweils eine Jahreszahl zwischen 1961 und 2006 zugeordnet wird. In die Tischplatten aus Beton werden Tagesnachrichten eingefärbt, Touch- Screens verhelfen zum Dialog. Umrahmt werden die Tische von befestigten Flächen aus Kopfsteinpflaster. Die Tische sind darüber hinaus Orte des Gedenkens und des Versammelns. Sie werden bewusst auf beiden Seiten der ehemaligen Grenze platziert. Zwei Tische werden von den erhaltenen Mauerresten zweigeteilt. Tisch 1964 wird im Straßenraum der Bernauer Straße aufgestellt, der an dieser Stelle mit Kopfsteinpflaster befestigt wird. Der Verkehr soll, bis auf Straßenbahn und Radverkehr, nördlich am Pavillon vorbeigeführt werden. Der Weg entlang der Tische ist mal befestigt, mal mit Kies belegt oder führt frei durch das Gelände. So sollen die Sinne Hören, Sehen und Fühlen besonders angesprochen werden. Ein weißer Lichtstreifen überspannt das Gelände und zeichnet den in spitzen Winkeln mehrfach abknickenden Weg entlang der Tische nach. Er beginnt am Infopavillon, der durch die Achse der symbolischen Zerschneidung zweigeteilt wird und endet südlich der Versöhnungskapelle als Achse der Versöhnung. Als Sehhilfe wird der Verlauf der Mauer zum einen mit einer Messingschiene im Boden und zum anderen mit einem grünem Glasfaser- Laserstrahl im Luftraum kenntlich gemacht. Informationspavillon: Der 1-geschossige, sich nach Norden verjüngende Baukörper steht mit seiner Eingangsfassade am verkehrsfreien Vorplatz an der Bernauer Straße. Die Baufluchten werden in Form eines Info-Gartens mit Dachplatanen im NW weitergeführt, als Ersatzpflanzung für die bestehenden Bäume. Die Grundrissstruktur besteht aus 1-2- bündig angelegten Raumfolgen um einen zentralen Innenhof. Eine außerachsige Erschließung durchstößt das Gebäude unter dem das Gelände überspannenden Lichtstreifen, markiert den Gebäude-zugang und verbindet Vorplatz, Foyer und Innenhof. Im offenen Innenhof wird der Anfangstisch 1961 positioniert. Das Gebäude wird umschlossen von einem offenen Umgang, gerahmt mit einem Metallvorhang aus Messing-Flachprofilen mit Bezug zum Mauerthema, als Eiserner Vorhang. 43

129 Rundgang: Andreas J. Keller - Frankfurt ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF AWF IWF BAU A A/V Leitidee: Räumliche Zusammenfassung des Gesamtareals durch eine homogene Oberfläche aus gegossenen Betonplatten. Diese sollen rau und uneben bleiben. Es entsteht einen großflächige stadträumliche Leere, die bewusst eine Irritation erzeugen soll. Jede Art von Design bzw. Gestaltung soll vermieden werden. Open-Air-Ausstellung: Der gesamte ehemalige Grenzstreifen wird seitlich durch je eine Reihe Peitschenlampen gerahmt. Die Oberfläche wird vollständig mit rauen Betonplatten belegt. Zeitgeschichtliche Ereignisse, ehemalige Gebäude oder Gedenkorte werden durch Veränderungen der Bodentextur hervorgehoben (z.b. Gummi). Noch erhaltene Elemente der Mauer werden wie Spoilen behandelt und unprätentiös ausgestellt. Fluchttunnel werden durch ein Loch im Boden markiert, die auf eine eventuell sichtbare Tunnelkonstruktion verweisen. Hinweise zu den so gekennzeichneten Orten erfolgen durch einfach gehaltene Infotafeln oder tische. Auf den Einsatz neuer Medien wird bewusst verzichtet. Informationspavillon: Der zweigeschossige, gestaffelte, teilweise unterkellerte Baukörper ist zur Bernauer Straße hin orientiert. Das kleinere Obergeschoss befindet sich an der Ecke Berauer/ Gartenstraße, eine auskragende Rampe mit Aussichtsplattform ist parallel zur Bernauer Straße angeordnet. Alle tragenden Elemente und Fassaden bestehen aus rauem, unebenem Sichtbeton. In der Betonfassade befinden sich fest verglaste Fenster mit verdeckten Rahmen aus Systemprofilen. Die Innenelemente bestehen aus rohem, bzw. aus laminiertem Holz. Die Treppenrampe zur Aussichtsplattform wird als Erweiterung des Cafebereiches und der zentralen Halle verstanden. Die unteren (Sitz)Stufen sind Teil des Cafébereichs. Der Eingang ist über Stufenanlagen an der Gartenstraße erreichbar. Alle Nutzflächen für Besucher befinden sich im Erdgeschoss. Im Obergeschoss ist der Personalbereich, im Untergeschoss der Servicebereich. 44

130 1030 ausgeschieden wegen Verstoßes gegen bindende Vorgaben: Agirbas/Wienstroer, greenbox, AW+S Istanbul - Neuss, Bochum, Istanbul ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 683 2, AWF IWF BAU A A/V ,575 Leitidee: Sowohl die Vergangenheit mit ihren schrecklichen Bildern als auch die Gegenwart und Zukunft mit einer Vision des Zusammenlebens werden überlagert. Open-Air-Ausstellung: Der ehemalige Grenzstreifen wird als Rasenfläche angelegt, in den unterschiedlich große Spielfelder eingelegt werden. Es entsteht ein Ort des Spiels und der Bewegung. Ein Schaufenster der Vergangenheit legt sich auf das Panorama der Gegenwart. Die Fenster des Brückenbauwerks des Infopavillons werden zum Monitor. Durch Projektion werden Bilder der Vergangenheit erzeugt, die sich mit der dahinter liegenden realen Welt überlagern. Der Soldat steht direkt neben dem Korbwerfer und der Torwart fängt den Ball auf dem Todesstreifen. Das Surreale der Überlagerung soll den Blick auf die Schwere der Vergangenheit lenken. Nachts wird der Verlauf der Mauer und Hinterlandmauer und einzelne Postentürme durch einen (Laser-) Lichtstrahl exakt nachgezeichnet. Bodenleuchten als Mauer-Spur, ergänzt durch die Beleuchtungsmasten der ehemaligen Lichttrasse, setzen sich im gesamten Mauerverlauf, der West- und Ostberlin einst voneinander getrennt hat, fort. Informationspavillon: Der Baukörper auf dreieckigem Grundriss ist als Brückenbauwerk über die Bernauer Straße gebaut. Diese Brücke ist 130m lang und zwischen 1,5 und 30m breit. Die äußere Hülle besteht aus einer Glasfassade mit eingestellten roten Blechflächen. Richtung Gartenstraße besteht die Fassade überwiegend aus Sichtbeton, der nur durch einen vorgehängten roten Blechkörper unterbrochen ist. Auf dem vorgesehenen Baugrundstück läuft die spitze Seite des Grundriss- Dreiecks in einer Rampe zum Vorplatz aus. Von der oberen Ebene aus führt eine Freitreppe und ein Aufzug direkt in den Mauerstreifen. Alle erforderlichen Räume des Raumprogramms befinden sich auf der Brückenebene als eingestellte Raumvolumen in einem offenen Grundriss. Einzelne Funktionsflächen sind in separaten, roten Blechvolumen auf dem Baugrundstück vorgesehen. Symbolisch beschäftigt sich der Verfasser auch im Baukörper mit der Frage, ob Vergessen oder Erinnern die bessere Vergangenheitsbewältigung ist. Die Mehrkosten für die Brückenkonstruktion sollen durch eine reduzierte Außenflächengestaltung kompensiert werden. 45

