Mit Vielfalt punkten (MVP)
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- Anke Scholz
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 Mit Vielfalt punkten (MVP) ein neuer Ansatz zu Förderung der Biodiversität im Schweizer Kulturland ( ) Lukas Pfiffner S. Stöckli, M. Jenny, S. Birrer, V. Chevillat, R. Graf, D. Hagist, R. Home, I. Jahrl, G. Weidmann, J. Zellweger Zwei Anbauverbände als Trägerschaft
2 Ausgangslage Rückgang der Biodiversität im Kulturland Agrarumweltmassnahmen zeigen nur moderate Wirkungen Es fehlt ein einfaches System, um Leistungen der Landwirtschaftsbetriebe für Biodiversität zu messen 8-jähriges Projekt «Mit Vielfalt punkten» Ein praxisnahes Bewertungssystem bereitstellen Entwicklung verschiedener Tools für BD-Beratung Motivation und Ausbildung der Landwirte verbessern Agrar-politische Stossrichtung in Richtung ökologisch-nachhaltiger Produktion beeinflussen
3 Projektziele und Hypothesen Projektziele Entwicklung eines «Punktesystem» (Leistung messen) «Leitartensystem» (Beratungstool) Instrumente auf Testbetrieben anwenden und prüfen Validierung Punktesystem, Effekte der Massnahmen Auswirkungen der Beratung auf die Biodiversität messen Hypothesen (Auswahl) BD-Leistungen der Landwirte für die Biodiversität kann auf Betriebsebene geschätzt werden Landwirte leisten mehr für die Biodiversität, wenn sie naturschutzfachlich gut beraten werden
4 Projekt mit 6 Teilprojekten von Grundlagen - Tools Umsetzung - Analysen Information Akteure Punktesystem Ziel-/Leitarten 2009 / 2010 Beratung mit Erfolgskontrolle 2009/2012/2015 Öffentlichkeitsarbeit Punktesystem -> Validierung 2009 / 2010 Sozioökonomie 2009 / 2015 Aus- und Weiterbildung & Handbuch BD
5 Zeitlicher Ablauf ?
6 Auswahl Betriebe im CH-Mittelland Gemischtwirtschaftliche Betriebe im Talgebiet 96 Betriebe zur Validierung des Punktesystems 48 Betriebe Effekt der Beratung (24 beraten/24 nicht beraten)
7 Evaluation: Korrelation Punkte Biodiversität 133 Landwirtschaftsbetriebe 2009, 2010, 2011 Ca. 25 ha Ackerland und Grünland gemischt ± arrondiert 4 Artengruppen als Indikatoren für Biodiversität
8 Erfassung der Biodiversität auf Betriebsebene 2,5 km Transekte/Betrieb alle BD-Flächen alle Kulturarten: 100 m Rest: proportional auf Kulturen verteilt Pflanzen, Tagfalter, Heuschrecken (Transekte) Brutvögel flächendeckend
9 Punktezahl MVP-Punktesystem: Es gibt Punkte für Biodiversitätsförderflächen Quantität, Qualität, Lage Massnahmen auf Produktionsflächen Spez. Massnahmen (Waldrand, Zielarten, genetische Diversität)
10 BD-Flächen und Massnahmen in der Produktionsflächen B) Aufwertungsmassnahmen auf Produktionsflächen Angaben zum Betrieb Offene Ackerflächen Biodiversität A) BD-Flächen Grünland Spezielle Massnahmen Gesamtpunktezahl Biodiverstität
11 Resultate: Biodiversitäts-Indikatoren ( ) Vier Indikator-Gruppen Pflanzen: 813 Arten Tagfalter: 71 Arten Heuschrecken: 69 Arten Vögel: 104 Arten Biodiversität pro Betrieb: Artzahl, Abundanz, Dichte, Artengemeinschaften
12 Resultate: Rote-Liste Arten 133 Betriebe total Rote-Liste Arten fehlen auf vielen Betrieben
13 Punktezahl widerspiegelt Artenzahl (Korrelation Pfl.) n =133 Betriebe Mit einer Steigerung von 10 auf 20 Punkte steigt die Artenzahl an Pflanzen um 26.6 Arten (17%). (Birrer et al AgrEcoEnv)
14 Punktezahl ein gutes Schätzmass für die BD on-farm Bei 12 von 19 Biodiversitätsmassen gibt es eine Korrelation mit dem Punktesystem. Besonders häufig sind Korrelationen bei den UZL-Arten (bei 6 von 8 Biodiversitätsmassen) und bei Einbezug aller Arten (6 von 7). Keine Korrelation aber bei Arten der Roten Liste. Punktezahl ist das bessere Mass als Anteil der Biodiversitätsförderflächen (BFF) oder der BFF mit Qualität.
