Das Zusammenspiel von EU-Wasserrahmenrichtlinie und EU-Hochwasserrichtlinie
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- Martha Beyer
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1 Seminar EU Hochwasserrichtlinie Wohin geht die Reise beim europäischen Hochwasserschutz Das Zusammenspiel von EU-Wasserrahmenrichtlinie und EU-Hochwasserrichtlinie Univ. Prof. Dr.-Ing. Heribert Nacken Lehr- und Forschungsgebiet Ingenieurhydrologie RWTH Aachen
2 Wandel der Fließgewässerlandschaft
3 Gewässerstrukturgüte Quelle: BMU-Bestandsaufnahme 2004
4 Defizite gemäß Bestandsaufnahme Gewässerstrukturgüte Die Renaturierung von Fließgewässern muss in erster Linie die massiven strukturellen Defizite, wie Gewässerbegradigung und Gewässerausbau, rückgängig machen Quelle: Hintergrundpapier des BMU/BfN zu Hochwasserschutz und Flutkatastrophen Bildquelle: HAD
5 Vom Ist-Zustand zum Leitbild gemäß EU-WRRL
6 Hochwasser... ist die zeitlich beschränkte Überflutung von Land, das normalerweise nicht unter Wasser liegt. Hochwasserrisiko... ist die Wahrscheinlichkeit eines Hochwasserereignisses von einem bestimmten Ausmaß, verbunden mit den geschätzten Schäden im Hinblick auf die menschliche Gesundheit, die Umwelt und wirtschaftliche Tätigkeiten im Zusammenhang mit einem Hochwasserereignis von einem solchen Ausmaß. Quelle: EU-Hochwasserrichtlinie
7 Hochwasserschutz... Gesamtheit der Maßnahmen des Gewässerausbaus durch Gewässerregelung und Bedeichung, der Hochwasserrückhaltung und/oder der baulichen Veränderung an den zu schützenden Bauwerken und Anlagen, die dazu dienen, das Überschwemmungsgebiet zu verkleinern, den Hochwasserstand zu senken und/oder den Hochwasserabfluss zu ermäßigen. Quelle: DIN 4047 Teil 1 (Landwirtschaftlicher Wasserbau)
8 Umweltziele der WRRL (gemäß Artikel 4)... für die oberirdischen Gewässer: Erreichen des guten ökologischen und chemischen Zustandes bis 2015 Erreichen des guten ökologischen Potenzials bei den erheblich veränderten und den künstlichen Gewässern Einführung eines Verschlechterungsverbotes... für das Grundwasser: Erreichen des guten quantitativen und chemischen Zustandes bis 2015 Umkehr signifikanter Belastungstrends den Schadstoffeintrag verhindern und begrenzen Verschlechterung des Grundwasserzustandes verhindern
9 Bewirtschaftungspläne & Maßnahmeprogramme gemäß EG-WRRL... müssen kosteneffiziente Maßnahmenkombinationen zur Zielerreichung beinhalten... müssen der Öffentlichkeit mit zeitlichem Vorlauf präsentiert werden... werden über die Regelungen der Landeswassergesetze fixiert... haben keine vorgeschriebenen Inhalte zum Thema Hochwasser
10 Zonierung einer Flussaue Hochwasser Auen und Biozönosen brauchen regelmäßig wiederkehrende Hochwasser für den Erhalt ihrer Artenzusammensetzung Zone Aquatische Amphibische Terrestrische Unterwasser- Wasserwechsel- Überwasser- Pflanzen Wasserhahnenfuß Laichkraut Wasserstern Gänsefuß Knöterich Schilf Brennessel Weichholzaue Hartholzaue Tiere Fische Wasserinsekten Amphibien, Libellen Bildquelle: Cüppers, Vereinigung Deutscher Gewässerschutz, Band 66
11 Totholzmaßnahme Zielparameter = Laufentwicklung Kolke Ist-Zustand = begradigt (Klasse 7) Böschungserosion Leitbild = naturgemäße Krümmung (Klasse 1) Defizit => 6 Klassen Bänke Entwicklungsziel = überwiegend naturgemäße Krümmung (Klasse 3) Totholz Maßnahme = Totholz
12 zukünftiger Hochwasserschutz Natürlicher Wasserrückhalt Technischer Hochwasserschutz weitergehende Hochwasservorsorge
13 zukünftiger Hochwasserschutz eine Frage des Gleichgewichtes Natürlicher Hochwasserschutz Wirtschaftswachstum
14 zukünftiger Hochwasserschutz eine Frage des Gleichgewichtes Natürlicher Hochwasserschutz Wirtschaftswachstum
15 Hochwasserschadenspotenziale am Rhein Bildquelle: LFI und ProAqua GmbH Aachen
16 Hochwasserschadenspotenziale am Rhein
17 Hochwasserschadenspotenziale am Rhein
18 Die 3 Stufen der EU-Hochwasserrichtlinie... Vorausschauende Bewertung des Hochwasserrisikos CD Abschluss bis Ende Hochwasserrisikokarten Abschluss bis Ende Pläne für das Hochwasserrisikomanagement Abschluss und Veröffentlichung bis Ende 2015
19 Organisatorischer Verbund Hochwasserrichtlinie / Wasserrahmenrichtlinie... Räumliche Untergliederung... Zuständige Behörde... Zeitplan für die Umsetzung und Wiederholungszeiträume... Berichtsmechanismen... Öffentlichkeitsbeteiligung
20 Vorgaben an die Hochwasserrichtlinie Die Inhalte der Stufen II und III müssen explizit abgestimmt werden auf:... Umweltziele (Artikeln 4)... Maßnahmenprogramme (Artikel 11)... Bewirtschaftungspläne für die Einzugsgebiete (Artikel 13)
