21 Der Bernoulliprozess

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "21 Der Bernoulliprozess"

Transkript

1 21 Der Bernoulliprozess p_d := posliste, m, punkte<, liste = RandomInteger@BinomialDistribution@1, pd, 8n<D; posliste = Flatten@Position@liste, 1DD; m = Length@poslisteD; punkte = Table@Graphics@8PointSize@0.015D, Red, Point@8poslistePiT, 0<D<D, 8i, 1, m<d; Print@listeD; Show@8punkte<, Axes Æ 8True, False<, AxesOrigin Æ 8-1, 0<, AspectRatio Æ 0.03, PlotRange Æ 880, n<, 8-0.1, 0.1 Wir haben uns bereits ausführlich damit befasst, die Verteilung (also die Verteilungsdichte bzw die Verteilungsfunktion) einer Zufallsvariablen Z zu ermitteln. In diesem und den drei folgenden Kapiteln werden wir uns mit der Frage befassen, in welchen Situationen die in Mathematica implementierten Verteilungen (es handelt sich dabei um die wesentlichsten Verteilungen der Stochastik) auftreten. Wir werden dabei sehen, dass manche dieser Verteilungen untereinander eng zusammenhängen und damit eine Art "Familie von Verteilungen" bilden. In diesem Abschnitt befassen wir uns mit dem sogenannten Bernoulliprozess und den damit eng zusammenhängenden Verteilungen. Es handelt sich dabei um die Binomialverteilung, die negative Binomialverteilung und die hypergeometrische Verteilung sowie die Multinomialverteilung als mehrdimensionale Verallgemeinerung der Binomialverteilung. Wir werden ausführlich darauf eingehen, bei welchen Fragestellungen diese Verteilungen auftreten und welche Eigenschaften diese Verteilungen besitzen. Außerdem werden wir an Hand von zahlreichen Beispielen zeigen, wie mit diesen Verteilungen gearbeitet wird Der Bernoulliprozess Wir beginnen mit einer zentralen Begriffsbildung: Definition: Wir betrachten ein Zufallsexperiment, bei dem ein gewisses Ereignis A mit der Wahrscheinlichkeit p eintreten kann (tritt das Ereignis A ein, so spricht man von einem Erfolg). Wird dieses Zufallsexperiment laufend unabhängig wiederholt, so sagt man, es liegt ein Bernoulliprozess mit Parameter p vor. Beispiele für Bernoulliprozesse sind ä das wiederholte Werfen einer Münze oder eines Würfels; ä das wiederholte Ziehen mit Zurücklegen von Kugeln aus einer Urne; ä das laufende Befragen von zufällig ausgewählten Personen (Meinungsumfrage); ä das laufende Überprüfen der Qualität eines Produktionsprozesses (Qualitätskontrolle). Mit dem Befehl BernoulliProzess@n, pd lässt sich eine zufällige Realisierung w eines Bernoulliprozesses erzeugen. Der erste Parameter n gibt dabei an, wie oft das Zufallsexperiment wiederholt wird, der zweite Parameter p beschreibt die Erfolgswahrscheinlichkeit. Die Einser bzw die roten Punkte entsprechen jenen Wiederholungen, in denen das Ereignis A eintritt, also ein Erfolg zu verzeichnen ist. BernoulliProzess@50, 1 ê3d 80, 1, 0, 0, 0, 0, 0, 1, 1, 1, 0, 0, 0, 0, 1, 0, 1, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 1, 1, 0, 1, 1, 0, 0, 1, 0, 1, 0, 1, 1, 1, 1, 0, 0, 1, 0, 1, 1, 1, 1<

2 110 21_Der_Bernoulliprozess.nb Mit einem Bernoulliprozess mit Parameter p sind eine Reihe von Zufallsvariablen bzw Verteilungen eng verbunden. Wir werden nun diese Zufallsvariablen zusammen mit ihren Eigenschaften und Verteilungen angeben und diese Verteilungen in den folgenden Abschnitten im Detail besprechen: Definition: Für jedes i œ 81, 2, < sei X i =: 1 falls bei der i- ten Wiederholung ein Erfolg eintritt 0 falls bei der i- ten Wiederholung kein Erfog eintritt Die diskreten Zufallvariablen X 1, X 2, sind offenbar vollständig unabhängig und pd-verteilt. Wenn man von einem Bernoulliprozess mit Parameter p spricht, so versteht man in der Stochastik darunter oft diese Familie =8X i iœ < von vollständig unabhängigen, pd-verteilten Zufallsvariablen Beispiel: Mit einem Würfel wird n = 100 mal gewürfelt und das Auftreten eines Sechsers beobachtet. Man simuliere eine typische Realisierung. Lösung: Beim laufenden Würfeln mit einem homogenen Würfel und der anschließenden Beobachtung, ob ein Sechser gewürfelt wurde, handelt es sich um einen Bernoulliprozess mit Parameter p = 1 ê6. Die Simulation einer typischen Realisierung kann daher mit dem Befehl BernoulliProzess@100, 1ê6D erfolgen: BernoulliProzess@100, 1 ê6d 80, 0, 0, 0, 0, 0, 1, 1, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 1, 0, 0, 0, 1, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 1, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 1, 1, 1, 0, 1, 0, 1, 1, 0, 0, 0, 1, 0, 0, 1, 0, 0, 0, 1, 0, 1, 0, 0, 0, 0, 0, 1, 1, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 1, 0, 0, 1, 0, 0, 1, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 1, 0, 0, 0, 1, 0, 0, 0, 1, 0, 0, 0, 0, 1< Im Folgenden sei =8X i iœ < ein Bernoulliprozess mit Parameter p Definition: Für jedes nœ81, 2, < gibt die Zufallsvariable Z n = n i=1 X i die Anzahl der Erfolge bei den ersten n Wiederholungen an. Da die Zufallsvariablen X 1, X 2, vollständig unabhängig und pd-verteilt sind, folgt aus der Formel von Bernoulli (aber auch aus der Faltungsformel für Binomialverteilungen), dass die Zufallsvariable Z n pd-verteilung genügt. In den beiden Familien =8X i iœ < und =8Z n nœ < steckt die gleiche Information. Daher versteht man in der Stochastik unter einem Bernoulliprozess mit Parameter p gelegentlich auch diese Familie =8Z n nœ < pd-verteilten Zufallsvariablen Definition: Für jedes nœ81, 2, < gibt die Zufallsvariable Y n = Min8k kœ und k i=1 X i = n<-n die Anzahl der Misserfolge vor dem n-ten Erfolg an. Da die Zufallsvariablen X 1, X 2, vollständig unabhängig und pd-verteilt sind, folgt aus Beispiel , dass die Zufallsvariable Y n pd-verteilung genügt. In der Literatur verwendet man gelegentlich an Stelle der Anzahl der Misserfolge Y n vor dem n-ten Erfolg die Anzahl der Wiederholungen Y n * = Yn + n bis zum n-ten Erfolg und spricht im Zusammenhang mit der Verteilung

3 21_Der_Bernoulliprozess.nb 111 dieser Zufallsvariablen Y n * ebenfalls von einer negativen Binomialverteilung. Man achte daher genau darauf, in welchem Zusammenhang der Begriff "negative Binomialverteilung" jeweils verwendet wird. Beim Arbeiten mit Bernoulliprozessen sind manchmal die beiden folgenden Bemerkungen von Bedeutung: Bemerkung: Für alle n 1 < n 2 < n 3 œ sind die Zuwächse Z n1, Z n2 - Z n1, Z n3 - Z n2, vollständig unabhängig und binomialverteilt mit den Parametern n 1, n 2 - n 1, n 3 - n 2, und p. Beweis: Diese Behauptung folgt unmittelbar aus der Familieneigenschaft von vollständig unabhängigen Zufallsvariablen zusammen mit der Faltungsformel für Binomialverteilungen Bemerkung: Die Anzahl der Misserfolge Y 1, Y 2 - Y 1, Y 3 - Y 2, zwischen je zwei aufeinanderfolgenden Erfolgen sind vollständig unabhängig und pd-verteilt. Beweis: Wir zeigen exemplarisch, dass die beiden Zufallsvariablen Y 1 und Y 2 - Y pd-verteilt und unabhängig sind. Für alle k, lœ80, 1, 2, < 1 = k< 8Y 2 - Y 1 = l<d= 1 = 0< 8X k = 0< 8X k+1 = 1< 8X k+2 = 0< 8X k+l+1 = 0< 8X k+l+2 = 1<D= = ph1- pl k ph1- pl l Das hat aber 2 - Y 1 = l<d= = j< 8Y 2 - Y 1 = l<d= j=0 ph1- pl j ph1- pl l = ph1- pl l unmittelbar zur Folge, dass nicht nur Y 1 (das ist ohnehin bekannt), sondern auch Y 2 - Y 1 pd- Verteilung genügt und damit die beiden Zufallsvariablen Y 1 und Y 2 - Y 1 unabhängig sind.

