84 Südtiroler Architekturführer

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2 84 Südtiroler Architekturführer

3 PUSTERTAL E Pustertal 85

4 PRETTAU STEINHAUS SAND IN TAUFERS BRUNECK PERCHA ST. LORENZEN INNICHEN SEXTEN Südtiroler Architekturführer

5 PUSTERTAL 114 ATELIER LOIS ANVIDALFAREI 115 BERGBAUMUSEUM IM KORNKASTEN STEINHAUS 116 FRIEDHOFSERWEITERUNG LUTTACH 117 HAUS DR. TASSER 118 HAUS STEGER 119 MEHRZWECKGEBÄUDE HAUS AM BÜHEL 120 MUSIKPAVILLON WEISSENBACH 121 SPORTANLAGE ST. MARTIN 122 ACHERER PATISSERIE BLUMEN 123 ATHESIA BUCH- UND MEDIENHAUS BRUNECK 124 FREIE UNIVERSITÄT BOZEN STANDORT BRUNECK 125 GABRIELLI 126 GYMNASIUM URSULINEN BRUNECK 127 HAUS VEIDER 128 RATHAUS BRUNECK 129 SCHLOSS BRUNECK MMM RIPA 130 SEYR GLASBAU 131 STADTMUSEUM BRUNECK 132 UFO BRUNECK 133 WOHN- UND PFLEGEHEIM BRUNECK 134 JAGDHAUS TAMERS 135 E-WERK WINNEBACH 136 HAUS SCHMIEDER 137 ZIVILSCHUTZZENTRUM INNICHEN 138 KINDERGARTEN NIEDERDORF 139 BAHNHOF OLANG ANTHOLZ 140 ATELIER HAIDACHER 141 WOHNBAU REGENSBERGER 142 ALTER WIDUM PRETTAU 143 KINDERGARTEN UND BIBLIOTHEK PRETTAU 144 KLIMASTOLLEN PRETTAU BRÜCKEN 146 FREIZEITBAD CASCADE SAND IN TAUFERS 147 HAUS M. 148 CUBE HAUS 149 FERNHEIZWERK SEXTEN 150 HAUS DOLOMITENBLICK 151 HAUS SONNE 152 RATHAUS ST. LORENZEN 153 SANITÄTS- UND SOZIALSPRENGEL GADERTAL 154 KINDERGARTEN TERENTEN 155 HAUS PLANIT C E Pustertal 87

6 116 EM2 ARCHITEKTEN KURT EGGER, GERHARD MAHLKNECHT, HEINRICH MUTSCHLECHNER SAKRALBAU GEMEINDE AHRNTAL FRIEDHOF LUTTACH, AHRNTAL 2004 ERNST OBERLEITER FRIEDHOFSERWEITERUNG LUTTACH Der Ort ist definiert durch den Kirchhügel mit der weithin sichtbaren gotischen Pfarrkirche. Diese vorhandene Struktur galt es aufzunehmen und weiterzuentwickeln. Durch Anpassung an das natürliche Gelände konnten hohe Stützmauern vermieden werden. Ein sanfter Umgang mit dem Bestand war verpflichtend. Die Schnittstelle zwischen außen und innen bildet die Totenkapelle. Sie wurde so zurückhaltend als möglich gebaut. Die künstlerische Gestaltung stammt von Alois Steger. 117 EM2 ARCHITEKTEN KURT EGGER, GERHARD MAHLKNECHT, HEINRICH MUTSCHLECHNER EINFAMILIENHAUS RUDOLF UND JOSEFINE TASSER STEINHAUS 57/A, AHRNTAL 2004 HAUS DR. TASSER Um den Bestand möglichst zu erhalten, wurden die Bruchsteinmauern saniert und alte Holzteile wieder verwendet. Der Dachstuhl wurde erneuert und mit Kupferblech gedeckt. Hinzugefügte Teile oder solche, die ersetzt wurden, sind aus angerostetem Stahl. Um den Stadel bewohnbar zu machen, wurde er wärmegedämmt. So ermöglicht die neue Nutzung als Ferienhaus das Überleben des Stadels und die Erhaltung eines wichtigen städtebaulichen Bezugspunktes an der Talstraße. E Pustertal 89