131 Rundgang: MvR Architekten, Christina Kautz_Landschaftsarchitektur, Designbüro Hübner - Berlin ÜBF GRZ GFZ BGF BRI - 0,42 0, NF BGF/NF DAF HTF BAF 679 2, AWF IWF BAU A A/V ,44 Leitidee: Die Gestaltung des ehemaligen Mauerstreifens dient insbesondere dem Ziel, die weitgehend mauerlose Bernauer Str. und den damit verlorenen Raum des ehemaligen Sperrgebiets flächig, räumlich und inhaltlich als Ganzes wieder erfahrbar zu machen. Open-Air-Ausstellung: Mit Ausnahme eines Platanenhains am Nordbahnhof, der Rasenwege an der Gedenkmauer und dem Postenweg, wird der gesamte Raum zu einem einzigen, 2x im Jahr gemähten Wiesenfeld. Einzig Tunnelverläufe und Grenzturmfundamente werden topographisch als Erdbauwerke oder gefärbte Asphaltfläche angedeutet. Die Berliner Mauer als Rückgrat der Ausstellung wird mit farbigen, 3.60m hohen Stahlprofilen nachgezeichnet. Diese, im Abstand der entfernten Mauersegmente gesetzten Gedenkpfosten tragen sämtliche audio-visuellen Infos zu den dortigen Ereignissorten und erzeugen einen Jalousieeffekt zur Straße hin. Die aufgerissene Stadtkante aus Hinterlandmauer (farblich hervorgehoben und mit Stahlpfosten in 3m Abstand ergänzt), Brandwänden und Zäunen bildet die optische Rückwand eines aufgespannten Raumes zwischen Vorder- und Hinterlandmauer. Pfostenleuchten lassen hier nächtens Lichtwände entstehen. Auf 3.60m hoch gezogene Platanen formen gegenüber dem Gedenkgebäude mit ihrem Baumdach einen positiven Gedenkraum. Im Bereich der Sophiengemeinde wird zwischen geschlossener Vorderlandsmauer und ergänzter Hinterlandsmauer mit Rasenwegen und einer Mauerbeschriftung ein großes Gedenkfeld geschaffen. Der Postenweg wird durchgängig mit einem rötlich gefärbten Asphalt wieder hergestellt. An der Fassade der Neubebauung im erweiterten Bereich zeichnet ein Gedenkspalier aus Obstbäumen den Mauerverlauf nach. Informationspavillon: Das von den Verfassern als begehbare, öffentliche Skulptur mit vertikalem Rundgang bezeichnete Haus bietet dem Besucher vielfältige Aufenthaltsflächen. Das Gedenkgebäude ist rückseitig eher geschlossen und öffnet sich zur Gedenkstätte mit einer Auskragung im OG. Darunter liegt der Eingang. Die Kubatur der rot eingefärbten Stahlbetonkonstruktion folgt dem ehem. Mauerverlauf an der Bernauer Straße. Das um einen Innenhof mit drei Bäumen organisierte Raumprogramm verläuft entlang breiter Treppen auf das Panoramadach mit Aussicht zum Mauerareal. Ein Aufzug und eine innere Treppe verbinden die Ebenen. Über einen Vorplatz zur Bernauer Str. und zum Nordbahnhof ausgerichtet ist der Pavillon an die Open-Air-Ausstellung angebunden. Ein positiver Gedenkraum in Form eines Platanenwäldchens steht ihr gegenüber. 46

132 Rundgang: trecase biehler mücklausch mit Atelier Altemüller, studio hoor, hils.gestaltung - Berlin ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 588 1, AWF IWF BAU A A/V ,41 Leitidee: Die Berliner Mauer bestand aus einem vielschichtigen Grenzsystem,.... Zur feindwärtigen Seite (Westen) war... die Grenzmauer direkt greifbar, zur freundwärtigen Seite (Osten) war es bereits im Vorfeld (Tiefensicherung) durch Kontrollen und im Nahbereich durch ein ausgeklügeltes System von Hindernissen, Absperrungen und Kontrollen von Annäherungen abgeschirmt. Unser Anliegen ist, das Gesamtsystem von seinen unterschiedlichen Wahrnehmungsseiten von Ost und West als Gesamtkonzept heraus zu arbeiten.... Open-Air-Ausstellung: Hierzu dient eine Umbruch-Kante an Stelle der Grenzmauer: Von der Westseite stellt sie sich als 50 cm breite Fläche, von der Ostseite als schräge Fläche in 80 cm Tiefe dar. Das Gelände wird an dieser Kante um 60 cm abgesenkt und steigt in der Tiefe der Vorfeldsicherung wieder auf Normalniveau an. Die Spuren von Grenzsystem und Historie bilden so ein Relief. Bis zur Tiefensicherung wird mit einer inhomogenen Splittschicht der Raum des Grenzsicherungssystems verdeutlicht. Der Kolonnenweg ist Rückgrat der Anlage (Wiederherstellung mit Betonplattensegmenten). Das Hinterland wird als Zwischenland verstanden, dessen Baumdach Raum für Rückzug, Erinnerung und Innehalten bietet. Die Ausstellungsfläche gliedert sich in Ausstellungsschwerpunkte wie z.b. zum individuellen Gedenken am Friedhof. Eine Stufen- und Rampenanlage erschließt die tiefer gelegene Ausstellungsfläche am Nordbahnhof. Im Erweiterungsbereich reduziert sich die Ausstellungsfläche auf einen 3m Streifen entlang der Bernauer Str. und einen 5m breiten Streifen entlang des Kolonnenweges. Ein Platz mit Stufenanlage, Bodenrelief, Bäumen und Bänken bildet den Übergang zum Mauerpark. Informationspavillon: Der Infopavillon besteht aus zwei ineinander verschränkten Volumen, eins schwer (hinten, Beton), eins leicht (vorne, Stahl, Glas und Holz), die sich zwei Geschosse hoch in der Grundstücktopographie einbetten. Das Gebäude soll den Besucher empfangen und skulptural im Stadtraum auf die bedeutende Geschichte aufmerksam machen... Ein Betonwandmodul dient innen und außen als Informationsträger. Die Erschließung über Rampen zum OG mit den Film- und Gruppenräumen führt den Besucher einmal ums ganze Haus herum (innen und außen). Als räumliches Zusatzangebot ist dort eine Aussichtsterrasse mit Blick auf die Gedenkstätte vorgesehen. Buchladen und Foyer sind von der Bernauer Straße her zu betreten und können getrennt betrieben werden. 47

