V. Zusammenfassung der Bonitätsbeurteilung in einem Bericht. I. Quantitativ-statistische Ansätze zur Kreditwürdigkeitsprognose und Kreditentscheidung
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- Walther Messner
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1 Institut für Geld- und Kapitalverkehr der Universität Hamburg Prof. Dr. Hartmut Schmidt Sommersemester 2005 Grundlagen der Bankbetriebslehre Block 13: Ansätze der Kreditwürdigkeitsprüfung Übersicht A. Begriff und Ziele der Kreditwürdigkeitsprüfung B. Traditionelle Ansätze I. Universalansatz II. III. IV. Standardansatz für Firmenkredite C-Ansatz Drei-Fragen-Ansatz V. Zusammenfassung der Bonitätsbeurteilung in einem Bericht C. Moderne Ansätze I. Quantitativ-statistische Ansätze zur Kreditwürdigkeitsprognose und Kreditentscheidung 1. Einordnung und Problemstellung 2. Multivariate Verfahren als Mittel zur Ermittlung des Bonitätsindikators a) Einführung b) Clusteranalyse c) Diskriminanzanalyse 3. Ziele der Ansätze 4. Bestimmung des Optimums a) Formulierung eines Scoring-Ansatzes
2 2 b) Beispiel 5. Würdigung des quantitativ-statistischen Ansatzes unter besonderer Berücksichtigung voller Diversifikation II. III. Investitionstheoretische Ansätze Portefeuilletheoretische Ansätze D. Zusammenfassung und Konsequenzen Empfohlene Lektüre Jörg Baetge Stabilität des Bilanzbonitätsindikators bei internationalen Abschlüssen und Möglichkeit zur Bepreisung von Bonitätsrisiken auf der Basis von A-posteriori-Wahrscheinlichkeiten. In: Credit Risk und Value-at-Risk Alternativen, Hrsg.: A. Oehler, Stuttgart 1998, S Jörg Baetge Früherkennung von Kreditrisiken. In: Risikomanagement in Kreditinstituten, Hrsg.: B. Rolfes, H. Schierenbeck und S. Schüller. Beiträge zum Münsteraner Top-Management-Seminar. Frankfurt 1997, S Jörg Baetge, Michael Huß und Hans-Jürgen Niehaus Die Beurteilung der wirtschaftlichen Lage eines Unternehmens mit Hilfe der statistischen Jahresabschlußanalyse. In: Betriebswirtschaftliche Steuerungs- und Kontrollprobleme; wissenschaftliche Tagung des Verbandes der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft e.v. an der Universität Göttingen 1987, Hrsg.: W. Lücke, Wiesbaden 1988, S Jörg Baetge, Kai Baetge und Ariane Kruse Bilanz-Rating und Kreditwürdigkeitsprüfung. In: Handbuch Bankcontrolling, Hrsg. H. Schierenbeck et. al., Wiesbaden 2001, S Jörg Baetge und Peter Rüdiger Manolopoulos Bilanz-Ratings zur Beurteilung der Unternehmensbonität - Entwicklung und Einsatz des BBR Baetge-Bilanz-Rating im Rahmen des Benchmarking. In: Die Unternehmung, 53. Jg. (1999), Heft 5, S Jörg Baetge,, Hubert B. Beuter und Markus Freidicker Kreditwürdigkeitsprüfung mit Diskriminanzanalyse. In: WPg, 45. Jg. (1992), Nr. 24, S Paul Bennett Applying portfolio theory to global bank lending. In: Journal of Banking and Finance, Vol. 8 (1984), S
3 3 Thomas Brakensiek Die Kalkulation und Steuerung von Ausfallrisiken im Kreditgeschäft der Banken. In: Schriftenreihe des Instituts für Kreditwesen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Hrsg. Henner Schierenbeck. Frankfurt Heinrich Bulling Entscheidungshilfen der Diskriminanzanalyse bei der Gewährung von Konsumentenkrediten und gewerblichen Krediten. Berlin Jeremy Carter, Menno von Dijk und Ken Gibson Capital investment: How not to build the Titanic. In: The McKinsey Quarterly 1996, Nr. 4, Kung H. Chen, und Thomas A. Shimerda An empirical analysis of useful financial ratios. In: Financial Management, Vol. 10 (1981), Nr. 1, S Deutsche Bundesbank (1999) Zur Bonitätsbeurteilung von Wirtschaftsunternehmen durch die Deutsche Bundesbank. In: Deutsche Bundesbank Monatsbericht, 51. Jg. (1999), Heft 1, S Thomas