4 112 21_Der_Bernoulliprozess.nb 21.2 Die pd Wir fassen die bereits bekannten Eigenschaften der pd zusammen: Bemerkung: Die pd besitzt den Träger =80, 1, 2,, n< die Kn z O pz H1- pl n-z für zœ80, 1, 2,, n< 0 sonst und die Verteilungsfunktion 0 für dzt K n k=0 k O pk H1- pl n-k =B p, n-dzt, 1+dztD für z 0 pd-verteilte Zufallsvariable Z besitzt den p und die ph1- pl Für Binomialverteilungen mit dem gleichen! Parameter p gilt die pd Es folgen nun eine Reihe von Beispielen, mit denen gezeigt wird, wie sich die Binomialverteilung bei der Behandlung von konkreten Problemen einsetzen lässt: Beispiel: In einer Urne befinden sich r= 15 rote und s=12 schwarze Kugeln. Aus dieser Urne wird n = 20 mal mit Zurücklegen jeweils eine Kugel entnommen und beobachtet, wieviele rote Kugeln dabei insgesamt gezogen werden. Man simuliere k= 100 typische Realisierung dieser Beobachtung. Lösung: Beim laufenden Ziehen mit Zurücklegen von Kugeln aus einer Urne mit r roten und s schwarzen Kugeln und der anschließenden Beobachtung, ob dabei eine rote Kugel gezogen wurde, handelt es sich um einen Bernoulliprozess mit Parameter p=rêhr+sl. Die Anzahl Z n der roten Kugeln beim n maligen Ziehen ist damit binomialverteilt mit den Parametern n und p=rêhr+sl. Mit dem Befehl RandomInteger lassen sich leicht k typische Realisierung dieser Beobachtung simulieren: r = 15; s = 12; n = 20; k = 100; RandomInteger@BinomialDistribution@n, rêhr + sld, 8k<D Clear@r, s, n, kd 89, 16, 12, 11, 11, 11, 8, 14, 11, 8, 13, 9, 13, 10, 14, 15, 13, 12, 14, 9, 14, 15, 8, 13, 6, 13, 15, 9, 11, 13, 13, 13, 11, 13, 7, 13, 13, 12, 10, 13, 11, 11, 10, 13, 9, 10, 10, 11, 10, 9, 10, 8, 10, 12, 13, 13, 15, 11, 9, 11, 15, 13, 8, 10, 12, 12, 11, 10, 11, 14, 11, 14, 8, 12, 11, 12, 11, 10, 9, 11, 13, 11, 6, 10, 9, 15, 14, 13, 13, 14, 14, 12, 11, 11, 13, 14, 15, 11, 10, 9< Beispiel: Mit einem Würfel wird n = 30 mal gewürfelt. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass dabei maximal z = 3 Sechser auftreten? Lösung: Beim laufenden Werfen eines (homogenen) Würfels und der anschließenden Beobachtung, ob dabei ein Sechser aufgetreten ist, handelt es sich um einen Bernoulliprozess mit Parameter p=1ê6. Die Anzahl Z n der

5 21_Der_Bernoulliprozess.nb 113 Sechser beim n maligen Würfeln ist damit binomialverteilt mit den Parametern n und p. Für die von uns gesuchte n z<d gilt damit n = 30; p = 1ê6; z = 3; CDF@BinomialDistribution@n, pd, 3D êê N Clear@n, p, zd Beispiel: In einer Fabrik arbeitet jede von n = 200 Maschinen zu einem beliebigen Zeitpunkt mit der Wahrscheinlichkeit p = 0.95 und ist mit der Wahrscheinlichkeit 1- p = 0.05 in Reparatur. Die einzelnen Maschinen arbeiten voneinander unabhängig. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass zu einem gegebenen Zeitpunkt mindestens m=190 Maschinen arbeiten? Lösung: Beim Überprüfen der einzelnen Maschinen, ob sie zum gegebenen Zeitpunkt arbeitet, handelt es sich um einen Bernoulliprozess mit Parameter p. Die Anzahl Z n der Maschinen, die zum gegebenen Zeitpunkt arbeiten, ist damit binomialverteilt mit den Parametern n und p. Für die gesuchte n m<d gilt daher n = 200; p = 0.95; m=190; 1- CDF@BinomialDistribution@n, pd, m- 1D Clear@n, p, md

6 114 21_Der_Bernoulliprozess.nb Beispiel: Im Unterricht stellt der Lehrer die Aufgabe, mit einer Münze n=150 mal zu werfen und das Ergebnis zu protokollieren. Max verzichtet auf das tatsächliche Münzwerfen und erfindet das folgende Protokoll (dabei steht 1 für das Ereignis "Adler" und 0 für das Ereignis "Zahl") 1,1,0,0,1,1,1,0,1,0, 1,1,0,1,1,0,1,0,1,0, 1,1,1,0,1,0,0,1,1,1, 1,0,1,1,0,1,1,0,1,0, 1,1,0,1,1,0,0,1,1,0, 1,0,1,1,0,0,1,1,0,0, 1,0,1,1,1,0,1,0,1,0, 1,1,0,1,0,1,1,0,0,1, 0,0,1,0,1,1,1,0,1,0, 1,1,0,1,1,0,0,1,0,1, 1,1,0,1,0,0,1,1,0,1, 0,1,1,0,1,0,1,0,1,1, 0,1,1,1,0,1,0,1,1,0, 1,0,1,1,0,1,0,1,1,0, 0,1,0,1,1,0,0,1,0,0. Warum ist der Lehrer davon überzeugt, dass Max geschwindelt hat? Lösung: Beim laufenden Werfen einer (homogenen) Münze und der anschließenden Beobachtung, ob dabei ein Adler aufgetreten ist, handelt es sich bekanntlich um einen Bernoulliprozess mit Parameter p=1ê2. Die Anzahl Z n der Adler beim n maligen Werfen ist damit binomialverteilt mit den Parametern n und p. Es ist daher damit zu rechnen, dass in unserem konkreten Fall etwa n p=75 Adler auftreten. Tatsächlich tritt in dem von Max abgegebenen Protokoll aber z= 87 mal ein Adler auf. Dieses Ergebnis macht den Lehrer stutzig. Er berechnet daher die n 87<D n = 150; p = 1ê2; z = 87; 1 - CDF@BinomialDistribution@n, pd, z- 1D êê N Clear@n, p, zd Da diese Wahrscheinlichkeit sehr klein ist, ist der Lehrer davon überzeugt, dass Max geschwindelt und dieses Protokoll erfunden und nicht durch tatsächliches Experimentieren erzeugt hat. Er nimmt dabei in Kauf, Max mit einer Wahrscheinlichkeit von 3% ungerechtfertigt zu beschuldigen. Wir erzeugen durch Simulation ein vom Lehrer gewünschtes Protokoll und ermittelt mit Hilfe von Apply und Plus die Anzahl der dabei auftretenden Adler. Dabei erkennen wir, dass diese Anzahl tatsächlich meistens in der Nähe des Erwartungswerts n p=75 liegt und nur sehr selten einen Wert größer als 86 annimmt. Table@Random@BinomialDistribution@1, 1 ê2dd, 8150<D Apply@Plus, %D 80, 0, 0, 1, 1, 0, 1, 1, 0, 1, 1, 1, 0, 0, 1, 1, 0, 0, 1, 0, 0, 1, 1, 1, 1, 1, 1, 1, 0, 0, 1, 0, 1, 0, 1, 0, 1, 1, 0, 1, 1, 1, 1, 0, 1, 1, 1, 1, 1, 0, 1, 0, 0, 1, 0, 0, 0, 1, 0, 0, 1, 1, 0, 1, 0, 1, 1, 0, 1, 0, 1, 0, 0, 0, 1, 0, 1, 0, 1, 1, 0, 1, 0, 1, 1, 0, 0, 0, 0, 0, 1, 0, 1, 1, 1, 1, 1, 1, 0, 1, 0, 0, 0, 1, 1, 1, 1, 1, 0, 1, 0, 0, 1, 1, 1, 0, 1, 1, 1, 0, 0, 0, 1, 1, 0, 1, 0, 0, 0, 1, 0, 0, 0, 0, 1, 0, 1, 1, 0, 1, 1, 1, 1, 0, 1, 1, 0, 1, 1, 1< Beispiel: Nachdem der Lehrer genau erklärt hat, warum er Max auf die Schliche gekommen ist, lässt er Max die Aufgabe wiederholen. Max ist noch immer zu faul, tatsächlich mit einer Münze zu werfen, passt nun aber peinlich genau darauf auf, dass die Anzahl der Adler "stimmt" und liefert das folgende Protokoll 1,0,1,1,0,1,0,0,1,0, 1,0,1,1,0,0,1,0,1,0, 1,0,0,1,0,1,1,0,1,0, 1,0,1,0,1,0,1,0,0,1, 0,1,0,1,0,1,0,0,1,0, 1,1,0,1,0,1,1,0,1,0, 1,0,1,1,0,1,0,1,0,1, 0,0,1,0,1,0,1,1,0,1, 0,1,0,0,1,0,1,0,1,1, 0,1,1,0,1,0,1,0,1,1, 0,1,0,1,0,1,1,0,1,0, 1,0,0,1,0,1,0,1,0,1, 1,0,0,1,0,0,1,0,1,0, 0,1,0,0,1,0,1,0,0,1, 1,0,1,0,0,1,1,0,1,0. Warum kommt ihm der Lehrer auch diesmal auf die Schliche? Lösung: Beim laufenden Beobachten der "Vorzeichenwechsel" (also eines Wechsels von Adler zu Zahl oder umgekehrt) handelt es sich ebenfalls um einen Bernoulliprozess mit Parameter p=1ê2. Die Anzahl V n dieser

7 21_Der_Bernoulliprozess.nb 115 Vorzeichenwechsel beim n maligen Werfen ist damit binomialverteilt mit den Parametern n- 1 und p. Es ist daher damit zu rechnen, dass in unserem konkreten Fall etwa Hn- 1L p = 74.5 Vorzeichenwechsel auftreten. Tatsächlich treten in dem von Max abgegebenen Protokoll aber v = 121 Vorzeichenwechsel auf. Der Lehrer wird wieder stutzig und berechnet die n 121<D: n = 150; p = 1ê2; v=121; 1- CDF@BinomialDistribution@n- 1, pd, v- 1D êê N Clear@n, p, zd Da diese Wahrscheinlichkeit extrem klein ist, ist der Lehrer davon überzeugt, dass Max wieder geschwindelt hat. (Es ist interessant zu bemerken, dass Finanzämter mit ähnlichen Methoden arbeiten, um zu überprüfen, ob die Steuererklärung von Betrieben "geschönt" ist.) Beispiel: Bei jedem Versuch sei die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten des Ereignisses A gleich p. Mit welcher Wahrscheinlichkeit tritt dieses Ereignis bei n unabhängigen Wiederholungen geradzahlig oft auf? Lösung: Beim laufenden Überprüfen, ob das Ereignis A eintritt, handelt es sich um einen Bernoulliprozess mit Parameter p. Die Zufallsvariable Z n, welche angibt, wie oft dieses Ereignis bei n Wiederholungen auftritt, ist damit binomialverteilt mit den Parametern n und p. Für die gesuchte Wahrscheinlichkeit gilt damit n ist gerade<d= K n k O pk H1- pl n-k n n = K k O 1 k=0 k=0 2 Hpk +H-pL k LH1- pl n-k = 1 2 H1+H1-2 pln L k gerade wobei wir die Summe mittels Sum und FullSimplify (unter Berücksichtigung von 0 p 1) berechnet haben: FullSimplify@Sum@Binomial@n, kdhp k + H-pL k LH1 - pl n-k ê2, 8k, 0, n<d, 0 p 1D 1 I1+H1 2 pl n M Beispiel: Zwei gleich gute Schützen geben (unabhängig voneinander) je n Schüsse auf eine Schießscheibe ab. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass beide Schützen die gleiche Anzahl von Treffern erzielen? Lösung: Für jeden der beiden Schützen bilden die Treffer einen Bernoulliprozess mit Parameter p. Die Trefferanzahlen Z n H1L bzw Z n H2L der beiden Schützen bei jeweils n Schüssen sind somit unabhängige, mit den Parametern n und p binomialverteile Zufallsvariable. Damit ergibt sich für die von uns gesuchte Wahrscheinlichkeit H1L n = Zn H2L H1L = H2L = k<d k=0 Diese Summe lässt sich unter Verwendung von Mathematica für beliebige Werte von n und p auswerten: n = 10; p = 1ê3; Sum@HPDF@BinomialDistribution@n, pd, kdl 2, 8k, 0, n<dêê N Clear@n, pd Beispiel (Überbuchungen): Häufig ist die Zahl der zu einem Flug erschienenen Passagiere geringer als die Zahl der Buchungen für diesen Flug. Die Fluggesellschaften überbuchen daher den Flug (sie verkaufen