133 Rundgang: raumfeld architekten, Robert Storch Landschaftsarchitekt, Rücker & Szatmary Ausstellungen - Dresden, Berlin ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 604 1, AWF IWF BAU A A/V ,55 Leitidee: Die Brachialität mit der die Grenzanlage in das städtische Gefüge Berlins und individuelle Lebenszusammenhänge geschlagen wurde, soll auf dem Areal ebenso erfahrbar sein wie die Wiedervereinigung. Open-Air-Ausstellung: Die Ausstellung wird in sechs Segmente gegliedert: Im Bereich der Gartenstraße erfolgt im ersten Segment die Einstimmung auf einer mit Basaltkies und Ginkgo-Bäumen gestalteten Platzfläche. Im Segment Synopsis wird ein Ausschnitt der Mauer als massive Betonskulptur dargestellt. Hier wird der Toten gedacht. Das Segment Zeitraffer wird nicht gestaltet und dokumentiert mit den vorhanden Elementen sowohl Errichtung wie auch Abriss der Mauer. Die Gedenkstätte als viertes Segment bleibt unberührt. In Segment 5 wird das Freilegen von Grundrissen ehemaliger Gebäude thematisiert. Diese werden mit Schotter und Betonelementen nachgebildet. In Segment 6 wird die Transformation des Ortes vom Grenzstreifen zum Freiraum anhand eines geordneten Wildwuchses dokumentiert. Auf die Rekonstruktion der Grenzanlagen wird verzichtet. Lineare Elemente der Grenzsicherung werden stattdessen mit Hainbuchenhecken nachgezeichnet. In weiten Teilen wird das Ausstellungsgelände als Rasenfläche gestaltet und leicht abgesenkt. Relikte im Boden treten so hervor und werden erlebbar. Die Dechiffrierung dieser Relikte und der Ereignisorte erfolgt mithilfe von mehrsprachigen GPS-Audioguides, Flyern und Führungen. In den Boden eingelassene Lichtpunkte inszenieren Ereignisorte. Kurze Texte informieren ergänzend über die Geschehnisse. Der Mauerverlauf an der Bernauer Straße wird als Weg mit Platten gestaltet, deren Format den Sockeln der Mauerfragmente gleicht. Informationspavillon: Der Pavillon ist als skulpturales Betondach auf vier massiven Betonpfeilern konzipiert. Die Nutzflächen sind überwiegend im UG untergebracht, beidseits eines integrierten Senkgartens. Der Zugang erfolgt von der Bernauer Straße unter einem Dachüberstand in ca. 2,2m Höhe, mit zunächst beklemmender Wirkung. Das verglaste Foyer im EG dient der Information und Orientierung, es ist über eine Treppe, Aufzug und einen Deckenausschnitt mit dem UG verbunden. Im UG sind die einzelnen Räume ringartig um den zentralen Vorführund Gruppenraum organisiert, die Personalräume liegen im östl. Gebäudebereich. Buchladen und Cafe im nordwestl. Bauteil sind über einen verglasten Gang angebunden und separat über den Außenraum erschlossen. Ein hoher Anteil der Räume bleibt ohne Tageslicht. Die Glasfassaden im EG dienen als Träger von Bild- und Textmaterial. 48

134 Rundgang: Biernath + Möller Architekten und Landschaftsarchitekten - Hannover ÜBF GRZ GFZ BGF BRI 560 0,27 0, NF BGF/NF DAF HTF BAF 562 1, AWF IWF BAU A A/V ,48 Leitidee: Dem harten Beton wird ein leichter, sich im Wind bewegender Stoff entgegengesetzt. Open-Air-Ausstellung: Ein Vorhang aus Ballonseide in Segmentgrößen von 1,2m x 3,6m zeichnet den Mauerverlauf bis zur Strelitzer Straße nach und kann beliebig angeordnet werden. Die Aufhängung erfolgt an einem Stahlseil, das zwischen Pfosten gespannt wird. Nachts illuminiert ein Lichtband den Vorhang. Zwischen Gartenstr. und Strelitzer Straße werden Gelände und Straßenräume mit grauem wassergebundenem Splitbelag befestigt. Die Grenzanlagen werden mit abstrahierten Objekten aus rostendem Baustahl ergänzt und sichtbar gemacht. Zwei lange, in die Tiefe führende Treppen stehen symbolisch für Fluchttunnel, deren Lage mit Wasserbecken gekennzeichnet wird. Aus mit Schuttresten gefüllten Gabionenwänden entsteht die Nachbildung einer Hausfassade. Ein 30cm breiter Bach fließt in geschwungener Form entlang der Ereignisorte. In Wegeflächen wird der Bach mit Glasplatten überdeckt. Er mündet auf dem Dach des unterirdischen Memorials in einem durchsichtigen Wasserbecken. Auf beleuchteten Scheiben wird im Memorial den Mauertoten individuell gedacht. Die entfernten Mauerteile werden an den Öffnungen quer zur Bestandsmauer aufgestellt. Den südwestlichen Abschluss stellt eine 6m hohe Glasscheibe dar, deren Ätzung einen Schnitt durch den Todesstreifen visualisiert. Das Ausstellungssystem besteht aus 2,5m hohen Stahlplatten, gleich einem aufgeklappten Buch. Ergänzend öffnen Sehschlitze gerichtete Blicke. Audioguides und Projektionen auf Brandwände und auf den Vorhang ergänzen das Konzept. Jenseits der Strelitzer Straße soll die Neugestaltung ausfransen. Restflächen werden zur Brache. Informationspavillon: Das im Inneren aufgelöste Bauvolumen ist dem ehemaligen Grenzübergang Marienborn nachempfunden. Eine nach Südwesten vorgesetzte Glasscheibe als Weiterführung der südlich gelegenen Scheibe schafft eine Torsituation. Das Gebäude ist zusammengesetzt aus einem 2-geschossigen Baukörper mit einer nach Süden vorkragenden Überdachung und einem eingestellten Baukörper mit 3 Boxen. Der Zugang erfolgt von der Bernauer Str., über Eingänge zwischen den Boxen gelangen Besucher ins Foyer. In den Boxen sind Café, Buchladen und Nebenräume untergebracht, in dem nur über den Außenraum angebundenen 2-geschossigen Baukörper Vorführ-, Gruppenräumen und nichtöffentlicher Bereich. Boxen und nördlicher Baukörper sind mit Cortenstahl verkleidet, die Zwischenräume verglast. Das Dach besteht aus einem Raumtragwerk, abgedeckt mit einer Acryl-Welle. 49