15 Beratungsansatz und neue Tools Fokus stand.. Gesamtbetrieblicher Beratungsansatz Leitartensystem Fauna Handbuch Biodiversität und web-plattform (links und videos)
16 Gesamtbetrieblicher Beratungsansatz Partizipativer Ansatz der Bauer wird zum Akteur Einbezug aller Flächen Betriebs- und arbeitswirtschaftliche Aspekte Agronomische Folgeabschätzung der Massnahmen auf Nährstoffbilanz Futterproduktion Landwirtschaftliches Einkommen und Betriebsabläufe und Arbeitsbelastung
17 Ein Leitartensystem als nützliche Entscheidungshilfe für den Landwirten
18 Leitartensystem: Einsatz von Ziel- und Leitarten Set von 135 Leitarten Feinsteuerung der Massnahmen - Förderung standorttypischer Arten Vögel, Tagfalter, Heuschrecken, Wildbienen, Amphibien und Reptilien u.a. Zusätzlich ein Web-basiertes Auswahltool zur regionalen Auslese -> oder Artenkarten als attraktive Hilfsmittel Höhere Bereitschaft der Landwirte was er kennt, schützt und pflegt er auch
19 Handbuch Biodiversität für Landwirte/innen und Berater Attraktives, anwendungsorientiertes Handbuch für Landwirte und Berater (in dt. und frz.) Ergänzend eine Webplattform mit Planungshilfen Kurzvideos zur fachgerechten Anlage und Pflege von BD-Flächen odiversitaet/filmserie-biodiversitaet.html
20 % öaf pro Betrieb Auswirkungen der gesamtbetrieblichen Beratung Veränderungen der Flächen vor und nach der Beratung 16% 14% Ist-Zustand 12% Vereinbarung 10% 8% 6% 4% 2% 0% Total Qualität Vernetzung* Ohne Qualität Erhöhung: +52% +160% + 200% und Vernetzung (Chevillat et al Agrarforschung)
21 Beiträge pro Betrieb (CHF) Finanzielle Effekte im Bereich Ökoausgleich Ökobeiträge ohne Vernetzung Vernetzungs-Beiträge 9,000 8,000 7,000 6,000 5,000 4,000 3,000 2,000 1,000 - Ist-Zustand Vereinbarung Mittlere Steigerung: Fr / 78% (Chevillat et al Agrarforschung)
22 Schlussfolgerungen Punktesystem gutes Schätzmass für Biodiversität auf Betriebsebene Mit geringem Aufwand ausfüllbar, Möglichkeit der Selbstevaluation, keine Feldaufnahmen nötig Limiten/Schwächen: Punkteverteilung Experten basiert und System nicht direkt Resultate-orientert Eine gesamtbetriebliche Beratung ist der Schlüsselfaktor für die nachhaltige Förderung der BD, hat die BD-Leistung gesamtbetrieblich markant verbessert Handlungsbedarf im Bereich Ausbildung Landwirten und Berater Die neuen Tools bewähren sich werden ab 2016 mit Handbuch & web-plattform ergänzt
23 Schlussfolgerungen 2 Umfeld Markt und Politik Labelorganisationen zu mehr Engagement für BD bewegt - Integretation Pkte.system in Richtlinien der IP-Suisse - verbindlicher BD-Massnahmen-Katalog der Bio Suisse Hohes Interesse von Seiten der Akteure in der Agrarpolitik (Bundesämter) Ausdehnung des Punktesystems in weitere Bereiche des Ressourcenschutzes ( Boden, Klima)
24 herzlichen Dank an Geldgeber und beteiligte Personen Landwirte Beteiligte Mitarbeiter MAVA Stiftung für Naturschutz Sophie und Karl Binding Stiftung AVINA Stiftung Vontobel Stiftung Ernst Göhner Stiftung Stiftung Dreiklang Strafin Stiftung Bundesamt für Umwelt Bundesamt für Landwirtschaft IP-Suisse Bio Suisse
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