Masarykova univerzita Filozofická fakulta. Ústav germanistiky, nordistiky a nederlandistiky. Německý jazyk a literatura

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1 Masarykova univerzita Filozofická fakulta Ústav germanistiky, nordistiky a nederlandistiky Německý jazyk a literatura Olga Pospíchalová Historische Entwicklung der einheitlichen deutschen Rechtschreibung und ihre Reform Bakalářská diplomová práce Vedoucí práce: PhDr. Anna Mikulová, Ph.D. 2009

2 Prohlašuji, že jsem bakalářskou diplomovou práci vypracovala samostatně s využitím uvedených pramenů a literatury. Podpis 1

3 Zde bych chtěla poděkovat vedoucí práce PhDr. Anně Mikulové, Ph.D. za ochotu, trpělivost, vstřícnost a cenné rady v průběhu tvorby diplomové bakalářské práce. Dále bych chtěla poděkovat všem dotazovaným, kteří ochotně přispěli k průzkumu v této práci. 2

4 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung Begriffserläuterung Literatursprache und geschriebene Sprache Orthographie Normierung und Kodifizierung der Sprache Geschichtliche Entwicklung der deutschen Orthographie Erste deutsche schriftliche Belege Entwicklung vom 12. bis zum 15. Jahrhundert Das 16. Jahrhundert Martin Luther Kanzleien Stand der Orthographie im 16. Jahrhundert Das 17. Jahrhundert Das 18. Jahrhundert Das 19. Jahrhundert I. Orthographische Konferenz Das 20. Jahrhundert II. Orthographische Konferenz Der DUDEN als Institution Gegenwart Schlechtschreibreform Derzeit gültige Regeln Groß- und Kleinschreibung Getrennt- und Zusammenschreibung Worttrennung Zeichensetzung Bindestrichschreibung Laut Buchstaben - Zuordnung S- Schreibung Drei gleiche Buchstaben Stamm- bzw. Paralellschreibung Umlautschreibung Sonstige Einzelfälle Fremdwörter Das hin und her muss endlich ein Ende haben Bearbeitung der Umfrage Schlusswort Zusammenfassung

5 1. Einleitung wurden in Wien die neuen deutschen Rechtschreibregeln als verbindlich erklärt und der Prozess der Gestaltung der einheitlichen deutschen Rechtschreibung ist damit beschlossen. In dieser Arbeit beschäftige ich mich mit der historischen Entwicklung der einheitlichen deutschen Rechtschreibung und ihren wichtigsten Änderungen von den Schriftanfängen bis zur Gegenwart. Im ersten Teil werden die wichtigsten Begriffe erklärt, die die Rechtschreibung betreffen. Im Hauptteil wird die Aufmerksamkeit der eigenen historischen Entwicklung und den bedeutendsten orthographischen Änderungen gewidmet. Anlässlich der 2006 durchgeführten deutschen Rechtschreibreform sollen die derzeit gültigen Rechtschreibregeln zusammengefasst werden. Es soll auch festgestellt werden, ob es gelang, sie nicht nur gesetzlich, sondern auch gesellschaftlich durchzusetzen. Die Ergebnisse sollen an Hand der bearbeiteten Umfrage, die den Bestandteil dieser Arbeit bildet, ausgewertet werden. 5

6 2. Begriffserläuterung 2.1 Literatursprache und geschriebene Sprache Man hat zwei Kommunikationsmittel derzeit zur Verfügung, nämlich die gesprochene und geschriebene Sprache. Sie stellen zwei mögliche Existenzweisen der Sprache dar. Die geschriebene Sprache unterscheidet sich von der gesprochenen in erster Reihe damit, dass die geschriebene mithilfe der Grapheme aufgezeichnet wird. Doch es gibt im Deutschen mehrere Existenzformen der Sprache, sei es geschriebene oder gesprochene Sprache und oft ist es schwer, die jeweilige Sprachäußerung einzuordnen. Man unterscheidet bei den Existenzweisen folgende Existenzformen der Sprache: Hochsprache, Schriftsprache, Gemeinsprache, Nationalsprache, Einheitssprache, Kultursprache, Literatursprache, Standardsprache, Umgangssprache, Alltagssprache, Konversationssprache, Volkssprache, Vulgärsprache, Landschaftssprache, Regionalsprache, Stadtsprache; Dialekt, Mundart (Glück, 1990, S.23). Es gibt mehrere Einteilungsweisen der Existenzformen der deutschen Sprache. Dieter Nerius z.b. in seinem Buch Deutsche Orthographie unterscheidet zwischen Literatursprache als der höchsten Spracherscheinung, Umgangssprache und Mundart, wobei die zwei letztgenannten Existenzformen in der Regel nur in der gesprochenen Form erscheinen. Die Literatursprache im Gegenteil kommt wie in der gesprochenen als auch in der geschriebenen Form vor. Daraus ist sichtbar, dass die geschriebene Sprache einen Anteil an der Literatursprache hat, aber man kann sie ihr nicht gleichsetzen (Nerius, 1987, S ). Es ist wichtig darauf zu achten, dass man unter der geschriebenen Sprache und der Literatursprache unterscheiden muss. Die Literatursprache begann sich seit dem 16. Jahrhundert zu entwickeln. Sie wurde allmählich zu der ausgebildeten Sprache, der vorausbestimmt wurde, eine überregionale Schriftsprache zu werden. Sie vermittelte die Kommunikation auf der gebildeten Ebene, aber was wichtig ist, zwischen allen Menschen auf dem gesamten deutschen Gebiet. Sie war den Regionalsprachen und Dialekten übergeordnet und man strebte danach, sie mit einer Norm zu versehen (vgl. Arndt, 1983, S.69). 6

7 2.2 Orthographie Das Wort Orthographie kommt ursprünglich aus dem Griechischen und ist eine Zusammensetzung von zwei Wörtern: orthos (richtig) und gráphein (schreiben). Die Zusammensetzung ist dementsprechend aus orthographía abgeleitet [A]. Der Termin Orthographie, nach der Regelung 2006 auch Orthografie geschrieben, ist ein Synonym für die Rechtschreibung. Die Rechtschreibung ist eine etablierte Form der Schriftsprache, die für ihre Benutzer verbindlich ist. Alle Abweichungen von der geltenden Rechtschreibung werden als Rechtschreibfehler angesehen. Die orthographischen Regeln sind gültig und verpflichtend für Angehörige der jeweiligen Nationalsprache. Sie sollten sich danach im schriftlichen Umgang verbindlich richten. Die allgemeingültigen orthographischen Regelungen und Veränderungen werden in der Regel von den dazu kompetenten Staats- oder Wissenschaftsinstitutionen, beziehungsweise Personen oder Wissenschaftlern, die dazu kompetent und berufen sind, erlassen. Dieses Erlassungsrecht unterscheidet sich wieder je nach dem betreffenden Land (Nerius, 1987, S. 24). 2.3 Normierung und Kodifizierung der Sprache Die Orthographie ist also, zusammenfassend gesagt, eine Norm der Schreibung. Was versteht man unter der Norm? Die Norm ist die Ordnung und Festlegung der Regeln. Wenn es keine Ordnung und Regeln in der Sprache gäbe, würde man untereinander kaum etwas verstehen. Die Notwendigkeit, eine Normierung der Sprache durchzuführen, wurde in der Geschichte allmählich zu einem der wichtigsten Punkte. Es entstanden immer neue Funktionsbereiche der Sprache, so dass auch der Wortschatz reicher wurde. Sei es dank der Christianisierung, der Kolonisation oder später dank der Industrialisierung, entstanden und immer entstehen neue Wörter (Neologismen) und Entlehnungen aus anderen Sprachen (Nerius, 1987, S. 26). Die Sprache verfügt über viele Wörter, Redewendungen und andere Ausdrucksmöglichkeiten, die allerdings zeitabhängig sind. Die Gesellschaft entwickelt sich ständig und die Sprache mit ihr. Manche Wörter, deren Verwendung vor zwanzig Jahren üblich war, sind heute schon veraltet und man verwendet sie selten oder gar nicht, in anderem Fall versteht man die Wortbedeutung nicht mehr. Die Tendenz, die Schreibung so treu wie möglich der Aussprache anzunähern, also die Phonem Graphem Beziehungen in 7

8 Übereinstimmung zu bringen, ist auch eine wichtige Ursache für die ständige Änderung der Schriftsprache. In solchen Fällen muss überlegt werden, was dem zeitgemäßen Sprachgebrauch widerspricht und was nicht, damit die Stabilität der Kommunikation beibehalten bleibt. Es ist wichtig hervorzuheben, dass man die Begriffe Normierung und Kodifizierung nicht für gleichbedeutend halten kann. Die Normen sind festgelegte Regeln über die Verwendung von einzelnen sprachlichen (geschriebenen sowie gesprochenen) Einheiten. Die Kodifizierung der festgelegten Normen betrifft vor allem die Literatursprache und erfasst nur bestimmte Teilgebiete der Sprache, z.b. die Fachsprache (Wirtschaft, Recht und so weiter). Demgegenüber kann man praktisch alle Bereiche der Sprache normieren, z.b. Lesen, Schreiben, Aussprache, Grammatik, Orthographie, doch nicht alle Normen unterliegen der Kodifizierung (vgl. Nerius, 1987, S ). 8

9 3. Geschichtliche Entwicklung der deutschen Orthographie 3.1 Erste deutsche schriftliche Belege Die Schrift gab es von einem Tag auf den anderen nicht. Bis zu dem 8. Jahrhundert gibt es keine belegte deutsche Schriftform (vgl. Nerius, 1987, S.222). Das älteste historisch belegte und zugleich überlieferte Schriftdenkmal ist Abrogans Vocabularius, auch keronisches Wörterbuch genannt, das aus der Zeitspanne um 790 stammt [B]. Bild 1 Abrogans-Vocabularius [C] Es handelt sich um das erste lateinisch-althochdeutsche Wörterbuch, das über fast vier tausend althochdeutsche Wörter und Ausdrücke verfügt, die uns hilfreich beim besseren Erkennen der damaligen Schriftkultur sind. Selbst die Benennung des Wörterbuchs kommt aus dem Lateinischen und bedeutet demütig. Obwohl dieses Werk immer noch unter dem Einfluss des Lateinischen liegt, kann man schon Ähnlichkeiten mit heutigen deutschen Wörtern beobachten. So z.b. die Wörter pater (Priester), fater (Vater), faterlih (väterlich) und samftmoati (sanftmütig). Das Exemplar ist in der Stiftsbibliothek in St.Gallen aufbewahrt. Jedenfalls spricht man in der althochdeutschen Sprachperiode noch nicht über die deutschen Sprache selbst [C]. Im Frühmittelalter stellten gerade Klöster kulturelle Zentren dar. Die Mönche konnten lesen und schreiben und ihre alltägliche Tätigkeit war es, die Texte abzuschreiben und zu übersetzen. Am Anfang handelte es sich vor allem um religiöse Schriften, Auszüge aus der lateinischen Bibel, Predigten usw. Die Christianisierung hatte vor allem den Einfluss auf die sich formierende deutsche Sprache. Allmählich wurden einzelne lateinische Wörter durch 9

