Rechnungswesen. richtige Periodenzuordnung
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- Irmgard Kramer
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1 Rechnungswesen Allgemeines (Informationsbedürfnisse, Einteilung, GoB, Geschichte) Bilanz Geschichte der doppelten Buchführung Konten Das System der doppelten Buchführung richtige Periodenzuordnung Erstellung von Finanzberichten aus der Saldenbilanz Buchung von Warenverkehr und in produzierenden Unternehmen Kontokorrentbuchführung Umsatzsteuer, Skonto Besonderheiten für Forstbetriebe Kostenrechnung (Kostenarten, Kostenstellen, Kostenträger) Betriebsabrechnungsbogen Abgrenzungen der Erfolgsbegriffe Deckungsbeitragsrechnung Prozeßkostenrechnung 1
2 Periodenabgrenzung liegen die Zahlungszeitpunkte in einer Periode vor der Leistungsabgabe, spricht man von transitorischen Posten liegen die Zahlungszeitpunkte in einer zukünftigen Periode, hat aber die Leistungsabgabe in der aktuell abzurechnenden Periode bereits stattgefunden, spricht man von antizipativen Posten altes Jahr neues Jahr transitorische Posten Zahlung Leistung antizipative Posten Leistung Zahlung 2
3 Periodenzuordnung transitorische und antizipative Posten Abschlußstichtag transitorische Posten antizipative Posten Zahlungsvorgang Erfolgswirksamkeit Zahlungsvorgang Erfolgswirksamkeit 3
4 Beispiele Periodenzuordnung transitorische und antizipative Posten Abschlußstichtag transitorische Posten Miete wird im alten Jahr für das neue Jahr voraus- gezahlt. Zahlungsvorgang Erfolgswirksamkeit Bilanzposition aktiver bzw. passiver Rechnungs- abrenzungsposten Einem Mieter wird die Miete gestundet; er zahlt erst im neuen Jahr. antizipative Posten Zahlungsvorgang Erfolgswirksamkeit sonstige Verbindlichkeit sonstige Forderung 4
5 Buchungen zur richtigen Periodenzuordnung für transitorische Geschäftsvorfälle gilt: Vorgang altes Jahr neues Jahr Buchung auf dem Konto transitorische Aktiva Ausgabe Aufwand aktiver RAP transitorische Einnahme Ertrag passiver RAP Passiva für antizipative Geschäftsvorfälle gilt: Vorgang altes Jahr neues Jahr Buchung auf dem Konto antizipative Aktiva Aufwand Ausgabe sonstige Verbindlichkeiten antizipative Passiva Ertrag Einnahme sonstige Forderungen 5
6 Die Abschreibungen gehören zu den sogen. Korrekturbuchungen Es liegt kein eigentlicher Geschäftsvorfall zugrunde, sondern eine langsame Abnutzung oder auch eine Änderung des Marktpreises. Zur periodengerechten Ermittlung des Ergebnisses müssen Abschreibungen gebucht werden. 6
7 Volvo_FH16_001.jpg Abschreibungen ster_cutter.jpg steuerliche (Finanzbuchhaltung) AfA Absetzungen für Abnutzung, planmäßig age:liebherr_631_kettenlader_1.jpg mindern den Gewinn führen ggf. zu stillen Reserven, wenn über der tatsächlichen Wertminderung kalkulatorische (Kostenrechnung, Betriebsbuchhaltung) sollen den Wertverzehr der Anlagegüter möglichst realistisch abbilden wiki/image:unimog_406.jpg 7
8 neu Abschreibungen Wert eigenes Foto abgeschrieben linear degressiv eigenes Foto 8 Zeit
9 aktives Konto Harvester Soll Haben Buchung von Abschreibungen Aufwandskoto Abschreibungen Soll Haben Anfangs- bestand Abschreibungen Abschreibungen Saldo Endbestand Abschreibungen werden mit dem folgenden Buchungssatz gebucht: Abschreibung auf Harvester per Abschreibungen an Harvester Soll-Buchung Haben-Buchung 9
10 Abschreibungen Abschreibungen Abschreibungen werden für Wertminderungen von Anlagegütern vorgenommen. Zweck der Kalkulation von Abschreibungen ist die im Sinne des jeweiligen Rechnungszwecks korrekte Ermittlung des Aufwandes (Finanzbuchhaltung) bzw. der Kosten (Kostenrechung). Das Instrument Abschreibungen wird in der Finanzbuchhaltung und in der Kostenrechnung sowie teilweise bei Investitionsrechnungen verwendet. Es ist sehr wichtig, zwischen den Abschreibungen in der Finanzbuchhaltung (steuerlichen Abschreibungen) und den Abschreibungen in innerbetrieblichen Zwecken dienenden Rechnungen zu unterscheiden. Abschreibungen in der Finanzbuchhaltung richten sich nach den einschlägigen Vorschriften des Steuerrechts. Dabei bieten sich gelegentlich Wahlmöglichkeiten für die Steuerpflichtigen. Für die Verwendung von Abschreibungen in innerbetrieblichen Zwecken dienenden Rechnungen gibt es keine zwingenden Vorschriften. Anzustreben ist eine möglichst dem jeweiligen Rechnungszweck gut entsprechende Vorgehensweise. Abschreibungen in der Finanzbuchhaltung Zweck der Abschreibungen in der Finanzbuchhaltung ist die periodengerechte Zurechnung von Wertminderungen am Anlagevermögen. Die Güter des Anlagevermögens werden bei ihrer Anschaffung aktiviert. Ihr Wert wird also auf einem