Dittmar und Andreas Hilbert Bonitätsprüfung mit Hilfe Künstlicher Neuronaler Netze. In: Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft (ZBB), 10. Jg. (1998), Heft 5, S Markus Feidicker Kreditwürdigkeitsprüfung - Entwicklung eines Bonitätsdiktators. Düsseldorf 1992, S und S Thomas R. Fischer Die Bereitschaft der Banken zur Übernahme von Kreditrisiken. In: Kredit und Kapital, 22. Jg. (1989), Heft 2, S Ders. Portefeuille- und Einzelentscheidungen im Kreditgeschäft der Banken. In: Der Integrationsgedanke in der Betriebswirtschaftslehre, Hrsg.: Werner Oelfmann u.a., Festschrift für Helmut Koch, Wiesbaden 1989, S Karl Friedrich Hagenmüller Kreditwürdigkeitsprüfung. In: Handwörterbuch der Finanzwirtschaft, Bd. VI, Hrsg. Hans E. Büschgen, Stuttgart 1976, Sp Thomas Hartmann-Wendels, Andreas Pfingsten und Martin Weber Bankbetriebslehre. Springer 1998, S Rudolf Heno Kreditwürdigkeitsprüfung mit Hilfe von Verfahren der Mustererkennung. Bern u.a. 1983, S. 97 ff.
4 4 Franz Hiebler Die Praxis der Kreditgewährung. 4. Aufl., Wiesbaden Hans-Joachim Hofmann Die Anwendung des CART-Verfahrens zur statistischen Bonitätsanalyse von Konsumentenkrediten. In: ZfB, 60. Jg. (1990), S Pearson Hunt Funds position: Keystone in financial planning. In: Harvard Business Review, Vol. 53, Nr. 3, May-June 1979, S Clemens Krause Kreditwürdigkeitsprüfung mit Neuronalen Netzen. Düsseldorf Jürgen Krumnow Risikoanalyse im Controlling einer Großbank. In: Die Finanzmärkte der neunziger Jahre - Perspektiven und Strategien. Hrsg.: Rosemarie Kolbeck, Frankfurt am Main 1990, S Loretta J. Mester What's the point of credit scoring? In: Business Review, Federal Reserve Bank of Philadelphia, September/October 1997, S Michael Mühlbayer Prospektive Erfolgsanalyse und Unternehmensbonität. In: Europäische Hochschulschriften. Frankfurt Hans-Jürgen Niehaus Früherkennung von Unternehmenskrisen. Düsseldorf Iven Graf von Reventlow Bonitätsprüfung. Ludwigsburg John J. 0'Rourke Training Commercial Loan Officers. In: Burroughs Clearing House, Vol. 63, Nr. 4, Januar 1979, S Anton Schmoll Theorie und Praxis der Kreditprüfung unter besonderer Berücksichtigung der Klein- und Mittelbetriebe. In: Österreichisches Bankarchiv, 31. Jg. (1983), Heft 3, S (Teil I), Heft 5, S (Teil II) und Heft 6, S (Teil III). Christiane Schuchard-Fischer u.a. Multivariate Analysemethoden. 2., verb. Aufl., Berlin u.a Johann Heinrich von Stein Überlegungen zur Beurteilung der Bonität von Kreditnehmern im gewerblichen Bereich. In: Sparkasse, 95 Jg. (1978), Heft 1, S
5 5 Johann Heinrich von Stein und Werner Ziegler The prognosis and surveillance of risks from commercial credit borrowers. In: Journal of Banking and Finance, Vol. 8 (1984), S Heinz Strack und Eberhard Müller-Schwerin Mathematisch-statistische Verfahren zur Formalisierung des Kreditentscheidungsprozesses. In: Kredit und Kapital, 10. Jg. (1977), Heft 3, S Manfred Wächterhäuser Kreditrisiko und Kreditentscheidung im Bankbetrieb. Wiesbaden Martin Weber, Jan Pieter Krahnen und Frank Voßmann Risikomessung im Kreditgeschäft: Eine empirische Analyse bankinterner Ratingverfahren. In: Rechnungswesen und Kapitalmarkt: Beiträge anläßlich eines Symposiums zum 70. Geburtstag von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Walter Busse von Colbe, Hrsg. des Sonderh. Günther Gebhardt und Bernhard Pellens, Düsseldorf 1999, ZfbF Sonderheft 41, S Uwe Wehrspohn Standardabweichung und Value at Risk als Maße für das Kreditrisiko. In: Die Bank, 2001, Heft 8, S Peter F. Weibel Die Aussagefähigkeit von Kriterien zur Bonitätsbeurteilung im Kreditgeschäft der Banken. Bankwirtschaftliche Forschungen, Band 21. Stuttgart und Bern Aufgaben aus Klausuren 1. a) Definieren Sie den Begriff Bonitätsrisiko. Welche Kreditrisiken lassen sich zum Bonitätsrisiko zusammenfassen? b) Geben Sie einen Überblick über traditionelle und moderne Ansätze zur Kreditwürdigkeitsprüfung, und gehen Sie auf ihre Stärken und Schwächen ein. Stellen Sie Ihren Ausführungen eine Gliederung voran. 