10 deutsche Ausdrücke ersetzt. Das Verdienst darauf hatten gerade Kloster St.Gallen oder auch Kloster in Fulda, aber auch viele andere. Die herrschenden Klassen, die als die Einzigen bis ins 15. Jahrhundert Lese- und Schreibkundig waren, stellten die eigentliche Intelligenz der damaligen Gesellschaft dar. Der Bruch kam mit der Erfindung des Buchdrucks ungefähr um Der Buchdruck ermöglichte die Verbreitung der Lese- und Schreibfähigkeiten in größerem Maße auch in die unteren Klassen der Gesellschaft. Im Althochdeutschen Zeitraum entstanden bald Probleme mit der graphischen Zeichnung der deutschen Wörter. Latein war noch die Einzige bevorzugte Sprache, in der man schrieb. Doch sein Grapheminventar reichte für die deutschen Phoneme nicht. Besonders bei der Markierung der Vokallänge hatte Latein kein Kennzeichen, die Umlaute kannte es kaum, so dass anstatt /ä/ - <e> benutzt wurde oder der Umlaut gar nicht gezeichnet wurde. Die Halbvokale /j/ und /v/ musste man durch Buchstaben <i> selten auch <u> ersetzen. Die Grapheme /v/ und /u/ könnte man bis zu dem 16.Jahrhundert als Konsonant sowie als Vokal benutzen, manchmal wurden Doppelgrapheme verwendet. Uneinheitlich war auch die Verwendung des Graphems /h/, das für die Zeichnung mehrerer Phoneme und später auch als ein Dehnungszeichen diente. Daraus ist erkennbar, dass Deutsch sein eigenes Inventar brauchte (vgl. Nerius, 1987, S.223). 3.2 Entwicklung vom 12. bis zum 15. Jahrhundert Ab dem 12. Jahrhundert kamen zum Wort die Minnesänger und Troubadoure, die ihre Kunst aus dem Französischen übernahmen. Man spricht ihnen zu, die überregionale Dichtersprache geschaffen zu haben. Eine allgemeingültige und verständliche Literatursprache war erforderlich. Es gab die Standesgesellschaft. Der höchste Stand waren die Kleriker und die niedere Klasse stellten der gemeyne man und die Bauern dar. Es war nötig, die Sprache für die immer sich entwickelnden Kommunikationszwecke zu vereinheitlichen. Ansprüche und Kommunikationsbedürfnis stiegen direkt proportional zur Entwicklung der Städte zum sich entwickelnden Handel und zu Dienstleistungen. Vor allem die Religion spielte eine große Rolle, die gemeinen Stadtbürger wollten die Gottesdiensten und Predigten verstehen (vgl. Nerius, 1987, S.227). 10

11 In der Praxis sah es so aus, dass die unteren Stände gar nicht lesen und schreiben konnten und diejenigen, die es beherrschten, schrieben wie sie wollten, ohne verpflichtende Regeln. Es gab immer noch keine einheitliche Literatursprache. Der Majuskelgebrauch war schwankend, der Umlaut erschien praktisch kaum, die Vokallänge wurde noch nicht stabilisiert oder ihre Kennzeichnung fehlte ganz. Die Interpunktion verwies auch keine wesentlichen Veränderungen. Man verwendete in den Texten nur einen Punkt, um die Satzoder Versende zu zeichnen oder aber war seine Aufgabe, die einzelnen Sätze zu gliedern. Diese Funktion nahm ungefähr seit dem 14. Jahrhundert die Virgel ein, die noch dazu diente, die Sprechpausen zu kennzeichnen und die später durch das Komma ersetzt wurde. Die Standardisierung der deutschen Orthographie ist ein langer Vorgang, der nicht von einem Tag auf den anderen beendet werden kann. Bis in das 15. Jahrhundert setzte sich niemand dafür, aus den vielen deutschen Mundarten und Dialektsprachen eine Leitvarietät hervorzuheben, die für das ganze Volk überregional würde. Von den vielen Sprachvarietäten gewannen an Bedeutung vier von ihnen: das Dietsch, später Niederländische Sprache, Mittelniederdeutsch, später die Sprache der Hansa-Städte, die Meißnische Sprache im obersächsischen Raum (ostmitteldeutsch) und das Gemeyne Deutsch im bairischösterreichischen Gebiet (vgl. Nerius, 1987, S.226). Ungefähr in der Mitte des 15. Jahrhunderts wurde die Welt um eine neue Errungenschaft bereichert. Die Erfindung des Buchdrucks dank Johann Gutenberg ist ein wichtiges Ereignis in der Menschengeschichte. Sie ermöglichte Druck der Bücher, die bis dahin manuell von den Mönchen in den Klöstern und von den Schreibern abgeschrieben werden mussten und das dauerte eine lange Zeit. Auf der anderen Seite hatte jedes Buch größeren Wert. Plötzlich war es möglich, so viele Bücher zu drucken, dass ihr Preis sank und diese dann auch für die weniger wohlhabenden Bürger erreichbar waren. Die Bücher verbreiteten sich unter den Menschen schnell und sie besorgten sie mit Vergnügen. Der Nationalstolz wurde deswegen immer stark, weil die Bürger die Bücher in ihrer Muttersprache lesen wollten und nicht in Latein. Unter dem Einfluss der neuen Kultur- und Kunstrichtung des Humanismus, verbreitete sich die Bildung und politische Bewusstsein der Klassengesellschaft. Die deutschen Völker nahmen wahr, dass sie etwas Gemeinsames haben. Es formte sich in ihnen das Bewusstsein der Gemeinsamkeit. Die einzelnen Dialekte unterschieden sich voneinander, das deutsche Gebiet rief nach der Vereinheitlichung im Schreiben. 11

12 Eine tief greifende Änderung brachte Martin Luther. Der Theologe strebte danach, eine überregionale Sprache zu schaffen und ihr auch eine schriftliche Form zu geben, eine Schriftsprache zu gestalten. 3.3 Das 16. Jahrhundert Martin Luther Luther stammte aus der wohlhabenden aber bescheidenen Bauernfamilie, die nach seinem Geburt 1483 in Eisleben nach Mansfeld zog. Eisleben, bzw. Mansfeld lagen an der Grenze zwischen den zwei Hauptsprachgebieten, dem Hochdeutschen (bzw. Mitteldeutschen) und dem Niederdeutschen. Auf der Grenze zwischen Hochdeutsch und Niederdeutsch redete man Mitteldeutsch. Die Leute, die an dieser Grenze lebten, standen unter Einfluss der Diffusion der beiden Hauptsprachströmungen. Mitteldeutsch gab es allerdings im westmitteldeutschen und ostmitteldeutschen Dialekt und so sprach auch Luther. Genau gesagt, er rede nach der sechsischen cantzley (Polenz, 1999, S.166) also sächsisch nach der Wittenberger Kanzlei, wie er oft hervorgehoben hatte. Da er viel reiste, mit Freunden in Briefwechsel stand und Gelehrten traf, erkannte er bald, wie sprachlich vielfältig das Gebiet ist, auf dem das deutsche Volk lebt und wie sich einzelne Dialekte und Mundarten voneinander unterscheiden. Eines wurde ihm klar: Falls sich die Kommunikation weiter entwickeln soll, muss es zu einer Vereinheitlichung der Sprache oder zur Herausbildung einer neuen, überregionalen Sprache kommen, mit der sich die ganze deutsche Gesellschaft untereinander verständigen würde. Es würden keine peinlichen Situationen mehr entstehen aber hauptsächlich, die Leute würden mehr Möglichkeiten zur Ausbildung und Erkenntnis haben. Das Kulturleben und politisches Leben würden überhaupt auf das höchste Niveau erhoben (vgl. Arndt, 1983, S.21-26). Luther strebte danach, seinen Plan zu realisieren. Er wollte die deutsche Sprache als übergeordnete Ebene zu den einzelnen Mundarten erheben, aber hauptsächlich, ihre schriftliche Form vereinheitlichen und so allen die Kommunikation erleichtern. Weil es nämlich so viele Mundarten und Dialekte gab, gab es dementsprechend auch viele Schreibweisen der einzelnen Wörter und zugleich keine der Schreibweisen möglich war für 12

13 den richtigen und verbindlichen zu halten. Einfach gesagt, man sprach und schrieb, wie man wollte. Luther beachtete vor allem die Unterschiede zwischen der Alltagssprache der Bürger und Schreibweise der Kanzleien. Seine Bestrebung bestand vor allem darin, solche Sprache zu gestalten, die für alle verständlich wäre. Diese war für ihn die Literatursprache, die allerdings in vielen landschaftlichen Varietäten existierte. Luthers Ziel war es, aus diesen Varietäten die richtige auszuwählen und sie zu einer Leitvarietät zu bringen. Vor dem Papst und Kaiser als Junker Jörg auf der Wartburg verborgen, übersetzte er 1522 das Neue Testament aus dem Lateinischen ins Deutsche. Ein Jahr später erschien seine Übersetzung des Alten Testaments und die Gesamtbibel in der deutschen Übersetzung erblickte das Licht der Welt 1534 (vgl. Junghans, 1983, S ) Kanzleien Für die historische Sprachwissenschaft sind mittelalterliche deutsche Kanzleien ganz unentbehrliche Sache. Was waren die Kanzleien eigentlich? Diese Fachbehörden begannen sich seit dem 13. Jahrhundert verbreiten und bald streckten sie über den ganzen deutschen Gebiet. Es waren die Behörden der mächtigen Kaiser und Fürsten in Städten und ihre Funktion lag darin, einen schriftlichen Umgang mit der Öffentlichkeit in allen Lebensbereichen zu pflegen, war es die Verwaltung, Geschäftshandlung, Flugschriften, Briefe, Urkunden. Es ist klar, dass sie einen großen Einfluss auf die schriftliche Form aller Schichten hatten. Sie bestimmten den schriftlichen Sprachgebrauch in den einzelnen Landschaften. Es gab mehrere deutsche Kanzleien, zum Beispiel die Maximiliansche Kanzlei, die Prager Kanzlei Kaiser Karls IV., die Meißnische Kanzlei und andere. Den größten Einfluss auf die Vereinheitlichung der deutschen Schriftsprache hatte die Meißnische Kanzlei, auch sechsische Cantzlei genannt und führte von dem Mitteldeutschen zu dem Frühneuhochdeutschen [D]. Die Angestellten der Kanzleien waren die Stadtschreiber und hochgestellte Beamter, die eine höhere Ausbildung auswiesen. Die Kanzleien brachten eine Änderung mit sich. Früher, vor dem 13. Jahrhundert wurden die Urkunden und schriftliche Kommunikation lateinisch gepflegt, doch jetzt setzt sich immer mehr die deutsche Sprache durch und wird im öffentlichen Gebrauch benutzt. Auch darum lebt die Sehnsucht nach der Vereinheitlichung der Schriftsprache. Es ist nötig zu erwähnen, dass noch zu Luthers Zeit nur die gebildeten 13