Aktiv-Konto geführt. Sollen Wertminderungen bei der Gewinnermittlung berücksichtigt werden, sind diese als Aufwand in einem Aufwandskonto zu buchen. Die Gegenbuchung erfolgt auf dem jeweiligen Aktiv-Konto, wodurch der Bestand dort gemindert wird. Die Abschreibungen sind in der Finanzbuchhaltung Aufwendungen und mindern natürlich den in der Finanzbuchhaltung (Gewinn- und Verlustrechnung) ermittelten Gewinn. Der Einfluß der Abschreibungen auf den in der Finanzbuchhaltung ermittelten Gewinn, der Grundlage der Besteuerung ist, ermöglicht den Unternehmen im Rahmen der Wahlmöglichkeiten zur Höhe der Abschreibungen eine Einflußnahme auf die Höhe des Gewinns in den einzelnen Wirtschaftsjahren. Die Wahlmöglichkeiten betreffen vor allem das Verfahren zur Berechnung der Abschreibungen, teilweise auch die Nutzungsdauer. 10
11 Der Kapazitätserweiterungseffekt Lohmann-Ruchti-Effekt Investiert ein Unternehmen in Potentialfaktoren und erwirtschaftet es aus dem Einsatz dieser Potentialfaktoren die notwendigen Cashflows, dann kann es aus den Abschreibungsgegenwerten eine Erweiterung der Kapazität finanzieren. Zurückzuführen ist das letztlich darauf, daß am Anfang in den neuen Potentialfaktoren, z.b. Rückeschleppern, mehr Kapital gebunden ist als im Durchschnitt. Jahr Anzahl der Maschinen in der Altersklasse Wert aller Maschinen in GE Abschreibungen in GE zur Verfügung stehende Mittel in GE Reinvestition in GE Restbetrag in GE
12 Der Kapazitätserweiterungseffekt Lohmann-Ruchti-Effekt Jahr Anzahl der Maschinen in der Altersklasse Wert aller Maschinen in GE Abschreibungen in GE zur Verfügung stehende Mittel in GE Reinvestition in GE Restbetrag in GE
13 Abschreibungen Berechnung des Abschreibungsbetrages Das abnutzbare Anlagevermögen ist nach dem HGB planmäßig abzuschreiben. Der Betrag der Abschreibung wird bestimmt durch Wert der Anlage (evtl. u. Berücksichtigung des Restwertes) Nutzung bzw. Nutzungsdauer der Anlage Abschreibungsverfahren (Art der Verteilung der Abschreibungen) Abschreibungsverfahren Lineare Abschreibung Geometrisch degressive Abschreibung Arithmetisch-degressive Abschreibung Leistungsbezogene Abschreibung Die lineare Abschreibung verteilt die Anschaffungs- oder Herstellungskosten mit jährlich gleichen Beträgen auf die Nutzungsdauer. Bei der geometrisch-degressiven Abschreibung erfolgt die Abschreibung mit einem jährlich gleichen Prozentsatz vom jeweiligen (Rest-)Buchwert. Bei der arithmetisch-degressiven Abschreibung nehmen die Abschreibungsbeträge von Jahr zu Jahr um den gleichen absoluten Betrag ab. Die leistungsbezogene Abschreibung wird nicht nach der Nutzungsdauer bemessen, sondern nach dem jährlich in Anspruch genommenen Anteil des Nutzungs- oder Leistungspotentials einer Anlage, das zu Beginn geschätzt werden muß (z.b. in MAS oder km-leistung) Wirkungen von steuerlichen Abschreibungen Abschreibungen dienen prinzipiell der periodengerechten Zuordnung des Aufwandes. Ist der Abschreibungsbetrag jedoch höher als die wirkliche Wertminderung, wird erstens ein zu hoher Aufwand und damit ein zu niedriger Gewinn ermittelt und zweitens entsteht dadurch die Situation, daß die Anlagegüter in ihrem wirklichen Wert den Buchwert übersteigen. Es entstehen also stille Reserven. Wird wegen zu hoher Abschreibungen ein zu niedriger Gewinn ermittelt, mindert das natürlich auch die abzuführenden Steuern. Wenn stille Reserven aufgedeckt werden (z.b. durch Verkauf der Anlage), entsteht grundsätzlich ein zu versteuernder Gewinn (Veräußerungsgewinn). Abschreibungswahlrechte (Wahl des Abschreibungsverfahrens, Wechsel des Abschreibungsverfahrens, Sonderabschreibungen) können ausgenutzt werden, um die Entstehung stiller Reserven zu beeinflussen (Bilanzpolitik). Das Steuerrecht in Deutschland war in dieser Hinsicht vergleichsweise großzügig. 13
14 Korrektur der vorläufigen Saldenbilanz Konten Aktivkonto 1 Aktivkonto 2 Verbindl. 1 Verbindl. 2 Einlagen Entnahmen Ertrag Aufwand Summe vorläufige Saldenbilanz Korrekturen korrigierte Saldenbilanz Soll Haben Soll Haben Soll Haben 14
15 Rechnungswesen Allgemeines (Informationsbedürfnisse, Einteilung, GoB, Geschichte) Bilanz Geschichte der doppelten Buchführung Konten Das System der doppelten Buchführung richtige Periodenzuordnung Erstellung von Finanzberichten aus der Saldenbilanz Buchung von Warenverkehr und in produzierenden Unternehmen Kontokorrentbuchführung Umsatzsteuer, Skonto Besonderheiten für Forstbetriebe Kostenrechnung (Kostenarten, Kostenstellen, Kostenträger) Betriebsabrechnungsbogen Abgrenzungen der Erfolgsbegriffe Deckungsbeitragsrechnung Prozeßkostenrechnung 15
