Ortsumfahrungen Weißenfeld Parsdorf Variantenuntersuchung

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1 2014 GeoBasis-DE/BKG ( 2009) Google Gemeinderatssitzung: Folie

2 1. Ziele 2. Allgemeines 3. Vorgehensweise 4. Vorstellung der Varianten 5. Variantenvergleich 6. Zusammenfassung 7. Fazit 8. Ausblick Folie

3 1. Ziele Gemeinde Grundsätzliches Ziel ist die Verkehrsentlastung der stark verkehrsbelasteten Ortslagen von Parsdorf, Weißenfeld und Hergolding. Für die Ortsumfahrungen ist der Charakter einer Entlastungsstraße mit einer zügigen Führung der Verkehre anzustreben. Die Trasse soll deshalb von möglichst wenigen Knoten- und Anschlusspunkten unterbrochen werden. Eine möglichst umweltverträgliche Trassenführung, insbesondere für Flora und Fauna, ist anzustreben. Landwirtschaftliche Flächen sollen so wenig wie möglich überbaut und zerschnitten werden. Die Planungsvorgaben der Autobahndirektion Südbayern müssen berücksichtigt werden. Ausgerichtet an den Kosten soll eine für die Gemeinde und für die späteren Straßennutzer wirtschaftliche Trasse realisiert werden. Folie

4 2. Allgemeines - Grundlagen: Verkehrszählung und -Gutachten Mai 2014 Professor Dr.-Ing. Harald Kurzak: 1. Verkehrszählung April Ableitung Prognosebelastung 3. Umlegen Prognosebelastung auf Straßennetz Folie

5 2. Allgemeines - Grundlagen: Bestandserhebungen Fauna: Tiergruppen Vögel, Säugetiere (Fledermäuse) und Reptilien (Zauneidechsen) Bestandserhebungen Flora: Erhebung und Bewertung der Biotop- und Nutzungstypen nach den Vorgaben der Bayerischen Kompensationsverordnung Festlegung der Schutzgüter Tiere & Pflanzen, Boden (Teilaspekt Versiegelung) und Mensch (Teilaspekt Lärm) als die die Varianten differenzierenden Schutzgüter Weißenfeld Weißenfeld Parsdorf Folie

6 2. Allgemeines - Geschichte Erste Überlegungen für eine Südumfahrung von Weißenfeld Entwicklung Südostumfahrung Weißenfeld 2008 Haushaltbefragung für OU Weißenfeld 66 % 2011 Machbarkeitsstudie Varianten 1 3 für OU Parsdorf 2012 Machbarkeitsstudie Varianten 4 5 nun mit Nordumfahrung Weißenfeld 2014 Erneute Verkehrsuntersuchungen und Entwicklung der Varianten 6 8 zur verkehrlichen Optimierung 2014 Untersuchung und Bewertung der Varianten 1 8 in einer einheitlichen Untersuchungstiefe und nach festgelegten Standards Verkehrszunahme in der Ortsdurchfahrt Weißenfeld 1990: Kfz/24 h 2001: Kfz/24 h 2007: Kfz/24 h 2014: Kfz/24 h Prognose: 2030: Kfz/24 h Folie

7 3. Vorgehensweise Projektphase I (Grundlagenermittlung / Vorplanung) 1. Grundlagenermittlung / Bestandserhebung 2. Festlegung von Trassenkorridoren auf der Basis bisher untersuchter Varianten (Varianten 1-5) und anhand der prognostizierten, verkehrlichen Wirkung (Varianten 6-8) 3. Korridore werden je Fachgebiet und Bewertungsfeld ausgewertet 4. Grundlagen werden nach Erfordernis erweitert (z. B. weiterführende Untersuchungen Kosten, Verkehr, Baugrund, etc.) 5. Vorabschätzung von Aspekten der Entwurfsplanung (z. B. Knotenpunkte, Gradienten untergeordneter Straßen, Überholmöglichkeiten, Wirtschaftswege, ) 6. Gegenüberstellung in Bewertungsmatrix mit ergänzenden Erläuterungen 7. Prüfung auf entscheidungserhebliche Merkmale 8. Übergabe eines Korridors für eine Vorzugsvariante mit allen Hinweisen zur weiteren Optimierung und Ausarbeitung in der anschl. Entwurfsplanung (Projektphase II) Folie

8 4. Vorstellung der Varianten Folie

9 4. Vorstellung der Varianten Varianten 1 3 Jeweils mit Süd-Ost- Umfahrung Weißenfeld (als 2. Ausbaustufe) Variante 1: OU Parsdorf Linienführung südlich A 94 Variante 2 Variante 3 Variante 1 Variante 2: OU Parsdorf mit LSA an der UF Ammerthaler Weg bis Ausbau der Gemeindestraße nördlich A 94 Variante 3: OU Parsdorf mit neuer UF Ammerthaler Weg bis Ausbau der Gemeindestraße nördlich A 94 Folie