7 118 HAUS STEGER Hier wird ein zeitgemäßes Wohnen in originaler Bausubstanz ermöglicht. Da der Bauernhof aus dem 18. Jahrhundert stammt, wurde er, anstatt ihn zu dämmen und die Fensterflächen zu vergrößern, mit einer Glashülle umbaut. So ist das Gebäude gedämmt und winddicht. Der entstandene neue Wohnraum zwischen altem Haus und Außenraum ist sehr extrovertiert. Die alte getäfelte Stube bietet im Gegensatz dazu einen geschützten Rückzugsraum. So konnte wertvolle Bausubstanz erhalten werden. STEFAN HITTHALER EINFAMILIENHAUS WALTER STEGER ST. JAKOB, AHRNTAL 2001 TIZIANO BLANCHETTI 119 MEHRZWECKGEBÄUDE HAUS AM BÜHEL Hoch über dem Talboden erhebt sich der Kirchbühel, auf dem dominant das Widum, die Kirche und die das Ensemble fassende mächtige Friedhofsmauer stehen. Um die räumlichen Bedürfnisse von Kirche und Vereinen unterzubringen, galt es, in das historische Ensemble einen Neubau zu integrieren. So entstand ein skulpturaler Baukörper. Aufgebrochen wird dessen Stringenz der monolithischen Form durch die Einschnitte der Eingangsbereiche, welche im kompakten Baukörper wettergeschützte Nischen bilden. EM2 ARCHITEKTEN KURT EGGER, GERHARD MAHLKNECHT, HEINRICH MUTSCHLECHNER KULTUR GEMEINDE AHRNTAL ST. JAKOB AM BÜHEL 57/A, AHRNTAL 2005 ERNST OBERLEITER 90 Südtiroler Architekturführer

8 128 ABRAM & SCHNABL ARCHITEKTEN VERWALTUNG GEMEINDE BRUNECK RATHAUSPLATZ 1, BRUNECK 2005 MARIO FESTA, ULRIKE MÜHLBERGER, ELMAR UNTERHAUSER, MARKUS ZÖSCHG RATHAUS BRUNECK Mit seinem gebogenen Grundriss nimmt das Rathaus die prägende städtebauliche Bewegung auf, nämlich die Biegung des Flusses um den Schlossberg. Wird die Biegung der Stadtgasse aus neun Häusern gebildet, so besteht das neue Rathaus aus vier Gebäudeteilen, die in lockerer Weise eine bauliche Einheit bilden. Wie die Altstadt mit der leicht geschwungenen Stadtgasse das traditionelle Geschäftszentrum bildet, entspricht ihr der Rathausplatz als neues, öffentliches Verwaltungszentrum. 129 EM2 ARCHITEKTEN GERHARD MAHLKNECHT, KURT EGGER, HEINRICH MUTSCHLECHNER KULTUR GEMEINDE BRUNECK SCHLOSSWEG 2, BRUNECK 2011 MICHAEL BAUMGARTNER SCHLOSS BRUNECK MMM RIPA Schloss Bruneck beherbergt das fünfte Messner Mountain Museum RIPA mit Themenschwerpunkt Bergvölker. Die Planungsaufgabe bestand darin, einerseits das Schloss als kulturelles Erbe zu sanieren und andererseits die Ausstellung über die einzelnen Bergkulturen der Welt unterzubringen. Die für einen Museumsbetrieb notwendigen Um- und Zubauten wurden in zeitgemäßem Architekturvokabular umgesetzt. Die temporären Erweiterungsbauten im Zugangsbereich des Schlosses sind bewusst in Holz ausgeführt. E Pustertal 95

9 132 EGGER AICHNER SEIDL ARCHITEKTEN FREIZEIT GEMEINDE BRUNECK JOSEF-FERRARI-STRASSE 20, BRUNECK 1998 UFO BRUNECK Die Entwurfsaufgabe bestand darin einen Bau zu entwickeln, der den Ansprüchen der jugendlichen Nutzer entspricht. Durch die zeitgemäße Architektursprache des lang gestreckten viergeschossigen Baus sollten die Jugendlichen bewusst angesprochen werden. Sie sollte prägnant und modern sein, Aufbruchstimmung und Experimentierfreudigkeit symbolisieren. Der verglaste quer liegende Erschließungskörper übergreift und verbindet die beiden Hauptbereiche des Gebäudes und schafft Übersicht und Transparenz. 133 PEDEVILLA ARCHITEKTEN GESUNDHEIT UND SOZIALES WOHN- UND PFLEGEHEIME MITTLERES PUSTERTAL GOETHESTRASSE 15, BRUNECK 2010 SABINE ORTNER GEISS, MATTHIAS SEITZ, ALICE HÜTTL, MATTHIAS VON HANSTEIN WOHN- UND PFLEGEHEIM BRUNECK Der dreigeschossige Baukörper reagiert in seiner Ausformung auf das beengte Grundstück: Durch die gezielt in jedem Geschoss angelegten Terrassen entstehen geschützte, individuell gestaltete Freibereiche. Traditionelle Materialien werden aufgegriffen, neu interpretiert und daraus ein einfaches, funktionales Gebäude geformt. Die bauliche Gestaltung versucht, den Ansprüchen der Demenzkranken zu entsprechen. Die Bewohnerzimmer sind demnach um die gut überschaubaren Gemeinschaftsbereiche gruppiert. E Pustertal 97