8 116 21_Der_Bernoulliprozess.nb also mehr Tickets als Sitze vorhanden sind) mit dem Risiko, eventuell überzählige Passagiere mit Geld entschädigen zu müssen. Wir nehmen an, dass die Fluggesellschaft bei jedem mitfliegenden Fluggast Einnahmen von e=300 und für jede überzählige Person einen Verlust von v=500 hat. Außerdem nehmen wir an, dass jede Person, die einen Platz gebucht hat, mit einer Wahrscheinlichkeit von p = 0.95 auch tatsächlich zum Flug erscheint. Wieviele Plätze soll diese Fluggesellschaft bei einem Airbus mit s = 364 Sitzplätzen verkaufen, um den zu erwartenden Gewinn zu maximieren? Lösung: Falls die Fluggesellschaft n Plätze verkauft, ist die Anzahl Z der zum Flug tatsächlich erscheinenden pd-verteilt. Für den zu erwartenden Gewinn g n gilt dann s n g n = k = k<d+ Hs e-hk- sl = k<d k=0 k=s+1 Wir bestimmen n mit Hilfe von Mathematica so, dass g n maximal ist, was offenbar n=382 zur Folge hat. p = 0.95; e = 300; v=500; s = 364; Table@8n, Sum@k e PDF@BinomialDistribution@n, pd, kd, 8k, 0, s<d + Sum@Hs e -Hk - sl vl PDF@BinomialDistribution@n, pd, kd, 8k, s+1, n<d<, 8n, s, s + 20<D Clear@p, e, v, sd 88364, <, 8365, <, 8366, <, 8367, <, 8368, <, 8369, <, 8370, <, 8371, <, 8372, <, 8373, <, 8374, <, 8375, <, 8376, <, 8377, <, 8378, <, 8379, <, 8380, <, 8381, <, 8382, <, 8383, <, 8384, << In Beispiel haben wir (unter Verwendung von charakteristischen Funktionen) gezeigt, dass sich für große n und kleine p die Verteilungsfunktion der pd durch die Verteilungsfunktion der pd approximieren lässt. Wir zeigen nun, dass diese Approximation auch für die entsprechenden Verteilungsdichten gilt (da die pd diskret ist, sind diese beiden Konvergenzen gleichwertig): Satz (Gesetz der seltenen Ereignisse): Ist Hp n L nœ eine Folge von Zahlen aus dem Intervall D 0, 1@ mit der Eigenschaft, dass die Folge Hn p n L nœ gegen eine Zahl l>0 konvergiert, so gilt für alle kœ 0 lim nø K n k O p n k H1- p n L n-k = -a lk k! Beweis: Für alle k œ 80, 1, 2, < gilt lim Kn nø k O p n k H1- p n L n-k nhn-1l Hn- k+ 1L = lim nø k! n k Hn p n L k H1- p n L n-k = = 1 k! lim H1-1 nø n L lim nø =1 k- 1 H1- n L lim Hn p nl k nø =1 =a k lim H1- n p n nø n Ln = -a lim H1- p nl -k = -a a k nø k! =1

9 21_Der_Bernoulliprozess.nb 117 Wie gut diese Approximation der Verteilungsdichte der Binomialverteilung durch die Verteilungsdichte der Poissonverteilung funktioniert, wird mit dem folgende Beispiel demonstriert: Beispiel: Für große n und kleine p vergleiche man graphisch die Verteilungsdichte pd- Verteilung mit der Verteilungsdichte pd-verteilung. Lösung: Wir plotten die Verteilungsdichten pd-verteilung (rot) und pd-verteilung (blau) und erkennen, dass sich für große n und kleine p diese beiden Verteilungsdichten kaum unterscheiden. Manipulate@l = n p; ListPlot@8Table@8z, PDF@BinomialDistribution@n, pd, zd<, 8z, 0, 3 l<d, Table@8z, PDF@PoissonDistribution@n pd, zd<, 8z, 0, 3 l<d<, PlotStyle Æ 88PointSize@0.03D, Red<, 8PointSize@0.03D, Blue<<, Filling Æ Axis, AspectRatio Æ 0.4, AxesOriginÆ80, 0<, PlotRange Æ All, AxesLabel Æ ImageSizeÆ8200, 120<D, 8n, 2, 50, 1, Appearance Æ "Labeled"<, 88p, 0.5<, 0.03, 0.5, Appearance Æ "Labeled"<D n 47 p In den Zeiten, als man noch keinen Computer zur Verfügung hatte, kam dem Gesetz der seltenen Ereignisse auch eine große praktische Bedeutung zu, da man damit Wahrscheinlichkeiten oft wesentlich leichter berechnen konnte. Wir machen dazu ein einfaches Beispiel: Beispiel: 1% der von einer Maschine angefertigten Stücke seien defekt. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass in einer Stichprobe von 100 Stück 3 oder mehr Stücke defekt sind? (i) näherungsweise mit dem Gesetz der seltenen Ereignisse (ii) exakt Lösung: Z n - die Anzahl von defekten Stücken; Z n ~ (n, p n ), wobei n=100 und p n n n < 3<D=1-2 i=0 K n i Op n i H1- p n L n-i =0.079.

10 118 21_Der_Bernoulliprozess.nb n = 100; p=0.01; 1 SumABinomial@n, id p i H1 pl n i, 8i, 0, 2<E Clear@n, pd Gesetz der seltenen Ereignisse: Dieses Gesetz der seltenen Ereignisse besagt, dass für große n und kleine p die Binomialverteilung mit den Parametern n und p durch die Poissonverteilung mit dem Parameter a=n p approximiert werden kann lim nø K n k O p n k H1- p n L n-k = -a ak k! [{Z n 3}]=1-2 a i i=0 i! -a = ï für a= =1 erhält man also α = 1; α i 1 SumB i! Clear@αD Exp@ αd, 8i, 0, 2<F êê N Beispiel: In einem Postamt werden in einem Jahr durchschnittlich 1017 Briefe ohne Adresse aufgegeben. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass an einem bestimmten Tag mehr als drei Briefe ohne Adresse aufgegeben werden? Lösung: Teilt man das Jahr in n sehr kurze Zeitintervalle - etwa Minuten - ein, so kann man in erster Näherung annehmen, dass die Zeitpunkte, in denen ein Brief ohne Adresse aufgegeben wird, einen Bernoulliprozess mit dem sehr kleinen Parameter p n bilden. Nun kennt man aber den Erwartungswert der Anzahl Z n der Briefe, welche in einem Jahr ohne Adresse aufgegeben werden. Aus der Beziehung n D=n p n ergibt sich für diesen Parameter daher der Wert p n = 1017ên. Nimmt man nun an, dass der zur Diskussion stehende Tag mit dem n ten Zeitintervall beginnt und mit dem n 2 - ten Zeitintervall endet (wobei Hn 2 - n 1 L=nê365 gilt), so entspricht die Anzahl der Briefe, welche an diesem Tag ohne Adresse aufgegeben werden, dem Zuwachs Z n2 - Z n1. Dieser Zuwachs ist aber 2 - n 1, p n D-verteilt und damit nach dem Gesetz der seltenen Ereignisse (n 2 - n 1 ist sehr groß, p n ist sehr klein) wegen Hn 2 - n 1 L p n = 1017ê365 Für die von uns gesuchte n2 - Z n1 > 3<D ergibt sich somit a = 1017ê365; 1 - CDF@PoissonDistribution@aD, 3D êê N Clear@aD Die negative pd 21.4 Die hypergeometrische n suc, n tot D

11 21_Der_Bernoulliprozess.nb Die 8 p 1, p 2,, p r <D Wir haben bereits erwähnt, dass die Multinomialverteilung in gewissem Sinn eine Verallgemeinerung der Binomialverteilung darstellt. Diese Analogie wird durch die folgende Bemerkung noch deutlicher: Bemerkung: Wir betrachten ein Zufallsexperiment, bei dem die paarweise disjunkten Ereignisse A 1, A 2,, A r mit den Wahrscheinlichkeiten p 1, p 2,, p r eintreten können und setzen weiter voraus, dass A 1 A 2 A r =W und damit p 1 + p p r = 1 gilt. Wird dieses Zufallsexperiment n mal unabhängig wiederholt und gibt für jedes iœ81, 2,, r< die Zufallsvariable Z i an, wie oft dabei das Ereignis A i eintritt, so gilt Z1,Z 2,,Zr 8p 1, p 2,, p r <D. Beweis: Für alle k 1, k 2,, k r œ80, 1, 2,, n< mit k 1 + k 2 + +k r = n folgt aus dem Multiplikationssatz und unseren Ausführungen über die Binomialverteilung Z1,Z 1, k 2,, k r 1 = k 1 < 8Z 2 = k 2 < 8Z r-1 = k r-1 <D= 1 = k 1 2 = k 2 < 8Z 1 = k 1 r-1 = k r-1 < 8Z 1 = k 1 < 8Z r-2 = k r-2 <D= =K n k O p 1 k 1 1 H1- p1 L n-k1 K n-k 1 p 2 OH L k2 H1- k 2 1- p 1 = K n-k 1 - -k r-2 k r-1 p r-1 OH L k 1- p p r-1 H1- r-2 n! k 1! k 2! k r-1! k r! p k 1 k 1 p2 2 k pr-1 r-1 pr kr p 2 1- p 1 L n-k 1 -k2 p r-1 1- p p r-2 L n-k 1 - -k r-1 = Wir fassen die bereits bekannten Eigenschaften der 8p 1, p 2,, p r <D zusammen: Bemerkung: Die 8p 1, p 2,, p r <D besitzt den Träger =88z 1, z 2,, z r < z i œ80, 1, 2,, n< und z 1 + z z r = n< die 1, z 2,, z r D= und die 1, z 2,, z r D= n! z 1! z 2! z r! p z 2 z 1 p2 2 pr zr für z i œ80, 1, 2, < mit z 1 + z 2 + +z r = n 0 sonst dz 1 t dz i1 =0 i2 2 t dzrt =0 i r=0 i 1 +i 2 + +ir=n n! i 1! i 2! i r! = p i 2 i 1 p22 pr ir für z 1 0,, z r 0 0 8p 1, p 2,, p r <D-verteilte Zufallsvariablen Z 1, Z 2,, Z r besitzen den Erwartungswertvektor 1 2 r D<=8n p 1, n p 2,, n p r < und die Kovarianzmatrix i, Z k DL i,kœ81,2,,r< = n p 1 H1- p 1 L -n p 1 p 2 -n p 1 p r -n p 2 p 1 n p 2 H1- p 2 L -n p 2 p r ª ª ª -n p r p 1 -n p r p 2 n p r H1- p r L

