Wir starteten mit einer ansprechenden Tour. Bewältigten in fünfeinhalb Stunden auf der Drentsche Hoofdvaart drei noch von Hand betriebene Schleusen.

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1 8. Bericht Unsere Sommerpause ist vorbei. Nach dem aktiven Heimurlaub sind wir seit dem 2. August mit unserem fahrenden Zuhause wieder im Land des Wassers unterwegs.. Wir starteten mit einer ansprechenden Tour. Bewältigten in fünfeinhalb Stunden auf der Drentsche Hoofdvaart drei noch von Hand betriebene Schleusen. Auch bei den zahlreichen Brücken wurde von Hand gekurbelt. Die meisten Brückenwärter haben zwei Brücken im Abstand von einem bis zwei Kilometer zu bedienen. Mit Auto, Roller oder Fietsen flitzen sie also von Brücke zu Brücke. Kurbeln da und dort. Soviel Einsatz war uns jedes Mal ein Trinkgeld wert. Unser Euromünzenvorrat schmolz zügig dahin. In Dieverbrug ergatterten wir den letzten, wenn auch nur halben Liegeplatz. Dass wir uns damit nicht zufrieden geben mussten, dafür sorgten unsere netten friesischen Nachbarn. Sie unterbrachen ihr gemütliches Beisammensitzen und fingen an Boote zu verschieben. So konnten wir unseren Kahn anständig festmachen. Die Drentsche Hoofdvaart ist nur in den Sommermonaten befahrbar. Darum sind alle Liegeplätze am Rand des Kanals und ohne Infrastruktur. Wir waren froh, dass unsere Batterien während unseres Schweizaufenthalts ersetzt worden waren, denn jetzt können wir eine Zeitlang ohne Stromanschluss auskommen.

2 Den Ort Dieverbrug hatten wir aus strategischen Gründen ausgewählt. Er liegt in der Mitte zweier Nationalparks. Das hiess Fietsen satteln und losradeln. Im herzigen Dorf Dwingelo erstanden wir als erstes eine genauere Velokarte für dieses Gebiet. Die Knooppunten sorgten dafür, dass wir uns in dem grossen Dwingelderveldpark nicht verfuhren. Der Park bot eine Vielfalt von Naturschönheiten. An den Waldlichtungen sorgten Gewässer und einzeln stehende wunderschön gewachsene Bäume für zahlreiche Fotostopps. Auch auf der langen Fahrt durch die Dwingeloose Heide ging es nicht ohne anhalten, um die ganze Pracht der Natur auf uns einwirken zu lassen.

3 Für Wandelingen in dem Park wird auch heftig Werbung gemacht. Aber wandern ist hier wohl nur mit guten Pfadfindereigenschaften möglich, denn Wanderwegweiser sahen wir so gut wie keine. Die Velowege waren wie immer gut markiert. Sie führen als schmale Streifen neben der sandigen Fahrbahn vorbei. Zum Glück haben sich meine Fahrkünste stark verbessert, so konnte ich bei Gegenverkehr problemlos im Sattel bleiben. Auch die, nach der vorangegangenen Gewitternacht entstandenen, zahlreichen Wasserpfützen überstand ich ohne nasse Füsse.. Es gab noch genug stopp and go s, für die 38km brauchten wir sechs Stunden. Wir schafften es einfach nicht, an den mit einer Patina versehenen prachtvollen Bauten und Hexenhäuschen einfach so vorbeizurauschen. Unsere körperliche Verfassung liess es zu, dass wir schon am Abend die Runde für den anderen Tag planten.

4 Dass der Nationalpark Drents-Fries Wold ein paar Meter höher liegt merkten wir nur schon daran, dass es auf den Fietsenpads keine Pfützen mehr gab. Auch die Vegetationsart zeigte sich verändert. Kilometer um Kilometer durchfuhren wir verschiedenste Waldgebiete. Die Vielfalt an Baumsortenzusammensetzungen machte auch diese Fahrt zu einem echten Erlebnis. Für Abwechslung in dem riesigen Waldgebiet sorgten diverse Waldlichtungen., Nach unseren Veloausflügen bewegten wir wieder mal unser Schiff. Unsere Reise ging in gleicher Manier, Schleusen, Brücken, Trinkgeld weiter. Mit dem Unterschied, dass wir nicht mehr zusammengepfercht, sondern alleine in den Schleusen waren.

5 Im Passantenhafen von Assen machten wir unser Schiff fest. Das Hafenbecken liegt in einem ansehndlichenwohnquartier. Nicht nur wir hatten ein komisches Gefühl in dem gespenstisch ruhigen Viertel. Vor allem da wir in der ersten Nacht das einzige Schiff im Hafen waren. Bei fast minütlich wechselndem Wetter radelten wir anderntags ins etwa fünf Kilometer entfernte Zentrum. Assen ist eine gute Schlechtwetter Stadt zum Einkaufen. Der kleine, sehenswerte Teil der Stadt liegt rund ums Museum. Ein Museumsbesuch wäre die Idee für den regenreichen Tag gewesen. Aber nicht an einem Montag, das Museum war geschlossen. Dafür zeigte sich plötzlich die Sonne. Die Stadt erschien uns sofort freundlicher. Auch im Passantenhafen war Leben eingekehrt, er war plötzlich voll. Zugunsten einer erneuten Velotour verschoben wir unsere Weiterfahrt um einen Tag. Den Nationalpark Drentsche Aa wollten wir erkunden.

6 In dem Gebiet sollen laut Reiseführer, einige der schönsten Dörfer der Region Drenthe, wie z.b Anloo, Loon und Gasteren liegen. Die Dörfer haben keinen Dorfkern Die wunderschönen Häuser stehen an Strassen, umgeben von vielen alten Bäumen und Grünflächen. waren die in der Region verteilt liegenden insgesamt 50 Hünengräber. Wenigstens eines hätten wir gerne gesehen. Gleich vier der Ein weiterer Anziehungspunkt für uns Prähistorischen Funde konnten wir an unterschiedlichen Standorten bewundern. Die hell- dunkelgrauen Wolken, welche uns den ganzen Tag begleiteten hielten sich mit entleeren stark zurück. Gegen Ende der Fahrt sorgte der aufkommende stürmische Wind für einige Sonnenstrahlen

7 Zur Fahrt am Mittwoch 8. August von Assen nach Groningen gibt es nicht viel zu berichten. - Ausser -dass wir 2 Minuten vor zwölf noch eine offene Brücke passieren konnten. Danach hatten wir Kilometerlang freie Fahrt. - Dass sich das anfangs schöne Wetter verabschiedete und einer Gewitterfront Platz machte. Diese zog während der Mittagswartezeit bei der nächsten Brücke über uns hinweg. - Dass wir quasi im Schritttempo durch die Brückenlandschaft bis zum Oosterhaven in Groningen vorwärts kamen. - Dass wir dort einen gäbigen Anlegeplatz erhielten. Den wir in den nächsten Tagen nicht mehr hergeben.