Heinz Kindler. Forschungsüberblick und. familiengerichtliche. Drogenabhängige. Folgerungen für die. Praxis. substituierte Eltern und ihre Kinder

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1 Drogenabhängige substituierte ltern und ihre Kinder Forschungsüberblick und Folgerungen für die familiengerichtliche Praxis Heinz Kindler

2 Gleichsetzung Drogenabhängigkeit = KWG Besonders bei substituierten ltern? weil Suchtkranke wie auch Alkoholabhängige in einer Weise in die Probleme ihrer Person selbst verstrickt sind, dass sie für eine Sorge um andere Menschen, insbesondere Kinder in der Primärsozialisation, geradezu ausfallen müssen. (OLG Frankfurt, FamRZ )

3 Definition Kindeswohlgefährdung eine gegenwärtige, in einem solchen Maße vorhandene Gefahr, dass sich bei der weiteren ntwicklung eine erhebliche Schädigung mit ziemlicher Sicherheit voraussehen lässt (BGH FamRZ 1956, 350 = NJW 1956, 1434)

4 Gruppenbefunde bei Kindern mit ltern in Substitutionsbehandlung Krankheitswerte psychische Störungen im Verlauf der Kindheit ( etwa 20 Stichproben): Range 47-88%, Mittel 50-60% Bedeutsame Misshandlungs- bzw. Vernachlässigungsereignisse (4-6 Studien): RiskRatio 3-6

5 Moderations- und Mediationsbefunde genetische ffekte inschränkung Substituierte ltern Belastung Kind rziehungsfähigkeit Komorbidität go Development Lebensgeschichte Belastende L Daily Hassles Indirekte ffekte

6 Grundraster Kindeswohlgefährdung gegenwärtige Gefahr Was tun die ltern schädliches? Was unterlassen die ltern notwendiges? Im Verhältnis zu den Bedürfnissen eines konkret vorhandenen Kindes Welche Folgen sind beim Kind bereits zu beobachten bzw. sind zu erwarten? Welche Bereitschaft und Fähigkeit zur Abwendung der Gefahr besteht? Fachliche Gesamtbewertung

7 Familiengerichtlicher Kinderschutz: 1666 Abs. 1 BGB Wird das körperliche, geistige oder seelische Wohl eines Kindes oder sein Vermögen gefährdet und sind die ltern nicht gewillt oder nicht in der Lage, die Gefahr abzuwenden, so hat das Familiengericht die Maßnahmen zu treffen, die zur Abwendung der Gefahr erforderlich sind.

8 Mögliche Maßnahmen des Familiengerichts: 1666 Abs. 3 BGB 1. Gebote, öffentliche Hilfen wie zum Beispiel Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe und der Gesundheitsfürsorge in Anspruch zu nehmen, 2. Gebote, für die inhaltung der Schulpflicht zu sorgen, 3. Verbote, vorübergehend oder auf unbestimmte Zeit die Familienwohnung oder eine andere Wohnung zu nutzen, sich in einem bestimmten Umkreis der Wohnung aufzuhalten oder zu bestimmende andere Orte aufzusuchen, an denen sich das Kind regelmäßig aufhält, 4. Verbote, Verbindung zum Kind aufzunehmen oder ein Zusammentreffen mit dem Kind herbeizuführen, 5. die rsetzung von rklärungen des Inhabers der elterlichen Sorge, 6. die teilweise oder vollständige ntziehung der elterlichen Sorge.

9

10 Der Begriff der rziehungsfähigkeit In der Rechtsprechung bis hin zum BVG verbreitet Im Kontext des 1666 BGB: erhebliche inschränkungen der rziehungsfähigkeit als Komplementärbegriff zur KWG rziehungsfähigkeit in diesem Kontext eher selten definiert, keine systematische Aufarbeitung vorliegender Definitionsversuche international aber erkennbare Konvergenzen im Verständnis verwandter Begriffe (z.b. parental capacity, parental fitness)

11 Konvergenzen im Verständnis von rziehungsfähigkeit Holistisches Verständnis (intentionale + nicht intentionale elterliche inflüsse) Funktionale Orientierung (Kindbezogenheit) Orientierung an einem Minimalstandard Multidimensionalität

