Umbrüggler Alm, Innsbruck. Architekten: Elmar Ludescher + Philip Lutz Bauherr: Stadt Innsbruck

Transkript

1 Architekten: Elmar Ludescher + Philip Lutz Bauherr: Stadt Innsbruck

2 GR EG 500 Schnitt 500

3 SITUATION Inmitten hoch aufragender Fichten und steiler Hänge empfängt eine Waldlichtung den Wanderer und Skifahrer: Dieser Platz lädt zum Verweilen ein, denn er bietet Sonne und Aussicht. Um diese beiden Qualitäten in bester Weise zu verstärken, steht das Gebäude am oberen Rand der bestehenden Wiese, direkt unterhalb des Forstweges. Der Gastgarten öffnet sich einladend, der Baukörper deckt den Rücken der Gäste, ein verschindeltes Dach verspricht Schutz vor Wetter und Sonne, der Kamin ist von weitem das sichtbare Zeichen einer Gaststube. ARCHITEKTUR Die Alm wird mit sanften Veränderungen in die Landschaft integriert: Die Hänge unterhalb und oberhalb werden etwas steiler, der Forstweg nur um wenige Meter versetzt. Die Terrasse erfordert keinen eigenen Baukörper, sondern nur die Verschiebung einer Höhenschichtenlinie. Sie wird ganz selbstverständlich aus der Landschaft entwickelt. Dort, wo der Baukörper keine Belichtung oder Zugänglichkeit benötigt, gibt es auch keine Fassaden. Das Volumen versinkt im Gelände. Das zeichenhafte Dach überspannt den organischen Grundriss mit wechselnden Neigungen, es wird grau verwittern und sich in die Silhouetten der Bergfichten einordnen. Das Haus benötigt keine Stützmauern und keine Absturzsicherungen im Gelände, keine Oberlichten. ERSCHLIESSUNG Das Gebäude ist direkt vom Forstweg aus erschlossen. Die Anlieferung, die drei Abstellplätze und das Holzlager liegen an dieser Seite. Ein Windfang erschließt direkt die Stiege zum Untergeschoss mit Lagerräumen und den WCs. Die Gästeterrasse liegt im Süden. Sie wird durch das Gebäude gegen den Forstweg abgeschirmt, ist aber dennoch ebenerdig an den Weg angeschlossen. AUSSENRAUM Die Terrasse ist zunächst ein Teil der Landschaft. Sie hat keine Grenze zur großen Wiese und ist auch in diese Richtung einfach zu erweitern. Hier ist legeres Kommen und Gehen möglich, Sehen und Gesehen-werden - die Rodeln bzw. Fahrräder bleiben stets im Blick. Entlang des Hauses erstreckt sich eine umlaufende Bank mit ca. 60 Sitzplätzen, die windgeschütztes Sitzen mit Blick ins Inntal ermöglicht. INNENRAUM Zentraler Dreh- und Angelpunkt des Innenraumes ist die Bar mit der Ausschank. Rund um diesen Anziehungspunkt ordnet sich die große Stube an kommunikativ und flexibel möblierbar. Eine Bank begleitet die Fensterseite. Der Ausblick umfasst beinahe 180. Er wird vom auskragenden Dach beschattet und gerahmt. Die kleine Stube ermöglicht auch geschlossene Gesellschaften. Sie hat einen eigenen Kamin, in dessen Bereich die Decke tiefer abgehängt ist. NACHHALTIGKEIT Das beheizte Volumen des Gebäudes ist sehr kompakt, die Gebäudehülle hoch gedämmt. Die Bauteile bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen, vollständig aus regionalen Quellen. Es wurde eine im Prinzip konservative Bauweise angestrebt. Durch den Einsatz einer Stückholzheizung wird Holz aus der nächsten Umgebung zur Beheizung eingesetzt. Die Wertschöpfung bleibt somit bei der Stadt Innsbruck, und die Wege sind kurz und nachvollziehbar. MATERIALISIERUNG Keller, Bodenplatte und erdberührte Wände sind aus Ortbeton hergestellt, die Wände im Erdgeschoss in Holzbauweise. Die 3-fach-Verglasungen sind in tragenden Stahlrahmen gehalten. Der Dachstuhl ist aus Leimbindern konstruiert, die Dachflächen aus Schnittholzbalken und Holzwolledämmung. Die Dachflächen wurden mit heimischen Lärchenschindeln gedeckt, die Innenflächen der Gasträume mit astfreier Tanne getäfert. ENERGIEEFFIZIENZ Die Abwärme von Küche und Kühlzellen trägt bei winterlichem Vollbetrieb ganz erheblich zur Abdeckung des Heizwärmebedarfes bei, da diese über den Wärmetauscher der Lüftungsanlage dem Gebäude zurückgeführt werden kann. Frostfreiheit und Grundlast des Gebäudes werden mittelseiner Stückholzheizung im UG abgedeckt, die Spitzenlast durch den Stückholzkamin im EG. 0 50