12 120 21_Der_Bernoulliprozess.nb Es folgen wieder einige Beispiele, mit denen gezeigt wird, wie die Multinomialverteilung verwendet wird: Beispiel: Eine Urne enthält r=5 rote, w=4 weiße und b=3 blaue Kugeln. Eine Kugel wird zufällig gezogen, ihre Farbe notiert und wieder in die Urne zurückgelegt. Man bestimme die Wahrscheinlichkeit dafür, dass von n=6 so ausgewählten Kugeln k 1 = 3 rot, k 2 = 2 weiß und k 3 = 1 blau sind. Lösung: Wir bezeichnen mit Z 1 bzw Z 2 bzw Z 3 die Anzahl der beim n=6 maligen Ziehen gezogenen roten bzw weißen bzw blauen Kugeln. Wegen Bemerkung handelt es sich bei der gemeinsamen Verteilung dieser Zufallsvariablen Z 1, Z 2, Z 3 um eine Multinomialverteilung mit den Parametern n=6, p 1 = 5ê12, p 2 = 4ê12 und p 3 = 3ê12. Für die von uns gesuchte Wahrscheinlichkeit gilt somit n = 6; p1 = 5ê12; p2 = 4ê12; p3=3ê12; PDF@MultinomialDistribution@n, 8p1, p2, p3<d, 83, 2, 1<D êê N Clear@n, p1, p2, p3d Beispiel: n=8 Kugeln werden zufällig auf r= 5 Urnen verteilt, wobei jede Kugel mit der gleichen Wahrscheinlichkeit in jede Urne gelangen kann. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass dabei keine Urne leer bleibt (man vergleiche dazu auch Beispiel 8.2.2). Lösung: Wir bezeichnen mit Z 1, Z 2,, Z r die Anzahl der Kugeln in den einzelnen Urnen. Da jede Kugel mit der gleichen Wahrscheinlichkeit in jede Urne gelangen kann, handelt es sich bei der gemeinsamen Verteilung der Zufallsvariablen Z 1, Z 2,, Z r um eine Multinomialverteilung mit den Parametern n und 81êr, 1êr,, 1êr<. Für die von uns gesuchte 1 > 0< 8Z 2 > 0< 8Z r > 0<D ergibt sich daher unter Verwendung von Mathematica n = 8; r = 5; p = Table@1êr, 8i, 1, r<d; Sum@PDF@MultinomialDistribution@n, pd, Array@z, rdd, Evaluate@Apply@Sequence, Table@8z@iD, 1, r<, 8i, 1, r<dddd êê N Clear@n, r, pd (Man beachte dabei: Der für den Befehl Sum erforderliche Summationsbereich hat die Gestalt 8z@1D, 1, r<, 8z@2D, 1, r<,, 8z@rD, 1, r< Mit Hilfe von Table lässt sich aber nur eine Liste der Form 88z@1D, 1, r<, 8z@2D, 1, r<,, 8z@rD, 1, r<< erzeugen (man achte dabei genau auf die Klammerung). Um nun für beliebige Werte von r den geeigneten Summationsbereich zu erzeugen, verwenden wir einen Trick: Wir erzeugen dazu zuerst mit Hilfe von Table in der üblichen Weise die Liste 88z@1D, 1, r<, 8z@2D, 1, r<,, 8z@rD, 1, r<<, wenden auf diese Liste den Befehl Apply zusammen mit dem Befehl Sequence an und evaluieren diesen Ausdruck mit Hilfe von Evaluate.) Beispiel: n=12 Kugeln werden zufällig auf r=6 Urnen verteilt, wobei jede Kugel mit der gleichen Wahrscheinlichkeit in jede Urne gelangen kann. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass dabei in genau k= 3 Urnen jeweils genau eine Kugel gelangt?

13 21_Der_Bernoulliprozess.nb 121 Lösung: Wir bezeichnen mit Z 1, Z 2,, Z r wieder die Anzahl der Kugeln in den einzelnen Urnen. Da jede Kugel mit der gleichen Wahrscheinlichkeit in jede Urne gelangen kann, handelt es sich bei der gemeinsamen Verteilung der Zufallsvariablen Z 1, Z 2,, Z r um 81êr, 1êr,, 1êr<D-Verteilung. Nun lassen sich aber jene k Urnen, in die jeweils genau eine Kugel gelangen soll, bekanntlich auf r über k verschiedene Arten auswählen. Für die von uns gesuchte Wahrscheinlichkeit p gilt somit p=k r k 1 = 1< 8Z 2 = 1< 8Z k = 1< 8Z k+1 1< 8Z k+2 1< 8Z r 1<D Wir werten diese Formel wieder mit Hilfe von Mathematica aus, indem wir zuerst unter Verwendung von Tuples eine liste aller Tupel der Form 8z k+1, z k+2,, z r < mit z i œ80, 2, 3,, n- k< erzeugen und anschließend mit Hilfe von Table und Join jedem dieser Tupel k Einser voransetzen (die dabei entstehende Liste nennen wir summationsbereich). Schließlich summieren wir die Wahrscheinlichkeiten aller 1 = 1< 8Z 2 = 1< 8Z k = 1< 8Z k+1 1< 8Z k+2 1< 8Z r 1<D mit Sum auf und multiplizieren das Ergebnis mit dem Faktor r über k: n = 12; r = 6; k = 3; p = Table@1êr, 8r<D; liste = Tuples@Delete@Table@i, 8i, 0, n- k<d, 2D, r - kd; summationsbereich = Table@Join@Table@1, 8k<D, liste@@iddd, 8i, Hn-kL r-k <D; Binomial@r, kd Sum@PDF@MultinomialDistribution@r, pd, summationsbereich@@iddd, 8i, Hn - kl r-k <D êê N Clear@n, r, k, p, liste, summationsbereichd Beispiel: Man zeige: Genügen die Zufallsvariablen X 1, X 2,, X r einer Multinomialverteilung mit den Parametern m und 8p 1, p 2,, p r <, die Zufallsvariablen Y 1, Y 2,, Y r einer Multinomialverteilung mit den Parametern n und 8p 1, p 2,, p r < und sind alle Zufallsvariablen X i von allen Zufallsvariablen Y k vollständig unabhängig, so genügen die Zufallsvariablen Z 1, Z 2,, Z r mit Z i = X i + Y i einer Multinomialverteilung mit den Parametern m+n und 8p 1, p 2,, p r <. Lösung: Wir betrachten ein Zufallsexperiment, bei dem die paarweise disjunkten Ereignisse A 1, A 2,, A r mit den Wahrscheinlichkeiten p 1, p 2,, p r eintreten können und setzen voraus, dass A 1 A 2 A r =W und damit p 1 + p p r = 1 gilt. Wird dieses Zufallsexperiment m mal unabhängig wiederholt und gibt für jedes iœ81, 2,, r< die Zufallsvariable X i an, wie oft dabei das Ereignis A i eintritt, so gilt für die gemeinsame Verteilung der Zufallsvariablen X 1, X 2,, X r wegen Bemerkung bekanntlich X1,X 2,,Xr 8p 1, p 2,, p r <D Wird dieses Zufallsexperiment anschließend n mal unabhängig wiederholt und gibt für jedes k œ 81, 2,, r< die Zufallsvariable Y k an, wie oft nun das Ereignis A k eintritt, so sind alle Zufallsvariablen X i von allen Zufallsvariablen Y k vollständig unabhängig und für die gemeinsame Verteilung der Zufallsvariablen Y 1, Y 2,, Y r gilt Y1,Y 2,,Yr 8p 1, p 2,, p r <D Insgesamt wurde dieses Zufallsexperiment damit m+n mal unabhängig wiederholt, wobei Z i = X i + Y i mal das Ereignis A i eingetreten ist. Für die gemeinsame Verteilung der Zufallsvariablen Z 1, Z 2,, Z r gilt daher Z1,Z 2,,Zr 8p 1, p 2,, p r <D

1 Das Phänomen Zufall

1 Das Phänomen Zufall 1 Das Phänomen Zufall Im täglichen Leben werden wir oft mit Vorgängen konfrontiert, bei denen der Zufall eine Rolle spielt. Bereits als Kind lernt man die Tücken des Zufalls kennen, wenn man beim Spiel

Mehr

11 Unabhängige Ereignisse

11 Unabhängige Ereignisse 11 Unabhängige Ereignisse In engem Zusammenhang mit dem Begriff der bedingten Wahrscheinlichkeit steht der Begriff der Unabhängigkeit von Ereignissen. Wir klären zuerst, was man unter unabhängigen Ereignissen

Mehr

3 Relative Häufigkeit

3 Relative Häufigkeit 3 Relative Häufigkeit RelativeTally@liste_D := Module@8h, n, m

Mehr

13 Diskrete Verteilungen

13 Diskrete Verteilungen 13 Diskrete Verteilungen DiscreteEmpiricalPDF@daten_, z_d := Module@8n, min, max, uni

Mehr

Soll ein Zufallsexperiment näher untersucht werden, so muss zuerst geklärt werden, was man als dessen mögliche Ausgänge ansieht:

Soll ein Zufallsexperiment näher untersucht werden, so muss zuerst geklärt werden, was man als dessen mögliche Ausgänge ansieht: 2 Zufallsexperimente Nachdem wir uns spielerisch mit dem Phänomen "Zufall" beschäftigt und den Begriff "Zufallsexperiment" bereits intuitiv erfasst haben, wollen wir in diesem Kapitel den Begriff "Zufallsexperiment"

Mehr

5 Binomial- und Poissonverteilung

5 Binomial- und Poissonverteilung 45 5 Binomial- und Poissonverteilung In diesem Kapitel untersuchen wir zwei wichtige diskrete Verteilungen d.h. Verteilungen von diskreten Zufallsvariablen): die Binomial- und die Poissonverteilung. 5.1

Mehr

Anliegen: Beschreibung von Versuchsergebnissen mit Zahlen, um mit Zahlen bzw. bekannten Funktionen rechnen zu können.