14 Menschen schreiben und lesen konnten, so dass man zuerst diesen gesellschaftlichen Mangel beseitigen musste, um eine allgemeine Normierung schaffen zu können. Die Kanzleien arbeiteten oft mit den Druckereien und den Korrektoren, die auch die Texte korrigierten. Sie befassten sich intensiver mit der Rechtschreibung als zum Beispiel Luther selbst. Sie kontrollierten zum Beispiel, ob die Substantive am Anfang mit den Großbuchstaben geschrieben werden. Luther befasste sich mit diesen Details nicht, ihn interessierte eher Stilistik (vgl. Nerius, 1987, S.229) Stand der Orthographie im 16. Jahrhundert Im Spätmittelalter richteten sich die Schreibgewohnheiten nach verschieden Kanzleien und Druckereien. Die orthographischen Erscheinungen im 16. Jahrhundert können wir in folgende Problembereiche einzuordnen (vgl. Arndt, 1983, S.150): Kennzeichnung der Vokallänge durch h- und e-, die frühmittelalterliche Verdoppelung der Vokale überlebt noch, aber schon eingeschränkt geschieht, Kennzeichnung der Vokalkürze durch Verdoppelung der nachkommenden Konsonanten - odder, auff, Krafft, Werck, Kennzeichnung des Umlauts. Man benutzte aufgesetztes e-, es gab aber noch mehrere Möglichkeiten, die aber nur selten vorkamen, z.b. Pünktchen oder gar kein Zeichen - schwermütig, grün, furet füret, trüben trubestu, Konsonantenhäufung, die unmotiviert ist - vnnd, vnter, umb, warumb, Mehrere Schreibmöglichkeiten für ein Wort vnnd / vnd, Zweiffel / Zweyffel / Zweivel, wir / wyr, heist / heyst, Verwendung mehrerer Buchstaben für einen Laut - vnd / darumb, ynn / mir. Das ganze 16. Jahrhundert ist durch Willkür im Schreiben und Existenz von unzähligen Schreibvarietäten gekennzeichnet wie zwei folgende Ausschnitte aus der Lutherbibel beweisen. Der erste Ausschnitt kommt aus dem Jahre 1524, der zweite erschien 1545, ein Jahr vor dem Tod Martin Luthers: 14

15 Der HERR ist meyn hirtte, myr wird nichts mangeln. Er lesst mich weyden, da viel gras steht, und furet mich zum wasser, das mich erkulet. Er erquickt meyne seele, er furet mich auff rechter strasse umb seyns namens willen (Tschirsch, 1969, S.107). Der HERR ist mein Hirte, Mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auff einer grünen Awen, und füret mich zum frisschen Wasser. Er erquicket meine Seele, er füret mich auff rechter Strasse, Umb seines Namens willen (Tschirsch, 1969, S.107). Auf diesem Beispiel kann man einige Entwicklungstendenzen der damaligen Rechtschreibung beobachten. Es betrifft alle oben erwähnten Punkte (außer dem ersten) und auch den Majuskelgebrauch. Die unmotivierte Konsonantenhäufung betrifft auch Luther, z.b. hirrte, umb. Diese Modetorheit gelang es ihm nicht völlig zu vermeiden (vgl. Arndt, 1983, S. 151). Er kürzte die Vokale durch Doppelung der nachgehenden Konsonanten, z.b. auff. Den oft verwendeten Diphthong <ey> ersetzte er durch <ei> im späteren Werk, wie z.b. meyn -> mein, weyden -> weidet, seyns -> seines und auch bei Verwendung mehrerer Schriftzeichen für einen Laut wurde er innerhalb zwanziger Jahren konsequenter, z.b. myr, mich-> Mir, mich. In seinen späteren Werken beobachtet man den Wandel im Kennzeichen des Umlautes. Während er am Anfang seiner Wirkung auf die Kennzeichnung des Umlautes verzichtet oder nur das aufgesetzte e benutzt, erscheint dann bei ihm auch die Tendenz zur Kennzeichnung mit den Pünktchen, z.b. furet -> füret. Diese Variante ist aber für das 16. Jahrhundert noch nicht üblich. Für seine Schreibweisen ist auch das Schreiben des Graphems <v> anstelle <u> charakteristisch und das nur anlautend, wie z.b. vnd, vber, vnter, vns. Sonst verwendet er <u>, obwohl in unserer Textprobe in allen Fällen <u> vorkommt (vgl. Arndt, 1983, S.134).

16 Was den Majuskelgebrauch betrifft, hier war Luther vorsichtig und anfangs zurückhaltend. Er verwendete in seinen Handschriften und anderen Texten vorwiegend die Minuskel, also Kleinschreibung. Wenn er für ihn etwas besonders Wichtiges hervorgehoben wollte, schrieb er das betreffende Wort mit Anfangsgroßbuchstaben. Es handelte sich vor allem um religiöse Wörter und Namen wie z.b. Gott, Prophet, Euangelion, Herr. Die Substantive Gott und Herr kommen häufig mit mehreren Großbuchstaben vor: GOtt, HErr oder als ganze großgeschrieben: HERR, was auch der Fall der Textprobe ist. Sonst spielte der Majuskelgebrauch für ihn fast keine Rolle. Er hielt es nicht für den Teil der Rechtschreibung und ordnete es nicht in seine Bestrebungen nach der einheitlichen Schriftsprache ein (vgl. Nerius, 1987, S ). Dass er sich bemühte, einheitlich zu schreiben, ist unbestritten und auch aus den zwei Ausschnitten offensichtlich. Dass es wirklich nötig war, beweisen nicht zuletzt die vierzehn Schreibvarianten der Stadt Wittenberg zu seiner Zeit: Wittenbergk, Wittenburgk, Wittenberg, Wittemberg, Wittembergk, Wittemperg, wittenberg, Wyttemberg, Vvittemberg, wittemberg, Vuittenberg, Vuittemberg, Vuittenbergk, Vuittembergk. Als führende Variante hat sich 1524 Wittemberg durchgesetzt (Arndt, 1983, S. 154). Die Kultur und Politik entwickelte sich weiter unter dem Einfluss von Humanismus und Renaissance. Die Anzahl der gedruckten Bücher stieg unaufhaltsam an, die Wissenschaft und Bildung gewannen zunehmend an Bedeutung. In Schulen galt Deutsche Sprache als Unterrichtssprache, doch immer noch nicht als Unterrichtsgegenstand (zwei Sachen, die Luther in seinen Bestrebungen unterließ). Nicht einmal im 16. Jahrhundert gab es eine deutsche Grammatik, die als ein mögliches Vorbild für den Unterricht in den Schulen dienen würde. Indessen blieben als solche Vorbilder für den schriftlichen Umgang die namhaften Schriftsteller und einflussreichen Kanzleien. Ihre Rolle spielten selbstverständlich weiter die regionalen Sprachvarietäten, wobei immer noch die Sprache der Meißnischen Kanzlei überwog und bevorzugt wurde (vgl. Schmidt, 1970, S. 111). 16

17 Die erste Grammatik der deutschen Sprache, Teutsche Gramatica, erschien 1534 und ihr Verfasser ist Valentin Ickelsammer. Zusammen mit seinem Zeitgenossen Johannes Kolross waren sie Verfechter der orthographischen Anweisung Schreib, wie du sprichst und Missachtung dieser Anweisung kritisierten sie heftig. Das Ziel und Schwerpunkt der Grammatiker in dieser Zeit war es, die gesprochene Sprache möglichst genau widerzuspiegeln (vgl. Nerius, 1987, S.230). Ickelsamers Teutsche Gramatica und Kolross Lehrbuch Enchiridon aus dem Jahre 1530 dienten als Lehrbücher in den Elementarschulen, nach derer Vorbild sich die Schüler lesen und schreiben lernten (vgl. Schmidt, 1970, S.113). 3.4 Das 17. Jahrhundert Das 17. Jahrhundert ist durch den Dreißigjährigen Krieg gekennzeichnet und diese Umstände haben die Verlangsamung der Entwicklung der Gesellschaft und ihrer Lebensbereichen zur Folge. Beginnend mit der Wirtschaftskrise erfasste der Rückgang auch das Schulwesen und die Sprachentwicklung. Falls die Deutsche Sprache zur Unterrichtssprache auf dem ganzen deutschen Gebiet werden sollte, mussten alle Hemmungen beseitigt werden, was aber in dieser schweren Zeit keinesfalls möglich war (vgl. Nerius, 1987, S. 232). Was aber ganz und gar vollkommen funktionierte und einen großen Aufschwung aufwies war die Nationalgesinnung und die Bestrebungen, die Deutsche Sprache zu vereinheitlichen. Als sich allmählich das Land aus dem Krieg erholte, wurden diese Bestrebungen gestärkt vor allem in den Reihen von Gelehrten, Schulleiter und Grammatikern. Außer anderer Grammatikbüchern, wie z.b. Deutsche Grammatica von Johannes Kromayer, 1618, die als Einführung in den grammatischen Unterricht in den Elementar- und Lateinschulen dienen sollte, entstanden auch theoretische Werke und 17