2. Sie bewerben sich um eine Position in der Kreditabteilung einer Bank und werden zu einem Vorstellungsgespräch gebeten. a) Ihr erster Gesprächspartner soll Ihre Kenntnisse auf dem Gebiet der traditionellen Kreditwürdigkeitsprüfung beurteilen und fordert Sie auf, einen Vortrag zu diesem Thema zu halten. Entwickeln Sie eine Gliederung Ihres Vortrages. b) Das folgende Gespräch führen Sie mit einem Experten für moderne Verfahren der Kreditwürdigkeitsprüfung. Er interessiert sich besonders für den investitionstheoretischen Ansatz. Erläutern Sie ihm Vorgehensweise sowie Vor-und Nachteile des Verfahrens.
6 6 c) In einem Abschlußgespräch stellen Sie und Ihre Gesprächspartner übereinstimmend fest, daß die Varianz der Nettoausfälle eines Kreditportefeuilles nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen gleich null ist. Beschreiben Sie drei realistische Wege, über die eine Bank die Varianz der Nettoausfälle verringern kann. 3. a) Stellen Sie traditionelle und moderne Ansätze der Kreditwürdigkeitsprüfung dar, und grenzen Sie beide Kategorien voneinander ab. b) Diskutieren Sie die Vor- und Nachteile der Risikonormierung unter Berücksichtigung absatzpolitischer Aspekte. c) Die Unzulänglichkeiten der Kreditwürdigkeitsprüfung und ihre Konsequenzen für die bankbetriebliche Kreditpolitik unter Berücksichtigung der Transformation von Bonitätsund Zinsrisiken. 4. Beschreiben und vergleichen Sie mindestens drei verschiedene Ansätze zur Kreditwürdigkeitsprüfung. 5. Entwickeln Sie ein Arbeitsschema für die Kreditwürdigkeitsprüfung. Erläutern Sie die einzelnen Prüfungsschritte und ihre Bedeutung für die Kreditbeurteilung. 6. Die Alsterbank plant, Kreditentscheidungen im Ratenkreditgeschäft mit Hilfe des neu erworbenen Software-Programms CRESCO der Digital Credit Scoring Inc. zu treffen. CRESCO basiert auf folgenden Daten: Ausscheidungsgrenze Scoring- Bereich Ausfallwahrscheinlichkeit Die Diskriminanzfunktion lautet: Y 1 = 10 X 1 + 5X 2 + 3X X X 5 + 8X 6 Für 023, sechs Kredite liegen Ihnen folgende Angaben vor:
7 7 Merkmal Kredit X j X X X X X X Der Zinssatz beträgt 10%, die erwarteten Nettoausfälle bei nicht störungsfreiem Verlauf betragen 60%. a) Welche Kredite wird die Alsterbank vergeben, wenn Sie den erwarteten Gewinn maximieren will? b) Die Argumente für und gegen die Einführung von CRESCO prallen in der Alsterbank hart aufeinander. Um welche Argumente handelt es sich? c) Als Alternative zum Credit Scoring werden der portefeuilletheoretische und der investitionstheoretische Ansatz in die Diskussion eingebracht. Welche Erfolgsaussichten messen Sie beiden Vorschlägen bei? Begründen Sie Ihre Antwort. 7. Jahresabschlußanalyse im Rahmen der Kreditwürdigkeitsprüfung. 8. Als Trainee in der Bank werden Sie gebeten, einen Vortrag zum Thema "Verschiedene Ansätze zur Kreditwürdigkeitsprüfung - Darstellung, Vorteile und Nachteile" zu halten. a) Arbeiten Sie für Ihr Vortragsmanuskript eine Gliederung aus. b) Schreiben Sie den aus Ihrer Sicht schwierigsten Teil des Vortrages nieder. 9. a) Warum lehnen manche Autoren es ab, die Portefeuilletheorie auf eine Kreditentscheidung anzuwenden? b) Begründen Sie vor dem Hintergrund Ihrer Antwort zu a) den Zusammenhang zwischen Portefeuilletheorie und Kreditpolitik, und leiten Sie ab, wie eine Bank zu einem risikofreien Kreditportefeuille kommen kann.
