Wasserver- und -entsorgung im kommunalen und industriellen Bereich

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1 Wasserver- und -entsorgung im kommunalen und industriellen Bereich 11 Zielmarktanalyse Türkei 2017 Durchführer

2 2 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH

3 Impressum Herausgeber Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) Öffentlichkeitsarbeit Berlin Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ist mit dem audit berufundfamilie für seine familienfreundliche Personalpolitik ausgezeichnet worden. Das Zertifikat wird von der berufundfamilie ggmbh, einer Initiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, verliehen. Text und Redaktion Dr. Stefan Hibbeler Ricarda Pulverich, eclareon GmbH Gestaltung und Produktion Ricarda Pulverich, eclareon GmbH Stand Januar 2017 Bildnachweis Die Studie wurde im Rahmen des BMWi- Markterschließungsprogramms für das Projekt "Geschäftsanbahnung in der Türkei für deutsche Unternehmen im Bereich Wasserver- und -entsorgung im kommunalen und industriellen Bereich" erstellt und aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Die Zielmarktanalyse steht der Germany Trade & Invest GmbH sowie geeigneten Dritten zur unentgeltlichen Verwertung zur Verfügung. Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Für Schäden materieller oder immaterieller Art, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet der Herausgeber nicht, sofern ihm nicht nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann.

4 Inhalt 1. Executive Summary: Einer der weltweit größten Märkte der Wasserwirtschaft Zielmarkt Türkei Bevölkerungs- und Siedlungsentwicklung Die Regionen der Türkei Wirtschaftssektoren und ihre Performanz Liberalisierungspolitik EU-Beitrittsprozess Die türkische Wasserwirtschaft Überblick über die 24 Wasser-Regionen der Türkei Risiken durch den Klimawandel Schnell wachsende Ballungsräume Übernahme von EU-Umweltnormen schafft Nachfrage nach Entsorgungstechnik Landwirtschaftliche Bewässerung Trinkwasserverkauf Investitionstrends kommunaler Wasserunternehmen Politische und rechtliche Rahmenbedingungen Turbulente Entwicklungen in Eine zentralisierte Struktur Kommunale Wasserunternehmen & Finanzierung kommunaler Projekte Bewässerungskooperativen und -vereinigungen Organisierte Industriegebiete Umweltverträglichkeitsprüfung Technische und logistische Voraussetzungen Zollunion mit der EU Zuständige Behörden für Wasserprojekte Markteinstieg und Vertrieb Messen Joint Ventures Ausländerklausel im öffentlichen Vergabewesen Public Private Partnership Nachhaltigkeit gegenüber schneller Rendite Strukturelle Risiken Finanzierungsmöglichkeiten...29 Literatur Service... 32

5 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH 3 1. Executive Summary: Einer der weltweit größten Märkte der Wasserwirtschaft Mit ihrem im europäischen Vergleich hohen Wirtschaftswachstum hat die Türkei in den vergangenen Jahren immer wieder das Interesse der deutschen Wirtschaft auf sich gezogen. Einen bedeutenden Anteil an diesem Wachstum haben nicht zuletzt die hohen Investitionen in den Wohnungsbau und die Infrastruktur. Die schnell wachsenden Städte und Ballungsräume schaffen Bedarf nach einem schnellen Ausbau der Leitungswege, der Kanalisation und nach Kläranlagen. Hinzu kommt, dass an vielen Orten die vorhandenen Anlagen nicht mehr effizient sind und erneuert werden müssen. Nicht nur mit Blick auf die Rechtsangleichung an die EU, sondern auch zur Vorbereitung auf den Klimawandel, gewinnt der sorgfältige Umgang mit Wasserressourcen an Bedeutung. Während die Türkei sich anschickt, ein neues Wassergesetz zu verabschieden, mit dem die Steuerung und Überwachung der Wasserressourcen nach europäischem Modell neu geordnet werden, hat die türkische Regierung ehrgeizige Ziele zum Gewässerschutz aufgestellt. Die Verbreitung des Modells der Metropolenverwaltung, die dazu führt, die zuvor kleinen Wasserwerke der Mitgliedskommunen in die der Metropole einzugliedern, hat zu neuen Anreizen und Möglichkeiten in der Wasserwirtschaft geführt. Mit Blick auf die Vorbereitungen auf die Auswirkungen des Klimawandels gewinnen Projekte der Wiederverwendung von Wasser und die Trennung von grauem Wasser an Interesse in der Türkei. Ein weiteres wichtiges Feld ist zudem die Modernisierung von Anlagen zur Vermeidung von Leitungsverlusten bei Trink- und Bewässerungswasser sowie der Kanalisation. Höhere Energieeffizienz zur Senkung von Kosten, die Gewinnung erneuerbarer Energie und Automatisierung sind Felder, die von führenden Wasserwerken der Türkei herausgestellt werden. Ein weiteres Feld ist der Ausbau der landwirtschaftlichen Bewässerung. Eine zentrale Zuständigkeit für Wasseranlagen bei der staatlichen Wasserverwaltung und eine Trägerschaft durch Bewässerungsvereinigungen und Kooperativen schafft Bedarf an effizienten Steuerungs- und Bewässerungssystemen. Hier bieten sich insbesondere für deutsche Unternehmen wichtige Marktchancen. Über Jahrzehnte haben sich deutsche Unternehmen in die Wasserwirtschaft der Türkei eingebracht und verfügen über ein positives Ansehen. Die Türkei ist ein Land mittleren Technologieniveaus. Bedarf besteht insbesondere an hochtechnologischen Produkten, die im türkischen Import einen bedeutenden Stellenwert einnehmen. Die Anhebung und Durchsetzung von Umweltstandards schafft nicht nur bei Kommunen, sondern auch zunehmend bei der Industrie Nachfrage nach innovativen Prozesstechnologien. Die türkischen Unternehmen des Umweltsektors sind zudem offen für Kooperationen mit internationalen Partnern insbesondere im Hinblick auf Technologietransfer und Finanzierungen. Sollte zudem die Revision der Zollunion zwischen der Türkei und der EU wie erwartet in diesem Jahr abgeschlossen werden, eröffnet sich ein großer Markt für Beratungsdienstleistungen. Auf der anderen Seite hat die Türkei in 2016 einige politische und wirtschaftliche Schwierigkeiten erlebt, die sich nicht vorteilhaft auf das Geschäftsklima ausgewirkt haben. Auch wenn eine schnelle Lösung in der ersten Hälfte 2017 nicht zu erwarten ist, kann ab der zweiten Jahreshälfte von einem deutlich besseren Geschäftsklima ausgegangen werden.

6 4 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH 2. Zielmarkt Türkei Mit einer rasch wachsenden Bevölkerung, im europäischen Raum hohem Zuwachs des Bruttoinlandprodukts sowie einer liberalen Wirtschaftsverfassung verfügt die Türkei über enge politische, soziale und wirtschaftliche Verflechtungen zu Europa und insbesondere zu Deutschland. Als EU-Beitrittskandidat hat die Türkei einen bedeutenden Teil des Rechtsbestandes der EU übernommen. Im kommenden Jahr soll die Zollunion mit der EU ausgebaut werden. Sie hat auf vielen wirtschaftlich relevanten Gebieten zu einer deutlichen Annäherung von Standards beigetragen. Die Hauptstadt der Türkischen Republik ist Ankara, wirtschaftliches und soziales Zentrum jedoch Istanbul. Die Türkei verfügt über ein zentralisiertes Verwaltungsmodell, die Gouverneure der 81 Provinzen werden vom Innenministerium eingesetzt. Für die 30 Ballungsräume wurde ein Sonderverwaltungsmodell, die Metropolverwaltung, eingeführt. Weitere 30 Provinzen sollen diesem Modell folgen. Nach hohen wirtschaftlichen Zuwachsraten bis 2014 ist das Wirtschaftswachstum in den vergangenen Jahren auf ein Band zwischen 3-4 Prozent zurückgegangen. Die Weltbank und der IMF gehen davon aus, dass dieses Niveau auch in den kommenden zwei Jahren beibehalten wird. Aufgrund der relativen politischen Stabilität wird die Türkei von vielen internationalen Unternehmen als Regionalzentrale für Operationen im Kaukasus, Nahen Osten und Nord-Afrika genutzt. Sozioökonomische Eckdaten Einwohnerzahl: 78,741 Mio. Bevölkerungswachstum: 1,34 % (2014/15) BIP: 720 Mrd. $ BIP Wachstumsrate: Staatsform: Anteil der Gesamtbevölkerung in urbanen Räumen: Lebenserwartung (Durchschnitt): Größere Städte (Einwohner): Quelle: Türkisches Statistikinstitut 4,0 % (Konstanter Preis, TL) Parlamentarische Demokratie 92,1 % 78 Jahre Istanbul (14,657 Mio.); Ankara (5,270 Mio.); Izmir (4,168 Mio.) 2.1 Bevölkerungs- und Siedlungsentwicklung 2014/15 betrug der Jahresanstieg der Bevölkerung 1,34 Prozent. Der Anteil der Bevölkerung, die in Städten leben wurde 2015 mit 92,5 Prozent angegeben. Dieser hohe Anteil ergibt sich nicht zuletzt daraus, dass mit einer Kommunalreform 2013 die Grenzen von Großstadtverwaltungen auf die Provinzgrenzen ausgedehnt wurden. Zuvor lag der Anteil der Stadtbevölkerung bei Werten um 70 Prozent. Szenarien des Türkischen Statistikinstituts wird mit einem weiteren Bevölkerungszuwachs bis 2023 auf Millionen gerechnet. Die schnelle Wanderung vom Land in die Stadt, stellte einige Städte vor bedeutende Herausforderungen im Hinblick auf Wohnraum und Infrastruktur. Dies betrifft neben den drei größten Städten der Türkei Istanbul, Ankara und Izmir insbesondere auch die Großstädte im Südosten des Landes. Şanlıurfa beispielsweise erlebte einen Zuwachs von Einwohnern auf 1.001,455 Einwohner. Heute verfügt die Stadt über Einwohner. Hintergrund ist nicht zuletzt der Kurden-Konflikt, der in den 1990er Jahren zur Sperrung vieler Regionen wegen des Kampfes gegen die PKK und die Vertreibung der dortigen Bevölkerung mit sich brachte. Ein anderer Grund für die Abwanderung in die Städte war neben dem Aufschwung von Industrie und Dienstleistungen ab den 1980er Jahren auch die deutlich besseren Lebensbedingungen in den Städten. Diese Wanderungsbewegung hatte zudem eine deutliche Ost- West-Richtung und führte insbesondere in der Region des Maramara Meeres zur Entstehung eines Ballungsraums. Während Istanbul heute rund 15 Millionen Einwanderer hat, verfügt das benachbarte Kocaeli über 1,78 Mio. Einwohner und Bursa über 2,8 Mio. Einwohner.

7 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH Die Regionen der Türkei Die Türkei verfügt über eine ausgesprochen zentralistische Verwaltungsstruktur. 1 Kommunal bestehen Stadtverwaltungen bzw. Großstadtverwaltungen als gewählte Körperschaften neben der zum Innenministerium zählenden Landkreis- und Provinzverwaltung. Im Zuge der Regionalentwicklungsförderung wurden Entwicklungsagenturen geschaffen, die in der Regel jeweils für zwei oder drei Provinzen zuständig sind. Quelle: Dr. Ipek Özkal Sayan: Türkiye de İdari Sistem ve Örgütlenme (Das Verwaltungssystem und sein Aufbau in der Türkei, ohne Jahr) Spricht man von Regionen, so hat sich eine Einteilung von 8 Regionen durchgesetzt. Thrakien bzw. die Region Westliches Marmara Meer, d.h. die drei Provinzen westlich von Istanbul stellt zugleich auch die Westgrenze der Türkei zu Griechenland und Bulgarien. Istanbul als eine eigene Region. Die östliche Marmara Region mit Bursa als Zentrum verfügt über die wichtigsten Industriestandorte der Türkei. Die Schwarzmeer Region lässt sich in westliches und östliches Schwarzmeer unterscheiden. Im Westen spielt die Landwirtschaft, aber zunehmend auch Tourismus eine bedeutende Rolle. In der östlichen Schwarzmeer Region mit ihrem Hochgebirge liegen die wichtigsten Teeanbaugebiete der Türkei. Zugleich befinden sich hier auch zahlreiche Staudammprojekte, die überwiegend der Stromerzeugung dienen. Die Ägäis Region mit Izmir als Zentrum verfügt sowohl über eine bedeutende Landwirtschaft als auch große Industriegebiete und an den Küsten und historischen Stätten Tourismus. Während West Anatolien überwiegend landwirtschaftlich geprägt ist, beherbergt Mittelanatolien über einige wichtige Industrie- und Handelsstandorte wie zum Beispiel Kayseri und Konya. Die Mittelmeer Region ist nicht nur wichtig für den Tourismus, sondern beherbergt zugleich die wichtigsten Anbauflächen für Gemüse und Zitrusfrüchte. Die drei Ost-Regionen sind weniger dicht besiedelt und weisen ein deutliches Entwicklungsgefälle zu den westlicheren Regionen auf. 2.3 Wirtschaftssektoren und ihre Performanz Mit einem Wirtschaftswachstum von 4 Prozent in 2015 (in festen Preisen), gehörte die Türkei zu den am schnellsten wachsenden OECD-Ländern. Auf der anderen Seite führte die Schwäche der Türkischen Lira zu einem Absinken des Bruttoinlandsprodukts gegenüber dem Dollar um 9,9 Prozent. Für 2016 wird im von der türkischen Regierung vorgelegten Mittelfristigen Programm ein Wachstum von 3,2 Prozent und für 2017 eines von 4,4 Prozent erwartet. Unter dem Gesichtspunkt der Wasserwirtschaft ist dabei von Bedeutung, dass in 2015 neun Prozent des Bruttoinlandsprodukts von der Landwirtschaft und 24,1 Prozent von der Industrie erwirtschaftet wurden. 1 Dr. Ipek Özkal Sayan: Türkiye de İdari Sistem ve Örgütlenme (Das Verwaltungssystem und sein Aufbau in der Türkei, ohne Jahr)

8 6 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH Auch wenn sich die wichtigsten industriellen Zentren nördlich und östlich des Marmara Meeres befinden, so hat in den vergangenen 20 Jahren insbesondere Inneranatolien aufgeholt. Von einem umfangreichen Investitionsförderungsprogramm, das im August 2016 vorgestellt wurde, verspricht sich die Regierung zudem für die strukturschwächeren Gebiete Ost- und Südost-Anatoliens neue Investitionen. Entwicklung des Außenhandels zwischen Deutschland und der Türkei (Mrd. Euro) Export Import Quelle: Türkisches Statistikinstitut, eigene Darstellung Betrachtet man die wirtschaftliche Entwicklung der Türkei unter dem Gesichtspunkt des Außenhandels, so ist Deutschland der wichtigste Zielmarkt der Türkei. Bei den Importen musste Deutschland die langjährige Führungsposition an China abgeben und liegt nun auf Platz 2. Während sich die türkischen Exporte nach Deutschland auf einem Niveau von Mrd. Euro jährlich bewegen, bezieht das Land aus Deutschland Importe im Wert von Mrd. Euro. Deutsche Marken und Produkte haben einen hohen Stellenwert für türkische Verbraucher und Investoren. Im Bereich der Wasserwirtschaft kommt noch eine lange Tradition der Zusammenarbeit hinzu sowohl im Hinblick auf die Finanzierung durch die KfW als auch bezogen auf die Durchführung von Projekten. 2.4 Liberalisierungspolitik Nach der Gründung der Türkischen Republik 1923 wurde eine Politik des Staatskapitalismus entwickelt, bei der der Staat auf vielen Gebieten auch produzierend, insbesondere aber regulierend tätig wurde, während zugleich ein Privatsektor zugelassen wurde. Staatsunternehmen wie die Sümerbank übernahmen insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung der Industrie eine Pionierfunktion, während Schritt für Schritt die Privatwirtschaft insbesondere durch Joint Ventures mächtige Familienunternehmen wie die Koç Holding und die Sabancı Holding an Bedeutung gewann. Die Wende zu einer marktwirtschaftlichen Ordnung wurde nach dem Militärputsch von 1980 vollzogen und ist eng mit Turgut Özal verbunden. Nach der Rückkehr zur Demokratie zunächst Ministerpräsident und dann bis zu seinem Tod Staatspräsident, wurden umfangreiche Privatisierungen eingeleitet und viele bis dahin staatlich regulierte Wirtschaftsbereiche liberalisiert. Das Ergebnis zeigte sich zunächst in einer schnellen Entwicklung der Textil- und Bekleidungs- sowie der Nahrungsmittelindustrie. Ab den 1990er Jahren begann sich die Türkei zudem zu einem bedeutenden Standort der europäischen Automobilindustrie sowie des Zuliefergewerbes zu entwickeln. Gleichwohl blieb die Entwicklung krisenanfällig und 2001 durchlief die Türkei bedeutende Finanzkrisen, die insbesondere auf unzureichende Überwachung des Bankensektors zurückgeführt wurden. Die Finanzkrise von 2001 hatte zugleich den Charakter eines politischen Erdbebens und stellte das Ende für die meisten politischen Parteien dar, die die 1990er Jahre bestimmt hatten. Als neue politische Kraft des konservativen Zentrums entwickelte sich die Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP), die seit 2002 an der Regierung ist.