18 Abhandlungen über die Sprache und über die Formen, in denen die Sprache auftritt. Die Werke enthielten auch die Anweisungen, wie man richtig liest und schreibt (vgl. Schmidt, 1970, S.113). Damit man wirklich gut und richtig lesen und schreiben lernen kann, betonten die Autoren die Notwendigkeit der Vereinheitlichung der geschriebenen Sprache. Die Ära des 17. Jahrhunderts forderte diese Vereinheitlichung als ein Muss und das Bewusstsein darüber wurde je stärker, desto mehr die geschriebene Sprache zur alltäglichen Sache wurde, unentbehrlich für alle Bevölkerungsklassen. Als unterstützende Organisationen entstanden so genannte Sprachgesellschaften, die öffentlich die Ansicht in Bezug auf die Normierung und Vereinheitlichung der Sprache unterstützten und die zur Gestaltung einer Nationalliteratur beitrugen. Zu den bedeutendsten von ihnen gehörte die Fruchtbringende Gesellschaft gegründet von Fürst Ludwig von Anhalt 1617 in Weimar, später Palmenorden genannt. Die Mitglieder waren z.b. Martin Opitz, Andreas Gryphius und Grammatiker J.G. Schottel (vgl. Schmidt, 1970, S ). Justus Georg Schottel ( ) ist eine der bekanntesten Persönlichkeiten im Bereich der Sprachwissenschaft des 17. Jahrhunderts. Sein Anliegen war es, seine Muttersprache als den wertvollsten Schatz des Volkes zu erheben. Er bemühte sich um die Orthographienormierung und hob hervor, dass das deutsche Volk eine einheitliche Nationalsprache braucht. Eine Hochsprache, die aber nicht als Mischung aus allen Mundarten bestehen soll, sogar auch nicht aus dem Meißnischen Dialekt. Für Schottel war das Hochdeutsche nicht identisch mit irgendeinem Dialekt. Es war ein Extrakt, wie er bei Gelehrten und Sprachverständigen zu finden sei (vgl. Nerius, 1987, S.233). Seine Grammatik Ausführliche Arbeit von der Teutschen Haubt Sprache aus dem Jahre 1663, galt als die Umfangreichste und Beste, die bis dahin erschien. Er verfasste hier drei 18

19 wichtigste Punkte, die man bei dem richtigen Schreiben berücksichtigen sollte (vgl. Nerius, 1987, S.233): die Wurzeln der Sprache ( Grundrichtigkeit ) im wesentlichen das morphematische Prinzip, das aber nicht ausschließlich synchronisch interpretiert wurde, der gute Gebrauch, die Aussprache als Kriterium dafür, alles Überflüssige und Missbräuchliche wegzulassen (z.b. warumb, kompt, Frauw). Für Schottel spielten die morphologischen Zusammenhänge, Ursprung und Stamm der Wörter, zwar eine Rolle, doch die synchronischen und diachronischen Aspekte wurden oft vermischt. Dank ihm ist ein allmählicher Rückzug der stummen Grapheme <b> (z.b. warumb), <p> (z.b. kompt), <w> in Diphthongen mit <u> (z.b. Frauw) zu beobachten. Er unterschied auch die Grapheme <v> und <u>, bzw. die Grapheme <j> und <i>. Diese Änderungen versuchten schon Grammatiker Paulus Melissus und Hieronymus Wolf im 16. Jahrhundert durchzusetzen, aber es gelang ihnen nicht. Was den Majuskelgebrauch betrifft, kommen häufiger die Anfangsgroßbuchstaben bei Substantiven vor. Es erschienen sogar erste Regeln, die den Majuskelgebrauch klären sollten (vgl. Nerius, 1987, S.233). Deutscher Grammatiker Johann Bödiker ( ) versuchte manche von seinen Vorschlägen durchzusetzen, neben der Großschreibung von allen Substantiven auch Schreibung von zwei Großbuchstaben bei den Zusammengesetzten Wörtern (GrundSatz). Diese Vorschlägeregeln gelang es ihm aber nicht durchzuführen. Doch wurde sein grammatisches Werk Grund- Sätzen der deutschen Sprache im Reden und Schreiben aus dem Jahre 1690 zu einem beliebten Lehrbuch an den Schulen. Die Anfangsgroßbuchstaben erschienen nicht nur bei Eigennamen, Text- oder Versanfänge, wie es bis dahin üblich war, sondern erweiterten sich in viele neue Lebensbereiche. Man schrieb 19

20 die Personen-, Berufs-, Amtsbezeichnungen, Tiere, Krankheiten, Maßeinheiten, Völker mit einem Anfangsgroßbuchstaben. In der Interpunktion registrierte man nur die Veränderung in dem Gebrauch der Virgel, die immer mehr zurücktrat. Manche Satzzeichen bekamen neue Funktionen im Text (Nerius, 1987, S. 234). Das 17. Jahrhundert ist aber auch durch den Kampf gegen Fremdwörter gekennzeichnet. Diese Überflut begann schon kurz vor dem Dreißigjährigen Krieg und brachte wieder lateinische, weiter französische, italienische oder auch spanische Wörter mit sich. Aus dem Französischen kamen z.b. Biskuit, frisieren. Aus dem italienischen kamen vor allem Wörter aus dem Heerwesen, Benennungen der Möbelstücke und der Vergnügung: Alarm, Balkon, Ballett. Aus dem spanischen übernimmt Deutsch z.b. Wörter wie: Armada, Galanterie. In besonderem Maße wurden Verben mit Endung auf ieren verwendet demolieren (vgl. Schmidt, 1970, S.118). 3.5 Das 18. Jahrhundert Das 18. Jahrhundert ist Jahrhundert der Aufklärung. Im Römischen Reich deutscher Nation setzten Bestrebungen um die Vereinheitlichung der Sprache in größerem Maße fort. Durch das Land strömten Ideen der Freiheit, Menschlichkeit und des klaren Verstandes. Aufklärerische Autoren schreiben ihre weltbekanntesten Werke, auf der Szene erscheinen Lessing, Klopstock, Wieland, die Schriftsteller des Sturm und Drangs Goethe und Schiller, damit sie diese Ideen schriftlich veröffentlichen und den Menschen zur Verfügung stellen (vgl. Schmidt, 1970, S ). Die Lust zur Erkennung, Liebe und Freiheit, die Lust zu Lesen gaben einen weiteren Anstoß dazu, sich intensiver mit der Frage der einheitlichen Rechtschreibung zu befassen. Auch die Meißnische Sprache verliert am Ansehen. Das oberdeutsch sächsische Sprache verliert im 18. Jahrhundert zunehmend an Bedeutung und in den Vordergrund dringt sich die 20

21 Niederdeutsche Aussprache. Dieser Wandel ist auf einen Grund zurückzuführen. Sachsen, durch den Siebenjährigen Krieg politisch und wirtschaftlich geschwächt, konnte dem schnellen Aufstieg Preußens nicht mehr konkurrieren. Die führende machtpolitische Ausprägung des norddeutschen Staates spiegelte sich auch auf der sprachlichen Ebene wider (vgl. Schmidt, 1970, S ). Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass die wirksamsten Kämpfer für die einheitliche Rechtschreibung, ihre Norm und Kodifizierung im 18. Jahrhundert, ursprünglich aus den Städten Norddeutschlands kommen, wie z. B. Hieronymus Freyer (Brandenburg), Johann Christoph Gottsched (damaliges Preußen), Martin Opitz (heutiges Westpolen) oder Johann Christoph Adelung (Mecklenburg Vorpommern) (vgl. Schmidt, 1970, S. 123). Die niederdeutsche Aussprache stand jetzt zwar im Vordergrund, aber Johann Christoph Gottsched ( ), deutscher Schriftsteller und Literaturtheoretiker kam mit einer Ansicht, dass die Grundlage der einheitlichen deutschen Literatursprache der Obersächsische Sprachgebrauch sei. Dagegen erhob sich eine Welle des Widerstandes im Westen und Süden des Deutschen Reiches, die bis dahin eher zurückhaltend auftraten und im Hintergrund des Geschehens standen. Jetzt gaben diese Teile Deutschlands eine starke Empörung gegen den Meißnischen Vorrang zu erkennen (vgl. Nerius, 1987, S. 236). Das 18. Jahrhundert ist ein Jahrhundert der einheitlichen orthographischen Vorschläge. Die Bemühungen, eine Hochsprache zu schaffen, waren aus allen Gebieten Deutschlands spürbar. Die Gelehrten und Schriftsteller stellten sich folgende Fragen: Was eigentlich Hochdeutsch ist und was soll als Norm der Literatursprache gelten? Daraus ergab sich weiterer Meinungsunterschied, ob die Grundlage der Literatursprache regional oder überregional sein sollte? (vgl. Adelung, 1984, S.165). In dieser 21

22 Auseinandersetzung äußerte sich Gottsched für eine regionale Variante. Aber es ging ihm vor allem darum, eine Kunstsprache zu schaffen, die nicht unter dem Einfluss der Mundarten wäre und die zu einer gehobenen Hochsprache würde. Diese Idee deutete er in seinem Werk Grundlegung einer Deutschen Sprachkunst aus dem Jahre Er schlägt hier einige Regeln der Orthographie vor und bemüht sich tatsächlich um die Einheit der Schriftsprache. Da es wirklich mehrere Vorschläge für die allgemeine Bestimmung der Literatursprache und ihrer Norm gab, wurden die Auseinandersetzungen bis in die 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts verlängert (vgl. Schmidt, 1970, S.115). Die Vorschläge und Ansichten der einzelnen Gelehrten und Sprachtheoretikern nuancierten. Im Mittelpunkt der Diskussionen standen die Prinzipien der Schreibung, die 1722 Hieronymus Freyer in seiner Anweisung zur teutschen Orthographie darstellte. Es handelt sich um Prinzip der Aussprache, der Abstammung, der Analogie und des Schreibgebrauchs (vgl. Adelung, 1984, S.166). Von diesen vier Prinzipien wurden vor allem die ersten zwei häufig diskutiert. Einige behaupteten, dass sich die Orthographie nach dem Prinzip der Aussprache richten soll, wobei hier das Motto Schreib, wie du sprichst eine führende Rolle spielte. Die Gegner dieser Auffassung demgegenüber legten Wert auf das morphematische Prinzip in Bezug auf die Abstammung, bzw. Etymologie der Wörter. Freyer widmete aber seine Aufmerksamkeit auch dem allgemeinen Sprachgebrauch (Usus scribendi). Die Substantivgroßschreibung, die im allgemeinen Schreibgebrauch verbreitet wurde, aber noch nicht kodifiziert und als Regel anerkannt wurde, unterstützte er und weiter Großbuchstaben am Anfang eines Satzes, einer Rede, bei Eigennamen und von Namen abgeleiteten Adjektive und Verben forderte. Erfassend die Interpunktion und Worttrennung (für ihn Bestandteile der Rechtschreibung) verfasste er die Regeln, wobei er sich gerade um den Schreibgebrauch stützte. Die Virgel beseitigte er endgültig und ersetzte sie durch das Komma. An 22