16 Konten Erstellung der Finanzberichte aus der korrigierten Saldenbilanz korrigierte Saldenbilanz Soll Aktivkonto Aktivkonto 2 50 Haben Verbindl Verbindl Einlagen 100 Entnahmen 50 Ertrag 550 Aufwand 500 Summe in die Bilanz in die Eigenkapital-Rechnung in die Ergebnisrechnung GuV Die Übersicht kann dazu um zwei Doppelspalten erweitert werden. 16
17 Konten Erstellung der Finanzberichte aus der korrigierten Saldenbilanz Saldenbilanz Ergebnisrechnung Bilanz Soll Haben Soll Haben Soll Haben Aktivkonto Aktivkonto Verbindl Verbindl Einlagen Entnahmen Ertrag Aufwand Summe Ergebnis Summe
18 Abschluß von Konten Definition: Abschluß eines Kontos Vornahme einer Buchung, die den Kontostand auf Null setzt Das Konto ist dann ausgeglichen und kann geschlossen werden. Ganz pragmatisch gesehen kann es ins Archiv. temporäre und permanente Konten Temporäre Konten sind Konten, die nur für einen Abrechnungszeitraum benötigt werden, z.b. Erträge des Geschäftsjahres 2005 Permanente Konten werden über mehrere Perioden benötigt, z.b. Forderungen gegen Kunde Horst Sägemehl 18
19 temporäre Konten werden nur für einen Abrechnungszeitraum benötigt permanente Konten werden dauerhaft benötigt Beispiel: Aufwandskonten für den jeweiligen Zeitraum Beispiel Forderungen gegenüber dem Kunden A Die Darstellung in Lehrbüchern geht oft davon aus, daß die Konten alle abgeschlossen werden. Für permanente Konten kann dies unzweckmäßig sein. 19
20 Werden alle Konten der Buchführung am Ende einer Periode abgeschlossen, müssen die Endbestände der permanenten Konten in die neuen Konten vorgetragen werden. (Eröffnungsbuchungen) temporäre Konten Anfangsbestände sind null permanente Konten Die Endbestände müssen als Anfangsbestände ggf. wieder eingebucht werden 20
21 Oberkonto Soll Haben Saldo Konto 2 Saldo Konto 1 Unterkonten Soll Haben Soll Haben Saldo Konto 1 Saldo Konto 2 21
22 Erfolgskonten Eröffnungsbilanz Aufwandskonten Ertragskonten Aktiv-Konten Passiv-Konten Schlußbilanz Gewinn- und Verlustkonto Gewinn Verlust 22
23 aktives B.-Konto Soll Haben Abschluß der Bestandskonten in das Schlußbilanzkonto AB Zugänge Abgänge EB Abgänge Schlußbilanzkonto passives B.-Konto Soll Haben AB Zugänge EB So würde gebucht, wenn die Bestandskonten wirklich abgeschlossen werden sollten. In der Praxis ist es wohl zweckmäßiger, sie als permanente Konten zu führen. 23
24 Abschluß der Erfolgskoten in das GuV-Konto Aufwands-Konto Soll Haben Aufwendungen Storno Saldo GuV-Konto Soll Haben Ertrags-Konto Soll Haben Storno Saldo Erträge Gewinn Bei den Erfolgskonten ist es zweckmäßig, sie als temporäre Konten für die jeweilige Periode zu führen. Dann werden sie wirklich abgeschlossen 24
25 Buchung im SOLL HABEN Konten laufende Konten Aufwands- minderungen (Stornierungen) Erfolgskonten aktive BK passive BK Aufwands-K. Ertrags-K. Anfangsbestand Zugänge Abgänge Endbestand (Saldo) Ertragsminderungen (Stornierungen) Abgänge Endbestand (Saldo) Anfangsbestand Zugänge Bestandskonten Aufwendungen (Aufwandsmehrungen) Erträge (Ertragsmehrungen) Abschluß- Konten Schlußbilanz-Konto Gewinn- und Verlust-Konto Salden aktiver Bestandskonten Verlust (Saldo) Salden der Aufwandskoten Gewinn (Saldo) Salden passiver Bestandskonten Gewinn (Saldo) Salden der Ertragkoten Verlust (Saldo) 25
26 Gewinnermittlung mit Distanzrechnung Bilanz am Anfang der Periode Bilanz am Ende der Periode EK EK Vergleich des Eigenkapitals ist EK am Ende größer: Gewinn ist EK am Ende kleiner: Verlust 26
27 Distanzrechnung Eigenkapital t 0./. Eigenkapital t Erfolg (Gewinn oder Verlust) Erfolgsermittlung Gewinn- und Verlust- Rechung Ertrag./. Aufwand Erfolg (Gewinn oder Verlust) Doppelte Buchhaltung gewährleistet, daß beide Wege zum gleichen Ergebnis führen. 27
28 Rechnungswesen Allgemeines (Informationsbedürfnisse, Einteilung, GoB, Geschichte) Bilanz Geschichte der doppelten Buchführung Konten Das System der doppelten Buchführung richtige Periodenzuordnung Erstellung von Finanzberichten aus der Saldenbilanz Buchung von Warenverkehr und in produzierenden Unternehmen Kontokorrentbuchführung Umsatzsteuer, Skonto Besonderheiten für Forstbetriebe Kostenrechnung (Kostenarten, Kostenstellen, Kostenträger) Betriebsabrechnungsbogen Abgrenzungen der Erfolgsbegriffe Deckungsbeitragsrechnung Prozeßkostenrechnung 28
29 Die Buchung des Warenverkehrs Tornesch_S%C3%A4gewerk.jpg Verbindlichkeiten Forderungen i/image:antique_cash_register.png Gewinn? 29
30 Nomenklatur Handels- unternehmen Vorräte Handelswaren Ressourcenverbrauch Einstands- oder Anschaffungskosten der verkauften Waren produzierende Unternehmen Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe unfertige Erzeugnisse fertige Erzeugnisse Herstellungskosten der verkauften Erzeugnisse 30
