Burnout Was tun? Vortrag am beim DGB Heide. Stimmen zum Thema Burnout:
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- Arthur Straub
- vor 8 Jahren
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1 Burnout Was tun? Vortrag am beim DGB Heide Montag, 26. März 2012 Stimmen zum Thema Burnout: Zunehmende Arbeitsbelastung führt zum Burnout (Schuld sind die Arbeitgeber bzw. die Arbeitsbedingungen). Die Arbeitnehmer sind weniger belastbar und nicht mehr so leidenswillig (Schuld sind die Arbeitnehmer). Burnout ist eine Modeerkrankung der Leistungsgesellschaft. Burnout ist eine Depression. Burnout gibt es nicht. usw. Definition Burnout-Syndrom nach Freudenberger 1974: Betroffene Personen waren damals ausschließlich Menschen in ehrenamtlichen Helferpositionen im sozialen Bereich. Burnout ist ein Zustand der Erschöpfung und Frustration, der durch unrealistische Erwartungen verursacht wird. Burnout ist ein Energieverschleiß, eine Erschöpfung aufgrund von Überforderungen, die von innen oder von außen kommen können und einer Person Energie, Bewältigungsmechanismen und innere Kraft rauben. Es handelt sich um einen psychologischen und physiologischen Zustand der durch Depression, Erschöpfung und Zynismus gekennzeichnet ist. Definition Burnout (nach Maslach, 1998) Burnout ist ein dauerhafter, arbeitsbezogener Seelenzustand normaler Individuen. Typische Symptome sind: Erschöpfung begleitet von Unruhe, Anspannung und einem Gefühl verringerter Effektivität, gesunkener Motivation. Diese psychische Verfassung entwickelt sich nach und nach, kann dem betroffenen Menschen aber unbemerkt bleiben. Burnout erhält sich wegen ungünstiger / fehlender Bewältigungsstrategien oft selbst aufrecht. Burnout trifft ausschließlich sehr motivierte, engagierte Menschen, die hohe Ansprüche an sich stellen. Es trifft diejenigen, die gerne arbeiten, die ihren Beruf lieben, die gerne Leistung bringen. Es trifft die Empathischen und Hilfsbereiten, die die innerlich beteiligt sind. Nur wer entflammt ist kann ausbrennen. 1/6
2 Die Ursachen des Burnouts sind eher aufgabenbezogen als berufsspartenspezifisch (Bsp. Menschen, die mit Menschen arbeiten, alleinerziehende Mütter, Menschen, die viele Tätigkeitsbereiche parallel abdecken müssen). Burnout ist keine anerkannte Diagnose nach der internationalen Klassifikation psychischer Störungen (ICD10), daher gibt es auch keine offizielle darauf zugeschnittene Behandlung. Betroffene Berufe: ca % der Mitarbeiter in Helferberufen (im Gesundheitswesen, etc.) ca % bei LehrerInnen ca % bei Ärzten ManagerInnen, StudentInnen, SchülerInnen, Arbeitslose, 2/6
3 Prof. Dr. Christina Maslach (University of California) beschäftigt sich im Rahmen ihrer Forschungen intensiv mit Burnout. Sie definiert 3 Symptombereiche: Emotionale und körperliche Erschöpfung (Überforderung Frustration Angst vor dem Arbeitstag) Verringerte Leistungszufriedenheit Depersonalisation und Zynismus (unmenschliche Haltung ggü. Schülern, Kollegen, Kunden etc., Desinteresse am Gegenüber, z.b. Die Klasse 10b - ist unerträglich der einzelne Schüler wird hier nicht mehr gesehen). Über 150 Beschwerden können bei Burnout auftreten: Infektanfälligkeit (chronischer Stress führt zur Erschöpfung des Immunsystems, die Anzahl der Immunzellen ist reduziert) Verspannungen Schlafstörungen Magen-Darm-Beschwerden Müdigkeit, Kraftlosigkeit Rückzug Sportunfälle Alkohol- und/oder Tablettenabusus Prof. Dr. Jörg Fengler definiert den Burnout-Prozess in 10 Phasen: Idealismus Überforderung Geringere Freundlichkeit Schuldgefühle Vermehrte Anstrengungen Erfolglosigkeit Hilflosigkeit Hoffnungslosigkeit Erschöpfung Burnout-Syndrom 3/6
