Akutes thorakovertebrales Schmerzsyndrom bei Multi-Minicore-Myopathie. Person. Aktuelle Anamnese. Jetziges Leiden
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- Klaus Abel
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1 Akutes thorakovertebrales Schmerzsyndrom bei Multi-Minicore-Myopathie Falldemonstration und praktische Anwendung des ICF-Models M. Fischer Person 35 jährige Patientin 1,47m / 35kg Familienstand: ledig Beruf: Habilitierte Juristin Tätigkeit: Lehrauftrag an der Universität Arbeitsfähigkeit: Derzeit krank geschrieben Klinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation Direktor: Prof. Dr. A. Gehrke Medizinische Hochschule Hannover Multi-Minicore-Myopathie (MmD) Art: Seltene kongenitale neuromusk. Erkrankung Onset: Kindheit Genetik: Selenoprotein-1-Gen Defekt (SEPN-1) Genort: Chromosom 1p36 (RSMD1 Lokus) Vererbung: Rezessiv autosomal Klinik Stark verminderter Muskeltonus allgemeine Schwäche Achsenskelett und proximale Muskeln betroffen Kyphoskoliose Respiratorische Insuffizienz Selten Herzmuskelbeteiligung Jetziges Leiden Zuweisung - Erfolgte durch den niedergelassenen Orthopäden an die Klinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation Fragestellung Unklares thorakales Schmerzsyndrom Stationäre Aufnahme zur Diagnosesicherung svorschlag Aktuelle Anamnese Seit 10/2004 bestehen, besonders nachts starke stechende Schmerzen (VAS 7-8/10) im Bereich der oberen BWS (interscapulär) Bericht von Überlastungssituationen - Statische Überlastungen - Körperliche Überanstrengungen 1
2 Patienten Probleme Starke Schmerzen Kann nicht mehr gut schlafen Kann nicht lange sitzen Kann nicht lange stehen Aktivität / Partizipation Einschränkungen Liegen Sitzen Stehen Bücken Glas vom Nachttisch anheben Häusliche Selbstversorgung Arbeit am Computer in Bauchlage Kontextfaktoren Enormer Kampfgeist lebt alleine, versorgt sich selbst selbstauferlegter Leistungsdruck Nicht genügend Annerkennung der Leistungen Assessment Funktionsanalyse - Bei welchen Bewegungen / Positionen treten die Beschwerden auf Manualmedizinische Befunderhebung Vermindertes Joint Play / ROM Tonuserhöhung der Muskulatur Funktionsstörung im Dermatom Statische Zusammenhänge Befund Hypomob. rev. Fkts.störung BWK 3/4 & 4/5 Div.störung mit Einschränkung der FLEX/SN/ROT Zwerchfell Dysfunktion Paravertebraler Hartspann mit aktiviertem Triggerpunkt des M. iliocostalis thoracis Aktuelle Diagnose Akutes thorakovertebrales Schmerzsyndrom bei segmentaler Dysfunktion der oberen Brustwirbelsäule mit hypomobiler reversibler Funktionsstörung BWK 3/4 und BWK 4/5 Myofasziales Schmerzsyndrom bei aktiviertem Triggerpunkt im M. iliocostalis 2
3 Rehabilitationsziel Therapieziel Schmerzreduktion Verbesserung der Lebensqualität - Verbesserung der Schlafqualität Steigerung der Leistungsfähigkeit - Längeres Sitzen, Stehen - Verbesserung in den ADL Mediatoren Gelenkbeweglichkeit / Joint Play Myofasziale Funktion / Hartspann, Trp Entzündlicher Reizzustand Angst vor Bewegung Physiotherapie / Manuelle Therapie Medikamentöse Schmerztherapie Neuraltherapie Reassurance / Information Psychologische Betreuung Prinzip: Durchblutungsfördernde Wirkung und Detonisation der Muskulatur - Wärmeanwendungen (heiße Rolle) - Detonisierende Massagen Physiotherapie / Manuelle Therapie Prinzip: Nach der Gate-Control Theorie, Verminderung der Weiterleitung der Schmerz- Impulse ins Rückenmark Prinzip:Wiederherstellen - der muskulären Balance - der Gelenkfunktion Detonisation der Muskulatur Verbesserung - der neuromuskulären Steuerung - der propriozeptiven Wahrnehmung - des aeroben Stoffwechsels 3