4 GR EG 500 Schnitt 500

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6 SITUATION Inmitten hoch aufragender Fichten und steiler Hänge empfängt eine Waldlichtung den Wanderer und Skifahrer: Dieser Platz lädt zum Verweilen ein, denn er bietet Sonne und Aussicht. Um diese beiden Qualitäten in bester Weise zu verstärken, steht das Gebäude am oberen Rand der bestehenden Wiese, direkt unterhalb des Forstweges. Der Gastgarten öffnet sich einladend, der Baukörper deckt den Rücken der Gäste, ein verschindeltes Dach verspricht Schutz vor Wetter und Sonne, der Kamin ist von weitem das sichtbare Zeichen einer Gaststube. ARCHITEKTUR Die Alm wird mit sanften Veränderungen in die Landschaft integriert: Die Hänge unterhalb und oberhalb werden etwas steiler, der Forstweg nur um wenige Meter versetzt. Die Terrasse erfordert keinen eigenen Baukörper, sondern nur die Verschiebung einer Höhenschichtenlinie. Sie wird ganz selbstverständlich aus der Landschaft entwickelt. Dort, wo der Baukörper keine Belichtung oder Zugänglichkeit benötigt, gibt es auch keine Fassaden. Das Volumen versinkt im Gelände. Das zeichenhafte Dach überspannt den organischen Grundriss mit wechselnden Neigungen, es wird grau verwittern und sich in die Silhouetten der Bergfichten einordnen. Das Haus benötigt keine Stützmauern und keine Absturzsicherungen im Gelände, keine Oberlichten. ERSCHLIESSUNG Das Gebäude ist direkt vom Forstweg aus erschlossen. Die Anlieferung, die drei Abstellplätze und das Holzlager liegen an dieser Seite. Ein Windfang erschließt direkt die Stiege zum Untergeschoss mit Lagerräumen und den WCs. Die Gästeterrasse liegt im Süden. Sie wird durch das Gebäude gegen den Forstweg abgeschirmt, ist aber dennoch ebenerdig an den Weg angeschlossen. AUSSENRAUM Die Terrasse ist zunächst ein Teil der Landschaft. Sie hat keine Grenze zur großen Wiese und ist auch in diese Richtung einfach zu erweitern. Hier ist legeres Kommen und Gehen möglich, Sehen und Gesehen-werden - die Rodeln bzw. Fahrräder bleiben stets im Blick. Entlang des Hauses erstreckt sich eine umlaufende Bank mit ca. 60 Sitzplätzen, die windgeschütztes Sitzen mit Blick ins Inntal ermöglicht. INNENRAUM Zentraler Dreh- und Angelpunkt des Innenraumes ist die Bar mit der Ausschank. Rund um diesen Anziehungspunkt ordnet sich die große Stube an kommunikativ und flexibel möblierbar. Eine Bank begleitet die Fensterseite. Der Ausblick umfasst beinahe 180. Er wird vom auskragenden Dach beschattet und gerahmt. Die kleine Stube ermöglicht auch geschlossene Gesellschaften. Sie hat einen eigenen Kamin, in dessen Bereich die Decke tiefer abgehängt ist. NACHHALTIGKEIT Das beheizte Volumen des Gebäudes ist sehr kompakt, die Gebäudehülle hoch gedämmt. Die Bauteile bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen, vollständig aus regionalen Quellen. Es wurde eine im Prinzip konservative Bauweise angestrebt. Durch den Einsatz einer Stückholzheizung wird Holz aus der nächsten Umgebung zur Beheizung eingesetzt. Die Wertschöpfung bleibt somit bei der Stadt Innsbruck, und die Wege sind kurz und nachvollziehbar. MATERIALISIERUNG Keller, Bodenplatte und erdberührte Wände sind aus Ortbeton hergestellt, die Wände im Erdgeschoss in Holzbauweise. Die 3-fach-Verglasungen sind in tragenden Stahlrahmen gehalten. Der Dachstuhl ist aus Leimbindern konstruiert, die Dachflächen aus Schnittholzbalken und Holzwolledämmung. Die Dachflächen wurden mit heimischen Lärchenschindeln gedeckt, die Innenflächen der Gasträume mit astfreier Tanne getäfert. ENERGIEEFFIZIENZ Die Abwärme von Küche und Kühlzellen trägt bei winterlichem Vollbetrieb ganz erheblich zur Abdeckung des Heizwärmebedarfes bei, da diese über den Wärmetauscher der Lüftungsanlage dem Gebäude zurückgeführt werden kann. Frostfreiheit und Grundlast des Gebäudes werden mittelseiner Stückholzheizung im UG abgedeckt, die Spitzenlast durch den Stückholzkamin im EG. 0 50