8 8 c) Sollten Risikoaversion und Eigenkapital aus theoretischer Sicht eine Rolle bei der Kreditentscheidung spielen? Begründen Sie Ihre Antwort. 10. Sie bewerben sich bei einer Bank um die Einstellung als Trainee. Bei der Überprüfung Ihrer fachlichen Kenntnisse bittet man Sie um einen Vortrag zu dem Bereich "Kreditwürdigkeitsprüfung - Funktion und Bedeutung". a) Erarbeiten Sie für Ihren Vortrag eine Gliederung. b) Schreiben Sie den Ihrer Meinung nach wichtigsten Teil des Vortrags nieder. Begründen Sie Ihre Wahl. c) Erläutern Sie abschließend die Funktionen von Sicherheiten. 11. a) Diskutieren Sie die Anwendung der Portefeuilletheorie bei Kreditentscheidungen. b) Leiten Sie ab, wie eine Bank ein risikofreies Kreditportefeuille zusammenstellen kann. c) Die Bank hat die Möglichkeit zur Vergabe von drei Krediten mit den Volumina V A =100 GE, V b =200 GE und V C =300 GE. Die Einzelrenditen r A, r B und r C und die zugehörigen Eintrittswahrscheinlichkeiten p i stellen sich dar wie folgt: r\p 0,2 0,3 0,5 r A 12,5% 15% 20% r B 18% 12% 15,6% r C 12% 11% 12,6% Ermitteln Sie die erwarteten Renditen und das Risiko der einzelnen Kredite und des Kreditportefeuilles, das Sie halten, wenn Sie gleichzeitig alle drei Kredite vergeben. Welche Kredite vergibt ein risikoneutraler Bankier, welche ein risikoaverser? Der Zinssatz auf bonitätsrisikofreie Anlagen ist 12%. Unterstützen Sie Ihre Ausführungen mit einer Graphik. 12. Anläßlich des Besuches einer Zweigstelle bittet man Sie, den anwesenden Auszubildenden den Ansatz zur Kreditwürdigkeitsprüfung nach Hagemüller zu erläutern. Auch möchte man hören, ob dabei eine Verbindung zu dem 3-Fragen-Ansatz von O'Rourke besteht, den sie ebenfalls erklären sollen. 13. a) Welche Funktion und Bedeutung hat die Kreditwürdigkeitsprüfung für eine Bank? Ordnen Sie die Kreditwürdigkeitsprüfung in den zeitlichen Ablauf eines typischen Kreditgeschäfts ein. b) Stellen Sie die Vorgehensweise im Rahmen des investitionstheoretischen Ansatzes zur Kreditwürdigkeitsprüfung dar. Diskutieren Sie die Vorgehensweise und die Ergebnisse. Wo liegen Ansatzpunkte zur Kritik, was ist positiv hervorzuheben? c) Welche anderen Ansätze der modernen Kreditwürdigkeitsprüfung kennen Sie? Stellen Sie diese kurz dar.
9 9 14. a) Die Hausbank plant, zur Fundierung der Konsumentenkreditvergabe ein Scoring-Verfahren einzuführen. Die Bank hat aus bereits abgewickelten Kreditengagements folgende Daten ermittelt: Ausscheidungsgrenze Scoring Bereich Ausfallwahrscheinlichkeit , , , , , ,02 Die zugrundegelegte Diskriminanzfunktion lautet: Y i = 7x 1 + 3x 2 + 5x 3 + 6x 4 + 1x 5 + 3x 6 Für vier Kredite liegen Ihnen folgende Angaben vor: Merkmal x Kredit 1 50 Kredit 2 30 Kredit 3 40 x x x x x x Kredit 4 70 Der Zinssatz beträgt 8%, die erwarteten Nettoausfälle bei nicht störungsfreiem Verlauf betragen 50%. Welche Ausscheidungsgrenze ist optimal, und welche Kredite wird die Hansabank vergeben, wenn sie den erwarteten Gewinn maximieren will?
