Bergnotfälle Schweiz 2016
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- Stefan Hofmeister
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1 Zahlen und Auswertungen Ein sehr milder Winter mit wechselhafter Witterung und unterdurchschnittlichen Schneehöhen, ein nasser Frühling und Sommerbeginn, ein rekordwarmer Spätsommer und wiederum ein äusserst schneearmer Frühwinter bis zum Jahresende haben das Bergjahr 2016 geprägt. Dadurch waren auch die Tourenaktivitäten sehr unterschiedlich. Diese waren im Frühling und Vorsommer unterdurchschnittlich, hingegen im August sowie im Spätherbst bis zum Jahresende vornehmlich höher als in früheren Jahren Insgesamt mussten in den Schweizer Alpen und im Jura 2828 BerggängerInnen die Bergrettung in Anspruch nehmen, 78 Personen mehr als im Jahr zuvor. Demgegenüber ist die Zahl der Todesfälle mit 178 Betroffenen deutlich tiefer (Vorjahr 213). Darin enthalten sind auch Erkrankungen mit 42 Personen, dies meist als Folge eines Herz-Kreislauf-Problems (Vorjahr 46). Beim Bergsport im engeren Sinne [1] kamen bei 104 Unfällen 3 Personen ums Leben, gut 20 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Ein ausführlicher Bericht mit Fallbeispielen wird in der Juni-Ausgabe der SAC-Zeitschrift Die Alpen publiziert. Die vorliegenden Zahlen und Grafiken basieren auf den Einsatzdaten der Bergrettungsorganisationen REGA, ARS, der kantonalen Walliser Bergrettungsorganisation KWRO und weiterer Institutionen. Sie stützen sich auf Angaben und Mitarbeit folgender Personen und Institutionen: Elisabeth Müller und Andres Bardill, Alpine Rettung Schweiz; Daniel Breitenmoser und Mario Tissi, REGA; Pierre-Alain Magnin, KWRO; Monique Walter und Othmar Brügger, bfu; Frank Techel und Benjamin Zweifel, slf; Urs Schäfer, Rettungsstation Lauterbrunnen; Paul Broger, Kapo Appenzell I. Rh.; Martina Zurschmiede, Air Glaciers Lauterbrunnen; Corinna Schön, Institut für Rechtsmedizin, Universität Bern. Der Begriff Bergnotfall umfasst alle Vorkommnisse, bei denen BerggängerInnen die Hilfe der Bergrettungsdienste beanspruchen. Dies betrifft auch Erkrankungen und Evakuationen von unverletzten Personen. Bergunfälle als Untermenge der Notfälle sind Ereignisse, die der allgemeinen Definition eines Unfalls entsprechen. [1] Als Bergsteigen im engeren Sinne werden in dieser Statistik vor allem die Ereignisse beim klassischen Bergsport verstanden, zu deren Ausübung kein Transportgerät verwendet wird. Deshalb sind bei den hier ausgewiesenen Zahlen insbesondere die Todesfälle beim Delta- und Gleitschirmfliegen, beim Speed-Flying, beim Base-Jumping und bei der Benutzung von Mountainbikes gesondert erfasst. So sind die Zahlen des klassischen Bergsports auch über mehrere Jahre vergleichbar. Als Blockierung werden alle Notfälle bezeichnet, bei denen BerggängerInnen infolge Erschöpfung, Überforderung, Materialverlust oder anderen Missgeschicken nicht mehr in der Lage sind, ihre Tour aus eigener Kraft weiterzuführen oder abzubrechen. In der Regel sind die Betroffenen unverletzt. Monbijoustrasse 61 Postfach CH-3000 Bern info@sac-cas.ch
2 Seite 2/10 Abbildung 1: Notfälle nach Tätigkeit Gleitschirm / Delta Andere Bergsportarten Mountainbike Klettern (Fels) Variantenabfahrten Skitouren Hochtouren Bergwandern Anzahl Personen Abbildung 2: Notfallsituationen nach Ursachen Nicht definiert/ Anderes Blitzschlag Verirren Blockierung Steinschlag/ Eisschlag Spalteneinbruch Lawinen Erkrankung Sturz/Absturz Anzahl Personen