135 Rundgang: studio-ritter, atelier le balto, PRESENT - Berlin ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 574 1, AWF IWF BAU A A/V ,53 Leitidee: Der Austausch von persönlichen Erfahrungen ist der Schlüssel zu erfolgreichem Gedenken. Durch diesen Austausch... wird eine Sichtweise ermöglicht, die als Gegenstück zu der... im voraus festgelegten, museumsähnlichen Ausstellung dienen kann. Wir schlagen vor, ein digitales Denkmal zu erschaffen... Open-Air-Ausstellung: Drei Prinzipien dienen als Grundlage der Ausstellung: tag, touch, talk. Über einen Zeitraum von 28 Monaten ( ) werden Erfahrungsbeiträge gesammelt, gespeichert und zentral für alle zugänglich gemacht. Die Beiträge (Tondokumente, Fotos, Gegenstände etc.) werden mit frei wählbaren Schlüsselwörtern (tags) versehen Über gleichlautende tags entstehen Verbindungen unter den teilnehmenden Menschen. Ein zentrales interface dient als Schnittstelle in Form eines touch-screen- Systems, das als große digitale Wand in den Mauerverlauf integriert wird. Besucher können dort die Beiträge mit eigenen tags versehen, so dass eine zweite Informationsebene entsteht. Weitere vernetzte touch screens sind über Berlin und andere Städte verteilt. Das interface bietet auch die Möglichkeit, hinterlegte Beiträge mit aktuellen Geschehnissen der Stadt zu vergleichen. Ein Pfad vom Nordbahnhof kommend und mit einer Brücke über Gartenstraße und Bernauer Straße zum Mauerstreifen geführt, verbindet in freier Form die einzelnen Ausstellungselemente: Pavillon, interface und Ort der Erzählung. Vor dem Interface wird das Gelände abgesenkt, um Sitzmöglichkeiten anzubieten. An der Ecke Bernauer Straße/ Strelitzer Straße wird das Gebäude für den Ort des Erzählens platziert, wo die Besucher innerhalb der 28 Monate ihre Beiträge für das interface abgeben können. Unterhalb dieses Gebäudes liegt der Terrassenhügel, der parkähnlich gestaltet werden soll. Der Pfad enthält ein integriertes Lichtsystem, das die im Pfad eingelassenen Beschriftungen bodennah beleuchtet. Informationspavillon: Der zweigeschossige Baukörper ist parallel zur Ackerstraße ausgerichtet. Der einzige Eingang befindet sich an der schmaleren Südseite des Baukörpers in der Bernauer Straße. Im Erdgeschoss gelangt der Besucher durch den Windfang und Foyerbereich zu Buchladen und Garderobe. Im OG befinden sich Filmvorführraum, Gruppenräume und davor (Fenster nach Osten) der Cafébereich auf den beiden Niveaus der Erschließungszone. Personal- und Serviceräume sind im EG, bzw. Besucher-WC und Büro im OG. Es ist kein Ausgang zur Brückenebene vorgesehen. Die Konstruktion besteht aus Stahlbeton mit Außendämmung, die Außenwände sind zum Teil großflächig verglast. 50

136 Rundgang: Arbeitsgemeinschaft Kraus Stich, Paul Melia Landschaftsarchitektur, Heribert Wasshuber - München, Igolstadt, Scheyern ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 543 1, AWF IWF BAU A A/V ,3 Leitidee: Alle bestehenden Objekte, der Postenweg und sonstige Relikte bleiben unverändert! wie sie sind, wo sie sind! Open-Air-Ausstellung: Ein Steg führt vom Pavillon über die Bernauer Straße in den Mauerstreifen. Ein innerer Rundweg ist wassergebunden, ein äußerer verläuft auf dem öffentlichen Gehweg. Der Mauerverlauf wird durch querstehende Stelen im Abstand von 10m gekennzeichnet. Die Fläche zwischen den Stelen ist gepflastert, daran schließt sich ein Schotterrasen mit weicher Abgrenzung zum Mauerstreifen an. Die Betonstelen (Fertigteile) stehen im 90 -Winkel zum Mauerverlauf, die Originalgröße der Mauer ist als Negativform ausgespart (Mauerprofil) und verdeckt beleuchtet. Auf den Stelen (1,7m x 4,05m) werden Informationstafeln aus Aluminium aufgebracht, im erweiterten Bereich wird auf die Info-Tafeln verzichtet (0,75m x 4,05m). An die Mauertoten wird mit 130 aufgereihten Toten-Brettern aus Stahl erinnert (je 0,3m x 3,0m), die biographische Informationen enthalten. Fluchttunnel werden durch an Stelzen aufgehängten Stahlröhren markiert (Höhe = Tiefe), die Stelzen geben einen Blick auf den Tunnel frei (Tunnelblick). Ein abgesenktes Stadtmodell (1:100) an der Ecke Bernauer Straße/ Brunnenstraße stellt das Leben vor dem Mauerbau dar. Es ist mit einer Panzerglasabdeckung versehen und beleuchtet. Grenztürme werden nur durch die Freilegung der Fundament-Relikte gekennzeichnet. Mit einem Audio-Guide können Referenzpunkte in der Open-Air- Ausstellung angesteuert werden, die Bezüge zu den Original-Schauplätzen der historischen Ereignisse herstellen. Informationspavillon: Der zwei- bis dreigeschossige, teilunterkellerte Baukörper ist parallel zur Bernauer Straße ausgerichtet. Ein schlichter Steg führt vom Obergeschoss über die Bernauer Straße in den Mauerstreifen. Das ansteigende Gelände wird zum Einfügen eines Zwischengeschosses für die Personalbereiche über dem tiefer liegenden Bereich des Buchladens an der Gartenstraße benutzt (Splitlevel). Eingang, Foyer und Café sind 1,5- geschossig. Darüber befinden sich die Gruppen- und Vorführräume, alle nach Süden zum Mauerstreifen hin ausgerichtet mit vorgelagerter Terrasse. Es gibt zusätzliche Eingänge zum Buchladen und zum rückwärtigen Fahrradständer. Die Baukonstruktion besteht aus Stahlbeton, die Fassade aus einer Stahl-Holz-Glas-Fassade mit außen liegendem Sonnenschutz und Lärchenholzschalung. Der Steg hat ein Glasgeländer mit Beleuchtung im Handlauf. 51

137 Rundgang: ULAPIU Olaf Köhler, ULAPIU Roberto Gigliotti - Bolzano ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 955 1, AWF IWF BAU A A/V ,31 Leitidee: Entsprechend den unterschiedlichen Sachzeugnissen,..., den verborgenen und verdeckten und den wieder erscheinenden Ereignissen,..., ist die Grundlage des landschaftlichen Konzeptes eine vertikale Zonierung in unterschiedliche Höhen, die mit unterschiedlichen Bedeutungen... belegt sind. Open-Air-Ausstellung Die Ausstellungsebenen sind eine Ebene auf dem Boden (materielle Spuren, Erinnerung an die Toten), eine Ebene der Informationen auf horizontaler Pultebene (Text-, Bildtafeln), eine Ebene des Schauens und Betrachtens (Plateaus unterschiedlicher Höhe), Bereiche der allgemeinen Erholung, die durch Bäume und Mobiliar markiert sind und dem Nutzen des Potentials der Brandwände. Der Grund, auf dem sich die Sachzeugnisse / Spuren abzeichnen ist eine wassergebundene Decke (Kies). Mauerverlauf, Postenweg und der Kiesstreifen hinter der Hinterlandmauer werden mit linearen, bodenbündigen Edelstahlelementen ergänzt. Das Bild der Grenze prägten einst Hochpunkte, die zum Überblicken, Überwachen, Beobachten einerseits, andererseits zum Hinüberblicken, Anschauen und Betrachten dienten. Eine Reihe von Plateaus markieren und ziehen u.a. über Sichtverbindungen, beginnend mit der Dachfläche des Info-Pavillons, den Imaginationsraum auf, in dem die Geschichte der Mauer... reflektiert wird. Eine weiche mit Steinen (für jedes Maueropfer einer) gefasste Bodensenke wird mit den in ihr aufgestellten weißen Kreuzen zu einem besonderen Ort des Gedenkens an die Toten. Die Ausstellung gestaltet zwei Erfahrungsebenen: Die Ebene des Überschauens... mit Abstand das ganze Bild...versuchen zu begreifen und die Ebene des... Stöberns im Sedimentgestein der Spuren. Informationspavillon: Das Bauvolumen stellt einen stadträumlichen Bezug zum Park-Plateau am Nordbahnhof her. Das über vier Geschosse organisierte Gebäude hat eine Fassade aus Betonfertigteilen und Glas. Das Haus nimmt wettbewerbsthematisch eine Erfahrungsebene des Überschauens aus dem Areal auf und soll somit gezielt Sichtbezüge herstellen. Das dritte OG ist der Idee folgend eine frei zugängliche, offene Dachterrasse. Die äußere Treppe dahin ist neben dem Eingangsbereich an der Bernauer Str. positioniert. Die Konstruktion ist nach Nordosten erweiterbar. Etagenweise wird nach innerer Funktion (Infotresen, Garderobe, Toiletten, Besucherbereich, Serviceräume, etc.) geschichtet. Das Haus verzahnt sich mit der Topographie am Ort. Der räumliche Schnitt setzt die gebrochene Fassade im Innern weiter fort. 52