9 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH 7 Die AKP (Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung) verfolgt bisher neben einer konservativen Gesellschafts- eine liberale Wirtschaftspolitik. Die Privatisierungspolitik wurde ausgebaut und der Staat hat sich weitgehend aus der Produktion zurückgezogen. Teile der staatlichen Regulierungsaufgaben wurden an autonome Regulierungsinstitute übertragen, gleichwohl die Autonomie dieser Institute in den vergangenen Jahren zurückgegangen ist. Insbesondere wegen der hohen Abhängigkeit von Energieimporten, die die Außenhandelsbilanz und die Zahlungsbilanz belasten, setzt die türkische Wirtschaftspolitik auf einen Ausbau des Exports und eine Vermeidung von Importen. Dies schlägt sich zum Teil auch in der Förderungspolitik nieder, wenn beispielsweise bei erneuerbaren Energien Anlagen mit einheimischer Technologie höhere Abnahmepreise für erzeugten Strom erzielen. Im Hinblick auf Infrastruktur und Energie setzt die AKP stark auf Public Private Partnership Modelle. Bei Großprojekten werden dabei Staatsgarantien vergeben, die die Finanzierung deutlich erleichtern. 2.5 EU-Beitrittsprozess Die türkischen EU-Beziehungen reichen bis auf das Partnerschaftsabkommen aus dem Jahr 1963 zurück. Wichtige Meilensteine dieser Beziehungen waren der Antrag auf Vollmitgliedschaft 1987, die am 1. Januar 1996 in Kraft getretene Zollunion sowie die 2005 begonnenen Beitrittsverhandlungen. Auch wenn der Beitrittsprozess sehr schleppend vorangeht, sind in diesen Jahren viele Rechtsangleichungen an die EU-Normen erfolgt. Insbesondere die Zollunion hat stark zu diesem Prozess beigetragen. Auch wenn aufgrund der Enttäuschung über den langsamen Fortschritt der Beitrittsverhandlungen die Einflussmöglichkeiten der EU auf Entwicklungen in der Türkei in den letzten Jahren zurückgegangen sind, wird die Orientierung an der EU nach wie vor als ein wichtiger Entwicklungsfaktor angesehen. Die EU-Länder sind nicht nur ein wichtiger Außenhandelsfaktor, sondern zugleich auch die wichtigsten Herkunftsländer internationaler Direktinvestitionen. Es wird erwartet, dass 2017 Verhandlungen zwischen der Türkei und der EU über die Erweiterung der Zollunion beginnen. Neben einigen institutionellen Fragen wie beispielsweise die Anwendung von Freihandelsabkommen der EU mit Drittländern auf die Türkei sollen Dienstleistungen, landwirtschaftliche Produkte und das öffentliche Einkaufswesen einbezogen werden. Insbesondere letzterer Aspekt könnte positive Auswirkungen auch auf die Beteiligung deutscher Unternehmen an Projekten der Wasserwirtschaft haben. 3. Die türkische Wasserwirtschaft Auch in den kommenden Jahren wird die Türkei ihre hohen Investitionen in die Wasserwirtschaft sowohl im Hinblick auf die Bereitstellung als auch bezogen auf die Bereinigung des Abwassers fortsetzen. Bei der Bereitstellung sind dabei die Versorgungssicherheit sowie der Ausbau der Netze und die Sanierung bestehender Netze zentrale Gesichtspunkte. Die Türkei hat mehrfach in den vergangenen Jahren bedeutende Dürreperioden durchlaufen, die sowohl die Wasserversorgung der Städte als auch die landwirtschaftliche Bewässerung beeinträchtigt haben. Hinzu kommt die weiter zunehmende Bevölkerungskonzentration in Ballungsräumen, die es erforderlich macht, Wasser aus immer weiter steigender Entfernung zu transportieren. Zudem werden inzwischen 30 der 81 Provinzen als Metropolen geführt und damit verbunden die zuvor selbständigen Wasserunternehmen der Kommunen unter einem Dach vereinigt. Dies führt dazu, dass Defizite in den Versorgungsnetzen aufgedeckt und die Standards erhöht werden. An einigen Orten müssen Leitungsnetze ausgetauscht werden, weil sie Schadstoffe an das Trinkwasser abgeben. In einem Aktionsplan erklärt das Ministerium für Stadt und Umwelt, dass auch für die übrigen Provinzen ein zentrales Wassermanagement geschaffen werden sollte. Im November kündigte Staatspräsident Erdoğan an, dass auf 30 weitere Provinzen das Modell der Metropolverwaltung übertragen werden soll. Auf der anderen Seite wurden in den vergangenen Jahren Kläranlagen im großen Stil ausgebaut. Während die kommunale Abwasserentsorgung einen immer größeren Anteil der Haushalte erfasst, steht die inzwischen vorgeschriebene Einrichtung von Klärwerken in organisierten Industriegebieten weitgehend am Anfang. Der EU-Fortschrittsbericht für die Türkei 2016 bewertet den erreichten Stand bei der Erfüllung der EU-Normen auf dem Gebiet des Umweltschutzes als auf einem gewissen Stand, weist aber darauf hin, dass insbesondere bei der Wasser- und Abwasserwirtschaft einiger Fortschritt gemacht worden sei. Auf dem Gebiet Wasserqualität ist die Übereinstimmung mittelmäßig. Sensible Gebiete wurden identifiziert, um sie vor der Einleitung von städtischem Abwasser zu schützen. Die Übereinstimmung mit dem Wasserregelwerk ist noch nicht abgeschlossen. Die Vorbereitung von 5 Managementplänen für Flussbecken wird fortgesetzt. Die

10 8 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH Prüfung von Wasser gemäß den EU-Direktiven wird in vier von 27 Becken fortgesetzt. Konsultationen zu grenzüberschreitenden Wasserfragen wurden von der türkischen Regierung eingeleitet, befinden sich jedoch in einem frühen Stadium. Die Kapazität der Abwasserbehandlung ist als Ergebnis kontinuierlicher Investitionen gestiegen. (87) Die wichtigsten Flüsse der Türkei Kızılırmak km Fırat (Euphrat) Gesamtlänge: km (davon 1263 km in der Türkei) Sakarya 824 km Murat 722 km Karasu 119 km Dicle (Tigris) Gesamtlänge: km (davon 523 km in der Türkei) Seyhan 560 km Ceyhan 509 km Göksu 260 km Büyük Menderes (Großer Mäander) 584 km Quelle: Die staatliche Wasserbehörde DSI Wasserpotential in der Türkei Durchschnittlicher Niederschlagwert (mm/jahr) 643 Landfläche (qkm) Jährliche Niederschlagsmenge (Mrd. m 3 ) 501 Jährliche Verdunstung (Mrd. m 3 ) 274 Infiltration in den Untergrund (Mrd. m 3 ) 41 Oberflächenwasser Jährliche Zuführung (Mrd. cbm) 186 Für die Wasserversorgung verwendbar (Mrd. m 3 ) 98 Grundwasser Jährlich entnehmbare Menge (Mrd. m 3 ) 14 Insgesamt nutzbare Menge (Mrd. m 3 ) 112 Landwirtschaftliches Bewässerungsvolumen DSI (Mrd. m 3 ) 32 Verwendung als Trinkwasser (Mrd. m 3 ) 7 Industrielle Wasserverwendung (Mrd. m 3) 5 Gesamtwassernutzung (Mrd. m 3 ) 44 Quelle: Die staatliche Wasserbehörde - DSI,

11 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH Überblick über die 24 Wasser-Regionen der Türkei Quelle: Ministerium für Stadt und Umwelt Akarçay Region Mit rund einer halben Million Einwohnern liegt die Region in den Grenzen der Provinz Afyon und Konya. Sie teilt sich in die beiden Subregionen Akarçay (Eber) und Aşağı Akarçay (Akşehir). In der Bewertung des Ministeriums für Stadt und Umwelt werden weite Teile der Gewässer des Gebietes als sehr stark belastet eingestuft. Als wichtigste Verschmutzer gelten Haushalte und teilweise die Industrie, großräumig aber auch die Landwirtschaft. 92 Prozent der Haushalte sind an die Kanalisation angeschlossen (Stand 2014). Als Problem wird außerdem benannt, dass es kein besonderes Ableitungssystem für Regenwasser gibt, so dass es bei starken Regenfällen zu Problemen mit der Kanalisation kommt. Antalya Region Die Region enthält zahlreiche Flüsse, die sich südlich ins Mittelmeer ergießen lag die Stadtbevölkerung dieser Region bei knapp 2 Millionen Einwohnern. Ungefähr die Hälfte der Region gehört zur Provinz Antalya, weitere Teile liegen in den Provinzen Isparta und Burdur. Die Gewässer der Region gelten überwiegend als gering belastet, nur am Ausgang des Eğirdir Sees, im Kovada Fluss sowie den Stauseen Karacaören I und Karacaören II wird das Wasser als belastet eingestuft. Als wichtigste Verschmutzungsquellen gelten Haushalte und Landwirtschaft. 78 Prozent der Haushalte sind an die Kanalisation angeschlossen, die Abwässer von 72 Prozent der Bevölkerung werden geklärt. Aras Region Die Region liegt im Nordosten der Türkei und umfasst Gebiete der Provinzen Ağrı, Erzurum, Ardahan, Iğdır und Kars). Die Bevölkerung betrug Einwohner. Die Region umfasst vier Flüsse, drei Seen und einen Stausee. Außerdem befinden sich hier zahlreiche Wasserkraftwerke. Die Wasserqualität wird mit sauber bis leicht verschmutzt angegeben. Neben Verschmutzung durch Haushalte wird die Viehzucht als wesentlicher Emissionsverursacher angegeben. 58 Prozent der Haushalte sind an die Kanalisation angeschlossen. In der Region ist keine Kläranlage vorhanden. Asi Region Den Schwerpunkt der Region bildet die Provinz Hatay an der südöstlichen Mittelmeerküste. Aber auch Gebiete der Provinzen Kahramanmaraş, Adana, Kilis und Osmaniye gehören dazu. Während weite Teile der Gewässer als unverschmutzt oder gering belastet eingestuft werden, werden die Zuflüsse zum Asi Fluss Beyazçay und Muratpaşa als stark verschmutzt angegeben. Die NH4- Belastung gilt in weiten Teilen der Region als hoch. Wichtige Belastungsquellen sind Siedlungen, Industrie, Düngergebrauch in der

12 10 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH Landwirtschaft sowie Viehzucht. Der Anschlussgrad der Haushalte an die Kanalisation beträgt 60 Prozent. Nur 28 Prozent der Haushalte werden von Kläranlagen erfasst. Westliches Mittelmeer / Batı Akdeniz Diese Wasserregion erstreckt sich über Gebiete der Provinzen Muğla, Antalya, Burdur, Denizli und Aydın. Die Wasserqualität wird überwiegend als sauber oder gering verschmutzt charakterisiert. Jedoch werden an den Stauseen Mumcular und Geyik größere und an den Flüssen Çavdır, Dalaman, Namnam, Sarıçay, Kocadere, Esen und Hamzabey schwere Verschmutzungen festgestellt. 59 Prozent der Haushalte sind an die Kanalisation angeschlossen, die Abwässer von 49 Prozent der Bevölkerung werden von Kläranlagen erfasst. Westliches Schwarzmeer Die Region erstreckt sich über die Provinzen Düzce, Bolu, Bartın, Zonguldak, Karabük, Sinop, Kastamonu und Çankırı. Überwiegend werden die Gewässer der Region als sauber oder gering verschmutzt eingestuft. Jedoch finden sich in den Bächen Gerede, Büyüksu, Devrek, Markusa, Mudurnu, Ulusu und Acılık bei Zonguldak starke Belastungen durch Eisen, Ammonium Säure, Nitrit, Phosphor, gelöster Sauerstoff, Natrium, Sulfat und Chlorid. Als wichtige Quellen für die Verschmutzung werden neben den Siedlungen vor allem Industrie und Bergbau angegeben. 89 Prozent der Haushalte sind an die Kanalisation angeschlossen, die Abwässer von 49 Haushalten werden von insgesamt zehn Kläranlagen aufbereitet. Burdur Die Region wird durch die Seen Burdur, Acı, Salda, Akgöl, Yarışlı und Karataş geprägt. Auf einer Fläche von ha leben Personen (2012). Eine schwere organische und chemische Verunreinigung wird am Burdur Fluss festgestellt. Die übrigen Stationen weisen die Gewässer als sauber aus. Zwar werden rund 90 Prozent der Haushalte von der Kanalisation erfasst, doch sind die Anlagen in der Regel mehr als 30 Jahre alt und erneuerungsbedürftig. Die drei Kläranlagen der Region erfassen 48 Prozent der Bevölkerung. Büyük Menderes Die Region erstreckt sich entlang des in die Ägäis fließenden Großen Mäander über die Provinzen Afyonkarahisar, Aydın, Burdur, Denizli, Isparta, İzmir, Kütahya, Manisa, Muğla und Uşak. Der Fluss und seine Zuflüsse weisen überwiegend eine organische und chemische Belastung der Stufe 2 und 3 (leicht und stärker verschmutzt) 2 auf. Insbesondere wird die Belastung des Flusses Gökpınar durch organische Stoffe und Schwermetalle ab der Stadt Denizli hingewiesen. Eine weitere städtische Verschmutzung findet sich im Bach Dokuzsele durch die Stadt Uşak. 85 Prozent der Haushalte sind an die Kanalisation angeschlossen. Ceyhan Die Region erstreckt sich über die Provinzen Kayseri, Osmaniye, Sivas, Adıyaman, Gaziantep, Malatya, Adana, Hatay und Kahramanmaraş. Sie verfügte 2012 über 1,740 Mio. Einwohner. Im Hinblick auf die organische Belastung werden die Gewässer der Region überwiegend als sauber eingestuft. Jedoch gibt es an einigen Stellen schwere Verschmutzungen durch häusliche Abwässer und industrielle Einleitungen. Genannt werden in Kahramanmaraş die Bäche Karaçay und İmalı und in Osmaniye der Bach Akçay. Daten aus 2010 zufolge sind 79 Prozent der Haushalte an die Kanalisation angeschlossen. Die Kläranlagen erfassen 18 Prozent der Haushalte. Insbesondere in ländlichen Gebieten sind Sickergruben verbreitet. Die vorhandene Infrastruktur ist veraltet und ineffizient, so dass es vielfach zu Undichtigkeiten kommt. Çoruh Mit einer Fläche von ha verfügt die Region über eine Bevölkerung von Personen (2012). Gelegen im Hochgebirge, erstreckt sie sich über die Provinzen Ardahan, Artvin, Bayburt, Erzincan, Erzurum, Gümüşhane, Kars, Rize und 2 Das Ministerium für Umwelt und Stadt verwendet zur Klassifizierung der Wasserbelastung eine Skala von vier Stufen. Stufe 1 wird für reines Wasser, Stufe 4 für hochgradig verschmutztes Wasser vergeben.