Anliegen: Beschreibung von Versuchsergebnissen mit Zahlen, um mit Zahlen bzw. bekannten Funktionen rechnen zu können. 2 Zufallsvariable 2.1 Einführung Anliegen: Beschreibung von Versuchsergebnissen mit Zahlen, um mit Zahlen bzw. bekannten Funktionen rechnen zu können. Eine Zufallsvariable X ordnet jedem elementaren Versuchsausgang

Mehr

Ausgewählte spezielle Verteilungen

Ausgewählte spezielle Verteilungen Ausgewählte spezielle Verteilungen In Anwendungen werden oft Zufallsvariablen betrachtet, deren Verteilung einem Standardmodell entspricht. Zu den wichtigsten dieser Modelle gehören: diskrete Verteilungen:

Mehr

10 Bedingte Wahrscheinlichkeit

10 Bedingte Wahrscheinlichkeit 10 Bedingte Wahrscheinlichkeit Vor allem dann, wenn man es mit mehrstufigen Zufallsexperimenten zu tun hat, kommt dem Begriff der bedingten Wahrscheinlichkeit eine bedeutende Rolle zu. Wir klären dazu

Mehr

12 Zufallsvariable und Verteilungen

12 Zufallsvariable und Verteilungen 12 Zufallsvariable und Verteilungen VariationenMitWiederholung@n_Integer, k_integerd := Distribute@Table@Table@i, 8i, 1, n

Mehr

Modelle diskreter Zufallsvariablen

Modelle diskreter Zufallsvariablen Statistik 2 für SoziologInnen Modelle diskreter Zufallsvariablen Univ.Prof. Dr. Marcus Hudec Zufallsvariable Eine Variable (Merkmal) X, deren numerische Werte als Ergebnisse eines Zufallsvorgangs aufgefasst

Mehr

SS 2017 Torsten Schreiber

SS 2017 Torsten Schreiber 173 Diese Lücken sollten nicht auch bei Ihnen vorhanden sein: Wird die Anordnung von unterschiedlichen Objekten eines Experiments untersucht, so handelt es sich um eine. Möchte man die Anzahl der möglichen

Mehr

Stochastik und Statistik für Ingenieure Vorlesung 4

Stochastik und Statistik für Ingenieure Vorlesung 4 Prof. Dr. Hans-Jörg Starkloff TU Bergakademie Freiberg Institut für Stochastik Stochastik und Statistik für Ingenieure Vorlesung 4 30. Oktober 2012 Quantile einer stetigen Zufallsgröße Die reelle Zahl

Mehr

Fit for Abi & Study Stochastik

Fit for Abi & Study Stochastik Fit for Abi & Study Stochastik Prof. Dr. Tilla Schade Hochschule Harz 15. und 16. April 2014 No. 1 Stochastik besteht aus: Wahrscheinlichkeitsrechnung Statistik No. 2 Gliederung Grundlagen Zufallsgrößen

Mehr

A: Beispiele Beispiel 1: Zwei Zufallsvariablen X und Y besitzen die beiden folgenden Wahrscheinlichkeitsfunktionen:

A: Beispiele Beispiel 1: Zwei Zufallsvariablen X und Y besitzen die beiden folgenden Wahrscheinlichkeitsfunktionen: 5 Diskrete Verteilungen 1 Kapitel 5: Diskrete Verteilungen A: Beispiele Beispiel 1: Zwei Zufallsvariablen X und Y besitzen die beiden folgenden Wahrscheinlichkeitsfunktionen: 5 0.6 x 0.4 5 x (i) P x (x)

Mehr

1 Vorbemerkungen 1. 2 Zufallsexperimente - grundlegende Begriffe und Eigenschaften 2. 3 Wahrscheinlichkeitsaxiome 4. 4 Laplace-Experimente 6

1 Vorbemerkungen 1. 2 Zufallsexperimente - grundlegende Begriffe und Eigenschaften 2. 3 Wahrscheinlichkeitsaxiome 4. 4 Laplace-Experimente 6 Inhaltsverzeichnis 1 Vorbemerkungen 1 2 Zufallsexperimente - grundlegende Begriffe und Eigenschaften 2 3 Wahrscheinlichkeitsaxiome 4 4 Laplace-Experimente 5 Hilfsmittel aus der Kombinatorik 7 Bedingte

Mehr

Ist P(T) = p die Trefferwahrscheinlichkeit eines Bernoulli-Experiments,

Ist P(T) = p die Trefferwahrscheinlichkeit eines Bernoulli-Experiments, . Binomialverteilung ==================================================================.1 Bernoulli-Experimente und Bernoullikette -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Mehr

Programm. Wiederholung. Gleichverteilung Diskrete Gleichverteilung Stetige Gleichverteilung. Binomialverteilung. Hypergeometrische Verteilung

Programm. Wiederholung. Gleichverteilung Diskrete Gleichverteilung Stetige Gleichverteilung. Binomialverteilung. Hypergeometrische Verteilung Programm Wiederholung Gleichverteilung Diskrete Gleichverteilung Stetige Gleichverteilung Binomialverteilung Hypergeometrische Verteilung Wiederholung verschiedene Mittelwerte für verschiedene Skalenniveaus

Mehr

6 Kombinatorik: Einschluß-Ausschluß Formel. 6.1 Indikatorfunktionen. I A ist eine Zufallsvariable E[I A ] = P (A) IĀ = 1 I A I A B = I A I B

6 Kombinatorik: Einschluß-Ausschluß Formel. 6.1 Indikatorfunktionen. I A ist eine Zufallsvariable E[I A ] = P (A) IĀ = 1 I A I A B = I A I B 6 Kombinatorik: Einschluß-Ausschluß Formel 6.1 Indikatorfunktionen I A (ω) = { 1 falls ω A 0 falls ω A I A ist eine Zufallsvariable E[I A ] = P (A) IĀ = 1 I A I A B = I A I B I 2 A = I A V ar[i A ] = P

Mehr

Aufgabe 1. Übung Wahrscheinlichkeitsrechnung Markus Kessler Seite 1 von 8. Die Ereignisse A, B und C erfüllen die Bedingungen

Aufgabe 1. Übung Wahrscheinlichkeitsrechnung Markus Kessler Seite 1 von 8. Die Ereignisse A, B und C erfüllen die Bedingungen Ü b u n g 1 Aufgabe 1 Die Ereignisse A, B und C erfüllen die Bedingungen P(A) = 0. 7, P(B) = 0. 6, P(C) = 0. 5 P(A B) = 0. 4, P(A C) = 0. 3, P(B C) = 0. 2, P(A B C) = 0. 1 Bestimmen Sie P(A B), P(A C),

Mehr

Mathematik: LehrerInnenteam Arbeitsblatt Semester ARBEITSBLATT 12. Erwartungswert, Varianz und Standardabweichung

Mathematik: LehrerInnenteam Arbeitsblatt Semester ARBEITSBLATT 12. Erwartungswert, Varianz und Standardabweichung Mathematik: LehrerInnenteam Arbeitsblatt 7-7. Semester ARBEITSBLATT Erwartungswert, Varianz und Standardabweichung Die Begriffe Varianz und Standardabweichung sind uns bereits aus der Statistik bekannt

Mehr

Dieses Quiz soll Ihnen helfen, Kapitel besser zu verstehen.

Dieses Quiz soll Ihnen helfen, Kapitel besser zu verstehen. Dieses Quiz soll Ihnen helfen, Kapitel 2.5-2. besser zu verstehen. Frage Wir betrachten ein Würfelspiel. Man wirft einen fairen, sechsseitigen Würfel. Wenn eine oder eine 2 oben liegt, muss man 2 SFr zahlen.

Mehr

Zusammenfassung Mathe II. Themenschwerpunkt 2: Stochastik (ean) 1. Ein- und mehrstufige Zufallsexperimente; Ergebnismengen

Zusammenfassung Mathe II. Themenschwerpunkt 2: Stochastik (ean) 1. Ein- und mehrstufige Zufallsexperimente; Ergebnismengen Zusammenfassung Mathe II Themenschwerpunkt 2: Stochastik (ean) 1. Ein- und mehrstufige Zufallsexperimente; Ergebnismengen Zufallsexperiment: Ein Vorgang, bei dem mindestens zwei Ereignisse möglich sind

Mehr

20 Charakteristische Funktionen

20 Charakteristische Funktionen 20 Charakteristische Funktionen Viele Probleme im Umgang mit Verteilungen lassen sich einfacher behandeln, wenn man sie in einen geeigneten Raum abbildet. Die Verwendung von derartigen Transformationen

Mehr

Beispiel 37. Wir werfen eine Münze so lange, bis zum ersten Mal

Beispiel 37. Wir werfen eine Münze so lange, bis zum ersten Mal Beispiel 37 Wir werfen eine Münze so lange, bis zum ersten Mal Kopf erscheint. Dies geschehe in jedem Wurf unabhängig mit Wahrscheinlichkeit p. Wir definieren dazu die Zufallsvariable X := Anzahl der Würfe.