138 Rundgang: Laser Projdakov - Berlin ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 619 1, AWF IWF BAU A A/V ,4 Leitidee: Die Leitidee: die Gedenkstätte in der Bernauer Str. ist KEIN Erholungspark. Es ist eine Gedenkstätte zur Erinnerung an Tod und Leiden. Open-Air-Ausstellung: Die Gedenkstätte wird in sechs Bereichen unterschiedlich gestaltet. Die Hinterlandsicherungsmauer (HsM) und die Vorderlandmauer werden mit Sehhilfelementen nachgebaut, die zum Informationsträger werden. Zwischen HsM, Hinterlandmauer, Sophienfriedhofsmauer und der Turnhalle in der Bergstraße entsteht mit einer Torsituation zur Gartenstraße der einzige abschließbare Bereich der Gedenkstätte als Ausstellung Alltag des Grauens. Zwischen Garten-/Bergstraße sollen Hinterland- und Vordermauer komplett wieder errichtet werden. Ein Bereich zum Gedenken an die Toten entsteht. Die Sperranlagen auf der Verkehrsfläche der Gartenstraße sollen womöglich präzis wieder aufgebaut werden, in der Bergstraße sind 7 von dem Standort Friedrichstraße erworbene Panzersperren vorgesehen. Zwischen Berg-/Ackerstraße bleibt der Kontrollstreifen als geharkte Sandfläche ein unbetretbarer Todesstreifen. Zwischen Acker-/Strelitzer Str. werden die Umrisse abgerissener Häuser mit Platten und Thuja-Gebüschen nachgezeichnet, u.a. auch der Kirchengrundriss an der Versöhnungskapelle mitten im Roggenfeld. Der ehemalige Wachturm in der Strelitzer Str. soll 20m in westliche Richtung versetzt werden und ggf. als Glockenturm dienen. Zwischen Strelitzer Str. / Brunnenstraße sollen Varianten von Grenzanlagen nachgebaut werden, u.a. Attrappen mit zugemauerten Fenstern / Türen. Im Erweiterungsbereich wird die Erläuterung von Vertiefungsstationen durch die HsM Sehhilfeelemente fortgesetzt. Mit Ausnahme der Gartenstr. / Ackerstraße sind alle Bereiche frei zugänglich. Informationspavillon: Die Verfasser versuchen mit Hilfe eines nahezu selbstzerfallenen Kokons aus schäbigen, gebrauchten Wandplatten aus dem Rückbau des Plattenbaus in Ost Berlin und primitiven, verrosteten Metallkonstruktionen ein Bild zu schaffen, das an hinter Gittern von gesellschaftlichen Zwängen zu sein erinnern soll. Gleichzeitig soll der eingeschossige Pavillon ganz freundlich und von Licht durchflutet sein. Das teilweise unterkellerte Gebäude kann im 1.OG erweitert werden. Eine an der Kreuzungsecke geplante Außentreppe führt von der Bernauer Straße auf eine öffentliche Terrasse. Der an der Ecke befindliche Eingang ins Gebäude rückt dadurch in die zweite Reihe. Ein klassischer Mittelgang (gereihte Räume rechts/links eines Flures) erschließt und gliedert das Gebäude mit vorgestellter Materialkomposition. 53

139 Rundgang: FXM Architekten, Landschaftsarchitekt Lulay, CUT GmbH - Heidelberg, Edingen-Neckarhausen ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF , AWF IWF BAU A A/V ,56 Leitidee: Intensive Information und Visualisierung der historischen Ereignisse und eine Nutzung als Erholungs- und Grünfläche sollen sich harmonisch ergänzen. Open-Air-Ausstellung: Das Gelände der ehemaligen Grenzanlagen wird weitestgehend freigehalten, um auch zukünftig ein freies Blickfeld zu gewährleisten. Offene, freie Rasenflächen tragen nicht zuletzt zur Verknüpfung der innerstädtischen Grünzüge bei. Lücken im Mauerverlauf werden nicht geschlossen. Entlang der Bernauer Straße werden 46 Stelen aus Cortenstahl mit einer Höhe von 3,6m und einer Breite von 2,5m entlang des Mauerverlaufs aufgestellt und verdeutlichen mit ihrer um 90 gedrehten Ausrichtung die neue Offenheit der ehemaligen Grenze. Jahreszahlen auf den nachts beleuchteten Stelen stehen für die Jahre der Teilung. Jenseits der Strelitzer Straße fällt deren Höhe schrittweise bis auf Bodenniveau ab. Der Postenweg wird entlang des ursprünglichen Verlaufs neu angelegt. Sechs kleinere Wege kreuzen ihn und führen in die umliegenden Grünflächen. Ihre Ausrichtung kann z.b. Tunnelverläufe nachzeichnen. Entlang der Hinterlandmauer schaffen Gehölzpflanzungen eine städtische Baumkante als Übergang zum Friedhof. Das Denkmal und die Überreste der Grenzanlagen werden in die Konzeption integriert, die Freiflächen der Kapelle der Versöhnung werden verkleinert und deutlich von der Bernauer Straße abgegrenzt. Längliche, halbhohe Informationsdisplays werden entlang des Postenwegs aufgestellt. Sie stellen die Ereignisse an der Berliner Mauer und an der Bernauer Straße als Zeitstrahl mit Texten und Abbildungen dar. Informationspavillon: Das raumgreifende Bauvolumen liegt überwiegend im UG, nach außen zeigen sich transparente Foyerbereiche, Treppen und Rampenanlagen in symbolhafter Bauweise als Inszenierung des Gebäudezugangs. Eine 7m hohe Wand schließt die Bebauung zur Bergstraße ab, eine Öffnung im hinteren Bereich bildet den Haupteingang. Vom Foyer führt ein abknickender Rampentunnel ins Untergeschoss. Die öffentlich zugänglichen Räume sind um einen zentralen Ausstellungsbereich gruppiert, das Cafe über eine Glaswand belichtet, mit Außenfläche im abgesenkten Hof. Der nichtöffentliche Bereich liegt im nordwestlichen Gebäudeteil. Der Wechsel von dunklen und hellen Räumen ist entwurfstragend, als Spannung zwischen dem Erwandern im düsteren Umfeld und dem Licht zur Verdeutlichung von Hoffen und Ankommen. Ein transparentes Bauteil an der Gartenstraße mit Kaskadentreppe als Besucherausgang dient als Projektionsfläche. 54