10 10 b) Stellen Sie Argumente dar, die für oder gegen die Einführung eines solchen Verfahrens sprechen. c) Würdigen Sie das Scoring-Verfahren vor dem Hintergrund von Krümmels Regeln zur Einzelkreditentscheidung. 15. a) Geben Sie einen systematischen Überblick über die Wahlrechte im Jahresabschluß von Nichtbank-Unternehmen. b) Erläutern Sie die Inhalte dieser Wahlrechte. c) Stellen Sie die Bedeutung dieser Wahlrechte für die Aussagefähigkeit von Bonitätsanalysen dar. 16. a) Geben Sie einen systematischen Überblick über die verschiedenen Arten der Risikentransformation. b) Sie sollen in der Toto Bank das Credit Scoring einführen. Bei einer Untersuchung haben Sie sich für folgende Diskriminanzfunktion entschieden: Z = 2X 1 + 4X 2 + 8X 3 + 2X 4 Dabei ergab sich folgender Zusammenhang zwischen der Totalausfallwahr-scheinlichkeit P(A) eines Kredits und den bei der Kreditwürdigkeitsprüfung ermittelten Scoring-Punkten Z: P(A) = Z/2500 Für drei Kredite liegen folgende Daten vor: Merkmal Kredit 1 Kredit 2 Kredit 3 X X X X Volumen Der Zinssatz auf risikofreie Anlagen beträgt 5% p.a. Aus Wettbewerbsgründen soll die Verzinsung jedes Kredits so niedrig wie möglich, aber dennoch auskömmlich sein. Aus Marketing-Gesichtspunkten hat der Vorstand beschlossen, keine zweistelligen Kreditzinssätze zu vereinbaren. Ermitteln Sie die vereinbarten Bruttozinseinnahmen p.a. der Toto Bank in DM. c) Erläutern Sie ausführlich, unter welchen Bedingungen die Mindestbruttorisikoprämie gerade auskömmlich ist. Sind die Bedingungen bei den großen deutschen Universalbanken erfüllt? Begründen Sie Ihre Antwort.
11 11 d) Das Kreditportfolio der Regionalbank Stahltreu setzt sich zu 95% aus Krediten zusammen, deren Schuldner Unternehmen der Stahlindustrie sind. Sollte auch in dieser Bank die zu vereinnahmende Risikoprämie nach dem oben verwendeten Ansatz ermittelt werden? Welchen Lösungsvorschlag hätten Sie, wenn Ihnen branchenbezogene Instrumente (z.b. C-Dax-Futures) am Kapitalmarkt zur Verfügung ständen? 17. a) Welche Beurteilungsfelder sollte die Kreditwürdigkeitsprüfung insgesamt erfassen? b) Wie können Banken die Varianz der Nettoausfälle eines Kreditportefeuilles begrenzen? 18. a) Skizzieren Sie die Besonderheiten einer liquiditätsorientierten Jahresabschlußanalyse im Kreditgeschäft. b) Erläutern Sie mindestens drei Ansätze liquiditätsorientierter Jahresabschlußanalysen. c) Welche Fragen zur Liquidität eines Unternehmens lassen sich mit diesen Ansätzen nicht beantworten? 19. a) Welche Aussage trifft das Rating einer Einstufungsstelle? Welche anderen Aussagen sind damit eng verbunden? b) Welche Einflußfaktoren bestimmen das Rating? Welche Implikationen haben diese Faktoren für Anlageentscheidungen unter Portfoliogesichtspunkten? c) Erläutern Sie die Herkunft und die Bedeutung der Begriffe investment grade und speculative grade. d) Skizzieren Sie das beim Rating verwendete Top-down-Verfahren und benennen Sie die Risiken, um die es auf den einzelnen Analysestufen geht. (WS 99/2000) 20. Als Trainee in der Bank werden Sie gebeten, einen Vortrag zum Thema Verschiedene Ansätze zur Kreditwürdigkeitsprüfung zu halten. a) Arbeiten Sie für Ihr Vortragsmanuskript eine Gliederung aus. Charakterisieren Sie das Wesentliche jedes genannten Ansatzes durch einen Satz. b) Erläutern Sie die Vorgehensweise beim portfoliotheoretischen Ansatz. Unterscheiden Sie dabei den allgemeinen und den speziellen portfoliotheoretischen Ansatz und gehen Sie jeweils auf den Value at Risk und die erforderlichen Risikoprämien ein. (SS 2000)
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