SEPA-Einführung. Ergebnisse der Umfrage bei deutschen Unternehmen. November 2013

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1 SEPA-Einführung Ergebnisse der Umfrage bei deutschen Unternehmen November

2 Hintergrund Cisar hat im Auftrag von ADP bei ca. 50 klein-, mittleren und Großunternehmen in Deutschland eine Umfrage zum Thema «Einführung von SEPA» durchgeführt. Zielsetzung war zu erheben, welchen Stand die SEPA-Einführung bei den Unternehmen ist und welches Vorgehen gewählt wurde. Die Unternehmen wurden im Sinne eines repräsentativen Querschnitts aus verschiedenen Branchen ausgewählt. Die Umfrage erfolgte von Mitte Oktober bis Mitte November telefonisch bei den jeweiligen Verantwortlichen für die SEPA-Einführung. Der Fragebogen umfasste 6 geschlossene Fragen.

3 Hintergrund zur SEPA-Einführung SEPA Single Euro Payment Area: Mit SEPA, dem einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum, werden europaweit einheitliche Verfahren für den bargeldlosen Zahlungsverkehr (Überweisungen, Lastschriften) eingeführt. Sie sind für Euro- Zahlungen in den 28 EU-Staaten, Island, Liechtenstein, Norwegen sowie Monaco und der Schweiz nutzbar. SEPA wird am 1. Februar 14 eingeführt. Ab diesem Datum müssen Überweisungen und Lastschriften nach den SEPA-Verfahren durchgeführt werden. Die Einführung ist zeitkritisch und stellt viele Unternehmen vor zusätzliche Herausforderungen. Zentral ist die Einführung der IBAN-Nr. (International Bank Account Number, internationale Bankkontonummer), eine Kennzahl, die in Deutschland 22 Stellen hat. Darüber hinaus ändern sich mit SEPA verschiedene Rahmenbedingungen, u.a. gibt es massive Änderungen beim Lastschriftverfahren.

4 Zusammenfassung - Key Findings Die von ADP initiierte Umfrage bestätigt, dass die SEPA-Einführung auf dem kritischen Pfad ist und sowohl Komplexität als auch Aufwand von den Unternehmen weitgehend unterschätzt werden. Damit werden auch jüngste Warnungen der Bundesbank bestätigt*). So wurden bei der Umfrage fälschlicherweise auch Themen genannt, die nichts mit SEPA zu tun haben. Dies demonstriert den unzureichenden Wissenstand zu SEPA. Hinzu kommt bei vielen Unternehmen Unklarheit über den vorgeschriebenen Einführungstermin ( ). Nur wenige haben sich intensiv mit SEPA beschäftigt. 62% der befragten Unternehmen haben erst im 2. Halbjahr mit einem Projekt zur SEPA-Einführung begonnen. 78% der Unternehmen wollen bis Ende Dezember für SEPA bereit sein. Was aber bereit für SEPA wirklich bedeutet, ist den meisten unklar. Die meisten Unternehmen unterschätzen den Aufwand und gehen von einer reinen Formatumstellung (BIC, IBAN) aus. 58 % der Unternehmen rechnen mit einem Aufwand von lediglich 1-2 Personenmonaten. Als negative Konsequenz einer verspäteten Einführung nennen die Befragten einen Mehraufwand und höhere Kosten (52%), Liquiditätsengpässe (46%) und damit Unzufriedenheit der Mitarbeiter (54%). 30% machten dazu keine Angaben

5 62 % der Unternehmen haben erst im 2. Halbjahr mit dem Projekt begonnen Frage 1: Wann haben Sie mit dem Projekt gestartet? Die meisten Unternehmen haben sich sehr spät mit der SEPA-Einführung beschäftigt. 18% haben bereits vor dem 2. Quartal gestartet. 60 Nennungen in % 70% der Unternehmen haben im 2. und 3. Quartal mit den Arbeiten begonnen % haben bereits in 12 das Projekt gestartet Quartal Quartal Quartal 2. Quartal 3. Quartal Quartal

6 Nur 32 % der Unternehmen gaben an, Ende Oktober für die SEPA-Einführung bereit zu sein Frage 2: Zu welchem Termin ist die SEPA-Vorbereitung unternehmensintern abgeschlossen? Fast 80% Unternehmen wollen noch mit der SEPA-Vorbereitung abgeschlossen haben Nennungen in % 26 2% haben noch keinen definitiven Termin Jan 0 0 Feb Mrz 2 Apr 0 Mai 2 2 Jun Jul 4 Aug 6 Sep Okt Nov Dez Jan 14 8 Feb 14 2 k.a.