140 Rundgang: BUSarchitektur, BOA Büro für offensive aleatorik - Wien ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 912 1, AWF IWF BAU A A/V ,33 Leitidee: Gedenken als Erlebnis in unterschiedlichen Momenten der deutsch-deutschen Teilung. Open-Air-Ausstellung: Die Verfasser wollen in drei Bereichen des Außenraums mit Zeit Lupen verschiedene Gefühle und Inhalte vermitteln. Die Zeit Lupe horizontal soll die Leere und Trennung im Stadtraum fühlbar machen. Der Postenweg wird erhalten oder mit Betonplatten ergänzt. Er wird von Cortenstahlbändern gekreuzt, die Übertretungslinien dokumentieren. Diese Linien sind auch Grenzen für Verbindungsfelder aus Tenne, Kies und Schotter in verschiedenen Grautönen. Liegende Ausstellungstafeln aus Cortenstahl begleiten den Postenweg über weite Strecken. Auf diesen Tafeln werden Titelseiten alter Tageszeitungen gezeigt. Lichtkästen an Kreuzungspunkten mit Übertretungslinien beinhalten persönliche Gegenstände der Flüchtenden. Die Zeit Lupe vertikal soll das Unerklärliche vermitteln. Auf dem Grundstück des Pavillons werden hierzu in einem lichten Hain aus vorhandenen und ergänzten Gehölzen zahlreiche Fahnen auf Echolinien um das Gebäude gruppiert. Sie zeigen anhand von historischen Bildern allgemeine Themen wie Alltag vor dem Mauerbau, Grenzanlagen oder Mauerfall. Die Zeit Lupe digital befindet sich als drittes Element im Pavillon. Hier wird die Euphorie und Freude des 09. Novembers aus Sicht von Ost und West anhand von auf Medienwände projizierten historischen Aufnahmen erlebbar. Eine unterschiedlich breite Grüne Mauer vervollständigt die Raumkante sowohl zur Bernauer Straße, wie zur Hinterlandmauer. Vorhandene Vegetationsstrukturen werden hierfür als Baumhecke mit Staudenflur entwickelt. Der Friedhofseingang südwestlich des Denkmals wird durch eine Geländemodellierung inszeniert. Informationspavillon: Das Gebäude zeigt einen skulpturalen Entwurfsansatz; bei Durchschreiten einer spiralförmig angelegten Abfolge von Räumen wird den Besuchern die Geschichte der Mauer vermittelt. Der 2-geschossige, ca. 12m hohe Rundbau steht im Zentrum des Baugrundstücks. Der Zugang liegt an der Gartenstraße und ist über einen Weg mit dem Vorplatz im Süden verbunden. Die innere Gebäudestruktur ist konzentrisch angelegt; z.t. schräg gestellte Medienwände dienen als Träger von Bild- und Textmaterial oder als Projektionsfläche für historische Fassadenabbildungen. Die Vorführ-, und Gruppenräume reihen sich entlang der Medienwände. Personalbereiche und Nebenräume liegen im OG und UG. Der Buchladen liegt im UG, ohne separaten Zugang. Die Fassaden sind mit Polycarbonat Hohlkammerpaneelen verkleidet. 55

141 Rundgang: Woelk Wilkens Architekten BDA DWB, lad+l landschaftsarchitektur, hollenbeck.plato - Hannover, Köln ÜBF GRZ GFZ BGF BRI 433 0,17 0, NF BGF/NF DAF HTF BAF 625 1, AWF IWF BAU A A/V ,39 Leitidee:...die abgebrochene Mauer wird nur noch als Bruchmaterial sinnlich erlebbar gemacht und zieht sich über den gesamten Todesstreifen. Open-Air-Ausstellung: Im Kontrast zum einheitlichen Betonbelag (unterschiedliche Körnungen) stehen Vegetationsbänder, die an ausgewählte Ereignisse erinnern. Ehemalige Grenzhäuser werden durch ein Relief aus Wandschnitten (Beton) markiert, leicht absenkt verdeutlichen Rasenflächen das Hausinnere. Der Ort zur Erinnerung an die Mauertoten setz sich als glatte Betonplatte ab (22m x 42m), in die 140 unterschiedliche Bäume mit unterschiedlichen Blühzeiten eingelassen sind. Die Biographien werden in den Beton geätzt (davon 7 dem namenlosen Gedenken). Orte des individuellen Gedenkens werden durch den Abguss (Aluminium) eines Baumes markiert. Die Mauersegmente werden am ursprünglichen Standort wiederaufgestellt, jedoch quer zur Grenzmauer. Tunnelverläufe werden auf die Oberfläche projiziert, die Tiefe wird durch einen Einblick in eine Betonschlucht verdeutlicht. Wachtürme werden als Intarsie am ehemaligen Standort dargestellt, der Schattenwurf in schwarzem Beton nachgezeichnet. Auf Photobeton werden Bilder zum Abriss der Mauer gezeigt. Die Intarsien (Mauerverlauf, Erinnerungsorte) werden durch Passepartouts gerahmt, die aus Bändern unterschiedlicher Metalle bestehen. Die vorhandenen Peitschenleuchten dienen der Grundbeleuchtung (Mondlicht), ergänzt durch Lichtbänder entlang des Postenweges und Akzentuierung einzelner prägender Elemente. Das Informationssystem besteht aus beleuchteten Stelen, Hörmarken und einer Beschriftung aus dreidimensionalen Einzelbuchstaben. Informationspavillon: Der dreigeschossige Baukörper ist parallel zur Gartenstraße ausgerichtet. Der Eingang befindet sich zurückgesetzt im Süden an einer großen, angehobenen, überdachten Holzterrasse mit Sitzstufenanlage zur Bernauer Straße. Im Erdgeschoss befindet sich der Buchladen, die Treppenanlage und Nebenräume. Die Eingangsebene mit Foyer, Café und einem Gruppenraum befindet sich im 1.OG. Der große Gruppenraum und Filmvorführraum sind im 2.OG, die Personal- und Nebenräume sind im nördlichen, schmaleren Gebäudeteil angeordnet. Die Außenwände im EG bestehen aus Stahlbeton. Darüber befindet sich eine 11 bis 13m auskragende Stahlfachwerkkonstruktion auf gegründeten Stahlpylonen, zwischen denen das Stahltragwerk der Geschossdecken gespannt ist. Die Fassade besteht aus einer Pfosten-Riegel-Konstruktion aus Aluminium mit Leichtmetall-Kassetten. Die auskragende Fassade zum Mauer-streifen ist als Informationsträger ausgebildet. 56

142 Rundgang: Mönnig-Bau Tanja Mönnig - Katlenburg-Lindau kein Modell eingereicht ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 702 1, AWF IWF BAU A A/V ,41 Leitidee: Der Außenraum ist geprägt durch das Zusammentreffen vieler verschiedener Schichten einer komplexen historischen Entwicklung. Dies wird bewältigt durch die Anordnung dezenter Informationselemente und zusätzlicher Vegetation als Abschirmung. Open-Air-Ausstellung: Entlang der Bernauer Straße, partiell auch entlang der Hinterlandmauer dient eine neue Baumreihe als Filter zum Gedenkbereich. Der ehemalige Grenzstreifen ist als offene Rasenfläche angelegt, in die entlang des Postenweges an besonderen Orten einzelne Informationsbereiche eingeschnitten sind. Diese werden durch 10m hohe Info-Stelen markiert und liegen als längliches Rechteck um 4m abgesenkt in der Rasenfläche, eingefasst durch eine ebenfalls 4m hohe Betonmauer. Auf den Innenflächen der Einfassungsmauer werden Fotos, Texte und andere ereignisbezogene Informationen aufgebracht. Die Informationssäulen werden je nach Situation als Licht-Säulen, Audio- Säulen oder auch als Gedenktafeln gestaltet. Der Postenweg wird in seiner jetzigen Form konserviert und ergänzt um einen Besucherpfad im wesentlichen entlang der Bernauer Straße, der sich durch sein Material (Holz) deutlich absetzt. Informationspavillon: Der eingeschossige, teilunterkellerte Baukörper ist parallel zur Gartenstraße ausgerichtet. Der Eingang befindet sich im Süden zurückgesetzt an der Bernauer Straße. Das Volumen ist in zwei rechteckige Bauteile auf versetzten Niveaus aufgeteilt. Das untere Niveau mit Eingang, Foyer, Buchladen und Café an der Gartenstraße ist offen und verglast gestaltet. Das obere mit den Gruppenund Vorführräumen ist geschlossen und hat eine Lochfassade nach Osten. Im Untergeschoss befinden sich die Service- und Personalbereiche. Das geschlossene, angehobene Volumen ist etwas zur Bernauer Straße hin versetzt. Dadurch bildet sich ein vorgelagerter Empfangsbereich mit Informationsangeboten an der Straßenkreuzung und eine zurückgesetzte Caféterrasse an der Nordost-Ecke, in die der vorhandene Baumbestand integriert wird. 57