23 Freyers Regelungen und Prinzipien der Rechtschreibung knüpfte einige Jahre später Johann Christoph Gottsched, aber den bedeutendsten und entscheidenden Abschluss in den Bemühungen um die orthographischen Regeln des 18. Jahrhunderts machte Johann Christoph Adelung ( ) (vgl. Nerius, 1987, S ). Adelungs Beitrag stellt die letzte Etappe der Orthographiegeschichte des 18. Jahrhunderts dar. Bereits am Anfang seiner Wirkung auf dem sprachwissenschaftlichen Feld lehnte er alle Spekulationen und Auseinandersetzungen von der Seite seiner Kollegen, der Gelehrten und Schriftsteller über das richtige Hochdeutsch ab. Er gilt auch als letzte Verteidiger der Meißnischen Sprache als Grundlage für die einheitliche Literatursprache. Er vertrat öffentlich die Auffassung, dass der Sprachgebrauch der oberen Klassen Obersachsens, das heißt in Obersachsen gebräuchliche Form der Literatursprache, das richtige Hochdeutsch ist (vgl. Adelung, 1984, S.168). Diese Überzeugung erklärte er in seinem Hauptwerk Versuch eines vollständigen grammatisch kritischen Wörterbuchs der hochdeutschen Mundart, mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen geschrieben zwischen Jahren Die Tatsache, dass diese Auffassung wieder nicht nur von den oberdeutschen Einheimischen kritisiert wurde, ändert aber nichts daran, dass er sich zielstrebig um die einheitlichen Orthographieregeln bemühte. Charakteristisch für Adelung ist die Ablehnung aller Eingriffe in die geschriebene Sprache, die sich seiner Meinung nach, allein für sich entwickelt, lebendig ist und die keine gewaltsamen und künstlichen Änderungen braucht. Er verachtete diejenigen, die mit der Sprache experimentierten und mit ihr beliebig und willkürlich umgingen, ohne die historische Entwicklung dieser Existenzweise der Sprache zu berücksichtigen. Dabei widersprach er sich aber, weil er gleichzeitig die von ihm festgelegten Regeln weiter zu folgen forderte. Die selbstständige Entwicklung der geschriebenen Sprache ist dann weiter 23

24 nicht möglich und wird von den Festlegungen beeinflusst (vgl. Adelung, 1984, S.169). Im Allgemeinen brachte J. Ch. Adelung nichts Neues im Sinne der orthographischen Erscheinungen. Er bediente sich sozusagen damit, was seine Vorgänger und Zeitgenossen ans Licht brachten aber vor allem mit dem Schreibgebrauch aller Deutschen, diese Kenntnisse zusammenfasste und in seinem Buch Vollständige Anweisung zur Deutschen Orthographie aus dem Jahre 1788 festschrieb. Ähnlich wie Freyer wurden auch für Adelung drei orthographische Prinzipien ausschlaggebend und zwar die allgemeine Aussprache nach dem Motto Schreib, wie du sprichst, die Abstammung und der allgemeine Sprachgebrauch (vgl. Adelung, 1984, S. 170). Die Reihenfolge der Prinzipien bei der orthographischen Bestimmung der Wörter soll erhaltet werden, wie es auch einige Jahre später von Johann Christian August Heyse in der Theoretisch praktischen deutschen Schulgrammatik aus dem Jahre 1814 zusammengefasst steht - Wenn aber die Rechtschreibung weder durch die richtige Aussprache, noch durch die erweislich nächste Abstammung bestimmt wird, dann richte Dich nach dem allgemeinen oder herrschenden Schreibgebrauche Deiner Zeit (Heyse, 1842, S.39). Dank J. Ch. Adelung gewann die deutsche Gesellschaft, nach und nach zu einem einheitlichen Staat schreitend, eine mehr oder weniger einheitliche Form der geschriebenen Sprache (Substantivgroßschreibung, Worttrennung nach dem syllabischen Prinzip, Abschaffung der Virgel im Bereich der Interpunktion). Immer noch nicht wurde diese Norm, auch wegen dem fehlenden deutschen Nationalstaat, offiziell verbindlich und kodifiziert (vgl. Nerius, 1987, S.238). 3.6 Das 19. Jahrhundert Das 19. Jahrhundert ist für die Geschichte und Entwicklung der einheitlichen Rechtschreibung der deutschen Sprache entscheidend. Forschritte 24

25 in der Wissenschaft, Aufschwung der Technik, Zentralisation der Politik und vor allem Einführung der allgemeinen Schulpflicht auf dem ganzen deutschen Gebiet bedeuteten die Hochschätzung und alltägliche Verwendung der schriftlichen Kommunikation. J. Ch. Adelung verfasste zwar orthographische Regeln, aber diese wurden noch nicht allgemein verbindlich und staatlich kodifiziert (vgl. Nerius, 1987, S.239). Außer der nicht allgemeinen Anerkennung gab es immer noch orthographische Schwankungen. Viel diskutierter Bereich der Phonem- Graphem-Beziehungen (Schreibung nach der Aussprache) verwies Problemfälle in Kennzeichnung der langen Vokalphoneme - wol / wohl, Har / Haar. Schreibung von <i> <ü> <y> wurde auch schwankend - flistern / flüstern, beyde / beide, sowie die s-schreibung Ereigniß / Ereignis. In der Worttrennung wurde ständig das Prinzip der syllabischen und morphematischen Trennung diskutiert, besonders die Trennung von ck, dt, pf, st, tz ha-cken / hak-ken, Kar-pfen / Karp-fen, Stä-dte / Städ-te, La-sten / Lasten, se-tzen / set-zen, und die Trennung der Fremdwörter Atmos-phäre / Atmosphäre. Im Bereich der Groß- und Kleinschreibung wurde immer noch nicht absolut klar, wo man eigentlich Großbuchstaben schreiben soll. Die Schwankungen kamen häufig in der Übergangszone zwischen dem Substantiv und Nichtsubstantiv vor im Einzelnen / im einzelnen, Morgens / morgens, weiter in Ableitungen der Eigennamen goethesche / Goethesche Dichtung, und im Fall der Substantivgroßschreibung oder Substantivkleinschreibung im Zusammenhang mit Getrennt- und Zusammenschreibung Preis geben / preisgeben. Damit wird auch Problemfall im Bereich der Getrennt- und Zusammenschreibung angedeutet wieder sehen / wiedersehen, Preis geben / preisgeben, statt finden / stattfinden. Schließlich wurde immer noch nicht klar, welches Satzschlusszeichen man richtig verwenden sollte (vgl. Nerius, 1987, S ). 25

26 Die Uneinheitlichkeit der Schreibung kann man auf dem Beispiel der Titelseite des Werkes Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit von Johann Wolfgang Goethe aus dem Jahre 1812 sehen. Bild 2 Titelseite des Werks von Johann Wolfgang Goethe beweist die Uneinheitlichkeit der Orthographie Es entstanden zwei Richtungen, die ihre reformierte Vorschläge und Forderungen auf Zusammenstellung der orthographischen Regel vorlagen: Die historische Richtung und die Phonetische Richtung. Die historische Richtung hatte vom Anfang an nur geringe Chancen, sich durchzusetzen, weil ihre Bemühungen der entwickelten Gesellschaft und ihren Bedürfnissen nicht entsprachen und statt ein Schritt vorwärts zu machen, strebte sie danach, zur mittelhochdeutschen Orthographie zurückzukehren, 26

27 bzw. ihr eine sehr ähnliche Orthographie zu schaffen. Dazu trug auch einer der bedeutendsten deutschen Schriftstellern und Sprachwissenschaftlern Jacob Ludwig Karl Grimm ( ) bei (vgl. Schmidt, 1970, S ). Seine historisch-vergleichende Untersuchungsmethode der deutschen Sprache wurde zum ersten Mal in der Deutschen Grammatik aus dem Jahre 1819 erläutert. Jakob Grimm ist wegen seiner Kritik und der konsequenten Ablehnung der Substantivgroßschreibung bekannt. Die verbreitete Ansicht, dass die Substantivgroßschreibung dem Leser leichte Orientierung im Text ermöglicht und damit beim Lesen hilfreich ist und dass die Großbuchstaben als Zier des Textes oft betrachtet werden, hielt er für üble und träge Gewohnheit [E]. Diesen verwerflichen missbrauch großer buchstaben für das Substantivum verurteilte er in seiner akademischen Rede Über das Pedantische in der deutschen Sprache, die er 1847 hielt. Seine konsequente Kleinschreibung von Substantiven (außer der Eigennamen), sogar auch am Satzanfang, verteidigte er durch die Behauptung des Raumersparnisses und natürlich auch durch seine historisch-vergleichende Methode. Denn im Lateinischen war ganz üblich, nur die Eigennamen mit den Großbuchstaben zu markieren, aber im Laufe des 16. Jahrhunderts kam es zum Missbrauch, wenn die Großbuchstaben allmählich für alle Substantiva verwendet wurden. Der Vorteil ging dann verloren, weil die Eigennamen im Satz nicht so leicht erkennbar wurden und der ganze Text schwerfällig war [E]. Nebst dieser orthographischen Erscheinung, erwähnt Grimm in seinem Werk auch widersprüchliche und inkonsequente Verwendung von Konsonanten (Hof / Schiff, schlief / Schlaff). Er kritisierte die immer noch herrschende regellose und unnützliche Konsonanten- und Vokalenhäufung (Schiff statt Schif, Volck statt Volk, Holtz statt Holz, That statt Tat) und betonte, dass es nötig ist, die Dehnung oder Undehnung zu bezeichnen [E]. Als Gegengewicht zu der historischen Richtung trat die gemäßigte phonetische Richtung auf. An der Spitze stand Rudolf von Raumer. Raumer und seine Anhänger (unter ihnen auch Konrad Duden) sahen hinter seinen 27

28 Bemühungen eine Vereinheitlichung und Kodifizierung der geschriebenen Sprache, deren Grundlage der allgemeine Sprachgebrauch ist. Für Raumer war auch die Aussprache das ausschlaggebende Prinzip der Orthographie. Im wesentlichsten unterschieden sich seine Vorschläge nicht von den Adelung schen Regeln (vgl. Nerius, 1987, S.245) I. Orthographische Konferenz Im Jahre 1871 kam es zur Einigung des deutschen Reiches und der deutsche Nationalstaat unter preußischer Herrschaft entstand. Unter diesen Umständen konnte die I. Orthographische Konferenz (Konferenz zur Herstellung größerer Einigung auf dem Gebiet der deutschen Orthographie) 1876 in Berlin stattfinden. Sie wurde vom preußischen Kultusminister Falk einberufen. Als Vorlage für diese Konferenz dienten Raumers Regeln und Wörterverzeichnis für die deutsche Orthographie und nicht zuletzt Konrad Dudens Die deutsche Rechtschreibung. Abhandlungen, Regeln und Wörterverzeichnis (vgl. Nerius, 1987, S.249). Raumer wurde beauftragt, einen Entwurf der orthographischen Regeln auszuarbeiten und Duden, der mit Raumer sympathisierte, wurde mit seinem Werk aus dem Jahre 1872 volksbekannt. Nebst den Sprachwissenschaftlern wie Raumer und Duden nahmen an der Konferenz alle Vertreter der Bundesstaaten, der Schulbehörde, die Experten und Vertreter des Druckereigewerbes teil. Alle waren sich einig, eine einheitliche Rechtschreibung und ihre Kodifizierung im einheitlichen Nationalstaat zu schaffen. Es wurden folgende Vorschläge und Änderungen vorgelegt [F]: Abschaffung von <th> in deutschen Wörtern Theil -> Teil Thür -> Tür Thau -> Tau. 28