7 Unternehmen unterschätzen den Aufwand - 58 % der Unternehmen geben an, nur 1-2 Personenmonate aufzuwenden Frage 3: Wie hoch war bzw. ist der Aufwand für die SEPA-Einführung geplant? Aufgrund der Angaben haben sich die meisten Unternehmen auf die Format-Umstellung in den Finanz- und Personalabrechnungssystemen konzentriert. Inhaltlich haben sich nur wenige Unternehmen Nennungen in % mit den darüber hinaus gehenden Änderungen 70 und deren Konsequenzen beschäftigt % der Unternehmen rechnen mit weniger als 6 Personenmonaten Aufwand Nur 12% der Unternehmen geben an, mehr als 6 Personenmonate für die Einführung von SEPA aufzuwenden

8 92 % der Unternehmen sind aus heutiger Sicht mit dem Zeitpunkt des Projektstarts zufrieden Frage 4: Würden Sie mit dem Projekt, falls Sie nochmals starten könnten, früher starten? Die meisten Unternehmen unterschätzen selbst wenige Wochen vor SEPA-Start die Komplexität und deren Auswirkungen auf das Finanz- und Rechnungswesen. Auch die Erfassung von BIC und IBAN für die Entgeltabrechnung wird unterschätzt. Nur 6% der Unternehmen hätten den Projektstart vorverschoben. Der Rest wiegt sich immer noch in hoher Sicherheit aufgrund der Unkenntnis der mit SEPA verbundenen Komplexität Nennungen in % 92 Ja Nein k.a. 2

9 Es gab viele falsche Antworten zum Inhalt der SEPA-Umstellung was auf den schlechten Kenntnisstand hinweist Frage 5: Welche Themengebiete werden in Ihrem Unternehmen im Rahmen der SEPA-Einführung bearbeitet? (Mehrfachnennungen möglich) 18% der Befragten gaben Themen-gebiete an, die nicht Bestandteil der SEPA- Einführung sind (mit * gekennzeichnet). Bei 90% der befragten Personen wird SEPA gleichgesetzt mit der Formatumstellung auf IBAN und BIC. Nur 44% ist bewusst, dass auch das neue Lastschriftverfahren zur SEPA-Einführung zählt. 44% wussten, dass mit SEPA neue rechtliche Rahmenbedingungen einzuhalten sind, konnten diese aber nicht näher beschreiben. Formatumstellung (IBAN, BIC) Neues Lastschriftverfahren Wegfall Belegtext, Umstellung Zahlencode * Neue rechtliche Rahmenbedingungen Längere Laufzeiten wegen intensiverer Prüfung durch Banken * Vorinformationen b. Einführung Lastschriftverfahren Zentrale Vorratshaltung Formulare 24 Monate * Nennungen in %

10 54 % geben an, dass eine verspätete Einführung von SEPA zu Unzufriedenheit bei den Mitarbeiter führt Frage 6: Welche Konsequenzen erwarten Sie bei verspäteter SEPA-Einführung? (Mehrfachnennungen möglich) 52% erwarten bei einer verspäteten SEPA- Einführung einen Mehraufwand und höhere Kosten. Nennungen in % Liquiditätsenpass bei Mitarbeitern 46 Unzufriedenheit bei Mitarbeitern 54 Nur 26% erwarten einen Liquiditätsengpass im eigenen Unternehmen. Buße von Europäischer Zentralbank Liquidditätsengpass bei Lieferanten 36 Liquiditätsenpass im eigenen Unternehmen 26 Mehraufwand und höhere Kosten 52 k.a. 30

11 Kontakt für Deutschland Prof. Dr. Walter Gora Cisar consulting and solutions GmbH Alt-Moabit 91d D Berlin Tel.:

12 Kontakt für die Schweiz Philipp Jentsch Cisar consulting and solutions GmbH Kronengasse 6 CH-3900 Brig/VS Tel.: Fax.: info@cisar-gmbh.ch