21 Klimawandel und EU-WRRL... Der Klimawandel wird als eine Umweltauswirkung menschlicher Tätigkeit eingestuft (im Sinne des Artikels 5 der EU-WRRL)... Somit wird der Klimawandel in das Aufgabenspektrum der EU-WRRL eingegliedert... Referenzbedingungen der Wasserkörper sind an die Auswirkungen des Klimawandels anzupassen... Die Maßnahmenpläne sind mit den erforderlichen Anpassungsstrategien abzugleichen, um so zu den kosteneffektiven Maßnahmen zu gelangen Technischer Report der Europäische Umweltagentur zum Klimawandel
22 Veränderung der HQ 100 Abflüsse in Europa Bezugszeitraum 2080 Bildquelle: Grünbuch der EU Kommission zur Anpassung an den Klimawandel
23 Grünbuch der EU Kommission... Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels sollen in die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie einbezogen werden... Die als notwendig erachteten Anpassungsstrategien an den Klimawandel sollen in die Maßnahmenplanung gemäß EU Hochwasserrichtlinie einbezogen werden... Beginn bereits in der Umsetzungsphase 2009
24 Maßnahmenplanung Entwicklungsziel Defizit Korridor Defizit Ist-Zustand
25 EU-Rahmenrichtlinie und EU-Hochwasserrichtlinie Ökonomie Ökologie Hochwasseraspekte Klimaänderung
26
27 Schritt I: Bewertung des Hochwasserrisikos... Karte der Flussgebietseinheit mit generellen Beschreibungen... Dokumentation der historischen Hochwasserereignisse... Beschreibung der allgemeinen Hochwassercharakteristik (Prozesse erster Ordnung; charakteristische Überschwemmungsflächen und wege)... Dokumentation der Entwicklungspläne (Änderung der Landnutzung, Verteilung der Bevölkerung und der Wirtschaftssektoren, Hochwasserrisiko im Oberund Unterliegerbereich)... Bewertung der Wahrscheinlichkeit zukünftiger Hochwasserereignisse... Prognose der Auswirkungen zukünftiger Hochwasserereignisse
28 Schritt II: Hochwasserrisikokarten... Überschwemmungsgebietskartierung (basierend auf den Szenarien HQ10, HQ100 und HQEx) anzugeben sind : Wassertiefen Fließgeschwindigkeiten Bereiche mit Ufererosion und Ablagerungen... Hochwasserschadenskarten (mit Angabe der betroffenen Einwohner und Schadenswirkung auf die Umwelt)
29 Schritt III: Pläne für das Hochwasserrisikomanagement... Pläne zur Reduzierung des Hochwasserrisikos (inklusive der Konsequenzen auf die menschliche Gesundheit, die Umwelt sowie die wirtschaftlichen Aktivitäten)... Maßnahmen müssen die ganze Bandbreite des Hochwasserrisikomanagements in Erwägung ziehen (Vermeidung, Schutz, Bereitschaft)... Maßnahmen, die das Hochwasserrisiko bei den Unteroder Oberliegern vergrößern, sind dabei ausgeschlossen... Maßnahmen zur Reduzierung des Hochwasserrisikos werden nicht vorgeschrieben... Es sind keine Zeitvorgaben für die Realisierung der Maßnahmenpläne fixiert
30 Flood Risk Management Cycle Review Prevention Recovery Protection Emergency response Preparedness
31 Gewässerstrukturgüte in NRW 48,6 % der untersuchten kleinen bis mittelgroßen Gewässer in NRW sind stark (Klasse 6) bis übermäßig (Klasse 7) geschädigt. Grad der Beeinträchtigung 1 naturnah/unverändert 2 gering verändert 3 mäßig verändert 4 deutlich beeinträchtigt 5 merklich geschädigt 6 stark geschädigt 7 übermäßig geschädigt Güteklasse Farbcodierung
32 Qualitätskomponenten der WRRL Phytoplankton Makrophyten & Pyhtobenthos Makrozoobenthos Fischfauna Grundwasserebene Benthal
33 Europäische Hochwasserereignisse ( ) Bildquelle: EEA 2007
34 Aktivitäten auf EU Ebene... Guidelines on sustainable flood prevention United Nations und Economic Comission for Europe (2000)... International Workshop on Precautionary Flood Protection in Europe EU + Beitrittsstaaten unter Regie des BMU (2003)... Best Practice Document on Flood Prevention, Protection and Mitigation Wasser Direktoren der Europäischen Union (2003)... Hochwasserinitiative der Niederländer im Rahmen der EU-Präsidentschaft (2. Hälfte 2004)
35 Inhalte der Bewirtschaftungspläne eine allgemeine Beschreibung des Flussgebietes eine Zusammenfassung aller signifikanten Belastungen inklusive anthropogener Eingriffe eine GIS basierte Darstellung der Schutzgebiete und der Überwachungsnetze eine Aufstellung der Umweltziele für die Gewässer eine Zusammenfassung der wirtschaftlichen Analyse die verbindlichen Maßnahmenprogramme die verbindliche Einbindung der Öffentlichkeit bei allen Prozessen der Information sowie der Erstellung des Bewirtschaftungsplans
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