13 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH 11 Trabzon zum Schwarzen Meer. Die wichtigsten Wasserläufe sind der Fluss Çoruh sowie Oltu, Trotum, Barhal, Şavşat und der See Tortum. In der Region befinden sich zahlreiche Wasserkraftwerksprojekte. Die Wasserqualität im Fluss Çoruh liegt überwiegend bei Stufe 3 (stärker verschmutzt).92 Prozent der Bevölkerung der Region sind an die Kanalisation angeschlossen. In der Region befinden sich acht Kläranlagen. Doğu Akdeniz/Östliches Mittelmeer Die Region wird von dem Fluss Sedir bei Alanya und dem Tarsus Bach sowie den zwischen ihnen liegenden Fließgewässern bestimmt. Sie erstreckt sich über die Provinzen Antalya, Mersin, Karaman, Konya und Niğde und verfügt bei einer Fläche von ha über eine Einwohnerschaft von Personen (2012). Die Gewässer werden als sauber bis gering verschmutzt bewertet. 87 Prozent der Haushalte sind an die Kanalisation angeschlossen, 82 Prozent werden von Kläranlagen erfasst. Doğu Karadeniz/Östliches Schwarzmeer Die Region erstreckt sich über die Provinzen Artvin, Bayburt, Erzurum, Giresun, Gümüşhane, Ordu, Rize, Samsun, Sivas, Tokat und Trabzon. Bei einer Fläche von ha verfügte sie 2012 über eine Einwohnerschaft von Personen. Insgesamt wird die Wasserqualität als gut bewertet, jedoch sinkt sie aufgrund NO 3-N Belastung in den Bächen Bolaman und Melet auf Stufe 3, an manchen Stationen auch auf Stufe 4 (stark verschmutzt). 71 Prozent der Haushalte verfügen über einen Anschluss an die Kanalisation. Die Abwässer von 49 Prozent der Bevölkerung werden überwiegend nach einer Vorklärung an das Meer abgegeben oder einer fortgeschrittenen Klärung unterzogen. Ergene Gelegen an der bulgarischen Grenze umfasst die Region Gebiete der Provinzen Tekirdağ, Kırklareli und Edirne. Die Gewässer sind überwiegend sowohl organisch als auch chemisch verschmutzt bzw. stark verschmutzt. Für die Verschmutzung spielen insbesondere industrielle Abwässer eine wichtige Rolle. 91 Prozent der Haushalte werden von der Kanalisation erfasst, jedoch wird nur das Abwasser von 2 Prozent der Haushalte von Kläranlagen erfasst. Fırat Dicle / Euphrat und Tigris Die im Südosten gelegene Region erstreckt sich über ein Gebiet von ha mit einer Bevölkerung von Personen (2012). Sie umfasst Gebiete der Provinzen Erzincan, Malatya, Tunceli, Elazığ,, Adıyaman, Gazitantep, Şanlıurfa, Bingöl, Diyarbakır, Mardin, Muş, Ağrı, Batman, Siirt, Şırnak, Hakkari, Sivas, Erzurum, Bitlis und Van. Überwiegend weisen die Gewässer keine Verschmutzung auf. Jedoch ist der Nizip Fluss ab dem Organisierten Industriegebiet Gaziantep stark verschmutzt. Außerdem weisen die in den Atatürk Stausee fließenden Flüsse Şehir und Eğriçay sowie in Elazığ die Flüsse Haringet und Lülük starke Verunreinigungen auf. Von den 480 Siedlungen in dieser Region verfügen nur 132 über eine Kanalisation. 82 Prozent der Haushalte sind an die Kanalisation angeschlossen. Die Abwässer von 52 Prozent der Haushalte werden vor der Ableitung geklärt. Dabei werden 52 Prozent der Abwässer einer Klärung auf Stufe 2, 27 Prozent einer Vorklärung und 15 Prozent fortgeschrittenen Klärung unterzogen. Gediz Der Fluss Gediz verfügt über eine Länge von 275 km, die Region über eine Fläche von 1,703 Mio. ha und eine Bevölkerung von 1,221 Mio. Einwohnern. Die im Westen der Türkei gelegene Region umfasst Gebiete der Provinzen Manisa, Izmir, Uşak und Kütahya. Der Fluss Nif ist stark organisch verschmutzt. Starke chemische Verschmutzung wird in den Flüssen Gediz, Nif und Alaşehir gemessen. Für die Verschmutzung spielen neben häuslichen auch industrielle Abwässer und die Landwirtschaft eine große Rolle. 90 Prozent der Haushalte werden von der Kanalisation erfasst. Kızılırmak Mit einer Länge von km handelt es sich um den längsten Fluss der Türkei. Die Region erstreckt sich über Sivas, Çorum, Sinop, Kastamonu, Çankırı, Kırıkkale, Kırşehir, Nevşehir, Kayseri, Samsun, Ankara, Yozgat, Niğde, Aksaray und Amasya. Die NH 4-N

14 12 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH Belastung des Flusses liegt zwischen Stufe 3 und 4, die Phosphorbelastung zwischen Stufe 2 und 3. Hinzu kommt eine starke anorganische Belastung. 92 Prozent der Haushalte sind an die Kanalisation angeschlossen. Eine Trennung von Abwasser und Regenwasser findet jedoch nur in Städten mit Kläranlage wie Sivas statt. Konya Die Wasserregion Konya verfügt über rund 2,5 Mio. Einwohner und erstreckt sich über Gebiete der Provinzen Konya, Niğde, Isparta, Aksaray, Ankara, Karaman, Nevşehir, Mersin und Antalya. Der in den Salzsee von Konya mündende Peçenek Fluss wird durch die Abwässer von Şereflikoçhisar stark verunreinigt. Ebenfalls eine hohe Verunreinigung weist der Bach Pınarbaşıözü im Landkreis Sultanbeyli auf. Von 234 Siedlungen der Region verfügen 100 über eine Kanalisation, die 79 Prozent der Bevölkerung erfasst. Überwiegend werden Abwässer und Regenwasser gemeinsam erfasst, jedoch hat die Metropole Konya ein Projekt zur getrennten Erfassung zu 5 Prozent fertiggestellt. Kuzey Ege/Nordägäis Die Region erstreckt sich vom Südufer des Marmara Meeres bis nach Izmir und umfasst Gebiete der Provinzen Çanakkale, Balıkesir, İzmir und Manisa. Als wichtigstes Problem wird die starke Verunreinigung des Bakırçay durch organische Substanzen, gelösten Sauerstoff, Ammonium Säure und farbliche Verunreinigung beschrieben. Weitere Verunreinigungsprobleme gibt es beim Havran Fluss und dem Nikita in der Gegend von Ayvalık. 87 Prozent der Bevölkerung ist an die Kanalisation angeschlossen. Küçük Menderes / Kleiner Mäander Das Flussbecken umfasst Gebiete der Provinzen Izmir, Aydın und Manisa. Der Fluss und seine Zuflüsse sind überwiegend stark verschmutzt. Die Verschmutzung des Flusses wird als steigend angegeben. Bedeutende Ursachen sind häusliche Abwässer, industrielle Einleitungen sowie die Tierzucht. 92 Prozent der Haushalte sind an die Kanalisation angeschlossen. Marmara Mit einer Einwohnerzahl von 16,234 Millionen Menschen ist die Marmara Region eines der am dichtesten besiedelten Gebiete der Türkei. Die Region umfasst Gebiete der Provinzen Istanbul, Balıkesir, Bursa, Çanakkale, Kocaeli, Tekirdağ und Yalova. Alle Gewässer der Region gelten als stark mit Stickstoff verunreinigt. Als besonders problematisch werden die Stauseen Ömerli und Büyükçekmece und Elmalı sowie das Goldene Horn in Istanbul angesehen. Der Iznik See ist stark mit Stickstoff und Phosphor belastet. 93 Prozent der Bevölkerung sind an eine Kanalisation angeschlossen. In den meisten Anlagen wird Regenwasser und Abwasser gemeinsam erfasst. Sakarya Die Länge des Flusses Sakarya beträgt 750 km und die Region umfasst Gebiete der Provinzen Ankara, Eskişehir, Konya, Sakarya, Bolu, Kütahya, Bilecik, Afyonkarahisar, Bursa, Kocaeli, Düzce, Çankırı und Uşak. Stark verschmutzt (Stufe 4) sind die Flüsse Porsuk, Karasu und Çarksuyu. Mit einem Anschluss von 90 Prozent der Haushalte und einer Erfassung von 85 Prozentdieser Abwässer durch Kläranlagen weist die Region ein überdurchschnittliches Abwassermanagement auf. Seyhan Die Region umfasst Gebiete der Provinzen Kayseri, Sivas, Niğde, Adana, Kahramanmaraş und Mersin und verfügte 2012 über 1,395 Millionen Einwohner. Stärkere Verunreinigungen werden vor allem an der Mündung des Baches Çakıt in den Pozantı Fluss gemessen. In der Region werden 98 Prozent der Haushalte durch eine Kanalisation erreicht. In sechs Gemeinden bestehen Kläranlagen, die einen großen Teil der Bevölkerung (93 Prozent) der Region abdecken. Susurluk

15 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH 13 Die südlich der Wasserregion Marmara gelegene Region umfasst Gebiete der Provinzen Bursa, Balıkesir, Kütahya, Manisa, Çanakkale, Bilecik und Izmir. Die Wasserqualität des Nilüfer Flusses wird aufgrund von Stickstoffverunreinigungen zwischen 3-4 eingestuft. Van See Die im südlichen Ost-Anatolien gelegene Region umfasst neben dem See vor allem seine Zuflüsse. Sie umfasst Gebiete der Provinzen Van, Bitlis, Ağrı und Muş. Die wichtigste Quelle für Verunreinigungen sind häusliche Abwässer. Nur 32 Prozent der Haushalte sind an eine Kanalisation angeschlossen. Das Abwasser von 42 Prozent der Haushalte wird ungeklärt in den Van See abgeleitet, nur bei 29 Prozent der Haushalte findet eine Klärung statt. Yeşilırmak Im Norden gelegen umfasst die Region Gebiete der Provinzen Tokat, Amasya, Samsun, Yozgat, Çorum, Sivas, Gümüşhane, Giresun, Erzincan, Ordu und Bayburt. Als wichtigste Probleme gelten die Abwassereinleitungen in die Flüsse Çorum und Tersakan. 93 Prozent der Haushalte der Region sind an die Kanalisation angeschlossen. Eine Trennung von Regen- und Abwasser existiert nicht. 3.2 Risiken durch den Klimawandel Die Veränderung der Siedlungsstruktur und der Klimawandel stellen bedeutende Herausforderungen für die Wasserwirtschaft dar. Hinzu kommt in den Provinzen, die an Syrien grenzen, die Aufnahme von mehr als einer Millionen Flüchtlingen, die zu einer zusätzlichen Beanspruchung der kommunalen Netze in Şanlıurfa, Gaziantep, Kilis und Antakya führen. Es ist zudem zu erwarten, dass durch das Engagement der Türkei beim Wiederaufbau der Infrastruktur in Nord-Syrien, auch neuer Bedarf für die Wasserwirtschaft entsteht. Die Metropole Gaziantep hat eine Art Patenschaft für die syrische Stadt Dscharablus übernommen und die dortige Trinkwasserversorgung wieder in Stand gesetzt. Die türkische Regierung plant, in den von der Freien Syrischen Armee und der türkischen Armee kontrollierten Gebieten eine humanitäre Schutzzone einzurichten, in die Flüchtlinge aus der Türkei zurückkehren können. Dies ist nicht nur mit großen Investitionen in den Wohnungsbau, sondern auch in die Wasserinfrastruktur verbunden. Grundsätzlich wird erwartet, dass der Klimawandel Zu einer Veränderung der jahreszeitlichen Niederschlagsverteilung und menge; Der Intensität von Niederschlägen; Dem Verhältnis von Schnee und Regen; Einen Anstieg der Verdunstung und Verringerung der Erdfeuchte; Veränderungen der Vegetation in Abhängigkeit von Wärme und Niederschlag; Einem Abschmelzen von Gletschern; Sowie zu einem Anstieg des Meeresspiegels führen wird. Für die Wasserwirtschaft ergibt sich daraus die Herausforderung, Vorkehrungen gegen Überschwemmungen und Dürre zu treffen. Die langfristigen Folgen des Klimawandels für die Türkei sind bisher schwer zu übersehen. Doch hat die Türkei in den letzten Jahren mehrfach bedeutende Dürreperioden durchlaufen, die insbesondere die Landwirtschaft beeinträchtigt haben. Auch der Herbst 2016 ist in den meisten Landesteilen außergewöhnlich trocken verlaufen. Den aktuellen Stand zeigt folgende Karte:

16 14 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH Quelle: Dürreanalyse des staatlichen Meteorologischen Instituts (November 2015 bis Oktober 2016) Von außergewöhnlicher Dürre sind insbesondere Gebiete um Tekirdağ, Antalya und Mersin sowie um Gaziantep und Konya betroffen. Insbesondere Antalya und Konya sind wichtige landwirtschaftliche Produktionszentren. Gestützt auf das IPCC A2 Szenario für das östliche Mittelmeer wurde 2007 der erste nationale Bericht zu den Auswirkungen des Klimawandels veröffentlicht. Für die Türkei ergab sich dabei ein durchschnittlicher Anstieg der Sommertemperaturen um 4,3 Grad C. Während für die Winter in der Schwarzmeer-Region von einem Anstieg der Niederschläge ausgegangen wird, werden sie in der Mittelmeer-Region zurückgehen. Mit dieser Entwicklung sind eine Zunahme von Wetter-Anomalien sowie beträchtliche Auswirkungen auf die Wasserversorgung für Mensch und Landwirtschaft verbunden. Etwas umfassender wird auf die möglichen Auswirkungen des Klimawandels im Bericht der Expertenkommission zum Wassermanagement und Wasserressourcen im Zuge des 9. Entwicklungsplans eingegangen. Mit Verweis auf das IPCC Szenario wird ein deutlicher Rückgang der Niederschläge am Mittelmeer und in Südost-Anatolien ab 2030 erwartet, während für die Schwarzmeer Region ein bedeutender Anstieg prognostiziert wird. Für den Westen der Türkei wird in Winter und Frühjahr ein starker Rückgang der Oberflächenströmungen, für den Osten eine Verringerung im Frühjahr erwartet. Die ECHAM5 A2 Simulation ( ) ergibt für die Türkei in nahezu allen Gebieten einen Anstieg der Oberflächenströme in Winter und Frühjahr, doch für eine spätere Phase in Ost-Anatolien einen Anstieg im Winter und einen Rückgang im Frühjahr. Dies wird auf den erwarteten Temperaturanstieg zurückgeführt, der zu einer früheren Schneeschmelze führt. Für die Mittelmeer-Region wird von ein Rückgang der Oberflächenströme vorhergesagt. Für eine differenzierte Entwicklung von Klimaszenarien und ihre Auswirkungen auf die Wasserressourcen der Türkei wurde beim Ministerium für Wald und Wasser das Iklimsu-Projekt eingerichtet, das 2016 bezogen auf die einzelnen Wasserregionen einen umfangreichen Bericht vorlegt. Auf der Grundlage von drei Szenarien wurden dabei für jede Wasserregion für den Zeitraum bis 2100 maximale Temperaturveränderungen und ihre Auswirkungen auf den Niederschlag berechnet. Für drei Modellregionen werden zudem Vorschläge zur Vorbereitung auf die absehbaren Klimaveränderungen nach Wirtschaftssektoren und Ökosystem und ihre Kosten skizziert.

17 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH 15 Staatlich wird auf diese Entwicklung mit dem Ausbau von Bewässerungsnetzen sowie der Anlage von Stauseen reagiert. Bei der Haushaltsberatung 2017 erklärte der Minister für Wald und Wasserwirtschaft Veysel Eroğlu, dass bis 2019 bedeutende Investitionen in den Ausbau der landwirtschaftlichen Bewässerungsnetze getätigt werden. Zurzeit werden 6,4 Mio. Hektar, d.h. 75,6 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche, von diesen Netzen erreicht soll die von den Netzen erreichte Fläche 11,3 Mio. Hektar erreichen. Die dazu vorgesehenen Staudämme und künstlichen Seen sind zu 90 Prozent fertiggestellt. Der Schwerpunkt liegt nun bei der Errichtung von Bewässerungskanälen und Leitungen. 3.3 Schnell wachsende Ballungsräume Eine Herausforderung für die Versorgungssicherheit stellt neben dem Klimawandel jedoch auch die schnelle Veränderung der Siedlungsstruktur dar. Der hohe Siedlungsdruck von der Ost-Türkei in den Westen des Landes sowie die Abwanderung vom Land in die nächsten Ballungsräume führt zu einem schnellen Wachstum der Städte. Dieses führt zu einer häufig ungeplanten Stadtentwicklung, die nach Einschätzung der Expertenkommission Wassermanagement und ressourcen zum 9. Entwicklungsplan zu einer verstärkten Verunreinigung von Gewässern führt. Dabei wird festgestellt, dass zwar in den vergangenen Jahren durch bedeutende Investitionen häusliche und industrielle Verunreinigungen große Fortschritte gemacht wurden, jedoch noch nicht das gewünschte Niveau erreicht hat. 3 Als ein zweiter Problembereich wird die Zunahme der Überschwemmungsgefahr durch die Besiedlung von Flussbecken und die Kanalisierung von Wasserläufen benannt. Zudem wird die vor allem in Großstädten verbreitete Praxis der Austrocknung, Umleitung und Überdeckung von Wasserläufen kritisiert, die die Ganzheit des Ökosystems beeinträchtigt. Dies lässt sich nicht zuletzt aus der Entwicklung des Wasserverbrauchs ablesen. Daten des Türkischen Statistikinstituts zufolge stieg im Zeitraum von der Wasserverbrauch am stärksten in Istanbul (29,25 Prozent). Den zweitgrößten Anstieg verzeichnete die Region Südost-Anatolien (22,54 Prozent). In dieser Region dürften mehrere Faktoren zu dem Anstieg beigetragen haben. Neben einem hohen Nachholbedarf bei der Wasserinfrastruktur und einem hohen Bevölkerungsanstieg durch die aufgenommenen Flüchtlinge dürfte ein wesentlicher Teil des Anstiegs auf einen Ausbau der Bewässerungssysteme zurückgehen. Im gleichen Zeitraum stieg die von Trink- und Nutzwassernetzen erreichte Bevölkerung in Istanbul um 1,9 Mio. und in der Region Südost-Anatolien um 1,8 Mio. Dies stellt für die Wasserwirtschaft eine bedeutende Herausforderung dar. In Istanbul reichen die Wasservorkommen im näheren Umkreis nicht mehr aus, so dass mit dem Melen Projekt Wasser des gleichnamigen Flusses aus einer Entfernung von 170 km in die Metropole gebracht wird wurde mit dem Bau einer gewaltigen Pipeline begonnen, deren erste Stufe 2007 in Betrieb genommen wurde. Die Tageskapazität der Pipeline liegt bei m3/tag, mit seinen weiteren Ausbaustufen soll der Bedarf Istanbuls bis 2040 gesichert sein. In Ankara wurde zur Sicherung der Wasserversorgung bis 2045 mit dem Gerede Projekt begonnen, das 2017 fertiggestellt werden soll. Kern des Wasserprojekts mit dem Wasser aus der Gebirgsprovinz Bolu nach Ankara geleitet werden soll ist ein mehr als 31 km langer Tunnel. Die Türkei verfügt über 30 Großstadtverwaltungen, 957 Kreisstädte und selbständig Städte. Die Verantwortung für die Trinkund Abwasserdienste liegt bei den Kommunen. Mit einer Änderung des Großstadt-Gesetzes 2014 wurden die Grenzen der Großstadtverwaltungen auf die Provinzgrenzen ausgedehnt. Zuvor selbständige Städte und Dörfer innerhalb dieser Grenzen verloren ihren rechtliche Selbständigkeit und wurden zu Bezirken bzw. Siedlungen. Für die Wasserwirtschaft bedeutet dies, dass die zuvor selbständigen Wasseranlagen dieser Städte und Dörfer nun durch die Wasserbetriebe der Großstadtverwaltungen übernommen wurden. Einen eindrucksvollen Eindruck von den Veränderungen bietet die Angabe der Verbraucherentwicklung des Wasserunternehmens der Metropole Gaziantep. Lag die Zahl der aktiven Abonnenten 2013 noch bei , so stieg sie in 2015 auf Neben der Übernahme der Abonnenten der Wasserwerke der eingemeindeten Städte trägt zugleich auch die hohe Zahl syrischer Flüchtlinge zu diesem Anstieg bei. Im gleichen Zeitraum stieg der Wasserverbrauch von 56,6 Mio. m3 auf 80,1 Mio. m3. 4 Der strategische Plan der Wasserverwaltung sieht vor, dass bis Ende 2017 alle Industrieanlagen der Metropole mit Klär- und Vorkläreinrichtungen ausgestattet werden sollen, um die vorgesehenen Abwasserstandards einzuhalten. 3 Özel İhtisas komisyonu raporu: Su kaynakları yönetimi ve güvenliği. Onuncu Kalkınma Plane Ankara 2014 (Expertenkommission Wassermanagement und sicherheit. Zehnter Entwicklungsplan ) S Wasserversorgungsstatistik des Staatlichen Statistikinstituts 2014, Stand 2016

18 16 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH Mit dieser Entwicklung ist auch die Erneuerung veralteter und gesundheitsgefährdender Netze und Anlagen auf die Tagesordnung gekommen. Dies lässt sich mittelbar durch ein scheinbares Paradox in der Wasserstatistik aufzeigen. Von 2012 auf 2014 sank die Pro-Kopf entnommene Wassermenge von 216 auf 203 Liter/Kopf und Tag, während die gesamte entnommene Wassermenge von 2,8 Mio. m3/jahr auf 3,4 Mio. m3/jahr anstieg. Zugleich sank der Anteil der Haushalte, die an eine Wasserversorgung angeschlossen sind, von 98 Prozent auf 97 Prozent. Was auf den ersten Blick nach widersprüchlichen Entwicklungen aussieht, erklärt sich mit der 2014 durchgeführten Kommunalreform, die zu einem Rückgang der selbständigen Gemeindezahl mit eigener Wasserversorgung von auf führte. Während sich die Zahl der Gemeinden verringerte, wuchs ihr Einzugsbereich und die zu versorgende Bevölkerung schneller als der Wasserverbrauch. Dies hat einen beträchtlichen Investitionsbedarf für die neu aufgenommene Bevölkerung zur Folge. Der kommunale Wasserversorger von Bursa beispielsweise formuliert im Strategischen Plan als einen Schwerpunkt die Einrichtung von Kläranlagen in allen Stadtbezirken bzw. Kreisstädten und sieht dafür ein Budget von Mio. Türkische Lira pro Jahr (zum Zeitpunkt der Planung etwa 23,5 Mio. Euro) vor. Zu den Schwerpunkten öffentlicher Investitionen wird im Leitfaden für die Vorbereitung des Investitionsprogramms erklärt, dass die Vermeidung von Leitungsverlusten sowie die Wasserbereitstellung für Siedlungen mit mehr als Einwohnern Priorität genießen sollen. Nach Angaben des Wasserversorgungsunternehmens ISKI (Istanbul) lagen die Leitungsverluste bei 24,09 Prozent. Sie werden zu 0,04 Prozent auf illegale Entnahme, zu 2 Prozent auf Messfehler der Wasseruhren bei den Endverbrauchern, zu 21,25 Prozent auf Leitungsverluste und zu 0,8 Prozent auf Verluste der Wasserdepots zurückgeführt. 5 In einem 2011 vom Ministerium für Umwelt und Stadt vorgelegten Umweltbericht werden als wichtigste Gründe für die Verschmutzung von Gewässern folgende Faktoren aufgeführt: Einleitung städtischer Abwässer ohne ausreichende Klärung in Oberflächengewässer. Sickerverunreinigungen durch Kanalisation und Mülldeponien. Eintrag von Pestiziden und Düngern aus der Landwirtschaft. Ungenügende oder falsche Landwirtschaftstechniken, die Erosion fördern, Seen und Stauseen versanden und zur Vernichtung von Wald führen. 6 Während das Türkische Statistikinstitut für 2004 die Zahl der Kläranlagen mit 172 angibt, ist sie 2012 auf 460 und nach Angaben des Generaldirektorats für Umweltmanagement bis Ende 2014 auf 597 angestiegen. Diese Kläranlagen erreichen eine Bevölkerung von 55,8 Mio. Menschen (68 Prozent der städtischen Bevölkerung). Bis 2018 plant die Regierung, dass 95 Prozent der städtischen Bevölkerung an eine Kläranlage angeschlossen werden. Doch auch hier zeigt sich der Effekt der 2014 vollzogenen Kommunalreform. Während die Menge des geklärten Abwassers von 2012 auf 2014 von 3,257 Mrd. m3 auf 3,484 Mrd. m3 stieg, sank der Anteil der an eine Kläranlage angeschlossenen Haushalte von 92 Prozent auf 90 Prozent. Mit der geplanten Erhöhung der Zahl der Metropolverwaltungen um 30 bedarf es ausgesprochen hoher Investitionen in die Abwasseraufbereitung, um das Regierungsziel eines 95prozentigen Erreichungsgrad einzulösen. 7 Klassifiziert werden Kläranlagen in der Türkei in drei Stufen, d.h. die mechanische Klärung (Stufe 1), biologische und/oder chemische Klärung (Stufe 2) sowie fortgeschrittene Klärung mit allen Klärverfahren, die nicht zu den beiden erstgenannten zählen. Demnach befinden sich 303 Kläranlagen auf Stufe 2, 40 arbeiten mit tiefer Ableitung ins Meerwasser, 40 mobile Kläranlagen, 13 physische, 124 natürliche und 77 Kläranlagen der Stufe drei in Betrieb. 5 ISKI, Standart Su Dengesi Formu 6 TC Çevre ve Şehircilik Bakanlığı. Çevre Yönetimi Genel Müdürlüğü: Atıksu Arıtımı Eylem Planı ( ). Ankara (Generaldirektorat für Umweltmanagement des Ministeriums für Umwelt und Stadt: Abwasser-Aktionsplan ( ) Seite Abwasserstatistik des Türkischen Statistikinstituts 2014, Stand 2016

