Lebensmittel Schall. von Zwangbeschallung bis Beschallungsfrei. Peter Androsch Hörstadt - Labor für Akustik, Raum und Gesellschaft 2014
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- Katja Arnold
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Transkript
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2 Lebensmittel Schall von Zwangbeschallung bis Beschallungsfrei Peter Androsch Hörstadt - Labor für Akustik, Raum und Gesellschaft 2014
3 Das Schallmeer
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5 Welche Bedürfnisse deckt der Mensch über Nutzung von Schall?
6 Warnfunktion Kommunikation Orientierung Gleichgewicht Sinnesintegration
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8 Schall ist ein Lebensmittel
9 Lebensqualität hängt ursächlich vom Lebensmittel Schall ab. Sicherheit Geborgenheit Soziale Integration Leistungsfähigkeit Gesundheit
10 Phänomene aus der Arbeitswelt
11 Zwangsbeschallung liegt vor, wenn eine Dienstleistung nicht ohne Beschallung wahrgenommen werden kann, und nicht eine Quelle des Schalls ortbar ist.
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14 Hintergrundmusik als soziokulturelles Phänomen
15 Leiser Lärm und die Forderung nach einem Paradigemenwechsel: weg von der Lautstärkemessung hin zum Stresspotential
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20 Akustik ist per se politisch: Per-son Eine Stimme haben und Gehör finden
21 Lärmquellen Verkehr (PKW, LKW, Flugzeuge, Bahn, Subwoofer etc.) Gewerbe (Maschinen, Lautsprecher im Freien etc.) Baustellen (dort macht so ziemlich alles lärm) Tourismus (Funparks, Open Air, Events, Zeltfeste, Schiarena, Beschallungsanlagen von Pisten und Loipen) Sportanlagen Nachbarschaft (Rasenmäher, Hobbywerkzeuge, Musik etc.) Büro, Handel und Gewerbe (Maschinen, Lüftungen, Hintergrundmusik etc.) Zusätzliche Effekte durch Architektur und Raumplanung
22 Gesundheitliche Auswirkungen von Lärm: Schon 1988 wurden am 2. Umwelttag an der Universität Innsbruck die gesundheitlichen Auswirkungen durch Verkehrslärm wie folgt zusammengefasst: Beeinflussung physiologischer Funktionen: Verlangsamte Gehörerholung (ab 56dB) Schlafstörungen Höherer Blutdruck Höhere Bildung und Ausscheidung des Stresshormons Cortisol Veränderung des Gesundheitsverhaltens: Vermehrter Konsum von Suchtmitteln (Alkohol, Nikotin, Drogen) Vermehrter Konsum von Psychopharmaka (Schlafmitteln, Beruhigungsmitteln u.a.) Vermehrter Konsum von Schmerzmitteln? Behinderung der Kommunikation Behinderung der aktiven und passiven Sprachverständigung Erschwerter Spracherwerb bei Kleinkindern. Leseschwierigkeiten bei Kindern Schulschwierigkeiten bei Kindern.
23 Beeinflussung der Leistungsbereitschaft (durch sogenannte "Aftereffects"): Verringerte Frustrationstoleranz Erhöhte Konfliktbereitschaft Leistungsabfall (z. Bsp. bei Korrekturlesetests) Minderung psychischen Wohlbefindens: Gesteigerte Nervosität Verärgerung Zunehmende Hilflosigkeit Allgemeiner Energieverlust Zunehmende Angst Allgemeine Unzufriedenheit Veränderungen des Sozialverhaltens: Geringere Hilfsbereitschaft Verringerte Beachtung der sozialen Umwelt Aggressiverer Umgang mit anderen Menschen Veränderung des Freizeitverhaltens Veränderte Gemeindekommunikationsstrukturen (Straße als Barriere)
24 Veränderung der Sozialstruktur: Zunehmende Ansiedlung sozioökonomisch schwächerer Sozialschichten in verkehrsnahen Wohngebieten (Ghettobildung). Wirtschaftliche Nachteile: Wertminderung von Grundstücken und Häusern Mietzinseinbußen Kosten durch notwendige Lärmschutzeinrichtugen Leistungsabfall von lärmexponierten Mitarbeitern Häufigere Krankenstände Höhere Gesundheitskosten Höhere Pflegekosten Vermehrte "Indoor pollution (Räume werden weniger gelüftet in lärmreichen Gegenden. Dadurch kommt es zu einer Anreicherung von Luftschadstoffen in den Büros und Wohnungen.)
25 Es braucht ein neues akustisches Bewusstsein, eine akustische Raumplanung und eine akustische Betriebsplanung nach anthropologischen Grundsätzen.
26 Dadurch kann eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen erreicht werden.
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