7 0 50 SITUATION Inmitten hoch aufragender Fichten und steiler Hänge empfängt eine Waldlichtung den Wanderer und Skifahrer: Dieser Platz lädt zum Verweilen ein, denn er bietet Sonne und Aussicht. Um diese beiden Qualitäten in bester Weise zu verstärken, steht das Gebäude am oberen Rand der bestehenden Wiese, direkt unterhalb des Forstweges. Der Gastgarten öffnet sich einladend, der Baukörper deckt den Rücken der Gäste, ein verschindeltes Dach verspricht Schutz vor Wetter und Sonne, der Kamin ist von weitem das sichtbare Zeichen einer Gaststube. ARCHITEKTUR Die Alm wird mit sanften Veränderungen in die Landschaft integriert: Die Hänge unterhalb und oberhalb werden etwas steiler, der Forstweg nur um wenige Meter versetzt. Die Terrasse erfordert keinen eigenen Baukörper, sondern nur die Verschiebung einer Höhenschichtenlinie. Sie wird ganz selbstverständlich aus der Landschaft entwickelt. Dort, wo der Baukörper keine Belichtung oder Zugänglichkeit benötigt, gibt es auch keine Fassaden. Das Volumen versinkt im Gelände. Das zeichenhafte Dach überspannt den organischen Grundriss mit wechselnden Neigungen, es wird grau verwittern und sich in die Silhouetten der Bergfichten einordnen. Das Haus benötigt keine Stützmauern und keine Absturzsicherungen im Gelände, keine Oberlichten. ERSCHLIESSUNG Das Gebäude ist direkt vom Forstweg aus erschlossen. Die Anlieferung, die drei Abstellplätze und das Holzlager liegen an dieser Seite. Ein Windfang erschließt direkt die Stiege zum Untergeschoss mit Lagerräumen und den WCs. Die Gästeterrasse liegt im Süden. Sie wird durch das Gebäude gegen den Forstweg abgeschirmt, ist aber dennoch ebenerdig an den Weg angeschlossen. AUSSENRAUM Die Terrasse ist zunächst ein Teil der Landschaft. Sie hat keine Grenze zur großen Wiese und ist auch in diese Richtung einfach zu erweitern. Hier ist legeres Kommen und Gehen möglich, Sehen und Gesehen-werden - die Rodeln bzw. Fahrräder bleiben stets im Blick. Entlang des Hauses erstreckt sich eine umlaufende Bank mit ca. 60 Sitzplätzen, die windgeschütztes Sitzen mit Blick ins Inntal ermöglicht. 0 50

8 INNENRAUM Zentraler Dreh- und Angelpunkt des Innenraumes ist die Bar mit der Ausschank. Rund um diesen Anziehungspunkt ordnet sich die große Stube an kommunikativ und flexibel möblierbar. Eine Bank begleitet die Fensterseite. Der Ausblick umfasst beinahe 180. Er wird vom auskragenden Dach beschattet und gerahmt. Die kleine Stube ermöglicht auch geschlossene Gesellschaften. Sie hat einen eigenen Kamin, in dessen Bereich die Decke tiefer abgehängt ist. NACHHALTIGKEIT Das beheizte Volumen des Gebäudes ist sehr kompakt, die Gebäudehülle hoch gedämmt. Die Bauteile bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen, vollständig aus regionalen Quellen. Es wurde eine im Prinzip konservative Bauweise angestrebt. Durch den Einsatz einer Stückholzheizung wird Holz aus der nächsten Umgebung zur Beheizung eingesetzt. Die Wertschöpfung bleibt somit bei der Stadt Innsbruck, und die Wege sind kurz und nachvollziehbar. MATERIALISIERUNG Keller, Bodenplatte und erdberührte Wände sind aus Ortbeton hergestellt, die Wände im Erdgeschoss in Holzbauweise. Die 3-fach-Verglasungen sind in tragenden Stahlrahmen gehalten. Der Dachstuhl ist aus Leimbindern konstruiert, die Dachflächen aus Schnittholzbalken und Holzwolledämmung. Die Dachflächen wurden mit heimischen Lärchenschindeln gedeckt, die Innenflächen der Gasträume mit astfreier Tanne getäfert. ENERGIEEFFIZIENZ Die Abwärme von Küche und Kühlzellen trägt bei winterlichem Vollbetrieb ganz erheblich zur Abdeckung des Heizwärmebedarfes bei, da diese über den Wärmetauscher der Lüftungsanlage dem Gebäude zurückgeführt werden kann. Frostfreiheit und Grundlast des Gebäudes werden mittelseiner Stückholzheizung im UG abgedeckt, die Spitzenlast durch den Stückholzkamin im EG.