31 Metro AG 31
32 Wie bildet die Buchführung den Einkauf von Brettern durch einen Holzhändler ab? Im einfachsten Fall (Barzahlung) werden die Waren zu den Anschaffungskosten aktiviert und der Kaufpreis wird aus der Kasse bezahlt. Es ist ein Aktivtausch, also besteht keine Erfolgswirksamkeit. Aktiva Passiva Verbindlich- Waren keiten Forderungen Kasse 32
33 Der Buchungssatz für den Barkauf von Brettern durch den Holzhändler Alfred Astloch Beleg Datum Geschäftsvorfall und Konten Soll Haben Barkauf von Brettern Fichten-Schnittholz-Vorrat 100 Kasse
34 Wie ist zu buchen, wenn der Lieferant eine Rechnung schickt? Beleg Datum Geschäftsvorfall und Konten Soll Haben Kauf von Brettern Fichten-Schnittholz-Vorrat 100 Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten 100 Wenn die Rechnung bezahlt wird, verkürzt sich die Bilanz und es ist zu buchen: Beleg Datum Geschäftsvorfall und Konten Soll Haben Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten 100 Kasse
35 Wie ist zu buchen, wenn der Lieferant Skonto gewährt? Wer schnell zahlt, kann oft Skonto in Anspruch nehmen. Hier ist zu überlegen, ob es sinnvoll ist, das in Anspruch genommene Skonto getrennt als Skontoertrag zu buchen. Außerdem ist zu beachten, daß die bezogenen Güter nur mit dem um das Skonto geminderten Wert aktiviert werden. 35
36 Wie ist zu buchen, wenn der Lieferant einen Mengenrabatt gewährt? Lieferanten gewähren oft Mengenrabatte. Handelt es sich um eine mengenabhängige Preisstaffel, dann taucht das in der Buchführung des beziehenden Unternehmens nicht auf. Treten Mengenrabatte und Skonto (Barzahlungsrabatt) gleichzeitig auf, berechnet sich das Skonto von dem um den Mengenrabatt gekürzten Preis. 36
37 Wie ist zu buchen, wenn der Lieferant wegen eines festgestellten Mangels nachträglich einen Preisnachlaß gewährt? Bei bereits bezahlter Rechnung und Erstattung durch den Lieferanten wäre zu buchen: Beleg Datum Geschäftsvorfall und Konten Soll Haben Preisnachlaß wegen Faulstellen Fichten-Schnittholz-Vorrat 10 Kasse 10 37
38 Wie ist zu buchen, wenn die Ware vom Lieferanten wegen eines festgestellten Mangels zurückgenommen wird? Beleg Datum Geschäftsvorfall und Konten Soll Haben Rücknahme wegen Mangels (Totäste) Fichten-Schnittholz-Vorrat 100 Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten
39 Wie ist zu buchen, wenn die Ware auf Kosten des Kunden transportiert wird? Da die Transportkosten die Anschaffungskosten der Waren erhöhen, erhöhen sie den Wert, mit denen diese aktiviert werden. Transportkosten sind also auch dem entsprechenden Warenkonto gutzuschreiben. Beleg Datum Geschäftsvorfall und Konten Soll Haben Transportkosten für die Lieferung vom... Fichten-Schnittholz-Vorrat 20 Kasse 20 39
40 Buchung bei Verkäufen von Waren Im einfachsten Fall findet der Verkauf von Waren als Barverkauf statt. Im ersten Schritt kann dann der Umsatz als Ertragsvorgang gebucht werden. Im zweiten Schritt ist aber der Wareneinsatz zu buchen, denn der Warenvorrat wird gemindert. Wie der zweite Schritt konkret gestaltet wird, ist von der Art des Unternehmens und insbesondere auch von der eingesetzten Technik abhängig (Datenerfassung durch Scanner). 40
41 Buchung beim Verkauf des Holzes durch den Holzhändler Beleg Datum Geschäftsvorfall und Konten Soll Haben Barverkauf Fichtenschnittholz Kasse 200 Erträge Schnittholz 200 Umsatzaufwand für Barverkauf vom Wareneinsatz (Aufwand) 100 Fichten-Schnittholz-Vorrat 100 Wenn der Händler dem Barumsatz den Wareneinsatz konkret zuordnen kann, kann er wie vorstehend buchen. Die Gegenüberstellung des Ertragskontos und des Aufwandskontos informiert dann über den Rohertrag. 41
42 Buchung beim Verkauf des Holzes durch den Holzhändler Verkauf mit Zahlungsziel Beleg Datum Geschäftsvorfall und Konten Soll Haben Zielverkauf Fichtenschnittholz, Zimmerei Nagel Forderungen an Kunden 200 Erträge Schnittholz 200 Umsatzaufwand für Zielverkauf vom Wareneinsatz (Aufwand) 100 Fichten-Schnittholz-Vorrat
43 Wie ist ein Preisnachlaß wegen einer Beanstandung zu buchen? Wegen der berechtigten Beanstandung der Qualität gewährt der Holzhändler Astloch dem Zimmermann Nagel, der natürlich noch nicht gezahlt hat, einen Preisnachlaß. Beleg Datum Geschäftsvorfall und Konten Soll Haben Preisnachlaß für Fichtenschnittholz Zielverkauf an Nagel Erträge Schnittholz 15 Forderungen an Kunden 15 Bei einem Barverkauf müßte das Geld zurückerstattet werden. 43