19 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH 17 In einer langfristigen Planung von ist die Errichtung von Kläranlagen (1418 neue Anlagen und 83 Erneuerungen) vorgesehen. Als Investitionsvolumen werden 37,053 Mrd. TL (rund 11 Mrd. Euro) vorgesehen. Als Anfangsinvestition sind 7,880 Mrd. TL mit einem EU-Beitrag von 891 Mio. TL vorgesehen. 8 Ein erklärtes Ziel der Umweltgesetzgebung ist es, nach Möglichkeit geklärtes Abwasser wiederzuverwenden. Gleichwohl stellt das Ministerium für Umwelt und Stadt fest, dass nur geringe Erfahrung auf diesem Gebiet besteht. Aufgrund der hohen Wasserkosten für die Industrie in der Marmara Region könnte jedoch eine Wiederverwendung von Abwässern insbesondere in dieser Region wirtschaftlich sein. 9 In der Ägäis ist aufgrund des wachsenden Tourismus der Bedarf an Kläranlagen gestiegen, aber erst in jüngerer Zeit damit begonnen worden, geklärtes Wasser für die landwirtschaftliche Bewässerung zu verwenden. Insgesamt werden in 14 Provinzen wenigstens teilweise geklärte Abwässer überwiegend für die Bewässerung von öffentlichen Grünanlagen genutzt Übernahme von EU-Umweltnormen schafft Nachfrage nach Entsorgungstechnik Das Umweltkapitel gilt als eines der schwierigsten im Beitrittsprozess der Türkei. Dies gilt zum einen im Hinblick auf die Vielzahl von Rechtsvorschriften, die in das nationale Recht übernommen werden müssen und zum anderen im Hinblick auf die erforderlichen hohen Investitionen, um Umweltstandards einzulösen. Utku Tuncay 11 gibt den Finanzbedarf zur Einlösung der EU-Umweltnormen mit 70,5 Mrd. Euro an. Mit 37,65 Mrd. liegen die Investitionen bei Wasser und Abwasser am höchsten. Verteilt auf die Verantwortung zur Erfüllung der Normen entfallen 35 Mrd. Euro auf die öffentlichen Kassen und 1,65 Mrd. Euro auf die Industrie. Begonnen wurde mit den Vorbereitungen der Beitrittsverhandlungen im Kapitel Umwelt mit den Screening-Prozessen Begonnen wurden die Verhandlungen nach Erfüllung der Anfangskriterien im Dezember Während im Zuge der Vorbereitungen für die Aufnahme der Beitrittsverhandlungen in diesem Kapitel auch für die Wasserwirtschaft mit der Übernahme von EU-Prinzipien neue Herangehensweisen geschaffen wurden, steht als ein zentrales Gesetz die Verabschiedung des Wassergesetzes noch aus. Zwar war es im Frühjahr 2016 als ein Gesetz mit Priorität in das Regierungsprogramm aufgenommen worden, doch konnte es angesichts der politischen Turbulenzen seit Sommer 2016 nicht verabschiedet werden. Demgegenüber stellt das Generaldirektorat für Wassermanagement des Ministeriums für Wald und Wasser fest, dass es bisher im türkischen Recht kein Äquivalent zur EU Wasserdirektive gibt und sich die türkischen Rechtsvorschriften auf rund 30 Gesetze und Verordnungen verteilen. In einem Beitrag der Tageszeitung Hürriyet vom 23. April 2016 wird mit Berufung auf den Generaldirektor für Wasser im Ministerium für Wald und Wasser Cumali Kınacı das Hauptanliegen des neuen Wassergesetzes mit der schrittweisen Übernahme des EU-Wassermanagements angegeben. Das bestehende Wassergesetz stammt aus dem Jahr 1926 und wurde nicht geändert. Verändert haben sich jedoch die Interessen und Bedürfnisse. Mit der Übernahme des EU-Wassermanagements wird ein gemeinsames Wassermanagement für Flussbecken unter Einbeziehung aller Interessengruppen vorgesehen. Doch dafür bietet das bestehende Recht der Türkei bisher nicht die nötige Rechtsgrundlage. Bisher seien für 25 Wassergebiete 26 Kommissionen zur Verfolgung ihrer Entwicklung eingerichtet worden. Doch ohne gesetzliche Grundlage verfügen Ministerium und Kommissionen über keine verbindlichen Interventionsmöglichkeiten. Als einen wesentlichen Mangel sieht die EU die bisher nur unvollständige rechtliche und praktische Umsetzung des Water Framework Direktive an. Während der Übergang zum Management von Fluss-Bassins in der Türkei noch nicht vollständig erfolgt ist, wird insbesondere auch im Hinblick auf die Beteiligung und Mobilisierung der Bevölkerung für den Gewässerschutz auf Unzulänglichkeiten hingewiesen TC Çevre ve Şehircilik Bakanlığı. Çevre Yönetimi Genel Müdürlüğü: Atıksu Arıtımı Eylem Planı ( ). Ankara (Generaldirektorat für Umweltmanagement des Ministeriums für Umwelt und Stadt: Abwasser-Aktionsplan ( ) Seite 22 9 Ministerium für Umwelt und Stadt: Abwasserbericht: A.a.O.: Utku Tuncay: AB Çevre Müzakerelerinde Türkiye. TEPAV, Ankara (ohne Jahr) 12 Vgl. EU Fortschrittsbericht, Kapitel Umwelt- und Klimaschutz

20 18 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH 3.5 Landwirtschaftliche Bewässerung Die landwirtschaftliche Bewässerung gehört zu den wichtigsten Abnehmern von Wasser. Nach Angaben der Staatlichen Wasserverwaltung (DSI) verfügt die Türkei über 28 Mio. ha bewässerbare Landwirtschaftsfläche. Bis Ende 2011 wurden davon 5,61 Mio. ha tatsächlich bewässert. 3,32 Mio. ha erhielten ihre Bewässerungsleistungen durch die DSI, 1,3 Mio. ha wurden durch die Provinzverwaltungen bereitgestellt und 1 Mio. ha durch die Bevölkerung selbst bewässert. Bis 2023 sollen für weitere 2,89 Mio. ha eine Bewässerung ermöglicht werden. Die DSI gibt an, dass 2011 insgesamt Bewässerungseinrichtungen tätig waren. Nur 55 von ihnen wurden direkt durch die DSI betrieben. 740 wurden an Bewässerungsvereinigungen und an Bewässerungskooperativen übergeben. 31 sind verkauft worden. Betrachtet man die bewässerte Fläche, so sind mit 2,2 Mio. ha die Bewässerungsvereinigungen der wichtigste Betreiber landwirtschaftlicher Bewässerung. Das größte und älteste Wasserwirtschaftsprojekt der Türkischen Republik ist das Südost-Anatolien Projekt (GAP), mit dem 1960 begonnen wurde. Es umfasst 22 Staudämme, 19 Wasserkraftwerke und Bewässerungsanlagen. Neben Bewässerung und Energieerzeugung zielt das Projekt auf eine umfassende Entwicklung der gesamten Region. Nach Aussagen des Ministers für Wald und Wasserwirtschaft Veysel Eroğlu bei den Haushaltsberatungen 2017 ist der Bau der Bewässerungsdämme und Hauptkanäle abgeschlossen. Die Hälfte der vorgesehenen Bewässerungsfläche wird erreicht, die übrige Hälfte soll bis 2019 angeschlossen werden. Während auf der einen Seite der Bau von Stauseen und Bewässerungskanälen fortgesetzt wird, zeigt auch die Entnahme von Grundwasser einen hohen Zuwachs, wie nachfolgende Grafik zeigt. Bewässerung durch Grundwasser Quelle: Hydropolitics, 2016:14 In diesem Zusammenhang zeigt sich jedoch, dass an vielen Orten der Bewässerung durch Grundwasser Grenzen gesetzt sind. Dies stellt insbesondere für das Konya-Becken, der Kornkammer der Türkei, ein wichtiges Problem dar. Zugleich von Dürre betroffen (vgl. Abbildung S. 8), zeigen sich vielerorts deutliche Anzeichen für rückläufige Ressourcen. Staatlicherseits wird auf diese Situation zum einen mit einer Sanierung des Wasserhaushalts der Region Konya (Tuz Gölü projesi / Salzsee Projekt) sowie möglichen Zuleitungen aus anderen Regionen reagiert, zum anderen aber auch die Verwendung wassersparender Bewässerungstechniken gefördert. Die für die Wasserwirtschaft zuständige Staatliche Wasserverwaltung (DSI) gibt an, dass das zunächst für 2040 fertigzustellende Projekt Konya Becken nun als Fertigstellungszeitpunkt 2019 vorgesehen ist. Das Großprojekt besteht aus 18 Teilprojekten von denen 14 auf landwirtschaftliche Bewässerung, 3 auf die Bereitstellung von Trinkwasser und einem für die Energiegewinnung vorgesehen sind. Um den hohen Verdunstungsverlust bei der Bereitstellung von Bewässerungswasser zu vermeiden, wurde für das Projekt eine Rohrleitung vorgesehen.

21 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH Trinkwasserverkauf Auch in der Türkei hat der Verkauf von in Flaschen gefülltem Wasser deutlich zugenommen, wobei es deutliche Unterschiede in der Verbreitung gibt. Die Expertenkommission Wassermanagement und ressourcen zum 9. Entwicklungsplan gibt an, dass in Istanbul 75 Prozent der Bevölkerung, in Ankara jedoch nur 30 Prozent Flaschenwasser konsumiert. Die Abfüllung von Wasser ist genehmigungspflichtig, die Lizenz wird vom Institut für Volksgesundheit des Gesundheitsministeriums durchgeführt. Im Jahr 2012 wurden in drei Kategorien insgesamt an 298 Firmen Lizenzen erteilt. Davon entfielen 232 auf Quellwasser, 52 Prozent auf Mineralwasser und 14 auf Trinkwasser. Während die Verbraucher sich Flaschenwasser zuwenden, weil sie Leitungswasser nicht vertrauen oder die geschmackliche Beeinträchtigung durch Chlorzusätze vermeiden wollen, weist das Gesundheitsministerium insbesondere auf die Gesundheitsrisiken der verbreiteten Großflaschen hin. Diese Flaschen werden wiederverwertet und zumeist mit Pumpen betrieben. Gesundheitsrisiken bestehen insbesondere bei nicht ausreichender und regelmäßiger Desinfektion der Pumpen sowie bei unzureichender Reinigung der Flaschen. Um letzteren Problem vorzubeugen sind Vorschriften für die Abfüllindustrie in Vorbereitung. Dabei ist zum einen an eine Regulierung der Reinigungsverfahren und zum anderen an Etiketten gedacht, die es den Konsumenten ermöglichen vermittels eines Smart Phones Informationen sowohl zur Abfüllung als auch zur Wiederverwendung der Flaschen zu erhalten.

22 20 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH 3.7 Investitionstrends kommunaler Wasserunternehmen Eine Durchsicht der Tätigkeitsberichte und Strategiepläne der größten kommunalen Wasserunternehmen zeigt, dass neben dem Ausbau von Kapazitäten bei der Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung insbesondere Themen wie Automatisierung, der Einsatz und die Erzeugung erneuerbarer Energie sowie die Nutzung geklärten Abwassers für die Bewässerung vordergründige Themen sind. Hinzu kommen Investitionen in die Überwachung der Wasserqualität und der Ausbau der Laborkapazitäten. Das Wasserunternehmen Ankara gibt beispielsweise an, dass die Zahl der Umweltkontrollen von in 2010 auf in 2014 erhöht werden konnte. Die Metropole Şanlıurfa gibt in ihrem Tätigkeitsbericht 2015 an, dass nach dem Probelauf der zweiten Ausbaustufe der neuen Kläranlage insbesondere in die Laborausstattung investiert und dafür 72,8 Mrd. TL aufgewandt wurden. Die Strategiepläne der Wasserwerke von Ankara, Izmir und Gaziantep zeigen deutlich die erforderlichen Investitionen, die durch die Erweiterung der Metropolen auf die Provinzgrenzen erforderlich geworden sind. Während Izmir beispielsweise bis 2014 bereits über technisch hochwertige und moderne Lösungen für die Abwasserbehandlung verfügte, wurde durch die Aufnahme neuer Gemeinden die Planung neuer Kläranlagen sowie eine Erweiterung des Kanalisationsnetzes erforderlich. Das elektronische SCADA-System musste erweitert und modernisiert werden. Die Metropole Adana investierte schwerpunktmäßig in den Ausbau des Leitungsnetzes und gibt an, in 2015 das Netz von 97 km auf 435 km erweitert zu haben. Geplant ist aber auch die Errichtung einer neuen Kläranlage für die Kreisstädte Sarıçam und Yüreğir mit einer Kapazität, die für Einwohner ausreichen soll. Eines der Trendthemen ist die Nutzung der Biomasse in Abwasser zur Verringerung des Energiebedarfs von Kläranlagen. In einem Vortrag für die 4. Türkisch-Deutschen Wasserpartnerschaftstage (September 2014) wies Ibrahim Alyanak auf die geringe Energieeffizienz vieler Kläranlagen im Hinblick auf die Behandlung des Klärschlamms hin. 13 Als positive Beispiele hebt er in diesem Zusammenhang Kläranlagen in Adana, Ankara und Izmir hervor. Die günstigste Energiebilanz weisen in Istanbul Ataköy und Tuzla sowie die Kläranlage Konya auf. Demgegenüber bestehen in Bursa und Kayseri bedeutende Probleme bei der Klärschlammbehandlung. Im Tätigkeitsbericht 2014 gibt das Wasserwerk Izmir an, als erste Kommune in der Türkei einen EU- Anforderungen entsprechenden Masterplan für die Behandlung von Klärschlamm aufgestellt zu haben. Aber auch in anderen Zusammenhängen steht erneuerbare Energie auf der Tagesordnung der Wasserwerke. In Izmir beispielsweise soll der Einsatz von Sonnenenergie für Trinkwasser-Chlorierungseinheiten ausgebaut werden. Neben der Energieeinsparung spielt dabei auch die Einsparung von Leitungskosten eine Rolle. Ein Bereich, der sowohl in den Strategien des türkischen Umweltministeriums als auch auf der Agenda vieler kommunaler Wasserunternehmen neu an Bedeutung gewinnt, ist die Wiederverwendung von geklärtem Wasser. Bisher sind meist nur Pilotanwendungen vorhanden, gleichwohl ist damit zu rechnen, dass auf diesem Gebiet zukünftig zahlreiche Investitionen erfolgen. Diskutiert, gleichwohl bisher nicht mit öffentlicher Förderung versehen, werden zudem Systeme zur Wiederverwendung von leicht verschmutztem grauen Wasser. Das Konzept beruht auf einer besonderen Sammlung und Ableitung von Abwasser von Dusche, Badewanne und Waschbecken sowie Wasch- und Geschirrspülmaschine. Dieses leicht verschmutzte Wasser kann mit geringfügigem Aufwand aufbereitet und beispielsweise für Toilettenspülung oder die Bewässerung von Grünanlagen verwendet werden. Einer Analyse von Hülya Silkin, Fachbeamtin am Generaldirektorat für Wassermanagement des Ministeriums für Wald und Wasser, zeigt die enormen Einsparungspotenziale, die die Nutzung solcher Systeme insbesondere im Siedlungsbau ermöglicht. Eine Modellberechnung ergibt zudem, dass sich ausgehend von den Werten in Ankara die Investition in eine Rückgewinnungsanlage für graues Wasser innerhalb von 2,7 Jahren amortisiert. 13 İbrahim Alyanak: Atıksu çamurlarının değerlendirmesiyle ilgili Türkiye deki uygumalar (Fallbeispiele von Abwasserklärschlammverwertung in der Türkei. German Water Partnership, 2014

23 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH 21 Provinzen mit besonderer Priorität für die Nutzung von grauem Wasser Quelle: Hülya Silkin: İklim Değişikliğine Uyum Özelinde Bazı Uygulamaların Türkiye Açısından Değerlendirmesi:114 Ermutigend ist in diesem Zusammenhang, dass das staatliche Wohnungsbauunternehmen TOKI, das insbesondere für die Verwirklichung von Großprojekten zuständig ist, die Verwendung von grauem Wasser in verschiedene Projekte aufgenommen hat. 4. Politische und rechtliche Rahmenbedingungen 4.1 Turbulente Entwicklungen in 2016 Die Türkei hat mit Terroranschlägen und einem missglückten Putschversuch ein schwieriges Jahr hinter sich gelassen. Dabei fühlt sich die türkische Öffentlichkeit angesichts der europäischen Kritik an der Menschenrechtslage von ihren westlichen Partnern im Stich gelassen. Dies ändert jedoch nichts an der Entschlossenheit, weiter gegen Anhänger der Fetullah Gülen Gemeinschaft im Öffentlichen Dienst vorzugehen und Bürgermeister abzusetzen, wenn diese unter dem Verdacht stehen, terroristische Aktivitäten zu unterstützen. Im Hinblick auf die Sicherheitslage werden die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes kontinuierlich aktualisiert. In der Vergangenheit sind Projekte wie Staudämme oder auch Steinbrüche von der PKK angegriffen worden, über Angriffe auf Infrastrukturprojekte wie Kanalisation, Kläranlagen oder Bewässerung ist jedoch nichts bekannt. Für das Frühjahr 2017 wird ein Referendum über eine Verfassungsänderung zum Übergang zum Präsidialsystem erwartet. Welche Auswirkungen das Referendum haben wird, ist zurzeit kaum einschätzbar. Angesichts der anhaltenden politischen Spannungen sind derzeit Geschäfte mit dem türkischen Privatsektor als am sichersten zu beurteilen. Auch bei den Kommunen ist bis zu den Kommunalwahlen 2019 mit Ausnahme der von der HDP regierten Städte mit keiner größeren Veränderung zu rechnen. 4.2 Eine zentralisierte Struktur Die Verwaltungsstruktur der Türkei ist in einem hohen Maße zentralistisch geprägt. Dies hat zur Folge, dass wichtige Aufgaben und Entscheidungen Kommunen obliegen, zugleich aber auch Genehmigungen und Aufsicht durch Ministerien bzw. deren Außenstellen unterworfen sind.