10 4. Vorstellung der Varianten Variante 1: Länge: 4,4 km schräges, langes Bauwerk über die BAB A94 Querung MKU-Gelände unstetige Linienführung, aber geringe Umweglänge Verkehrsentlastung OD nur 60 % größter Eingriff in hohe und mittlere Biotopstrukturen schalltechnische Beeinträchtigung mehrerer Gebäude durch Südost-Umfahrung Weißenfeld Kosten: ca. 12,4 Mio EUR Folie

11 Verkehrsprognose 2030: Variante 1 Folie

12 4. Vorstellung der Varianten Variante 2: Länge: 4,4 km Nutzung 1-spurige Unterführung BAB A94, dadurch hohe Zeitverluste geringe Verkehrswirksamkeit (Entlastung OD nur 58 %) nur geringe Eingriffe in hohe und mittlere Biotopstrukturen schalltechnische Beeinträchtigung mehrerer Gebäude durch Südost-Umfahrung Weißenfeld Querung MKU-Gelände Kosten: ca. 8,5 Mio EUR Folie

14 4. Vorstellung der Varianten Variante 3: Länge: 4,4 km, davon 1,5 km Ausbau Gemeindestraße verbreiterter Neubau Unterführung BAB A94 LSA-Knoten nach Unterführung, dadurch Zeitverluste geringste Verkehrswirksamkeit für Parsdorf und Hergolding (Entlastung OD nur 55 %) nur geringe Eingriffe in hohe und mittlere Biotopstrukturen schalltechnische Beeinträchtigung mehrerer Gebäude durch Südost-Umfahrung Weißenfeld Querung MKU-Gelände Kosten: ca. 13,1 Mio EUR Folie

16 4. Vorstellung der Varianten Variante 4: ortsnahe (200 m), nördliche Führung OU Weißenfeld und ortsnahe Führung OU Parsdorf südöstlich MKU-Fläche keine direkte Anbindung der OU Weißenfeld an die OU Parsdorf Länge: 4,9 km Querung MKU-Gelände und BAB A94 mit schrägem Bauwerk Verkürzung der Gesamtfahrstrecken durch Umfahrungen Verkehrsentlastung OD 73 % verhältnismäßig geringer Eingriff in hohe Biotopstrukturen, aber Eingriffe in Fledermaus- und Zauneidechsenhabitate durch ortsnahe Führung Weißenfeld Zerschneidung vieler landwirtschaftlicher Flächen schalltechnische Beeinträchtigung mehrere ortsnaher Höfe durch Nordumfahrung Weißenfeld Kosten: ca. 13,5 Mio EUR Folie

18 4. Vorstellung der Varianten Varianten 5 8 Gemeinsamer ortsferner Korridor für Umfahrung Weißenfeld, direkte Verbindung OU Weißenfeld - OU Parsdorf Variante 6 Variante 7 Variante 8 Variante 5: Führung OU Parsdorf südlich MKU-Fläche mit schrägem Überführungsbauwerk BAB A94 Variante 5 Variante 6: westlich abgesetzte Umfahrung MKU-Gelände Variante 7: nördlich abgesetzte Umfahrung MKU-Gelände Variante 8: südliche Führung an MKU-Gelände mit zusätzlichem Kreisverkehr Varianten 6-8 Folie

19 4. Vorstellung der Varianten Variante 5: direkte Anbindung OU Weißenfeld - OU Parsdorf Ortsverbindungsstraße Länge: 5,5 km großzügige Linienführung Querung MKU-Gelände und BAB A94 mit schrägem Bauwerk, mittige Zerschneidung Parkplatz Parsdorf höchster Umwegfaktor in den Hauptrelationen (18 %), dadurch hohe Nutzerkosten (Zeit, Kraftstoff, etc.) größte Verkehrsentlastung der OD (74 %) Verlust von hochwertigen Biotopstrukturen und Eingriffe in Fledermaus- und Zauneidechsenhabitate Zustimmung zur Variante von der Autobahndirektion mit hohen Auflagen (Bauen unter Verkehr) denkbar nur geringe Zerschneidung landwirtschaftlich genutzter Flächen (Flächenverbrauch 10 ha) höchste Baukosten (ca. 16,6 Mio EUR) infolge hoher Kosten für Bauwerke Folie Auszug OU Weißenfeld Nord / OU Parsdorf