44 Wie ist der Zahlungseingang zu buchen? Beleg Datum Geschäftsvorfall und Konten Soll Haben Zahlungseingang, Zimmerei Nagel Kasse 185 Forderungen an Kunden 185 Die Forderungen sind entsprechend zu mindern und das Geld ist nun tatsächlich in der Kasse bzw. auf dem Bankkonto. 44
45 Wie ist der Zahlungseingang bei Abzug von Skonto zu buchen? Es sei angenommen, die Rechnung über 200 sei unter Abzug von 2% Skonto bezahlt worden. Beleg Datum Geschäftsvorfall und Konten Soll Haben Zahlungseingang, Zimmerei Nagel Kasse 196 Skontoaufwand 4 Forderungen an Kunden 200 Die Forderungen sind entsprechend zu mindern und das Geld ist nun tatsächlich in der Kasse bzw. auf dem Bankkonto, das Konto Skontoaufwand nimmt die Differenz auf. 45
46 Die Buchung von Waren auf einem gemischten Warenkonto (eine weniger empfehlenswerte Variante) Soll Haben Warenkonto gemischt Anfangsbestand 200 Abgang 500 Zugang 100 Endbestand 50 Der Warenrohgewinn wird in das GV Konto auf die Habenseite gebucht Saldo (Warenrohgewinn) 250 Summe Bewertung des Endbestandes zu Anschaffungskosten 46
47 Abschluß der Warenkonten nach der Bruttomethode Soll Haben Wareneinkauf Soll Haben Warenverkauf Anfangsbestand 100 Einkauf 200 Wareneinsatz (Saldo) 250 Endbestand 50 Saldo (Warenumsatz) 500 Verkauf 500 Summe Summe Endbestand lt. Inventur Aufwand Ertrag Soll Haben GuV Wareneinsatz 250 Saldo Warenrohgewinn 250 Warenumsatz 500 Summe
48 Die Führung eines Wareneinkaufskontos, eines Wareneinsatzkontos (Aufwand) und eines Warenverkaufskontos (Ertrag) ermöglicht eine laufende Erfolgskontrolle Soll Haben Wareneinkauf Anfangsbestand 100 Abgang 20 Abgang 10 Soll Haben Wareneinsatz Verkauf 20 Saldo 30 Verkauf 10 Summe Aufwand Soll Haben Warenverkauf Saldo Verkaufserlös 40 (Warenumsatz) 65 Verkaufserlös 25 Summe Ertrag Soll Haben GuV Wareneinsatz 30 Warenumsatz 65 Saldo Warenrohgewinn 35 Summe
49 Buchung bei Herstellung von Erzeugnissen Für das produzierende Unternehmen stellen sich etwas andere Buchführungsprobleme als für Handelsunternehmen. Sie stellen oft in mehrstufigen Prozessen Erzeugnisse her. Deshalb habe sie oft Vorräte von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen unfertigen Erzeugnissen fertigen Erzeugnissen Damit die unfertigen und fertigen Erzeugnisse richtig bewertet werden, müssen die Produktionsprozesse in der Buchführung abgebildet werden. 49
50 Bewertung von unfertigen und fertigen Erzeugnissen Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse sollen mit ihren Herstellungskosten bewertet werden (anteilige Anschaffungsausgaben der eingesetzten Ressourcen). Durch Gegenüberstellung der Erlöse der in einer Periode verkauften Erzeugnisse und ihrer Herstellungskosten kann der Erfolg ermittelt werden. Die Herstellung selbst ist bei dieser Abbildung ein ergebnisneutraler Vorgang (Aktivtausch). Erst der Verkauf begründet den Erfolg. 50
51 i/bild:schreiner-1.jpg ki/image:puppenkuechenstuhl.jpg ge:ikeav%c3%a4ster%c3%a5s.jpg Für unser Beispiel sei angenommen, die Produktion von Stühlen erfolge durch Verleimen von vorgefertigten Teilen. 51
52 Wie ist zu buchen, damit die fertigen Erzeugnisse richtig bewertet werden? Beleg Datum Geschäftsvorfall und Konten Soll Haben Herstellung 10 Stühle Vorräte fertiger Erzeugnisse, Stühle 900 Stuhlteile 400 Leim 100 Lohn 400 Die Gegenbuchungen für das Material erfolgen auf den entsprechenden Aktivkonten. Die Gegenbuchung für den Lohn erfolgt auf einem Aufwandskonto für Löhne, wodurch diesen in dieser Periode die Erfolgswirksamkeit genommen wird. Der Erfolg tritt ein, wenn die Stühle verkauft werden. 52
53 Wie ist beim Verkauf der Erzeugnisse zu buchen? Beleg Datum Geschäftsvorfall und Konten Soll Haben Verkauf 10 Stühle an Kasse 2000 Ertrag (reguläre Verkäufe) 2000 Der Verkauf wird erst einmal als Ertragsvorgang behandelt. Anschließend muß aber das Warenbestandskonto fertige Erzeugnisse korrigiert werden, da die Stühle als Aufwand zur Erzielung des Ertrages eingesetzt wurden und das Unternehmen verlassen haben 53
54 Wie ist beim Verkauf der Erzeugnisse zu buchen? Beleg Datum Geschäftsvorfall und Konten Soll Haben Verkauf 10 Stühle an Kasse 2000 Ertrag (reguläre Verkäufe) 2000 Vorräte fertiger Erzeugnisse, Stühle 900 Aufwand (Wareneinsatz) 900 Durch die Aufwandsbuchung weist die GuV der Verkaufsperiode den Erfolg in der richtigen Höhe aus. Wie bei den Handelsunternehmen ist es von dem einzelnen Unternehmen und der eingesetzten Technik abhängig, ob die Buchung auf den Bestandskonten sofort oder am Ende der Periode erfolgt. 54
55 Der Scanner erkennt die Warenart, so daß der Bestand sofort korrigiert werden kann. Zu jedem Zeitpunkt ist es möglich, den aktuellen Vorrat festzustellen. Allerdings ohne Berücksichtigung von Diebstählen. 55