Mehr

2.2 Ereignisse und deren Wahrscheinlichkeit

2.2 Ereignisse und deren Wahrscheinlichkeit 2.2 Ereignisse und deren Wahrscheinlichkeit Literatur: [Papula Bd., Kap. II.2 und II.], [Benning, Kap. ], [Bronstein et al., Kap. 1.2.1] Def 1 [Benning] Ein Zufallsexperiment ist ein beliebig oft wiederholbarer,

Mehr

Beziehungen zwischen Verteilungen

Beziehungen zwischen Verteilungen Kapitel 5 Beziehungen zwischen Verteilungen In diesem Kapitel wollen wir Beziehungen zwischen Verteilungen betrachten, die wir z.t. schon bei den einzelnen Verteilungen betrachtet haben. So wissen Sie

Mehr

KOMPETENZHEFT ZUR STOCHASTIK II

KOMPETENZHEFT ZUR STOCHASTIK II KOMPETENZHEFT ZUR STOCHASTIK II Inhaltsverzeichnis 1. Aufgabenstellungen 1 2. Binomialverteilung 4 3. Erwartungswert und Standardabweichung 10 1. Aufgabenstellungen Aufgabe 1.1. Milchverpackungen werden

Mehr

7.7 Spezielle diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilungen

7.7 Spezielle diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilungen 7.7 Spezielle diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilungen 7.7.1 Die Laplace-Verteilung Sei X eine gleich verteilte Zufallsvariable mit den Werten in der Menge Ω X = {x i R : i = 1,...,n}, d.h. f (x i = 1

Mehr

Aufgabe 8: Stochastik (WTR)

Aufgabe 8: Stochastik (WTR) Abitur Mathematik: Nordrhein-Westfalen 2013 Aufgabe 8 a) (1) WAHRSCHEINLICHKEIT FÜR KEINE ANGABE ERMITTELN Nach der Laplace Formel ist Anzahl der Personen, die keine Angabe machten keine Angabe Gesamtzahl

Mehr

Zufallsvariablen. Diskret. Stetig. Verteilung der Stichprobenkennzahlen. Binomial Hypergeometrisch Poisson. Normal Lognormal Exponential

Zufallsvariablen. Diskret. Stetig. Verteilung der Stichprobenkennzahlen. Binomial Hypergeometrisch Poisson. Normal Lognormal Exponential Zufallsvariablen Diskret Binomial Hypergeometrisch Poisson Stetig Normal Lognormal Exponential Verteilung der Stichprobenkennzahlen Zufallsvariable Erinnerung: Merkmal, Merkmalsausprägung Deskriptive Statistik:

Mehr

KAPITEL 5. Erwartungswert

KAPITEL 5. Erwartungswert KAPITEL 5 Erwartungswert Wir betrachten einen diskreten Wahrscheinlichkeitsraum (Ω, P) und eine Zufallsvariable X : Ω R auf diesem Wahrscheinlichkeitsraum. Die Grundmenge Ω hat also nur endlich oder abzählbar

Mehr

1 Stochastische Konvergenz 2. 2 Das Gesetz der grossen Zahlen 4. 3 Der Satz von Bernoulli 6

1 Stochastische Konvergenz 2. 2 Das Gesetz der grossen Zahlen 4. 3 Der Satz von Bernoulli 6 Wirtschaftswissenschaftliches Zentrum 0 Universität Basel Mathematik Dr. Thomas Zehrt Grenzwertsätze Benötigtes Vorwissen: Der Stoff der Vorlesung,,Statistik wird als bekannt vorausgesetzt, insbesondere

Mehr

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit Pr[X > y + x X > x]? Da bei den ersten x Versuchen kein Erfolg eintrat, stellen wir uns vor, dass das

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit Pr[X > y + x X > x]? Da bei den ersten x Versuchen kein Erfolg eintrat, stellen wir uns vor, dass das Sei X geometrisch verteilt mit Erfolgswahrscheinlichkeit p. Dann ist Pr[X = k] die Wahrscheinlichkeit, dass wir bei einem binären Experiment mit Erfolgswahrscheinlichkeit p genau in der k-ten unabhängigen

Mehr

Zufallsvariablen [random variable]

Zufallsvariablen [random variable] Zufallsvariablen [random variable] Eine Zufallsvariable (Zufallsgröße) X beschreibt (kodiert) die Versuchsausgänge ω Ω mit Hilfe von Zahlen, d.h. X ist eine Funktion X : Ω R ω X(ω) Zufallsvariablen werden

Mehr

Definition 4.1 Die Wahrscheinlichkeitsfunktion der Bernoulli-Verteilung ist gegeben durch

Definition 4.1 Die Wahrscheinlichkeitsfunktion der Bernoulli-Verteilung ist gegeben durch Kapitel 4 Diskrete Verteilungen 4.1 Bernoulli-Verteilung Definition 4.1 Die Wahrscheinlichkeitsfunktion der Bernoulli-Verteilung ist gegeben durch È Üµ ½ für Ü ¼ für Ü ½ ¼ sonst Die Bernoulli-Verteilung

Mehr

Diskrete Verteilungen

Diskrete Verteilungen KAPITEL 6 Disrete Verteilungen Nun werden wir verschiedene Beispiele von disreten Zufallsvariablen betrachten. 1. Gleichverteilung Definition 6.1. Eine Zufallsvariable X : Ω R heißt gleichverteilt (oder

Mehr

Binomialverteilung. Statistik für SoziologInnen 1 Diskrete Verteilungsmodelle. Marcus Hudec

Binomialverteilung. Statistik für SoziologInnen 1 Diskrete Verteilungsmodelle. Marcus Hudec Binomialverteilung Jakob Bernoulli (1654-1705) Ars Conjectandi Klassisches Verteilungsmodell für die Berechnung der Wahrscheinlichkeit für die Häufigkeit des Eintretens von Ereignissen in bestimmten noch

Mehr

Klausur zur Wahrscheinlichkeitstheorie für Lehramtsstudierende

Klausur zur Wahrscheinlichkeitstheorie für Lehramtsstudierende Universität Duisburg-Essen Essen, den 12.02.2010 Fakultät für Mathematik Prof. Dr. M. Winkler C. Stinner Klausur zur Wahrscheinlichkeitstheorie für Lehramtsstudierende Lösung Die Klausur gilt als bestanden,

Mehr

Lernzusammenfassung für die Klausur. Inhaltsverzeichnis. Stochastik im SS 2001 bei Professor Sturm

Lernzusammenfassung für die Klausur. Inhaltsverzeichnis. Stochastik im SS 2001 bei Professor Sturm Stochastik im SS 2001 bei Professor Sturm Lernzusammenfassung für die Klausur Hallo! In diesem Text habe ich die wichtigsten Dinge der Stochastikvorlesung zusammengefaÿt, jedenfalls soweit, wie ich bis

Mehr

Übungen zu Wahrscheinlichkeitstheorie Judith Kloas, Wolfgang Woess, Jonas Ziefle SS 2016

Übungen zu Wahrscheinlichkeitstheorie Judith Kloas, Wolfgang Woess, Jonas Ziefle SS 2016 Übungen zu Wahrscheinlichkeitstheorie Judith Kloas, Wolfgang Woess, Jonas Ziefle SS 2016 43) [3 Punkte] Sei φ(t) die charakteristische Funktion der Verteilungsfunktion F (x). Zeigen Sie, dass für jedes

Mehr

Heute. Die Binomialverteilung. Poissonverteilung. Approximation der Binomialverteilung durch die Normalverteilung

Heute. Die Binomialverteilung. Poissonverteilung. Approximation der Binomialverteilung durch die Normalverteilung Heute Die Binomialverteilung Poissonverteilung Approximation der Binomialverteilung durch die Normalverteilung Arbeiten mit Wahrscheinlichkeitsverteilungen Die Binomialverteilung Man werfe eine Münze n

Mehr

4 Diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilungen

4 Diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilungen 4 Diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilungen 4.1 Wahrscheinlichkeitsräume, Ereignisse und Unabhängigkeit Definition: Ein diskreter Wahrscheinlichkeitsraum ist ein Paar (Ω, Pr), wobei Ω eine endliche oder

Mehr

1. Ziehg.: N M. falls nicht-rote K. in 1. Ziehg. gezogen

1. Ziehg.: N M. falls nicht-rote K. in 1. Ziehg. gezogen 6.4 Hyergeometrische Verteilung Gegeben ist eine Urne, die mit N Kugeln gefüllt ist. Es seien M dieser Kugeln rot und N-M Kugeln nicht rot. Wir entnehmen n Kugeln, d.h. eine Stichrobe des Umfangs n. Dabei

Mehr

Vorlesung 3a. Der Erwartungswert. von diskreten reellwertigen Zufallsvariablen

Vorlesung 3a. Der Erwartungswert. von diskreten reellwertigen Zufallsvariablen Vorlesung 3a Der Erwartungswert von diskreten reellwertigen Zufallsvariablen X sei eine Zufallsvariable, deren Zielbereich R (die Menge der reellen Zahlen) (oder eine Teilmenge davon) ist. Es existiere

Mehr

4 Diskrete Zufallsvariablen

4 Diskrete Zufallsvariablen 25 4 Diskrete Zufallsvariablen 4.1 Einleitung Die Ergebnisse von Zufallsvorgängen sind nicht notwendigerweise Zahlen. Oft ist es aber hilfreich diese durch Zahlen zu repräsentieren. Beispiel 4.1 (4-maliger

Mehr

Klausur vom

Klausur vom UNIVERSITÄT KOBLENZ LANDAU INSTITUT FÜR MATHEMATIK Dr. Dominik Faas Stochastik Wintersemester 00/0 Klausur vom 09.06.0 Aufgabe (++4=9 Punkte) Bei einer Umfrage wurden n Personen befragt, an wievielen Tagen

Mehr

falls rote Kugel im 1. Zug gezogen Die Ziehungen sind daher nicht unabhängig voneinander. Damit liegt kein Bernoulli-Prozess

falls rote Kugel im 1. Zug gezogen Die Ziehungen sind daher nicht unabhängig voneinander. Damit liegt kein Bernoulli-Prozess 6.4 Hypergeometrische Verteilung Gegeben ist eine Urne, die mit N Kugeln gefüllt ist. Es seien M dieser Kugeln rot und N-M Kugeln sind nicht rot. Wir entnehmen n Kugeln, d.h. Stichproben vom Umfang n.