21 4. Vorstellung der Varianten Variante 6: ortsferne Führung (Abstand 200 m) OU Parsdorf nord-westlich um MKU-Fläche - westlich abgesetzt keine Anbindung Ortsverbindungsstraße Länge: 5,6 km angepasste Linienführung senkrechte Querung BAB A94 und gleichzeitige Querung Wirtschaftsweg und Gemeindestraße randliche Inanspruchnahme Parkplatz Parsdorf Umwegfaktor in den Hauptrelationen (16 %), dadurch relativ hohe Nutzerkosten (Zeit, Kraftstoff, etc.) wesentliche Verkehrsentlastung der OD (72 %) nur Verlust von geringwertigen Biotopstrukturen, aber höchsten Eingriff in Brutlebensräumen vieler Vogelarten hoher Verlust von landwirtschaftlicher Nutzfläche (11 ha) und Zerschneidung von 14 Flurstücken, insbesondere nördlich der BAB A94 Zustimmung zur Variante von der Autobahndirektion ohne Auflagen Kosten: ca. 14,5 Mio EUR Folie Auszug OU Parsdorf

23 4. Vorstellung der Varianten Variante 7: ortsferne Führung (Abstand 200 m) OU Parsdorf nord-westlich um MKU- Fläche - nördlich abgesetzt keine Anbindung Ortsverbindungsstraße Länge: 5,8 km angepasste Linienführung gemeinsames, senkrechtes Querungsbauwerk über BAB A94 und Gemeindestraße keine Inanspruchnahme Parkplatz Parsdorf Umwegfaktor in den Hauptrelationen (16 %), dadurch relativ hohe Nutzerkosten (Zeit, Kraftstoff, etc.) wesentliche Verkehrsentlastung der OD (73 %) nur Verlust von geringwertigen Biotopstrukturen, aber hohen Eingriff in Brutlebensräumen vieler Vogelarten hoher Verlust von landwirtschaftlicher Nutzfläche (11 ha) und Zerschneidung von 17 Flurstücken, insbesondere nördlich der BAB A94 Zustimmung zur Variante von der Autobahndirektion - Vorzugsvariante Kosten: ca. 14,3 Mio EUR Folie Auszug OU Parsdorf

25 4. Vorstellung der Varianten Variante 8: Führung zwischen MKU-Gelände und BAB A94 zusätzliche Anbindung Gemeindestraße senkrechtes, kurzes Querungsbauwerk über die BAB A94 Lage des Kreisverkehrs hinter Bauwerk und im 40m-Korridor der BAB A94 kritisch Länge: 5,5 km gute Verkehrsentlastung der OD (73 %) mittlerer Umwegfaktor in den Hauptrelationen (14 %) hoher Verlust von mittelwertigen Biotopstrukturen und Eingriffe in Fledermaushabitate (Überflugschutz im MKU-Abschnitt erforderlich) Zustimmung zur Variante von der Autobahndirektion nur mit hohen Auflagen denkbar, d.h. weitere nördliche Verschiebung und dann weiterer Eingriff in die Biotopstrukturen im Bereich des MKU-Geländes Ausbau teilweise auf MKU-Gelände, mittige Zerschneidung Parkplatz Parsdorf nur geringe Zerschneidung landwirtschaftlich genutzter Flächen (Flächenverbrauch 9 ha) Kosten: ca. 15,1 Mio EUR Folie Auszug OU Parsdorf

27 5. Variantenvergleich Bewertungsfeld Trassierung Ausbaulänge [km] 4,4 4,4 4,4 4,9 5,5 5,7 5,8 5,6 Trassierung o KV neben Brücke Fahrdynamik Knotenpunkte Umwegfaktor + 0% o 5% o 5% ++ -4% -- 18% -- 16% -- 15% - 14% Rangfolge Erläuterung der Rangfolge: Folie o + ++ / = zunehmende Variantenungunst

28 5. Variantenvergleich Bewertungsfeld Verkehrswirksamkeit Verkehrswirksamkeit Entlastung Ortslagen 60 % 58 % 55 % % % + 72 % % % Überholmöglichkeiten Verkehrsqualität Verkehrssicherheit + o o Rangfolge Erläuterung der Rangfolge: Folie o + ++ / = zunehmende Variantenungunst

29 5. Variantenvergleich Bewertungsfeld Wirtschaftlichkeit Investitionskosten 12,4 8,5 13,1 13,5 16,6 14,5 14,3 15,1 Unterhaltungskosten + o Nutzerkosten (Reisezeit, Kraftstoffverbrauch) o Unfallkosten Rangfolge o Weiter Unfälle in OD o Weiter Unfälle in OD o Weiter Unfälle in OD - hohe Belastung OU + 6 Knoten + hohe Belastung OU + 5 Knoten + hohe Belastung OU + 5 Knoten + hohe Belastung OU + 5 Knoten hohe Belastung OU + 6 Knoten Erläuterung der Rangfolge: Folie o + ++ / = zunehmende Variantenungunst