29 Beseitigung der schwankenden Schreibung und Schreibvarianten iren / -ieren -> -ieren, hantieren, probieren todt / tot -> tot giebt / gibt -> gibt. Ersetzung von <c> durch <k> oder teilweise durch <z> und möglichst viel Fremdwörter einzudeutschen Casse -> Kasse Celle -> Zelle aber : Civil, Cigarre. Regelung der s-schreibung nach Heyse (Festlegung der unterschiedlichen Schreibung von <ss> und <ß>) <ss> nach Kurzvokal -> Fass, Fässer; <ß> nach Langvokal, bzw. Diphthong -> Fuß, Füße, heißen. Trennbarkeit von <pf>, <st>, <tz> am Zeilenende Wes-te, Wes-pe. Die Mehrheit der Beteiligten und reformfreudigen war mit den vorgelegten Regeln mehr oder weniger zufrieden. Die Minderheit (unter ihnen auch der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck) behauptete, keine eingreifenden Veränderungen im Bezug auf den herrschenden Schreibgebrauch seien nötig und unterstützten die Lösung der orthographischen Streitereien nach dem phonetischen Prinzip nicht. Raumers und Dudens Vorschläge wurden nicht abgestimmt, das Ergebnis der I. Orthographischen Konferenz war eine große Enttäuschung und der Zustand der orthographischen Erscheinungen blieb weiterhin unverbindlich, unkodifiziert (vgl. Glück, 1990, S.183). 29

30 3.7 Das 20. Jahrhundert II. Orthographische Konferenz Das Ende des 19. Jahrhunderts ist durch die entbrannte Kritik, die auch mithilfe der Presse und boshafter Artikeln drinnen auf die gescheiterte Berliner Konferenz gerichtet wurde, gekennzeichnet (vgl. Nerius, 1987, S.249). In dieser alarmierenden Situation, wenn die zwei allerwichtigsten Bedingungen erfüllt worden sind (die allgemeingültigen und einheitlichen Regeln verfasst wurden und der einheitliche deutsche Nationalstaat, der diese Regeln kodifizieren konnte), gab es trotzdem ein Hindernis. Die kompetenten Fachleute konnten sich nicht einigen oder einen Kompromiss schließen, damit die Rechtschreibung im ganzen Land verbindlich und gesetzlich festgelegt werden konnte. So kam es dazu, dass sich die einzelnen Bundesstaaten eigener Regelwerke und Regelbücher bedienten. Zuerst erschien ein Regelwerk für den Schulunterricht in Bayern im Jahre 1879, ein Jahr später folgte preußisches Unterrichtsministerium, das mit der Bearbeitung den Germanisten Wilhelm Willmanns beauftragte. Willmanns, der schon auf der I. Orthographischen Konferenz teilnahm, verfasste die Deutsche Schulgrammatik, die in manchen Fällen von den Raumer schen Regeln abwich. Er lehnte die Heyse sche s-schreibung ab, sowie die vorgeschlagene Kennzeichnung der Vokallänge und Ersetzung des <th> durch <t> im Anlaut. Nach Preußen schloss sich auch Sachsen und bis 1883 schlossen sich weitere 15 Bundesstaaten an und benutzten jeweils amtlich verordnete Regelbücher, die miteinander mehr oder weniger übereinstimmten [G] erschien das Vollständige orthographische Wörterbuch der deutschen Sprache von Konrad Duden, das für die weitgehende Entwicklung der deutschen Rechtschreibung bis zur Gegenwart einen wichtigen Markstein vorstellte. Duden strebte vor allem nach der Einfachheit der Rechtschreibung, damit man sich leicht und verständlich die Regeln aneignet und nicht zweifeln 30

31 muss. Da die preußische Schulgrammatik das meistverbreitete Regelwerk auf dem deutschen Gebiet war, nahm sie Duden zusammen mit der Bayerischen Orthographie als Vorbild für sein Wörterbuch und das Ergebnis waren Wörter in der ersten Ausgabe (vgl. Nerius, 1987, S.251). Auf der II. Orthographischen Konferenz, die 1901 wieder in Berlin stattfand, wurde Dudens Orthographische Wörterbuch ein grundlegendes Werk für die Erzielung der einheitlichen und kodifizierten Orthographie auf der Grundlage des preußischen Regelwerkes. Die 26 Vertreter aller deutschen Länder, unter ihnen auch Vertreter aus der Schweiz und Österreich, Vertreter des Buchhandels, Willmanns und Duden einigten sich über folgenden Punkten, die nur teilweise mit den 1876 vorgelegten Regeln übereinstimmten [G] : Endgültige Abschaffung von <th> in deutschen Wörtern, Ersetzung von <c> durch <k> bzw. <z> in eingedeutschten Fremdwörtern, Weitere Beseitigung der schwankenden Schreibung und Schreibvarianten, Trennung von <ck>, <tz>, <pf>, <dt>, <sp>, aber nicht von <st>, Mehrere Varianten der Vokallängekennzeichnung, In Zweifelsfällen die Kleinschreibung vor der Großschreibung bevorzugen. Abgelehnt: Die Heyse sche s-schreibung, Trennung von <st>, Keine Ersetzung von <ph> durch <f> und <th> durch <t> in Fremdwörtern. Nebst einigen eindeutigen Regeln gab es immer wieder Problembereiche, die nicht gelöst werden konnten. Es betraf vor allem die Groß- und Kleinschreibung (in bezug auf / in Bezug auf), Getrennt- und 31

32 Zusammenschreibung (im stande sein / imstande sein) und die Fremdwortschreibung. Da es schwierig war zu bestimmen, ob dies und jenes Fremdwort eingedeutscht wurde (im allgemeinen Sprachgebrauch verwendet wurde), wurde auch schwierig, bei ihnen eine einheitliche Rechtschreibung zu erreichen. Darum gab es in diesem Bereich weiter viele Schreibmöglichkeiten und mehr als eine Variante wurde zugelassen (Accent / Akzent, Civilist / Zivilist, Chicane / Schikane), wobei <k>, <z>, <sch> bevorzugt werden sollten (vgl. Nerius, 1987, S ). Wichtig war, dass die Regeln an Hand des preußischen Regelwerkes zugelassen und kodifiziert wurden, obwohl das, was Konrad Duden unbedingt erreichen wollte die Vereinfachung nicht erreicht wurde. Jedenfalls wurde der Prozess der einheitlichen deutschen Rechtschreibung 1901 abgeschlossen. Die Regeln traten reichsweit in Kraft und blieben bis zur Gegenwart als Grundlage der Rechtschreibung Der DUDEN als Institution Als Reaktion auf die Inkonsequenz und Kompliziertheit der orthographischen Gesetzte gab Konrad Duden und Vertreter der Buchdruckereien aus Deutschland, Österreich und aus der Schweiz 1903 die Rechtschreibung der Buchdruckereien deutscher Sprache, auch Buchdruckerduden genannt, heraus. Sie lehnten die Schreibvarietäten ab und stellten ihr eigenes Wörterbuch zusammen, das für die Buchdruckereien verbindlich wurde. Damit beeinflussten sie im großen Maße die Weiterentwicklung der einheitlichen deutschen Rechtschreibung und vor allem haben sie Verdienst auf der Vereinfachung der Rechtschreibung. So entschieden sich im Buchdruckerduden z.b. für in bezug auf statt in Bezug auf, imstande sein statt im stande sein, außerstande sein statt außer stande sein, 32

33 instand setzten statt in stand setzen, Akzent statt Accent, Zivilist statt Civilist, Schikane statt Chicane (vgl. Nerius, 1987, S.256). Konrad Duden starb 1911 und ihm zu Ehren wurde DUDEN Institution gegründet und unter ihrer Leitung wurden der Buchdruckerduden und die 1902 neubearbeitete 7. Auflage des Orthographischen Wörterbuchs verschmolzen. So entstand Duden. Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache, der DUDEN, wie man ihn heute kennt (vgl. Glück, 1990, S. 184). Er machte während des 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart viele Änderungen durch, vor allem im Bereich des Wortschatzes. Der Erste und Zweite Weltkrieg, die Hitler-Zeit, Spaltung Deutschlands, Wiedervereinigung und Gegenwart. Die Sprache und Gesellschaft erlebten viele Änderungen. Der Wortschatz vermehrte sich beträchtlich, in der BRD vor allem unter dem Einfluss von Amerika, demgegenüber in der DDR unter dem Einfluss der Sowjetunion. Im Westen hatte man den Supermarkt aber im Osten kaufte man in der Kaufhalle ein. Im Westen kannte man talk shows, city, management, im Osten verwendete man Wörter wie Planerfüllung, Brigade. Doch die Wörter wie Shop, Computer, Jeans, T-Shirt, Jazz usw. blieben den beiden Teilen Deutschlands bis heute gemeinsam (vgl. Glück, 1990, S ). Deutsche Sprache wurde immer mehr (und wird immer) um Anglizismen bereichert. Der deutsche Wortschatz wird internationalisiert. Das ist die Richtung, deren Weg die Gesellschaft antrat. Die Kommunikationsbedürfnisse sind heute anders, als vor hundert Jahren. Da niemand während eines ganzen Jahrhunderts nicht imstande war, den Kommunikationsbedürfnissen der Gesellschaft nachzukommen, musste man auf die neue Reform der Rechtschreibung lange bis ins Jahr 1996 warten. 3.8 Gegenwart Dass niemand imstande war, die Reform der Rechtschreibung seit den Beschlüssen 1901 durchzuführen, bedeutet nicht, dass die Reformvorschläge 33