10 142 ALTER WIDUM PRETTAU Zeitgleich mit dem Bau der spätgotischen Kirche in Prettau dürfte das Widum gebaut worden sein. Ende des 19. Jahrhunderts wurde es mit einem angebauten Stall und Stadel als Bauernhof geführt. Nun sollte es zu einem privaten Ferienhaus umgebaut werden. Aufgrund der Denkmalschutzbindung wurde größte Sorgfalt auf die sachgerechte Renovierung und Freilegung historischer Bauteile gelegt. Der morsche Holzstadel wurde als identisches Volumen neu aufgezimmert und beinhaltet heute eine Ferienwohnung. EM2 ARCHITEKTEN KURT EGGER, GERHARD MAHLKNECHT, HEINRICH MUTSCHLECHNER EINFAMILIENHAUS FABIO GATTO KIRCHDORF 75, PRETTAU 2011 MICHAEL BAUMGARTNER, PETER MAYR 143 KINDERGARTEN UND BIBLIOTHEK PRETTAU Anstelle des baufälligen Kindergartens wurde ein neues Gebäude für Kindergarten, Bibliothek und Mensa errichtet. Der monolithische Baukörper reagiert in der Ausformulierung des Gebäudevolumens, der Dachform und der verwendeten Materialien auf die gewachsene Dorfstruktur der Umgebung. Neben den Einschnitten in der Fassade werden die Innenräume über verschieden große Kastenfenster belichtet, deren tiefe Leibungen auf Sitzbankhöhe im Gebäudeinneren die Kinder zum Verweilen und Spielen einladen. STIFTER + BACHMANN HELMUT STIFTER, ANGELIKA BACHMANN BILDUNG GEMEINDE PRETTAU KIRCHDORF 84/B, PRETTAU Südtiroler Architekturführer

11 144 HEINRICH MUTSCHLECHNER, CHRISTOPH VON PFÖSTL KULTUR AUTONOME PROVINZ BOZEN HÖRMANNGASSE 38/A, PRETTAU 2001 KLIMASTOLLEN PRETTAU Am Ende des Ahrntales befindet sich ein altes Bergwerk mit einem weit verzweigten Stollensystem. Hier wurde seit dem 14. Jahrhundert bis zum Jahr 1971 nach Kupfer geschürft wurde mit der Errichtung des Landesbergbaumuseums begonnen. Zum Schaustollen wurde der unterste St. Ignaz-Erbstollen des Prettauer Kupferbergwerks adaptiert. Neben der Durchführung von Sicherheitsmaßnahmen wurde eine neue Beleuchtung eingebaut und die Grubenbahn modernisiert. 145 WILLEITARCHITEKTUR CAROLINE WILLEIT, ALBERT WILLEIT INFRASTRUKTUR AUTONOME PROVINZ BOZEN, GEMEINDE RASEN-ANTHOLZ RASEN-ANTHOLZ 2011 JOSEF MARCH, GRUPPE GUT, KLAUS AUSSERHOFER, MARCO PINZAN, RUDOLF TASSER, FLORIAN KRONBICHLER 3 BRÜCKEN Drei interessante Zeitzeugnisse des Straßen- und Brückenbaues im Pustertal treffen hier aufeinander: eine Holzbrücke, über welche einst die Pustertaler Poststraße führte, eine historische Steinbogenbrücke und eine neue Stahl- und Betonbrücke. Der Bau Letzterer ermöglichte die Restaurierung und Konservierung der historischen Steinbrücke. Die Maßnahmen zur Musealisierung lassen hier drei Epochen der Pustertaler Straße sichtbar werden. E Pustertal 103

12 152 KURT EGGER, ARMIN PEDEVILLA VERWALTUNG GEMEINDE ST. LORENZEN FRANZ-HELLWEGER-PLATZ 2, ST. LORENZEN 2007 RATHAUS ST. LORENZEN Im Gegensatz zum ursprünglichen Bestand schiebt sich das neue Gebäude weiter an den Kirchplatz heran und schließt diesen somit. Dadurch entstehen zwei räumlich autonome und trotzdem kommunizierende Bereiche. Das neue Rathaus, in welchem auch die öffentliche Bibliothek untergebracht ist, wird als massiver Bau ausgeführt und stellt damit eine Affinität zur alten Bausubstanz her. Der Neubau nimmt die Höhenentwicklung der Nachbargebäude auf und reiht sich so gut in die Bebauungsstruktur ein. 153 ARCHITEKTURBÜRO D3 VENERI KIENZL GRUBER ROBERT M. VENERI, RICHARD VENERI, ARMIN KIENZL, KATHRIN GRUBER GESUNDHEIT UND SOZIALES GEMEINDE ST. MARTIN IN THURN PICULIN 71, ST. MARTIN IN THURN 2001 SANITÄTS- UND SOZIALSPRENGEL GADERTAL Seiner Funktion entsprechend ist das Bauwerk als möglichst flexibel nutzbare, einfache Struktur konzipiert, deren großzügige zentrale Erschließungshalle den Öffentlichkeitscharakter des Komplexes reflektiert und die verschiedenen Funktionsbereiche zugänglich macht. Die Situierung und Gliederung der Baukörper entsprechen urbanistischen und landschaftlichen Kriterien. In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut wurde ein eigenes Gebäude- und Energiekonzept entwickelt. E Pustertal 107

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