56 Buchung des Werkstoffverbrauchs Methode Inventur- Methode Skontrations- Methode Keine Erfassung der einzelnen Abgänge, Verbrauchsermittlung am Periodenende durch Inventur Verbrauch = AB + Zugänge - EB Erfassung jedes einzelnen Abgangs mittels Materialentnahmeschein Verbrauchsermittlung über die Summe der Entnahmen Anwendungsbereich Kleinbetriebe Betriebe mit Lagerbuchhaltung vgl. Döring & Buchholz: Buchhaltung und Jahresabschluß, Abb
57 Buchung des Werkstoffverbauchs - Inventurmethode Materialart X Materialaufwand AB Saldo (Abgänge) Verbr. Material X Saldo Zugänge EB lt. Inventur vgl. Döring & Buchholz: Buchhaltung und Jahresabschluß, Abb. 104 GuV-Konto 57
58 Buchung des Werkstoffverbrauchs - Skontrationsmethode Materialart X Materialaufwand AB Abgang 1 Verbrauch 1 Saldo Abgang 2 Verbrauch 2 Abgang 3 Verbrauch 3 Zugänge Saldo = EB vgl. Döring & Buchholz: Buchhaltung und Jahresabschluß, Abb 105 GuV-Konto 58
59 Rechnungswesen Allgemeines (Informationsbedürfnisse, Einteilung, GoB, Geschichte) Bilanz Geschichte der doppelten Buchführung Konten Das System der doppelten Buchführung richtige Periodenzuordnung Erstellung von Finanzberichten aus der Saldenbilanz Buchung von Warenverkehr und in produzierenden Unternehmen Kontokorrentbuchführung Umsatzsteuer, Skonto Besonderheiten für Forstbetriebe Kostenrechnung (Kostenarten, Kostenstellen, Kostenträger) Betriebsabrechnungsbogen Abgrenzungen der Erfolgsbegriffe Deckungsbeitragsrechnung Prozeßkostenrechnung 59
60 Bücher der Buchführung Journal zeitliche alle Buchungen in ihrer (Grundbuch) Ordnung zeitlichen Abfolge Hauptbuch Nebenbücher sachliche Ordnung Sachkonten Kontokorrentbuchführung (Geschäftsfreunde) Lohnbuchhaltung Kassenbücher 60
61 Kontokorrentbuchführung Wer schuldet mir welchen Betrag? Wem schulde ich wieviel? mesday-book-1804x972.jpg Die Kontokorrentbuchführung (Geschäftsfreundebuch) gibt Auskunft darüber. Es handelt sich um eine Aufgliederung der Konten Forderungen an Kunden und Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten nach den beteiligten Personen bzw. Firmen. Kunde X Soll Haben Ausgangs- Zahlungs- Rechnung eingang Bei regem Geschäftsverkehr behält man die Übersicht, kann die Einhaltung von Kreditlimits prüfen, umsatzbezogene Rabatte gewähren etc. Lieferant Y Soll Haben erfolgte eingegangene Zahlung Lieferung 61
62 Rechnungswesen Allgemeines (Informationsbedürfnisse, Einteilung, GoB, Geschichte) Bilanz Geschichte der doppelten Buchführung Konten Das System der doppelten Buchführung richtige Periodenzuordnung Erstellung von Finanzberichten aus der Saldenbilanz Buchung von Warenverkehr und in produzierenden Unternehmen Kontokorrentbuchführung Umsatzsteuer, Skonto Besonderheiten für Forstbetriebe Kostenrechnung (Kostenarten, Kostenstellen, Kostenträger) Betriebsabrechnungsbogen Abgrenzungen der Erfolgsbegriffe Deckungsbeitragsrechnung Prozeßkostenrechnung 62
63 Umsatzsteuer Produzent zahlt 19 als Umsatzsteuer Finanzamt liefert Ware für % = 119 Händler liefert Ware für % = 238 Endverbraucher 63
64 Landwirt Umsatzsteuer Finanzamt liefert Ware für % = 105 Mühle liefert Ware für % = 238 Bäcker liefert Ware für % = 476 Endverbraucher 64
65 Umsatzsteuer Aktiva Bilanz Passiva Umsatzsteuer Verbindlichkeit gegenüber dem Finanzamt Forderung gegen das Finanzamt Vorsteuer Eigenkapital 65
66 Rechnungswesen Allgemeines (Informationsbedürfnisse, Einteilung, GoB, Geschichte) Bilanz Geschichte der doppelten Buchführung Konten Das System der doppelten Buchführung richtige Periodenzuordnung Erstellung von Finanzberichten aus der Saldenbilanz Buchung von Warenverkehr und in produzierenden Unternehmen Kontokorrentbuchführung Umsatzsteuer, Skonto Besonderheiten für Forstbetriebe Kostenrechnung (Kostenarten, Kostenstellen, Kostenträger) Betriebsabrechnungsbogen Abgrenzungen der Erfolgsbegriffe Deckungsbeitragsrechnung Prozeßkostenrechnung 66
67 Baum-Ab GmbH An Forstbetrieb Kahlschlag 9333 Waldhausen Rechnung Soll man Skonto in Anspruch nehmen? Beratung an ,00 Bitte zahlen Sie innerhalb 30 Tagen. Bei Zahlung innerhalb 10 Tagen 2 % Skonto. 67
68 Baum-Ab GmbH An Forstbetrieb Kahlschlag 9333 Waldhausen Rechnung Beratung an ,00 2 Prozent von 1000 GE sind 20 GE. Im Grenzfall führt eine um 20 Tage früher erfolgende Zahlung zur Ersparnis von 20 GE oder um 1 GE pro Tag. Auf das Jahr gerechnet wären das (360 Zinstage sind Konvention) 360 GE bzw. bei GE Kapitaleinsatz 36 Prozent. Bitte zahlen Sie innerhalb 30 Tagen. Bei Zahlung innerhalb 10 Tagen 2 % Skonto. Die 2% auf 20 Tage entsprechen also 36 % Jahreszins. Soll man Skonto in Anspruch nehmen? 68