143 Rundgang: Prof. Jürg Steiner Architekt BDA, Achim Röthig Landschaftsarchitekt BDLA, steiner szenische architektur - Wuppertal, Haan, Berlin ÜBF GRZ GFZ BGF BRI 685 0,33 0, NF BGF/NF DAF HTF BAF 434 1, AWF IWF BAU A A/V ,35 Leitidee: Da das Wettbewerbsgebiet sowohl im Norden, als auch im Süden von Parkanlagen gefasst wird, dient das Gelände des Gedenkortes nicht primär der Naherholung, es übernimmt vielmehr der Vermittlung des Lernens und Erinnerns. Open-Air-Ausstellung: Ein anthrazitfarbener Splitt macht die immensen Flächen des Todesstreifens sichtbar. Um den Blick frei zu halten, liegen thematische Einheiten (5 cm hohe Leuchtkästen) flach auf dem Boden. Als einziges dreidimensionales Element visualisieren im Abstand von 2m gesetzte Vermessungsstäbe den einstigen Grenzverlauf. Der Lichtschein der Tafeln leitet den sich auf der Splittfläche frei bewegenden und individuell die Reste der Geschichte der Mauer erkundenden Besucher. Die Typografie der Ausstellungstafeln suggeriert ein Lesen wie bei einer Zeitung. Sie bestehen aus Hartglas in Sicherheitsglasausrüstung und sind mit wartungsfreien LED-Dioden hinterleuchtet. Die Ausstellung setzt sich mit Hilfe der Bodenplatten aus folgenden Bestandteilen zusammen: Thementafeln in Magazinform, Hinweise auf Relikte im Gelände, meist in U-Form, Gedenktafeln in quadratischer Form und Exponatträger, bei denen die Ausstellungselemente als beschriftete Plinthen,..., zur Anwendung kommen. Neben den selbst leuchtenden Ausstellungselementen und Vermessungsstäben werden die vorhandenen Bogenlampen als Bestandteil des Beleuchtungskonzeptes erhalten. Die Funktionstüchtigen werden aktiviert, die Erloschenen bleiben dunkel. Informationspavillon: Das Gebäude präsentiert sich archaisch in Form einer 30m breiten Freitreppe. Sie steigt von der Bernauer parallel zur Garten- und Bergstraße an. Eingeschnitten in die Treppe liegt der Besucherzugang mit einer davor befindlichen Wegegestaltung. Der Pavillon ist leicht konstruiert und in Holzständerbauweise gebaut, mit ruhiger Faserzementfassade und regelmäßigen Öffnungen. Um ein rundes Foyer im EG sind die Besucherräume angeordnet. In den Aufenthaltsbereich fällt seitliches Licht durch schmale Fensterschlitze in den Setzstufen der Freitreppe. Die Erschließung sieht bereits eine rückseitige Erweiterung in Form eines aufgeständerten Baukörpers vor. Im Inneren liegen die Film- und Gruppenräume zum rückwärtigen Grundstücksbereich orientiert. Die Freitreppe soll auch dazu beitragen, das Raumangebot außerhalb des Gebäudes zu erweitern. 58

144 1044 ausgeschieden wegen Verstoßes gegen bindende Vorgaben: (keine Verfassererklärung) kein Modell eingereicht ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF AWF IWF BAU A A/V Leitidee: Die Arbeit präsentiert sich ausschließlich auf drei Papierplänen ohne Modell. Eine schriftlich verfasste Leitidee und weitere textliche Erläuterungen liegen nicht vor. Open-Air-Ausstellung: Bodenbündige Bänder zeichnen Vorderund Hinterlandmauer nach. Der Besucher betritt die Gedenkstätte am Nordbahnhof durch einen zweigeteilten Informationspavillon auf dem ehemaligen Postenweg. Punktuell thematisieren raumartige Vertiefungen in der Oberfläche einzelne Themen in der Ausstellung. Zum Teil schneiden sie sich in die bodenbündigen Bänder. Orthogonal zu den Mauerbändern ragen weitere bodenbündige Bänder in den ehemaligen Grenzstreifen hinein. Der Postenweg bleibt erhalten und wird von Überplanungen frei gehalten. Informationspavillon: Die Arbeit verlässt das Wettbewerbsgrundstück und platziert sich am Ende des Postenweges zur Gartenstraße. Vom Postenweg her betritt man auch das zweigeteilte Volumen. Der Eingangsbereich, in der Gebäudefuge am Weg gelegen, ist eine vom übrigen Haus farblich unterschiedene Auffaltung im Dach und der Fassade. Die Gruppenräume im Informationsteil liegen an einer Art Patiohof im UG und werden von dort natürlich belichtet. Umlaufende Mauern schotten den ruhigen Hof vor Blicken von oben ab. Im UG soll sich eine mögliche Erweiterungsfläche anschließen, die den Hof dann von zwei Seiten nutzt. Eine Treppe und ein Aufzug erschließen den Besucherbereich. Im zweiten Teil des Gebäudes, auf der anderen Wegseite, befinden sich, vom übrigen Gebäude separiert, ein Café und auf Erdgeschossniveau der Bookshop. 59