24 22 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH Grundsätzlich ist die Verwaltungsstruktur der Türkei in drei Stufen geteilt. Für die nationale Ebene ist die Regierung direkt verantwortlich. Die 81 Provinzen werden vom Provinzgouverneur, der ein Beamter des Innenministeriums ist, geführt. Ihm unterstehen die Landräte der zur Provinz gehörenden Landkreise. Die Ministerien in Ankara können Außenstellen einrichten, gleichwohl ist in der Provinz der Provinzgouverneur oberster Dienstherr aller Beamten (mit Ausnahme der Justiz). Er ist gegenüber Außenstellen der Ministerien in seiner Provinz weisungsberechtigt und diese sind ihm gegenüber verantwortlich. Andererseits sind Minister ermächtigt, einem Provinzgouverneur Anweisungen zu erteilen. Angesichts der Schlüsselstellung der Provinzgouverneure verfügt die Regierung über einen großen Handlungsspielraum bei der Ernennung. Diese erfolgt auf Vorschlag des Innenministeriums durch Kabinettsverschluss und muss durch den Staatspräsidenten bestätigt werden. Die Struktur setzt sich auf Landkreisebene fort. Auch der Landrat ist oberster Dienstherr aller Beamten in seinem Kreis und dementsprechend weisungsbefugt. Landräte werden vom Innenministerium bestimmt und die Ernennungsverordnung durch den Staatspräsidenten bestätigt. Demgegenüber existiert ebenfalls dreistufig eine gewählte Kommunalverwaltung. In Siedlungen und Dörfern werden Ortsvorsteher gewählt. In Städten und Stadtbezirken von Großstädten Bürgermeister. In Großstädten zusätzlich noch Oberbürgermeister. Zugleich werden für Städte/Stadtbezirke Stadtverordnetenversammlungen und auf Provinzebene ein Provinzrat gewählt. Die Zentralverwaltung hat grundsätzlich eine Überwachungsaufgabe für die lokalen Verwaltungen, Anweisungen kann sie jedoch nur in Ausnahmefällen (z.b. Katastrophenschutz oder seit jüngstem auch zum Aufbau von Infrastruktur) erteilen. 4.3 Kommunale Wasserunternehmen & Finanzierung kommunaler Projekte Gemäß dem Gesetz 5393 sind die Kommunen für die Bebauungspläne, Wasser und Kanalisation, Umweltschutz, Abfallentsorgung und Stadtreinigung zuständig. Die Metropolenverwaltungen sind auf der Basis des Gesetzes Nr großräumig für die oben genannten Bereiche tätig. Mit Ausnahme der Metropolen gibt es außerdem eine allgemeine Zuständigkeit der Provinzverwaltungen für Wasser, Abwasser und Abfallentsorgung, die insbesondere für Gebiete außerhalb von Städten gilt. Metropolverwaltungen in der Türkei (grün) Quelle: Wikipedia, Türkisch Der Übergang zur Metropolverwaltung begann 1984 zunächst mit den drei größten Städten des Landes Istanbul, Ankara und Izmir. Es folgten Adana, Bursa, Gaziantep, Konya und Kayseri in den 1980er Jahren wurden 7 weitere Metropolverwaltungen gegründet: Antalya, Diyarbakır, Eskişehir, Erzurum, Mersin, Kocaeli (İzmit) und Samsun. Den heutigen Stand erreichte diese Verwaltungsweise 2012 mit Şanlıurfa, Hatay, Manisa, Balıkesir, Kahramanmaraş, Van, Aydın, Denizli, Tekirdağ, Muğla, Mardin, Ordu, Malatya und Trabzon. Im Herbst 2016 wurde die Gründung von 30 weiteren Großstadtverwaltungen angekündigt. Bisher wohnen 45 Prozent der türkischen Bevölkerung in Metropolen.

25 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH 23 Für die Wasserwirtschaft ist von Bedeutung, dass seit 2012 die Grenze der Metropolen auf die Provinzgrenze ausgedehnt wurde. Damit wurden die Wasserwerke der Mitgliedsgemeinden in die Wasserbetriebe der Metropolen eingegliedert. Diese übernahmen zugleich auch die Verantwortung für das Wassermanagement in den Wasserregionen (Die Liste dieser Wasserbetriebe findet sich im Adressanhang). Das größte kommunale Wasserunternehmen der Türkei ist ISKI in Istanbul: Versorgte Bevölkerung: 14,657 Mio. Versorgungsgebiet: km 2 Kundenzahl: 5,016 Mio. Länge des Wassernetzes: Kapazität der Wasserressourcen: Durchschnittliche Wasserbereitstellung: Zahl der Trinkwasseraufbereitungsanlagen: 13 Kapazität dieser Anlagen: Zahl der Wasserdepots: km 1,820 Mrd. m 3 /Jahr 2,739 Mio. m3/tag 4,395 Mio. m 3 /Tag Volumen der Wasserdepots: 1,544 Mio. m 3 Länge der Kanalisation: Länge der Kollektoren: Länge der Tunnel: Zahl der Kläranlagen: 84 Kapazität der Kläranlagen: Quelle: Die staatliche Wasserbehörde - DSI, km 999 km 150 km 5,754 Mio. m 3 /Tag Alle Wasserunternehmen sind als öffentliche Verwaltung verpflichtet, Strategiepläne zu veröffentlichen. Diese Pläne geben Auskunft über Schwerpunkte, Ziele, Maßnahmen und Zeitraum. So wird im Strategieplan von ISKI für den Zeitraum beispielsweise die Planung einer neuen innovativen Kläranlage bis 2020 sowie die Errichtung einer innovativen Trinkwasseraufbereitungsanlage im Zeitraum ausgewiesen. Für letztere ist ein Investitionsvolumen von 40 Mio. TL vorgesehen. Umfangreiche Investitionen sind außerdem in den Ausbau von Trinkwasseraufbereitungsanlagen geplant. Mit 2,17 Mio. Abonnenten ist ASKI, das Wasserunternehmen von Ankara, das zweitgrößte der Türkei. Die Kapazität der Trinkwasseraufbereitung erreichte 2014 ein Volumen von 382 Mio. m 3. Die Leistung der Kläranlagen wird mit 331 Mio. m 3 angegeben, wobei 288 Mio. m 3 auf die zentrale Kläranlage Tatlar entfielen. Während ein bedeutender Teil der Investitionen in die Wasser- und Abwasserinfrastruktur durch die Wasserwerke bzw. die Kommunen aufgebracht werden, ist auch die staatliche Ilbank mit Förderkrediten auf diesem Gebiet aktiv. Im Jahresbericht 2015 weist die Ilbank auf das SUKAP Projekt hin, das 2011 ins Leben gerufen wurde und sich an Städte mit weniger als Einwohnern richtet. Im Rahmen des Projektes sollen Investitionen in Trinkwasseranlagen, Kanalisation, Regenwasserableitung und Kläranlagen zur Hälfte bezuschusst und zur anderen Hälfte mit einem Kredit der Ilbank finanziert werden. Bei Gemeinden mit mehr als Einwohnern ist eine Kreditgewährung unter Absehung der Verschuldungsgrenze für Gemeinden möglich. Ein weiterer Bestandteil ist, soweit die Gemeinden noch über keine ausgearbeiteten Projekte verfügen, eine Projektentwicklung durch die Ilbank möglich. Aktivitäten der Ilbank im Rahmen des SUKAP Projekts Trinkwasser Abwasser Insgesamt Durchgeführte Projekte Abgeschlossene Projekte Im Bau befindliche Projekte

26 24 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH Projekte im Vertragsstadium Projekte im Ausschreibungsstadium Zur Verfügung gestellter Gesamtbetrag (1000 TL) Bereitgestellte Kredite (1000 TL) Bereitgestellte Zuschüsse (1000 TL) Ausgaben in 2015 (1000 TL) Kredite in 2015 (1000 TL) Zuschüsse in 2015 (1000 TL) Quelle: Geschäftsbericht der Ilbank 2015 Ein weiteres von der Ilbank betriebenes Projekt ist BELDES mit dem Trink- und Abwasserprojekte für Gemeinden mit weniger als Einwohnern gefördert werden. In 2015 wurden im Rahmen dieses Programms 126 geförderte Projekte abgeschlossen. Als drittes für die Wasserwirtschaft relevantes Programm finanziert die Ilbank im Rahmen des Çevdes Projekts aus ihren Eigeneinnahmen Zuschüsse für Wasser- und Abwasserprojekte für Gemeinden mit bis Einwohnern. Dabei wurden bisher Finanzierungen für 224 Projekte bereitgestellt, von denen 39 abgeschlossen wurden. 4.4 Bewässerungskooperativen und -vereinigungen Die landwirtschaftliche Bewässerung wird in zwei Rechtsformen organisiert. Zum einen existieren Bewässerungskooperativen, zum anderen wurden auf der Rechtsgrundlage des Gesetzes Nr Bewässerungsvereinigungen gegründet. Letztere setzen sich aus Nutzern der Bewässerungssysteme zusammen und übernehmen Anlagen, die von der staatlichen Wasserverwaltung DSI errichtet werden. Inzwischen sind 91 Prozent des DSI-Bewässerungsnetzes an diese Vereinigungen übergegangen. Ein wichtiges Motiv, die Verwaltung des Netzes abzugeben, lag nicht zuletzt in den hohen Bewirtschaftungskosten und säumigen Zahlungen durch die Nutzer. Zusammengeschlossen sind die Bewässerungsvereinigungen im Dachverein Subider. Die nationale Union der Bewässerungskooperativen umfasst 27 Regionalverbände mit Mitgliedskooperativen, in denen Personen organisiert sind. Quelle: Bewässerungskooperativen in der Türkei, Hydropolitics, 2016: Organisierte Industriegebiete Organisierte Industriegebiete (OSB) werden sowohl unter dem Aspekt der Zusammenfassung von Industrie an zentralen Orten und der Erwartung steigender Synergie zwischen den dort ansässigen Fabriken als auch unter Umweltschutzgesichtspunkten gegründet. Ihre Rechtsgrundlage finden sie in dem 2000 erlassenen Gesetz Nr Sie befinden sich in der Zuständigkeit des Ministeriums für Wissenschaft, Industrie und Technologie, das sowohl bei der Einrichtung mitwirkt als auch ihre Kontrolle übernimmt. Neben allgemeinen Organisierten Industriegebieten gibt es außerdem Fach-Industriegebiete und kleine Industriegebiete (KSS).

27 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH 25 Nach Angaben des Ministeriums für Wissenschaft, Industrie und Technologie gab es 2014 in der Türkei 214 aktiven organisierten Industriegebieten. Ihre Abwasserbehandlung erfolgte nur bei 37 Prozent von ihnen durch eine eigene Kläranlage. 22 Prozent der OSB entsorgen ihre Abwässer über die kommunale Kanalisation, 26 Prozent geben sie direkt an die Umwelt ab und 5 Prozent nutzen Sickergruppen. Bei 10 Prozent dieser Industriegebiete sind Planung oder Errichtung eigener Kläranlagen eingeleitet. In 13 Industriegebieten befinden sich Anlagen im Bau, 3 Anlagen befinden sich im Ausschreibungsverfahren und 6 in der Planungsphase. 4.6 Umweltverträglichkeitsprüfung Die Umweltverträglichkeitsprüfung ist im Zuge der EU-Harmonisierung in das türkische Recht aufgenommen worden. Sie folgt den gleichen Grundsätzen wie in der EU, d.h. besteht aus einer Vorprüfung, um festzustellen ob das fragliche Projekt einer solchen Prüfung bedarf oder nicht. Zuständig ist dafür entweder die Provinzverwaltung oder das Ministerium für Umwelt und Stadt. Wird eine Prüfung für erforderlich gehalten, beginnt eine behördeninterne Abstimmung und ein öffentliches Beteiligungsverfahren. Dieses Beteiligungsverfahren besteht in einer Auslage der Projektunterlagen sowie einer öffentlichen Anhörung. Nach einer Prüfung der Projektunterlagen, des Prüfberichts und der öffentlichen Anhörung entscheidet das Ministerium für Stadt und Umwelt über die Zulässigkeit des Projekts. Eine Übersicht über Projekte, auf die die Umweltverträglichkeitsprüfung anzulegen ist, findet sich in Anlage 1 zur Verordnung zu Umweltverträglichkeitsprüfungen (Stand November 2014). Es handelt sich zumeist um Großprojekte oder solche, bei denen mit gefährlichen Stoffen umgegangen wird. Direkt die Wasserwirtschaft betreffen vor allem größere Eingriffe in Seen und Flüsse oder das Grundwasser. 5. Technische und logistische Voraussetzungen Deutschland und die Türkei sind wichtige Außenhandelspartner. Während Deutschland der wichtigste Zielmarkt der türkischen Wirtschaft ist, hat die Bundesrepublik ihre langjährige Führungsstellung bei den Importen in die Türkei an China abgegeben und liegt nun auf dem zweiten Rang. Einen wichtigen Hintergrund für die engen Handelsbeziehungen bildet die Zollunion zwischen der Türkei und der EU. 5.1 Zollunion mit der EU Die am 6. März 1995 vereinbarte Zollunion trat am 1. Januar 1996 in Kraft und markiert zugleich nach einer 22jährigen Anwartschaft den Übergang der Türkei in die Schlussphase vor der Beitrittskandidatur. Mit der Zollunion verpflichten sich die EU und die Türkei keinerlei Handelshemmnisse und beschränkungen gegeneinander anzuwenden. Erfasst werden industrielle Produkte jeder Art. Einschränkungen gelten für landwirtschaftliche Produkte. Dienstleistungen und öffentliche Ausschreibungen werden nicht erfasst. Die Zollunion impliziert zugleich für die Türkei die Übernahme bedeutender europäischer Rechtsgebiete. Das türkische Europaministerium verweist dabei auf den freien Warenverkehr, die Wettbewerbspolitik, den Schutz geistigen Eigentums und Patente sowie eine Harmonisierung des Zollrechts. Bis 2001 verpflichtete sich die Türkei zu einer Rechtsangleichung an die EU mit dem Ziel, jede Art von technischem Handelshemmnis aufzuheben. In diesem Zusammenhang wurden die europäischen Zollbestimmungen, Quotenbeschränkungen, Handelsabkommen mit Drittstaaten, Maßnahmen gegen ungerechten Wettbewerb, Zolltarife und Verfahrensweisen weitgehend in das türkische Recht übernommen. Auch im Hinblick auf technische Standards wurde weitgehend Übereinstimmung hergestellt und das CE-Zertifikatssystem übernommen. Mit der Rechtsangleichung bei der Wettbewerbspolitik und dem Schutz geistigen Eigentums war bereits vor der Zollunion begonnen worden und in diesem Zuge das türkische Wettbewerbsinstitut sowie das Patentinstitut gegründet. Im Hinblick auf Anti-Trust Bestimmungen sowie die Überwachung von Unternehmensvereinigungen wurde nach Angaben des türkischen Europaministeriums weitgehend Übereinstimmung mit dem EU-Recht hergestellt. Keine vollständige Übereinstimmung wurde bei staatlichen Förderungen erzielt. Beim Schutz geistigen Eigentums wurden mehrere Gesetzesänderungen zur Angleichung an europäische und