34 nicht erschienen. Im Gegenteil es sind ein paar entstanden und wurden vorgetragen. Es sind zu nennen z. B. Vorschläge der Vertreter aus der Schweiz, Österreich, der BRD, der DDR bekannt unter dem Namen Stuttgarter Empfehlungen (1954), des Arbeitskreises für Rechtschreibung und Reformplan bekannt als Wiesbadener Empfehlungen (1956) und die der internationalen Konferenz in Wien Wiener Empfehlungen (1973) (vgl. Nerius, 1987, S ) Die 3. Wiener Gespräche zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung, die von 22. bis 24. November 1994 stattfanden, brachten endlich Neuerungen. An dieser Konferenz nahmen Vertreter der zuständigen Behörden aus Deutschland, Österreich, aus der Schweiz, Liechtenstein, Rumänien, Provinz Bolzano in Südtirol und Ungarn teil. Sie beschlossen sich, die Neuregelungen der deutschen Rechtschreibung in ihren Ländern in die Praxis umzusetzen. Das vorgelegte Regelwerk, das von den Sprachwissenschaftlern und Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgearbeitet wurde, wurde 1996 unterzeichnet und ab in Kraft gesetzt (Mühlbradt, 1999, S. 5). Doch der Weg zu einer neu geregelten, verbindlichen deutschen Rechtschreibung war noch lang und nicht ohne Schwierigkeiten. Es wurde eine Übergangszeit zum Erlernen und zur Aneignung der neuen Rechtschreibregeln ausgemessen und zwar bis zum Ab sollten sie für Schulen und Behörden verbindlich sein. Es erhob sich aber ein stürmischer Widerstand gegen diese neue Reform von der Seite der Öffentlichkeit. Darum wurde von dem Kultusministerium im Jahre 2004 der Rat für deutsche Rechtschreibung eingesetzt, der die umstrittenen Bereiche (vor allem die Groß- und Kleinschreibung, Komma-Setzung und Getrennt- und Zusammenschreibung) erneut überprüfen sollte (vgl. Barandovská, 2006, S. 7-14). Im Februar 2006 wurde von dem Rat der Rechtschreibung dem Kultusministerium die endgültige Form des Regelwerks vorgelegt, am 34

35 einstimmig angenommen und ab gültig. Die Übergangszeit wurde diesmal bis zum ausgemessen und ist seit diesem Tag auch für Schulen und Behörden verbindlich Schlechtschreibreform Wir machen nur darauf aufmerksam, daß die Rechtschreibreform in der jetzt gültigen Form oft sehr sinnentstellend wirkt, sagte im Jahre 2004 Hans Werner Kilz, Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung (SZ) in einem Interview für SPIEGEL ONLINE [H]. Die Vertreter von SZ, Spiegel und Springer Verlag AG trafen sich 2004 in Hamburg, wo sie sich für Abkehr von der Rechtschreibreform entschieden und so der Entscheidung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung aus dem Jahre 2000, zur alten Rechtschreibung zurückzukehren, folgten. Ihre Tat verursachte in Deutschland eine heftige Debatte. Auf der einen Seite wurden sie kritisiert, auf der anderen für mutig gehalten [I]. Spiegel hält die Rechtschreibreform für eine zwangsneurotische Bürokratenlösung und hebt die Tatsache hervor, dass es nicht angehen kann daß eine kleine Truppe von Experten eine Neufassung der deutschen Sprache beschließt, ohne zu berücksichtigen, ob die Bevölkerung das eigentlich will oder ob es notwendig ist, so der Spiegel-Chefredakteur Stefan Aust. Er stößt damit auf den Fakt an, dass die Rechtschreibreform ohne der öffentlichen Umfrage und ohne die Interessen der Menschen, Verlage, Schulen, Medien und anderen Institutionen zu berücksichtigen, durchgeführt wurde [H]. Die Statistiken im Jahre 2004 zeigten, dass Mehr als 50% der Bevölkerung für die Rückkehr zur alten Rechtschreibung ist [J]. Die genannten Zeitungen waren sich dessen bewusst und wollten zumindest eine Diskussion anfangen. Der Spiegel versuchte sogar, einen Kompromiss durchzusetzen, damit er eine Kommission mit seiner Ausarbeitung beauftragte, doch der 35

36 Versuch scheiterte. Die Kinder lernten innerhalb von zehn Jahren zweimal geänderte Regeln. Die Unfähigkeit, ein sinnvolles, einheitliches und vereinfachtes Regelwerk zu schaffen und Hoffnung auf Verbesserung wurden zum Hauptargument der Betroffenen, warum sie sich zur Rückkehr zur alten Rechtschreibung erst nach 5 Jahren entschieden. Von der Seite des Springer Verlags war es eine Chance, die er der Rechtschreibreform geben wollte. Sie alle verwiesen darauf, dass die Regeln inkonsequent, unsinnig und nicht richtig durchgedacht sind [H]. Über die Vereinfachung kann die Rede nicht sein und das sollte doch der ursprüngliche Sinn der Reform sein. Manche meinen sogar, es war kein Grund dazu, eine Reform der Rechtschreibung durchzuführen, dass die alte Rechtschreibung gar nicht Not leidend war und dass hier nur ums Geld geht. Die Betroffenen verweisen darauf, dass mit der Einführung der neuen Regeln nur Chaos entstand, dass man jetzt kaum jemand weiß, welche Schreibweise gilt und so man weiter schreibt, wie man will. Wenn wir ehrlich sind, ist es doch so, daß man sich heute weniger schämen muß, falsch zu schreiben. Das perfekte Alibi ist die Rechtschreibreform, so Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender des Axel-Springer-Verlags [H]. Die Zeitungen und Verlage sind aber nicht die Einzelnen, die sich gegen die Neuregelung aufrichteten. Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform ist ein Verband deutscher Lehrer, die sich nach der Reform 1996 äußerten, gegen sie aufzutreten und von ihr abzukehren. Er wurde am in Nürnberg gegründet und bald wurden auch regionale Lehrerinitiativen in den meisten Ländern Deutschlands gegründet. Die Mitglieder sind Deutschlehrer aus dem ganzen Deutschland [K]. Die Rechtschreibreform verursachte, dass sich jetzt selbst die Gelehrten, Wissenschaftler, Experten, Linguisten und alle, die etwas mit der deutschen Sprache zu tun haben, streiten. Worüber streiten sie sich denn eigentlich? Die Neuregelung betrifft vor allem die Bereiche Groß- und Kleinschreibung, Beziehung zwischen Lauten und Buchstaben, Getrennt- und 36

37 Zusammenschreibung, Worttrennung, Bindestrichschreibung, Zeichensetzung und Schreibung von Fremdwörtern. 37

38 4. Derzeit gültige Regeln Folgende Punkte behandeln die strittigen Fälle der Reform 1996 mit den endgültigen Lösungen 2006 und anschließend werden weitere Änderungen, die unumstritten waren, behandelt. 4.1 Groß- und Kleinschreibung Das Thema der Groß- oder Kleinschreibung von Substantiven im Deutschen wurde in der Geschichte mehrmals diskutiert und auch in der Gegenwart ist es ein Zankapfel. Es wurde aber endgültig die Substantivgroßschreibung durchgesetzt und so die bessere Orientierung im deutschen Text bewahrt. Die Großbuchstaben schreibt man weiter also bei allen Substantiven, am Satzanfang, bei Eigennamen, bei Anredepronomen Sie und Höflichkeitsformen. Trotzdem kamen Unklarheiten und Streitfälle in den Schreibweisen vor (vgl. Barandovská, 2006, S.53-70): Anredepronomen in der zweiten Person du / ihr, dein / euer in Briefen > nebst Kleinschreibung als Regel, auch Großschreibung beibehalten. Adjektiv + Substantiv > generell gilt die Kleinschreibung des Adjektivs, Substantiv großschreiben die Schwarze Magie -> die schwarze Magie. Ausnahmen: Ausdrucksverdeutlichung des Schreibenden die letzte Wille / die Letzte Wille, Adjektiv als Bestandteil des Eigennamens der blaue Planet > der Blaue Planet (die Erde), der deutsche Schäferhund -> der Deutsche Schäferhund, der große Teich -> der Große Teich (der Atlantik). 38

39 Weitere neue Regeln (vgl. Mühlbradt, 1999, S ): Substantivgroßschreibung bei nicht- Substantiven Wörter, die anderer Wortart angehören, doch in Funktion des Substantivs auftreten, großschreiben das beste -> das Beste, alles übrige -> alles Übrige, gestern mittag -> gestern Mittag, heute abend -> heute Abend, im einzelnen -> im Einzelnen, im allgemeinen -> im Allgemeinen, Sprachbezeichnungen als Modalbestimmungen als auch Sprachbezeichnung großschreiben auf / in deutsch -> auf / in Deutsch, Verbindungen mit auf das / aufs neu gibt es zwei Varianten: aufs schönste -> aufs Schönste / schönste, Verbindung mit Mal neu als Substantiv angesehen, deshalb großschreiben: das erstemal -> das erste Mal. 4.2 Getrennt- und Zusammenschreibung Was man weiter getrennt oder zusammen schreiben wird, interessierte die Experten am meisten. Vielleicht auch darum, weil dieser Bereich in der Geschichte ein bisschen vernachlässigt wurde. Im Allgemeinen aber galt, bei Zweifelsfällen die Getrenntschreibung zu bevorzugen. Die Reform 1996 versuchte endlich neue Regeln festzustellen, doch auch hier erhob sich der Widerstand und zehn Jahre später wurden zu diesen Regeln einige Ausnahmen zugelassen (vgl. Barandovská, 2006, S.29-42): Verb + Verb die generelle Getrenntschreibung beibehalten sitzen bleiben, Ausnahmen: kennen lernen -> kennen lernen / kennenlernen Verb + Adjektiv Getrenntschreibung mit Ausnahmen - Stabilverbindungen und Sinnübertragung schwarzfahren, pleitegehen, gutschreiben, schwerfallen, 39

40 - Auswahlmöglichkeit, falls das Adjektiv, das mit dem Verb ausgedrückte Tätigkeitsergebnis näher bestimmt sauber machen -> sauber machen / saubermachen, schnell fahren -> schnell fahren / schnellfahren, Verbindungen mit stand-, statt-, teil-, wunder- immer zusammen schreiben teilnehmen, stattfinden. Weitere neue Regeln (vgl. Mühlbradt, 1999, S. 72): Verblasstes Substantiv + Verb Verben, die als verblasst (stabil) und als Zusammensetzungen behandelt werden, zusammenschreiben eislaufen, kopfstehen, leidtun, nottun, Substantiv + Verb Zusammenschreibung als Zusammensetzung oder Getrenntschreibung als Wortgruppe achtgeben -> achtgeben / Acht geben. 4.3 Worttrennung Im Bereich der Worttrennung entbrannte die Unmutwelle besonders bei (vgl. Barandovská, 2006, S.79): Einzelne Vokalbuchstaben am Wortanfang und in der Wortfuge bei Zusammensetzungen werden nicht mehr abgetrennt E-sel -> Esel, A-bend -> Abend, Sonna-bend -> Sonn-abend. Weitere neue Regeln (vgl. Mühlbradt, 1999, S.73): Trennung nach Sprechsilben, auch bei Silben, die nur aus einem Vokalbuchstaben bestehen (im Wortinnern) Wes-pe, eu-ro-pä-i-sche, be-o-bach-ten, Bei aufeinander folgenden Konsonanten immer das letzte am Zeilenende abtrennen Damp-fer, knusp-rig, Karp-fen, <st> wird getrennt We-ste -> Wes-te, Ki-ste -> Kis-te, 40