145 Rundgang: Atelier Loegler SP.Z.O.O., Gänßle + Hehr Landschaftsarchitekten, ASP Kraków - Krakau, Esslingen a. N. ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF 577 2, AWF IWF BAU A A/V ,58 Leitidee: Die geschaffene Atmosphäre soll unvergessene Erlebnisse wecken und helfen, diese in Erinnerung zu behalten. Open-Air-Ausstellung: Die als Ausstellungsgelände dargestellten Flächen zwischen Garten- und Strelitzer Straße werden um drei bis sechs Meter abgesenkt und seitlich mit Mauern aus feinem Ortbeton eingefasst. Es entsteht die Insel der Leere als Antithese zur Mauer. Von der Absenkung ausgenommen sind das Denkmal, das Umfeld der Versöhnungskapelle sowie die das Gelände kreuzenden Straßenbereiche. Nach Nordosten steigt das Niveau wieder auf das Ursprungsniveau an. Die Haupterschließung des Geländes erfolgt über eine Treppen- und Rampenanlage im Bereich zwischen Berg- und Gartenstraße sowie über einen Tunnel vom Informationspavillon aus. Bestehende Mauerfragmente werden erhalten und z.t. rekonstruiert. Der Ort des Opfergedenkens wird westlich des Denkmals angeordnet. In einem länglichen, seitlich durch hohe Wände gefassten Raum, führt eine Treppenanlage mit seitlichen Wasserkaskaden zu einem Wasserbecken. Große Teile der Flächen werden als wassergebundene Decke ausgeführt. Treppen und Rampen sind aus Naturstein. Längliche, beleuchtete Glastafeln mit Texten und Bildern befinden sich an den seitlichen Mauern und setzen sich z.t. als Bänder in die Fläche fort. Inhaltlich wird die Ausstellung in fünf Themenfelder gegliedert: Ost-West, Mauer, Zerstörte Kontinuität, Flucht sowie Wiedervereinigung. Im Bereich Zerstörte Kontinuität werden Grundmauern abgerissener Häuser freigelegt. Im Themenfeld Flucht werden Tunnelskulpturen gezeigt. Eine Unterquerung der Strelitzer Straße erzeugt Tunnelfeeling. Friedenslinden werden im Themenfeld Wiedervereinigung gepflanzt. Es bildet den östlichen Abschluss der Ausstellung. Informationspavillon: Der Pavillon orientiert sich mit seiner unterirdischen Lage und Ausrichtung an der Gedenkstätte und ergänzt diese mit den notwendigen Funktionen als dienender Baukörper. Fächerartig aneinander gereihte lineare Bauteile münden in einem Tunnel, als ebenengleiche Anbindung an den skulpturalen Raum der Gedenkstätte. Die überirdische, sichtbare Baumasse besteht aus einem gläsernen Riegel als Eingangsbauteil und einem Oberlichtband. Ein kreisrunder Eingangsplatz markiert den Gebäudezugang. Im Eingangsbauteil ist das Café untergebracht, Treppen und Aufzugsanlage führen ins zentrale Foyer mit angeschlossenem Buchladen unter dem Oberlichtband im UG. Gruppenräume, Vorführraum und Personalräume im nördlichen Gebäudebereich sind daran angeschlossen. 60

146 Rundgang: PPA architects ZT - Wien ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF AWF IWF BAU A A/V Leitidee: Sinnliche Erfahrung des mit starken Emotionen besetzten Ortes kann nur in einem gestalterisch zurückhaltenden weiten Feld stattfinden. Open-Air-Ausstellung: Der Postenweg wird als Erschließungsachse erhalten. Ein geschwungener Begleitweg thematisiert Annäherung und Entfernung. Die Ausstellungsflächen sind geprägt von ruderalen, nahezu gehölzfreien Vegetationsstrukturen. Der Mauerverlauf entlang der Bernauer Straße wird mit unterschiedlich behandelten Betonscheiben nachgezeichnet. Deren Größe und Anordnung schafft Öffnungen, die den Atem der Freiheit zulassen. Durch Einschreibungen und mithilfe von Videoscreens werden auf den Betonelementen die Ereignisse am Ort ihres Geschehens dargestellt. Der Pavillon wird über einen Tunnel mit dem Ausstellungsgelände verbunden. Ein runder Platz mit einem Durchmesser von 60m bildet den Auftakt der Ausstellung. Rechteckige Betonfelder sind mit Momenten aus der Geschichte des Ortes bedruckt. Andere thematisieren Ausbaustufen der Mauer, die damit haptisch erlebbar werden. Vier Wasserbecken spiegeln den Himmel. Mit einem Feld aus im Raster angeordneten Edelstahlnadeln wird den Opfern individuell gedacht. Fünf über das Gelände verteilte Gedankensplitter aus Cortenstahl und Beton sind mit Vitrinen zur Informationsvermittlung ausgestattet und werden zu Ereignisträgern verschiedener Themen. Der über eine Betonrampe erschlossene Schattenturm thematisiert den Wachturm. Betonröhren mit Videoinstallationen erläutern das Thema Tunnelflucht. Im mit einem Gitternetz verkleideten Schattenhaus werden mit Hilfe von Installationen Gefühle der Trennung spürbar. Zwischen Strelitzer Str. und Brunnenstraße wird ein ca. 35m breiter, begehbarer Grenzstreifen rekonstruiert. Informationspavillon: Der 4-geschossige Pavillon wird wie der Schattenturm mit einem Stahlgewebe umhüllt, ein Haus wird zum Gehäuse, feines Lochblech wird zur derben verwitterten Stahlhülle. Die kubische Baufigur wird durch eine Aufweitung im UG und EG, und durch die nach Norden vorgelagerte Vertikalerschließung aufgebrochen. Das Gebäude ist mit seiner Eingangsfront und einer Terrassenanlage zur Bernauer Straße orientiert. Der Gebäudezugang liegt unter der Terrasse, durch eine Aussparung im Stahlblechmantel markiert. Ein zweiter Zugang ist über eine Tunnelanbindung vom südlichen Gelände ins UG vorgesehen. Im EG sind Buchladen, Information und Personbereich untergebracht, im 1.OG das Cafe und im 2.OG die Gruppenräume und der Vorführraum. Ein Blickrohrgarten im 3. OG dient zur Verortung der Trauer und Erspüren der Freude der Wiedervereinigung. 61

147 1047 ausgeschieden wegen Verstoßes gegen bindende Vorgaben: Wolfgang Göschel - Berlin kein Modell eingereicht ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF BGF/NF DAF HTF BAF AWF IWF BAU A A/V Leitidee: Die Anlage der vorhandenen Gedenkstätte wird erweitert zur Internationalen Mauergedenkstätte, die unterschiedliche Grenzsysteme weltweit gegenüberstellt. Die Arbeit beschränkt sich auf die Darstellung einer Internationalen Gedenkstätte als Modell. Open-Air-Ausstellung: Eingefasst durch Cortenstahlwände vergleichbar mit der vorhandenen Gedenkstätte an der Bernauer Straße werden in der Mittelachse 7 originalgetreue Trennelemente von Grenzsicherungssystemen aufgereiht: Israel Palästina, USA Mexiko, West- Berlin Ost-Berlin, Süd-Korea Nord- Korea, Europa Afrika, KZ Freiheit. Das mittlere, weiß-neutrale Beton- Element dient als Denk- und Infowand für visuelle und akustische Informationen über unterschiedliche Grenzsituationen. Die internationale Mauergedenkstätte ist komplett begehbar und soll vor allem junge Menschen dazu anregen, sich ein eigenes Urteil zu bilden und nicht alles so hinzunehmen, wie es ist. Das bestehende Informationszentrum an der Bernauer Straße, das sich mit der deutschen Teilung auseinandersetzt, soll erweitert werden um ein internationales Forum, in dem ForscherInnen und Zeitzeugen die Situation in ihrem Land zur Diskussion stellen. Eine enge Kooperation mit dem Mauermuseum am Checkpoint Charlie und mit der Ausstellung Topographie des Terrors wird zusätzlich vorgeschlagen Informationspavillon: Es gibt keinen Vorschlag für die Errichtung eines Pavillons. Alternativ schlagen die Verfasser vor, die vorhandene Gedenkstätte zur internationalen Mauergedenkstätte zu erweitern. Dazu werden die beiden Stahlwände erhalten aber die erhaltenen Mauerreste der Gedenkstätte komplett abgerissen. An ihrer Stelle werden Mauerfragmente von der ganzen Welt auf der Mittelachse aufgereiht und durch großflächige Beschriftungsschilder mit ihrem Herkunftsland rechts und links der Mauerfragmente bezeichnet. Mitten zwischen den beiden Stahlwänden befindet sich eine Infowand für visuelle und akustische Informationen. 62

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