Mehr

Grundlegende Eigenschaften von Punktschätzern

Grundlegende Eigenschaften von Punktschätzern Grundlegende Eigenschaften von Punktschätzern Worum geht es in diesem Modul? Schätzer als Zufallsvariablen Vorbereitung einer Simulation Verteilung von P-Dach Empirische Lage- und Streuungsparameter zur

Mehr

Denition 57 Eine geometrisch verteilte Zufallsvariable X mit Parameter (Erfolgswahrscheinlichkeit) p 2 (0; 1] und q := 1 p hat die Dichte

Denition 57 Eine geometrisch verteilte Zufallsvariable X mit Parameter (Erfolgswahrscheinlichkeit) p 2 (0; 1] und q := 1 p hat die Dichte 5.3 Geometrische Verteilung Man betrachte ein Experiment, das so lange wiederholt wird, bis Erfolg eintritt. Gelingt ein einzelner Versuch mit Wahrscheinlichkeit p, so ist die Anzahl der Versuche bis zum

Mehr

1 Stochastische Konvergenz 2

1 Stochastische Konvergenz 2 Wirtschaftswissenschaftliches Zentrum 0 Universität Basel Mathematik Dr. Thomas Zehrt Grenzwertsätze Benötigtes Vorwissen: Der Stoff der Vorlesung,,Statistik wird als bekannt vorausgesetzt, insbesondere

Mehr

Basiswissen Daten und Zufall Seite 1 von 8 1 Zufallsexperiment Ein Zufallsexperiment ist ein Versuchsaufbau mit zufälligem Ausgang, d. h. das Ergebnis kann nicht vorhergesagt werden. 2 Ergebnis (auch Ausgang)

Mehr

Wahrscheinlichkeitsrechnung

Wahrscheinlichkeitsrechnung Abiturvorbereitung Wahrscheinlichkeitsrechnung S. 1 von 9 Wahrscheinlichkeitsrechnung Kombinatorik Formeln für Wahrscheinlichkeiten Bedingte Wahrscheinlichkeiten Zusammenfassung wichtiger Begriffe Übungsaufgaben

Mehr

7.5 Erwartungswert, Varianz

7.5 Erwartungswert, Varianz 7.5 Erwartungswert, Varianz Beispiel 7.5.1: Es werden drei ideale Münzen geworfen, und der Gewinn sei X := Anzahl von W. In Beispiel 7.4.1 hatten wir dazu eine Wahrscheinlichkeitverteilung ermittelt: X

Mehr

Erwartungswert, Umgebungswahrscheinlichkeiten und die Normalverteilung

Erwartungswert, Umgebungswahrscheinlichkeiten und die Normalverteilung R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 5.05.0 Erwartungswert, Umgebungswahrscheinlichkeiten und die Normalverteilung Erwartungswert binomialverteilter Zufallsgrößen Wird ein Bernoulli- Versuch, bei

Mehr

Statistik für Ingenieure Vorlesung 4

Statistik für Ingenieure Vorlesung 4 Statistik für Ingenieure Vorlesung 4 Prof. Dr. Hans-Jörg Starkloff TU Bergakademie Freiberg Institut für Stochastik 21. November 2017 3.3 Wichtige diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilungen 3.3.1 Diskrete

Mehr

Beweis: Mit Hilfe des Satzes von der totalen Wahrscheinlichkeit folgt, dass

Beweis: Mit Hilfe des Satzes von der totalen Wahrscheinlichkeit folgt, dass Beweis: Mit Hilfe des Satzes von der totalen Wahrscheinlichkeit folgt, dass f Z (z) = Pr[Z = z] = x W X Pr[X + Y = z X = x] Pr[X = x] = x W X Pr[Y = z x] Pr[X = x] = x W X f X (x) f Y (z x). Den Ausdruck

Mehr

7.5 Erwartungswert, Varianz

7.5 Erwartungswert, Varianz 7.5 Erwartungswert, Varianz Def. 7.5.: a) X sei eine diskrete ZV, die bei unendl. vielen Werten x k folgende Zusatzbedingung erfüllt: x k p k

Mehr

Kombinatorik kompakt. Stochastik WS 2016/17 1

Kombinatorik kompakt. Stochastik WS 2016/17 1 Kombinatorik kompakt Stochastik WS 2016/17 1 Übersicht Auswahl/Kombinationen von N aus m Elementen Statistische unterscheidbare ununterscheidbare Physik Objekte (gleiche) Objekte ( ohne m N m+n 1 ) N mit

Mehr

Teil VIII. Zentraler Grenzwertsatz und Vertrauensintervalle. Woche 6: Zentraler Grenzwertsatz und Vertrauensintervalle. Lernziele. Typische Situation

Teil VIII. Zentraler Grenzwertsatz und Vertrauensintervalle. Woche 6: Zentraler Grenzwertsatz und Vertrauensintervalle. Lernziele. Typische Situation Woche 6: Zentraler Grenzwertsatz und Vertrauensintervalle Patric Müller ETHZ Teil VIII Zentraler Grenzwertsatz und Vertrauensintervalle WBL 17/19, 29.05.2017 Wahrscheinlichkeit

Mehr

2.2 Binomialverteilung, Hypergeometrische Verteilung, Poissonverteilung

2.2 Binomialverteilung, Hypergeometrische Verteilung, Poissonverteilung 2.2 Binomialverteilung, Hypergeometrische Verteilung, Poissonverteilung Die einfachste Verteilung ist die Gleichverteilung, bei der P(X = x i ) = 1/N gilt, wenn N die Anzahl möglicher Realisierungen von

Mehr

70 Wichtige kontinuierliche Verteilungen

70 Wichtige kontinuierliche Verteilungen 70 Wichtige kontinuierliche Verteilungen 70. Motivation Zufallsvariablen sind nicht immer diskret, sie können oft auch jede beliebige reelle Zahl in einem Intervall [c, d] einnehmen. Beispiele für solche

Mehr

$ % + 0 sonst. " p für X =1 $

$ % + 0 sonst.  p für X =1 $ 31 617 Spezielle Verteilungen 6171 Bernoulli Verteilung Wir beschreiben zunächst drei diskrete Verteilungen und beginnen mit einem Zufallsexperiment, indem wir uns für das Eintreffen eines bestimmten Ereignisses

Mehr

3.4 Anwendung bedingter Wahrscheinlichkeiten

3.4 Anwendung bedingter Wahrscheinlichkeiten 3.4 Anwendung bedingter Wahrscheinlichkeiten Bsp. 23 Betrachtet werden mehrere Kanonen. Für i N bezeichne A i das Ereignis, daß Kanone i einen Schuß abgibt. A sei das Ereignis, daß ein Treffer erzielt

Mehr

TU DORTMUND Sommersemester 2018

TU DORTMUND Sommersemester 2018 Fakultät Statistik. April 08 Blatt Aufgabe.: Wir betrachten das Zufallsexperiment gleichzeitiges Werfen zweier nicht unterscheidbarer Würfel. Sei A das Ereignis, dass die Augensumme beider Würfel ungerade

Mehr

Bei vielen Zufallsexperimenten interessiert man sich lediglich für das Eintreten bzw. das Nichteintreten eines bestimmten Ereignisses.

Bei vielen Zufallsexperimenten interessiert man sich lediglich für das Eintreten bzw. das Nichteintreten eines bestimmten Ereignisses. XI. Binomialverteilung ================================================================== 11.1 Definitionen -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Mehr

Willkommen zur Vorlesung Statistik (Master)

Willkommen zur Vorlesung Statistik (Master) Willkommen zur Vorlesung Statistik (Master) Thema dieser Vorlesung: Verteilung diskreter Zufallsvariablen Prof. Dr. Wolfgang Ludwig-Mayerhofer Universität Siegen Philosophische Fakultät, Seminar für Sozialwissenschaften

Mehr

Stochastik I. Vorlesungsmitschrift

Stochastik I. Vorlesungsmitschrift Stochastik I Vorlesungsmitschrift Ulrich Horst Institut für Mathematik Humboldt-Universität zu Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Grundbegriffe 1 1.1 Wahrscheinlichkeitsräume..................................

Mehr

Einführung in Quantitative Methoden

Einführung in Quantitative Methoden Einführung in Quantitative Methoden Karin Waldherr & Pantelis Christodoulides 11. Mai 2011 Waldherr / Christodoulides Einführung in Quantitative Methoden- 8.VO 1/40 Poisson-Verteilung Diese Verteilung

Mehr

Biostatistik, Sommer 2017

Biostatistik, Sommer 2017 1/52 Biostatistik, Sommer 2017 Prof. Dr. Achim Klenke http://www.aklenke.de 7. Vorlesung: 02.06.2017 2/52 Inhalt 1 Wahrscheinlichkeit Bayes sche Formel 2 Diskrete Stetige 3/52 Wahrscheinlichkeit Bayes

Mehr

Mathematische und statistische Methoden II

Mathematische und statistische Methoden II Prof. Dr. G. Meinhardt 6. Stock, Wallstr. 3 (Raum 06-206) Sprechstunde jederzeit nach Vereinbarung und nach der Vorlesung. Mathematische und statistische Methoden II Dr. Malte Persike persike@uni-mainz.de

Mehr

Zusammenfassung Stochastik

Zusammenfassung Stochastik Zusammenfassung Stochastik Die relative Häufigkeit Ein Experiment, dessen Ausgang nicht vorhersagbar ist, heißt Zufallsexperiment (ZE). Ein Würfel wird 40-mal geworfen, mit folgendem Ergebnis Augenzahl

Mehr

Willkommen zur Vorlesung Statistik (Master)

Willkommen zur Vorlesung Statistik (Master) Willkommen zur Vorlesung Statistik (Master) Thema dieser Vorlesung: Verteilung diskreter Zufallsvariablen Prof. Dr. Wolfgang Ludwig-Mayerhofer Universität Siegen Philosophische Fakultät, Seminar für Sozialwissenschaften

Mehr

Wird ein Bernoulli- Versuch, bei dem die Trefferwahrscheinlichkeit p = 0,2 ist, n = 40 mal durchgeführt, dann erwarten wir im Mittel 8 Treffer.