4 Medikamentöse Schmerztherapie Neuraltherapie Prinzip: Senkung der nozizeptiven Afferenzen aus der Schmerzhaften Region ins ZNS Tonus Senkung - Nicht steroidale Antirheumatika - Muskelrelaxantien Prinzip: Reflex Therapie / Segmenttherapie Über (gestörtes) Dermatom das funktionsgestörte Myotom und Arthrotom positiv beeinflussen - Quaddeln mit Lokalanästhetikum (1% Lidocain) Detonisation des Muskelhartspann (passiv) Detonisation des Muskelhartspann (aktiv) Detonisierende Querdehnung 4-5 sec. quer zum Faserverlauf halten Patient einatmen lassen - Spannungsaufbau beim Ausatmen langsam den Druck verringern 1-3 sec. Pause mit der Ausatmung querdehnen Postisometrischen Relaxationstechnik (PIR) Muskel in Vordehnung bringen Muskel aktiv anspannen lassen Muskel entspannen 1-3 sec. Pause a) Querdehnen b) Längsdehnen PIR Zwerchfell Leichte Flexion des Rumpfes Kontaktaufnahme - Vorspannung Einatmen lassen Mit gepreßten Lippen 7-10 sec ausatmen (isometrisch) Pause 1-3 sec. Einatmen / Entspannung Vorsichtige Dehnung Mobilisation Muscle Energy Technik (MET) Kontaktaufnahme Endgefühl / Barriere Isometrische Anspannung gegen Widerstand 10s 1-3 sec Pause Dehnung des betroffenen Muskels Neupositionierung des Gelenks 4
5 Outcome-Instrumente Numerical rating scale for pain, NRS Pain Disability Index, PDI Schlafqualität ICF Domänen Qualifier Rating - Liegen - Sitzen - Stehen - Gehen Rehabilitationsergebnis Schmerzreduktion Verbesserung der Lebensqualität - Verbesserung der Schlafqualität Steigerung der Leistungsfähigkeit - Längeres Sitzen, Stehen - Verbesserung in den ADL Übertrag in das ICF Model Model zur Lösung von klinischen Problemen in der Rehabilitation Analyse Patienten Probleme Erlaubt Fokus auf spezielle Ziele Steiner W. et al. Use of the ICF model as a clinical problem-solving tool in PMR. Phys. Ther. 2002;82(11): Steiner W. et al. Use of the ICF model as a clinical problem-solving tool in PMR. Phys. Ther. 2002;82(11): Patientenprobleme Starke Schmerzen Kann nicht mehr gut schlafen Kann nicht lange sitzen Kann nicht lange stehen ICF-Modellblatt Liegen, Sitzen, Stehen, Bücken Häusliche Selbstversorgung Glas vom Nachttisch anheben Arbeit am Computer Häusliche Selbstversorgung Teilhabe am Arbeitsleben Arbeit am Computer in Bauchlage Struktur/ Funktion Aktivität Partizipation Ausdauer der Muskulatur (b455) Kraft der Muskulatur (b730) Hartspann M. iliocastalis thoracis (b735) Liegen (d410) Sitzen (d4153) Stehen (d4154) Gehen (d450) Beruf ausüben (d8451) Umweltbedingte Kontextfaktoren: Persönliche Kontextfaktoren: versorgt sich selbst Enormer Kampfgeist, lebt alleine nicht genügend Anerkennung der Leistungen selbstauferlegter Leistungsdruck Mediatoren Gelenkbeweglichkeit / Joint Play Myofasziale Funktion / Hartspann, Triggerpunkt Entzündlicher Reizzustand Angst vor Bewegung ICF-Prozeßblatt en Physiotherapie / Manuelle Therapie Medikamentöse Schmerztherapie / Neuraltherapie Reassurance / Information / Psychologische Betreuung 5
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