12 Pflege und Versorgung: Indikatoren Versorgungszustand und ntwicklungsgeschichte des Kindes Beobachtbare und berichtete Versorgung Unmittelbares Lebensumfeld des Kindes Veränderung nach Hilfe

13 Fallbeispiel Alisha, 4 Monate, bei Geburt leichte ntzugssymptomatik, Inobhutnahme beim Kinderarzt, Bereitschaftspflege Frau M., 34 Jahre, im Jugendalter Haschisch und Amphetamine, nach Scheidung sechs Jahre Heroin, zeitweise substituiert, nach ihren Angaben seit einem Jahr drogenfrei Herr M., 36 Jahre, sei 18 Jahren Heroin, substituiert

14 Fallbsp.: Pflege und Versorgung Versorgungszustand und ntwicklungsgeschichte des Kindes Milde ntzugssympotmatik, wird von Mutter bestritten, leichte Pflegemängel bei ION Beobachtbare und berichtete Versorgung Bei mind. zwei Gelegenheiten mit Kind beide ltern intoxiniert, Vater mittlere FF, Mutter Pflegeroutine, geringe FF, neg. Attribution Unmittelbares Lebensumfeld des Kindes Mittlerer Grad Vermüllung, Vorbereitung Versorgung Kind nur teilweise, beengt, ein Zimmer verschimmelt Veränderung nach Hilfe Hochgradig instabiler Hilfeverlauf, kein ernsthafter wahrgenommener Hilfebedarf

15 Der Bindungsaspekt der rziehungsfähigkeit Bindungsrelevante Aspekte der Geschichte der Fürsorge für das Kind Das beobachtbare Verhalten des Kindes in bindungsrelevanten Situationen Beobachtbares Fürsorgeverhalten der Bindungsperson Geäußerte Haltung gegenüber dem Kind und der Rolle als Bindungsperson Lebensgeschichte der Bindungsperson Bild des Kindes von der Bindungsperson Reaktionen der Bindungsperson auf geeignete Hilfen

16 Rückführung und Substitution 1632 BGB, 1696 BGB, 37 SGB VIII International ca. 25 Verlaufsstudien zu Rückführungen und ihrer Stabilität Set an 5-6 Prognosefaktoren Suchterkrankung prognostisch stark negativer Faktor, Komorbidität und belastete Partnerschaftssituation verringern rfolgschancen noch einmal

17 Fallbeispiel Viktor, 7 Jahre erste Klasse, seit 3 Jahren in Verwandtenpflege, Kindeswille: zur Mutter, aber wenig orientiert, Vater verstorben Frau L., rld, 31 Jahre, Heroin, 3 Jahre Langzeittherapie, in dieser Zeit Heirat Herr L., 36 Jahre, Poly, 3 Jahre Langzeittherapie, seit halbem Jahr gemeinsame Wohnung

18 Fallanalyse mit den Bullockkritierien Misshandlungsrisiko: Mutter misshandelt, StVa vernachlässigt; Persönlichkeit und Fürsorgestrategie ok; Mu + StVa erhöhtes Suchtrisiko, Intelligenz eher überdurchschnittlich; keine erhöhte Belastung Familiensituation, vermutlich moderat erhöhte Anforderungen Kind, leichte Bagatellisierung Problembelastung Mutter und Stiefvater: halbjährige rprobungsphase außerhalb Klinik gut bewältigt, keine Komorbidität, überwiegend aktive Bewältigung, Parenting Stress gering, professionelle Ressourcen gut Problembelastung Kind: Kind gut angepasst, in Regelschule erfolgreich, wenig Selbstvertrauen, Integration in Gleichaltrigengruppe nicht gelungen, Rückführung entspricht Kindeswillen Tragfähigkeit Mutter-Kind Beziehung: beobachtbares Bindungsmuster B/D, internal working model mit wenig pisoden, Kind teilweise orientiert, realistisch positives Bild vom Kind bei Mutter und Stiefvater, Umgang wird positiv erlebt Vorbereitung auf Rückführung: Platz Kind vorhanden; kindangemessene rwartungen; elaborierte regelbetonte rziehungsvorstellungen, Verständnis für mögliche Reaktionen Kind, teilweise realistische Auseinandersetzungen mit Suchterkrankung

19 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

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