28 26 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH Weltstandards vorgenommen. Auch im Hinblick auf die Zollverfahren wie Herkunftsnachweise, Deklarationen u.ä. wurde weitgehende Übereinstimmung hergestellt. Die türkische Regierung bewertet die Zollunion positiv im Hinblick auf die Impulse, die sie für die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität gegeben hat. Auch hatte sie eine positive Wirkung im Hinblick auf die Anwerbung internationaler Direktinvestitionen. Dazu habe nicht zuletzt auch die Angleichung technischer Standards sowie die Übernahme von Bestimmungen zum Patent- und Markenschutz eine Rolle gespielt. Auch eine 2014 von der Weltbank durchgeführte Studie zur Wirkung der Zollunion zwischen der Türkei und der EU kommt zu einer positiven Bewertung, weist jedoch auch darauf hin, dass die Behebung einiger Defizite zum Nutzen beider Parteien sein werde. Zum Jahreswechsel sind die Vorbereitungen zur Aktualisierung der Zollunion in eine konkrete Phase getreten. Die EU-Kommission wurde vom Europäischen Rat bevollmächtigt, die Verhandlungen mit der türkischen Regierung zu führen. Es wird davon ausgegangen, dass diese Verhandlungen im Frühjahr 2017 aufgenommen werden. Die Türkei erwartet dabei, dass die Zollunion auf landwirtschaftliche Produkte, Dienstleistungen sowie öffentliche Ausschreibungen ausgedehnt wird. Außerdem will die türkische Regierung bei der Aushandlung von Freihandelsabkommen der EU mit Drittstaaten mitbestimmen und eine automatische Einbeziehung erreichen. Bisher muss die Türkei solche Abkommen anwenden, bei ihrer Nutzung für die eigenen Importe jedoch ein eigenständiges Abkommen mit dem jeweiligen Land aushandeln. Hinzu kommt, dass die türkische Wirtschaft ihre Interessen nicht in den Verhandlungsprozess einbringen kann. Je nachdem wie die Verhandlungen ausgehen, werden sie im Falle der Erweiterung der Zollunion um Dienstleistungen und öffentliches Beschaffungswesen vermutlich wieder eine Übergangsfrist beinhalten, in der die nötige Rechtsanpassung vorgenommen wird. Gleichwohl ist unbezweifelbar, dass eine Erweiterung um diese beiden Bereiche insbesondere für Projekte der Wasserwirtschaft große Vorteile erwarten lässt. 5.2 Zuständige Behörden für Wasserprojekte Aufgrund der ausstehenden Novellierung des Wassergesetzes sind nicht nur die Rechtsbestimmungen auf viele Gesetze und sekundäre Bestimmungen verteilt, sondern auch die Zuständigkeit auf zahlreiche Ministerien und Verwaltungen verteilt. Der Entwurf des Wassergesetzes ist zwar im Mai 2016 ins Parlament eingebracht, jedoch bisher noch nicht verabschiedet worden. Im Bereich der Wasserwirtschaft teilt sich die Verwaltungsstruktur hauptsächlich in die Aufgabengebiete des Ministeriums für Wasser und Forst sowie des Ministeriums für Stadt und Umwelt. Während für die Planung und Überwachung der Wasserförderung das Ministerium für Wasser und Forst im Vordergrund steht, ist es bei der Abwasserentsorgung das Ministerium für Stadt und Umwelt. Aufgabe des Ministeriums für Stadt und Umwelt ist die Entwicklung des Umweltrechts sowie die Überwachung seiner Umsetzung; die Entwicklung von politischen Strategien und Prinzipien zum Schutz der Umwelt und die Bewertung der Umweltverträglichkeit von Projekten. Das Generaldirektorat für den Schutz natürlicher Werte hat die Nachfolge der früheren regionalen Räte für Natur- und Denkmalschutz übernommen und ist insbesondere für die Feststellung schutzwürdiger Gebiete sowie Genehmigungsverfahren in solchen Gebieten zuständig. Angebunden an das Ministerium ist außerdem die Ilerbank, die sich auf die Finanzierung von Infrastrukturprojekten sowie deren Durchführung für Kommunen spezialisiert hat. Das Ministerium für Forst und Wasser ist neben dem Schutz und der Pflege des Waldes für die Entwicklung der Umweltschutzpolitik sowie den Schutz der Wasser-Ressourcen verantwortlich. Angebunden an das Ministerium ist die Wasserverwaltung (DSI), die sich auf die Planung und Durchführung von Wasserprojekten spezialisiert hat. Neben einer effizienten Nutzung der Wasserressourcen ist die DSI außerdem für den Überschwemmungsschutz zuständig. Angebunden an das Ministerium ist außerdem das Türkische Wasserinstitut Suen, dessen Hauptaufgabe die Entwicklung von Strategien zum Wassermanagement ist. Suen versteht sich als ein Think Tank und beschäftigt sich insbesondere mit der staatlichen internationalen Zusammenarbeit. Weitere Ministerien mit Zuständigkeiten für Umweltschutz und im weiteren Sinne auch für die Wasserwirtschaft sind das Entwicklungsministerium, das für die regionalen Entwicklungspläne zuständig ist, das Ministerium für Wissenschaft, Industrie und Technologie mit seiner Zuständigkeit für die Organisierten Industriegebiete, das Europa Ministerium, das Wirtschaftsministerium, das Ministerium für Kultur und Tourismus sowie das Innenministerium. Letzteres enthält die Verwaltungszweige, die über die Provinzen und die Landkreise die zentralstaatliche Politik mit den Kommunen verbinden. Hinzu kommen Kommunen und

29 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH 27 Metropolen mit der Aufgabe, angemessene Ver- und Entsorgungsnetze zu schaffen, Trinkwasseraufbereitungsanlagen und Kläranlagen einzurichten und die dazu erforderlichen Wasserressourcen zu erschließen. 6. Markteinstieg und Vertrieb Nur zwei bis drei Flugstunden von Deutschland entfernt erschließt sich mit der Türkei ein Markt von mehr als 98 Millionen Menschen. Durch den EU-Prozess und die Zollunion haben sich insbesondere wirtschaftsrelevante Rechtsgebiete angenähert. 6.1 Messen Die Türkei ist in den letzten zwei Jahrzehnten zu einem bedeutenden Standort für internationale Messen und Kongresse geworden. Im Mittelpunkt steht dabei Istanbul mit zwei großen Ausstellungsgebieten und einem großen internationalen Kongresszentrum. Messen ermöglichen dabei nicht nur einen schnellen Überblick über Anbieter und Kunden, sondern bieten zugleich auch eine Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen. Im Bereich der Wasserwirtschaft sind für 2017 folgende Messen angekündigt: IFAT Eurasia, Februar Fachmesse für Umwelttechnologie. Nach einem erfolgreichen Start in Ankara 2015 findet die zweite Messe in Istanbul statt. Zu den Messeschwerpunkten gehören Wasser- und Abwassertechnologien. Neben dem öffentlichen Dienst richtet sich die Messe insbesondere auch an den Privatsektor und seine Organisationen. REW Istanbul, März Internationale Fachmesse für Umwelttechnologie. Zielgruppe sind insbesondere Kommunen, aber auch Industriegebiete und Unternehmen mit Bedarf auf diesem Gebiet. Die Veranstalter rechnen mit rund 350 Ausstellern aus 27 Ländern und Fachbesuchern. SU Tek Ankara, 28. September 1. Oktober Messethemen sind die nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen, Wassereinsparung sowie die Klärung und Wiederverwendung von Abwasser. Konya Sulama, September Fachmesse für landwirtschaftliche Bewässerungstechnik und Pflanzenernährung. Die Messe wird in diesem Jahr zum 6. Mal durchgeführt. 6.2 Joint Ventures Für Aktivitäten in der Türkei stehen deutschen Unternehmen verschiedene Optionen zur Verfügung. Die türkische Regierung fördert die Ansiedlung internationaler Unternehmen und in den vergangenen Jahren ist die Zahl deutscher Unternehmen, die in der Türkei tätig sind, stark gestiegen. Dazu beigetragen haben die großen Reformen im Wirtschaftsrecht, bei denen das Handelsgesetzbuch und das Obligationenrecht neu geordnet und an internationale Standards herangeführt wurde. An diesem Prozess haben sich auch deutsche Juristen intensiv beteiligt, so dass es nicht verwunderlich ist, dass viele Ähnlichkeiten zum deutschen Recht bestehen. Betrachtet man die Entwicklung mit deutscher Beteiligung gegründeter Unternehmen in 2016, so sind von Januar bis Oktober 340 Gründungen registriert worden. Die Investitionssumme in diesem Zeitraum wird mit 353 Millionen Dollar angegeben. Insgesamt wird die Zahl der Unternehmen mit deutscher Beteiligung mit angegeben. Die große Zahl deutscher Unternehmer und die lange Geschichte ihres Engagements haben die deutsche Wirtschaft zu einem prominenten Partner gemacht. Zugleich erleichtert diese Präsenz auch die Kooperation untereinander. Mit der Deutsch Türkischen Industrie und Handelskammer in Istanbul verfügt die deutsche Wirtschaft zudem über eine Interessenvertretung und ein Netzwerk, aus dem sich zusätzliche Synergie schöpfen lässt. Je nach Geschäftsfeld kann es sich dabei als sinnvoll erweisen, eine Partnerschaft mit einem türkischen Unternehmen einzugehen. Vorteile bringt dies nicht nur im Hinblick auf Marktkenntnisse und mögliche Verbindungen zu Entscheidungsträgern, sondern auch bei Genehmigungsprozessen und der Überwindung unvorhergesehener Schwierigkeiten. Auf türkischer Seite werden Joint Ventures häufig als eine Strategie für Technologietransfer oder auch als eine Möglichkeit der Finanzierung von Projekten angesehen. Im Gegenzug bieten sie Marktkenntnisse, etablierte Beziehungen zu Behörden und Politik, logistische Hilfestellungen und technisches Know How. Abgesehen von einigen Bestimmungen im Steuerrecht bestehen keine gesonderten Rechtsvorschriften für Joint Ventures.

30 28 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH Soll die Kooperation mit einem türkischen Partner über eine längere Zeit fortgesetzt werden oder wenn das Projekt eine entsprechende Größenordnung erreicht hat, kann die Gründung einer Gesellschaft sinnvoll sein. Das türkische Handelsgesetzbuch bietet hierfür das mit der deutschen GmbH vergleichbare Limited Şirketi sowie die mit der Aktiengesellschaft vergleichbare Anonim Şirketi an. Eine Modellrechnung für die Gründung eines Limited Şirketi vom Oktober 2016 gibt die Kosten mit rund TL (rund 600 Euro) an. 6.3 Ausländerklausel im öffentlichen Vergabewesen Staatliche Institutionen sind grundsätzlich bei der Auftragsvergabe an öffentliche Ausschreibungen gebunden. Geregelt wird das Verfahren im Gesetz 4737 vom Das Gesetz gehört zu den drastischen Reformmaßnahmen in Reaktion auf die Finanzkrise von 2001, ist jedoch in den vergangenen Jahren immer wieder geändert und die strengen Auflagen gelockert worden. Die aktuelle Fassung mit Stand von November 2016 kann über die Webseite des Instituts für öffentliche Ausschreibungen (İhale Kurumu) erreicht werden. Der aktuelle Schwellenwert, ab dem eine öffentliche Ausschreibung durchgeführt werden muss, wird mit 106 Tausend TL (rund Euro) angegeben. Vorgesehen sind drei Verfahren: die offene Ausschreibung, die Ausschreibung unter ausgewählten Interessenten und die Verhandlung. Die Ausschreibung unter ausgewählten Interessenten erfolgt nach einer Eignungsprüfung. Beim Verhandlungsverfahren reichen die Bewerber zunächst eine technische Lösung für den Ausschreibungsgegenstand ein, der keine Preisangabe beinhaltet. Nach Auswahl der besten Lösung erfolgt die eigentliche Ausschreibung. Das Gesetz zu öffentlichen Ausschreibungen beinhaltet differenzierte Regeln zur Form der Ausschreibung, den Anforderungen an Interessenten, dem Auswahl- und Vergabeverfahren bis hin zu den Beschwerdemöglichkeiten. Zum Schutz bzw. zur Förderung der eigenen Wirtschaft können Ausschreibungen einen Bonus für inländische Unternehmen beinhalten. Dabei gelten Unternehmen, die mit internationaler Beteiligung nach türkischem Recht gegründet wurden, als Inländer. Wird eine Bevorzugung inländischer Bewerber vorgesehen, so können sie eine Zusage erhalten, wenn ihr Angebot um bis zu 15 Prozent über dem eines ausländischen Mitbewerbers liegt. 6.4 Public Private Partnership Betreibermodelle für öffentliche Infrastruktur erfreuen sich insbesondere auch bei Kommunen einiger Beliebtheit. Der Hintergrund liegt auf der Hand: Die engen finanziellen Spielräume vieler Kommunen geben nur wenig Investitionsmöglichkeiten. Der Finanzierungsbedarf wird dem Ersteller des Projekts auferlegt, dieser erhält im Gegenzug eine Garantie, die Finanzierung über einen bestimmten Zeitraum durch Gebühren zurückzuerhalten. Die weltweit entwickelten Modelle für die öffentlich private Kooperation finden auch in der Türkei Anwendung und verfügen über eine eigene Rechtsgrundlage. Genutzt werden Modelle wie Herstellung-Betrieb-Übereignung an den Staat, Herstellung-Betrieb, Herstellung-Vermietung oder die Übertragung einer Betreibererlaubnis an einen privaten Träger. Die zugehörigen Rechtsvorschriften wurden 2015 vom Entwicklungsministerium zusammengestellt und publiziert. 14 Eine Studie des türkischen Entwicklungsministeriums von 2012 stellt bis Ende 2011 fest, dass Public Private Partnership Projekte mit einem Volumen von 26 Milliarden Dollar fertiggestellt und weitere mit einem Volumen von 9,4 Mrd. Dollar im Bau waren. Projekte der Wasserwirtschaft werden dabei nicht ausgewiesen, der Schwerpunkt liegt auf Verkehrsinfrastruktur und Gesundheitseinrichtungen. 15 Gleichwohl existiert eine Rechtsvorschrift im Gründungsgesetz der Wasserverwaltung (DSI), die ein solches Modell zulässt Nachhaltigkeit gegenüber schneller Rendite Grundsätzlich ist die türkische Geschäftswelt und Verwaltung neuen Technologien und innovativen Lösungen gegenüber sehr aufgeschlossen. Doch steht dieser Haltung auch ein hohes Maß an Preisbewusstsein gegenüber. So ist bei Ausschreibungen nicht 14 TC Kalkınma Bakanlığı: Kamu Özel İşbirliği Mevzuatı. Ankara TC Kalkınma Bakanlığı: Kamu-Özel İşbirliği Uygulamalarına ilişkin Gelişmeler: 24ff. 16 Devlet Su İşleri Genel Müdürlüğün Teşkilat ve Görevleri Hakkındaki Kanun, Madde 24