3 Seite 3/10 Abbildung 3: Notfälle nach medizinischem Index Schädigung nicht bekannt Tod mit oder ohne Wiederbelebung Wiederherstellen vitaler Funktionen Akute Lebensgefahr Potentielle Lebensgefahr Hospitalisation nötig Ambulante ärztl. Behandlung Keine ärztl. Behandlung notwendig Unverletzt / Gesund Anzahl Personen Abbildung 4: Gerettete oder geborgene Personen nach Rettungsorganisation 2016 (Anzahl Personen / Prozent) ARS; 733; 26% REGA; 51; 41% KWRO; 798; 28% Andere; 35; 1% AGL; 60; 2% Diese Grafik zeigt alle geretteten oder geborgenen Personen gemäss den Definitionen der schweiz. Bergnotfallstatistik. AGL/SAC; 51; 2% Aufschlüsselung der Organisationen: REGA: Daten ohne ARS Beteiligung ARS: Alpine Rettung Schweiz (inkl. REGA Beteiligung) KWRO: Walliser Bergrettungsorganisationen AGL: Air Glaciers Lauterbrunnen
4 Anzahl Personen Anzahl Personen Seite 4/10 Abbildung 5: Notfälle: zeitlicher Verlauf Abbildung 6: Tödliche Bergunfälle: zeitlicher Verlauf
5 Seite 5/10 Abbildung 7: Tödliche Bergunfälle: Aufteilung nach Regionen 2016 (Anzahl Personen / Prozent) Walliser Alpen; 39; 35% Berner Alpen; 23; 20% Zentralschweiz (inkl. Glarner Alpen); ; 10% Jura / voralpine Hügelzonen; 6; 5% Waadtländer- und Freiburger Alpen; 5; 4% Ostschweiz (Alpstein - Churfirsten); 12; % Bündner Alpen (ohne Misox); 15; 13% Tessiner Alpen (inkl. Misox); 2; 2% Abbildung 8: Tödliche Bergunfälle: Aufteilung nach Kantonsgebiet 2016 (Anzahl Personen / Prozent) VS; 48; 42% BE; 14; 12% GR; 14; 12% GL; 1; 1% SG; 9; 8% FR; 1; 1% TI; 2; 2% SO; 2; 2% LU; 2; 2% UR; 2; 2% VD; 5; 4% Auslandabdachu ng Grenzberge; 6; 5% OW / NW; 2; 2% SZ; 2; 2% AI / AR; 3; 3%
6 Seite 6/10 Abbildung 9: Nationalität der ausländischen Opfer 2016 (Anzahl Personen / Prozent) Deutschland; 12; 27% Frankreich; 8; 18% Italien; 8; 18% England; 3; 7% Tschechien; 2; 4% Österreich; 4; 9% Slowakei; 1; 2% Total Opfer = 45 USA; 2; 4% Japan; 2; 4% Belgien; 1; 2% Niederlande; 2; 5%
7 Seite 7/10 Tödliche Bergunfälle: Zahlen Identität Anzahl Opfer Männer Frauen Schweizer Ausländer SAC-Mitglieder Altersstufen: bis 10 Jahre bis 20 Jahre bis 30 Jahre bis 40 Jahre bis 50 Jahre bis 60 Jahre bis 70 Jahre über 70 Jahre unbekannt Tödliche Bergunfälle: Zahlen Tätigkeit Bergwandern Hochtouren Klettern Skitouren Variantenabfahrten Anderes (*) Organisierte Touren Private Touren Alleingänger (*) Jäger = 4, Eisklettern = 2 Personen, Schneeschuhlaufen, Fischen = je 1 Person Tödliche Bergunfälle: Zahlen Gelände Weg / Pfad (**) Gras / Geröll Felsen Schnee / Firn / Eis Gletscher Anderes Gelände (***)
8 Seite 8/10 Hochalpen Voralpen Jura / voralpine Hügelzone (**) Wanderweg = 1, Bergweg = 10, alpine Route = 3, nicht markierter Pfad = 6 (***) Wasser = 2
9 Seite 9/10 Tödliche Bergunfälle: Zahlen Ursachen Sturz Spalteneinbruch Wechtenabbruch Steinschlag Eisschlag Blitzschlag Lawine Blockierung / Erschöpfung / Verirren Andere Ursache (****) (****) Ertrunken = 2 Tödliche Bergunfälle: langjährige Reihen Hochtouren Klettern Skitouren Bergwandern Anderes Gesamt
10 Seite 10/ Mittelwert
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