69 Pflicht zur Ausstellung und Aufbewahrung von Rechnungen Baum-Ab GmbH An Forstbetrieb Kahlschlag 9333 Waldhausen Rechnung (Rechnungsnummer) Beratung an ,00 Bitte zahlen Sie innerhalb 30 Tagen. Bei Zahlung innerhalb 10 Tagen 2 % Skonto. Seit sind auch sogen. Kleinunternehmer zur Ausstellung von Rechnungen verpflichtet, die nicht umsatzsteuerpflichtig sind. Die Rechnung muß innerhalb von 6 Monaten nach der Erbringung der Leistung ausge- stellt werden. Da alle Leistungen im Zusammenhang mit einem Grundstück betroffen sind, betrifft dies alle forstlichen Dienstleistungen. Bußgeld bis zu Wer umsatzsteuerpflichtig ist, muß auf der Rechnung die Umsatzsteueridentifikationsnummer angeben. 69
70 Baum-Ab GmbH An Forstbetrieb Kahlschlag 9333 Waldhausen Rechnung Beratung an ,00 Nach neuem Recht ist auf Rechnungen ein Hinweis auf die Aufbewahrungspflicht nötig. Sie sind verpflichtet, diese Rechnung mindestens 2 Jahre (als umsatzsteuerpflichtiger Unternehmer 10 Jahre) lang aufzubewahren. Die Aufbewahrungspflicht beginnt mit Schluß des Kalenderjahres. Bitte zahlen Sie innerhalb 30 Tagen. Bei Zahlung innerhalb 10 Tagen 2 % Skonto. 70
71 Maßgeblichkeitsprinzip Handelsbilanz Steuerbilanz umgekehrtes Maßgeblichkeitsprinzip 71
72 72
73 Rechnungswesen Allgemeines (Informationsbedürfnisse, Einteilung, GoB, Geschichte) Bilanz Geschichte der doppelten Buchführung Konten Das System der doppelten Buchführung richtige Periodenzuordnung Erstellung von Finanzberichten aus der Saldenbilanz Buchung von Warenverkehr und in produzierenden Unternehmen Kontokorrentbuchführung Umsatzsteuer, Skonto Besonderheiten für Forstbetriebe Kostenrechnung (Kostenarten, Kostenstellen, Kostenträger) Betriebsabrechnungsbogen Abgrenzungen der Erfolgsbegriffe Deckungsbeitragsrechnung Prozeßkostenrechnung 73
74 Buchführungspflicht für Forstbetriebe Umsatz über im Kalenderjahr Wirtschaftswert der selbstbewirtschafteten Flächen über Gewinn über im Kalenderjahr 141 Abs. 1 AO 74
75 pauschal mit DM 2,00/m 2 bewertet, bei Verkauf keine Geltendmachung von Verlusten Besonderheiten in der Bilanz von Forstbetrieben Bilanz des Forstbetriebes Geierlambach nur ausnahmsweise, im Fall des Ankaufs nach... bilanziert. Früher pauschale jährliche Wertminderung um 3 v.h. jährlich. mit Erntekosten bewertet Ein nach dem Forstschädenausgleichsgesetz möglicher Fonds, der u.u. steuerbegünstigt aufgelöst werden kann. Aktiva Waldgrundstücke stehender Holzvorrat liegendes Holz Kalamitätsrücklage 75 Passiva
76 Ermittlung des steuerlichen Gewinns von Forstbetrieben Einnahmen aus Holzverkauf im Wirtschaftsjahr + sonstige Erträge./. Holzernte./. Kulturen./. sonstige Aufwendungen = zu versteuernder Gewinn Das ist im Kern eine Einnahmen-Überschuß-Rechnung. Es erfolgt im Kern (Holzbestand) kein Vermögensvergleich! Zu erklären ist diese Vergehensweise durch das Realisationsprinzip. Es sollen nur realisierte Gewinne besteuert werden. Neben den Schwierigkeiten, die eine Bewertung des Vorrates mit sich bringen würde, würde ein Vermögensvergleich bei Preisanstieg zu einem Ausweis nicht realisierter Gewinne führen. 76
77 37. 34b wird wie folgt gefaßt: 34b Einkommensteuergesetz 34b Außerordentliche Einkünfte aus Forstwirtschaft (1) Außerordentliche Einkünfte aus Forstwirtschaft sind: 1. Gewinne aus Land- und Forstwirtschaft, die aus außerordentlichen Holznutzungen entstanden sind. Das sind Nutzungen, die außerhalb des festgesetzten Nutzungssatzes (Absatz 4 Nr. 1) anfallen, wenn sie aus wirtschaftlichen Gründen erfolgt sind. Bei der Bemessung ist die außerordentliche Nutzung des laufenden Wirtschaftsjahrs um die in den letzten drei Wirtschaftsjahren eingesparten Nutzungen (nachgeholte Nutzungen) zu kürzen. Außerordentliche Nutzungen und nachgeholte Nutzungen liegen nur insoweit vor, als die um die Holznutzungen infolge höherer Gewalt (Nummer 2) verminderte Gesamtnutzung den Nutzungssatz übersteigt; 2. Gewinne aus Land- und Forstwirtschaft, die aus Holznutzungen infolge höherer Gewalt (Kalamitätsnutzungen) entstanden sind. Das sind Nutzungen, die durch Eis-, Schnee-, Windbruch oder Windwurf, Erdbeben, Bergrutsch, Insektenfraß, Brand oder ein anderes Naturereignis, das in seinen Folgen den angeführten Ereignissen gleichkommt, verursacht werden. Zu diesen rechnen nicht die Schäden, die in der Forstwirtschaft regelmäßig entstehen. 77