30 5. Variantenvergleich Bewertungsfeld Umweltverträglichkeit Flächenverbrauch Inanspruchnahme von Biotopen 8,9 ha 11,7 ha 11,5 ha 9,1 ha 11,7 ha 12,8 ha 12,9 ha 12,9 ha o Beeinträchtigung Fauna Lärm Rangfolge Erläuterung der Rangfolge: Folie o + ++ / = zunehmende Variantenungunst

31 5. Variantenvergleich Bewertungsfeld Raumordnung - Realisierbarkeit Zwangspunkte Autobahn Beeinträchtigung Landwirtschaft (Fläche /Zerschneidung Flurstücke) Beeinträchtigung Siedlungsentwicklung (Parkplatz, Wohngebiete) Bauablauf (Behinderungen) Rangfolge o schleifender Schnitt Bauwerk + 5 ha / 19 Lage meist in 40-m- Zone ha / 15 Lage meist in 40-m- Zone ha / 15 o schleifender Schnitt Bauwerk o 7 ha / 20 o schleifender Schnitt Bauwerk 10 ha / Zustimmung der ABDSB o 11 ha / Zustimmung der ABDSB (Vorzug) 11 ha / 17 o Lage in 40- m-zone + 9 ha / BAB/MKU o MKU BAB/MKU o BAB / MKU o BAB / MKU + + o BAB / MKU Erläuterung der Rangfolge: Folie o + ++ / = zunehmende Variantenungunst

32 5. Variantenvergleich Zusammenfassung Bewertungsfelder Wichtung Trassierung 10 % Verkehrswirksamkeit 30 % Wirtschaftlichkeit 20 % Umweltverträglichkeit 20 % Realisierbarkeit 20 % Rangfolge Ergebnis 100 % 4,1 3,9 4,1 2,7 3,2 2,6 2,4 3,0 VORZUGS- VARIANTE Erläuterung der Rangfolge: Folie = zunehmende Variantenungunst

33 6. Zusammenfassung Entscheidungserhebliche Merkmale / Fazit aus allen Untersuchungen: - Trassierung: Varianten 2 und 3 keine richtliniengerechte Trassierung, bei Variante 8 verkehrssicherheitstechnische Probleme aufgrund der Lage des Knotens unmittelbar hinter der BAB A 94, zwischen Varianten 1, 4 7 keine erheblichen Unterschiede - Verkehrswirksamkeit Varianten 1 3 nicht zielführend bezüglich größtmöglicher Entlastung der Ortslagen zwischen Varianten 4 8 keine erheblichen Unterschiede In keinem Bewertungsfeld wird für die Varianten 4 8 ein unlösbarer Konflikt aufgezeigt: - Kosten keine erheblichen Unterschiede zwischen Var. 4, Umwelt Varianten 1 und 5 schneiden aufgrund der hohen Beanspruchung von Biotoptypen und dem Verlust von Fledermaushabitaten am schlechtesten ab, Varianten 4 und 6 sind aufgrund geringerer Eingriffe geringfügig besser als Varianten 1 und 5. Variante 7 führt zu verhältnismäßig hohen Eingriffen in faunistische Lebensräume, Eingriffe in wertvolle Biotoptypen sind dagegen verhältnismäßig gering. Varianten 2, 3 und 8 führen zu verhältnismäßig geringen Eingriffen hinsichtlich Biotoptypen und faunistischen Lebensräumen und schneiden aus naturschutzfachlicher Sicht am besten ab. - Landwirtschaft Vorteile für Varianten 6 und 8 bezüglich Flächeninanspruchnahme und - Zerschneidung - Realisierbarkeit, Zwangspunkte Autobahn: Variante 6 und 7 mit Zustimmung der ABDSB Folie

34 7. Fazit Empfehlung der Variante 7 als Vorzugskorridor Folie

35 8. Vorschau Projektphase II (Entwurfs-/Genehmigungsplanung) 1. Gemeinderatsbeschluss für einen Vorzugskorridor 2. Weiterentwicklung der Vorzugsvariante im Trassenkorridor +/- 50 m 3. Optimierung der Linienführung zur Verringerung von landwirtschaftlichen Einzelbetroffenheiten und Umweltaspekten in der Entwurfsplanung (Ziel: Juli 2014) 4. Abstimmung der Vorzugstrasse mit Landkreis, Staatlichem Bauamt und Autobahndirektion 5. Ggf. Beauftragung weiterer, notwendiger Gutachten 6. Erarbeitung der Planfeststellungsunterlagen (Ziel: November 2014) Folie