4 Eckhart Müller-Timmermann, Diplom-Psychologe beschreibt den Burnout-Prozess in 5 Phasen Enthusiasmus und Idealismus Realismus und Pragmatismus Stagnation und Überdruss Frustration und Depression Apathie und Verzweiflung Folgeerkrankungen des Burnouts: Depression: Traurigkeit und Niedergeschlagenheit Freud- und Lustlosigkeit Gewichtsverlust Konzentrationsstörungen Schlafstörungen Vermindertes Selbstwertgefühl Lebensüberdruss Angsterkrankungen: Ängste in zwischenmenschlichen Situationen (Ängste vor Kritik), generalisierte Angststörung (sorgenvolles Grübeln, körperliche Anspannung) Somatoforme Störungen (körperliche Beschwerden): Schwindel Magenschmerzen, Reizdarmsyndrom Rückenschmerzen, Verspannungen, Kopfschmerzen Erklärung der Ursachen des Burnouts: Energieabgabe >> Energieaufnahme Egal wie viel aufgeladen wird, man schafft das schon. Nicht STOPP sagen können. Nicht NEIN-Sagen können Ungünstige Arbeitsbedingungen. Ungünstige persönliche Eigenschaften 4/6
5 Ursachen des Burnouts: 1. hohe Ziele, Ansprüche und Absichten 2. ungünstige Arbeitsbedingungen (person-job-misfit) 6 Faktoren sagen ein Burnout-Syndrom zuverlässig voraus: Arbeitsüberlastung Mangelnde Anerkennung Mangelnde Fairness Mangelnde Gemeinschaft Mangelnde Kontrolle (im Sinne von verbindlichen Strukturen, Machbarkeit von Arbeitspaketen, Verbindlichkeit von Absprachen, Planbarkeit der Arbeit) Differenzen in den Wertevorstellungen Person-Job-misfit Person hohes Anerkennungsbedürfnis hohe Ansprüche Perfektionismus hohe Leistungsbereitschaft Nichtbeachtung von Warnsignalen Familie/Freizeit Ähnliche Bedingungen wie im Beruf Singles wenig Freizeitaktivitäten Beruf hohe Arbeitsbelastung keine Anerkennung keine Fairness Wertekonflikte wenig Kontrollmöglichkeiten (Planbarkeit der Arbeit) Gesellschaft Rollenverständnis Frauen Männer hat sich deutlich verändert Leistung Konkurrenz 5/6
6 Vermeidung und Behandlung von Burnout (Wieder-) Herstellung einer life-work-balance Person Entwicklung eines adäquaten Selbstwertes realistische Ansprüche eigenes Anerkennungssystem Stressmanagement Entspannung Familie/Freizeit Teilhabe an Freizeitaktivitäten Beruf ausgewogene Arbeitsbelastung Fairness Gemeinschaft mehr Kontrollmöglichkeiten (Planbarkeit der Arbeit) Gesellschaft Veränderungen der Gesellschaft sind schwer und dauern lange Behandlung von Burnout Es ist dringend Hilfe von außen erforderlich entweder durch eine kontinuierliche psychotherapeutische Behandlung oder Coaching. Aufmerksamkeit und Achtsamkeit für sich selbst Ein Gefühl für sich selbst entwickeln Eigene Bedürfnisse leben Den eigenen Lebensrhythmus wieder finden Pausen machen und genießen Persönliche Kraftquellen erschließen Liebe, Achtung und Wertschätzung für sich selbst Literatur/Selbsthilfegruppen Müller-Timmermann: Wege aus der Burnout-Krise Burnout-Prozess in 5 Phasen M. Burisch: Das Burnout-Syndrom: Theorie der inneren Erschöpfung Leiter, Maslach: Burnout erfolgreich vermeiden MVZ Hamburg Falkenried. Burnout-Selbsthilfegruppen Burnout Selbsthilfegruppe, Heide, / /6
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