78 34b Einkommensteuergesetz (2) Bei der Ermittlung der außerordentlichen Einkünfte aus Forstwirtschaft sind 1. die persönlichen und sachlichen Verwaltungskosten, Grundsteuer und Zwangsbeiträge, soweit sie zu den festen Betriebsausgaben gehören, bei den Einnahmen aus ordentlichen Holznutzungen und Holznutzungen infolge höherer Gewalt, die innerhalb des Nutzungssatzes (Absatz 4 Nr. 1) anfallen, zu berücksichtigen. Sie sind entsprechend der Höhe der Einnahmen aus den bezeichneten Holznutzungen auf diese zu verteilen; 2. die anderen Betriebsausgaben entsprechend der Höhe der Einnahmen aus allen Holznutzungsarten auf diese zu verteilen. (3) Die Einkommensteuer bemißt sich bei Einkünften aus Kalamitätsnutzungen 1. soweit sie die Höhe eines jährlichen Nutzungssatzes (Absatz 4 Nr. 1) übersteigen, nach der Hälfte des durchschnittlichen Steuersatzes, der sich ergäbe, wenn die tarifliche Einkommensteuer nach dem gesamten zu versteuernden Einkommen zuzüglich der dem Progressionsvorbehalt unterliegenden Einkünfte zu bemessen wäre; 2. soweit sie den doppelten jährlichen Nutzungssatz übersteigen, nach dem halben Steuersatz der Nummer 1. 78
79 34b Einkommensteuergesetz (4) Außerordentliche Einkünfte aus Forstwirtschaft sind nur unter den folgenden Voraussetzungen anzuerkennen: 1. Auf Grund eines amtlich anerkannten Betriebsgutachtens oder durch ein Betriebswerk muß periodisch für zehn Jahre ein Nutzungssatz festgesetzt sein. Dieser muß den Nutzungen entsprechen, die unter Berücksichtigung der vollen Ertragsfähigkeit des Waldes in Festmetern nachhaltig erzielbar sind; 2. die in einem Wirtschaftsjahr erzielten verschiedenen Nutzungen müssen mengenmäßig nachgewiesen werden; 3. Schäden infolge höherer Gewalt müssen unverzüglich nach Feststellung des Schadensfalls dem zuständigen Finanzamt mitgeteilt werden. 79
80 Steuersätze für Einkünfte aus Forstwirtschaft ( 34b EStG) Nutzungssatz Kalamitätsnutzung Übernutzung aus wirtschaftlichem Grund Holznutzung innerhalb des Nutzungssatzes Kalamitätsnutzung bis zum Doppelten des Nutzungssatzes Kalamitätsnutzung von mehr als dem Doppelten des N. Besteuerung nach 34 EStG persönlicher Steuersatz ½ Steuersatz ¼ Steuersatz während der Gültigkeit einer VO nach dem Forstschädenausgleichsgesetz 80
81 Erfolgsermittlung für Forstbetriebe Orientierung Einschlag Hiebssatz Zuwachs Erfassung natural leicht meßbar keine Natural-, sondern Plangröße Bewertung aktuelle Erlöse in Orientierung an aktuellen Erlösen kaum meßbar in Orientierung an aktuellen Erlösen Übereinstimmung nicht verträglich nicht verträglich Prinzip der Vorsicht Realisations- prinzip Manipulierbarkeit Übernutzung kann als Erfolg beurteilt werden nicht realisierter Vorratsaufbau kann als Erfolg beurteilt werden gering größer größer hiebsatzbereinigtes Ergebnis Umrechnung des Einschlagsergebnisses auf die Masse des Hiebssatzes nicht realisierter Vorratsaufbau kann als Erfolg beurteilt werden 81
82 Empfehlungen des DFWR zum Rechnungswesen Die Empfehlungen des DFWR betreffen im wesentlichen die Kostenrechnung, nicht die Finanzbuchhaltung Da die öffentlichen Forstbetriebe sich in ihrer Berichterstattung aber mind. teilweise daran orientieren (Kennzahlen für den Ländervergleich), sind sie insofern für das externe Rechnungswesen relevant Es gab Empfehlungen von 1980 In 1999 erfolgte eine sehr weitgehende Umorientierung 82
83 Produktbereiche Prod. von Holz und and. Erzeugnissen Schutz und Sanierung Erholung und Umweltbildung Leistungen für Dritte Hoheits- und sonstige behördlichen Aufgaben Produktgruppen 11 Holz 12 forstl. Nebenerzeugnisse 13 Liegenschaften (Vermietung, Verpachtung, Gestattung) 14 Jagd, Fischerei 21 rechtlich ausgewiesene Schutzgebiete 22 Arten- und Biotopschutz außerhalb von Schutzgebieten 23 Sicherung besonderer Waldfunktionen 24 Sanierung bestimmter Waldgebiete 25 Bodenschutz gegen athmisphärische Einträge Sicherung der Erholungsfunkti onen 32 Öffentlichkeitsar beit 33 Waldpädagogik 41 Forsttechnische Leitung 42 Forsttechnische r Betrieb 43 Einsatz von Arbeitskräften und Maschinen 44 Gutachten, fachliche Leistungen sonstiger Art 45 Aus-, Fortund Weiterbildung 51 Maßnahmen d. Forstaufsicht, Forstschutz 52 Stellungnahmen, Fachplaungen, Inventuren 53 Amtshilfe 54 Berufsbezogene Mitarbeit in Behörden, Verbänden, Ausschüssen 55 Beratung, Bearbeitung und Vergabe von Fördermitteln 56 Forschungsund Versuchswesen
84 Das kameralistische Konto Einnahmen Ausgaben Text R a V Soll Ist Rest R a V Soll Ist Rest R a V Rest aus Vorperiode 84
85 Manager und Controller Der Manager trifft die Entscheidungen Der Controller stellt Informationen zur Verfügung und sorgt für Transparenz 85
86 Tagesordnung einer Hauptversammlung Vorlage des festgestellten Jahresabschlusses Verwendung des Bilanzgewinns Entlastung des Vorstands Entlastung des Aufsichtsrats Neuwahl von Aufsichtsratsmitgliedern Änderung der Satzung Wahl des Abschlußprüfers 86
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