Der Beitrag der Landschaftsplanung zum Schutz der biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften. Dr. Eick von Ruschkowski
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1 Der Beitrag der Landschaftsplanung zum Schutz der biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften Dr. Eick von Ruschkowski Naturschutz und Landwirtschaft im Dialog: GAP ab 2014 mehr Biodiversität im Ackerbau? Vilm, 4. Mai 2012
2 Gliederung 1. Aufgaben und Ziele der Landschaftsplanung 2. Anknüpfungspunkte Landschaftsplanung Landwirtschaft 3. Praxisbeispiele 4. Diskussion 2
3 Aufgaben und Ziele der Landschaftsplanung Ermächtigungsgrundlage: 8ff. BNatSchG Aufgaben ( 9 (1) BNatSchG): Die Landschaftsplanung hat die Aufgabe, die Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege für den jeweiligen Planungsraum zu konkretisieren und die Erfordernisse und Maßnahmen zur Verwirklichung dieser Ziele auch für die Planungen und Verwaltungsverfahren aufzuzeigen, deren Entscheidungen sich auf Natur und Landschaft im Planungsraum auswirken können. 3
4 Aufgaben und Ziele der Landschaftsplanung Inhalte ( 9 (2) BNatSchG): Inhalte der Landschaftsplanung sind die Darstellung und Begründung der konkretisierten Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege und der ihrer Verwirklichung dienenden Erfordernisse und Maßnahmen. Darstellung und Begründung erfolgen nach Maßgabe der 10 und 11 in Landschaftsprogrammen, Landschaftsrahmenplänen, Landschaftsplänen sowie Grünordnungsplänen. 3
5 Aufgaben und Ziele der Landschaftsplanung Planungsebenen ( 10f. BNatSchG): Landschaftsprogramm Bundesländer (Kann-Bestimmung) Landschaftsrahmenplan Kreisebene (Pflicht, insbesondere dann, wenn es kein Landschaftsprogramm gibt) Landschaftsplan Gemeinde (Pflicht) Grünordnungsplan Bebauungsplan Landschaftsfunktionen = Ecosystem Services? (Boden, Wasser, Luft, Klima, Arten, Biotope, Landschaftsbild/ Erholung, ) 5
6 Aufgaben und Ziele der Landschaftsplanung 6
7 Anknüpfungspunkte Landschaftsplanung Landwirtschaft Ausschnitt aus dem Landschaftsplan Königslutter 7
8 Anknüpfungspunkte Landschaftsplanung - Landwirtschaft 8
9 Anknüpfungspunkte Landschaftsplanung Landwirtschaft 9
10 Anknüpfungspunkte Landschaftsplanung Landwirtschaft Boden & Wasser Arten & Biotope A: Erhalt/ Schutz B: Bes. Funktionen/ Bedeutung bei Nutzungsänderung berücksichtigen C: Handlungsbedarf Zusammenstellung Carolin Galler
11 Anknüpfungspunkte Landschaftsplanung Landwirtschaft Schwerpunkträume für multifunktionale Maßnahmen Beeinträchtigte/ gefährdete Funktionsfähigkeit für mehrere Landschaftsfunktionen (Wasser- und Stoffretention, Arten und Biotope) C: Handlungsbedarf Beeinträchtigte Funktionsfähigkeit Wasser- und Stoffretention C: Handlungsbedarf Tier- und Pflanzenartenschutz Zusammenstellung Carolin Galler 2009
12 Anknüpfungspunkte Landschaftsplanung Landwirtschaft Kritikpunkte z.b. an den ELER-Programmen (Halbzeitbewertung) und auch am amtlichen Naturschutz (auf BL-Ebene) - mangelnde Berücksichtigung der Landschaftsplanung als Informationsgrundlage - mangelnde Zielgenauigkeit von Maßnahmen, Gießkannenprinzip Kritikpunkte an Agrarumweltmaßnahmen (Oréade-Brèche 2005): - mangelnde Effizienz des Mitteleinsatzes - mangelnde Rückmeldungen an Landwirte bezüglich des Maßnahmenerfolges 12
13 3. Praxisbeispiele Auf programmatischer Ebene:? Förderkulissen für bestimmte Agrarumweltmaßnahmen (z.b. Nordische Gastvögel, Ackerrandstreifen), eher sektoral Ansätze zur erfolgs-/ergebnisorientierten Honorierung überwiegend in Pilotprojekten; Beispiele eher aus dem Bereich Grünland Stellenwert der Planung: Maßnahmenerfolg hängt von der Planung ab, selbst wenn 70% der zur Verfügung stehenden Mittel für die Planung ausgegeben werden, wird eine höhere Effizienz erreicht (Armsworth et al. 2012: The cost of policy simplification in conservation incentive programs. Ecology Letters; Beispiel: Maßnahmen zum Erhalt von Vögeln der Agrarlandschaft in England) 13
14 3. Praxisbeispiele Auf betrieblicher Ebene: verschiedene Werkzeuge stehen für das betriebliche Umweltmanagement zur Verfügung, Maßnahmenplanung ggf. auch möglich ANUELA Managementsystem Naturschutz für eine nachhaltige Landwirtschaft 14
15 Biotopverbund bewerten Bsp. Biotopverbund für Arten der Raine/Säume werden Distanz kann von allen Arten überwunden werden Distanz kann noch von den meisten Arten überwunden Bsp. Biotopverbund für Arten der Gehölze Distanz kann von allen Arten überwunden werden Distanz kann von den meisten Arten überwunden werden Distanz kann von einigen Arten überwunden werden Distanz kann nur von sehr wenigen Arten überwunden werden 15
16 MANUELA Biotopverbundbewertung
17 4. Diskussion Grundsätzlich: - gerade im Ackerbau kommt den Ackerrandstrukturen eine große Bedeutung im Hinblick auf Artenvielfalt zu (vgl SRU 2008: Tz. 988ff.) - Erfolgsorientierte Honorierung und konkrete Zielvorgaben erhöhen die Effizienz von Agrarumweltmaßnahmen (u.a. Abhängigkeit von Standortfaktoren - Planungshorizonte: AUM fünf Jahre, Landschaftsplanung i.d.r. > zehn Jahre Erfolgsnachweise bei Arten und Biotopen > zehn Jahre); ggf. Fortschreibung der Landschaftsplanung an GAP anpassen? 17
18 4. Diskussion Grundsätzlich: - Landschaftsplanung steht als Informationsgrundlage bereit, wird dazu aber derzeit nur in NRW und in der Schweiz genutzt - Anknüpfung Landschaftsplanung landwirtschaftliche Beratung bislang nicht gegeben; gute fachliche Beratung aber für die Landwirte von hoher Bedeutung - Synergien Landschaftsplanung AUM Eingriffsregelung (UNBs nutzen Landschaftsplanung) 18
19 4. Diskussion 19
20 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Leibniz Universität Hannover Institut für Umweltplanung Dr. Eick von Ruschkowski Herrenhäuser Straße Hannover 20
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