Wird ein Bernoulli- Versuch, bei dem die Trefferwahrscheinlichkeit p = 0,2 ist, n = 40 mal durchgeführt, dann erwarten wir im Mittel 8 Treffer. R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 1 06.1008 Erwartungswert binomialverteilter Zufallsgrößen. Wird ein Bernoulli- Versuch, bei dem die Trefferwahrscheinlichkeit p = 0,2 ist, n = 40 mal durchgeführt,

Mehr

1.3 Zufallsgrößen und Verteilungsfunktionen

1.3 Zufallsgrößen und Verteilungsfunktionen .3 Zufallsgrößen und Verteilungsfunktionen.3. Einführung Vielfach sind die Ergebnisse von Zufallsversuchen Zahlenwerte. Häufig möchte man aber auch in den Fällen, wo dies nicht so ist, Zahlenwerte zur

Mehr

Biostatistik, Winter 2011/12

Biostatistik, Winter 2011/12 Biostatistik, Winter 2011/12 Wahrscheinlichkeitstheorie:, Unabhängigkeit Prof. Dr. Achim Klenke http://www.aklenke.de 6. Vorlesung: 02.12.2011 1/30 Inhalt 1 Wahrscheinlichkeit 2 2/30 Wahrscheinlichkeit

Mehr

Kapitel 6. Irrfahrten und Bernoullischemata

Kapitel 6. Irrfahrten und Bernoullischemata Kapitel 6 Irrfahrten und Bernoullischemata Ausgangspunkt dieses Kapitels ist das in den Abschnitten 2.5 und 3.3 vorgestellte mathematische Modell des mehrmals Werfens einer Münze. Die dort definierten

Mehr

Wahrscheinlichkeitsrechnung für die Mittelstufe

Wahrscheinlichkeitsrechnung für die Mittelstufe Wahrscheinlichkeitsrechnung für die Mittelstufe Wir beginnen mit einem Beispiel, dem Münzwurf. Es wird eine faire Münze geworfen mit den Seiten K (für Kopf) und Z (für Zahl). Fair heißt, dass jede Seite

Mehr

Mathematische und statistische Methoden II

Mathematische und statistische Methoden II Sprechstunde jederzeit nach Vereinbarung und nach der Vorlesung Wallstr. 3, 6. Stock, Raum 06-206 Mathematische und statistische Methoden II Dr. Malte Persike persike@uni-mainz.de lordsofthebortz.de lordsofthebortz.de/g+

Mehr

Spezielle stetige Verteilungen

Spezielle stetige Verteilungen Spezielle stetige Verteilungen schon bekannt: Die Exponentialverteilung mit Parameter k R, k > 0 hat die Dichte f (x) = ke kx für x 0 und die Verteilungsfunktion F (x) = 1 e kx für x 0. Eigenschaften Für

Mehr

Teil A hilfsmittelfreier Teil

Teil A hilfsmittelfreier Teil Klassenarbeit GYM Klasse 0 Seite Datum: Thema: Name: Zeit: Erreichte Punkte: Note: Hilfsmittel: keine Teil A hilfsmittelfreier Teil Aufgabe : (4 Punkte) Entscheide, ob das Zufallsexperiment eine Bernoulli-Kette

Mehr

Beurteilende Statistik

Beurteilende Statistik Beurteilende Statistik Wahrscheinlichkeitsrechnung und Beurteilende Statistik was ist der Unterschied zwischen den beiden Bereichen? In der Wahrscheinlichkeitstheorie werden aus gegebenen Wahrscheinlichkeiten

Mehr

Wahrscheinlichkeitsrechnung

Wahrscheinlichkeitsrechnung Wahrscheinlichkeitsrechnung Was du wissen musst: Die Begriffe Zufallsexperiment, Ereignisse, Gegenereignis, Zufallsvariable und Wahrscheinlichkeit sind dir geläufig. Du kannst mehrstufige Zufallsversuche

Mehr

Lösungen ausgewählter Übungsaufgaben zum Buch. Elementare Stochastik (Springer Spektrum, 2012) Teil 3: Aufgaben zu den Kapiteln 5 und 6

Lösungen ausgewählter Übungsaufgaben zum Buch. Elementare Stochastik (Springer Spektrum, 2012) Teil 3: Aufgaben zu den Kapiteln 5 und 6 1 Lösungen ausgewählter Übungsaufgaben zum Buch Elementare Stochastik (Springer Spektrum, 2012) Teil 3: Aufgaben zu den Kapiteln 5 und 6 Aufgaben zu Kapitel 5 Zu Abschnitt 5.1 Ü5.1.1 Finden Sie eine maximum-likelihood-schätzung

Mehr

Zufallsprozesse, Ereignisse und Wahrscheinlichkeiten die Grundlagen

Zufallsprozesse, Ereignisse und Wahrscheinlichkeiten die Grundlagen Zufallsprozesse, Ereignisse und Wahrscheinlichkeiten die Grundlagen Wichtige Tatsachen und Formeln zur Vorlesung Mathematische Grundlagen für das Physikstudium 3 Franz Embacher http://homepage.univie.ac.at/franz.embacher/

Mehr

4.4 Punktschätzung. E(X 1 )+ +E(X n ) Var(ˆµ) = 1 n 2 ( Var(X1 )+ +Var(X n ) ) = 1 n 2nσ2 = σ2

4.4 Punktschätzung. E(X 1 )+ +E(X n ) Var(ˆµ) = 1 n 2 ( Var(X1 )+ +Var(X n ) ) = 1 n 2nσ2 = σ2 4 4.4 Punktschätzung Wir betrachten eine endliche oder unendliche Grundgesamtheit, zum Beispiel alle Studierenden der Vorlesung Mathe II für Naturwissenschaften. Im endlichen Fall soll die Anzahl N ihrer

Mehr

K3 (Diskrete) Zufallsvariablen 3.1 Basis

K3 (Diskrete) Zufallsvariablen 3.1 Basis K3 (Diskrete) Zufallsvariablen 3.1 Basis Ω = {ω}, X(ω) ist eine Größe die durch ω bestimmt ist. Bei der zufälligen Auswahl von ω bekommen wir den Wert, X(ω). Definition: Ist (Ω, F, P) ein Wahrscheinlichkeitsraum

Mehr

Level 1 Grundlagen Blatt 1. Dokument mit 19 Aufgaben

Level 1 Grundlagen Blatt 1. Dokument mit 19 Aufgaben Level 1 Grundlagen Blatt 1 Dokument mit 19 Aufgaben Aufgabe A1 Ein Glücksrad hat drei Sektoren mit den Farben Rot, Gelb und Grün. Das Rad bleibt mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,1 so stehen, dass der

Mehr

Discrete Probability - Übungen (SS5) Wahrscheinlichkeitstheorie. 1. KR, Abschnitt 6.1, Aufgabe 5: 2. KR, Abschnitt 6.1, Aufgabe 7:

Discrete Probability - Übungen (SS5) Wahrscheinlichkeitstheorie. 1. KR, Abschnitt 6.1, Aufgabe 5: 2. KR, Abschnitt 6.1, Aufgabe 7: Discrete Probability - Übungen (SS5) Felix Rohrer Wahrscheinlichkeitstheorie 1. KR, Abschnitt 6.1, Aufgabe 5: Bestimmen Sie die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Augensumme von zwei geworfenen Würfeln

Mehr

p k (1 p) n k s k = (1 p + ps) n. k p(1 p) k 1 s k ((1 p)s) k 1 =

p k (1 p) n k s k = (1 p + ps) n. k p(1 p) k 1 s k ((1 p)s) k 1 = Binomialverteilung Für X Bin(n, p) gilt nach der binomischen Formel G X (s) = E[s X ] = n ( ) n p k (1 p) n k s k = (1 p + ps) n. k Geometrische Verteilung Sei X eine geometrisch verteilte Zufallsvariable

Mehr

Klausur: Diskrete Strukturen I

Klausur: Diskrete Strukturen I Universität Kassel Fachbereich 10/1 13.03.2013 Klausur: Diskrete Strukturen I Name: Vorname: Matrikelnummer: Versuch: Unterschrift: Bitte fangen Sie für jede Aufgabe ein neues Blatt an. Beschreiben Sie

Mehr

Hypergeometrische Verteilung

Hypergeometrische Verteilung Hypergeometrische Verteilung Aufgaben Aufgabe 1 Eine Firma produziert insgesamt 30 elektronische Bauteile des gleichen Typs. Aus langjähriger Erfahrung weiß man das davon jedes 70te defekt ist. Um die

Mehr

Kapitel 10 VERTEILUNGEN

Kapitel 10 VERTEILUNGEN Kapitel 10 VERTEILUNGEN Fassung vom 18. Januar 2001 130 VERTEILUNGEN Zufallsvariable. 10.1 10.1 Zufallsvariable. HäuÞg wird statt des Ergebnisses ω Ω eines Zufalls-Experiments eine zugeordnete Zahl X(ω)

Mehr

Hauptklausur zur Stochastik für Lehramt

Hauptklausur zur Stochastik für Lehramt Universität Duisburg-Essen Essen, den 20.02.203 Fakultät für Mathematik Dr. Daniel Herden Dipl.-Inf. Christian Thiel Matthias aus der Wiesche Hauptklausur zur Stochastik für Lehramt Bearbeitungszeit: mind.

Mehr

Mathematik für Biologen

Mathematik für Biologen Mathematik für Biologen Prof. Dr. Rüdiger W. Braun http://blog.ruediger-braun.net Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf 07. Januar 2015 Klausuranmeldung Prüflinge müssen sich bis spätestens 14 Tage vor

Mehr

Es werden 120 Schüler befragt, ob sie ein Handy besitzen. Das Ergebnis der Umfrage lautet: Von 120 Schülern besitzen 99 ein Handy.

Es werden 120 Schüler befragt, ob sie ein Handy besitzen. Das Ergebnis der Umfrage lautet: Von 120 Schülern besitzen 99 ein Handy. R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 08..2009 Von der relativen Häufigkeit zur Wahrscheinlichkeit Es werden 20 Schüler befragt, ob sie ein Handy besitzen. Das Ergebnis der Umfrage lautet: Von 20 Schülern

Mehr

Satz von der totalen Wahrscheinlichkeit

Satz von der totalen Wahrscheinlichkeit htw saar 1 Satz von der totalen Wahrscheinlichkeit Sei (Ω, P) ein Wahrscheinlichkeitsraum, und B 1,, B n seien paarweise disjunkte Ereignisse mit B i = Ω. Für jedes Ereignis A gilt dann: P(A) = P(A B 1

Mehr

Grundlagen der Wahrscheinlichkeitstheorie

Grundlagen der Wahrscheinlichkeitstheorie Priv.-Doz. Dr. H. Steinacker Wintersemester 2013/2014 Grundlagen der Wahrscheinlichkeitstheorie betrachte Wiederholungen eines Experimentes, gleicher Vorbereitung (z.b. Würfeln, Dart werfen, Doppelspaltexperiment,...)

Mehr

Informatik II Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung

Informatik II Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung lausthal Begriffe Informatik II rundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Zachmann lausthal University, ermany zach@in.tu-clausthal.de Definition: Unter einem Zufallsexperiment versteht man einen,

Mehr

1. Einführung in die induktive Statistik

1. Einführung in die induktive Statistik Wichtige Begriffe 1. Einführung in die induktive Statistik Grundgesamtheit: Statistische Masse, die zu untersuchen ist, bzw. über die Aussagen getroffen werden soll Stichprobe: Teil einer statistischen

Mehr