41 <ck>, <ch>, <sch>, <ph>, <th> wird nicht getrennt Zuk-ker -> Zucker, su-chen, Du-sche, Mega-phon, Apo-theke, Zusammengesetzte Wörter zwei Trennungsmöglichkeiten: a) nach Teilen, aus denen das Wort besteht - hin-auf, her-auf, war-um b) nach Sprechsilben hi-nauf, he-rauf, wa-rum. 4.4 Zeichensetzung Bei der traditionellen Interpunktion (Punkt, Doppelpunkt, Semikolon usw.) gibt es keine durchgreifenden Änderungen im Bezug auf alte Regeln. Die neue Festlegung betrifft hauptsächlich die Komma-Setzung. Negative Reaktionen brachte vor allem die Komma-Setzung, die nach der Regelung 1996 bei Infinitivgruppen nicht verbindlich werden sollte. Der Rat musste diese Regel überarbeiten (vgl. Barandovská, 2006, S.72): Die Komma-Setzung verbindlich bei Infinitivgruppen - vor Infinitiven mit um, ohne, (an)statt, außer, als zu: Er ging hinaus um zu rauchen -> Er ging hinaus, um zu rauchen, - bei Infinitiv- und Partizipgruppen mit Hinweiswörtern Ich liebe es, Sport zu treiben. Weitere neue Regeln (vgl. Mühlbradt, 1999, S. 76): Infinitive, die von einem Substantiv abhängen (attributiv) wieder mit Komma abtrennen Sein Vorschlag, auf den Ausflug zu verzichten, stieß auf wenig Gegenliebe, In Satzreihen vor und, bzw. oder darf Komma wegfallen Er studiert und sie ist arbeitslos, Komma bei wörtlicher Rede vor dem Kommentarsatz nach? und!, Komma setzten Ich komme jetzt! rief sie. -> Ich komme jetzt!, rief sie. 41

42 4.5 Bindestrichschreibung Der Bindestrich erleichtert das Verständnis der traditionellen deutschen Komposita und die Reform wurde sich dessen bewusst (vgl. Barandovská, 2006, S.47-51): Auswahlmöglichkeit bei weniger als 4 Teilen des Kompositum Ballettruppe -> Ballett-Truppe / Balletttruppe, Verbindliche Bindestrichschreibung bei Ziffern (außer Suffixen) 8jährig -> 8-jährig, 100%ig / 100-prozentig. 4.6 Laut Buchstaben - Zuordnung S- Schreibung Für die s-schreibung sind nur noch die Heyse schen Regeln verbindlich (vgl. Barandovská, 2006, S. 17): Nach kurzem Vokal immer ss Kuß -> Kuss, daß -> dass, Nach langem Vokal, bzw. Diphthong nur ß Maß, schließen, Doppelformen Spaß / Spass (öst.), Löss / Löß, Die ß / ss Schreibung richtet sich nach der regionalen Aussprache - - Deutschland: Erdgeschoss (kurzes Vokal), - Österreich: Erdgeschoß (langes Vokal) Drei gleiche Buchstaben Bei drei nachfolgenden Konsonanten (Vokalen) in Zusammensetzungen alle beibehalten (vgl. Barandovská, 2006, S. 19): kein Wegfall von dreifachen Konsonanten / Vokalen, Trennung mit Bindestrich möglich Schiffahrt -> Schifffahrt / Schiff-Fahrt; Hawaiinseln -> Hawaiiinseln / Hawaii-Inseln, 42

43 Auswahlmöglichkeit selbständig -> selbständig / selbstständig Stamm- bzw. Paralellschreibung Die Verdoppelung der Konsonantenbuchstaben in Wörtern aus der gleichen Wortfamilie oder in Anlehnung an Flexionsformen ist jetzt verbindlich (vgl. Barandovská, 2006, S. 16): Verdoppelung nach dem Stammprinzip Karamel -> Karamell (wegen Karamelle), Tip -> Tipp (wegen tippen), plazieren / placieren -> platzieren (wegen Platz), Verdoppelung in Anlehnung an Flexionsformen das As -> das Ass (wegen des Asses, die Asse) Umlautschreibung Die Reform beseitigte falsche ä/e-schreibung in Wörtern aus derselben Wortfamilie (vgl. Barandovská, 2006, S. 15): e wird nur noch als ä geschrieben Stengel -> Stängel (wegen Stange), Greuel -> Gräuel (wegen Grauen), belemmert -> belämmert (wegen Lamm), Ausnahme aufwendig -> aufwendig / aufwändig (aufwenden / Aufwand), Schenke -> Schenke / Schänke (ausschenken / Ausschank) Sonstige Einzelfälle Bei einigen Einzelfällen wurden neue Vereinheitlichungsregeln geschafft [L]: Schreibweise der Langvokale bei Adjektiven, rau wird weiter wie alle Adjektive auf au ohne h geschrieben rauh -> rau (wie blau, grau, genau usw.), dementsprechend Rauhheit -> Rauheit, 43

44 Schreibweise der Langvokale bei Substantiven, Känguru wird weiter ohne h geschrieben Känguruh > Känguru (wegen: Kakadu, Gnu, Emu usw.), Doppelkonsonantenschreibung in Wörtern Rohheit (roh + Heit), Zähheit (zäh + Heit), Zierrat (Zier + -rat), Ausnahme - Hoheit. 4.7 Fremdwörter Der deutsche Wortschatz verfügt über viele Fremdwörter, die immer mehr eindringen. Die heutige Tendenz ist, die Fremdwörter möglichst viel einzudeutschen (vgl. Barandovská, 2006, S. 24): <ph>, <th>, <rh>, <gh> werden zu <f>, <t>, <r>, <g>, wobei die alte Schreibweise beibehalten bleibt Delphin / Delfin, Orthographie / Orthografie, Thunfisch / Tunfisch, Katarrh / Katarr, Spaghetti / Spagetti, Ausnahme Philosophie, Physik, Rhetorik, Theater, Athletik, Thron, Telefon nur noch mit <f> geschrieben, <é>, <ée>, <aie>, <ai> werden zu <ee>, bzw. <ä>, wobei die alte Schreibweise beibehalten bleibt Varieté / Varietee, Chicorée / Chicoree, Portemonnaie / Portmonee, Frigidaire / Frigidär, <tial>, <tiell> werden zu <zial>, <ziell>, wobei die alte Schreibweise beibehalten bleibt Potential / Potenzial, essentiell / essenziell, Auswahlmöglichkeit zwischen <ies> und <ys> bei Pluralform Baby Babies / Babys, Party Parties / Partys. 44

45 4.8 Das hin und her muss endlich ein Ende haben Mit der Reform der Reform wurde also vorläufig das letzte Kapitel der Entwicklung der einheitlichen deutschen Rechtschreibung erreicht. Der öffentliche Widerstand der Medien, Zeitungen, Schulen usw. scheint nachgelassen zu haben. Das Verdienst darauf haben auch die Zeitungen und Tatsache, dass die Reform der Rechtschreibreform in überwiegendem Maße die bewährte Schreibweise wieder zuließ. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) veröffentlichte auf ihren Internetseiten am 2. Dezember 2006 die Erklärung, zum 1. Januar 2007 den neuen Rechtschreibregeln anzupassen. Um der Einheitlichkeits willen und weil sie im Großen und Ganzen ihr Ziel erreichten, stimmten sie auch mit der Süddeutschen Zeitung und dem Spiegel ab, die Rechtschreibregeln zu folgen: Die Reform der Reform erlaubt in den meisten Fällen wieder die Verwendung bewährter Schreibweisen, wie sie vor der Reform gebräuchlich waren und außerhalb der Schulen immer noch gebräuchlich sind [M]. Es gibt aber Regeln, mit denen die F.A.Z. nicht zustimmt. Deshalb veröffentlichte sie ein Wörterverzeichnis mit eigenen Schreibweisen auf ihren Internetseiten. Unter den Wörtern gibt es z.b. Stengel (statt Stängel), plazieren (statt platzieren) oder greulich (statt gräulich), also Schreibvarianten, die vor der Reform gebräuchlich waren und die bei der Öffentlichkeit immer noch bevorzugt werden [N]. Was aber z.b. die Herkunft des Wortes Stängel angeht, gibt dazu schon J. Ch. A. Heyse die nähere Erklärung, dass man besser, letzt, Stengel mit e, nicht mit ä, schreibt, obwohl diese Wörter von baß, laz, Stange abstammen (vgl. Heyse, 1842, S.54). 45

46 4.9 Bearbeitung der Umfrage Bestandteil dieser Arbeit ist die Umfrage. Die Aufgabe war festzustellen, ob die Deutschen mit den neuen Rechtschreibregeln zufrieden, bzw. unzufrieden sind und ob es gelang, die Reform der Rechtschreibreform durchzusetzen. Die Befragten antworteten auf die Frage: Sind Sie für oder gegen die neue Rechtschreibung seit 2006?. Die Mehrheit der Befragten (57%) äußerte sich für die neuen Rechtschreibregeln, nur 25% der Befragten wehren sich gegen die neue Rechtschreibung und würden gern zu der alten zurückkehren. 18% der Befragten sind unentschieden. Die gesamte Anzahl der Antworten auf die Umfrage ist 28 und kamen vorwiegend von den Studenten. Bild 3 Ergebnisse der Umfrage Aus Kommentaren, die die Umfrage begleiten ist klar, dass die ältere Generation mit der Aneignung der neuen Rechtschreibregeln viel mehr Schwierigkeiten hat, als die junge [O]. Die jungen Menschen sind wohlwollend zu den modernen Tendenzen (Anglizismen, Sprachökonomie...) und finden sich mit den Änderungen viel besser ab. Es ist aber tatsächlich nötig zuzugeben, dass wenn schon die Rechtschreibänderungen vorgenommen 46

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