31 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH 29 unbedingt die nachhaltigste oder technologischste Lösung von Vorteil, wenn sie im Hinblick auf die Investitionskosten höher ausfällt. Argumente wie eine spätere, langfristige Amortisierung der Mehrausgaben wirken im schnelllebigen türkischen Geschäftsklima nicht unbedingt überzeugend. Hinzu kommt, dass die Politik sowohl auf nationaler als auch auf kommunaler Ebene unter beträchtlichem Erfolgsdruck steht. Für 2019 sind sowohl Kommunal- als auch Präsidentschafts- und Parlamentswahlen vorgesehen. Dies ist von Vorteil, weil in diesem Zusammenhang die Bereitschaft zur Entwicklung neuer Infrastrukturprojekte in der Wasserwirtschaft steigt. Auf der anderen Seite birgt dies jedoch auch das Risiko, dass auf der Grundlage einer politischen Motivation Projekte in Auftrag gegeben werden, die in absehbarer Zeit nicht verwirklicht werden. 6.6 Strukturelle Risiken Die Türkei ist mit einem großen Investitionsportefeuille bei Wasser und Abwasser einer der interessantesten Märkte der Welt. Doch trotz der großen Zahl von Projekten, die in den vergangenen Jahren verwirklicht wurden, bleibt offen, ob die ehrgeizigen Ziele bis 2023 verwirklicht werden können. Das Jahr 2017 beginnt mit zahlreichen wirtschaftlichen und politischen Ungewissheiten. Die groß angelegte Entfernung von Anhängern der Gülen Gemeinschaft aus dem öffentlichen Dienst hat zu Massenentlassungen in Ministerien und Verwaltungen geführt. Darunter hat nicht zuletzt die Verwaltungskapazität im Hinblick auf Kompetenz und Kontinuität von Projekten gelitten. Der Ausnahmezustand ist bis zum 21. April 2017 verlängert worden und könnte darüber hinaus fortgesetzt werden. Zugleich ist damit zu rechnen, dass auch die Entlassungen fortgesetzt werden. Insbesondere in den Südost-Provinzen mit ihrem hohen kurdischen Bevölkerungsanteil ist es zudem zur Absetzung zahlreicher Bürgermeister und Oberbürgermeister gekommen. Als Vertreter wurden überwiegend Landräte und Vizegouverneure eingesetzt. Es ist davon auszugehen, dass diese Praxis fortgesetzt wird. Zugleich steht sie jedoch auch unter dem Zugzwang, mit Hilfe der ernannten Bürgermeister die kommunalen Dienstleistungen zu verbessern. Es ist zu erwarten, dass insbesondere in diesen Kommunen neue Infrastrukturprojekte entwickelt werden. Hinzu kommt, dass in den Städten, in denen vom Herbst 2015 bis Frühling 2016 ein Städtekrieg geführt wurde, die Kanalisation vollständig erneuert werden muss. Vermutlich wird dabei zugleich eine Modernisierung vorgenommen. Eine weitreichende Weichenstellung ist zudem das für April 2017 erwartete Referendum über den Übergang zum Präsidialsystem. Die Befürworter erklären, dass auf diese Weise die staatliche Verwaltung schneller und effizienter arbeiten werde. Die Gegner wenden ein, dass das System fast keine Kontrollmechanismen für die Exekutive vorsieht. Aus wirtschaftlicher Sicht birgt das System das Problem der Unberechenbarkeit. Wirtschaftspolitische Entscheidungen können über Nacht getroffen und umgesetzt werden. Wirtschaftlich war 2016 von einem deutlichen Kapitalabfluss und einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im 3. Quartal geprägt. Die Türkische Lira hat 2016 mehr als 20 Prozent an Wert verloren. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass auch 2017 die Türkische Lira eine starke Schwankungsbreite aufweisen wird. Dies erschwert sowohl für Interessenten wie auch für Anbieter von Produkten eine beträchtliche Herausforderung bei der Kalkulation von Preisen. Hinzu kommt, dass die türkische Regierung verstärkt darüber nachdenkt, wie sie die Bedeutung von Devisen reduzieren kann. So sollen öffentliche Ausschreibungen nach Möglichkeit nicht mehr auf Devisenbasis erfolgen. 6.7 Finanzierungsmöglichkeiten Bis 2008 haben die KfW und DEG im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit zahlreiche Projekte der Wasserwirtschaft durchgeführt. Eingebettet in das Programm zur kommunalen Infrastruktur handelte es sich dabei insbesondere um Projekte für Städte und Metropolen in strukturschwachen Gebieten. Als Mitgliedsbank der KfW verfügt die KfW Ipex Bank über eine Niederlassung in Istanbul. Die KfW Ipex Bank ist eine Bank, die sich auf Exportfinanzierungen für die deutsche Wirtschaft spezialisiert hat. Kernprodukt sind maßgeschneiderte mittel- und langfristige Finanzierungslösungen. Zugleich gibt die Bank an, über besondere Erfahrung im Bereich der Finanzierung von Public Private Partnership Projekten und Private Finance Initiatives zu verfügen. Auf Seiten der Auftraggeber können Finanzierungsmöglichkeiten aus den Programmen der staatlichen türkischen Ilerbank herangezogen werden.

32 30 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH Einen weiteren Finanzierungsbeitrag leisten EU-Förderungen. Das EU Kommissariat für Erweiterung und Nachbarschaftspolitik gibt an, dass das IPA II Programm zur Unterstützung der Kandidatenländer bei der Vorbereitung auf den Beitrag für den Zeitraum ein Volumen von 11,7 Mrd. Euro hat. Gesteuert wird das IPA II Programm durch Länder-Strategie Dokumente. Das Programm zielt auf Reformen in vordefinierten Sektoren. Im Bereich Umwelt und Klimaschutz war in 2016 eine Förderung in Höhe von 84,640 Millionen Euro vorgesehen. Bei einem mehrjährigen Gesamtvolumen ( ) von 146,890 Euro entfallen im mehrjährigen Aktionsplan zur Umwelt auf das Feld Wasser 60,42 Millionen Euro aus dem IPA II Programm und 7 Millionen Euro aus der EU Kommunalhilfe (MFF Municipal Finance Facility). Unter dem Infrastrukturaspekt des Programms werden die Sicherung der Trinkwasserversorgung gemäß nationaler und EU-Standards, Wassereinsparungen sowie die Förderung von Maßnahmen zur Verringerung der Verschmutzung aufnehmender Gewässer, der Schutz von Trinkwasserreservoirs vor Verschmutzung sowie effiziente Ressourcennutzung und Klimaschutz genannt. Unterstützt werden sollen der Neubau, die Rehabilitation und die Modernisierung von Wasseranlagen. 17 Zuständig auf türkischer Seite ist die Abteilung für EU Investitionen des Ministeriums für Umwelt und Stadt. 17 European Commission: Commission Implementing Decision of adopting a multi-annual Action Programme for Turkey on Environment and Climate Action

33 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH 31 Literatur European Commission: Commission Implementing Decision of adopting a multi-annual Action Programme for Turkey on Environment and Climate Action Devlet Su İdaresi: Tarımsal sulama. Amaç ve Hedefler (Staatliche Wasserverwaltung: Landwirtschaftliche Bewässerung. Gründe und Ziele (ohne Jahr) GTAI: Türkei im Fokus 2015 Hülya Silkin: İklim Değişikliğine Uyum Özelinde Bazı Uygulamaların Türkiye Açısından Değerlendirmesi. Ankara 2014 (Bewertung einiger Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel aus der Sicht der Türkei) Hydropolitics Association. Applied Research Center: Survey on Climate Change Awareness and Adoption of Farmers. Ankara 2016 İlbank: Faaliyet Raporu Ankara 2016 (Ilbank Tätigkeitsbericht 2015) İbrahim Alyanak: Atıksu çamurlarının değerlendirmesiyle ilgili Türkiye deki uygumalar (Fallbeispiele von Abwasserklärschlammverwertung in der Türkei. German Water Partnership, 2014 İSKİ: Su kayıpları 2015 (Istanbuler Wasserversorgungsbetrieb: Wasserverluste 2015) Mustafa Aydın: AB Çevre Politikaları ve Türkiye (EU-Umweltpolitik und die Türkei. Powerpoint-Präsentation, ohne Jahr) Özel İhtisas komisyonu raporu: Su kaynakları yönetimi ve güvenliği. Onuncu Kalkınma Plane Ankara 2014 (Expertenkommission Wassermanagement und sicherheit. Zehnter Entwicklungsplan ) Sürdürebilir Kalkınma Derneği: Türkiye de Suyun Durumu ve Su Yönetiminde Yeni Yaklaşımlar: Çevresel Perspektif. İstanbul 2013 (Verein der Geschäftswelt für nachhaltige Entwicklung: Die Situation des Wassers in der Türkei und neue Herangehensweisen an das Wassermanagement: eine ökologische Perspektive) Türkiye Belediyeler Birliği: Atıksu Arıtma Çamurlarının İşlemesi ve Bertarafı (El Kitabı). Ankara 2015 (Union der türkischen Kommunen): Bearbeitung und Entsorgung von Klärschlamm (Handbuch) TBMM 2017 bütçe komisyonu tutanakları (Türkisches Parlament: Protokolle der Beratungen im Haushaltsausschuss). TEPAV/EpriÇ AB Çevre Müzakerelerinde Türkiye (Die Türkei in den EU-Umweltverhandlungen. Ohne Jahr) TC Çevre ve Şehircilik Bakanlığı. Çevre Yönetimi Genel Müdürlüğü: Atıksu Arıtımı Eylem Planı ( ). Ankara (Generaldirektorat für Umweltmanagement des Ministeriums für Umwelt und Stadt: Abwasser-Aktionsplan ( ) TC Ekonomi Bakanlığı: Uluslararası Doğrudan Yatırım Verileri Bülteni. Ankara, Dez (Wirtschaftsministerium: Datenbulletin zu internationalen Direktinvestitionen) TC Kalkınma Bakanlığı: Kamu-Özel İşbirliği Uygulamalarına ilişkin Gelişmeler: 24ff. (Entwicklungsministerium: Entwicklungen bezüglich Public Private Partnership Projekten) TC Kalkınma Bakanlığı: Kamu Özel İşbirliği Mevzuatı. Ankara 2015 (Entwicklungsministerium: Rechtsvorschriften für Public Private Partnership) TC Orman ve Su İşleri Bakanlığı, Su Yönetimi Genel Müdürlüğü: İklim Değişikliğinin Su Kaynaklarına Etkisi Projesi. Proje Nihai Raporu. Ankara 2016 (Generaldirektorat für Wassermanagement des Ministeriums für Wald und Wasser: Abschlussbericht des Projekts zur Wirkung des Klimawandels auf die Wasserressourcen) TC Orman ve Su İşleri Bakanlığı, Su Yönetimi Genel Müdürlüğü: Legal and Institutional Structure of the Water Management in Turkey (Powerpoint des Generaldirektorats für Wassermanagement im Ministerium für Wald und Wasser) TC Orman ve Su İşleri Bakanlığı, Devlet Su İşleri Genel Müdürlüğü, Strateji Geliştirme Dairesi Başkanlığı: 2015 Haritalı İstatistik Bülteni. Ankara 2016 (Präsidium für Strategieentwicklung des Generaldirektorats für Wasser des Ministeriums für Wasser und Wald: Statistik Bulletin 2015 mit Karten) Aktuelle Statistiken des Türkischen Statistikinstituts (Bruttoinlandsprodukt, Wasser, Abwasser, kommunale Umweltausgaben)

34 32 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH Service Relevante Netzwerke und NGOs SKD Verein der Geschäftswelt für nachhaltige Entwicklung Subider Verein der landwirtschaftlichen Bewässerungsvereinigungen - Su Politikaları Derneği Verein für Wasserpolitik supolitikalaridernegi.org Adresse von Schlüsselinstitutionen TTB Vereinigung der türkischen Kommunen Çevre ve Şehircilik Bakanlığı - Ministerium für Umwelt und Stadtentwicklung Orman ve Su İşleri Bakanlığı Ministerium für Forst- und Wasserwirtschaft Enerji ve Tabii Kaynaklar Bakanligi Ministerium für Energie und Rohstoffe Sağlık Bakanlığı Gesundheitsministerium DSI Devlet Su İşleri Staatliche Wasserbehörde Marmara Belediyeler Birliği Vereinigung der Stadtverwaltungen in der Marmara Region İller Bankası - Provinzbank TUIK Türkisches Statistikinstitut Türkiye Su Enstitüsü Türkisches Wasserinstitut TÜS-KOOP Union der Bewässerungskooperativen Türkiye Sulama Birlikleri Derneği Verein der türkischen Bewässerungsvereinigungen German Water Partnership - Deutsch-Türkische Industrie- und Handelskammer Istanbul Verzeichnis von Firmen im Bereich Wasser und Umwelt - Wasserwerke der Metropolen Adana Su ve Kanalizasyon İdaresi Das öffentliche Wasserversorgungsunternehmen in Adana ASAT Das öffentliche Wasserversorgungsunternehmen in Antalya ASKİ - Das öffentliche Wasserversorgungsunternehmen in Ankara BUSKI Das öffentliche Wasserversorgungsunternehmen in Bursa DISKI Das öffentliche Wasserversorgungsunternehmen in Diyarbakır ESKI Das öffentliche Wasserversorgungsunternehmen in Eskişehir GASKI Das öffentliche Wasserversorgungsunternehmen in Gaziantep İSKİ - Das öffentliche Wasserversorgungsunternehmen in Istanbul IZSU Das öffentliche Wasserversorgungsunternehmen in Izmir KASKI Das öffentliche Wasserversorgungsunternehmen in Kayseri Kocaeli Su ve Kanalizasyon İdaresi Das öffentliche Wasserversorgungsunternehmen in Kocaeli KOSKI Das öffentliche Wasserversorgungsunternehmen in Konya MESKI Das öffentliche Wasserversorgungsunternehmen in Mersin Sakarya Su ve Kanalizasyon İdaresi Das öffentliche Wasserversorgungsunternehmen in Sakarya SASKI Das öffentliche Wasserversorgungsunternehmen in Samsun

35 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH 33

36 34 WASSERVER- UND -ENTSORGUNG IM KOMMUNALEN UND INDUSTRIELLEN BEREICH

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